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Beleg gesucht für: tamen
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
hunc etsi augurem prius factum quam Italiam attingeret, in itinere audierat, tamen non minus iustam sibi causam municipia et colonias adeundi existimavit, ut iis gratias ageret, quod frequentiam atque officium suum Antonio praestitissent, simulque se et honorem suum in sequentis anni commendaret petitionem, Caes.Gall.8,50,3Cäsar erhielt zwar, noch ehe er in Italien erschien, auf der Reise die Nachricht von der Wahl des Antonius zum Augur; dennoch fand er eine ebenso wichtige Veranlassung zum Besuch der Municipien und Kolonien darin, dass er ihnen für das zahlreiche Erscheinen in der Wahlversammlung und für den Dienst, den sie dem Antonius dadurch erwiesen hätten, danken wollte. Zugleich suchte er sich und seine Bewerbung um das Konsular für das nächste Jahr zu empfehlen.
tamen, ut spatium intercedere posset, dum milites, quos imperaverat, convenirent, legatis respondit diem se ad deliberandum sumpturum; si quid vellent, ad Id. Apr. reverterentur. Caes.Gall.1,7,6Um jedoch Zeit zu gewinnen, bis sich die aufgebotenen Soldaten einfänden, gab er den Gesandten den Bescheid, er wolle sich Bedenkzeit nehmen; sie möchten am 13. April wiederkommen, wenn sie ein Anliegen hätten.
cum ea ita sint, tamen, si obsides ab iis sibi dentur, uti ea, quae polliceantur, facturos intellegat, et si Haeduis de iniuriis, quas ipsis sociisque eorum intulerint, item si Allobrogibus satisfaciant, sese cum iis pacem esse facturum. Caes.Gall.1,14,6Des ungeachtet solle Frieden zwischen ihm und den Helvetiern sein, wenn sie durch Geiseln die Erfüllung ihres Versprechens verbürgten und den Häduern, wie auch deren Bundesgenossen, für die verübten Feindseligkeiten und in gleicher Weise den Allobrogern Genugtuung leisteten.
sese tamen et amore fraterno et existimatione vulgi commoveri. Caes.Gall.1,20,3Gleichwohl wirke bei ihm die Liebe zum Bruder und die öffentliche Meinung.
intellegere sese, tametsi pro veteribus Helvetiorum iniuriis populi Romani ab his poenas bello repetisset, tamen eam rem non minus ex usu terrae Galliae quam populi Romani accidisse, Caes.Gall.1,30,2Sie seien überzeugt, dass diese Entwicklung, auch wenn er die Helvetier für ihr altes Unrecht am römischen Volk bestraft habe, ebenso zum Nutzen Galliens wie des römischen Volkes gewesen sei.
propterea quod reliquis tamen fugae facultas daretur, Sequanis vero, qui intra fines suos Ariovistum recepissent, quorum oppida omnia in potestate eius essent, omnes cruciatus essent perferendi. Caes.Gall.1,32,5denn die übrigen hätten gleichwohl die Möglichkeit zur Flucht, die Sequaner aber müssten, weil sie Ariovist in ihrem Gebiet aufgenommen hätten und ihre Städte alle in seiner Macht lägen, jegliche Misshandlung ertragen.
factum eius hostis periculum patrum nostrorum memoria, cum Cimbris et Teutonis a C. Mario pulsis non minorem laudem exercitus quam ipse imperator meritus videbatur; factum etiam nuper in Italia servili tumultu, quos tamen aliquid usus ac disciplina, quam a nobis accepissent, sublevarent, Caes.Gall.1,40,5Man habe sich zu Zeiten der Väter mit diesem Feind gemessen, als sich bei der Niederlage der Cimbern und Teutonen durch Gaius Marius, das Heer offenbar keinen geringeren Ruhm verdiente als der Feldherr selbst. Gemessen habe man sich auch kürzlich in Italien bei der Niederwerfung des Sklavenaufstandes, wobei ihnen immerhin die Erfahrung und Zucht, die sie von den Römern übernommen hätten, geholfen habe.
denique hos esse eosdem Germanos, quibuscum saepe numero Helvetii congressi non solum in suis, sed etiam in illorum finibus plerumque superassent, qui tamen pares esse nostro exercitui non potuerint. Caes.Gall.1,40,7Schließlich seien es die selben Germanen, mit denen die Helvetier häufig zusammengetroffen und über die sie sowohl in ihrem als auch in deren Gebiet meistens Sieger geblieben wären; dennoch wären die Helvetier dem römischen Heer nicht gewachsen gewesen.
quodsi praeterea nemo sequatur, tamen se cum sola decima legione iturum, de qua non dubitaret, sibique eam praetoriam cohortem futuram. huic Caesar legioni indulserat praecipue et propter virtutem confidebat maxime. Caes.Gall.1,40,15Wolle ihm außerdem niemand folgen, so werde er allein mit der zehnten Legion aufbrechen, an der er nicht zweifele; sie werde seine Leibwache sein. Dieser Legion hatte Cäsar nämlich immer die meiste Aufmerksamkeit und wegen ihrer Tapferkeit das meiste Vertrauen geschenkt.
nam etsi sine ullo periculo legionis delectae cum equitatu proelium fore videbat, tamen committendum non putabat, ut pulsis hostibus dici posset eos ab se per fidem in conloquio circumventos. Caes.Gall.1,46,3Obgleich er nämlich überzeugt war, ein Treffen mit der Reiterei würde ohne jedes Risiko für seine ausgewählte Legion vonstatten gehen, glaubte er doch nicht zugeben zu dürfen, dass man nach einer Niederlage der Feinde sagen könne, die Germanen seien aus Vertrauen zu ihm während der Unterredung in eine Falle gelockt worden.
cotidie tamen equestribus proeliis, quid hostis virtute posset et quid nostri auderent, periclitabatur. Caes.Gall.2,8,2doch suchte er dadurch, dass er den Feind in täglichen Reitertreffen beunruhigte, sich zu überzeugen, was die Tapferkeit der Feinde vermöchte und wie weit der Mut seiner Leute ging.
armorum magna multitudine de muro in fossam, quae erat ante oppidum, iacta, sic ut prope summam muri aggerisque altitudinem acervi armorum adaequarent, et tamen circiter parte tertia, ut postea perspectum est, celata atque in oppido retenta, portis patefactis eo die pace sunt usi. Caes.Gall.2,32,4Hierauf wurde eine so große Menge Waffen von der Mauer in den Graben, der um die Stadt lief, geworfen, dass deren Haufen fast bis an den oberen Rand der Mauer und des Walles reichten. Dennoch hatten sie, wie man sich später überzeugte, etwa den dritten Teil verheimlicht und in der Stadt zurückgehalten. Den Römern wurden die Tore geöffnet und es herrschte an diesem Tag Frieden.
prope iam desperata salute nonnullae huiusmodi sententiae dicebantur, ut impedimentis relictis eruptione facta isdem itineribus, quibus eo pervenissent, ad salutem contenderent. (4) maiori tamen parti placuit hoc reservato ad extremum consilio interim rei eventum experiri et castra defendere. Caes.Gall.3,3,3gingen in dieser Beratung bei so geringer Hoffnung auf Rettung einige Stimmen dahin, man solle das Gepäck zurücklassen, einen Ausfall machen und sich auf derselben Straße zu retten suchen, auf der man hergekommen war. (4) Die Mehrheit jedoch beschloss, diese Maßregel bis auf das Letzte und Äußerste zu verschieben, unterdessen aber den Verlauf der Sache abzuwarten und das Lager zu verteidigen.
ac iam ut omnia contra opinionem acciderent, tamen se plurimum navibus posse, [quam] Romanos neque ullam facultatem habere navium neque eorum locorum, ubi bellum gesturi essent, vada portus insulas novisse; Caes.Gall.3,9,6Selbst für den Fall, dass alles gegen ihre Erwartung ausfallen sollte, glaubten sie, immerhin zur See die Übermacht zu haben, während die Römer nicht einmal die Möglichkeit hätten, sich in einen Seekrieg einzulassen, auch die Untiefen, Seehäfen und Inseln in jener Gegend, wo sie den Krieg führen müssten, nicht kennten.
Erant hae difficultates belli gerendi, quas supra ostendimus, sed multa tamen Caesarem ad id bellum incitabant: Caes.Gall.3,10,1Die bisher erwähnten Schwierigkeiten des bevorstehenden Krieges waren in der Tat vorhanden; dennoch wurde Cäsar aus vielen Rücksichten zu diesem Kampf aufgefordert.
rostro enim noceri non posse cognoverant; turribus autem excitatis tamen has altitudo puppium ex barbaris navibus superabat, ut neque ex inferiore loco satis commode tela adigi possent et missa a Gallis gravius acciderent. Caes.Gall.3,14,4Dass sie mit den Schnäbeln ihrer Schiffe dem Feind nicht schaden könnten, das wussten sie; und wenn man auf diesen römischen Schiffen selbst Türme errichtete, so ragte dennoch die Höhe der Hinterteile der feindlichen Schiffe über diese empor, so dass man von dem tieferen Standpunkt aus nicht leicht die Geschosse brauchen konnte, während die Schüsse der Gallier desto schwerer trafen.
cum his Adiatuanus eruptionem facere conatus clamore ab ea parte munitionis sublato cum ad arma milites concurrissent vehementerque ibi pugnatum esset, repulsus in oppidum tamen uti eadem deditionis condicione uteretur a Crasso impetravit. Caes.Gall.3,22,4Als nun auf der Seite der Verschanzungen, wo der Ausfall des Adiatunnus geschah, ein Geschrei entstand, eilten die Römer zu den Waffen und trieben den Feind nach heftigem Kampf in die Festung zurück. Adiatunnus aber erlangte von Crassus dennoch die Wohltat des einmal festgesetzten Verhältnisses der Unterwerfung.
illi etsi propter multitudinem et veterem belli gloriam paucitatemque nostrorum se tuto dimicaturos existimabant, tamen tutius esse arbitrabantur obsessis viis commeatu intercluso sine ullo vulnere victoria potiri, Caes.Gall.3,24,2Diese hatten zwar, wegen ihrer großen Masse und der geringen Zahl der Römer, im Gefühl ihres alten Kriegsruhms, die Überzeugung, sie würden sich ohne Gefahr schlagen können, hielten es aber doch für sicherer, die Wege zu besetzen, die Zufuhr abzuschneiden und so ohne allen Verlust zu siegen.
Eodem fere tempore Caesar, etsi prope exacta iam aestas erat, tamen quod omni Gallia pacata Morini Menapiique supererant qui in armis essent neque ad eum umquam legatos de pace misissent, arbitratus id bellum celeriter confici posse, eo exercitum duxit. qui longe alia ratione ac reliqui Galli bellum gerere instituerunt. Caes.Gall.3,28.1Fast um dieselbe Zeit rückte Cäsar in eigener Person gegen die Menapier und Moriner zu Feld, obgleich der Sommer schon vorüber war. Diese beiden Völkerschaften allein hatten nämlich nie Gesandte zu ihm geschickt und standen noch unter den Waffen, während alle übrigen Gallier den Römern gehorchten. Er täuschte sich jedoch in seiner Meinung, dieser Krieg lasse sich bald beenden; denn die Feinde führten ihn nach einem ganz anderen Plan als die übrigen Gallier.
hos cum Suebi multis saepe bellis experti propter amplitudinem gravitatemque civitatis finibus expellere non potuissent, tamen vectigales sibi fecerunt ac multo humiliores infirmioresque redegerunt. Caes.Gall.4,3,4Obgleich nun die Sueben durch wiederholte Feindseligkeiten auch diese Germanen oft aus ihrem Land zu treiben versucht, aber wegen der Größe und Macht des Volkes nicht vermocht hatten, machten sie sie doch viel schwächer, untergeordneter und sich zinsbar.
In eadem causa fuerunt Usipetes et Tenctheri quos supra diximus. qui complures annos Sueborum vim sustinuerunt, ad extremum tamen agris expulsi et multis locis Germaniae triennium vagati ad Rhenum pervenerunt, quas regiones Menapii incolebant. Caes.Gall.4,4,1In der selben Lage wie die Ubier befanden sich die oben erwähnten Usipeten und Tenkterer. Sie hatten einige Jahre hindurch die Stürme des Suebenlandes ausgehalten; endlich aber mussten sie ihr Land verlassen und zogen in vielen Gegenden Germaniens drei Jahre lang herum, bis sie an die Strecke des Rheinufers gelangten.
quorum haec fuit oratio: Germanos neque priores populo Romano bellum inferre neque tamen recusare, si lacessantur, quin armis contendant, quod Germanorum consuetudo haec sit a maioribus tradita, quicumque bellum inferant, resistere neque deprecari. Caes.Gall.4,7,3Sie erklärten, sie wollten keineswegs den Anfang der Feindseligkeiten gegen die Römer machen, seien übrigens, wenn sie angegriffen würden, zum Kampf bereit; denn die Germanen hätten von ihren Voreltern die Sitte geerbt, jedem, der ihnen feindselig entgegentrete, Widerstand zu leisten, zum Bitten aber niemals ihre Zuflucht zu nehmen.
haec tamen dicere: venisse invitos, eiectos domo; si suam gratiam Romani velint, posse iis utiles esse amicos; vel sibi agros attribuant, vel patiantur eos tenere quos armis possederint; (5) sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,4Indessen müssten sie ihm erklären, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben und ganz gegen ihren Willen hier seien. Wollten die Römer ihre Freundschaft, so könnten sie ihnen nützliche Freunde werden; man möge ihnen Ländereien anweisen oder gestatten, die Felder zu behalten, in deren Besitz sie sich durch Waffengewalt gesetzt hätten.
haec omnia Caesar eodem illo pertinere arbitrabatur, ut tridui mora interposita equites eorum, qui abessent, reverterentur, tamen se non longius milibus passuum quattuor aquationis causa processurum eo die dixit; Caes.Gall.4,11,4Allein Cäsar war überzeugt, dies alles ziele eben wieder nur dahin, dass während dieser Zwischenzeit die abwesende Reiterei der Germanen zurückkehren könne. Dennoch versprach er ihnen, des Wassers wegen an dem selben Tag nur noch vier Meilen weit vorrücken zu wollen;
itaque etsi summa difficultas faciundi pontis proponebatur propter latitudinem rapiditatem altitudinemque fluminis, tamen id sibi contendendum aut aliter non traducendum exercitum existimabat. Caes.Gall.4,17,2Obgleich sich ihm nun wegen der Breite, Heftigkeit und Tiefe des Flusses für den Bau einer Brücke die größten Schwierigkeiten entgegenstellten, glaubte er doch, er müsse entweder die Sache durchsetzen oder sein Heer lieber gar nicht über den Fluss führen.
Exigua parte aestatis reliqua Caesar, etsi in his locis, quod omnis Gallia ad septentriones vergit, maturae sunt hiemes, tamen in Britanniam proficisci contendit, quod omnibus fere Gallicis bellis hostibus nostris inde subministrata auxilia intellegebat Caes.Gall.4,20,1Obwohl der Sommer zu Ende ging und in ganz Gallien, das nördlich liegt, der Winter früh anfängt, schickte sich Cäsar dennoch zu einem Zug nach Britannien an, weil er wusste, dass die Gallier in allen Kriegen mit den Römern in der Regel von dieser Insel Unterstützung erhalten hatten.
et, si tempus anni ad bellum gerendum deficeret, tamen magno sibi usui fore arbitrabatur, si modo insulam adisset, genus hominum perspexisset, loca portus aditus cognovisset. Caes.Gall.4,20,2Für den Fall übrigens, dass die Jahreszeit zur Führung eines Krieges sei nicht ausreichen sollte, glaubte er, einen bedeutenden Nutzen davon zu haben, wenn er auch nur auf der Insel landen, ihre Bevölkerung kennenlernen und die ganze Örtlichkeit, die Häfen und Landungsplätze besichtigen würde;
Pugnatum est ab utrisque acriter. nostri tamen, quod neque ordines servare neque firmiter insistere neque signa subsequi poterant atque alius alia ex navi quibuscumque signis occurrerat se adgregabat, magnopere perturbabantur. Caes.Gall.4,26,1Von beiden Seiten wurde heftig gekämpft: die Römer gerieten aber in große Verwirrung, da sie weder Reihe und Glied halten, noch festen Fuß fassen, noch ihren Fahnen folgen konnten, sondern der eine aus dem, der andere aus jenem Schiff sich an das erste beste Feldzeichen, auf das er stieß, anschloss.
quae tamen ancoris iactis cum fluctibus complerentur, necessario adversa nocte in altum provectae continentem petierunt. Caes.Gall.4,28,3Letztere warfen zwar Anker, aber von den Fluten bedeckt musste man notgedrungen, weil die Nacht das Missliche der Lage vermehrte, wieder in hohe See gehen und die Küste Galliens zu gewinnen suchen.
At Caesar, etsi nondum eorum consilia cognoverat, tamen et ex eventu navium suarum et ex eo, quod obsides dare intermiserant, fore id quod accidit suspicabatur. Caes.Gall.4,31,1Obgleich Cäsar die Absichten dieser Leute noch nicht kannte, ließ ihn doch das Unglück seiner Flotte und das Zögern der Britannier bei der Stellung der übrigen Geiseln das vermuten, was in der Tat vorging.
Caesar etsi idem quod superioribus diebus acciderat, fore videbat, ut si essent hostes pulsi, celeritate periculum effugerent, tamen nactus equites circiter XXX, quos Commius Atrebas de quo ante dictum est secum transportaverat, legiones in acie pro castris constituit. Caes.Gall.4,35,1Cäsar wusste zwar, die Feinde würden, sobald er sie geschlagen hätte, wie in den letzten Tagen, durch die schnellste Flucht der Gefahr entgehen, weil er jedoch zufällig auch etwa 30 Reiter hatte, die mit dem schon erwähnten Atrebaten Commius auf die Insel gekommen waren, so stellte er seine Legionen vor dem Lager in Schlachtordnung auf.
Caesar etsi intellegebat, qua de causa ea dicerentur quaeque eum res ab instituto consilio deterreret, tamen, ne aestatem in Treveris consumere cogeretur, omnibus rebus ad Britannicum bellum comparatis, Indutiomarum ad se cum ducentis obsidibus venire iussit. Caes.Gall.5,4,1Obgleich Cäsar einsah, aus welchem Grund diese Sprache geführt wurde und was den Indutiomarus von dem gefassten Plan abschreckte, wollte er doch nicht den ganzen Sommer bei den Treverern zubringen, da alles zum Krieg gegen Britannien bereit war; er gab also den Bescheid, Indutiomarus solle mit 200 Geiseln vor ihm erscheinen.
nihilo tamen setius principibus Treverorum ad se convocatis hos singillatim Cingetorigi conciliavit, quod cum merito eius ab se fieri intellegebat, tum magni interesse arbitrabatur eius auctoritatem inter suos quam plurimum valere, cuius tam egregiam in se voluntatem perspexisset. Caes.Gall.5,4,3Nichts desto weniger versammelte er noch die Häuptlinge der Treverer bei sich und suchte sie einzeln für Cingetorix zu gewinnen. Denn er war auf der einen Seite überzeugt, Cingetorix habe dies verdient; auf der anderen Seite war es nach seiner Ansicht von großer Bedeutung, wenn der Mann, dessen so ausgezeichnete Anhänglichkeit an ihn der erprobt hatte, bei seinen Mitbürgern im größten Ansehen stehe.
itaque dies circiter XXV in eo loco commoratus, quod corus ventus navigationem impediebat, qui magnam partem omnis temporis in his locis flare consuevit, dabat operam, uti in officio Dumnorigem contineret, nihilo tamen setius omnia eius consilia cognosceret. Caes.Gall.5,7,3Während er daher etwa 25 Tage dort im Hafen verweilte, weil der Nordwest, der fast immer in jenen Gegenden zu wehen pflegt, die Abfahrt unmöglich machte, suchte er den Dumnorix Recht angelegentlich bei seiner Pflicht zu erhalten, indem er zugleich auf alle seine Pläne achtete.
eadem fere, quae ex nuntiis litterisque cognoverat, coram perspicit, sic ut amissis circiter XL navibus reliquae tamen refici posse magno negotio viderentur. Caes.Gall.5,11,2Dort sah er mit eigenen Augen, was Boten und Briefe gemeldet hatten. Es zeigte sich aber, dass mit einem Verlust von beiläufig 40 Schiffen sich doch die übrigen, wenngleich mit großer Mühe, wieder ausbessern ließen.
ipse, etsi res erat multae operae ac laboris, tamen commodissimum esse statuit omnes naves subduci et cum castris una munitione coniungi. Caes.Gall.5,11,5Er selbst hielt es, obschon es ein mühsames und angestrengtes Unternehmen war, für das Beste, dass man alle Schiffe ans Land ziehe und mit dem Lager durch eine einzige Verschanzung verbinde.
leporem et gallinam et anserem gustare fas non putant; haec tamen alunt animi voluptatisque causa. loca sunt temperatiora quam in Gallia remissioribus frigoribus. Caes.Gall.5,12,6Von einem Hasen, eine Henne oder Gans auch nur das mindeste zu genießen halten sie für unerlaubt; doch hegen sie diese Tiere zur Lust und zum Vergnügen. Das Klima ist gemäßigter als in Gallien und die Kälte nicht so streng.
Equites hostium essedariique acriter proelio cum equitatu nostro in itinere conflixerunt, ita tamen, ut nostri omnibus partibus superiores fuerint atque eos in silvas collesque compulerint. Caes.Gall.5,15,1Die feindliche Reiterei Flächen samt den Kämpfern der Streitwagen fiel die römische Reiterei auf dem Weg heftig an: doch behielten die Römer allenthalben die Oberhand und schlugen den Feind in die Wälder und nach den Höhen zurück.
eo proficiscitur cum legionibus. locum reperit egregie natura atque opere munitum. tamen hunc duabus ex partibus oppugnare contendit. Caes.Gall.5,21,4Cäsar brach also mit zwei Legionen auf und fand den Platz durch Natur und Menschenhand ausnehmend befestigt; dennoch begann er, ihn von zwei Seiten zu bestürmen.
atque harum tamen omnium legionum hiberna praeter eam, quam L. Roscio in pacatissimam et quietissimam partem ducendam dederat, milibus passuum centum continebantur. Caes.Gall.5,24,7während zugleich alle Winterlager der Legionen in einem Bezirk von 100 Meilen beisammen lagen, jene Legion ausgenommen, die Lucius Roscius in die ruhigste und friedlichste Gegend hatte führen müssen.
Arpinius et Iunius, quae audierant, ad legatos deferunt. illi repentina re perturbati, etsi ab hoste ea dicebantur, tamen non neglegenda existimabant maximeque hac re permovebantur, quod civitatem ignobilem atque humilem Eburonum sua sponte populo Romano bellum facere ausam vix erat credendum. Caes.Gall.5,28,1Arpineius und Iunius teilten diese Erklärung den Legaten mit; diese glaubten trotz ihrer Bestürzung über die unvermutete Entwicklung, darauf achten zu müssen, obgleich die Mitteilung vom Feind kam. Am meisten beeindruckte sie, dass sie kaum glauben konnten, ein so unbedeutendes und schwaches Volk wie das der Eburonen habe von sich aus den Krieg gegen die Römer gewagt.
Tum demum Titurius, ut qui nihil ante providisset, trepidare et concursare cohortesque disponere, haec tamen ipsa timide atque ut eum omnia deficere viderentur; quod plerumque iis accidere consuevit, qui in ipso negotio consilium capere coguntur. Caes.Gall.5,33,1Nun geriet Titurius, weil er sich nicht vorgesehen hatte, in Schrecken, lief hin und her und suchte die Kohorten zu ordnen, doch selbst dies so ängstlich, dass er außer aller Fassung zu sein schien; so pflegt es in der Regel denen zu ergehen, die sich erst besinnen müssen, wenn sie mitten in der Gefahr sind.
quod consilium etsi in eiusmodi casu reprehendendum non est, tamen incommode accidit. Caes.Gall.5,33,4Obwohl nun diese Maßregel in solcher Bedrängnis nicht zu tadeln ist, fiel sie damals doch nachteilig aus.
erant et virtute et numero pugnandi pares. nostri tametsi ab duce et a fortuna deserebantur, tamen omnem spem salutis in virtute ponebant, et, quotiens quaeque cohors procurreret, ab ea parte magnus numerus hostium cadebat. Caes.Gall.5,34,2Die Römer waren auf Grund ihrer Tapferkeit und Anzahl dem Kampf gewachsen. Obgleich von Glück und Anführer verlassen, bauten sie doch ihre ganze Hoffnung zu entkommen auf die Tapferkeit. Sooft deshalb eine Kohorte (aus dem Kreis) vorbrach, fiel dort eine große Zahl Feinde.
tamen tot incommodis conflictati multis vulneribus acceptis resistebant et magna parte diei consumpta, cum a prima luce ad horam octavam pugnaretur, nihil, quod ipsis esset indignum committebant. Caes.Gall.5,35,5Indessen wehrten sie sich, obgleich sie von so vielen Verlusten bedrängt wurden und viele Verwundungen erlitten, auf das tapferste und selbst nach Ablauf des größten Teils des Tages (das Gefecht dauerte von Tagesanbruch bis etwa zwei Uhr nachmittags) war doch nichts vorgefallen, was ihnen Schimpf brachte.
errare eos dicunt, si quicquam ab iis praesidii sperent, qui suis rebus diffidant; sese tamen hoc esse in Ciceronem populumque Romanum animo, ut nihil nisi hiberna recusent atque hanc inveterascere consuetudinem nolint; Caes.Gall.5,41,5Außerdem melden sie den Tod des Titurius und deuten, um ihm alle Zweifel zunehmen, auf Ambiorix, (5) mit der Versicherung, dass man sich irre, wenn man von denen Hilfe erwarte, die sie selbst nicht zu helfen wüssten. Sie jedoch seien gegen Cicero und das römische Volk nicht feindlich gesinnt, sondern wollten nur kein Winterlager bei sich haben, noch diese Gewohnheit einwurzeln lassen.
hic dies nostris longe gravissimus fuit; sed tamen hunc habuit eventum, ut eo die maximus numerus hostium vulneraretur atque interficeretur, ut se sub ipso vallo constipaverant recessumque primis ultimi non dabant. Caes.Gall.5,43,5Dies war für unsere Leute der bei weitem härteste Tag; doch hatte er den Erfolg, dass dabei ein sehr großer Teil der Feinde verwundet oder getötet wurde, wie sie sich unter dem Wall zusammengedrängt hatten und die letzten die ersten am Rückzug hinderten.
Caesar consilio eius probato, etsi opinione trium legionum deiectus ad duas redierat, tamen unum communis salutis auxilium in celeritate ponebat. venit magnis itineribus in Nerviorum fines. Caes.Gall.5,48,1Cäsar billigte seinen Entschluss und begnügte sich mit zwei Legionen, während er drei erwartet hatte, und sah in der Schnelligkeit das einzige Mittel der gemeinsamen Rettung. In Eilmärschen gelangte er in das Gebiet der Nervier.
consedit et, quam aequissimo potest loco castra communit atque haec, etsi erant exigua per se, vix hominum milium septem, praesertim nullis cum impedimentis, tamen angustiis viarum quam maxime potest contrahit, eo consilio, ut in summam contemptionem hostibus veniat. Caes.Gall.5,49,7Er machte Halt und errichtete ein Lager am günstigsten Ort, den er finden konnte. Obgleich dieses schon an und für sich klein war, da er kaum 7000 Mann und kein Gepäck bei sich hatte, zog er es dennoch durch Verengung der Straßen nach Möglichkeit noch mehr zusammen, um so den Feinden recht schwach zu erscheinen.
tamen Senones, quae est civitas in primis firma et magnae inter Gallos auctoritatis, Cavarinum, quem Caesar apud eos regem constituerat, cuius frater Moritasgus adventu in Galliam Caesaris cuiusque maiores regnum obtinuerant, interficere publico consilio conati, Caes.Gall.5,54,2Gleichwohl wollten die Senonen, ein besonders mächtiger und angesehener gallischer Volksstamm, in Folge eines gemeinsamen Beschlusses ihren König Cavarinus ermorden, den Cäsar bei ihnen eingesetzt hatte, und dessen Bruder Moritasgus zur Zeit der Ankunft Cäsars in Gallien gleich seinen Vorfahren dort König gewesen war.
neque tamen ulli civitati Germanorum persuaderi potuit, ut Rhenum transiret, cum se bis expertos dicerent, Ariovisti bello et Tencterorum transitu, non esse amplius fortunam temptaturos. Caes.Gall.5,55,2Es ließ sich aber dennoch kein germanischer Stamm bereden, über den Rhein zu ziehen; sie sagten, schon zweimal hätten sie es versucht, nämlich in Ariovists Krieg und bei dem Übergang der Tenkterer: sie würden es nicht noch einmal zu wagen.
haec loca vicinitatibus erant nota magnamque res diligentiam requirebat non in summa exercitus tuenda - nullum enim poterat universis a perterritis ac dispersis periculum accidere -, sed in singulis militibus conservandis; quae tamen ex parte res ad salutem exercitus pertinebat. Caes.Gall.6,34,3Solche Punkte kannten diejenigen, die in der Nähe wohnten, genau, und dieser Umstand machte auf Cäsars Seite große Behutsamkeit nötig, und zwar nicht sowohl um sein Gesamtheer zu schützen (denn dieses konnte keine Gefahr laufen, weil die erschreckten Feinde überallhin zerstreut waren), als vielmehr um nicht die einzelnen Soldaten zu verlieren, was immerhin teilweise auch auf die Wohlfahrt des ganzen Bezug hatte.
frumenta non solum a tanta hominum iumentorumque multitudine consumebantur, sed etiam anni tempore atque imbribus procubuerant, ut, si qui etiam in praesentia se occultassent, tamen his deducto exercitu rerum omnium inopia pereundum videretur. Caes.Gall.6,43,3Die Frucht auf dem Feld wurde nicht nur von dieser Masse Lasttiere und Menschen aufgebraucht, sondern fiel zu dieser Jahreszeit auch dem Platzregen zum Opfer. Wer sich daher auch für den Augenblick versteckt hatte, musste nach dem Abzug des römischen Heeres dennoch aus Mangel an allem zu Grunde gehen
non desistit tamen atque in agris habet dilectum egentium ac perditorum. hac coacta manu, quoscumque adit ex civitate, ad suam sententiam perducit; Caes.Gall.7,4,3Dieser ließ jedoch nicht von seinem Plan ab, sondern zog auf dem Land alle Bettler und alles Gesindel an sich.
etsi mons Cebenna, qui Arvernos ab Helviis discludit, durissimo tempore anni altissima nive iter impediebat, tamen discussa nive sex in altitudinem pedum atque ita viis patefactis summo militum labore ad fines Arvernorum pervenit. Caes.Gall.7,8,2Der Cevennenwald, die Grenze zwischen den Arvernern und Helviern, war in dieser Jahreszeit seines tiefen Schnees wegen ein Hindernis für den weiteren Marsch; die Soldaten räumten jedoch die Schneemasse sechs Fuß tief weg und öffneten so mit der größten Anstrengung einen Weg, auf dem man zum Land der Arverner kam.
praestare visum est tamen omnes difficultates perpeti quam tanta contumelia accepta omnium suorum voluntates alienare. Caes.Gall.7,10,2Endlich aber hielt er es doch für vorteilhafter, lieber allen Schwierigkeiten entgegenzutreten als einen solchen Schimpf auf sich zu laden und der Zuneigung seiner Freunde verlustig zu gehen.
hoc idem fit in reliquis civitatibus. in omnibus partibus incendia conspiciuntur. quae etsi magno cum dolore omnes ferebant, tamen hoc sibi solacii proponebant, quod se prope explorata victoria celeriter amissa recuperaturos confidebant. Caes.Gall.7,15,2Gleiches geschah bei den übrigen Völkerschaften, überall sah man nichts als Brand und Feuer. So schmerzlich dies nun auch den Leuten fiel, so fanden sie doch darin einen Trost, dass sie durch den Sieg, den man ja schon fast in Händen habe, diesen Verlust bald wieder zu ersetzen hofften.
summa difficultate rei frumentariae adfecto exercitu tenuitate Boiorum, indiligentia Haeduorum, incendiis aedificiorum, usque eo, ut complures dies frumento milites caruerint et pecore ex longinquioribus vicis adacto extremam famem sustentarent, nulla tamen ex iis vox est audita populi Romani maiestate et superioribus victoriis indigna. Caes.Gall.7,17,3Diese Armut der Boier , diese treulose Nachlässigkeit der Häduer und das frühere Niederbrennen der Gehöfte rief bei den Römern einen solchen Mangel hervor, dass die Soldaten mehrere Tage kein Brot hatten und nur dadurch den äußersten Hunger stillten, dass man das Vieh aus weit entlegenen Ortschaften herbeitrieb. Trotzdem hörte man von ihrer Seite kein Wort, das unwürdig der Erhabenheit des römischen Volkes und der früheren Siege gewesen wäre.
His tot rebus impedita oppugnatione milites, cum toto tempore luto ‑ frigore et adsiduis imbribus ‑ tardarentur, tamen continenti labore omnia haec superaverunt et diebus xxv aggerem latum pedes cccxxx, altum pedes lxxx exstruxerunt. Caes.Gall.7,24,1Obgleich zu diesen vielen Schwierigkeiten der Belagerung noch der Umstand kam, dass die Soldaten fortwährend durch Schlamm, Kälte und beständigen Regen in ihrer Arbeit gehemmt wurden, siegten sie dennoch durch unermüdliche Anstrengung über alle diese Hindernisse und brachten in fünfundzwanzig Tagen einen Wall von dreihundertunddreißig Fuß Breite und achtzig Fuß Höhe zustande.
tamen, quod instituto Caesaris duae semper legiones pro castris excubabant pluresque partitis temporibus erant in opere, celeriter factum est, ut alii eruptionibus resisterent, alii turres reducerent aggeremque interscinderent, omnis vero ex castris multitudo ad restinguendum concurreret. Caes.Gall.7,24,5Weil jedoch auf Anordnung Cäsars stets zwei Legionen die Wache hatten und noch mehrere abwechselnd an der Arbeit waren, stellte sich ein Teil der Leute in aller Eile dem Ausfall entgegen, andere schoben die Türme zurück und durchstachen den Damm, die ganze Masse aber des Kriegsvolkes eilte aus dem Lager zum Löschen herbei.
id tamen se celeriter maioribus commodis sanaturum. Caes.Gall.7,29,5Den werde er jedoch bald durch größere Erfolge wieder gutmachen.
Caesar, etsi a bello atque hoste discedere detrimentosum esse existimabat, tamen non ignorans, quanta ex dissensionibus incommoda oriri consuessent, ne tanta et tam coniuncta populo Romano civitas, quam ipse semper aluisset omnibusque rebus ornasset, ad vim atque arma descenderet atque ea pars, quae minus sibi confideret, auxilia a Vercingetorige arcesseret, huic rei praevertendum existimavit Caes.Gall.7,33,1Cäsar hielt es zwar für nachteilig, sich vom Krieg und Feind zu trennen, allein er wusste auch sehr wohl, was für schädliche Folgen solche Spaltungen hätten. Um also zu verhindern, dass eine so bedeutende und mit den Römern so eng verbundene Völkerschaft, die er stets gehegt und mit allem ausgezeichnet hatte, zu Gewalttätigkeit und zu den Waffen schreite, wobei dann der schwächere Teil leicht von Vercingetorix Unterstützung erhalten dürfte, entschloss er sich, dem allen schnell zuvorzukommen.
tamen silentio noctis Caesar ex castris egressus, priusquam subsidio ex oppido veniri posset, deiecto praesidio potitus loco duas ibi legiones conlocavit fossamque duplicem duodenum pedum a maioribus castris ad minora perduxit, ut tuto ab repentino hostium incursu singuli commeare possent. Caes.Gall.7,36,7Dennoch zog Cäsar nachts in aller Stille aus seinem Lager, warf jene Besatzung hinunter, bevor man ihr aus der Festung zu Hilfe kommen konnte, bemächtigte sich des Platzes und ließ zwei Legionen dort. Dann verband er sein größeres Lager mit diesem kleineren durch einen doppelten, zwölf Fuß tiefen Graben, damit auch einzelne Personen sicher vor einem plötzlichen Überfall des Feindes hin- und hergehen konnten.
esse nonnullo se Caesaris beneficio adfectum, sic tamen, ut iustissimam apud eum causam obtinuerit; Caes.Gall.7,37,4Allerdings habe er von Cäsar ein gewisses Wohlwollen erfahren, jedoch nur so, dass er bei ihm sein gutes Recht erlangte.
quae tametsi Caesar intellegebat, tamen quam mitissime potest legatos appellat; nihil se propter inscientiam levitatemque vulgi gravius de civitate iudicare neque de sua in Haeduos benevolentia deminuere. Caes.Gall.7,43,4Cäsar war von allem vollkommen unterrichtet, erklärte aber dennoch den Gesandten auf möglichst milde Weise, er wolle die Torheit und Unbesonnenheit des Pöbels nicht den ganzen Volksstamm fühlen lassen; seine Zuneigung zu den Häduern werde sich nicht abschwächen.
hi similitudine armorum vehementer nostros perterruerunt, ac tametsi dextris umeris exsertis animadvertebantur, quod insigne pactum esse consuerat, tamen id ipsum sui fallendi causa milites ab hostibus factum existimabant. Caes.Gall.7,50,2Jetzt jagte die Ähnlichkeit ihrer Bewaffnung mit der gallischen den Römern einen großen Schrecken ein; denn obgleich man bemerkte, dass sie die rechte Schulter außerhalb des Mantels trugen, das gewöhnliche Erkennungszeichen für die Bundesgenossen, glaubten Cäsars Leute, dies geschehe gerade um zu täuschen.
etsi multis iam rebus Haeduorum perfidiam Caesar perspectam habebat atque horum discessu admaturari defectionem civitatis existimabat, tamen eos retinendos non censuit, ne aut inferre iniuriam videretur aut daret aliquam timoris suspicionem. Caes.Gall.7,54,2Cäsar hatte die Treulosigkeit der Häduer vielfach kennen gelernt und war überzeugt, dass durch die Abreise der beiden der Abfall nur beschleunigt werde; dennoch wollte er sie nicht zurückhalten, um nicht hart gegen sie zu erscheinen oder gar für furchtsam zu gelten.
summa imperii traditur Camulogeno Aulerco, qui prope confectus aetate tamen propter singularem scientiam rei militaris ad eum est honorem evocatus. Caes.Gall.7,57,3Den Oberbefehl erhielt der Aulerke Camulogenus, der, fast altersschwach, dennoch wegen seiner ausgezeichneten Kenntnis des Kriegswesens zu dieser Ehre berufen wurde.
ab sinistro, quem locum duodecima legio tenebat, cum primi ordines hostium transfixi pilis concidissent, tamen acerrime reliqui resistebant nec dabat suspicionem fugae quisquam. Caes.Gall.7,62,4Auf dem linken Flügel hingegen, den die zwölfte Legion bildete, wurden zwar die ersten Reihen der Gallier von den Geschossen durchbohrt und geworfen, die übrigen wehrten sich aber äußerst tapfer, so dass keiner nicht einmal den Anschein einer Flucht weckte.
magno dolore Haedui ferunt se deiectos principatu, queruntur fortunae commutationem et Caesaris in se indulgentiam requirunt neque tamen suscepto bello suum consilium ab reliquis separare audent. Caes.Gall.7,63,8Die Häduer aber litten sehr darunter, dass sie nicht die erste Stelle errungen hatten, beklagten den Umschwung ihrer früheren Verhältnisse und wünschten sich Cäsars Freundschaft zurück. Da aber einmal der Krieg unternommen war, wagten sie es nicht, ohne die übrigen für sich allein zu handeln;
ex his Bellovaci suum numerum non contulerunt, quod se suo nomine atque arbitrio cum Romanis bellum gesturos dicebant neque cuiusquam imperio obtemperaturos; rogati tamen a Commio pro eius hospitio duo milia una miserunt. Caes.Gall.7,75,5Unter allen bisher genannten Völkerschaften stellten allein die Bellovacer ihre Anzahl nicht, sondern erklärten, sie könnten für sich allein und selbständig mit den Römern Krieg führen, gedächten also nicht, sich einem fremden Oberbefehl zu fügen. Auf die Bitten des Commius, der mit ihnen gastfreundlich verbunden war, schickten sie aber doch zweitausend Mann.
tanta tamen universae Galliae consensio fuit libertatis vindicandae et pristinae belli laudis recuperandae, ut neque beneficiis neque amicitiae memoria moverentur omnesque et animo et opibus in id bellum incumberent. Caes.Gall.7,76,2Allein in ganz Gallien herrschte damals eine so große Übereinstimmung in dem Bestreben, die Freiheit zu verteidigen und den früheren Kriegsruhm wiederzugewinnen, dass man weder an erhaltene Wohltaten noch an Freundschaft dachte; jeder widmete sich mit ganzer Seele und aller Macht diesem Krieg.
cuius rei si exemplum non haberemus, tamen libertatis causa institui et posteris prodi pulcherrimum iudicarem. Caes.Gall.7,77,13Hätten wir jedoch dieses Muster nicht vor uns, so müsste es dennoch nach meiner Meinung unser ruhmvollstes Bestreben sein, der Freiheit zu Liebe als Spiegel für die Nachwelt zuerst solch ein Beispiel zu geben.
illo tamen potius utendum consilio, si res cogat atque auxilia morentur, quam aut deditionis aut pacis subeundam condicionem. Caes.Gall.7,78,2Übrigens sollte man allerdings eher seinem Rat folgen als sich auf eine Übergabe oder einen Friedensschluss einzulassen, wenn man wirklich durch das weitere Ausbleiben des Entsatzheeres zum äußersten gezwungen werde.
cuius tamen rei maior nostra quam reliquorum est admiratio; ceteri enim quam bene atque emendate, nos etiam quam facile atque celeriter eos perfecerit scimus. Hirt. ad Balbum 6Diese Vorzüge müssen übrigens wir mehr bewundern als sonst jemand. Denn anderen ist es zwar deutlich, wie fein und richtig er schrieb; wir dagegen wissen auch, mit welcher Leichtigkeit und Schnelligkeit er sein Werk verfasste.
mihi ne illud quidem accidit, ut Alexandrino atque Africano bello interessem; quae bella quamquam ex parte nobis Caesaris sermone sunt nota, tamen aliter audimus ea, quae rerum novitate aut admiratione nos capiunt, aliter quae pro testimonio sumus dicturi. Hirt. ad Balbum 8Ich dagegen befinde mich schon deshalb im Nachteil, weil ich den Krieg in Ägypten und Afrika nicht mitgemacht habe. Wenn uns diese Kriege zum Teil auch selbst aus Cäsars Mund bekannt sind, so merken wir doch ganz anders auf dasjenige, was uns durch seine Neuheit und das Wunderbare anspricht, und ganz anders auf das, worüber wir ein Zeugnis ablegen müssen.
interim crebro paucis utrimque procurrentibus inter bina castra palude interiecta contendebatur. quam tamen paludem nonnumquam aut nostra auxilia Gallorum Germanorumque transibant acriusque hostes insequebantur, aut vicissim hostes eandem transgressi nostros longius submovebant. Caes.Gall.8,10,2Indessen fielen häufig kleine Gefechte vor, da immer nur wenige auf beiden Seiten aus den Linien traten, weil zwischen den beiden Lagern ein Sumpf war. Manchmal gingen jedoch über diesen Cäsars gallische und germanische Hilfsvölker und verfolgten den Feind etwas hitziger; manchmal dagegen setzten die Feinde hinüber und stießen die Römer etwas zurück.
quae res etsi mediocre detrimentum iumentorum ac servorum nostris adferebat, tamen stultas cogitationes incitabat barbarorum, atque eo magis quod Commius, quem profectum ad auxilia Germanorum arcessenda docui, cum equitibus venerat. qui tametsi numero non amplius erant quingenti, tamen Germanorum adventu barbari inflabantur. Caes.Gall.8,10,4So unbedeutend der damit verbundene Verlust an Tieren und Soldaten für die Römer war, ebenso sehr nahm der törichte Stolz des Feindes zu; besonders da Commius, der bekanntlich (vgl. 8,7) ging, um germanische Hilfsscharen anzuwerben, bereits mit einer Truppe Reiter zurückgekommen war. Es belief sich ihre Zahl und zwar nicht über 500; dennoch wurden bei ihrem Erscheinen die Gallier zuversichtlicher.
qui cum vix equo propter aetatem posset uti, tamen consuetudine Gallorum neque aetatis excusatione in suscipienda praefectura usus erat neque dimicari sine se voluerat. Caes.Gall.8,12,5Dieser Mann, seines hohen Alters wegen kaum fähig, zu Pferd zu sitzen, hatte sich, wie dies bei den Galliern gewöhnlich ist, dennoch nicht von der Übernahme des Oberbefehls abhalten lassen, sondern wollte durchaus seine Landsleute in den Kampf begleiten.
Caesar etsi discessum hostium animadvertere non poterat incendiis oppositis, tamen id consilium cum fugae causa initum suspicaretur, legiones promovet, turmas mittit ad insequendum; ipse veritus insidias, ne forte in eodem loco subsistere hostis atque elicere nostros in locum conaretur iniquum, tardius procedit. Caes.Gall.8,16,1Obgleich schon Cäsar ihren Abzug nicht sehen konnte, weil die Flamme im Weg stand, vermutete er doch, dass das Ganze nur geschehe, um ihre Flucht zu fördern. Die Legionen mussten deshalb vorrücken und die Reiterei den Feind verfolgen. Doch ging er mit dem Fußvolk nur langsam vorwärts, aus Furcht, es möchte der Feind vielleicht doch stehen bleiben und die Römer nur an einen ungünstigen Punkt locken wollen.
Tali modo re gesta recentibus proelii vestigiis ingressus Caesar, cum victos tanta calamitate existimaret hostes nuntio accepto locum castrorum relicturos, quae non longius ab ea caede abesse plus minus VIII milibus dicebantur, tametsi flumine impeditum transitum videbat, tamen exercitu traducto progreditur. Caes.Gall.8,20,1Cäsar verfolgte nun den frischen Sieg. Er glaubte nämlich, dass die übrigen Bellovaker bei der Nachricht von der Niederlage den Ort, wo ihr Lager (8,16) stand, etwa 8 Meilen weit entfernt, verlassen würden. Obgleich ein schwieriger Fluss im Weg stand, setzte er doch mit dem Heer hinüber und rückte vor.
magnum tamen, ut in tanta calamitate, Bellovacos eo proelio commodum esse consecutos, quod Correus, auctor belli, concitator multitudinis, esset interfectus; numquam enim senatum tantum in civitate illo vivo quantum imperitam plebem potuisse. Caes.Gall.8,21,4und dennoch hätten die Bellovaker, soweit es bei solchem Unglück noch möglich sei, dabei den größten Vorteil gehabt, dass der Anstifter dieses Krieges, Correus, der Aufwiegler des Volkes, den Tod gefunden habe. Denn solange dieser gelebt habe, habe in ihrem Staat die Regierung nie so viel vermocht wie der unerfahrene Pöbel.
neminem vero tantum pollere, ut invitis principibus, resistente senatu, omnibus bonis repugnantibus infirma manu plebis bellum concitare et gerere posset; sed tamen se contentum fore ea poena, quam sibi ipsi contraxissent. Caes.Gall.8,22,2doch sei niemand so mächtig, dass er, bloß vom gemeinen Haufen unterstützt, Krieg anfangen und führen könne, wenn die Häuptlinge nicht wollten, die Regierung des ablehne und alle Besseren sich dagegen erklärten. Übrigens wolle er mit der Bestrafung zufrieden sein, die sie sich selbst zugezogen hätten.
cum in conloquium ventum esset et ut convenerat manum Commii Volusenus adripuisset, centurio vel insueta re permotus vel celeriter a familiaribus prohibitus Commii conficere hominem non potuit; graviter tamen primo ictu gladio caput percussit. Caes.Gall.8,23,5Als man zusammengekommen war, und Volusenus nach der getroffenen Verabredung die Hand des Commius ergriffen hatte, konnte der (damit beauftragte) Centurio, entweder weil die Sache ihm doch ungewohnt war oder von den vertrauten Begleitern des Commius rasch verhindert, den Mann nicht völlig niederhauen; doch versetzte er ihm mit dem ersten Hieb eine schwere Kopfwunde.
Fabius etsi nondum in conspectum hostium venerat neque se Caninio coniunxerat, tamen doctus ab iis, qui locorum noverant naturam, potissimum credidit hostes perterritos eum locum quem petebant petituros. Caes.Gall.8,27,3Fabius, der weder den Feind erblickte noch sich zu Caninius begeben wollte, hielt es infolge von Aufschlüssen, die ihm Kenner der Gegend gaben, für das wahrscheinlichste, dass der Feind den Weg einschlagen werde, den er wirklich einschlug.
Quo cum confestim C. Caninius venisset animadverteretque omnes oppidi partes praeruptissimis saxis esse munitas, quo defendente nullo tamen armatis ascendere esset difficile, magna autem impedimenta oppidanorum videret, quae si clandestina fuga subtrahere conarentur, effugere non modo equitatum, sed ne legiones quidem possent, Caes.Gall.8,33,1Caninius, der eiligst erschien, bemerkte, dass alle Seiten des Platzes durch die steilsten Felsen geschützt waren, so dass Bewaffnete auch ohne alle Abwehr von Seiten der Belagerten nur schwer hinaufkommen konnten. Zugleich nahm er aber auch eine Menge Habseligkeiten wahr, die den Einwohnern gehörten, und überzeugte sich, dass man in einer heimlichen Flucht mit diesem Gepäck nicht einmal seinem Fußvolk, viel weniger der Reiterei zu entwischen im Stande wäre.
qui etsi ne civibus quidem suis se committebat, tamen celeriter omnium cura quaesitus in castra perducitur. Caes.Gall.8,38,4Obgleich sich dieser nicht einmal seinen Landsleuten zu vertrauen pflegte, wurde er doch schnell ins römische Lager gebracht, weil alle ihn angelegentlich aufsuchten.
quorum etsi paucitatem contemnebat, tamen pertinaciam magna poena esse adficiendam iudicabat, ne universa Gallia non vires sibi defuisse ad resistendum Romanis, sed constantiam putaret, neve hoc exemplo ceterae civitates locorum opportunitate fretae se vindicarent in libertatem, Caes.Gall.8,39,2die er zwar ihrer geringen Anzahl wegen verachtete, aber dennoch schwer bestrafen zu müssen glaubte, damit nicht etwa die Gallier meinten, es habe ihnen nicht so sehr an Kräften zum Widerstand gegen die Römer gefehlt als an Standhaftigkeit. Auch hätten sonst leicht übrigen Staaten im Vertrauen auf feste Plätze, nach diesem Beispiel ihre Unabhängigkeit wieder suchen können,
oppidani enim loco superiore decurrunt et eminus sine periculo proeliantur multosque pertinaciter succedentes vulnerant; non deterrentur tamen milites nostri vineas proferre et labore atque operibus locorum vincere difficultates. Caes.Gall.8,41,3Denn die Belagerten, die von oben herab stürmten und aus der Ferne ohne alle Gefahr angriffen, verwundeten viele Römer bei ihrem hartnäckigen Nachdringen; doch ließen sich Cäsars Leute dadurch nicht abschrecken, die Sturmdächer vorzurücken und durch Werke die schwierige Örtlichkeit zu besiegen.
milites contra nostri quamquam periculoso genere proelii locoque iniquo premebantur, tamen omnia fortissimo sustinebant animo. Caes.Gall.8,42,3Cäsars Leute befanden sich in einer gefahrvollen Art des Kampfes und auf höchst ungünstigem Boden; doch trugen sie alles mit dem größten Mut.
ne quis tamen ignoraret, quibus in locis Caesar exercitusque eo tempore fuissent, pauca esse scribenda coniungendaque huic commentario statui. Caes.Gall.8,48,11Damit man jedoch wisse, an welchen Punkten Cäsar und seine Legionen während dieser Zeit standen, wollte ich davon in kurzen Worten sprechen und sie mit diesem Buch unmittelbar verbinden.
equites tamen et auxiliarios pedites in omnes partes mittit, quascumque petisse dicebantur hostes; nec frustra: nam plerumque magna praeda potiti nostri revertuntur. Caes.Gall.8,5,3Doch schickte er seine Reiterei und das Fußvolk der Hilfstruppen nach allen Seiten, wohin der Feind geflohen war. Der Erfolg war, dass man in der Regel mit Beute beladen zurückkamen.
ipse tantum itinerum faciebat, quantum satis esse ad mutationem locorum propter salubritatem existimabat. ibi quamquam crebro audiebat Labienum ab inimicis suis sollicitari certiorque fiebat id agi paucorum consiliis, ut interposita senatus auctoritate aliqua parte exercitus spoliaretur, tamen neque de Labieno credidit quicquam neque contra senatus auctoritatem ut aliquid faceret adduci potuit. iudicabat enim liberis sententiis patrum conscriptorum causam suam facile obtineri. Caes.Gall.8,52,3er selbst zog mit seinen Legionen der Ortsveränderung halber so viel herum, als er für ihre Gesundheit hinreichend glaubte. Obgleich man damals häufig hörte, seine Feinde versuchten Labienus zu gewinnen, und obgleich er sicher wusste, dass gewisse Leute den Plan hatten, ihm durch einen eigens veranlassten Senatsbeschluss einen Teil des Heeres zu entziehen, glaubte er auf der einen Seite den Gerüchten über Labienus nicht, auf der anderen Seite aber konnte er sich nicht entschließen, gegen den Senat aufzutreten, weil er überzeugt war, seine Sache werde sich bei einer freien Abstimmung der Senatorin leicht durchsetzen lassen.
