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(nach V.Pöschl, Römischer Staat..., S.108ff)
<Plato> civitatem optandam magis quam sperandam, quam minimam potuit, non quae posset esse, sed in qua ratio rerum civilium perspici posset effecit. Ego autem, si modo consequi potuero, rationibus eisdem, quas ille vidit, non in umbra et imagine civitatis, sed in amplissima re publica enitar, ut cuiusque et boni et mali causam tamquam virgula viedear attingere. | Plato hat einen Staat geschaffen, den man sich mehr wünschen als erhoffen darf, so klein er konnte. Er sollte zwar nicht existieren, doch sollte man an ihm die Prinzipien seiner Soziallehre ablesen können. Ich werde mich bemühen, den Eindruck zu erwecken, nach den selben Prinzipien, die er sah, aber nicht an dem Schattenbild eines Staates sondern an dem machtvollsten Staat wie mit einer Wünschelrute die Ursache sowohl eines jeden Gutes als auch Übels anzurühren. |
De re publica <Cicero> Platonis se comitem profitetur |
inter Platonis et Ciceronis libros, quos de re publica uterque constituit, ... vitae mihi dulcedo pariter et gloria, hoc interesse prima fronte perspeximus, quod ille rem publicam ordinavit, hic rettulit, alter qualis esse deberet, alter qualis esset a maioribus instituta disseruit. |
Imitatione Platonis Cicero De re publica scribens locum etiam de Eris Pamphyli reditu in vitam ... composuit. |
"alle tragenden Motive der Gesamtkomposition (stimmen) mit Platon überein". "Der Hellenismus liefert das Material, Plato die Kunstform und damit das Wesentliche des Gehalts." |
"Bis auf den heutigen Tag ist niemals der Versuch gemacht worden, den Gesamtaufbau von Ciceros De re publica aus dem Staate Platons zu erklären |
Die herausgestellten Divergenzen sprechen nicht einfach gegen eine Orientierung Ciceros an Platon. Vielmehr muss man
Platon
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Cicero
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Platonischer Dialog: Sich frei entfaltender, kurzschrittiger Dialog als Spiegel der dialektischen Methode (gemeinsames Suchen, Prüfen, Zugestehen: ἐλέγχειν, ὁμολογεῖν). | Aristotelisch-peripatetischer Dialog: Zusammenhängender Lehrvortrag (durch persönliche Stellungnahmen und Einwürfe aufgelockert). |
Themenfolge: Gerechtigkeit -> Staat -> Verfassung | Themenfolge: Cicero: Staat -> Verfassung -> Gerechtigkeit |
Für Platon ist "Gerechtigkeit" die umfassende Fragestellung. Der Staat hilft nur funktional, sie aufzufinden. | Ciceros legt die Priorität auf den römischen Staat (als eine prinzipiell gerechte Ordnung). |
Die äußere Staatsform ist für Platon sekundär und tritt hinter der Entwicklung des inneren Ordnungsprinzips zurück.
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Für den Römer war (in der Nachfolge des Polybios) die Frage nach der äußeren Staatsform primär und unverzichtbar.
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genetische Methode (Konstruieren): Der Staat entsteht, indem er wächst (durch das "ipse fingere" des Sokrates. | systematisch statarische Methode: Staatsdefinition, Verfassungstheorie, Identifizierung mit der "res publica Romana". |
Gründe:
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theoretische Staatsmodell (τῷ λὄγῳ ἐξ ἀρχῆς ποιῶμεν) | geschichtlich existierender Staat (in amplissima re publica) |
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Einbeziehung des Staates in eine höhere Weltordnung (universale Gerechtigkeit). | |
Er-Mythos (Spindel der Ananke als Symbol der kosmischen Ordnung) | Somnium Scipionis |
Die Ausgangsthematik (Platon: Gerechtigkeit; Cicero: Staatsdefinition) bildet bei beiden das durchgängige Kompositionsprinzip. | |
Die Gerechtigkeit bildet als durchgängiges Thema des Dialoges Anfang und Ende. Letzte Antwort gibt erst der Schlussmythos. (Genaueres Aufbauschema) | Ciceros Ausgangspunkt ist die Staatsdefinition. Auch ihre Implikationen erledigen sich erst im Verlauf des Dialoges:
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Der platonische Idealstaat wächst (gedanklich) stetig durch Arbeitsteilung und Spezialisierung entsprechend den anfallenden Aufgaben. | Cicero zeigt im 2. Buch den (geschichtlichen) Wachstums- und Entwicklungsprozess des römischen Staates. |
Anbindung des Staates an metaphysische, göttliche, ewige, normgebende Prinzipien | |
Platons Ideenschau (Idee ist strahlend, göttlich, ewig | Hellenistische Kosmosschau (Pöschl, Römischer Staat... , S. 182) |
Der platonische φύλαξ, der die Herrschaft ausübt, heißt auch ἐπιμελετής und κηδεμὼν τῆς πόλεως (Plat.rep.412c). | Dies entspricht genau der Terminologie Ciceros, die besonders klar die caritas des Königs ausdrückt. |
φύλακες, βασιλεύς | tutor et procurator rei publicae |
Sententiae excerptae: