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Beleg gesucht für: ihren
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
Anzahl der Treffer: 100
pro multitudine autem hominum et pro gloria belli atque fortitudinis angustos se fines habere arbitrabantur, qui in longitudinem milia passuum CCXL, in latitudinem CLXXX patebant. Caes.Gall.1,2,5für ihre Bevölkerung sowie für ihren Kriegsruhm und ihre Tapferkeit sei das Gebiet zu beschränkt, indem es in der Länge 240 Meilen, in der Breite 180 Meilen betrug.
His rebus adducti et auctoritate Orgetorigis permoti constituerunt ea, quae ad proficiscendum pertinerent, comparare, iumentorum et carrorum quam maximum numerum coemere, sementes quam maximas facere, ut in itinere copia frumenti suppeteret, cum proximis civitatibus pacem et amicitiam confirmare. Caes.Gall.1,3,1In Erwägung dieser Umstände ließen sie sich durch das Ansehen des Orgetorix bestimmen und fassten den Beschluss, alle Bedürfnisse für den Zug zusammenzubringen, Lasttiere und Wagen in größter Menge aufzutreiben, so viel Feld als möglich zu bestellen, um auf dem Zug hinlänglich Vorrat an Getreide zu haben, und mit ihren Nachbarn das Band des Friedens und der Freundschaft fest zu knüpfen.
Caesari cum id nuntiatum esset eos per provinciam nostram iter facere conari, maturat ab urbe proficisci et quam maximis potest itineribus in Galliam ulteriorem contendit et ad Genavam pervenit. Caes.Gall.1,7,1Auf die Nachricht, dass die Helvetier durch die römische Provinz ihren Weg nehmen wollten, beschleunigte Cäsar seine Abreise von Rom, begab sich in der größten Eile nach dem jenseitigen Gallien und kam bald bei Genf an.
quod improviso unum pagum adortus esset, cum ii, qui flumen transissent, suis auxilium ferre non possent, ne ob eam rem aut suae magnopere virtuti tribueret aut ipsos despiceret. Caes.Gall.1,13,5Dass er einen Teil ihrer Scharen überrascht habe, währen die anderen bereits jenseits des Flusses ihren Landsleuten keine Hilfe hätten leisten können, deswegen möge er kein zu großes Gewicht auf die römische Tapferkeit legen oder die Helvetier verachten.
se ita a patribus maioribusque suis didicisse, ut magis virtute quam dolo contenderent aut insidiis niterentur. Caes.Gall.1,13,6Sie hätten von ihren Vätern und Urvätern gelernt, sich mehr in der Tapferkeit als in der List mit anderen zu messen oder in Nachstellungen ihre Stärke zu suchen.
Divico respondit: ita Helvetios a maioribus suis institutos esse, uti obsides accipere, non dare consuerint; eius rei populum Romanum esse testem. hoc responso dato discessit. Caes.Gall.1,14,7Divico antwortete, die Helvetier hätten von ihren Vorfahren die Gewohnheit ererbt, Geiseln zu empfangen, nicht zu geben. Davon sei das römische Volk Zeuge. Nach dieser Antwort entfernte er sich.
Helvetii, seu quod timore perterritos Romanos discedere a se existimarent, eo magis quod pridie superioribus locis occupatis proelium non commisissent, sive eo, quod re frumentaria intercludi posse confiderent, commutato consilio atque itinere converso nostros a novissimo agmine insequi ac lacessere coeperunt. Caes.Gall.1,23,3Sie gaben ihren Plan auf, nahmen gleich einen anderen Weg und verfolgten und beunruhigten die Römer des Nachtrabs; mochten sie nun der Meinung sein, die Römer zögen aus Furcht hinweg, besonders da sie am vorigen Tag die Anhöhen besetzt und doch kein Treffen gewagt hätten; oder machten sie sich Hoffnung, ihnen die Lebensmittel abschneiden zu können.
Helvetii cum omnibus suis carris secuti impedimenta in unum locum contulerunt; Caes.Gall.1,24,4Die Helvetier, die mit all ihren Wagen folgten, brachten ihr Gepäck an einem Ort zusammen, warfen in dichtester Schlachtstellung die römische Reiterei zurück,
multi ut diu iactato bracchio praeoptarent scuta e manu emittere et nudo corpore pugnare. Caes.Gall.1,25,4Viele warfen deshalb, nachdem sie den Arm lange hin- und hergezerrt ihren Schild weg und fochten mit entblößtem Körper.
capto monte et succedentibus nostris Boii et Tulingi, qui hominum milibus circiter xv agmen hostium claudebant et novissimis praesidio erant, ex itinere nostros latere aperto adgressi circumvenire, et id conspicati Helvetii, qui in montem sese receperant, rursus instare et proelium redintegrare coeperunt. Caes.Gall.1,25,6Als sie den Berg besetzt hatten und die Römer ihnen nachrückten, fielen die Boier und Tulinger, die mit etwa fünfzehntausend Mann den Zug der Feinde beschlossen und ihren Rücken deckten, während des Marsches den Römern in die offene Flanke und schlossen sie ein. Kaum sahen dies die Helvetier, die sich auf den Berg zurückgezogen hatten, als sie wieder vordrangen und die Schlacht erneuerten.