Caesar tamen, cum de voluntate minime dubium esset adversariorum suorum, Pompeio legionem remisit et suo nomine quintam decimam, quam in Gallia citeriore habuerat, ex senatus consulto iubet tradi; in eius locum tertiam decimam legionem in Italiam mittit, quae praesidia tueretur, ex quibus praesidiis quinta decima deducebatur. ipse exercitui distribuit hiberna: Caes.Gall.8,54,3Und wirklich schickte Cäsar diese Legion dem Gnaeus Pompeius zurück, obgleich niemand mehr an den Absichten seiner Gegner zweifeln konnte. Für sich selbst aber trat er, um dem Beschluss des Senats zu gehorchen, die 15. Legion, die in Oberitalien stand, ab, an deren Stelle dann die 13. nach Italien zog, um diejenigen Plätze einzunehmen, die die 15. verließ.
hoc facto quamquam nulli erat dubium quidnam contra Caesarem pararetur, tamen Caesar omnia patienda esse statuit, quoad sibi spes aliqua relinqueretur iure potius disceptandi quam belligerandi. Caes.Gall.8,55,2Jetzt konnte niemand mehr im Zweifel sein, was man gegen Cäsar im Schilde führe; er aber wollte sich dennoch alles gefallen lassen, solange er noch einigermaßen Hoffnung hatte, die Sache eher auf dem Wege des Rechts als mit den Waffen zu entscheiden.
singularis enim virtutis veterrimas legiones VII., VIII., VIIII. habebat, summae spei delectaeque iuventutis XI., quae octavo iam stipendio tamen in conlatione reliquarum nondum eandem vetustatis ac virtutis ceperat opinionem. Caes.Gall.8,8,2Die siebte, achte und neunte Legionen, die er bei sich hatte, waren äußerst tapfer und durch langen Dienst bewährt; die elfte Legionen, die aus der hoffnungsvollsten und auserlesensten Mannschaft bestand, hatte zwar schon acht Dienstjahre, genoss aber im Vergleich mit den übrigen noch nicht den Ruf der selben Kriegserfahrung und Tapferkeit.
itaque consilio advocato rebus iis, quae ad se essent delatae, omnibus expositis animos multitudinis confirmat. si forte hostes trium legionum numero posset elicere ad dimicandum, agminis ordinem ita constituit, ut legio VII., VIII., VIIII. ante omnia irent impedimenta, deinde omnium impedimentorum agmen, quod tamen erat mediocre, ut in expeditionibus esse consuevit, cogeret XI., ne maioris multitudinis species accidere hostibus posset, quam ipsi depoposcissent. Caes.Gall.8,8,3Er berief daher eine Versammlung, der er die erhaltenen Nachrichten alle mit teilte und suchte den Mut seiner Scharen zu stärken. In der Erwartung, den Feind durch die Dreizahl der Legionen zum Kampf zu verleiten, ordnete er den Marsch so, dass die siebte, achte und neunte Legion miteinander zogen, dann das gesamte, jedoch, wie bei kleineren Zügen gewöhnlich, unbedeutende Gepäck folgte, die elfte Legionen aber den Zug schloss. So erschienen dem Feind nur so viele Truppen, als er sich selbst gewünscht hatte.
Caesar etsi dimicare optaverat, tamen admiratus tantam multitudinem hostium valle intermissa magis in altitudinem depressa quam late patente castra castris hostium confert. Caes.Gall.8,9,2Cäsar, der freilich eine Schlacht gewünscht hatten, fand eben doch die Menge der Feinde sehr groß und schlug deshalb diesseits eines Tales, das mehr in die Tiefe gesenkt als in die Breite geöffnet war, sein Lager dem feindlichen gerade gegenüber auf.
ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et auctorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exequenda sunt; dein quia plerique, quae delicta reprehenderis, malevolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.  Sall.Cat.3,2Wird nun auch nicht gleicher Ruhm dem Darsteller wie dem Helden der Geschichte zuteil, so erachte ich es doch für äußerst gewagt, Geschichte zu schreiben; erstens, weil durch Worte ein vollkommen lebendig treues Bild von Taten zu geben ist, zweitens, weil die meisten von dem, was man als Vergehen tadelt, annehmen, es sei aus Böswilligkeit und Hass erwähnt, wenn man aber von großer Tugend und Ruhmestat edler Menschen berichtet, jeder nur das ohne weiteres hinnimmt, was er auch für sich selbst für leicht ausführbar hält, was aber darüber hinausgeht, für erdichtet und falsch erklärt. 
quae tametsi animus aspernabatur insolens malarum artium, tamen inter tanta vitia inbecilla aetas ambitione conrupta tenebatur; Sall.Cat.3,4Und wenn sich auch mein Herz, schlechter Praktiken ungewohnt, von alle dem fernhielt, so hielt doch trauriger Ehrgeiz meine zum Widerstand unfähige Jugend in dem so lasterhaften Leben fest;
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2014.09.22 Papst Franciscus unternahm seine erste Reise in Europa nach Albanien, wo nur 10% der Einwohner katholisch, 20% orthodox und 70% islamisch sind, es trotzdem aber wegen der Religion keinen Streit gibt und die Leute friedlich koexistieren. Indem er auf die Gräueltaten der IS-Kämpfer anspielte, sagte der Papst, keiner, der gegen die Menschenwürde und Menschenrechte verstoße, dürfe sich hinter dem Namen Gottes verschanzen. Die grundlegendsten Menschenrechte seien aber das Recht auf Leben und das Recht auf freie Religionsausübung.">Franciscus pontifex primum iter Europaeum in Albaniam direxit, ubi 10% inhabitantium catholicae, 20% orthodoxae et 70% islamicae confessionis sunt, neque tamen de religione ambigitur, sed homines quiete convivunt. Pontifex alludens ad facinora saeva atque atrocia a Status Islamici (IS) militantibus commissa dixit nemini, qui dignitatem hominum et iura humana facinora violet, licere sub nomine Dei delitescere. Quibus ex iuribus nullum esse antiquius quam ius vivendi et ius religione libere utendi. 2014.09.22Papst Franciscus unternahm seine erste Reise in Europa nach Albanien, wo nur 10% der Einwohner katholisch, 20% orthodox und 70% islamisch sind, es trotzdem aber wegen der Religion keinen Streit gibt und die Leute friedlich koexistieren. Indem er auf die Gräueltaten der IS-Kämpfer anspielte, sagte der Papst, keiner, der gegen die Menschenwürde und Menschenrechte verstoße, dürfe sich hinter dem Namen Gottes verschanzen. Die grundlegendsten Menschenrechte seien aber das Recht auf Leben und das Recht auf freie Religionsausübung.">Franciscus pontifex primum iter Europaeum in Albaniam direxit, ubi 10% inhabitantium catholicae, 20% orthodoxae et 70% islamicae confessionis sunt, neque tamen de religione ambigitur, sed homines quiete convivunt. Pontifex alludens ad facinora saeva atque atrocia a Status Islamici (IS) militantibus commissa dixit nemini, qui dignitatem hominum et iura humana facinora violet, licere sub nomine Dei delitescere. Quibus ex iuribus nullum esse antiquius quam ius vivendi et ius religione libere utendi.
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22.02.2015 Graecorum primarius Tsipras: "Cladem", inquit, "vicimus, neque tamen bellum." Difficultates nominavit, quod suo regimini die Lunae Europaeis institutionibus libellus earum rationum exhibendus est, quas Graeci ad oeconomiam reformandam perficere vellent. Conventionem Bruxellensem esse primum passum, sed iter longum ad abrogationem austeritatis emetiendum esse. Varoufakis ministrorum consilio habito se confidere Europaeas nationes libellum Graecorum comprobaturas esse dixit. lc201502
02.04.2015 Deliberationes Lausannae cum Iranis habitae uno die prolongatae sunt. Sicut semper et hodie: disceptatores se progressos esse dicunt, neque tamen ad finem perveniunt. lc201504
05.04.2015 [1] una autem sabbati Maria Magdalene venit mane, cum adhuc tenebrae essent, ad monumentum et videt lapidem sublatum a monumento. [2] cucurrit ergo et venit ad Simonem Petrum et ad alium discipulum, quem amabat Iesus, et dicit eis: "tulerunt Dominum de monumento et nescimus ubi posuerunt eum." [3] exiit ergo Petrus et ille alius discipulus et venerunt ad monumentum. [4] currebant autem duo simul, et ille alius discipulus praecucurrit citius Petro et venit primus ad monumentum, [5] et cum se inclinasset, videt posita linteamina non tamen introivit. [6] venit ergo Simon Petrus sequens eum et introivit in monumentum [7] et videt linteamina posita et sudarium, quod fuerat super caput eius, non cum linteaminibus positum, sed separatim involutum in unum locum. [8] tunc ergo introivit et ille discipulus, qui venerat primus ad monumentum, et vidit et credidit. [9] nondum enim sciebant scripturam, quia oportet eum a mortuis resurgere. [10] abierunt ergo iterum ad semet ipsos discipuli. (Joh.20,1-10) lc20150405.04.2015 [1] Τῇ δὲ μιᾷ τῶν σαββάτων Μαρία ἡ Μαγδαληνὴ ἔρχεται πρωὶ σκοτίας ἔτι οὔσης εἰς τὸ μνημεῖον, καὶ βλέπει τὸν λίθον ἠρμένον ἐκ τοῦ μνημείου. [2] τρέχει οὖν καὶ ἔρχεται πρὸς Σίμωνα Πέτρον καὶ πρὸς τὸν ἄλλον μαθητήν, ὃν ἐφίλει ὁ Ἰησοῦς, καὶ λέγει αὐτοῖς· Ἦραν τὸν κύριον ἐκ τοῦ μνημείου, καὶ οὐκ οἴδαμεν, ποῦ ἔθηκαν αὐτόν. [3] Ἐξῆλθεν οὖν ὁ Πέτρος καὶ ὁ ἄλλος μαθητής, καὶ ἤρχοντο εἰς τὸ μνημεῖον. [4] ἔτρεχον δὲ οἱ δύο ὁμοῦ, καὶ ὁ ἄλλος μαθητὴς προέδραμεν τάχειον τοῦ Πέτρου καὶ ἦλθεν πρῶτος εἰς τὸ μνημεῖον, [5] καὶ παρακύψας βλέπει κείμενα τὰ ὀθόνια, οὐ μέντοι εἰσῆλθεν. [6] ἔρχεται οὖν καὶ Σίμων Πέτρος ἀκολουθῶν αὐτῷ, καὶ εἰσῆλθεν εἰς τὸ μνημεῖον· [7] καὶ θεωρεῖ τὰ ὀθόνια κείμενα, καὶ τὸ σουδάριον, ὃ ἦν ἐπὶ τῆς κεφαλῆς αὐτοῦ, οὐ μετὰ τῶν ὀθονίων κείμενον ἀλλὰ χωρὶς ἐντετυλιγμένον εἰς ἕνα τόπον. [8] Τότε οὖν εἰσῆλθεν καὶ ὁ ἄλλος μαθητὴς ὁ ἐλθὼν πρῶτος εἰς τὸ μνημεῖον, καὶ εἶδεν καὶ ἐπίστευσεν. [9] οὐδέπω γὰρ ᾔδεισαν τὴν γραφήν, ὅτι δεῖ αὐτὸν ἐκ νεκρῶν ἀναστῆναι. [10] Ἀπῆλθον οὖν πάλιν πρὸς αὑτοὺς οἱ μαθηταί. (Joh.20,1-10)
26.05.2015 Ash Carter, Americanus administer a defensione, milites Iraquianos, quod eis voluntas pugnandi deesset, graviter accusavit: quos, quamquam numero militantes Islamici Status urbem Ramadi petentes superavissent, loco decessisse neque ad urbem defendendam paratos fuisse. Haider al-Abadi, Iraquianus praeses, his opprobriis indignatus Americanum administrum non recte instructum sibi videri opposuit. Etiam Irani Americanos reprehendunt: eos adesse, ut auxiliarentur, neque tamen digitum urbis Ramadi defendendae causa porrexisse. Intera Ioannes Biden, Americanus praeses vicarius, ut animos permulceret, cum al-Abadi telefonice collocutus Americanos merita militum Iraquianorum militum magni aestimare affirmavit. lc201505Der amerikanische Verteidigungsminister Ash Carter hat gegen die irakischen Soldaten den schweren Vorwurf erhoben, es fehle ihnen der Kampfeswille. Obwohl sie den Kämpfern des Islamischen Staates, die Ramadi angriffen, zahlenmäßig überlegen gewesen seien, hätten sie das Feld geräumt und seien nicht bereit gewesen, die Stadt zu verteidigen. Der irakische Präsident Haider al-Abadi, der über diese Vorwürfe empört ist, hat zurückgegeben, der amerikanische Verteidigungsminister scheine ihm nicht richtig informiert zu sein. Auch die Iraner kritisieren die Amerikaner: sie seien da, um zu helfen, hätten aber zur Verteidigung von Ramadi keinen Finger gerührt. inzwischen hat der amerikanische Vizepräsident, um die Gemüter zu beruhigen, mit al-Abadi telefoniert und versichert, die Amerikaner wüssten die Verdienste des irakischen Militärs sehr zu schätzen.
02.06.2015 Re desperata neque tamen perdita commodatores Europaei (si vis nomina audire: Juncker, Merkel, Hollande, Lagarde, Draghi) nulla iam facultate officialiter data "magna vehementia" deliberaverunt, quomodo Graecis nolentibus volentes "ultimam condicionem" proponentes facultatem pecuniarum accipiendarum inofficialiter darent. "Quidquid id est, timeo Danaos et dona petentes" dicit Vergilius. Horatius difficile esse saturam non scribere censet. lc201506In verzweifelter aber doch noch nicht verlorener Lage haben die europäischen Geldgeber (wenn man Namen wünscht: Juncker, Merkel, Hollande, Lagarde, Draghi) mit großer Intensität beraten, wie sie, obwohl es keine offizielle Möglichkeit mehr gibt, bereitwillig den unwilligen Griechen inoffiziell ein letztes Angebot, Geld zu bekommen, unterbreiten. "Wie dem auch sei, ich fürchte die Griechen, besonders wenn sie um Geschenke nachsuchen", äußert Vergil. Horaz meint, es sei schwierig, keine Satire zu schreiben.
03.06.2015 Josephus Blatter, qui ante quattuor dies refectus Foederationi Internationali Pedifollicarum Societatum (FIFA) praesidere perrexerat, repente ex inopinato se praesidentatu (neque tamen de scaena) recessurum esse annuntiavit: foederationem profunde restruendam esse neque se a toto mundo accipi atque adiuvari. Nullo homine causam consilii tam repentino mutati intellegente paucis horis post eius annuntiationem Foederale Investigationis Officium (FBI) nunc etiam in eum ipsum quaerere innotuit. lc201506Sepp Blatter, der vor vier Tagen wiedergewählt weiterhin Präsident der FIFA gewesen war, hat völlig überrschend erklärt, er werde von der Präsidentschaft (aber nicht von der Bühne) zurücktreten: Die Föderation müsse tiefgreifend restrukturiert werden und er fühle sich nicht mehr von allen auf der Welt getragen und unterstützt. Keiner wusste den Grund des plötzlichen Sinneswandels. Doch wenige Stunden nach seiner Ankündigung wurde bekannt, dass das FBI jetzt auch gegen ihn selbst ermittele.
04.06.2015 Hesterno Mercurii die sub vesperum Graecus primarius Alexis Tsipras Bruxellis cum Ioanne Claudio Juncker, praeside Europaeae Commissionis, de insolubilitate rei publicae Graecae vitanda egit. Graeci proximo die Veneris Aerario Monetario Internationali (IWF) pensionem CCC milionum Euronum renumerare debent neque quadrans ullus eis est in arca. Cum novum regimen Graecum condiciones, quas pristinum concessit, servare nolit, nemini compertum est, utrum commodatores in ipso discrimine temporis labascant, an Graeciae ex Eurone exeundum sit. Praeses Hollande omnia ad melius refert, Germanicus administer Wolfgangus Schäuble pleraque in deterius. Etiam Jeroen Dijsselbloem, qui Euronem participantibus praeest, colloquiis Bruxelliensibus interfuit. - Post plus quam quattuor horas ab omnibus participibus colloquia bene, neque tamen prospere evenisse atque insequentibus diebus continuatum iri nuntiatur. lc201506
05.06.2015 Cancellaria Angela Merkel invitatrice septimana vergente moderatores politici civitatum societatis G7 in arcem Elmau, quae in Bavaria Superiore sita est, convenient. Qui conventus, quamvis etiamnunc sint spectacula, tamen consenuerunt atque non modo a mediis in dubium vocantur. Quemadmodum dicitur mons videtur parturire et murem parere. Plerique magnum sumptum comparatum ad exiguum eventum admirantur. Plus trecenta milia hominum, qui semper omnia melius sciunt idque genus vivendi reddiderunt, iam nunc in campis, plateis, viis demonstrant et custodes publicos occupant. In tabula agenda sunt gravitates oeconomiae, caeli, progressionis, sanitatis, opificinae aliaque. lc201506Auf Einladung der Kanzlerin Angela Merkel treffen sich am Wochenende die Staatschefs der G7-Länder auf Schloss Elmau in Oberbayern. Diese Treffen sind zwar immer noch ein Spektabel, sind aber ins Alter gekommen und werden nicht nur von den Medien in Zweifel gezogen. Wie man so sagt, scheint der Berg zu kreißen und eine Maus zu gebären. Die meisten finden die hohen Kosten im Vergleich zu den dürftigen Ergebnissen besonders befremdlich. Mehr als 30'000 Leute, die immer alles besser wissen und die zu ihrem Beruf gemacht haben, demonstrieren bereits jetzt in Camps, auf Plätzen und Straßen und beschäftigen die Ordungshüter. Auf der Tagesordnung stehen die Hemmnisse für Wirtschaft, Klimas, Entwicklung, Gesundheit, Arbeitswelt, usw.
06.06.2015 Alexis Tsipras Athenis in parlamento de colloquiis Bruxellis habitis rettulit. Proposita, quae commodatores Europaei "condiciones ultimas" obtulerant, vana et absurda nominavit et Europae periculosa. Strangulationem suae terrae deperditam esse et fundamentalibus principiis Europae repugnare coarguit. Ne creditores Graeciam humilificarent. Tamen conventionem immediate instare se confidere affirmavit. Unde hanc bonam spem a sua ipsius relationi abhorrentem caperet, minime eluxit. lc201506Alexis Tsipras hat im Parlament in Athen über seine Verhandlungen in Brüssel berichtet. Die Vorschläge, die die europäischen Geldgeber als " letztes Angebot" unterbreitet hatten, nannte er unrealistisch und absurd, und für Europa gefährlich. Die Strangulation seines Landes sei moralisch verwerflich und widerspreche den grundlegenden Prinzipien Europas. Die Geldgeber sollten Griechenland nicht demütigen. Dennoch gab er sich sicher, dass eine Einigung unmittelbar bevorstehe. Woraus er diese Hoffnung, die im Widerspruch zu seinem eigenen Bericht steht, schöpft, blieb ganz unklar.
15.06.2015 Regimen Libycum luscum terroristam Mokhtar Belmokhtar una cum aliquot commilitantibus ictu aerio ab Americanis Ajdabiyae, in urbe Libyae orientalis, confecto peremptum esse annuntiat. Pentagonum Americanum ictum per aeroplanum ab aeronauta gubernatum confectum neque tamen Belmokhtar peremptum esse confirmat. Mokhtar Belmokhtar, natione Algericus, qui ab initio primas in organizatione al-Quaeda in Maghrebia (AQIM) egerat, postea autem suam propriam organizationem al-Murabitun condiderat atque anno MMXIII in Algeria insidias calamitosas ergasterio cuidam gasali struxerat, iam saepe falso mortuus dictus erat. lc201506Die libysche Regierung meldet, der einäugige Terrorist Mokhtar Belmokhtar sei mit einigen Mitkämpfern durch einen amerikanischen Luftschlag in Ajdabiya, einer Stadt in Ostlibyen, ums Leben gekommen. Das Pentagon bestätigt, dass ein Luftschlag durch ein bemanntes Flugzeug ausgeführt wurde, nicht aber, dass Belmokhtar ums Leben gekommen ist. Mokhtar Belmokhtar, ein geborener Algerier, der ursprünglich in der al-Quaida im Maghreb (AQIM) eine führende Rolle gespielt, dann aber seine eigene Organisation al-Murabitun gegründet und 2013 in Algerien ein verheerendes Attentat auf ein Gaswerk durchgeführt hatte, war schon oft fälschlich totgesagt worden.
19.06.2015 In Dania novum parlamentum electum est. Factio sociodemocratica maiorem quidem partem suffragiorum assecuta est, sed facultatem regendi amisit. Quod eius praeses Helle Thorning-Schmidt confessa resignavit. Partes dextropopulares, quibus Kristian Thulesen-Dahl praesidet, numerum suffragiorum paene duplicans secundum locum obtinuit. Tertius liberalis vel conservativus Lars Løkke Rasmussen provenit, quem tamen novae gubernationi praefore verisimillimum est. lc201506In Dänemark wurde ein neues Parlament gewählt. Die sozialdemokratische Partei hat zwar die Mehrheit der Stimmen gewonnen, aber die Möglichkeit zu regieren eingebüßt. Dies gestand die Vorsitzende Helle Thorning-Schmidt ein und warf das Handtuch. Die rechtslastige Volkspartei unter dem Vorsitz von Kristian Thulesen-Dahl hat ihre Stimmenzahl fast verdoppelt und den zweiten Platz erzielt. Als dritter ging der konservative, bzw. liberale Lars Løkke Rasmussen hervor, der dennoch am wahrscheinlichsten der neue Regierungschef wird.
20.06.2015 Colloquia inter partes in Iemenia belligerentes Genavae habita armistitio non decreto sine effectu finem habuerunt. Tamen Riad Yassin, Iemeniticus adminster a rebus externis, qui in exilio agit, de facultate controversiarum patrocinio Unitarum Nationum pacaliter solvendarum nondum desperavit. Etiam Ismail Ould Cheikh Ahmed, delegatus Unitarum Nationum specialis, spem quandam in colloquiis continuandis ponit. lc201506Die in Genf geführten Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien im Jemen sind ohne Beschluss eines Waffenstillstandes ergebnislos zu Ende gegangen. Dennoch hat der jemenitische Außenminister Riad Jassin, der im Exil lebt, die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung der Streitigkeiten nicht aufgegeben. Acu der Sonderbotschafter der UN, Ismail Ould Cheikh Ahmed, setzt noch eine gewisse Hoffnung auf die Fortsetzung der Verhandlungen.
06.07.2015  Graeci rogationi sui regiminis suffragantes austeritati ab internationalibus institutionibus postulatae refragati sunt (61.3% : 38.7%). Alexis Tsipras eventum sui demopsephismatis victoriam non suae Syrizae fractionis vel sui praeconii, sed victoriam solidaritatis et democratiae non modo in Graecia, sed tota Europa celebrat. Suas disceptandi condiciones constabilitas esse putat: "Singulis politicis resisti potest, neque tamen voluntati totius populi." Socii autem Europaei, quae agenda sint, non e suffragatione Graeca, sed ex oeconomicis et monetariis factis, quae minime mutata sunt, atque ex voluntate omnium undeviginti civitatum, quae Eurone utuntur, iudicabunt. Rectores civitatum huius Eurozonae participium die Martis extraordinarie Bruxellas convenient (VI. hora pm). Euronis praefectus Jeroen Dijsselbloem iam in antecessum refragationem, quod Graecorum res futuras attineret, miserabilem esse et molestas reformationes oeconomicas inevitabiles esse dixit. Die Griechen haben für den Vorschlag ihrer Regierung gestimmt und der von den internationalen Institutionen geforderten Sparpolitik eine Absage erteilt (61,3% : 38,7%). lc201507Alexis Tsipras feiert das Ergebnis seiner Volksbefragung als Sieg nicht seiner Syriza-Partei oder seiner Propaganda, sondern als einen Sieg der Solidarität und Demokratie nicht nur in Griechenland, sondern in ganz Europa. Er glaubt, dass seine Verhandlungslage gestärkt sei: "Einzelnen Politikern kann man sich widersetzen, nicht aber dem Willen eines ganzen Volkes." Die europäischen Partner werden aber ihr Vorgehen nicht nach der Abstimmung in Griechenland bestimmen, sondern nach den ökonomischen und monetären Gegebenheiten, die sich keineswegs geändert haben, und nach dem Willen aller neunzehn Eurostaaten. Die Staatschefs der Länder dieser Eurozone werden sich am Dienstag außerplanmäßig in Brüssel treffen (18:00 Uhr). Der Eurochef Jeroen Dijsselbloem hat schon im Vorfeld geäußert, dass die Ablehnung für die Zukunft der Griechen bedauerlich sei und beschwerliche Reformen unvermeidlich seien.
