(
58,4) Scitis equidem, milites, socordia atque ignavia Lentuli quantam ipsi nobisque cladem adtulerit, quoque modo, dum ex urbe praesidia opperior, in Galliam proficisci nequiverim. (
58,5) nunc vero quo loco res nostrae sint, iuxta mecum omnes intellegitis. (
58,6) exercitus hostium duo, unus ab urbe, alter a Gallia obstant; diutius in his locis esse, si maxume animus ferat, frumenti atque aliarum rerum egestas prohibet; (
58,7) quocumque ire placet, ferro iter aperiundum est. (
58,8) quapropter vos moneo, uti forti atque parato animo sitis et, quom proelium inibitis, memineritis vos divitias, decus, gloriam, praeterea libertatem atque patriam in dextris vostris portare. (
58,9) si vincimus, omnia nobis tuta erunt: conmeatus abunde, municipia atque coloniae patebunt; si metu cesserimus, eadem illa advorsa fient, (
58,10) neque locus neque amicus quisquam teget, quem arma non texerint. (
58,11) praeterea, milites, non eadem nobis et illis necessitudo inpendet: nos pro patria, pro libertate, pro vita certamus; illis supervacuaneum est pugnare pro potentia paucorum.
(4) Ihr wisst, Soldaten, welch harten Schlag die Kopflosigkeit und Erbärmlichkeit des
Lentulus ihm selbst und uns zugefügt zugefügt hat, und wie ich, während ich aus der Hauptstadt Verstärkung erwartete, nicht an den Marsch nach Gallien denken konnte. (5) Wie es aber jetzt mit uns steht, seht ihr alle so gut wie ich: (6) Zwei feindliche Heere versperren uns, das eine nach der Hauptstadt hin, das andere nach Gallien hin, den Weg. Länger in dieser Gegend zu bleiben verbietet uns, wenn wir es noch so sehr wünschten, der Mangel an Getreide und anderen Dingen. (7) Wohin immer wir zu gehen beschließen, wir müssen uns den Weg mit der Waffe freikämpfen. (8) Daher ermahne ich euch, starken und entschlossenen Mut zu beweisen und, sobald ihr in den Kampf geht, daran zu denken, dass Reichtum, Ehre, Ruhm, ja Freiheit und Vaterland in euren Händen liegen. (9) Siegen wir, sind wir gerettet: Proviant im Überfluss, die Municipien und Kolonien werden uns offen stehen. Weichen wir furchtsam, wendet sich eben dies alles gegen uns: (10) kein Ort, kein Freund wird den schützen, den seine Waffen nicht geschützt haben. (11) Außerdem, Soldaten, bedrängt uns ein ganz anderer Zwang als jene: Wir kämpfen um Vaterland, um Freiheit, um Leben; jene drängt nichts, für die Macht einiger weniger zu kämpfen.