ad multam noctem etiam ad impedimenta pugnatum est, propterea quod pro vallo carros obiecerant et e loco superiore in nostros venientes tela coniciebant et nonnulli inter carros rotasque mataras ac tragulas subiciebant nostrosque vulnerabant. Caes.Gall.1,26,3Bis tief in die Nach hielt auch der Kampf bei dem Gepäck an, weil die Feinde ihre Wagen als einen Wall gegen die anrückenden Römer vorgeschoben hatten und von der Anhöhe herab Geschosse auf sie schleuderten. Manche schossen auch mit ihren leichten Wurfspießen zwischen den Wagen und Rädern durch und verwundeten Cäsars Leute.
Helvetios, Tulingos, Latobrigos in fines suos, unde erant profecti, reverti iussit et, quod omnibus frugibus amissis domi nihil erat, quo famem tolerarent, Allobrogibus imperavit, ut iis frumenti copiam facerent; ipsos oppida vicosque, quos incenderant, restituere iussit. Caes.Gall.1,28,3Die Helvetier, Tulinger und Latobriger mussten auf seinen Befehl in ihre verlassene Heimat zurückkehren. Weil sie aber dort nach dem Verlust aller Früchte nichts vorrätig hatten, um ihren Hunger zu stillen, befahl er den Allobrogern, sie mit dem nötigen Getreide zu versorgen. Sie selbst mussten die Städte und Dörfer wieder herstellen, die sie verbrannt hatten.
cum his Haeduos eorumque clientes semel atque iterum armis contendisse; magnam calamitatem pulsos accepisse, omnem nobilitatem, omnem senatum, omnem equitatum amisisse. Caes.Gall.1,31,6Mit diesen hätten die Häduer und ihre Schutzbefohlenen mehr als einmal gekämpft, hätten aber eine schwere und verlustreiche Niederlage erlitten und dabei ihren gesamten Adel, ihre gesamte Regierung, ihre gesamte Reiterei verloren. Früher hätten sie aus eigener Tapferkeit und durch das freundschaftliche Einvernehmen mit dem römischen Volk den größten Einfluss in Gallien gehabt.
Haeduis se obsides redditurum non esse neque his neque eorum sociis iniuria bellum inlaturum, si in eo manerent, quod convenisset, stipendiumque quotannis penderent. si id non fecissent, longe his fraternum nomen populi Romani afuturum. Caes.Gall.1,36,5Er werde den Häduern ihre Geiseln nicht zurückgeben, aber auch nicht widerrechtlich Krieg gegen sie oder ihre Bundesgenossen führen, wenn sie bei den vereinbarten Bedingungen blieben und jährlich ihren Tribut zahlten. Andernfalls werde ihnen der Titel "Brüder des römischen Volkes" wenig nützen.
Dum paucos dies ad Vesontionem rei frumentariae commeatusque causa moratur, ex percontatione nostrorum vocibusque Gallorum ac mercatorum, qui ingenti magnitudine corporum Germanos, incredibili virtute atque exercitatione in armis esse praedicabant (saepe numero sese cum his congressos ne vultum quidem atque aciem oculorum dicebant ferre potuisse) , tantus subito timor omnem exercitum occupavit, ut non mediocriter omnium mentes animosque perturbaret. Caes.Gall.1,39,1Während er einige Tage bei Vesontio verweilte, um für Getreide und Lebensmittel zu sorgen, befiel plötzlich eine solche Furcht das ganze Heer, dass sie alle in hohem Maße außer Fassung brachte. Dies kam von den Erkundigungen der Römer selbst und von dem Gerede der Gallier und der Handelsleute, die von den Germanen rühmten, sie besäßen eine gewaltige Körpergröße und eine unglaubliche Tapferkeit und Übung in den Waffen; oft seien sie mit ihnen zusammengetroffen, doch hätten sie nicht einmal ihren Blick und das Feuer ihrer Augen ertragen können.
hi neque vultum fingere neque interdum lacrimas tenere poterant; abditi in tabernaculis aut suum fatum querebantur aut cum familiaribus suis commune periculum miserabantur. Caes.Gall.1,39,4Diese konnten aber weder ihr Gesicht verstellen noch bisweilen ihre Tränen unterdrücken. Sie versteckten sich in ihren Zelten und beklagten entweder ihr eigenes trauriges Geschick oder jammerten vereint mit ihren Kameraden über die gemeinsame Gefahr.
quos cum apud se in castris Ariovistus conspexisset, exercitu suo praesente conclamavit: quid ad se venirent? an speculandi causa? conantes dicere prohibuit et in catenas coniecit. Caes.Gall.1,47,6(6) Kaum erblickte sie dieser in seinem Lager, als er ihnen vor seinem Heer laut zurief, warum sie zu ihm kämen, etwa um zu spionieren? Er unterband ihren Versuch zu sprechen und ließ sie in Ketten werfen.