13.07.2015  Bruxellis post colloquia duodecim horarum et multas intercapedines multasque disceptiones in minore circulo habitas res ad compromissum tendere dicitur. Tamen deliberationes interruptae sunt. Germanici caduceatores, imprimis cancellaria Merkel et administer nummarius Schäuble, ab observatoribus extraneis magis magisque ob severitatem et pertinaciam reprehenduntur. Athenis plura , quae convenerint, tolerari non posse, significatur. lc201507In Brüssel zeichnet sich nach 12 Stunden Verhandlung und vielen Unterbrechungen und Gesprächen im kleinen Kreis angeblich ein Kompromiss ab. Dennoch wurden die Beratungen unterbrochen. Die deutschen Unterhändler, insbesondere Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble werden von den auswärtigen Beobachtern immer stärker wegen ihrer Härte und Unnachgiebigkeit kritisiert. Aus Athen wird signalisiert, mehrere Punkte der Vereinbarung könnten nicht hingenommen werden.
24.07.2015  In Germania voces eorum, qui pecunias Graecis bis praebitas deperditas ducentes tertium pecunias deperdere abnuant et Grexitum cuiusvis generis suadeant, non obmutescunt. Etiam Wolfgangus Bosbach, qui ex anno MCMLXXII consors Christianae Democraticae Unionis et ex anno MCMXCIV delegatus foederalis est, rationes politicas cancellariae Merkel ad Graeciam pertinentes non iam defendere vult et a moderatione consortii foederalis rerum internarum, quod domesticae securitati et civium iuribus providet, se abdicavit. Wolfgangi Bosbach integritas ab omnibus quidem, etiam a politicis adversariis, aestimatur et laudatur, tamen eius abdicatio plerisque permira accidit, quod nihil efficere neque quicquam immediate ad res Graecas pertinere videtur. lc201507Die Stimmen derjenigen, die beide an Griechenland geleisteten Finanzhilfen für verloren halten, dagegen sind, ein drittes Mal Geld zu vernichten, und zu einem Grexit gleich welcher Art raten, wollen in Deutschland nicht verstummen. Auch Wolfgang Bosbach, der seit 1972 der CDU und seit 1994 dem Bundestag angehört, will die Griechenland-Politik der Kanzlerin Merkel nicht mehr vertreten und ist von der Leitung des Innenausschusses des Bundestages, der für Innere Sicherheit und Bürgerrechte zuständig ist, zurückgetreten. Die persönliche Integrität von Wolfgang Bosbach wird von allen, auch seinen politischen Gegnern, geschätzt und gelobt. Trotzdem wundern sich sehr viele über seinen Rücktritt, weil er nichts zu bewirken und keinen direkten Bezug zu Griechenland zu haben scheint.
01.08.2015  Novum serum vaccinum (nomine VSV-ZEBOV) repertum esse videtur, quod hominem decem diebus, postquam ei iniectum est, immunem reddit ab infectione Ebolae haemorrhagicae febris. Quod serum in quattuor milibus hominum pertemptatum praeter opinionem efficacius se praebuit et medicos ad novam spem excitat epidemiam in Africa Occidentali nuper grassatam ad finem adduci posse. Quod serum in frigido loco reservandum est, in Africa quaedam difficultas sit, neque tamen inexsuperabile obstaculum. lc201508Ein neuer Impfstoff (mit der Bezeichnung VSV-ZEBOV) scheint gefunden zu sein, der jemanden zehn Tage, nachdem er ihm injiziert wurde, gegen eine hämorrhagische Ebolainfektion immunisiert. Dieses Serum wurde an viertausend Menschen erprobt und zeigte sich über Erwarten wirkungsvoll. Es lässt die Ärzte hoffen, dass die Epidemie, die kürzlich in Ostafrika wütete, völlig überwunden werden kann. Dass das Serum kalt gelagert werden muss, ist in Afrika eine gewisse Schwierigkeit, aber kein unüberwindbares Hindernis.
04.08.2015  XXIX die mensis Iunii chrematisterium Atheniense dissaeptum erat, sortesque ex hoc tempore neque venire neque emi poterant. Cum hesterno die Lunae eius fores reclusae essent, socii pecuniarii, quanti condiciones futuras oeconomiae Graecae aestumarent, demonstrabant. Tantam copiam sortium vendebant, ut earum pretium corruit atque index bursarius (Athex compositus) viginti tribus fere percentis minuebatur. Tamen terror panicus animis bursianorum non incidit: Nil nisi "dies Lunae ater". lc201508Am 29. Juni war die Athener Börse geschlossen worden, und Aktien konnte man seitdem weder verkaufen noch kaufen. Als sich die Tore am gestrigen Montag wieder öffneten, zeigten die Aktionäre, wie sie die Zukunft der griechischen Wirtschaft einschätzen. Sie verkauften so viele Aktien, dass ihr Kurs crashte und der Börsenindex (Athex composite) um fast 23% sank. Dennoch ergriff die Börsianer keine Panik: Nicht mehr als ein "Schwarzer Montag".
07.09.2015  Quod Grayson Altenberg non nosti, te non dedecet; vir enim magni momenti non est. Tamen, quod viam vivendi Americanam attineat, quomodo vivat vel imprimis habitet, tua fortasse aliquantulum intersit: Iuvenis est XXII annorum, ex Visconsinia oriundus. Ut munus et condicionem coqui sequeretur, in maiorem urbem conisus Neo-Eboraci domum cenatoriam una stella Michelin decoratam investigavit, quae ei, ut coquum disceret, obtulit. Et, quamvis sit difficile ibi domicilium parvo conducibilem invenire, invenit non longe a loco operandi, cuius conductionis pretium mensuale solvere posset: 1100 dollaria. Hoc domicilium exstat ex uno conclavi novem metrorum quadratorum. Fenestra quaedam non in pariete, sed in tecto. Protinus ab lecto loculus rotundus, ubi in aquae deiectu lavetur. Latrina porta carens, pro armario tabulae parieti insertae. Mansio Diogene Sinopensi profecto digna, sed etiam Grayson Altenberg digito caelum attingit, quod tale domicilium reppererit. Tu autem, si imaginaris te viginti annis post Manhatae in caupona elegantioris gustatus tribus stellis Michelin decorata cenaturum esse, quae ad virum XLII annorum, cui nomen Grayson Altenberg est, pertineat, haud absurde imagineris. lc201509Dass Sie Grayson Altenberg nicht kennen, ist keine Schande; denn er ist keine wichtige Person. Dennoch interessiert es Sie vielleicht ein wenig, was den American way of life angeht, wie er lebt, besonders, wie er wohnt. Er ist ein junger 22-jähriger Mann und stammt aus Wisconsin.Um den Beruf des Kochs zu ergreifen, zog es ihn in eine größere Stadt und er spürte in New York ein Lokal mit einem Michelin-Stern auf, das ihm anbot, eine Lehre als Koch anzutreten. Und wirklich fand er, obwohl es schwer ist, dort eine bezahlbare Wohnung zu finden, eine Wohnung nicht weit von seinem Arbeitsplatz, deren Monatsmiete er bezahlen konnte: 1100 Dollar. Diese Wohnung besteht aus einem Zimmer von 9 Quadratmetern. Kein Wandfenster, sondern eine Dachluke. Gleich an das Bett anschließend ein kleiner runder Platz zum duschen. Die Toilette ohne Tür. Statt eines Schrankes Bretter an der Wand, Eine Wohnung, die in der Tat eines Diogenes aus Sinope würdig gewesen wäre. Aber auch Grayson Altenberg war überaus glücklich, eine solche Wohnung gefunden zu haben. Sie aber dürften nicht ganz falsch liegen, wenn Sie sich vorstellen in 20 Jahren in Manhatten in einem mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Feinschmeckerlokal zu speisen, das einem 42-jährigen Mann namens Grayson Altenberg gehört.
30.09.2015  Petro Poroshenko occasione ad coetum generalem Unitarum Nationum orationem habendi ita usus est, ut cis XXV minuta liberam vocem mittens suam Russicae politiae interpretationem commemoraret ac rationes cum Vladimiro Putin disputaret: Eundem Neo-Eboraci libertatem nationum verbis defendere, qui Ucrainos armis belloque persequeretur. Bellum in Ucraina gestum neque bellum civile neque rem intestinam esse (quod Putin pridie praedicaverat): Russos esse aggressores, violatores iurum humanorum, opitulatores terrorismi. Perbonam esse fabulam, quod Putin coalitionem globalem contra terrorismum condendam proponeret, vix tamen credendam. Fieri non posse, ut foris terrorismum impugnaret, qui ei domi aspiraret. Ucrainos petere pacem, libertatem, territorialem integritatem, neque plus neque minus. Apertum esse videtur Petro Poroshenko civitates occidentales pervellere voluisse, ne ob Proximum Orientem ac numerum profugorum Ucrainae obliviscerentur, neve cum Vladimiro Putin negotiantes Ucrainam amissam spe pacatae Syriae permutarent. lc201509Petro Poroschenko nutzte die Gelegenheit, vor der Generalversammlung der UN zu sprechen so, dass er während 25 Minuten freimütig seine Deutung der russischen Politik vortrug und mit Wladimir Putin abrechnete. Es sei derselbe, der in New York verbal die Freiheit der Völker verteidige und die Ukraine mit Krieg überziehe. Der Krieg in der Ukraine sei kein Bürgerkrieg und keine innere Angelegenheit (wie Putin tags zuvor behauptet hatte): Die Russen seien die Angreifer, die Verletzer der Menschenrechte und die Handlanger des Terrorismus. Es sei eine coole Geschichte, wenn Putin die Gründung einer globalen Koalition gegen den Terrorismus vorschlage, aber auch eine kaum glaubürdige. Der könne nicht draußen den Terrorismus bekämpfen, der ihn zu Hause belebe. Die Ukraine wolle nichts anderes als Frieden, Freiheit und territoriale Integrität, nicht mehr und nicht weniger. Offenbar wollte Petro Poroschenko die westlichen Staaten aufrütteln, nicht über dem Nahen Osten und der Masse der Flüchtlinge die Ukraine zu vergessen und nicht in einem Tauschgeschäft mit Putin die Ukraine gegen die Aussicht auf Frieden in Syrien verloren zu geben.
07.10.2015  Ex illo nefasto mense Aprili anni CMLXXXVI, quo in Ucranica urbe Chernobyl ergasterium nucleare diruptum est et CCL milia hominum sua domicilia relinquere debebant, spatiosae regiones circa istum calamitosum locum vastae et desertae sunt. Eo magis opprimit, quod Jim Smith, investigator quidam universitatis Portus Ostii, scribit ibi nunc plures feras, imprimis lupos et apros, sed etiam alces et dammas et cervos vivere, quam ante calamitatem. Eam regionem esse quasi viridarium ad feras tuendas circumsaeptum vel reservatum naturale. Neque tamen feras, quae hominum cultu et humanitate imperturbatae magnifice augescunt, valetudine mala et deformitatibus non impediri atque ista loca rursus habitabilia esse colligere licet. (cf. n-tv) lc201509Seit jenem unheilvollen April des Jahres1986, als im ukrainischen Tschernobyl das Atomkraftwerk explodierte und 250’000 Menschen ihre Wohnungen aufgeben mussten, sind weite Gebiete um diesen Unglücksort unbewohnt und verlassen. Um so mehr überrascht es, wenn Jim Smith, ein Forscher der Universität Portsmouth, schreibt, dass dort jetzt mehr Wildtiere, insbesondere Wölfe und Wildschweine, aber auch Elche, Rehe und Rotwild leben als vor dem Unglück. Diese Gegend sei gleichsam ein Schutzpark für Wildtiere, bzw. ein Naturreservat. Dennoch darf man nicht schlussfolgern, dass die Tiere, die fern menschlicher Zivilisation und Kultur prächtig gedeihen, von Gesundheitsschäden und Missbildungen unbehelligt blieben und diese Gebiete wieder bewohnwar wären. (cf. n-tv)
08.10.2015  Angela Merkel et Franciscus Hollande hesterno die Mercurii communiter Argentorati in hemicyclo parlamenti Europaei verba facientes validam Europam flagitaverunt. Delegatos de redeunte nationalismo praemonuerunt; proprietatem politicam uniuscuiusque civitatis non per se esse pretiosam sed omnium proprietates politicas colligandas esse: agi aut de corroboratione aut de exitu Europae. Neque tamen eorum verba omnium assensu probabantur: Principes populisticarum er nationalisticarum partium dextrarum Nigellus Farage (dux factionis Libertatis Regni Britanniarum) et Marina le Pen (praeses Frontis Nationalis) Europam iam naufragavisse asserunt et suas civitates Unionem relinquere iubent. Merkel se commotam esse dissimulans ironice respondit, sibi aliquot oratores auscultanti cavendum esse, ne animo deprimeretur. Hollande liberam vocem mittens et, ne de statu suo deiceretur, annitens eos, qui Unionem Europaeam detrectarent aut in dubio ponerent, ut eam relinquerent, exhortatus est. Marina le Pen se ipsam "antimerkelianam" extulit suumque adversarium politicum Hollande vicecancellarium post Merkel et procuratorem provinciae Berolinensis humiliavit. Merkel tales invectiones neglegens Europam satis valere, ut suas difficultates componeret, praetulit, siquidem vellet et concordiam praestaret. (cf. dw) lc201509Angela Merkel und François Hollande forderten am gestrigen Mittwoch in Straßburg bei ihren gemeinsamen Reden im Hémicycle des Europäischen Parlaments ein starkes Europa. Sie warnten die Delegierten eindringlich vor einem wiederkehrenden Nationalismus. Die Souveränität eines jeden Staates sei für sich noch nicht wertvoll, sondern die Souveränität aller müsse gebündelt werden. Es gehe entweder um eine Stärkung Europas oder um sein Ende. Dennoch fanden ihre Worte nicht bei allen Zustimmung: Die Führer der extremen und nationalistischen Parteien, Nigel Farag (Führer der Partei der Unabhängigkeit Britanniens) und Marine le Pen (Vorsitzende des Front National), behaupten, Europa sei schon gescheitert und verlangen, dass ihre Staaten aus der Union austreten. Merkel überspielte ihre Betroffenheit und reagierte ironisch: Sie müsse, wenn sie einige Redner höre, aufpassen, nicht depressiv zu werden. François Hollande bemühte sich, nicht die Fassung zu verlieren, als er Klartext redete und diejenigen, die Europa ablehnten oder anzweifelten, aufforderte, es zu verlassen. Marine le Pen erklärte sich stolz zur "Gegenmerkel" und setzte ihren politischen Gegner Hollande als Vizekanzler von Merkel, der eine Berliner Provinz verwalte, herab. Merkel überhörte solche Anfeindungen und betonte, Europa sei stark genug, seine Probleme zu meistern, wenn es nur wolle und Einigkeit beweise. (cf. dw)
18.10.2015  Henrietta Reker, quae LVIII annos nata Coloniae Agrippinae adhuc profugis ad vitam necessaria suppeditabat atque eorum integrationem procurabat, hodiernis electionibus munus burgimagistrae superioris ambire volebat. Dum autem heri certamini comitiali se dedit, a viro quodam XLIV annorum duabus sicis in publico petita et graviter vulnerata est. Domna Reger in valetudinario curabatur. Eius valetudo adducta, sed stabilis esse dicitur. Insiditiator, qui etiam quattuor alios, qui succurrere vellent, afflixit, custodibus publicis, qui eum prehendebant, se de politicis et xenophobicis causis egisse significavit. Quod quidem probabile est, sed quod mente captus esse videbatur, medicis, qui eum psychiatrice inspicerent, traditus est. Omnes partes certamen comitiale interruperunt, sed electiones consiliis non mutatis hodierno die Solis exhibebuntur. Perpetrator solus egisse videtur; tamen eius facinus animos hominum seu diventilatione opinionum seu propria sollicitudine nubilos et contentos esse demonstrat. lc201509Henriette Reker, 58 Jahre alt, die in Köln bisher für den lebensnotwendigen Bedarf der Flüchtlinge und ihre Integration zuständig war, wollte sich heute für das Amt des Oberbürgermeisters zur Wahl stellen. Während sie aber gestern Wahlkampf machte, wurde sie von einem 44-jährigen Mann auf offener Straße mit zwei Dolchen angegriffen und schwer verletzt. Frau Reger wurde in einem Krankenhaus versorgt. Ihr Gesundheitszustand soll ernst, aber stabil sein. Der Angreifer, der noch vier andere Personen, die zu Hilfe eilen wollten, verletzte, deutete gegenüber der Polizei, die ihn festnahm, an, dass er aus politischen und zwar fremdenfeindlichen Motiven gehandelt habe. Dies ist zwar wahrscheinlich, aber weil er geistig verwirrt schien, wurde er Ärzten übergeben, die ihn psychiatrisch untersuchen sollen. Alle Parteien unterbrachen ihren Wahlkampf. Aber die Wahlen werden unverändert am heutigen Sonntag stattfinden. Der Täter scheint als einzelner gehandelt zu haben; dennoch zeigt seine Tat, dass die Stimmung in der Bevölkerung aufgrund der Meinungsmache oder aus persönlicher Besorgnis umnebelt und angespannt ist.
21.10.2015  Non modo in Germania, sed etiam in Suetia receptacula et deversoria profugorum incenduntur. Hoc anno ibi iam quindecim incendia numerabantur, quae plerumque consulto et cogitata excitata erant. Saepius incendia facinoribus a quibusdam profugis commissis respondere videntur: Medio mense Augusto prope domicilium profugorum crux Christiana deflagraverat. In alio domicilio deusto habitaverat profugus, qui antea feminam Sueticam eiusque filium sica confecerat. Periculum est, ne multi profugi, qui falsis de Europa opinionibus adducti huc veniant suaque spe deiciantur, ad maleficia committenda propensiores fiant. Etiam in Slovenia, ubi profugi algentes, esurientes, nimbo obruti in limo ingrediuntur, destitutio augetur. Tamen affluentia profugorum non modo non desinit, sed impetu progredientis Syriaci exercitus et aeriis Russorum ictibus depulsi aliquot recentes decem milia hominum suas mansiones prope Alepum sitas relinquunt. Quousque tandem? Unio Europaea a conatu problemata communiter solvendi, quod civitates singulares amore sui suas res curant, impedita est. Turcia statim ac solide mederi neque potest neque vult. Si Germanis quoque sibi fines intersaepiendos esse persuasum erit, confusio omnium rerum atque inopia Europaea non iam bene sonantibus sed inutilibus consiliis velari poterunt. lc201509Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Schweden werden Aufnahmestellen und Unterkünfte von Flüchingen angezündet. In diesem Jahr wurden dort bereits fünfzehn Brände gezählt, die meistens absichtlich gelegt. Bisweilen scheinen die Brände Reaktionen auf Taten einzelner Flüchtlinge zu sein: Mitte August war in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft ein christliches Kreuz abgebrannt. In einer anderen niedergebrannten Wohnung hatte ein Flüchtling gewohnt, der zuvor eine schwedische Frau und ihren Sohn niedergestochen hatte. Es ist zu befürchten, dass viele Flüchtlinge, die von falschen Vorstellungen über Europa verführt herkommen, und sich in ihren Hoffnungen getäuscht sehen, für Übeltaten leichter empfänglich werden. Auch in Slowenien, wo Flüchtlinge frierend, hungern und vom Regen durchnässt durch Schlamm waten, macht sich Enttäuschung breit. Dennoch hört der Zustrom an Flüchtlingen nicht nur nicht auf, sondern erneut verlassen zehntausende von den Angriffen des vorrückenden syrischen Heeres und den russischen Luftschlägen vertrieben ihre Heimat bei Aleppo. Wie lange eigentlich noch? Die Europäische Union ist mit ihrem Versuch, die Probleme gemeinsam zu lösen, weil die einzelnen Staaten dem Egoismus und Eigennutz folgen, gescheitert. Die Türkei kann weder noch will sie sofort und vollständig Abhilfe schaffen. Wenn auch Deutschland zur Überzeugung gelangt, es müsse seine Grenzen schließen, wird es nicht mehr möglich sein, das allgemeine Chaos und die europäische Hilflosigkeit mit wohlklingenden aber unwirksamen Ideen zu beschönigen.
25.10.2015  Ductu auspicioque pontificis Francisci CCLXX cardinales, episcopi, praelati per tres septimanas in Vaticano synodum exhibuerunt. Synodales deliberaverant de quaestionibus, qualis consuetudo ecclesiae cum iis habenda esset, qui uxorem dimiserunt, aut quae viro repudium remiserunt, et quomodo homosexuales accipiendi essent, qui perpetuam socitatem inire intenderent. Subscriptio terminalis LXCIV articulos complectitur, qui omnes duabus partibus sententiarum probati sunt. Ecclesia catholica sua placita non in contraria vertet. Divortio digressis etiam posthac sacramentum communionis participare non licebit, neque societates homosexuales eiusdem honestatis esse poterunt atque coniugium inter virum et feminam. Tamen ecclesia eius generis homines non iam condemnabit neque removebit, sed, utcumque quaeque res acciderit, misericordiam adhibebit socitatemque ecclesiae offeret. Eatenus ecclesia et mutata et conservata media sequetur, nisi papa suo iudicio et voluntate has quaestiones ad alium terminum adduxerit. lc201509Unter der Leitung von Papst Franziskus hielten 270 Kardinäle, Bischöfe und Prälate drei Wochen lang im Vatikan eine Synode ab. Die Synodalen berieten über die Fragen, welchen Umgang die Kirche mit geschiedenen Männern und Frauen pflegen sollten und wie man mit Homosexuellen umzugehen habe, die eine Lebenspartnerschaft anstrebten. Das Schlussdokument umfasst 94 Artikel, die alle mit Zweidrittelmehrheit angenommen wurden. Die katholische Kirche wird ihre Lehrsätze nicht auf den Kopf stellen. Geschiedene werden auch in Zukunft nicht am Sakrament der Kommunion teilnehmen dürfen und auch homosexuelle Partnerschaften werden nicht der Ehe zwischen Mann und Frau gleichwertig sein können. Gleichwohl wird die Kirche solche Menschen nicht mehr verdammen und ausschließen, sondern je nach Lage des Falles Barmherzigkeit üben und die Gemeinschaft der Kirche anbieten. Insofern verfolgt die Kirche sowohl gewandelt als auch sich treu einen Mittelweg, wenn nicht der Papst in eigener Einsicht und Zielsetzung diese Fragen einer anderen Lösung zuführt.
28.10.2015  Carolsruhae Suprema Curia Foederalis (BGH) fundamentaliter diiudicavit, quod multis politicis et nonnullis parentibus displiceat. Sed antehac, quae causa acta sit: Femina quaedam XXIX annorum et Germanicae civitatis, anno MMXII religionem mutans Muslima erat facta. Disiuncta a marito vivens anno MMXIV incipiente cum duabus filiabus (III et VII annorum) marito non interrogato in Syriam profecta Fronti al-Nusra adhaerens armis exercebatur, eodem autem anno periculo intellecto in Germaniam revertit. Monachi ab iudicibus, quod patri liberos subduxisset, suo periculo vindicata, neque tamen insidiarum perniciosarum praeparandarum condemnata est. Cognitor de ista clementia dissentiens provocavit ad Supremam Curiam Foederalem. Quae rem nunc ita ad terminum adduxit, ut cives Germanici, qui in Syriam demigrarent et ibi in vicinitate vel comitatu Islamistarum et tromocratarum degerent, si in Germaniam redirent, ideo non per se malefacti obnoxii essent; insidiarum praeparandarum quemquam condemnari non licere, nisi ipse pugnae interfuisset. Quod aliquis tromocraticae catervae tantummodo faveret atque, ut se ipsum liberosque defenderet, cum telo fuisset, non satis plenam esse rationem condemnandi et poena afficiendi. lc201510In Karlsruhe hat der Bundesgerichtshof (BGH) grundsätlich entschieden, was vielen Politikern und einigen Eltern missfallen dürfte. Aber zunächst, welcher Fall verhandelt wurde: Eine 29-jährige Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft hatte 2012 die Religion gewechselt und war Muslima geworden. Sie lebte von ihrem Mann getrennt und war Anfang 2014, ohne ihren Mann zu fragen, mit den beiden Töchtern (3 und 7 Jahre) nach Syrien gereist. Dort schloss sie sch der al-Nusra Front an und ließ sich im Waffengebrauch ausbilden, kehrte aber, als ihr die Gefährlichkeit bewusst wurde, noch im selben Jahr nach Deutschland zurück. In München kam sie bei Gericht, weil sie dem Vater die Kinder entzogen hatte, auf Bewährung frei, wurde aber nicht wegen Vorbereitung eines staatsgefährdenden Anschlages verurteilt. Der Staatsanwalt war mit diesem milden Urteil nicht einverstanden und legte Berufung beim Bundesgerichtshof ein. Dieser hat die Sache jetz so entschieden, dass deutsche Bürger, die nach Syrien auswandern und in der Nähe und Umgebung von Islamisten und Terroristen leben, wenn sie nach Deutschland zurückkommen, nicht von vornherein eines Verbrechens schuldig seien; wegen Vorbereitung eines Anschlages dürfe nur verurteilt werden, wer selbst mitgekämpft habe. Dass aber einer mit einer terroristischen Gruppe nur sympathisiere und, um sich und seine Kinder zu schützen, Waffen trage, sei kein hinreichender Grund für eine Verurteilung und Bestrafung.
