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Neuere griechische Geschichte
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Referat 
Neuere griechische Geschichte
Marc Endlich MSS 11 - 1999/2000

  1. Vorbemerkung
  2. Von der Byzantinischen Zeit bis zur osmanischen Herrschaft (330 n. Chr. bis 1453 bzw. 1830)
  3. Der moderne griechische Staat zwischen Monarchie und Diktatur (1830 n. Chr. bis 1974 n. Chr.)
  4. Der demokratische Staat (Von 1974 n. Chr. bis heute)
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Neuere griechische Geschichte:

  1. Vorbemerkung:
    Im folgenden Text setze ich mich mit der jüngeren Geschichte Griechenlands auseinander. Ich habe die Geschichte in mehrere größere Abschnitte eingeteilt um die Orientierung zu erleichtern. Es handelt sich noch nicht um die endgültige Fassung. Ich werde das Thema noch weiter ausarbeiten.
  2. Von der byzantinischen Zeit bis zur osmanischen Herrschaft (330 n Chr. bis 1453 bzw. 1830):
    • In der byzantinischen Zeit war Griechenland eine unbedeutende Provinz des Byzantinischen Reiches, die den Verwüstungen der Völkerwanderung preisgegeben und vom 6. bis 9. Jh. oft von slawischen Völkern überrannt wurde. Das flache Land verödete mehr und mehr, die einst blühenden Städte verloren immer mehr ihre wirtschaftliche Bedeutung. 
    • Seit dem 9. Jh. fielen die Araber, Bulgaren und auch Normannen in Griechenland ein.
    • Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Ritter des 4. Kreuzzuges (1204) entstand eine kleine Anzahl kleiner lateinischer Herrschaften. Lediglich das Despotat Epirus bewahrte während der „Frankenherrschaft" die byzantinischen Traditionen. Auf der Peloponnes war das byzantinische Despotat Morea (oder Mistra nach der Hauptstadt) von etwa 1260 bis zu seiner Eroberung durch die Osmanen 1460 die einzige stabile Macht Griechenlands.
    • Nach Einnahme Konstantinopels (1453) wurde auch Griechenland von den Türken (bis 1461) erobert und blieb, angeschlossen an die Statthalterschaft Rumelien und eingeteilt in Provinzen (Sandschaks), bis 1830 Teil des Osmanischen Reiches. Das Land beherrschten türkische Grundherren und die Phanarioten. Nur die Kirche und die selbstständigen Gemeindeverwaltungen hielten das griechische Nationalgefühl aufrecht. 
    • Griechischer Freiheitskampf.
      Voraussetzungen:
      • Der Machtzerfall des Osmanischen Reiches seit dem 17./18. Jh., sichtbar im Widerstand der Klephten (Griechische Räuber und Freischärler, die sich im Norden Griechenlands gegen die Osmanische Herrschaft auflehnten),
      • die Entstehung einer neuen Schicht von Kaufleuten und Fernhändlern, die seit dem 18. Jh. zu Vermittlern des Gedankenguts der Aufklärung und der nationalen Bewegungen avancierten,
      • Vorbereitung von Geheimbünden (sog. Hetärien). 
      • Erfolgreichen serbische Erhebung (1804-1817) 
      • Unterstützung der Albaner und Bulgaren
    • Die Griechen revoltieren gegen den Sultan. Am 6.3.1821 rückte A. Ypsilanti im Donaufürstentum Moldau ein und rief zur Erhebung auf . Am 25.3 (heute Nationalfeiertag) begann der allgemein bewaffnete Aufstand im eigentlichen Griechenland, unterstützt von griechenfreundlichen Freischärlern aus Westeuropa (sog. Philhellenen).
    • Am 1.1.1822 erklärte die Nationalversammlung von Epidauros Griechenland für unabhängig. Der Aufstand wurde nach den türkischen Rückeroberungen von Ibrahim Pascha (1826), erst nach dem Eingreifen von Großbritannien, Russland und Frankreich in die Kämpfe, entschieden (Seeschlacht bei Navarino, 20.10.1827).
    Landkarte Byzanz, Kreuzzüge