tum demum necessario Germani suas copias castris eduxerunt generatimque constituerunt paribus intervallis - Harudes, Marcomanos, Tribocos, Vangiones, Nemetes, Sedusios, Suebos - , omnemque aciem suam raedis et carris circumdederunt, ne qua spes in fuga relinqueretur. Caes.Gall.1,51,2Nun endlich waren die Germanen genötigt, mit ihren Streitkräften aus dem Lager auszurücken; sie stellten sich nach einzelnen Völkerschaften in gleichen Abständen zueinander in Schlachtordnung auf: die Haruden, Markomannen, Triboken, Vangionen, Nemeter, Sedusier und Sueben. Zugleich umschlossen sie ihre gesamte Schlachreihe mit Wagen und Fuhrwerken, um jede Hoffnung auf Flucht abzuschneiden.
reperti sunt complures nostri, qui in phalangem insilirent et scuta manibus revellerent et desuper vulnerarent. Caes.Gall.1,52,5Doch fanden sich manche unter unseren Leuten, die auf die Phalanx zusprangen, mit ihren Händen die Schilde zurückrissen und die Feinde von oben her Wunden schlugen.
harum altera occisa, altera capta est. C. Valerius Procillus, cum a custodibus in fuga trinis catenis vinctus traheretur, in ipsum Caesarem hostes equitatu persequentem incidit. Caes.Gall.1,53,5Von ihren beiden Töchtern wurde die eine getötet, die andere gefangen. Indem Cäsar den Feind mit der Reiterei verfolgte, stieß er auf Gaius Valerius Procillus, den seine Wächter in dreifachen Ketten auf der Flucht mit sich fortschleppten.
id fieri posse, si suas copias Haedui in fines Bellovacorum introduxerint et eorum agros populari coeperint. his datis mandatis eum ab se dimittit. Caes.Gall.2,5,3Dies sei möglich, wenn die Häduer mit ihren Scharen in das Gebiet der Bellovaker rückten und deren Ländereien verwüsteten. Mit diesem Auftrag entließ er ihn.
trans id flumen omnes Nervios consedisse adventumque ibi Romanorum exspectare una cum Atrebatibus et Viromanduis, finitimis suis Caes.Gall.2,16,2jenseits des Flusses hätten sämtliche Nervier eine Stellung eingenommen, um dort die Römer zu erwarten, zusammen mit den Atrebaten und Viromanduern, ihren Nachbarn,
ubi prima impedimenta nostri exercitus ab iis, qui in silvis abditi latebant, visa sunt, quod tempus inter eos committendi proelii convenerat, ita, ut intra silvas aciem ordinesque constituerant atque ipsi sese confirmaverant, subito omnibus copiis provolaverunt impetumque in nostros equites fecerunt. Caes.Gall.2,19,6Kaum hatten die Feinde aus ihren Waldverstecken die vorderste Abteilung des römischen Trosses erblickt, stürzten sie (diesen Augenblick hatten sie für den Angriff festgesetzt) plötzlich und mit der größten Hast in Masse hervor und griffen Cäsars Reiterei an; denn schon im Hinterhalt hatten sie sich in Schlachtordnung aufgestellt, voll des Mutes, den sie sich wechselseitig eingeflößt hatten.
quos Caesar, ut in miseros ac supplices usus misericordia videretur, diligentissime conservavit suisque finibus atque oppidis uti iussit et finitimis imperavit, ut ab iniuria et maleficio se suosque prohiberent. Caes.Gall.2,28,3Um der Welt sein Mitleid gegen Unglückliche und Schutzflehende zu zeigen, begnadigte sie Cäsar weitgehend und gestattete ihnen, ungestört in ihrem Land und in ihren Städten zu bleiben; den Nachbarn aber untersagte er jede Beleidigung und Verletzung.
ipsi erant ex Cimbris Teutonisque prognati, qui cum iter in provinciam nostram atque Italiam facerent, iis impedimentis, quae secum agere ac portare non poterant, citra flumen Rhenum depositis custodiam ex suis ac praesidium, sex milia hominum, una reliquerunt. Caes.Gall.2,29,4Sie selbst stammten von den Kimbern und Teutonen. Als nämlich diesen den Zug in das römische Gallien und nach Italien machten, ließen sie den Teil ihres Gepäcks, den sie nicht mit sich nehmen konnten, auf dem linken Rheinufer zurück, und dabei 6000 von ihren Leuten als Bedeckung.
hi post eorum obitum multos annos a finitimis exagitati, cum alias bellum inferrent, alias inlatum defenderent, consensu eorum omnium pace facta hunc sibi domicilio locum delegerunt. Caes.Gall.2,29,5Diese wurden nach deren Untergang von den Völkern der Umgegend viele Jahre lang beunruhigt und mussten bald selbst Krieg führen, bald sich gegen andere verteidigen. Endlich kam zwischen ihnen und allen ihren Feinden ein Frieden zustande; sie aber wählten sich mit Genehmigung ihrer Nachbarn jene Gegend zum Wohnsitz.
se id, quod in Nerviis fecisset, facturum finitimisque imperaturum, ne quam dediticiis populi Romani iniuriam inferrent. Caes.Gall.2,32,2Wie bei den Nerviern werde er auch ihren Nachbarvölkern jede Beleidigung gegen sie als Untergebene des römischen Volkes untersagen.