31.10.2015  Dum Viennae de pace in Syria restituenda disceptatur, constituit Americana administratio ad quinquaginta milites delectos in Syriam mittere, qui moderatos rebelles contra belligeratores Islamici Status pugnantes, quoad in acie proficerent, exercerent eisdemque consulerent et auxiliarentur. Quo consulto officialis quidamnVasingtonius Americanos suas rationes bellicas non mutare denuntiat, sed aggravare. Tamen is rerum progressus eis necopinatus accidit, qui meminerunt, Americanos nuperrime denuntiavisse se Syriacos rebelles non iam sustentaturos, sed Curdos. Illo tempore non efficaces rebelles ab inefficacibus distinguebant. Asthon Carter, Americanus administer a defensione, ante paucos dies Americanos posse Syriacis rebellibus et Curdis, si occasione data ar-Raqqa, Islamistarum caput, aggrederentur, subsidium ferre, significaverat. Tales delecti iam in Afghania gubernatores aeroplanorum pugnacium destinata edocentes se opiferos praestiterant. Quid Americani nos sperare iubeant, quid re vera intendant, quid tam parvus numerus militum efficere possit, experiendum est. Ne cum Russis concurrant! Nam facile fit, ut, qui, sicut Americani et Russi in Syria, non eosdem amicos et inimicos habeant, ipsi inimicitias inter se suscipiant. lc201510Während in Wien über die Wiederherstellung des Friedens in Syrien debattiert wurde, beschloss die amerikanische Administration, bis zu 50 Elitesoldaten nach Syrien zu schicken, die die gemäßigten Rebellen, soweit sie auf dem Schlachtfeld erfolgreich seien, in ihrem Kampf gegen die Kämpfer des Islamischen Staates zu trainieren, zu beraten und zu unterstützen. Mit diesem Entschluss, so ließ ein Offizieller aus Washington verlauten, würden die Amerikaner ihre Strategie nicht ändern, sondern intensivieren. Dennoch muss diese Entwicklung denjenigen überraschend vorkommen, die sich erinnern, dass die Amerikaner erst ganz kürzlich mitgeteilt hatten, dass sie die syrischen Rebellen nicht mehr, sondern die Kurden unterstützten. Damals unterschieden sie nicht zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Rebellen. Der amerikanische Verteidigungsminister Asthon Carter hatte vor einigen Tagen angedeutet, die Amerikaner könnten den syrischen Rebellen und Kurden, wenn sich ihnen die Gelegenheit biete, Raqqa, die Hauptstadt der Islamisten anzugreifen, Hilfe leisten. Derartige Elitesoldaten hatten sich schon in Afghanistan dadurch, dass sie den Piloten der Kampfjets die genauen Ziele mitteilten, als hilfreich erwiesen. Was uns die Amerikaner hoffen lassen, was sie wirklich vorhaben, was eine so kleine Zahl von Soldaten ausrichten kann, bleibt abzuwarten. Hoffentlich stoßen sie nicht mit den Russen zusammen. Denn leicht können die, die, wie die Amerikaner und Russen in Syrien, nicht die gleichen Freunde und Feinde haben, sich selbst zu Feinden werden.
02.11.2015  In Turcia hesterno die Solis electiones parlamentariae exhibitae sunt. Gubernatrix factio Iustitiae et Progressionis maiorem partem suffragiorum et maioritatem regendi (ad L centesimas), quam mense Iunio amiserat, recuperavit. Demoscopi non plus quam XLIII centesimas praececinerant. Perturbationes novissimorum mensium factioni praesidis Erdogan profuisse videntur: Eum rem publicam e medio alveo ad tranquilliorem ripam trahere posse electores confisi sunt. Sunt autem quoque, qui fraudem electionibus affinem fuisse non negent. Maioritatem duarum partium factio AKP non assecuta est, qua sibi opus fuisset, ut constitutionem sua sponte et voluntate mutare potuisset. Tamen Ahmet Davutoglu, pristinus et recens administer princeps, eventum electionum victoriam democratiae et Turcici populi praedicavit. Gravissima oppositio politica, factio CHP, XXV centesimas assecuta est. Nationalistica factio MHP limitem decem centesimarum presse transgressa est, nexabundius philocurdica factio HDP. Duae parlamenti participes erunt. lc201511In der Türkei haben am gestrigen Sonntag Parlamentswahlen stattgefunden. Die regierende Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt hat die Stimmen- und Regierungsmmehrheit, die sie im Juni verloren hatte, zurückgewonnen (ca. 50 %). Die Demoskopen hatten höchstens 43 % vorhergesagt. Die Unruhen der letzten Monate scheinen der Partei des Präsidenten Erdogan geholfen zu haben. Die Wähler trauten ihm zu, dass er den Staat aus der Mitte des Flusses wieder in ruhigeres Wasser steuern könne. Einige schließen aber auch nicht aus, dass Manipulationen bei der Wahl im Spiel waren. Die Zweidrittelmehrheit die nötig gewesen wäre, um eine Verfassungsänderung nach Wunsch und aus eigener Kraft durchzusetzen, erreichte die AKP nicht. Dennoch feierte der alte und neue Ministerpräsident Ahmet Davutoglu das Wahlergebnis als Sieg der Demokratie und des türkischen Volkes. Die stärkste Oppositionspartei CHP erreichte 25 %. Die nationalistische MHP hat die 10%-Grenze knapp überschritten, noch knapper die kurdenfreundliche HDP. Beide werden im Parlament vertreten sein.
06.11.2015  Americana navis aeroplanigera, quae nomen ex pristino praeside Ronaldo Reagan cepit ("USS Ronald Reagan"), non modo maxima et sumptuosissima navis longa est, quam Americani umquam aedificaverunt, sed etiam ea, quae Russos et Sinenses magiga vi attrahere videatur: Nuper duo Russica aeroplana pugnacia in mari Iaponico navi in altitudine CL metrorum tam periculose appropinquaverant, ut a quattuor aeronavibus insectatoriis ex nave insurgentibus repelli deberent. Incertum est, utrum iste casus mirificus per imprudentiam an de industria lacessendi causa factus sit. Nunc Pentagonum Vasingtonium Sinense navigium subaquaneum eandem navem aeroplanigeram ante litus Iaponicum per aliquot horas persecutum observavisse annuntiat. Quamquam ista insolens occursatio tempore, quo Sinenses magnas et litigiosas regiones maritimas sibi vindicant, nonnullam perturbationem excitavit, tamen Americani eam infestam fuisse non aestimaverunt. Sinenses adhuc, quae facta essent, nondum exprobraverunt, nedum commentati sint. (cf. n-tv) lc201511Der amerikanische Flugzeugträger, der nach dem früheren Präsidenten Ronald Reagan benannt ist ("USS Ronald Reagan"), ist nicht nur das größte und teuerste Kriegsschiff, das die Amerikaner je gebaut haben, sondern auch dasjenige, das die Russen und Chinesen mit magischer Kraft anzuziehen scheint. Kürzlich hatten sich zwei russische Kampfjets dem Schiff im Japanischen Meer in einer Höhe von 150 Metern so gefährlich genähert, dass sie von vier Abfangjägern, die vom Schiff aufstiegen, abgedrängt werden mussten. Es ist unklar, ob dieser bemerkenswerte Zwischenfall aus Versehen vorgefallen ist oder absichtlich geschah, um zu provozieren. Jetzt hat das Pentagon in Washington gemeldet, dass ein chinesisches U-Boot denselben Flugzeugträger vor der Japanischen Küste einige Stunden verfolgt und beobachtet hat. Obwohl diese ungewöhnliche Begegnung in einer Zeit, da die Chinesen große umstrittene Seegebiete für sich beanspruchen, einige Aufregung verursacht hat, haben sie die Amerikaner nicht als feindlich eingestuft. Die Chinesen haben den Vorfall bisher noch nicht erwähnt, geschweige denn kommentiert. (cf. n-tv)
18.11.2015  Pediludio, in quo societatibus nationalibus Germaniae et Nederlandiae die Martis vesperi in urbe Hannovera certandum erat, XC minutis ante initium abrenuntiatum est. Etiam cancellaria Merkel et complures administri spectatores exspectabantur. Lusum iuxta insidias Parisiacas durioribus condicionibus locum habiturum esse inter omnes constabat, sed voluntas signi contra tromocratiam dandi dubietatibus antevertit. Aditus stadii iam aperti erant, sed perpauci spectatores aderant, cum locutor stadialis homines per megaphonium celeriter, neque tamen panice stadium relinquere iussit. Pedilusores nondum in stadio erant; eorum coenautocineticum ex itinere in deversorium manipuli reverterat. Diu ignotum erat, cur res tam sero in discrimen venisset. Denique ab administris rerum interiorum et civitatis Saxoniae Inferioris et rei publicae foederali administrationem rerum secretarum solida et magis magisque aggravescentia indicia incursionis tromocraticae recepisse nuntiatum est. lc201511Das Fußballspiel, in dem die Nationalmannschaften Deutschland und der Niederlande am Dienstag Abend in Hannover antreten sollten, ist 90 Minuten vor dem Beginn abgesagt worden. Auch Kanzlerin Merkel und mehrere Minister wurden als Zuschauer erwartet. Dass das Spiel unmittelbar nach den Anschlägen in Paris unter ziemlich erschwerten Bedingungen stattfinden würde, war allen klar, aber der Wille, ein Zeichen gegen den Terrorismus zu setzen, überwog die Bedenken. Die Zugänge zum Stadion waren schon geöffnet, aber noch sehr wenige Zuschauer da, als der Stadionsprecher die Leute über Megaphon aufforderte, das Stadion zügig , aber nicht panisch zu verlassen. Die Spieler waren noch nicht im Stadion; ihr Gemeinschaftsbus kehrte von unterwegs in die Mannschaftsunterkunft zurück. Lange war unbekannt, warum diese Entscheidung so spät getroffen wurde. Schließlich wurde von den Innenministern sowohl von Niedersachsen als auch der Bundesrepublik mitgeteilt, dass die Geheimdienste belastbare und zunehmend ernstere Hinweise auf einen terroristischen Anschlag erhalten hätten.
02.12.2015  In vivario Germanicae urbis Tremoniae res mirae incidunt: Mense Novembri incipiente phoca leonina XXI annorum capite conquassato iacuerat. Eam ab invasore quodam caesam esse erat suspicio, quae tamen suspicio a custodibus publicis approbari non potuit. Hesterno die Lunae custodes, quibus animalia in cura sunt, unam aptenodytem reppererunt, quae trecenta metra a sua cavea prope saepimentum phoenicopterorum iacebat. Duae aliae apterodytes ex integro suo saepto effluxerant, neque adhuc reperiebantur. Custodes calamitatem negantes nunc fortioribus cautelis usuri sunt. Qui quid opiferum viderit, ut custodes criminales numero 0231 / 1327441 telefonice appellet, rogatur. lc201512Im Zoo der deutschen Stadt Dortmund geschehen seltsame Dinge: Anfang November hatte eine 21-jährige Seelöwin mit zertrümmertem Kopf tot dagelegen. Es bestand der Verdacht, dass sie von einem Eindringling erschlagen worden sei, aber dieser Verdacht konnte von der Polizei nicht erhärtet werden. Am gestrigen Montag fanden dieTierpfleger einen Pinguin, der 300 Meter von seinem Gehege entfernt tot nahe beim Gehege der Flamingos lag. Zwei andere Pinguine waren aus dem unversehrten Gehege verschwunden, ohne bisher aufgefunden zu sein. Weil die Wärter einen Unfall ausschließen, haben sie die Vorsichtsmaßnahmen verstärkt. Wer etwas Hilfreiches bemerkt hat, wird gebeten, die Kriminalpolizei unter der Nummer 0231 / 1327441 anzurufen.
05.12.2015  Die Iovis proxime praeterito in California in urbe San Bernardino, quae circiter centum chiliometra ab Angelopoli abest, duo impetitores, maritus uxorque, intra tempus meridianum vestibus militaribus induti graviterque armati, dum dies festus agitur, in institutum sociale, quod hominibus debilitatis consulit, penetrantes XIV homines interfecerant, XX vulneraverant. Insididiatores, quos biocolytae quattuor horis post transfixerant, erant Americanus civis duodetriginta annorum nomine Syed Farook, eiusque uxor viginti septem annorum nomine Tashfeen Malik. Suum infantem, sex menses natum, apud aviam reliquerant. Causae, quibus adducti facinus commiserunt diu caecae et ambiguae erant. Heri eos cum tromocratis Islamisticis consensisse et Tashfeen Malik Abu Omar al-Bagdadi, qui se ipse califam Islamici Status renuntiaverat, fidem adiurasse innotuit. Tamen biocolytae insidiatores sua sponte neque extrinsecus adductos egisse coniectant. lc201512Am letzten Donnerstag waren in Kalifornien in der Stadt San Bernardino, die ungefähr 100 km von Los Angeles entfernt ist, zwei Angreifer, Mann und Frau, noch in der Mittagszeit in militärischer Kleidung und schwer bewaffnet, während ein Fest gefeiert wurde, in eine soziale Einrichtung, die sich um behinderte Menschen kümmert, eingedrungen und hatten 14 Menschen getötet und 20 verwundet. Die Attentäter, die die Polizeit vier Stunden später erschossen hatte, waren ein amerikanischer Bürger von 28 Jahren namens Syed Farook, und seine 27-jährige Frau namens Tashfeen Malik. Ihr sechs Monate altes Baby hatten sie bei seiner Großmutter zurückgelassen. Die Motive, aus denen sie die Tat begingen, waren lange rätselhaft. Gestern wurde bekannt, dass sie mit islamistischen Terroristen sympathisierten und Tashfeen dem selbsternannten Kalifen des Islamischen Staates, Malik Abu Omar al-Bagdadi die Treue geschworen habe. Dennoch geht die Polizei davon aus, dass die Attentäter aus eigenem Antrieb und nicht von außen gelenkt gehandelt haben.
09.12.2015  Hispanica galeona, cui nomen Sancti Iosephi inditum erat, anno MDCCVIII naumachia cum classe Anglica facta ante Columbianam urbem portuensem Carthagenam erat submersa. In navis alveo lapides pretiosos, smaragdos, aureum, argentum, quorum pretium ad XVII miliarda dollarium taxatur, condita fuisse fama ferebat. Quae galeona, ut praeses Columbianus die Dominico renuntiavit, his diebus reperta est, sed investigatores apparatibus photographicis subaquaneis adhuc nihil nisi tormenta bellica et vasa ceramica invenerunt. Tamen et Columbiani et Hispani et navis fractae inventores eunt in litem, ad quem istae gazae pertineant. Desunt regulae iuris, secundum quas haec causa sine ambiguitate diiudicari possit. lc201512Eine spanische Galeone mit Namen San José war im Jahr 1708 nach einer Seeschlacht mit der englischen Flotte vor der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena gesunken. In dem Schiffsrumpf, ging das Gerücht, seien Edelsteine, Smaragde, Gold und Silber gelagert gewesen, deren Wert auf bis zu 17 Milliarden Dollar geschätzt wird. Diese Galeone wurde, wie der kolumbianische Präsident am Sonntag öffentlich machte, dieser Tage gefunden, aber die Forscher haben mit einer Unterwasserkamera bisher nurKanonen und Keramikgefäße entdeckt. Trotzdem streiten sich schon die Kolumbianer, Spanier und Finder des Schiffwracks, wem die Schätze gehören. Es gibt keine rechtlichen Leitlinien, nach denen dieser Fall eindeutig entschieden werden könnte.
19.12.2015  Quinto anno Syriaci belli intestini repraesentantes quinque rerum publicarum, quibus in Consilio Securitatis Unitarum Nationum ius vetandi est, die Veneris Neo-Eboracum convenerant, ut consilium pacis in Syria restituendae exararent. A primo mane administri rerum exteriorum septendecim civitatum de lineamentis conventionis disceptabant. Difficile videbatur quicquam inter eos convenire, quod legati terrarum inimicitias inter se exercentium, sicut Iraniae et Arabiae Saudianae, colloquiis intererant, et contrariae rationes Russorum et Americanorum ex longo tempore notae et inveteratae sunt. Tamen contigit, ut scriptum commune componeretur, quod multo vespere Consilio Securitatis ad statuendum deferretur et re vera omnium consensu acceptum est. Maxime, quae iam Viennae constituta erant, ad effectum perducenda esse convenit: De pacis faciendae condicionibus iam mense Ianuario colloquia ineunda atque ex eodem tempore armistitium esse faciendum. In disceptatione versabitur, qui greges nunc contra regimen Syriacum militantes non tromocratici habiti colloquia participaturi sint et quam partem praeses Bashar al-Assad in Syria pacata acturus sit. Islamicum Statum impugnandum esse minime litigosum est. lc201512Im fünften Jahr des Syrischen Bürgerkrieges hatten sich am Freitag die Vertreter der fünf Vetomächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York versammelt, um einen Friedensplan für Syrien auszuarbeiten. Seit dem frühen Morgen diskutierten die Außenminister von 17 Staaten die Grundzüge einer Übereinkunft. Es schien schwer, irgendeine Einigung zu erzielen, weil die Abgeordneten verfeindeter Staaten, wie z. B. von Iran und Saudi-Arabien mit am Verhandlungstisch saßen, und die gegensätzlichen Ansichten der Russen und Amerikaner seit langer Zeit bekannt und tief verwurzelt sind. Dennoch gelang es, ein gemeinsames Dokument zu erstellen, das am späten Abend dem Sicherheitsrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden sollte und in der Tat einstimmig angenommen wurde. Im wesentlichen einigte man sich darauf, die bereits in Wien beschlossenen Maßnahmen umzusetzen. Über die Bedingungen eines Friedens sollen bereits im Januar Verhandlungen beginnen und gleichzeitig soll ein Waffenstillstand in Kraft treten.Umstritten wird bleiben, welche jetzt regierungsfeindlichen Gruppen, weil sie als nicht-terroristisch gelten, an den Verhandlungen teilnehmen werden, und welche Rolle Präsident Baschar al-Assad in einem befriedeten Syrien spielen wird. Dass der Islamische Staat bekämpft werden muss, ist völlig unumstritten.
27.VI.2016  Hispaniae factio conservativa electiones generales heri exhibitas vicit, neque tamen maioritatem, qua novum regimen institui posset, assecuta est. Res in dubio relinquitur. lc201606
05.VII.2016  Paucis diebus postquam Boris Johnson politicis ambitionibus valedixit, etiam Nigel Farage, ille alter machinator Britannicae Independentiae neque tamen formator, imprudentes omnes opprimens se praesidatum suae factionis depositurum esse annuntiavit. Se assecutum esse dixit, quod intendisset: postquam Britannis Britanniam recuperasset, se nunc sibi suam vitam recuperaturum esse. lc201607
16.VII.2016  Die Veneris vesperi e Turcia nuntiabatur duo in Bosporo pontes esse interclusos. Causae primum non memorabantur. Exsuper aeroplana militaria humili altitudine trans Ancyram volasse et telorum iactus auditi esse dicebantur. Tempore quodam praeterito Binali Yildirim, primus administer, gregem quendam militarem illicitam actionem peregisse, neque tamen seditionem concitatam esse enuntiat: auctoribus maximum pretium esse exsolvendum. Tum locutor stationis emissoriae televisificae NTV copias summam potestatis in re publica recepisse pronuntiat. Multa nocte praeses Erdogan Constantinopoli, quo refugit, adiutoribus circumdatus telephono gestabili utens televisifice conata militaria proditionem nominat et cives in vias prodeuntes resistere iubet. Paulo post primus administer tumultus confutatos, CXXX milites seditiosos prehensos a biocolytis custodiri affirmat. Atqui adhuc ignotum est, ubi summus militiae praefectus, Hulusi Akar, remoretur. lc201607
18.VII.2016  Hesternum diem Dominicum carptim describenti tres mihi res sunt memorandae. Prima: In Asia alter dictator, cui cognomen Felicis apte convenit, tabellas proscriptionis proponens saevire minitatur atque supplicium capitis pro viris ingratis molestisque refocilare cogitat. Secunda: In Francia biocolytae insidiatorem autoraedarium Nicaeensem bene praeparatum et a subministratoribus adiutum egisse coniectant. Eundem gihadisticae congregationis militem fuisse verisimile, sed nondum pro certo habendum est. Tertia: Rubrobasti (Baton Rouge), in capite Americanae Civitatis Ludovicianae, ubi nuperrime homo nigratus (Altonius Sterling nomine) a biocolyta quodam sclopetando necatus erat, vir pyroballista machinali armatus biocolytis insidias parans tres exballistavit aliosque vulneravit, antequam ipse occisus est. Inter haec tria loca quamvis longissime distantia tamen hoc unum, quod cives in cives odium profitentur et prae se ferunt, commune est. lc201607
21.VII.2016  Post seditionem militarem die Veneris in Turcia infeliciter temptatam Erdogan praeses trimestrem necessitatem statalem proclamavit. Se exercitum "omnibus viris", quibus infectus esset, expurgaturum neque tamen democratiam, leges, libertatem neglecturum esse vovit. Ne eius dicta in vento et rapida scribere oporteat aqua. lc201607
28.VII.2016  Franciscus pontifex, cum, antequam in Poloniam profectus est, de internecione sacerdotis Rothomagensis interrogaretur, recentem undam gihadisticarum incursionum demonstrare mundum esse in bello respondit; sed in bello non pro religionibus suscepto, sed pro commodis, pecuniis, facultatibus. Tamen istud "bellum mundanum" spiritui et voluntati immigrantium amplectendorum non contrapositum ducit. Nam in Polonia ipsa primo die suae peregrinationis, quae quinque dies explebit, gubernatores Poloniae, ut profugos benigne reciperent, monuit: homines, qui bellum et famem fugerent, benigne excipiendos esse. lc201607
09.08.2016  Numerus Americanorum Republicanorum, qui Donaldo Trump candidato praesidiali non acquiescunt, tantus est, ut nunc Republicanus quidam Evan McMullin nomine cum eo de praesidatu concertare se offirmet. Qui quadraginta annos natus plerisque Americanis ignotus est. Quod sectarius ecclesiae Mormonicae est, unum annum in missionaria statione Brasiliana operabatur. Deinde actor Centrali Intellegentiae Americanae in variis Africae et Asiae regionibus inservivit. Suam candidaturam his fere verbis defendit: "Numquam sero venis, si rectum facere vis. Americani melius quid merentur, quam cuncta, quae Donaldus Trump et Hilaria Clinton nobis offerunt. Demisse totum me milionibus Americanis, quibus pennae decisae sunt, candidatum conservativum committo." Etiamsi McMullin vix se feliciter successurum sperandum est, tamen fieri possit, ut Donaldo Trump definitive noceat. lc201608
17.08.2016  Die Martis vesperi Kaarst, in mediocri urbe in Rhenania Septentrionali Vestfalia sita, nonnulli domestici homines, qui nuper maxime in suam mansionem migraverant, e vicina habitatione magnam vocem audientes cuiusdam fidem implorantis astyphylacas arcessiverunt. Qui celeriter succurrentes in domicilium inclamantis invaserunt, neque tamen quemquam periclitantem invenerunt, sed, cuius facies ipsa eam bellissime valere loquebatur, cacatuam. Cur quiritavisset, astyphylacibus dicere aut noluit aut nequivit. lc201608Am Dienstag Abend hörten in Kaarst, einer mittelgroßen Stadt in Nordrhein-Westfalen, einige Hausbewohner, die erst kürrzlich in ihre Bleibe eingezogen waren, aus der Nachbarwohnung jemanden laut um Hilfe rufen und wandten sich deswegen an die Polizei. Die kam schnell, drang in die Wohnung des Hilfesuchenden ein, fand aber keinen, der in Gefahr gewesen wäre, sondern einen schon seinem Aussehen nach sich überaus wohl fühlenden Papagei. Warum er um Hilfe gerufen hatte, wollte oder konnte er den Polizisten nicht erklären.
31.08.2016  "Si vis pacem, foveas hostem hostium!" Haec fere asserit Israeliticum quoddam meditatorium politicum, cuius directori nomen est Ephraim Inbar. Qui inopinatam thesin propagat civitatum occidentalium (et Israelae) magis interesse Islamicum Statum, qui dicitur, debilitari quidem neque tamen excaudicari, sed aliquatenus reliquum fieri. - Cur tandem meo hosti, qui mihi quam maxime nocere velit, parcam? Quod absurdum videtur, callidum praedexterumque apparet, siquidem iste hostis neque praepotens est et alios meos hostes sibi circumligat, qui alioquin se ad me converterent. Islamicus Status autem primum non praepollet: adhuc nusquam nisi in civitatibus naufragatis victorias reportavit. Deinde quid facerent omnes malefici (Hisbolla, Frons Al-Nusra, praeses Assad, Irania, Russia, ...), si non iam in Islamico Statu bello persequendo occupati essent? Nonne islamistae radicalismo dediti Parisiis, Berolini, ubique terrarum, insidias collocarent, si non iam in califatum proficiscerentur, ut ibi suum animos denudarent suaque corpora in acie perderent? - Ne mihi despexeris, qui in contrarium cogitant; nam optimum saepe e contrario nitet! lc201608"Wenn du Frieden willst, hege den Feind deiner Feinde!" Diese Devise vertritt in Israel ein politischer Thinktank, dessen Direktor Ephraim Inbar heißt. Der propagiert die überraschende These, dass es für die westlichen Staaten (und Israel) von größerem Interesse sei, den sogenannten Islamischen Staat zwar zu schwächen, aber nicht auszurotten, sondern bis zu einem gewissen Grad überlebn zu lassen. - Warum in aller Welt sollte ich meinen Feind, der mir möglichst schaden will, schonen? Was aberwitzig erscheint, erweist sich als überaus raffiniert, wenn dieser Feind einerseits nicht übremächtig ist und andererseits andere Feinde von mit an sich bindet, die sich andernfalls gegen mich wendeten. Der Islamische Staat ist aber erstens nicht übermächtig: bisher hat er nur in gescheiterten Staaten Siege errungen. Was würden zweitens alle Bösewichte (Hisbolla, Al-Nusra-Front, Präsident Assad, Iran, Russland, …) anrichten, wenn sie nicht mehr mit der Kriegführung gegen den Islamischen Staat beschäftigt wären? Würden nicht die dem Radikalismus huldigenden Islamisten in Paris, Berlin, in aller Welt Anschläge verüben, wenn sie nicht mehr in das Kalifat reisten, um dort ihre Gesinnung zu entlarven und selbst auf dem Schachtfeld zu bleiben? - Verachte mir nicht die Querdenker, denn das Beste erhellt oft aus queren Gedanken.