    Griechenland bis 1278: Byzantiner und Kreuzfahrer

  3. Der moderne griechische Staat zwischen Monarchie und Diktatur (1830 n. Chr. – 1974 n Chr.):
    • Im Londoner Protokoll (3.2.1830) wurde Griechenland als unabhängig anerkannt und eine Erbmonarchie eingeführt. Das griechische Staatsgebiet bestand, auf das heutige Griechenland bezogen, aus Südgriechenland und Zentralgriechenland einschließlich Euböa und den Kykladen. 
    • Nach der Ermordung des ersten Regenten, I.A. Graf Karpodistrias (1827 auf 7 Jahre gewählt) am 9.10.1831, wurde auf Betreiben der europäischen Großmächte, der erst 17-Jährige Prinz Otto von Bayern König, unter der Vormundschaft des Grafen J.L. von Armansperg. Die reaktionäre Regierung konnte keinen Rückhalt in der Bevölkerung gewinnen, 1862 wurden die Wittelsbacher vertrieben. 
    • Darauf wurde der dänische Prinz Wilhelm aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg von der griechischen Nationalversammlung als Georg I. zum König gewählt. 
    • Die 1864 ausgearbeitete Verfassung basierte auf dem Prinzip der Volkssouveränität und bildete die Grundlage der gegen die Machtansprüche der Krone durchgesetzten parlamentarischen Regierungssystems. 
    • Im Jahr 1881 wurde Griechenland das Gebiet von Arta und der größte Teil Thessaliens zugesprochen.
    • In der Folge einer Militärrevolte 1909 bildete der liberale politische Führer der Kreter E. Venizelos 1910-1915 die Regierung und führte 1911 eine Verfassungsreform durch. Durch die Teilnahme an den Balkankriegen 1912-1913 konnte das Staatsgebiet fast verdoppelt werden, u.a. durch die Vereinigung mit Griechenland. 
    • Über die Frage des Eintritts in den 1.Weltkrieg 1915 brach ein schwerer Verfassungskonflikt zwischen dem für unbedingte Neutralität eintretenden König Konstantin I. und den für das Bündnis mit der Entente plädierenden Liberalen aus. Es kam unter britisch-französischen Schutz zur Bildung einer Gegenregierung durch Venizelos 1916. Ein Jahr später dankte Konstantin I. zugunsten seines Sohnes Alexander ab. 
    • Durch die Friedensschlüsse von 1919/20 wurde Griechenland erneut beträchtlich vergrößert, z.B. erhielt es Thrakien, einige Ägäische Inseln und das Mandat über Ionien mit Smyrna. 
    • Nach dem Tod König Alexanders im Oktober 1920 und der Wahlniederlage Venizelos’ im November 1920 wurde durch eine Volksabstimmung am 15.12.1920 der alte König Konstantin I. wieder auf den Thron zurückgerufen. 
    • Der Krieg gegen die Türkei in Kleinasien führte zur Niederlage und Vertreibung der Griechen aus Kleinasien und zum Verlust der ostthrakischen Gebiete. Nach dem Abkommen von Mundania 10.10.1922 mussten 1,5 Millionen griechische Flüchtlinge im Austausch gegen 600000 in Griechenland lebende Türken aufgenommen werden. Die Grenzen zur Türkei wurden endgültig festgelegt. 
    • Nach der Abdankung Konstantins I. im September 1922 und Georgs II. 1924 rief Venizelos an 25.3.1924 die Republik aus. Nach fortwährenden Unruhen und einigen Putschen, z.B. 1926 Diktatur des Generals Pangalos, war Venizelos von 1928-1932 Ministerpräsident und schloss im Oktober 1930 den türkisch-griechischen Freundschaftsvertrag ab. Nach einem erfolglosen Aufstand auf Kreta im März 1935 gegen die Royalisten (Ministerpräsident P. Tsaldaris) musste Venizelos das Land verlassen. 

    • Durch Volksabstimmung am 12.10.1935 wurde die Monarchie wieder eingeführt und Georg II. kehrte zurück. Mit seiner Einwilligung errichtete Ministerpräsident J. Metaxas im August 1936 ein diktatorisches Regierungssystem mit bedeutenden sozialpolitischen Neuerungen. 

    • Im April 1936 besetzte das faschistische Italien Albanien. Von dort aus versuchte es im 2.Weltkrieg zwischen Oktober 1940 und März 1941 vergeblich, Nordgriechenland zu erobern. 