re nuntiata ad suos illi se, quae imperarentur, facere dixerunt. Caes.Gall.2,32,3Die Gesandten meldeten dies ihren Leuten, und diese erklärten, man wolle sich den Befehlen fügen.
illi ante inito, ut intellectum est, consilio, quod deditione facta nostros praesidia deducturos aut denique indiligentius servaturos crediderant, partim cum iis, quae retinuerant et celaverant, armis, partim scutis ex cortice factis aut viminibus intextis, quae subito, ut temporis exiguitas postulabat, pellibus induxerant, tertia vigilia, qua minime arduus ad nostras munitiones ascensus videbatur, omnibus copiis repente ex oppido eruptionem fecerunt. Caes.Gall.2,33,2Die Atuatuker setzten voraus, die Römer würden nach der Unterwerfung entweder die Besatzung abziehen oder wenigstens kein aufmerksames Auge auf sie haben. Sie hatten deswegen schon früher ihren Plan geschmiedet und machten um die dritte Nachtwache mit all ihrer Mannschaft, dort wo sie die römischen Verschanzungen am leichtesten zu übersteigen hofften, einen plötzlichen Ausfall, wobei sie sich zum Teil der zurückbehaltenen und verheimlichten Waffen, zum Teil aber solcher Schilde bedienten, die sie aus Baumrinde oder geflochtenen Reisern gemacht und wegen der Kürze der Zeit eilig mit Leder überzogen hatten.
ita commutata fortuna eos, qui in spem potiundorum castrorum venerant, undique circumventos intercipiunt et ex hominum milibus amplius triginta, quem numerum barbarorum ad castra venisse constabat, plus tertia parte interfecta reliquos perterritos in fugam coniciunt ac ne in locis quidem superioribus consistere patiuntur. Caes.Gall.3,6,2Also wendete sich das Glück. Die Römer schlossen die Feinde, die das Lager bereits in ihren Händen wähnten, von allen Seiten ein und töteten von den 30.000, die je nach zuverlässigen Nachrichten gegen das Lager herangerückt waren, mehr als den dritten Teil. Die übrigen schlugen sie hals über kopf so in die Flucht, dass sie nicht einmal auf den Höhen zum Stillstand kamen.
horum auctoritate finitimi adducti, ut sunt Gallorum subita et repentina consilia, eadem de causa Trebium Terrasidiumque retinent et celeriter missis legatis per suos principes inter se coniurant nihil nisi communi consilio acturos eundemque omnes fortunae exitum esse laturos, Caes.Gall.3,8,3Durch ihr Beispiel verleitet (wie denn die Gallier in ihren Entschlüssen schnell und unbesonnen sind) nahmen auch ihre Nachbarn in derselben Absicht den Trebius und Terrasidius in Haft. Dann schickte man in aller Eile Gesandte umher und leistete sich in der Person der Häuptlinge gegenseitig den Eid, in allem gemeinschaftlich zu Werke zu gehen und gleiches Schicksal miteinander zu teilen.
ac iam conversis in eam partem navibus quo ventus ferebat, tanta subito malacia ac tranquillitas exstitit, ut se ex loco movere non possent. Caes.Gall.3,15,3Schon hatten sie ihren Schiffen die Richtung des Windes gegeben, als urplötzlich die größte Stille und Ruhe des Meeres eintrat und sie nicht von der Stelle kommt konnten.
multae res ad hoc consilium Gallos hortabantur: superiorum dierum Sabini cunctatio, perfugae confirmatio, inopia cibariorum, cui rei parum diligenter ab iis erat provisum, spes Venetici belli, et quod fere libenter homines id quod volunt credunt. Caes.Gall.3,18,6Zu diesem Entschluss wurden sie aus mehreren Gründen veranlasst, wenn sie das zurückhaltende Benehmen des Sabinus während der letzten Tage, die Erklärungen des Überläufers und ihren eigenen Mangel an Mundvorrat bedachten, für den sie schlecht gesorgt hatten. Hierzu kam ihre Hoffnung auf den Ausgang des venetischen Krieges und der Umstand, dass die Menschen in der Regel gern das glauben, was sie wünschen.
quos integris viribus milites nostri consecuti magnum numerum eorum occiderunt; reliquos equites consectati paucos, qui ex fuga evaserant, reliquerunt. Caes.Gall.3,19,4Die römischen Soldaten mit ihren ungeschwächten Kräften holten die Verwirrten ein und machten eine Menge von ihnen nieder; die übrigen verfolgte die Reiterei und nur wenige, die durch die Flucht entkommen waren, blieben am Leben.