03.09.2016  Germanicus foederalis conventus delegatorum haud ita pridem eversionem Armeniorum a Turcis tempore primi belli mundani perfectam, genocidium fuisse decreverat. Heri mane interretialiter nuntiabatur regimen Germaniae ab hoc decreto discessurum esse. Haud multo post Stephanus Seibert, relator et interpres regiminis, deliquans evolvit id decretum de regiminis sententia iure quidem non esse sancitum neque tamen dici posse regimen ab eo discessurum. Num ista argutula distinctio arcessita et attracta est, ut Turcicus praeses piacularetur et Germanis suam veniam impertiret? Sunt, qui dicant cancellariam istam distinctionem suscipientem inter ova disposita saltare, sunt autem quoque, qui eam ovum Columbi invenisse dicant. lc201609Vor nicht langer Zeit hatte der Deutsche Bundestag eine Resolution verabschiedet, dass die von den Türken im ersten Weltkrieg betriebene Vertreibung der Armenier Völkermord gewesen sei. Gestern wurde früh am Morgen im Internet gemeldet, die deutsche Regierung werde sich von diesem Beschluss distanzieren. Nicht viel später stellte der Regierungssprecher Steffen Seibert klar, diese Resolution sei nach Auffassung der Regierung zwar gesetzlich nicht bindend, dennoch könne man nicht sagen, dass sich die Regierung von ihr distanziere. Ist diese spitzfindige Unterscheidung an den Haaren herbeigezogen ist, um den tütkischen Präsidenten gnädig zu stimmen und seine Gunst zu gewinnen? Manche sagen, die Kanzlerin vollführe wenn sie sich diese Differenzierung aneigne, einen Eiertanz, andere sagen, sie habe das Ei des Kolumbus gefunden.
08.09.2016  Cancellaria Merkel, cui clades electoria a Democratis Christianis praeterito die Solis in Megapoli et Pomerania Citeriore accepta saepius crimini datur, heri in foederali legatorum concilio, ut suas rationes politicas defenderet, orationem habuit pugnacem. Illam sententiam, qua Germaniam difficultates migrationis expedituram esse dixerat, heri quidem non repetivit, sed compellavit et omnia problemata et omnia, quae hoc praeterito anno iam in melius essent refectae. Ut animos civium a timore, ne Germania a se ipsa abalienaretur, quo timore permoti plerique Alternativam pro Germania elegerant, abduceret, Germaniam et omnia, quae in sinu gestaremus, sirempse mansura augurata est. Alternativam pro Germania non modo suas partes, sed omnium partes provocare. Monuit, ne delegati se facem et tubam dextrorum praeberent, neve suas loquelas excrudescere sinerent, quod nemini prodesset nisi iis, qui omnia simpliciora reddentes electoribus falsas opiniones instillarent. - Finge cancellariae contigisse, ut id omnibus delegatis persuaderet! Nonne vides tamen unum esse hominem Bavaricum, qui se solum rem restiturum esse portendat atque iter Mercelianum in contrarium flectendum esse cogitare non desinat? lc201609Kanzlerin Merkel, der vielfach die Wahlschlappe der CDU am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern angelastet wird, hielt gestern im Bundestag eine kämpferische Rede. Jenen berüchtigten Satz, in dem sie gesagt hatte, Deutschland werde dies schaffen, wiederholte sie zwar nicht, zählte aber alle Problemfelder auf und alles, was in diesem letzten Jahr verbessert worden sei. Um die Furcht der Bürger zu zerstreuen, dass Deutschland sich selbst entfremdet werde, die für die meisten der Grund war, die AfD zu wählen, äußerte sie die Erwartung, dass Deutschland und alles, was uns lieb und wert ist, sich selbst gleich bleiben werde. Die AfD sei nicht nur für ihre, sondern für alle Parteien eine Herausforderung. Sie warnte die Delegierten, sich zum Sprachrohr der Rechten zu machen und ihre Sprache nicht eskalieren zu lassen. Dies würde nur denen nützen, die alles vereinfachten und so die Wähler kirre machten. - Angenommen der Kanzlerin wäre es gelungen, alle Abgeordneten zu überzeugen: Siehst Du da nicht einen Bayer, der in Aussicht stellt, den Staat zu retten, und sich nicht von der Idee abbringen lässt, Merkels Reise müsse in die entgegengesetzte Richtung gehen?
10.09.2016  Quamquam communitas internationalis iam mense Martio Coreae Septentrionali gravissimas adhuc sanctiones imposuit, Kim Jong-un suam quintam bombam nuclearem in summa, secundam hoc anno et adhuc gravissimam, heri expertus est. Pleraeque civitates, imprimis Iaponia, sed etiam Russi et Sinenes istud temptamen condemnaverunt. Consilium securitatis Nationum Unitarum Iaponis rogantibus conveniet, neque tamen ab eodem vias et rationes inventum iri, quibus repugnantes Coreani Septentrionales ad sanitatem revocari possint, magna spes est. Imprimis Sinenses, qui timeant, ne re publica Coreana implosa ad suum finem borealem ineluctabile potestatis inanimentum exsistat, lenius in Coreanos animadvertendum esse arbitrantur. lc201609Obwohl die internationale Gemeinschaft über Nordkorea schon im März die schwersten Sanktionen verhängt hat, hat Kim Jong-un gestern seine fünfte Atombombe insgesamt, die zweite in diesem Jahr und zwar die schwerste bisher, getestet. Die meisten Staaten, besonders Japan, aber auch Russland und China, haben diesen Test verurteilt. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird auf Antrag Japans zusammentreten, doch besteht keine große Hoffnung, dass er Mittel und Wege findet, die widerborstigen Nordkoreaner zur Vernunft zu bringen. Insbesondere China glaubt, man müsse weniger hart gegen Korea vorgehen, weil es fürchtet, im Falle eines Zusammenbruchs der Republik Korea würde an seiner Nordgrenze ein unkontrollierbares Machtvakuum entstehen.
11.09.2016  Praesidium Christianae Socialis Unionis uno consensu ea placita composuit, quae factionarii Unionis insequente anno in certaminibus comitialibus exhibendis defendi volunt. Horatius Seehofer, praefectus factionis, consessu finito diurnarios certiores fecit, antequam die Solis Berolinum, ut cum sociis foederatis his de rebus agat, se confert. Concordiam cum coalitionariis et cum factione Democratarum Christianorum sororia dixit se velle affectare, neque tamen quanticumque. Sed cancellaria vix parata erit ad numerum clausum defugarum recipiendorum determinandum. Sigimerus Gabriel vix paratus erit ad duplicem civitatem tollendam. Num zonas transitorias instituendas, burcam vetandam esse consentient? Cui culturae ductrici, quae dicitur, locum constitutionalem attribuendum esse placebit? Discordiae satis provisum. lc201609Der Vorstand der CSU hat einstimmig die Grundsätze verabschiedet, von denen die Parteibosse wünschen, dass sie im Wahlkampf des nächsten Jahres vertreten werden. Der Parteichef Horst Seehofer informierte nach dem Ende der Sitzung die Presse, bevor er am Sonntag nach Berlin reist, um mit den Koalitionspartnern darüber zu verhandeln. Er strebe, sagte er, Einigkeit mit seinen Koalitionären und der christdemokratischen Schwesterpartei an, aber nicht um jeden Preis. Die Kanzlerin aber wird kaum bereit sein, eine Höchstgrenze für Flüchtlinge festzulegen. Sigmar Gabriel wird kaum bereit sein, die doppelte Staatsbürgerschaft aufzuheben. Wird man etwa der Einrichtung von Transitzonen, einem Burkaverbot zustimmen? Wer wird dafür sein, der sogenannten "Leitkultur" Verfassungsrang einzuräumen? Für Streit ist hinreichend gesorgt.
19.09.2016  Manhatae, in una ex quattuor Neo-Eboraci tribubus, heri bomba displosa est. Altera bomba paulo post prope inventa non dirupta erat. Fortunatim nemo vitam misit, sed XXIX homines vulnerati, XXIV in valetudinarium deferebantur. Bombae sedulo atque ea mente, ut homines perirent, positae esse videntur, neque tamen a perpetratoribus internationalis gregis tromocratici. Responsabilitatem nemo adhuc in se recepit. Ideo, quo instinctu facinus perpetratum sit, ambiguosum est. lc201609In Manhattan, einem der vier Stadtbezirke von New York, ist gestern eine Bombe explodiert. Eine zweite Bombe, die kurz darauf in der Nähe gefunden wurde, ist nicht explodiert. Zum Glück wurde niemand getötet, aber 29 Menschen wurden verwundet und 24 wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Bomben scheinen absichtlich gelegt worden zu sein, und zwar um Menschen umzubringen; allerdings nicht von Tätern einer internationalen Terrorgruppe. Niemand hat bisher die Verantwortung übernommen. Insofern sind die Motive der Tat rätselhaft.
19.09.2016  Berolini camera delegatorum electionibus heri exhibitis novatur. Democratae Sociales (21.6%) et Democratae Christiani (17.6%) graves iacturas perpessi tamen primum et secundum locum tenent, sed coalitionem gubernatoriam inire neque possunt neque volunt. Sequuntur Sinistri (15.6%), Prasini (15.2%), Alternativi (14.2%). Liberi Democratae 6.7% assequentes obicem limitaneam superaverunt et camerae delegatorum intererunt. lc201609In Berlin wird nach den gestrigen Wahlen das Abgeordnetenhaus neu besetzt.. Die Sozialdemojraten (21,6%) und Christdemokraten (17,6%) haben trotz schwerer Verluste den ersten und zweiten Platz behauptet; eine Regierungskoalition können und wollen sie aber nicht bilden. Es folgen die Linke (15,6%), die Grünen (15,2%) und die Alternativen (14,2%). Die Freien Demokraten haben mit 6,7% die Sperrhürde übersprungen und werden dem Abgeordnetenhaus angehören.
20.09.2016  Cancellaria magis magisque in Cassandram mutatur. Fieri potest, ut nemo ei verum dicenti acquiescat. Altera clades electoria brevi tempore post Megapolin et Pomeraniam Citeriorem Berolini a Democtratis Christianis accepta cancellariam Merkel si minus dedocuit, attamen coegit, ut verbaliter a specie portarum perfugis apertarum desisteret, vel testas istius speciei converreret. Se suam partem responsibilitatis recepturam esse dixit et cives, ut ab Unione Christianorum Democratarum discederent, etiam affluentia perfugarum commotos esse concessit: "Si possem," inquit, "tempus in longum retorquerem, ut res melius praepararem." Se in suis politicis persuasionibus perseveraturam esse, neque tamen illam sententiam ("Nos id expediemus!"), qua suum politicum iudicium enucleate sed etiam simplificate expressum esset, repetere malle. Qui eius declarationem audivit, ad existimationem adducitur, eam sequelarum quidem paenitere, in causis autem immutatis perstare. lc201609Die Kanzlerin mutiert immer mehr zur Kassandra. Möglicherweise glaubt ihr keiner, obwohl sie die Wahrheit sagt. Die zweite Wahlschlappe, die die Christdemokraten kurz nach Mecklenburg-Vorpommern in Berlin erlitten haben, scheint die Kanzlerin Merkel wenn nicht eines Besseren belehrt, so doch gezwungen zu haben, verbal von der Idee der offenen Tür für Flüchtlinge Abstand zu nehmen, oder eher die Scherben dieser Idee zusammenzukehren. Sie sagte, sie wolle ihren Teil der Verantwortung übernehmen und gab zu, dass die Bürger auch aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen sich von der christdemokratischen Union abwendeten. "Wenn ich könnte," sagte sie, "würde ich die Zeit weit zurückdrehen, um die Dinge besser zu gestalten." Sie werde ihren politischen Überzeugungen treu bleiben, würde aber dennoch diesen berüchtigten Satz ("Wir werden das schaffen!"), in dem ihr politischer Standpunkt auf den Punkt gebracht, aber auch simplifiziert werde, lieber nicht wiederholen wollen. Wer ihre Stellungnahme hört, bekommt den Eindruck, dass ihr die Folgen zwar leid tun, dass sie aber auf deren Ursachen unverändert beharrt.
23.09.2016  Quod fidem ignistitii in Syria ruptam attinet, alii alios urgent. Veluti Bashar al-Assad, Syrius praeses, Americanos, quod de industria suas copias petentes armistitium violassent, accusabat. Nihilo minus Unitae Nationes, quae adiumenta in Syriam subministrare omiserant, denuo ad subsidia in urbes commeatu interclusas, neque tamen in Alepum, subvehendas paratae sunt et novum agmen autocarrorum praeparant. At operae et studia, quae circiter XX administri rerum externarum in extremo ambitu conventus plenarii Unitarum Nationum in armistitio redintegrando consumpserunt, nihil effecerunt. lc201609Was den Bruch des Waffenstillstandes in Syrien angeht, schiebt der eine dem anderen die Schuld zu. So beschuldigte der syrische Präsident Bashar al-Assad die Amerikaner, mit dem Angriff auf seine Truppen den Waffenstillstand absichtlich gebrochen zu haben. Nichtsdestotrotz planen die Vereinten Nationen, die nach Syrien unterbrochenen Hilfslieferungen in vom Nachschub abgeschnittene Städte, außer Aleppo, wieder aufzunehmen. Andererseits blieben die Bemühungen von ungefähr zwanzig Außenministern am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen erfolglos.
02.10.2016  Hispanica factio conservativa (PP) mense Decembri praeteriti anni electiones retractatas quidem vicerat, neque tamen tantam maioritatem, ut eius praefectus Marianus Rajoy novam guberbationem adhuc formare valeret. Imprimis Petrus Sanchez, praefectus Socialistarum (PSOE), renitebatur, qui et coalitionem cum conservativis recusaret neque eos, qui non satis multa suffragia adepti essent, regentes tolerare vellet. Sed factio socialistica eum non iam quadrato agmine sequebatur. Altercatione intra factionem exorta cum Sanchez urgeretur, nunc de factionis principatu recessit. An eius recessus viam ad novam et stabilem gubernationem muniturus sit, incertum est. Non multum temporis reliquum est: Nisi ad ultimum mensem Octobrem novae gubernationis praefectus erit destinatus, rex Philippus VI novas et triplicatas electiones in mensem Decebrem instituere debebit. lc201610Die konservative Partei in Spanien (PP) hatte im Dezember letzten Jahres die Neuwahlen gewonnen, doch keine so große Mehrheit, dass ihr Vorsitzender Mariano Rajoy bis jetzt eine neue Regierung hätte bilden können. Insbesondere Pedro Sanchez, der Chef der Sozialisten (PSOE), sperrte sich, indem er einerseits eine Koalition mit den Konservativen ablehnte, andererseits auch deren Minderheitsregierung nicht tolerieren wollte. Darin wollte ihm die sozialistische Partei nicht mehr geschlossen folgen. Weil ein innerparteilicher Streit ausbrach und Sanchez in Bedrängnis kam, trat er jetzt vom Parteivorsitz zurück. Vielleicht ebnet sein Rücktritt den Weg zu einer neuen und stabilen Regierung. Es ist nicht mehr viel Zeit: Wenn bis zum 31. Oktober kein neuer Regierungschef bestimmt ist, muss König Felipe VI. die dritte Neuwahl für den Dezember festlegen.
03.10.2016  Demopsephisma, quod Hungaricum regimen heri de perfugis non recipiendis exhibuit, quod minus quam quinquaginta centesimae civium suffragia tulerunt, lege irritum est. Tamen Victor Orban primarius, quod plus quam duoodecentum suffragatorum suae sententiae annuissent, referendum victoriam spectabilem cohonestabat. Ioannes Asselborn, administer rerum externarum Luxemburgensis, de passiva repugnantia maioris numeri loquitur. lc201610Die Volksabstimmung, die die ungarische Regierung gestern über die Nichtaufnahme von Flüchtlingen abhielt, ist, weil weniger als 50% der Bürger ihre Stimme abgaben, nach dem Gesetz ungültig. Dennoch feierte Ministerpräsident Viktor Orban das Referendum, weil mehr als 98% der Abstimmenden seinem Standpunkt zugestimmt hätten, als glänzenden Sieg. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn spricht von einem passiven Widerstand der Mehrheit.
14.10.2016  Rex Bhumibol Adulyadej (1927 - 2016), qui per septuaginta annos in Thailandia regnabat et magno in honore habebatur, die Iovis duodenonaginta annos natus Bancoci in valetudinario mortuus est. Eius corpus hodie in templum Smaragdini Buddhae, in Thailandicum fanum nationale, deferetur. Homines, ut per unum mensem vestes mutarent neve festivitates agitarent, moniti sunt. Tempus lugendi unum annum explebit. Rex potestate quidem orbatus auctoritate tamen multum valuerat. Multi eum facem et tubam habebant stabilitati et unitati in terra discordi servandae et veluti semideum venerabantur. Quare timendum est, ne Thailandiae nunc iniquiora tempora instent. Eius filius, Maha Vajiralongkorn nomine, princeps herditarius ei succedet, sed spatium ad deliberandum sibi sumpsit. lc201610König Bhumibol Adulyadej (1927 – 2016), der 70 Jahre lang in Thailand König war und sehr verehrt wurde, ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren in Bankok im Krankenhaus gestorben. Sein Leichnam wird heute in den Tempe des smaragdenen Buddhas, das Nationalheiligtum Thailands, überführt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich einen Monat lang schwarz zu kleiden und keine Feste zu feiern. Die Trauerzeit wird ein Jahr dauern. Der König hatte zwar keine Macht, aber durch seine Geltung großen Einfluss gehabt. Viele sahen in ihm das Fanal der Stabilität und der Einheit ihres innerlich zerissenen Landes. Daher steht zu befürchten, dass Thailand jetzt unruhigere Zeiten bevorstehen. Sein Sohn, Maha Vajiralongkorn, wird als Erbprinz an seine Stelle treten, doch hat sich Bedenkzeit genommen.
20.10.2016  Cancellaria Merkel hesterno die Mercurii vespere Berolini praesides Francogalliae, Ucrainae Russiaeque recepit, quibuscum, quomodo vacillans et claudicans pactio Minsciana mobilitari vel ad effectum perduci posset, colloqueretur. Ab unaquaque parte spes in antecessum in arto posita est, quod non necessario est omen infaustum. Praeses Hollande etiam de inhumanis condicionibus in urbe Alepo cum praeside Putin colloqui voluit, ubi, si veram rationem exigeres, honestatem et turpitudinem internationalis communitatis agi dixit. - Parvae exspectationes non falluntur: Colloquiis conclusis disceptatores parvos progressus fecisse, neque tamen ullam difficultatem pofligasse dicuntur. lc201610Kanzlerin Merkel hat am gestrigen Mittwoch in Berlin die Präsidenten Frankreichs, der Ukraine und Russlands empfangen, um mit ihnen darüber zu reden, wie die ganz ins Stocken geratene Minsker Vereinbarung wieder in Gang gebracht oder sogar zum Erfolg geführt werden könne. Jede einzelne Seite hatte ihre Erwartungen im voraus niedrig angesetzt, was kein schlechtes Zeichen sein muss. Präsident Hollande wollte auch über die inhumane Lage in Aleppo mit Präsident Putin reden, ein Thema, bei dem, wie er sagte, letztlich Ehre und Schande der internationalen Gemeinschaft auf dem Spiel stünden. - Die geringen Erwartungen werden nicht enttäuscht: Nach Abschluss der Gespräche heißt es, die Verhandlungsführer hätten kleine Fortschritte gemacht, aber kein einziges Problem gelöst.
28.10.2016  Vallones, qui unam ex tribus sui iuris regionibus regni Belgici partem efficiunt, exhibitae formae comprehensivae de oeconomia et mercaturae pactionis (CETA) ab Europaea Unione cum Canada factae adversantes, ne pactio subscriberetur, adhuc prohibuerant, et, ne Canadensis administer primus Iustinus Trudeau Europam obiret, effecerant. Nonnullis declarationibus et definitionibus, quae regionales dubietates Vallonicas respicerent neque pactionem mutarent sed planius ecplicarent, additis hesterno die Iovis etiam Vallonica gubernatio assensit. Tamen restant aliquot obices nondum superatae: Quae addita sunt, et parlamentis ceterarum XXVII civitatum, quae Unionis Europaeae participes sunt, et Canadensibus approbanda sunt. CETA omnibus Europaeis det utile praeceptum, quam sit difficile democratiam, quam omnes adauctam optant, et efficacitatem politicam, quae magnam partem a particularibus studiis dissentire videtur, componere. Estne autem re vera democratia, cum multa omnium parlamenta, neque omnium unum parlamentum sententiam dicit? Ioannes Claudius Juncker, commissionis Europaeae praeses, colorate de "salebroso conatu" loquitur. lc201610Die Wallonen, die einen der drei selbstständigen Teile Belgiens ausmachen, hatten dadurch, dass sie sich dem von der EU und Canada ausgehandelten Entwurf des Freihandelakommens CETA widersetzten, bisher verhindert, dass das Abkommen unterzeichnet wurde, und dadurch verhindert, dass der kanadische Premier Justin Trudeau nach Europa kam. Nachdem einige Erklärungen und Erläuterungen hinzugefügt wurden, die die regionalen Bedenken der Wallonen berücksichtigen, aber den Vertrag nicht verändern, sondern präzisieren, stimmte am gestrigen Donnerstag auch die wallonische Regierung zu. Dennoch bleiben noch einige Hürden zu überwinden: Die Zusätze müssen noch sowohl von den Parlamenten der 27 übrigen Mitgliedsländern der EU als auch von den Kanadiern gebilligt werden. CETA könnte für alle Europäer ein lehrreiches Beispiel dafür sein, wie schwierig es ist, Demokratie, die alle in verstärktem Maße wünschen, und politische Wirksamkeit, die sich mit partikularen Interessen kaum verträgt, in Einklang zu bringen. Ist es aber wirklich Demokratie, wenn die vielen Parlamente von allen, und nicht von allen das eine Parlament abzustimmen hat? Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker spricht beschönigend von einem "holperigen Versuch".
29.10.2016  Christiana Socialis Unio (CSU) suum diurnum partium conventum, qui septimana insequenti exhibebitur, praeparans interea cum sororia factione Christianorum Democratarum et cum cancellaria Merkel suavius agit in modo, neque tamen in re. Eius nova directio incursoria spectat ad foedus coaltionarium, quod inter rubros, sinistros, prasinos fieri et "nostram societatem deteriorare" possit, et ad politicam doctrinam Mohametanam, quae debellanda sit, ne nostra aperta societas in summum discrimen veniat. Qua existimatione minime Mohametanam fidem et religionem infestari expressis verbis monetur. Ut unam sententiam e programmate factionis excerpam: "Conscii debemus definire, quae nostram societatem contineant, et nostram moderatricem vitam et victum mensuram libere patentis societatis constituere." Praeterea sine ulla mutatione et concessione, ut legibus numerus quidam sanciatur, postulatur, supra quem in Germania perfugae recipi nequeant. lc201610Die CSU, die ihren Parteitag in der nächsten Woche vorbereitet, geht inzwischen mit ihrer Schwesterpartei der Christdemkraten und mit Kanzlerin Merkel in der Form etwas freundlicher um, nicht aber in der Sache. Ihre neue Stoßrichtung zielt auf das mögliche Koalitionsbündnis von Rot – Links – Grün, das "unsere Gesellschaft herabwirtschaften" würde, und auf den politischen Islam, den man niederringen müsse, um unsere Gesellschaft vor einer existentiellen Gefährdung zu bewahren. Ausdrücklich wird betont, dass mit dieser Einschätzung keineswegs die islamische Religion und Glaubensausübung angefeindet werde. Um einen Satz aus dem Parteiprogramm herauszunehmen: "Wir müssen selbstbewusst formulieren, was unsere Gesellschaft zusammenhält, und unsere Leitkultur zum Maßstab der offenen Gesellschaft machen." Im übrigen fordert man, unverändert und ohne Einschränkung, dass gesetzlich eine Höchstzahl für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland festgelegt wird.
30.10.2016  "Iungala Calesiana" vacuefacta et revulsa est. Tamen ibi circiter mille quingenti impuperes et incomitati immigrantes parum idoneis condicionibus remanserunt. Quos ut reciperent, Francogallicus praeses Britannos oravit et obsecravit. Nuntiator quidam regiminis nomine Britannis stare sententiam respondit liberorum protegendorum causa cum Francogallis cooperari: Britanniam ducentos quinquaginta pupillares ad eam rem accommodatos recepturam esse. lc201610Der "Dschungel von Calais" ist geräumt und gerodet. Dennoch sind dort ungefähr 1500 unmündige und unbegleitete Einwanderer unter unhaltbaren Verhältnissen verblieben. Der französische Präsident hat die Briten inständig gebeten, diese aufzunehmen. Ein britischer Regierungssprecher erklärte, Britannien sei fest entschlossen, zum Schutz der Kinder mit den Franzosen zu kooperieren: Britannien werde 250 unmündige Kinder, soweit dazu geeignet, aufnehmen.
