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Delphi - Die Korykische Höhle
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Referat

Delphi - Korykische Höhle 
(Κωρύκιον ἄντρον)

 1999/2000 

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σέβω δὲ νύμφας, ἔνθα Κωρυκὶς πέτρα
κοίλη, φίλορνις, δαιμόνων ἀναστροφή·
Βρόμιος δ’ ἔχει τὸν χῶρον, οὐδ’ ἀμνημονῶ,
ἐξ οὗτε Βάκχαις ἐστρατήγησεν θεός.


Gruß auch den Nymphen drüben an Korykis' Fels,
Hohl, vogelheimisch und der Götter Ruheplatz;
dann Bromios, jener Gegend Herr, - des denk ich wohl, -
Seitdem die Bakchen siegend hergeführt der Gott.

(Gebet der Pythia bei Aischyl.Eum.22-25)

 

 

Lage und Bedeutung: 

grim/g00.18s.19.jpgDie Korykische Höhle liegt 1360 m hoch (im Vergleich dazu der Parnass: 2457 m Höhe). Die Höhle ist 70 m lang und 12 m hoch. Während Pausanias eine Nymphe namens Κωρυκία bemüht, geht die heutige Etymologie wegen der Form der Höhle von ὁ κώρυκος aus, einem Wort, das den ledernen Brotsack bezeichnet. 

Auf den Gipfeln des Parnass wurde zusammen mit Pan und den Nymphen, auch Dionysos gefeiert. Wenn Apollon im Winter bei den Hyperboräern weilte, kam Dionysos in sein Heiligtum hinab. Im Sommer aber hielt er sich auf dem Berg auf und wurde, wie Inschriften in der Höhle zeigen,  in und vor der Höhle von seinen Anhängerinnen (Thyiaden) in ekstatischen Festen (alle zwei oder alle fünf Jahre) gefeiert. Wenn man will, kann man in der Anordnung der Steine vor der Höhle noch die Reste eines Altars erkennen. 

 

In Soph.Ant.1128ff. erfleht der Chor die sorgenlösende Ankunft des Gottes Dionysos:
σὲ δ' ὑπὲρ διλόφου πέτρας στέροψ ὄπωπε
λιγνύς, ἔνθα Κωρύκιαι
στείχουσι νύμφαι Βακχίδες,
Κασταλίας τε νᾶμα.
Dich erblickte über dem doppelgipfligen Felsen der blitzende Fackelschein, wo die korykischen Nymphen schreiten, die Bakchen, und <dich erblickte> der Kastalische Quell.

Die Höhle diente den Einwohner von Delphi zur Sicherung ihrer Habe, als sich die Perser unter Xerxes näherten. Der Gott hatte auf ihre Frage hin gesagt, er könne die kostbaren Weihegaben (auf die es die Perser abgesehen hatten) selber verteidigen, die Delpher sollten für sich selbst sorgen. Dies machten sie dann auch. 

Hdt. 8, 36, 1 f.: οἱ Δελφοὶ δὲ πυνθανόμενοι ταῦτα ἐς πᾶσαν ἀρρωδίην ἀπίκατο, ἐν δείματι δὲ μεγάλῳ κατεστεῶτες ἐμαντεύοντο περὶ τῶν ἱρῶν χρημάτων, εἴτε σφέα κατὰ γῆς κατορύξωσι εἴτε ἐκκομίσωσι ἐς ἄλλην χώρην. ὁ δὲ θεός σφεας οὐκ ἔα κινέειν, φὰς αὐτὸς ἱκανὸς εἶναι τῶν ἑωυτοῦ προκατῆσθαι. Δελφοὶ δὲ ταῦτα ἀκούσαντες σφέων αὐτῶν πέρι ἐφρόντιζον. τέκνα μέν νυν καὶ γυναῖκας πέρην ἐς τὴν Ἀχαιίην διέπεμψαν, αὐτῶν δὲ οἱ μὲν πλεῖστοι ἀνέβησαν ἐς τοῦ Παρνησοῦ τὰς κορυφὰς καὶ ἐς τὸ Κωρύκιον ἄντρον ἀνηνείκαντο, οἳ δὲ ἐς Ἄμφισσαν τὴν Λοκρίδα ὑπεξῆλθον. πάντες δὲ ὦν οἱ Δελφοὶ ἐξέλιπον τὴν πόλιν, πλὴν ἑξήκοντα ἀνδρῶν καὶ τοῦ προφήτεω.