hac re perspecta Crassus, cum sua cunctatione atque opinione timidiores hostes nostros milites alacriores ad pugnandum effecissent atque omnium voces audirentur exspectari diutius non oportere quin ad castra iretur, cohortatus suos omnibus cupientibus ad hostium castra contendit. Caes.Gall.3,24,5Crassus aber durchschaute ihren Plan. Als demnach der Feind durch sein eigenes Zaudern und die dadurch bewirkte Täuschung in den Augen der Römer furchtsam erschien, die Römer selbst aber dadurch rüstigeren Mut für eine Schlacht fühlten und insgesamt erklärten, man dürfe den Angriff des Lagers nicht länger verschieben, zog er nach einigen Worten der Ermutigung, da alle es wünschten, gegen das feindliche Lager los.
quae res et cibi genere et cotidiana exercitatione et libertate vitae, quod a pueris nullo officio aut disciplina adsuefacti nihil omnino contra voluntatem faciunt, et vires alit et immani corporum magnitudine homines efficit. Caes.Gall.4,1,9Weil sie überdies von Jugend auf an kein zwingendes Geschäft, an keine Zucht gewöhnt werden, kurz durchaus nichts gegen ihren freien Willen tun, so verleiht ihnen diese ungebundene Lebensweise, vereint mit ihrer kräftigen Nahrung und täglichen Waffenübungen große Kraft und entwickelt Menschen von ungeheurer Körpergröße.
sed tantae multitudinis adventu perterriti ex iis aedificiis, quae trans flumen habuerant, demigraverunt et cis Rhenum dispositis praesidiis Germanos transire prohibebant. Caes.Gall.4,4,3Diese Menapier gerieten beim Andrang dieser großen Menschenmenge in Schrecken, zogen sich aus ihren Niederlassungen auf dem rechten Rheinufer über den Fluss zurück, besetzten das linke Rheinufer und suchten den Germanen den Übergang zu verwehren.
est autem hoc Gallicae consuetudinis, uti et viatores etiam invitos consistere cogant et quid quisque eorum de quaque re audierit aut cognoverit quaerant et mercatores in oppidis vulgus circumsistat quibusque ex regionibus veniant quasque ibi res cognoverint pronuntiare cogat. Caes.Gall.4,5,2Es herrscht aber in Gallien die Sitte, Reisende auch gegen ihren Willen anzuhalten und nach allem zu fragen, was sie über diese oder jene Sache gehört oder erfahren haben. Ebenso drängt sich das Volk in den Städten um die wandernden Handelsleute und zwingt sie zu erzählen, aus welchen Gegenden sie kommen und was sie dort erfahren.
quorum haec fuit oratio: Germanos neque priores populo Romano bellum inferre neque tamen recusare, si lacessantur, quin armis contendant, quod Germanorum consuetudo haec sit a maioribus tradita, quicumque bellum inferant, resistere neque deprecari. Caes.Gall.4,7,3Sie erklärten, sie wollten keineswegs den Anfang der Feindseligkeiten gegen die Römer machen, seien übrigens, wenn sie angegriffen würden, zum Kampf bereit; denn die Germanen hätten von ihren Voreltern die Sitte geerbt, jedem, der ihnen feindselig entgegentrete, Widerstand zu leisten, zum Bitten aber niemals ihre Zuflucht zu nehmen.
haec tamen dicere: venisse invitos, eiectos domo; si suam gratiam Romani velint, posse iis utiles esse amicos; vel sibi agros attribuant, vel patiantur eos tenere quos armis possederint; (5) sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,4Indessen müssten sie ihm erklären, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben und ganz gegen ihren Willen hier seien. Wollten die Römer ihre Freundschaft, so könnten sie ihnen nützliche Freunde werden; man möge ihnen Ländereien anweisen oder gestatten, die Felder zu behalten, in deren Besitz sie sich durch Waffengewalt gesetzt hätten.
Legati haec se ad suos relaturos dixerunt et re deliberata post diem tertium ad Caesarem reversuros. Caes.Gall.4,9,1Die Gesandten erklärten hierauf, sie wollten Cäsars Antwort ihren Leuten mitteilen und in drei Tagen, wenn man die Sache erwogen habe, zu ihm zurückkehren;
rursus his resistentibus sua consuetudine ad pedes desiluerunt subfossisque equis compluribusque nostris deiectis reliquos in fugam coniecerunt atque ita perterritos egerunt, ut non prius fuga desisterent quam in conspectum agminis nostri venissent. Caes.Gall.4,12,2Da sich indessen die römische Reiterei wieder ordnete und von neuem standhielt, sprangen die feindlichen Reiter, wie sie es gewohnt sind, von ihren Pferden, stachen die Pferde der Römer von unten nieder, warfen eine Anzahl römischer Reiter zu Boden, schlugen die übrigen in die Flucht und brachten sie so in Verwirrung, dass es sich nicht eher ermannten, als bis sie zum römischen Hauptzug kamen.
illi supplicia cruciatusque Gallorum veriti, quorum agros vexaverant, remanere se apud eum velle dixerunt. his Caesar libertatem concessit. Caes.Gall.4,15,5Allein diese Leute fürchteten, von den Galliern, deren Gebiet sie verheert hatten, Rache und martervolle Misshandlung und erklärten ihren Wunsch, bei Cäsar zu bleiben. Dieser ließ sie in Freiheit setzen.
cuius loci haec erat natura atque ita montibus angustis mare continebatur, uti ex locis superioribus in litus telum adigi posset. Caes.Gall.4,23,3Die Örtlichkeit jener Gegend war aber so beschaffen: eng anliegende Berge schlossen das Meer so sehr ein, dass man von ihren Höhen mit den Wurfwaffen den Rand der Küste erreichen konnte.
cum illi aut ex arido aut paulum in aquam progressi omnibus membris expeditis, notissimis locis audacter tela conicerent et equos insuefactos incitarent. Caes.Gall.4,24,3Diese waren am ganzen Körper unbehindert, mit den Gegenden wohlbekannt und schossen ihre Pfeile entweder vom trockenen Land oder nicht weit im Wasser mutig auf die Römer ab und sprengten mit ihren gut abgerichteten Pferden gerade auf sie los.