11.11.2016  Donaldus Trump et Baracus Obama se adhuc nondum amplexi sunt, neque umquam se amplectentur. Mutatio iniuriarum et offensarum inter certamen comitionale facta expressa odii vestigia fecerunt. Tamen heri Baracus et Michaela Obama designatum successorem praesidis atque uxorem Melaniam familiariter in aedibus albis receperunt. Per nonaginta minuta (pro quindecim, quae composita erant) duo de rebus et difficilioribus collocuti etiam verba laudantia invicem commutabant. Obama se sermonem egregium cum Trump habuisse confessus suam administrationem eum pro viribus adiuturam esse promisit: "Si tu bene succedes, haec terra bene succedet." Trump se magnam voluptatem ex cooperatione cum praeside capturum et eius consilia pronis auribus accepturum esse dixit: "Id mihi magno fuit honori; numquam enim antea conveneramus." lc201611Donald Trump und Barack Obama haben sich bisher noch nicht ins Herz geschlossen und werden sich auch niemals ins Herz schließen. Die gegenseitigen Kränkungen und Beleidigungen während des Wahlkampfes haben unverkennbare Spuren der Abneigung hinterlassen. Dennoch haben Barack und Michelle Obama gestern den designierten Nachfolger des Präsidenten und seine Gattin Melania freundlich im Weißen Haus empfangen. 45 Minuten (statt der 15 verabredeten) unterhielten sich beide über auch schwierige Fragen und fanden danach sogar anerkennende Worte füreinander. Obama bekannte, ein vorzügliches Gespräch mit Trump geführt zu haben und versprach, dass seine Regierung ihn nach Kräften unterstützen werde: "Wenn Sie Erfolg haben, wird auch dieses Land Erfolg haben." Trump sagte, er freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Präsidenten und werde ein offenes Ohr für seine Ratschläge haben: "Dies war eine große Ehre für mich. Wir hatten uns vorher ja auch noch nie getroffen."
14.11.2016  Donaldus Trump primum post designationem colloquium televisificum cum diurnariis habuit. Illic se suum cursum tenturum et praesidem factum ad tres miliones homines, qui illegaliter immigravissent, quique delictores, latrones, drogopolae essent, sepositurum aut inclusurum esse affirmavit. Praeterea se murum ad Mexicum versus, quem in certamine electorio promisisset, nisi quibusdam locis saeptum metallicum satis esset, aedificaturum esse denuo edocuit. Etiamsi his responsis contumacitatem suorum consiliorum leviter demitiget, tamen, qui eum post conventum cum Baraco Obama in contrarium se vertisse speraverat, a spe destitutus est. lc201611Donald Trump hat nach seiner Ernennung sein erstes Fernseh-Interview gegeben. Dabei bestättigte er, dass er Kurs halten und als Präsident bis zu drei Millionen Menschen, die illegal eingewandert seien und, soweit sie Verbrecher, Bandenmitglieder und Drogendealer seien, abschieben oder einsperren werde. Außerdem ließ er erneut wissen, dass er die Mauer zu Mexiko hin, die er im Wahlkampf zugesichert hatte, bauen werde, es sei denn an einigen Stellen genüge ein Drahtzaun. Auch wenn er mit diesen Antworten die unnachgiebige Härte seiner Pläne geringfügig abmilderte, muss sich, wer gehofft hatte, er habe nach der Begegnung mit Barack Obama eine grundsätzliche Wendung vollzogen, enttäuscht fühlen. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
18.11.2016  Dum Baracus Obama in Europa "feriatur", Donaldus Trump in America ab Henrico Kissinger, principe in rebus externis, primis huius artis principiis imbuebatur. Kissinger, nunc nonaginta tres annos natus, Ricardo Nixon et Geraldo Ford praesidibus muneribus consultoris in rebus securitatis et administri a rebus externis functus bello Vietnamensi anno MCMLXXIII composito praemio Nobeliano pacis honoratus erat. Trump, qui hoc tempore propritim in eo occupatus esset, ut quattuor milia munerum novis comitibus mandaret, tamen ad colloquia cum Kissinger habenda tempus sumpsit. Quae ad Sinas, Europam, Russiam, Iraniam pertinuisse dicuntur. His colloquiis habitis Trump ex tumultuario primum moderatorem alienae rei publicae, Iaponicum Shinzo Abe, convenit. Qui postea sibi persuasum esse dixit Donaldum Trump eum principem esse, cui confidere posset. lc201611Während Barack Obama in Europa "Ferien machte", bezog Donald Trum in Amerika von Henry Kissinger, dem Altmeister der Außenpolitik, seine Grundausbildung in dieser Disziplin. Der jetzt 93-jährige Kissinger war unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford Sicherheitsberater und Außenminister und hatte nach dem Ende des Vietnamkrieges 1973 den Friedensnobelpreis erhalten. Trump der zur Zeit eigentlich damit beschäftigt ist, 4000 Amtsstellen neu zu besetzen, hat sich dennoch für die Gespräche mit Kissinger die Zeit genommen. In ihnen soll es um China, Europa, Russland und den Iran gegangen sein. Nach dieser Unterredung traf sich Trump nach ziemlich chaotischer Vorbereitung zum ersten Mal mit einem ausländischen Regierungschef, nämlich dem Japaner Shinzo Abe. Dieser sagte später, er habe sich überzeugt, dass Donald Trump eine Führungspersönlichkeit sei, der er vertrauen könne. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
29.11.2016  Nongentena milia hominum vel familiarum vel scocietatum et tabernarum mercatoriarum, qui muniis societatis Telekom utuntur, ex vespero diei Dominici usque ad multum diei Iunonis neque telephonium, neque interrete, neque televisio, neque alia munera, quibus Telekom providet, in expedito habebant. Technici defectionem primum animo concipere non poterant, deinceps eius causam e domesticis nodis mediationis nasci dispexerunt, postremo eis successit, ut damnum renovatis partibus programmationis amoverent. Sed cur iste defectus accidisset, adhuc non satis reppererunt, nisi forte effractarii eo consilio, ut programma perniciosum intergererent, in systemata invaserunt et, quamvis ab hoc conatu repellerentur, tamen omnia certae cuiusdam fabricationis mediatoria per haec destruxerunt. lc201611900.000 Menschen, Familien, Firmen und Geschäften, die Kunden der Telekom sind, hatten seit Sonntag Abend bis weit in den Montag hinein weder Telefon noch Internet noch Fernsehen, noch sonst Dienste, die die Telekom anbietet, verfügbar. Die Techniker konnten sich anfangs kein Bild von der Fehlfunktion machen, fanden dann aber heraus, dass ihre Ursache bei den privaten Routern lag; schließlich gelang es ihnen, den Ausfall durch ein Software-Update zu beheben. Warum es aber zu diesem Ausfall kam, konnten sie noch nicht hinreichend klären, es sei denn, dass Hacker in der Absicht, eine Schadsoftware aufzuspielen, in die Systeme eingedrungen sind und, obwohl sie bei diesem Versuch scheiterten, dennoch alle Router eines bestimmten Fabrikates lahm legten.
18.12.2016  Damasci, in Syriaco capite, innocua puella septem annorum balteo displosivo amicta a quibuscumque viris sine ulla religione et fide in stationem custodum publicorum intromissa et materia displosiva e longinquo accensa disiecta est. - Caesarea, urbs in centrali Turcia sita, heri testis est facta insidiarum suicidalium, cum auriga quidam suum autocinetum materia displosiva onustum iuxta laophorium, quo milites otiosi itinerabantur, gubernaret et suam bombam displodens laophorium laceraret. Tredecim milites interfecti, quinquaginta sex partim graviter vulnerati sunt. Nulla secta adhuc facinus sibi assumpsit. Tamen auctoritates modum operandi vetitas partes Curdicorum Operatorum (PKK) indicare opinantur. lc201612In der syrischen Hauptstadt Damskus wurde ein unschuldiges siebenjähriges Mädchen mit einem Sprengürtel bekleidet von irgendwelchen gewissenlosen Männern in eine Polizeiwache geschickt und durch Fernzündung des Sprengsatzes zerfetzt. - Die zentraltürkische Stadt Kayseri wurde gestern Schauplatz eines Selbstmoranschlages, als ein Fahrer sein mit Sprengstoff beladenes Auto neben einen Autobus steuerte, in dem Soldaten in ihrer Freizeit unterwegs waren, und, indem er seine Bombe hochgehen ließ, den Autobus in Stücke sprengte. Dreizehn Soldaten wurden getötet, 56 teils schwer verwundet. Keine Gruppierung hat die Tat bisher für sich reklamiert. Dennoch nehmen Regierungsstellen an, dass die Vorgehensweise auf die verbotene kurdische Arbeiterpartei (PKK) hinweist.
29.12.2016  Consilium Securitatis Unitarum Nationum die Veneris praeterito Americanis indifferentibus neque vetantibus una voce decreverat Iudaeis a tota aedificatione domiciliorum in occupata Cisiordania et in Hierosolymis orientalibus esse desistendum. Quod decretum animos Iudaeorum commoverat atque imprimis Beniaminum Netanyahu, primum administrum, in Americanum praesidem efferaverat. Quae praemittenda erant, ut oratio, quam Ioannes Kerry, Americanus secretarius statalis, heri vespere ultimam ad Proximum Orientem pertinentem habuit quaque indifferentiam Americanam defenderet, in suo contextu intellegeretur: Et Iudaeos et Palaestinenses, ne de consilio duarum civitatum, quo non ad effectum perducto neque libera res publica Iudaeorum esse neque pax firma fieri posset, decederent. Si multitudinem in unius civitatis corpus coalescere mallent, futurum esse, ut ista civitas aut Iudaea esset aut libera neque tamen utrumque. Minime mirum, si Netanyahu se hac oratione exulceratum praebuit et Ioannem Kerry simplicem veritatem delinquere insimulavit. Res etiam inter honoratum et designatum praesidem Americanum discordias movit. Nam Donaldus Trump et decretum Unitarum Nationum et debilitationem Israeliae errores esse ducit, quos praesidi Obama vitio vertit. Pipiavit se Israeliam contemni aut neglegi non esse passurum. Beaniaminum Netanyahu usque ad suum introitum (vicesimo Ianuarii mensis die) fortiter perseverare iussit. lc201612Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am vergangenen Freitag bei Stimmenthaltung der Amerikaner, die von ihrem Veto keinen Gebrauch machten, einstimmig die Resolution verabschiedet, die Juden müssten den Wohnungsbau im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem vollständig einstellen. Diese Resolution hatte die Juden empört und besonders den Premierminister Benjamin Netanjahu auf den amerikanischen Präsidenten wütend gemacht. Dies war vorauszuschicken, um die letzte Rede des amerikanischen Außenministers John Kerry zur Nahost-Politik, die er gestern abend hielt und in der er die Stimmenthaltung Amerikas verteidigte, in ihrem Zusammenhang verständlich zu machen: Er ermahnte sowohl die Juden als auch die Palästinenser am Zwei-Staaten-Konzept festzuhalten, ohne dessen Umsetzung es weder einen demokratischen jüdischen Staat noch einen dauerhaften Frieden geben könne. Wenn sie einem einzigen Staat den Vorzug gäben, dann wäre dieser Staat entweder jüdisch oder demokratisch, nicht aber beides. Kein Wunder, dass sich Netanjahu über diese Rede erbost zeigte und John Kerry, beschuldigte, die einfache Wahrheit nicht zu erkennen. Dies führte auch zu Streit zwischen dem amtierenden und gewählten amerikanischen Präsidenten. Denn Donald Trump hält sowohl die UN-Resolution als auch die Schwächung Israels für Fehlentscheidungen, die er Präsident Obama anlastet. Er twitterte, er werde nicht zulassen, dass man Israel verachte oder missachte. Benjamin Netanjahu solle bis zu seinem Amtsantritt (am 20. Jan.) stark bleiben.
11.01.2017  Cum permulti candidati, quos Donaldus Trump in administrorum consilium invitat, nonnullos duces generales, multos chrematistas, plerosque millionarios, in disceptatione versantur, tum maxime controverse litigatur de eius genero Jared Kushner, de marito eius filiae Ivancae, quem praeses designatus summum cogitatorem in aedibus albis commodum reddidit. Qui, triginta sex annos natus, adhuc partes coactoris immobilium egit et rei politicae est rudis, nisi quod generum per angustias et ambages certaminis comitialis comitatus est. Qua ordinatione nepotismum sibi opproprio dari Trump facile perpetitur. Estne solacium, quod Kushner item atque eius fautor suum munus nulla stipe exercere in animo habet? Quod solacium minus consolatur eum, qui operatores quidem functionarios mercedem solere recipere considerat, neque tamen possessores societatis mercatoriae, qui non serviunt sed imperant. Nonne res publica isto modo in rem mercatoriam et familiarem degenerans amittitur? Nonne timendum est, ne summus negotiator praesidem se ferens, ubi omnes dulcedine beneficiorum sicut clientes pellexerit, munia senatus, magistratuum, legum nullo adversante in se trahat et solus imperet (cf. Tac.ann.1,2)? Baracus Obama, qui paucis horis ante orationem habens, qua munere se abdicaret, Americanos, ut democratiam defenderent, monuit, talia suspicari videtur. lc201701Sehr viele Kandidaten, die Donald Trump in sein Kabinett beruft, einige Generäle, viele Banker, die meisten Millionäre, stehen in der Kritik. Besonders kontrovers aber wird über seinen Schwiegersohn Jared Kushner gestritten, den Ehemann seiner Tochter Ivanka, den der gewählte Präsident gerade eben zum obersten Berater im Weißen Haus gemacht hat. Er ist 36 Jahre alt, ist bisher dem Beruf des Immobilienmaklers nachgegangen und hat keine politische Erfahrung abgesehen davon, dass er seinen Schwiegervater durch die engen und verschlungenen Wege des Wahlkampfes geführt hat. Dass sich Trump durch diese Besetzung dem Vorwurf des Nepotismus aussetzt, nimmt er auf die leichte Schulter. Ist es ein Trost, dass Kushner ebenso wie sein Gönner sein Amt ohne Bezahlung ausüben will? Dieser Trost tröstet den weniger, der sich bewusst macht, dass es gewöhnlich nur die angestellten Bediensteten sind, die Honorar beziehen, nicht aber die Besitzer eines Handelsunternehmens, die nicht dienen sondern bestimmen. Geht so nicht der öffentlich politische Betrieb, indem er zu einem Familien- und Handelsunternehmen entartet, verloren? Muss man nicht befürchten, dass der oberste Geschäftsführer, indem er den Präsidenten gibt, sobald er alle durch die Annehmichkeit seiner Wohltaten wie Kunden gewonnen hat, die Aufgaben des Senates, der Verwaltung, der Gesetze an sich zieht und allein herrscht (vgl. Tac.ann.1,2)? Barack Obama, der vor wenigen Stunden seine Abschiedsrede hielt, scheint, wenn er die Amerikaner auffordert, die Demokratie zu verteidigen, derartiges zu argwöhnen.
19.01.2017  Ioachimus Gauck, praeses rei publicae Germaniae, in ultima, quam praeses habuit, oratione rationes quinque annorum iniens populo Germanico valedixit. Eius iudicium de statu rei publicae paululo cohibitius cecidit quam in muneris initio. Etiamsi etiam hodie sibi persuasisset, nullam umquam Germaniam meliorem et magis democraticam fuisse quam nostram, se tamen etiam pericula quaedam videre dixit, quae stabili democratiae Germaniae imminerent. Frontem discriminosam non extendi inter indigenas et advenas neque inter Christianos, Muslimos, Iudaeos, atheosve, sed inter assectatores et insectatores civitatis popularis. Populistis atque eorum simplificationibus repugnandum esse, nationalistis esse persuadendum nos et Europaeos et Germanos esse. Germani ne diffiderent suis animis viribusque neve fidem democratiae deponerent. Europaeae Unioni defensionem esse augendam, nam id dictum percelebratum, quo difficultates politicas armis solvi non posse diceretur, non esse verum, nisi id omnes tenerent. Quod praeses munere decedens necessariam gravitatem Natonis in lumine posuit, cum ad Germanos, tum ad praesidem his diebus in America munus ineuntem pertinuisse crediderim. lc201701Bundespräsident Joachim Gauck verabschiedete sich in seiner letzten Rede als Präsident mit einer Bilanz seiner fünf Amtsjahre von der deutschen Öffentlichkeit. Sein Urteil über den Zustand der Republik fiel ein wenig zurückhaltender aus als bei seinem Amtsantritt. Auch wenn er heute noch überzeugt sei, sagte er, dass kein Deutschland je besser und demokratischer gewesen sei als das unsrige, so sehe er doch auch Gefahren, die der Stabilität der deutschen Demokratie drohten. Die entscheidende Frontlinie verlaufe nicht zwischen Altbürgern und Zuwanderern und nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten, sondern zwischen den Freunden und Feinden der Demokratie. Den Populisten und ihren Vereinfachungen müsse man entgegentreten, die Nationalisten müsse man überzeugen, dass wir beides sind, Europäer und Deutsche. Die Deutschen sollten ihrem Mut und ihrer Stärke vertrauen und ihren Glauben an die Demokratie nicht aufgeben. Europa müsse seine Verteidigungsbereitschaft erhöhen, denn das häufig gehörte Wort, das besage, dass es für politische Probleme keine militärische Lösung gebe, sei nur wahr, wenn sich alle daran hielten. Dass der aus dem Amt scheidende Präsident die unverzichtbare Bedeutung der Nato betonte, richtete sich wohl an die Deutschen, aber mehr noch an den Präsidenten, der in Amerika sein Amt antritt.
23.01.2017  Tecti praesidio novi Americani praesidis, neque tamen iure gentium neque decreto Unitarum Nationum tuti Israelitae, ut aliquot centum nova domicilia in orientali parte Hierosolymorum aedificarentur, permiserunt. Netanyahu administer primus huic permissioni, dum Baracus Obama munere est functus, moram fecerat. Meir Turgeman, Burgimagister urbis vicarius: "Nunc demum", inquit, "nobis aedificare licet." Et: "Regulae ludendi Donaldo Trump inaugurato mutatae sunt. Manus nobis non iam vinctae." Netanyahu se die Dominico vesperi cum Donaldo Trump telephonice de mutuis cum Palaestinensibus relationibus, de rebus Syriacis, de nescio qua nucleari Iranorum infestatione collocuturum esse ipse indicavit. - Interea Donalduum Trump eis, quae Netanyahu cordi essent, et aures et animum praebuisse innotuit. lc201701Unter dem Schutz des neuen amerikanischen Präsidenten, nicht aber unter dem des Völkerrechts und der Resolution der Vereinten Nationen haben die Israeli erlaubt, dass einige hundert neuer Wohnungen im Ostteil von Jerusalem errichtet werden. Ministerpräsident Netanjahu hatte die Erlaubnis, solange Barack Obama im Amt war, verzögert. Meir Turgeman, der Vize-Bürgermeister der Stadt sagte: "Jetzt endlich können wir bauen." Und: "Die Spielregeln haben sich seit Trumps Amtsantritt geändert. Wir haben jetzt freie Hand!" Netanjahu hat selbst bekannt gemacht, dass er am Sonntag Abend mit Donald Trump über das Verhältnis zu den Palästinensern, die Lage in Syrien und über eine, Gott weiß, welche, nukleare Bedrohung durch den Iran sprechen werde. - Inzwischen wurde bekannt, dass sich Donald Trump die Anliegen Netanjahus angehört und sich ihnen gegenüber offen gezeigt habe.
24.01.2017  Astanae, in capite Kasachstaniae, Russis, Turcis, Iranis curantibus heri colloquia de futuris rebus Syriacis coeperunt, quibus minimum intenditur, ut armistitium, quamvis adhuc ab utraque parte identidem violatum sit, tamen confirmetur et continuetur. Primum repraesentantes Syriaci regiminis et Syriacorum rebellium in eadem aula atque moderatoribus interpositis ad eandem mensam exadversum sedent. Regiminis delegati se cum iis rebellibus, qui arma deposuerint, de reconciliatione colloqui paratos esse dicunt, rebelles, ut Syriacus praeses munere decedat, postulant. Primo die deliberationibus nondum evenientibus dura maledicta intercedunt, imprimis cum Mahometus Allush, locutor rebellium, Syriacum regimen "terroristicum gregem" appellet. Colloquia duobus diebus expletis, octavo die mensis Februarii Genavae excipientur. lc201701In der kasachischen Hauptstadt Astana begannen gestern unter der Federführung Russlands, der Türkei und des Iran die Gespräche über die Zukunft Syriens, mit denen mindestens eine Stärkung und Verlängerung des Waffenstillstandes erreicht werden soll, auch wenn er bisher von beiden Seiten immer wieder verletzt wurde. Zum ersten Mal sitzen sich Vertrteter der syrischen Regierung und der syrischen Aufständischen im selben Raum und am selben Tisch mit den Verhandlungsführern dazwischen gegenüber. Die Vertreter der Regierung, sind, wie sie sagen, bereit, mit den Rebellen, die die Waffen niedergelegt haben, Versöhnungsgespräche zu führen. Die Aufständischen fordern, dass der syrische Präsident von seinem Amt zurücktritt. Am ersten Tag kommt es nicht zu Verhandlungen, aber es fallen harte Schimpfworte, besonders als Mohammed Allusch, der Wortführer der Rebellen die syrische Regierung als "Terroristenbande" bezeichnet. Die Gespräche werden zwei Tage dauern und am 8. Febr. in Genf weitergeführt.
25.01.2017  Sigimarus Gabriel, praefectus factionis Socialis Democraticae Germaniae, quem permulti electionibus Septembribus cum Angela Merkel de cancellariatu concertaturum esse auguraverant, non modo ius cadidatorium, quod penes praefectum factionis est, sua sponte remisit, sed etiam munere administri oeconomici et honore cancellarii vicarii se abdicaturum declaravit. His locis cedens primas defert Martino Schulz, qui, postquam nuperrime praesidatum parlamenti Europaei amisit, in politicam Germaniae arenam reverterat. Quae res nova, cum permultos inopinatos forsitan oppresserit, factione tamen perlubente sit facta, quod Sigimaro Gabriel ab hominibus de sententia rogatis minus favetur quam Martino Schulz. Gabriel autem minime in voluntarium otium recedet, sed munus administri rerum exteriorum iniens Francisco Gualterio Steinmeier succedet, qui mirum ni praeses statalis Ioachimo Gauck succedat. O quam volubilem munerum vertiginem! Heu, paene Brigittam Zypries ministerium oeconomicum suscepturam esse oblitus sum. lc201701Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Sigmar Gabriel, von dem sehr viele angenommen hatten, dass er bei den Wahlen im September mit Angela Merkel um das Kanzleramt konkurrieren werde, hat nicht nur auf das Zugriffsrecht, das dem Parteivorsitzenden zusteht, freiwillig verzichtet, sondern auch erklärt, dass er aus dem Amt des Wirtschaftsministers und seiner Funktion als Vizekanzler ausscheiden werde. Indem er diese Stellen räumt, übergibt er die Führungsrolle an Martin Schulz, der, nachdem er erst ganz kürzlich als Präsident des Europäischen Parlaments aufgehört hatte, in die politische Arena in Deutschland zurückgekehrt war. Diese Umgestaltung dürfte zwar sehr viele überrascht haben, aber dennoch zur Zufriedenheit der Partei erfolgt sein, weil Sigmar Gabriel in Umfragen schlechtere Sympathiewerte erzielt als Martin Schulz. Gabriel aber wird keineswegs in den selbstgewählten Ruhestand gehen, sondern das Amt des Außenministers antreten und darin Franz Walter Steinmeier folgen, der aller Wahrscheinlichkeit nach als Staatspräsident Joachim Gauck nachfolgt. O, welch rasch sich drehendes Ämterkarussell! Ach, fast hätte ich vergessen, dass Brigitte Zypries das Wirtschaftsministerium übernehmen wird.
16.02.2017  Administri defensionis civitatum Natonis participum Bruxellas convenerunt. Iacobus Mattis, Americanus a defensione secretarius primum eiusmodi conventui intererat. Verisimile est omnes Europaeos collegas suspensis animis exspectavisse, quomodo atram bilem, qua Donaldus Trump Natonem fuscaverat, abstergeret. Neque, credo, suum praefectum destituit. Nam civitates Foederatas sumptus, quos ipsae Natoni impendunt, deminuturas esse planum fecit, nisi ceteri socii stipes praestitutas exsolvent. Atque istam postulationem iure vix reprehendas. Nam quamquam quaeque consociata civitas, ut binas percentas proventus domestici in suam dispensationem defensoriam averteret, se foedere obstrinxit, quinqe tantum civitates (Foederatae civitates, Britannia, Estonia, Graecia, Polonia) hanc metam tenent; ceterae viginti duae plus minus 1.4 percentas in defensione collocant. Num Mattis reprehendendus est, quod dicit: "Americani non prolixius futurae securitati vestrarum prolium providere possunt, quam vos ipsi."? Tamen eum saepius dissocianter "vos“ et "vester" dixisse quam consocianter "nos" et "noster" mihi mirum et notabile videtur. lc201702Die Verteidigungsminister der Natostaaten trafen sich in Brüssel. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis nahm zum ersten Mal an einem solchen Treffen teil. Seine europäischen Kollegen dürften gespannt gewesen sein, wie er die schwarz Galle, mit der Donald Trump die Nato eingefärbt hatte, wegwischen würde. Doch ließ er seinen Chef nicht im Regen stehen. Denn er machte deutlich, dass die Vereinigten Staaten den Aufwand, den sie für die Nato betreiben, zurückfahren werden, wenn die anderen Bündnispartner nicht auch ihren vollen Beitrag leisteten. Und diese Forderung kann man wohl kaum zu Recht tadeln. Denn obwohl sich jeder teilnehmender Staat vertraglich verpflichtet hat, zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungshaushalt abzuzweigen, erreichen nur fünf Staaten (USA, UK, Estland, Griechenland, Polen) dieses Ziel; die anderen 22 investieren in die Verteidigung durchschnittlich 1,4%. Darf man Mattis dafür kritisieren, dass er sagte: "Die Amerikaner können nicht aufwendiger für eine sichere Zukunft eurer Kinder sorgen als ihr selbst."? Gleichwohl erscheint mir auffällig und bemerkenswert, dass er häufiger trennend "ihr“ und "euer" sagte als einend "wir“ und "unser".