    • Am 6.4.1941 kam es zur deutsch-bulgarisch-italienischen Okkupation. König Georg II. floh nach London und bildete dort eine Gegenregierung. Im Land entstand eine Widerstandsbewegung, deren mächtigste Organisation EAM/ELAS kommunistisch geführt wurde. Die Exzesse der Besetzungsmächte wie Griechenpogrome und Massenerschießungen blieben im Bewusstsein des Volkes. Im griechischen Bürgerkrieg von 1944-1949 gelang es den Kommunisten allerdings nicht, sich zu behaupten. Schließlich wurden sie mit wirtschaftlicher und politischer Hilfe der USA bezwungen. 

    • Im September 1946 kehrte Georg II. nach einer Volksabstimmung zurück, nach dessen Tod bestieg sein Bruder Paul I. (1947-1964) den Thron. 

    • Im Frieden von Paris 1947 gewann Griechenland die Dodekanes. 

    • Eine neue Verfassung trat im Oktober 1952 in Kraft. Griechenland trat der NATO (1958-1964 zeitweiliger Austritt) und dem Balkanpakt bei. 

    • An der Spitze der konservativen „Hellenistischen Sammelbewegung" (seit 1956 „Nationalradikale Union" griechische Abkürzung ERE) errang Marschall A. Papagos 1952 einen hohen Wahlsieg und wurde Ministerpräsident. Sein Nachfolger als Vorsitzender der ERE und Ministerpräsident (1955-1963) war K. Karamanlis. 

    • 1963 errang die 1961 gegründete Zentrumsunion die absolute Mehrheit und ihr Vorsitzender G. Papandreou wurde Ministerpräsident. Er geriet nach seiner Absetzung 1965 in Konflikt mit König Konstantin II. (1964-1973/74 ). 

    • Am 21.4.1967 errichtete eine Gruppe konservativer Offiziere unter Ministerpräsident Georgios Papadopoulos (1963-1973 ) ein diktatorisches Regime mit Ausnahmezustand, Massenverhaftungen und -deportationen, Gleichschaltung der Presse, Konzentrationslager auf Jaros und Leros. Nach einem gescheiterten Gegenputsch Konstantins II im Dezember 1967, ging dieser ins Exil. 

    • Am 1.6.1973 rief Papadopulos die Republik aus und wurde Staatspräsident. Nach einem unblutigen Putsch gegen ihn im November 1973 übernahm General P. Gisikis die Präsidentschaft. Der Fehlschlag eines von Athen aus gelenkten Putsches auf Zypern führte zum Zusammenbruch der Militärdiktatur.

    Landkarte Griechenland seit 1832

    Das griechische Staatsgebiet seit 1832

  4. Der demokratische Staat (Von 1974 n.Chr. bis heute):

    • Unter Ministerpräsident K. Karamanlis (1974-1980) kehrte Griechenland zu einem parlamentarisch-demokratischen System zurück, es blieb nach einer Abstimmung im Dezember 1974 Republik. 1975 trat eine neue Verfassung in Kraft. 

    • Am 1.1.1981 trat Griechenland als Vollmitglied der EG bei. In der Außenpolitik belastet der griechisch-türkische Konflikt um Zypern, sowie die Kontroverse um die Hoheitsrechte in der Ägäis, die Beziehungen beider Staaten. 

    • Vor dem Hintergrund der seit Beginn der 1990er-Jahre veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa  reduzierte Griechenland (seit November 1992 Mitglied der WEU) seine Streitkräfte um 20% auf 160000 Mann. 

    • Am 31.7.1992 billigte das Parlament den Vertrag von Maastricht. Als Inhaber der EU-Präsidentschaft in der ersten Jahreshälfte 1994 bemühte sich Griechenland um die Erweiterung der Gemeinschaft. 

    • Nach dem Zerfall Jugoslawiens kam es zum Konflikt mit der 1991 unabhängig gewordenen, früheren Teilrepublik „Makedonien". In der Verwendung des Namens „Makedonien" und bestimmter Staatssymbole, besonders des „Sterns von Vergina" sah Griechenland einen Angriff auf seine territoriale Integrität. Unter Vorsitz eines UN-Vermittlers entschärften beide Staaten im September 1995 ihren Konflikt.

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