Pugnatum est ab utrisque acriter. nostri tamen, quod neque ordines servare neque firmiter insistere neque signa subsequi poterant atque alius alia ex navi quibuscumque signis occurrerat se adgregabat, magnopere perturbabantur. Caes.Gall.4,26,1Von beiden Seiten wurde heftig gekämpft: die Römer gerieten aber in große Verwirrung, da sie weder Reihe und Glied halten, noch festen Fuß fassen, noch ihren Fahnen folgen konnten, sondern der eine aus dem, der andere aus jenem Schiff sich an das erste beste Feldzeichen, auf das er stieß, anschloss.
aurigae interim paulum ex proelio excedunt atque ita currus conlocant, ut, si illi a multitudine hostium premantur, expeditum ad suos receptum habeant. Caes.Gall.4,33,2Die Wagenlenker verlassen unterdessen allmählich das Treffen und stellen die Wagen so auf, dass die Kämpfe einen ganz leichten Rückzug zu ihren Leuten haben, wenn sie von der Masse der Feinde bedrängt werden.
ita mobilitatem equitum, stabilitatem peditum in proeliis praestant ac tantum usu cotidiano et exercitatione efficiunt, uti in declivi ac praecipiti loco incitatos equos sustinere et brevi moderari ac flectere et per temonem percurrere et in iugo insistere et inde se in currus citissime recipere consuerint. Caes.Gall.4,33,3So entwickeln sie in ihren Treffen die leichte Beweglichkeit der Reiterei und das feste Standhalten des Fußvolkes, da sie es durch tägliche Übung und Anwendung zu der Fertigkeit bringen, selbst an abschüssigen und steilen Punkten die Pferde mitten in vollem Lauf anzuhalten, schnell zu lenken und umzuwenden, längs der Deichsel hinzulaufen, vorn auf dem Joch stehenzubleiben und sich von da mit der größten Schnelligkeit zurückzuziehen.
interim barbari nuntios in omnes partes dimiserunt paucitatemque nostrorum militum suis praedicaverunt, et quanta praedae faciendae atque in perpetuum sui liberandi facultas daretur, si Romanos castris expulissent, demonstraverunt. Caes.Gall.4,34,5Die Britannier schickten unterdessen Boten nach allen Gegenden des Landes, hoben die geringe Anzahl der Römer hervor und suchten ihren Landsleuten zu zeigen, wie günstig die Gelegenheit sei, Beute zu machen und die Freiheit für alle Zukunft zu retten, wenn sie die Römer jetzt aus ihrem Lager trieben.
equestribus proeliis saepe ex equis desiliunt ac pedibus proeliantur, equosque eodem remanere vestigio adsuefaciunt, ad quos se celeriter cum usus est recipiunt. Caes.Gall.4,2,3In den Reitertreffen springen sie oft von ihren Pferden und kämpfen zu Fuß, während die Tiere in Folge der Abrichtung auf dem selben Punkt stehen bleiben; erfordern es aber die Umstände, zu ziehen sie sich schnell zu ihnen zurück.
neque eorum moribus turpius quicquam aut inertius habetur quam ephippiis uti. Caes.Gall.4,2,4Sich beim Reiten des Sattels zu bedienen gilt in ihren Augen für die größte Schmach und Erbärmlichkeit.
accepta oratione eorum Caesar obsides imperat eosque ad certam diem adduci iubet; nisi ita fecerint, sese bello civitatem persecuturum demonstrat. iis ad diem adductis, ut imperaverat, arbitros inter civitates dat, qui litem aestiment poenamque constituant. Caes.Gall.5,1,8Cäsar ging auf ihren Antrag ein und verlangte Geiseln von ihnen, die sie an einem bestimmten Tag stellen sollten; im Fall, dass sie dies verabsäumten, werde er die Feindseligkeiten gegen sie beginnen. Man führte ihm diese Geiseln auf den Tag, wie er befohlen hatte, zu; nun stellte er, um den Schaden zu schätzen und die Wiedergutmachung zu bestimmen,. Schiedsrichter unter den Städten Illyriens auf.
qua in re admodum fuit militum virtus laudanda, qui vectoriis gravibusque navigiis non intermisso remigandi labore longarum navium cursum adaequarunt. Caes.Gall.5,8,4Dabei bewiesen seine Soldaten eine äußerst lobenswerte Ausdauer, indem sie mit ihren schweren Transportschiffen durch ununterbrochen angestrengtes Rudern dem Lauf der Kriegsschiffe gleich blieben.