17.02.2017  Per occasionem conventus G20-civitatum, qui Bonnae locum habet, Rex Tillerson, novus Americanus secretarius statalis atque eius Russicus collega Sergius Lavrov primum coram inter se congressi sunt. Nemo eos collis invicem circumfundi exspectaverat, postquam Donaldus Trump nuper Russos Crimaeam paenisulam reddere iussit. Tamen Tillerson Americanos, si populus Americanus emolumenti quid perficeret, ad politicam cooperationem cum Russis in circumscriptis et pragmaticis segmentis paratos esse promisit. Sed eosdem se postulare, ut Russi pactionem Minscensem servarent et in Ucraina Orientali simultates lenirent. Praesidem Trump ad difficultates bilaterales de medio tollendas paratum esse. Etiam Lavrov facilem se accessu neque incomem praebuit: "Perspicuum est nos non omnia problemata dissolvere posse. Sed utrique intellegimus nobis in iis rebus, in quibus nostrae rationes consentiunt, progrediendum esse." Ceterum Lavrov opprobriis longe lateque diffusis, quod Russi Donaldum Trump eligendum pro virili parte adiuvissent, respondens Russos se internis aliarum civitatum rebus intervenire negavit. Maccus, qui aliud quid cogitet! lc201702Aus Anlass des G22-Treffens, das in Bonn stattfindet, sind zum ersten Mal der neue amerokanische Außenminister Rex Tillerson und sein russischer Kollege Sergej Lawrow persönlich aufeinandergetroffen. Niemand hatte erwartet, dass sie sich um den Hals fallen, nachdem Donald Trump kürzlich gefordert hatte, dass die Russen die Krim-Halbinsel zurückgeben. Dennoch sicherte Tillerson zu, dass die Amerikaner, wenn das amerikanische Volk daraus einen Nutzen ziehe, zur Zusammenarbeit mit den Russen in begrenzten pragmatischen Bereichen bereit seien. Ebenso aber erwarteten sie, dass dass die Russen die Minsker Vereinbarungen einhielten und die Streitigkeiten in der Ostukraine deeskalierten.Präsident Trum sei bereit, die bilateralen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Auch Lawrow zeigte sich zugänglich und freundlich: "Es ist klar, dass wir nicht alle Probleme lösen können, aber wir verstehen beide, dass wir in den Bereichen, in denen unsere Interessen übereinstimmen, Fortschritte machen müssen." Im übrigen sagte er zu den weit verbreiteten Vorwürfen, dass die Russen die Wahl von Donald Trump nach Kräften unterstützt hätten, die Russen mischten sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein. Ein Tor, der anderes dabei denkt!
20.02.2017  Mosul urbs, quae diu secretum caput Islamici Status (IS) habebatur, Tigride flumine dissecatur. Partem orientalem Iracenses copiae iam ex quattuor septimanis recuperaverunt neque tamen sine ullo periculo tenent. Nunc ex hesterno die mane etiam occidentalem partem urbis atque aeroportum ibi situm recuperare temptant. Quod pluribus de causis aliquanto difficilius sit: Ibi multa milia hominum, imprimis liberorum versantur, qui urbem facile relinquere nequeunt, quia IS insidiis displosivis utitur. Plerique pontes in Tigride facti commeatu interrupti sunt. Pleraeque urbis viae tam angustae sunt, ut vehiculis loricatis imperviae sint. Urbs est arena manuballistariorum clandestinorum atque aeroplana Americana intra muros nihil proderunt. Res denique excedat in periculosas dimicationes per singulas domos gestas, in immodicam fugam incolarum, in immensum numerum mortuorum et cineres insistant, qui vicerint. lc201702Mossul, das lange als geheime Hauptstadt des IS galt, wird durch den Tigris geteilt. Den östlichen Teil haben die irakischen Streitkräfte schon seit vier Wochen zurückgewonnen, ohne ihn jedoch sicher im Griff zu haben. Nun versuchen sie seit gestern früh auch den Westteil der Stadt und den Flugplatz dort zurückzugewinnen. Dies dürfte aber aus mehreren Gründen beträchtlich schwieriger werden: Dort leben viele tausend Menschen, besonders Kinder, die die Stadt nicht ohne weiteres verlassen können, weil der IS Sprengstofffallen einsetzt. Die meisten Brücken über den Tigris sind nicht passierbar. Die meisten Straßen der Stadt sind so eng, dass dort keine gepanzerten Fahrzeuge fahren können. Die Stadt ist ein Tummelplatz für Heckenschützen, und amerikanische Flugzeuge werden innerhalb der Stadt nichts nutzen. Die Sache dürfte deswegen auf gefährliche Häuserkämpfe hinauslaufen, auf Massenflucht der Einwohner und auf eine Unzahl von Toten. Die Sieger werden auf rauchenden Trümmern stehen.
21.02.2017  Septa est Hispanica exclavatura in Septentrionali Africa, simulque porta, per quam permulti Africani in Europam affluerent, nisi limes contra Marocum duplici saeptimento sex metrorum in altitudinem atque octo chiliometrorum in longitudinem, quod insuper ferro spinoso coronatur, munitus esset. Tamen decem milia iuvenum Africanorum desiderio Europae incensi hunc limitem insuperabilem esse non credere videntur, nam ibi occasionem transeundi exspectantes patienter permanent. Sunt etiam, qui suae indoli gymnasticae fidentes aut secenis armati neque iam patientiam adhibeant et suam fortunam temptent. Ita iam die Veneris circiter quingenti Africani in territorium Hispanicum pervenerant, hesterno die Lunae ad trecentos quinquaginta. In summa mille quadringenti Africani ibi, dum, ut asylum petant, in Hispanicam continentem traiciantur, opperiuntur. Fama est Marocanos moderatores fugientes adiuvare, ut cum Europaeis agentes meliora assequi possent. Estne novum negotiandi exemplar, ut perfugae magnanimiter missi tenui animo sed grandi faenore vix recipiantur? lc201702Ceuta ist eine spanische Exklave in Nordafrika und zugleich das Tor, durch das sehr viele Afrikaner nach Europa einströmen würden, wenn die Grenze zu Marokko nicht durch einen doppelten, 6 Meter hohen und 8 km langen Zaun, der überdies mit Stacheldraht überkrönt ist, befestigt wäre. Dennoch scheinen zehn tausend junge Afikaner von der Sehnsucht nach Europa getrieben diese Grenze nicht für unüberwindlich zu halten, denn sie harren dort in der Erwartung hinüberzugelangen geduldig aus. Aber einige bringen im Vertrauen auf ihre Sportlichkeit oder mit Schneidegerät bewaffnet keine Geduld mehr auf und nehmen ihr Glück in die eigene Hand. So waren schon am Freitag ungefähr 500 Afrikaner auf spanisches Gebiet gelangt, am gestrigen Montag bis zu 350. Insgesamt warten dort 1.400 Afrikaner darauf, dass sie, um Asyl zu beantragen, auf das spanische Festland übergesetzt werden. Es geht das Gerücht, dass die Marokaner die Flüchtlinge unterstützen, um mit den Europäern bessere Verhandlungsergebnisse erzielen zu können. Ist es ein neues Geschäftsmodell, dass Flüchtlinge großherzig geschickt, aber engherzig mit hohem Gewinn kaum zurückgenommen werden?
06.03.2017  Graeciae recentibus pecuniis opus est, ut veteri aeri alieno subvenire possit. Quod non est mirum. Mirius est tamen maiorem numerum Graecorum (62%) caput gravis et assiduae crisis nummariae neque apud Europaeos commodatores videre, neque apud Fundum Monetarium Internationalem (IWF) neque apud alium, deinde alium externum politicum, in quem culpa averti possit, sed in interna imbecillitate civitatis. Plerique (60%) opinionem rogati rei publicae minus momenti ad oeconomiam afferendum esse responderunt. Totidem fere Graeciam in area Euronis permanere sibi melius videri. lc201703Griechenland braucht neues Geld, damit es seine alten Schulden bedienen kann. Das ist nicht verwunderlich. Verwunderlicher ist, dass die Mehrheit der Griechen (62%) die Hauptursache für die schwere anhaltende Finanzkrise trotzdem weder bei den europäischen Geldgebern, noch beim IWF, noch bei sonst diesem oder jenem ausländischen Politiker als Sündenbock sehen, sondern in der inneren Schwäche des Staates. Die meisten (60%) gaben bei einer Meinungsumfrage an, die Politik dürfe für die Wirtschaft nicht so große Bedeutung haben. Fast genauso viele halten es für besser, dass Griechenland in der Eurozone verbleibt.
18.03.2017  Angela Merkel et Donaldus Trump Vasingtoniae heri primum comminus convenerunt. Merkel, ut commercium in vicissitudine consistere demonstraret, venerat comitata ab exarchis nonullarum societatum industrialium, quae etiam in Foederatis Civitatibus producunt, loca operandi condunt, tirones excolunt. Themata, de quibus consulendum esset, in antecessum nota erant: de libera mercatura, cui Trump non favet, de militari cooperatione et de Natonis confoederatione, quam Trump obsoletam esse dixerat, de immigratione et adiuncta tromocratia, qua de re praeses cancellariam antea acriter reprehenderat. Trump antea (fortasse derisorie) dixerat se velle a cancellaria sciscere, quo modo cum Vladimiro Putin agendum et pax in Ucraina Orientali firmanda esset. Sermones comitibus et simplicibus verbis processerunt, neque tamen cordialiter. Semel etiam Trump, ne photographandi causa dextras iungeret, tacitus recusavit. Neque uterque utrique conciliatus est, nisi forte in eo, quod ad magnum momentum Natonis attineat. Praeses interdum aut astricto aut absenti animo esse videbatur, neque libenter exsequi, quod sui muneris esset. Me discipuli commonefecit, qui suum contemptum industrie, at sine effectu dissimulare contendit. lc201703Angela Merkel und Donald Trump trafen sich gestern in Washington zum ersten Mal persönlich. Merkel war, um zu demonstrieren, dass Handel auf Gegenseitigkeit beruht, in Begleitung der Chefs einiger Industrieunternehmen gekommen, die auch in den USA produzieren, Arbeitsstellen schaffen und Lehrlinge ausbilden. Die Beratungsthemen waren im voraus bekannt: Freihandel, den Trump nicht schätzt, militärische Kooperation und das Bündnis der Nato, das Trump als obsolet bezeichnet hatte, Einwanderung und der mit ihr verbundene Terrorismus, weswegen Trump die Kanzlerin vorher scharf kritisiert hatte. Trump hatte vorher (vielleicht ironisch) geäußert, er wolle von der Kanzlerin erfahren, wie man mit Wladimir Putin verhandeln müsse und wie ein sicherer Frieden in der Ostukraine bewirkt werden könne. Die Gespräche verliefen freundlich und offen, aber nicht herzlich. Einmal verweigerte Trump sogar wortlos einen zum Photographieren gewünschten Handschlag. Sie kamen sich nicht näher außer vielleicht darin, was die große Bedeutung der Nato betrifft. Der Präsident schien bisweilen angespannt oder abwesend zu sein, und sich seiner Pflicht nicht gern zu entledigen. Er erinnerte mich an einen Schüler, der sich eifrig aber vergeblich bemüht, sein Desinteresse zu verbergen.
19.03.2017  Germanico Volfgango Schäuble curante administri nummarii earum civitatum, quae gregis G20 sunt, per duos dies Aquis Aureliis de rationibus internationalis commercii deliberabant. Adhuc administri participes in exitu se omnibus protectionismi generibus obstaturos confiteri solebant. Quominus ista promissio aut alia clausula, quae similia declararet, etiam tunc acciperetur, Steve Mnuchin, Americanus thesaurarius prohibebat, qui primatum Americae a praeside postulatum expugnare deberet. Denique administri ad hanc inanium verborum formulam consenserunt: "Dabimus operam, ut, quae commercium ad oeconomias nationales conferat, augescant." Concilio dimisso Steve Mnuchin, ne mutata loquendi consuetudo statera aurea penderetur, monuisse fertur: Etiam Americanos liberum commercium amplecti, sed commercium aeque libratum. Quae cum ita sint, tamen Schäuble concilium non infeliciter evenisse duxit, quod inter partiarios pravam usurpationem valutarum atque improbum inaequumque commercium remittenda esse convenisset. lc201703Unter der Leitung des Deutschen Wolfgang Schäuble berieten die Finazminister der G20-Staaten zwei Tage lang in Baden-Baden über Fragen des internationalen Handels. Bisher bekannten sich die teilnehmenden Minister im Schlussdolument gewöhnlich dazu, allen Arten des Protektionismus widerstehen zu wollen. Dass dieses Versprechen oder eine andere gleichbedeutende Formulierung auch dieses Mal akzeptiert wurde, verhinderte der amerikanische Schatzmeister Steve Mnuchin, der ja das von seinem Präsidenten geforderte "America first" durchsetzen musste. Schließlich einigten sich die Minister auf folgende nichtssagende Formulierung: "Wir arbeiten an einer Stärkung des Beitrages des Handels zu unseren Volkswirtschaften." Nachdem sich die Versammlung aufgelöst hatte, soll Steve Mnuchin geraten haben, die geänderte Sprachregelung nicht auf die Goldwaage zu legen: Auch die Amerikaner wünschten Freihandel, aber einen fair ausbalancierten. Trotz allem hielt Schäuble die Konferenz nicht für einen Misserfolg, weil sich alle Teilnehmer darin einig gewesen seien, auf Währungsmanipulationen und unfairen Handel zu verzichten.
24.03.2017  a) Postridie eius diei, quo Khalid Masood, cuius identitas heri detecta est, Londinii impetum terroristicum in ponte Vestmonasteriensi paravit, Antverpiae, in Belgio, Francogallus quidam ex Septentrionali Africa oriundus, qui nimia celeritate per frequentatam viam emptionalem autoraeda vehens pedites petere videbatur, a vigilibus specialibus sufflaminatus et retentus est. In autoraeda sclopetum et plures cultri et excipulum liquore ignoto repletum inveniebantur. Tamen eum terroristicum ictum perpetrare voluisse non certum est, nam cannabis quoque in vehiculo et in sanguine suspecti alcohol reperiebantur. b) Cioviae, in capite Ucrainae, pristinus Russicus parlamentarius Denisius Voronenkov, qui cum uxore et filiolo sub crimine fraudis Russiam reliquerat, in publico, cum ex deversorio excederet, manuballista occisus est. Eius protector ictus ignitos reiciens aggressorem interfecit. Nondum constat, num caedes de politicis causis commissa sit. Sed crimina iam invicem parantur. c) Toto orbe decem megalocomputatra inveniuntur, nullum autem in Europa. Itaque sex Europaeae Unionis civitates (Francia, Germania, Italia, Luxemburgum, Nederlandia, Hispania) ad sexagenaria natalicia foederum Romanorum celebranda talem effectuosam machinam communi pecuniae suppeditatione sibi comparare constituerunt. Num hac in re percelebrata Europa diversarum celeritatum in prospectu esse coepit? d) Quod adhuc mutatum est: "Obamacare" declarat pristinum praesidem saluti Americanorum voluisse consulere, "Trumpcare" significat saluti novi praesidis ab Americanis consulendum esse. lc201703a) Ein Tag, nachdem Khalid Masood, dessen Identität gestern aufgedeckt wurde, in London einen Terroranschlag auf der Westminsterbridge verübt hatte, wurde in Antwerpen, in Belgien, ein Franzose mit nordafrikanischer Abstammung, der mit weit überhöhter Geschwindigkeit mit dem Auto durch eine belebte Geschäftsstraße fuhr und es auf Fußgänger abgesehen zu haben schien, von Spezialkräften der Polizei gestoppt und festgehalten. Im Auto fand man ein Gewehr, mehrere Messer und einen Kanister mit unbekannter Flüssigkeit. Dennoch ist nicht sicher, dass er einen Terroranschlag ausführen wollte, denn im Fahrzeug fand man auch Cannabis und im Blut des Verdächtigen Alkohol. b) In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde der frühere russische Parlamentarier Denis Woronenkow, der mit seiner Frau und seinem jungen Sohn unter Betrugsverdacht Russland verlassen hatte, als er sein Hotel verließ, auf offener Straße erschossn. Sein Bodygard erwiderte die Schüsse und tötete den Angreifer. Es steht noch nicht fest, ob es sich um einen politischen Mord handelt. Aber gegenseitige Vorwürfe werden schon erhoben. c) Auf dem gesamten Erdkreis finden sich zehn Supercomputer, keiner in Europa. Deshalb haben sechs Länder der EU (Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Holland, Spanien) beschlossen, sich zur 60-Jahrfeier der römischen Verträge ein solch leisungsstarkes Gerät in gemeinsamer Finanzierung anzuschaffen. Ob sich darin das vielzitierte Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten abzuzeichnen beginnt? d) Was sich bisher grändert hat: "Obamacare" besagt, dass sich der frühere Präsident um das Wohlergehen der Amerikaner sorgen wollte. "Trumpcare" bedeutet, dass sich die Amerikaner um das Wohlergehen des neuen Präsidenten sorgen müssen.
26.03.2017  Perrogatio legis, qua Donaldus Trump assecurationem valetudinis, quae suum statum ac nomen ab Obama ducit, conscindere volebat, ad effectum non venit. Praeses Trump die Veneris, cum non satis multos republicanorum rogationem, quae aliis nimis severa, aliis nimis mitis videretur, comprobaturos esse collucesceret, antequam cladem acciperet, receptui cecinit. Ei discendum, se, etiamsi republicani in binis congressus cameris maioritatem habeant, tamen nondum a primo maioritatem republicanorum habere, neque leges iuberi una litterarum significatione ratas esse, quasi per decretum praesidiale. Hoc tirocinium num intellexerit, apparebit, cum propediem ad vectigalia deminuenda aggressus erit. lc201703Die Durchsetzung des Gesetzes, mit dem Donald Trump die Krankenversicherung, die sich in Bestand und Namen von Obama herleitet, "zerfetzen" wollte, ist misslungen. Präsdient Trump blies am Freitag, als sich abzeichnete, dass nicht genügend Republikaner für die Vorlage stimmen würden, weil sie den einen zu hart, den anderen zu lasch war, bevor er eine Niederlage einstecken musste, zum Rückzug. Er muss lernen, dass er, auch wenn die Republikaner die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses haben, dennoch nicht a priori die Mehrheit der Republikaner hat, und dass Gesetze nicht mit einem Federstrich wie eine Präsidialorder in Kraft gesetzt werden. Ob er diese Lehre verstanden hat, wird sich zeigen, wenn er in den nächsten Tagen darangeht, die Steuern zu senken.
09.04.2017  Potestne ictus aerius, quem Americani iussu sui praesidis in Syriacam stationem aeriam exercuerunt, iustificatus haberi? Sunt causae, quae abnuant: Primum gasium nervosum a Syrio regimine defusum esse non pro certo constitit. Examinatio locum non habuerat. Deinde iste impetus non ab internationali communitate approbatus erat, sed Foederatae Civitates Americae suo arbitratu vel ex sua libidine agebant. Tum illo impetu bellum in Syria gestum non attenuatum, sed imperspicabilius et periculosius redditum est. Postremo interventio Americanorum non denuntiata erat, ut magis incursio subita quam aggressio iure fundata esse videatur. At aliae causae annuunt: Primum debebat praeses Trump planum facere certos esse fines, quos transire non liceat. Deinde singularum est civitatum periculum in se recipere, cum internationalis communitas se eius rei incapacem ostendit. Tum, etiamsi bellum non attenuatum sit, tamen gravia scelera militaria non tolerari planum est factum. Postremo etiam ictus gasalis a Syriaco regimine repente ex inopinato commissum est. Nam Syri se quattuor annis ante se omnia arma chemica delenda tradidisse promiserant. Nonne subita oppressio subitam repressionem meretur? Sin non de iustificatione, sed potius de utilitate quaerendum esse credis, te iuvet quaerere "Cui bono?". lc201704Kann der Luftschlag, den die Amerikaner auf Befehl ihres Präsidenten gegen einen syrische Luftwaffenstützpunkt ausführten, als gerechtfertigt gelten? Es gibt Gründe dagegen: Zunächst stand nicht sicher fest, dass das Giftgas vobn der syrischen Regierung abgeworfen worden war. Eine Untersuchung hatte nicht stattgefunden. Dann war dieser Angriff nicht von der internationalen Gemeinschaft gebilligt. Sondern die USA handelten aus eigener Überzeugung, oder eher nach eigener Willkür. Weiterhin ist der Krieg in Syrien durch diesen Angriff nicht gedämpft, sondern undurchschaubarer und gefährlicher geworden. Letztlich war die amerikanische Intervention nicht angekündigt, so dass sie mehr wie ein überraschender Überfall als ein legitimer Angriff aussieht. Andere Gründe sprechen dafür: Zunächst musste Präsident Trump deutlich machen, dass es bestimmte Grenzen gibt, die man nicht überschreiten darf. Dann ist es die Pflicht einzelner Staaten, Verantwortung zu übernehmen, wenn die internationale Gemeinschaft sich dazu nicht in der Lage zeigt. Weiterhin wurde klar gemacht, dass, auch wenn der Krieg nicht abgeschwächt wurde, so doch schwere Kriegsverbrechen nicht geduldet werden. Letztlich ist auch der Gasangriff von der syrischen Regierung völlig überraschend ausgführt worden, denn die Syrer hatten schon vier Jahre zuvor zugesichert, alle chemische Waffen zur Vernichtung übergeben zu haben. Verdient ein überraschender Überfall nicht eine überraschende Antwort? Falls man aber glaubt, nicht die Rechtfertigung stehe in Frage, sondern eher der Nutzen, frage man sich "Cui bono?".
[65] Omnia iam dicta, neque tamen ab omnibus. spr2018Alles ist gesagt, aber noch nicht von allen. (Carl Valentin)
[77] Ut essent in re publica nulli nisi millionarii, tamen essent divites et pauperes. spr2018Auch in einem Staat, in dem nur Millionäre lebten, gäbe es Reiche und Arme.
[149] Danici scientistae fieri posse dispexerunt, ut, qui varietatibus omicron Ba.1 aut Ba.2 infecti sese iam recreavissent, tamen perbrevi ex altera variatione aegrotescerent. spr.23.02.22Dänische Wissenschaftler haben bemerkt, dass Patienten, die sich nach einer Infektion mit den Varianten Omicron Ba.1 oder Ba.2 schon erholt hatten, trotzdem in sehr kurzer Zeit an der anderen Variante erkranken konnten.
[153] Unio Europaea et Civitates Foederatae Americae novas „et solidas“ sanctiones Russis imponendas pronuntiaverunt. Quae intendunt res fiscales, res energeticas, res vectorias, visa Russicis auctoritatibus danda, neque tamen gasorum importationes, quae e Russia in Europaeam Unionem fiunt. spr.24.02.22Die EU und die USA haben neue „massive“ Sanktionen gegen Russland angekündigt. Diese betreffen das Finanzwesen, das Energiewesen, das Verkehrswesen und die Visavergabe an die russische Elite; allerdings nicht den Gasimport aus Russland in die EU. (24.02.22)
[161] Colloquia inter delegationes duarum belligerantium civitatum die Lunae habita non ad plenum male sunt gesta: Utraque pars, quamvis in suis rationibus perseveraret, tamen, ut paucis interiectis diebus iterum conveniretur, consensit. spr.01.03.22Die Gespräche, die am Montag zwischen den beiden kriegführenden Staaten stattfanden, sind nicht völlig fehlgeschlagen. Obwohl beide Parteien auf ihren Standpunkten beharrten, war man damit einverstanden, sich in wenigen Tagen wieder zu treffen. (01.03.22)
[190] Medio bello cum Ucrania gesto, quo eam terram suo imperio incorporare cogitat, Vladimirus Putin in Moskoviensi stadio Luschniki magnifico adparatu se ipsum atque eum anniversarium celebrat, quo octo annis ante Crimeam paeninsulam deglutiverat. Praesens bellum necessarium fuisse dicit, ut genocidium in orientali Ucrania impediretur, neque tamen explicat, curnam nunc genocidium in occidentali Ucrania necessarium sit. Ut suum bellum consecraret et excusaret, quare Russicis militibus tantum tributum sanguineum solvendum esset, locum digestorum attulit (Ioann. 15,13): „Maiorem hac dilectionem nemo habet, ut animam suam ponat quis pro amicis suis.“ spr.18.03.22Mitten im Krieg gegen die Ukraine, mit dem er dieses Land seinem Imperium einverleiben will, feiert Wladimir Putin im Moskauer Luschniki-Stadion sich selbst und den Jahrestag, an dem er vor acht Jahren die Halbinsel Krim geschluckt hatte. Er sagte, der gegenwärtige Krieg sei nötig gewesen, um einen Genozid in der Ostukraine zu verhindern, erklärt aber nicht, warum denn jetzt ein Genozid in der Westukraine nötig ist. Um seinen Krieg zu heiligen und zu entschuldigen, dass russische Soldaten einen so hohen Blutzoll zahlen müssen, zieht er eine Bibelstelle heran (Joh. 15,13): „Es gibt keine größere Liebe als die, sein Leben für seine Freunde zu geben.“ (18.03.22)
[223] Ucranica gubernatio Gualterium Steinmeier, Germanicum praesidem foederalem, Chioviam visitare abnuit. Steinmeier disposuerat una cum Polonico collega Andrezej Duda primum tres Balticas civitates perlustrare, deinde Chioviam proficisci, ut communi Europaeae solidaritati notam apponerent. At cur reluctantur Ucrani? Est, ut praesidi Steinmeier vitio vertant, quod iuxta belli ortum secundum gasiductum borealem approbavisset. Quamquam Ucrani id non perperam dicunt, tamen dubitari licet, num prudentiae sit, Germanicum praesidem hospitem ingratum denotare. spr.14.04.22Die ukrainische Regierung hat es abgelehnt, dass der deutsche Bundespräsident Walter Steinmeier Kiew besucht. Steinmeier hatte geplant, zusammen mit seinem polnischen Amtskollegen Andrezej Duda zunächst die drei baltischen Staaten zu bereisen und dann nach Kiew zu kommen, um der gemeinsamen europäischen Solidarität ein Zeichen zu setzen. Aber warum sträuben sich die Ukrainer? Es ist anzunehmen, dass sie es Präsident Steinmeier verübeln, dass er bis unmittelbar vor Kriegsausbruch Nord-Stream 2 gutgeheißen hatte. Obwohl die Ukrainer damit nicht im Unrecht sind, darf man daran zweifeln, ob es klug ist, den deutschen Präsidenten als unerwünschten Gast zu brandmarken. (14.04.22)
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finn
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