Mythos  und Würdigung:

Paus. 10, 6,  3: λέγεται δὲ καὶ [...] Ἀπόλλωνι ἐκ νύμφης Κωρυκίας γενέσθαι Λύκωρον, καὶ ἀπὸ μὲν Λυκώρου πόλιν Λυκώρειαν, τὸ ἄντρον δὲ ὀνομασθῆναι τὸ Κωρύκιον ἀπὸ τῆς νύμφης.

Paus. 10, 32,  7: τὸ δὲ ἄντρον τὸ Κωρύκιον μεγέθει τε ὑπερβάλλει τὰ εἰρημένα καὶ ἔστιν ἐπὶ πλεῖστον ὁδεῦσαι δι' αὐτοῦ καὶ ἄνευ λαμπτήρων· ὅ τε ὄροφος ἐς αὔταρκες ἀπὸ τοῦ ἐδάφους ἀνέστηκε, καὶ ὕδωρ τὸ μὲν ἀνερχόμενον ἐκ πηγῶν, πλέον δὲ ἔτι ἀπὸ τοῦ ὀρόφου στάζει, ὥστε καὶ δῆλα ἐν τῷ ἐδάφει σταλαγμῶν τὰ ἴχνη διὰ παντός ἐστι τοῦ ἄντρου. ἱερὸν δὲ αὐτὸ οἱ περὶ τὸν Παρνασσὸν Κωρυκίων τε εἶναι Νυμφῶν καὶ Πανὸς μάλιστα ἥγηνται. ἀπὸ δὲ τοῦ Κωρυκίου χαλεπὸν ἤδη καὶ ἀνδρὶ εὐζώνῳ πρὸς τὰ ἄκρα ἀφικέσθαι τοῦ Παρνασσοῦ· τὰ δὲ νεφῶν τέ ἐστιν ἀνωτέρω τὰ ἄκρα καὶ αἱ Θυιάδες ἐπὶ τούτοις τῷ Διονύσῳ καὶ τῷ Ἀπόλλωνι μαίνονται.

Wegbeschreibung:

Wir nehmen den zeitlich kürzeren Weg über Arachowa (der Fußweg von Delphi aus dauert einfach angeblich 5 1/2 Stunden). Von dort kann man sogar mit dem Bus bis auf 1 1/2 Stunden einfachen Fußweg bis an die Höhle heranfahren.   
In Arachowa biegen wir links ab in Richtung Χιονοδρομικὸ κέντρο (Skilaufzentrum). Man sieht jetzt schon, wie sich unsere Straße den Parnass hochzieht, besonders kenntlich an dem Schutzdach gegen Steinschlag. Wir nehmen also an der nächsten Abzweigung die Straße nach rechts zum Παρνάσσος und folgen ihr. Wir durchfahren den Ort  Κάλυβα, bis  2 km hinter Κάλυβα (hier stehen noch vereinzelte Häuser) ein mit Split belegter breiter Weg kreuzt. Dort biegen wir links ein und parken. 

grim/g00.18s.29.jpgNach 1 km (den wir auch mit dem Bus noch bequem hätten fahren können), geht ein Schotterweg nach rechts ab. Ein Schild der Forstverwaltung (s. Bild) gibt jetzt zum ersten Mal einen Hinweis auf die Korykische Höhle und gibt die Wegstrecke mit 3 km an. Es gibt keine Abzweigung mehr, so dass man sich nicht mehr verlaufen kann. Für diesen Schotterweg, der ständig durch den Wald führt, benötigten wir etwa 45 min. strammen Fußweg. Die Steigung ist eher harmlos. Ein leicht geländegängiger PKW hätte wohl keine Probleme, bis kurz vor die Höhle zu gelangen. Sowohl die Ausblicke als auch die Höhle selbst lohnen den Weg. Für den ganzen Ausflug (Hin- und Rückweg) benötigten wir von Delphi aus 3 1/2 Stunden.

Hinweis: Speich (Südgriechenland, S. 295) macht darauf aufmerksam, dass man von Κάλυβα aus auch den Hauptgipfel des Parnass  (Liakura) in fünf Stunden besteigen kann.

 

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Vor dem Eingang zur Höhle Blick von der Höhle aus in das Tal von  Κάλυβα

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Der Aufstieg hat sich gelohnt χαλεπὸν ἤδη καὶ ἀνδρὶ εὐζώνῳ πρὸς τὰ ἄκρα ἀφικέσθαι τοῦ Παρνασσοῦ - also kehren wir um

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