sed ut postea Caesar ex captivis cognovit, cum magnae manus eo convenissent, multitudine navium perterritae, quae cum annotinis privatisque, quas sui quisque commodi causa fecerat, amplius octingentae uno erant visae tempore, ab litore discesserant ac se in superiora loca abdiderant. Caes.Gall.5,8,6Obgleich nämlich eine große feindliche Streitmacht zusammengekommen war, hatte sie sich doch, wie man später von den Gefangenen erfuhr, durch die zahlreiche Flotte der Römer in Schrecken setzen lassen, sich vom Ufer zurückgezogen und hinter den Anhöhen versteckt; denn auf einmal standen die Schiffe vom vorigen Jahr und diejenigen, die sich einzelne zu ihrem Gebrauch hatten machen lassen eingerechnet, zusammen über 800 Fahrzeuge vor ihren Augen.
equites autem magno cum periculo proelio dimicare, propterea quod illi etiam consulto plerumque cederent et, cum paulum ab legionibus nostros removissent, ex essedis desilirent et pedibus dispari proelio contenderent. Caes.Gall.5,16,2Auch die Reiterei konnte nur mit großer Gefahr den Kampf bestehen, weil die Britannier nicht selten ganz absichtlich wichen und, sobald sie die Römer etwas von dem Standpunkt der Legionen hinweggelockt hatten, von ihren Streitwagen herabsprangen, um als Fußgänger die römische Reiterei in einen ungleichartigen Kampf zu ziehen,
nostri acriter in eos impetu facto reppulerunt neque finem sequendi fecerunt, quoad subsidio confisi equites, cum post se legiones viderent, praecipites hostes egerunt magnoque eorum numero interfecto Caes.Gall.5,17,3Die Römer aber warfen sie in einem hitzigen Angriff zurück und verfolgten sie so lange, bis die Reiterei, ermutigt durch die Unterstützung der Legionen, die ihren Rücken deckten, den Feind in die wildeste Flucht warf, wobei eine große Zahl fiel.
non facile Gallos Gallis negare potuisse, praesertim cum de recuperanda communi libertate consilium initum videretur. Caes.Gall.5,27,6Sie hätten es als Gallier ihren gallischen Brüdern nicht wohl abschlagen können, um so weniger, als der gefasste Entschluss der Erkämpfung allgemeiner Unabhängigkeit zu gelten schien.
ipsorum esse consilium, velintne prius, quam finitimi sentiant, eductos ex hibernis milites aut ad Ciceronem aut ad Labienum deducere, quorum alter milia passuum circiter quinquaginta, alter paulo amplius ab iis absit. Caes.Gall.5,27,9Es komme also bloß auf ihren Entschluss an, ob sie, ehe es die Nachbarn wahrnehmen könnten, ihre Truppen aus dem Winterlager ziehen und zu Cicero oder Labienus führen wollten, da der eine etwa 50 Meilen, der andere nicht viel weiter entfernt sei.
levitate armorum et cotidiana exercitatione nihil his noceri posse; rursus se ad signa recipientes insequantur. Caes.Gall.5,34,4da die schwerbewaffneten Römer ihnen bei ihrer leichten Bewaffnung und steten Übung keinen Schaden zufügen könnten. Sobald sich aber die Römer wieder zu ihren Fahnen zurückzögen, solle man ihnen nachsetzen.
haec et superiorum annorum consuetudine a nobis cognoverant et quosdam de exercitu nacti captivos ab his docebantur. Caes.Gall.5,42,2Hierin hatten sie sich selbst in den letzten Jahren durch ihren Umgang mit den Römern Kenntnis erworben, wurden aber auch durch einige römische Gefangene unterrichtet.
sed nulla ferramentorum copia, quae esset ad hunc usum idonea, gladiis caespites circumcidere, manibus sagulisque terram exhaurire cogebantur. Caes.Gall.5,42,3Aus Mangel an eisernen Werkzeugen, die sie zu solcher Arbeit gut hätten brauchen können, stachen sie mit ihren Schwertern Rasen aus und mussten den Grund in ihren Händen und Mänteln herbeitragen.
mediocri spatio relicto Pullo pilum in hostes inmittit atque unum ex multitudine procurrentem traicit. quo percusso exanimatoque hunc scutis protegunt hostes, in illum universi tela coniciunt neque dant progrediendi facultatem. Caes.Gall.5,44,6Hierauf schleuderte Pullo in mäßiger Entfernung seinen Speer gegen die Feinde und durchbohrte einen, der aus dem Haufen hervorrannte. Diese deckten ihren getroffenen und leblosen Gefährten mit den Schilden und schossen insgesamt auf Pullo, dem sie den Rückzug abschnitten.
Galli re cognita per exploratores obsidionem relinquunt, ad Caesarem omnibus copiis contendunt. hae erant armatae circiter milia LX. Caes.Gall.5,49,1Dies hatten unterdessen auch die Gallier durch ihre Kundschafter erfahren; sie setzten die Belagerung aus und eilten mit allen ihren Truppen, etwa 60.000 Mann, gegen Cäsar.
tamen Senones, quae est civitas in primis firma et magnae inter Gallos auctoritatis, Cavarinum, quem Caesar apud eos regem constituerat, cuius frater Moritasgus adventu in Galliam Caesaris cuiusque maiores regnum obtinuerant, interficere publico consilio conati, Caes.Gall.5,54,2Gleichwohl wollten die Senonen, ein besonders mächtiger und angesehener gallischer Volksstamm, in Folge eines gemeinsamen Beschlusses ihren König Cavarinus ermorden, den Cäsar bei ihnen eingesetzt hatte, und dessen Bruder Moritasgus zur Zeit der Ankunft Cäsars in Gallien gleich seinen Vorfahren dort König gewesen war.
celeriter nostri clamore sublato pila in hostes immittunt. illi, ubi praeter spem, quos modo fugere credebant, infestis signis ad se ire viderunt, impetum ferre non potuerunt ac primo concursu in fugam coniecti proximas silvas petierunt. Caes.Gall.6,8,6Schnell erheben die Römer ein Geschrei und werfen ihre Speere auf den Feind. Als jetzt die Gallier wider alle Vermutung diejenigen in angreifender Haltung anrücken sahen, die sie eben noch für Flüchtige hielten, konnten sie ihren Ansturm nicht aushalten; sie wurden beim ersten Angriff in die Flucht geschlagen und zogen sie sich in die nächsten Wälder zurück.
illi imperata faciunt et paucis diebus intermissis referunt: Suebos omnes, posteaquam certiores nuntii de exercitu Romanorum venerint, cum omnibus suis sociorumque copiis, quas coegissent, penitus ad extremos fines se recepisse; Caes.Gall.6,10,4Jene taten so und berichteten in wenigen Tagen, dass sich die Sueben bei der Nachricht vom Anrücken der Römer mit all ihren einzelnen Streitkräften und denen ihrer Hörigen tief hinein bis an die äußerste Grenze ihres Landes zurückgezogen hätten.
adventu Caesaris facta commutatione rerum, obsidibus Haeduis redditis, veteribus clientelis restitutis, novis per Caesarem comparatis, quod ii, qui se ad eorum amicitiam adgregarant, meliore condicione atque aequiore imperio se uti videbant, reliquis rebus eorum gratia dignitateque amplificata Sequani principatum dimiserant. Caes.Gall.6,12,6Bei Cäsars Auftreten änderte sich das Verhältnis. Die Häduer erhielten ihre Geiseln und ihren alten Anhang wieder, und es verbanden sich auch noch andere mit ihnen, weil diejenigen, die sich an sie angeschlossen hatten, offenbar billigere Schutzherrn und eine bessere Behandlung fanden. Während sich so alle Verhältnissen der Häduer, ihr Anhang und ihr Ansehen erweiterten, waren die Sequaner um ihren bisher behaupteten Vorrang gekommen.
tantis excitati praemiis et sua sponte multi in disciplinam conveniunt et a parentibus propinquisque mittuntur. Caes.Gall.6,14,2Durch solche Vorteile ermuntert treten viele aus freien Stücken in die Lehre, andere aber werden von ihren Eltern und Verwandten dazu veranlasst.
multa praeterea de sideribus atque eorum motu, de mundi ac terrarum magnitudine, de rerum natura, de deorum immortalium vi ac potestate disputant et iuventuti tradunt. Caes.Gall.6,14,6Überdies lehren sie noch vieles über die Gestirne und ihren Lauf, über die Größe des Weltalls und der Erde, über das Wesen der Dinge und die Gewalt und Macht der unsterblichen Götter und weihen die Jugend in diese Lehren ein.
Galli se omnes ab Dite patre prognatos praedicant idque ab druidibus proditum dicunt. Caes.Gall.6,18,1Die Gallier geben insgesamt den Dis als ihren Stammvater aus und berufen sich dabei auf das Wort der Druiden.
in reliquis vitae institutis hoc fere ab reliquis differunt, quod suos liberos, nisi cum adoleverunt, ut munus militiae sustinere possint, palam ad se adire non patiuntur filiumque puerili aetate in publico in conspectu patris adsistere turpe ducunt. Caes.Gall.6,18,3In anderen Gewohnheiten des Lebens unterscheiden sie sich von den übrigen Völkern auch dadurch, dass sie ihren Kindern nicht eher öffentlichen Umgang mit sich gestatten, als bis sie das Alter haben, mit in den Krieg zu ziehen; man hält es für eine Schande, wenn der Sohn in den Kinderjahren öffentlich an der Seite des Vaters erscheint.
funera sunt pro cultu Gallorum magnifica et sumptuosa; omniaque, quae vivis cordi fuisse arbitrantur, in ignem inferunt, etiam animalia, ac paulo supra hanc memoriam servi et clientes, quos ab iis dilectos esse constabat, iustis funeribus confectis una cremabantur. Caes.Gall.6,19,4Die gallischen Leichenbegängnisse sind gemessen an den sonstigen Lebensverhältnissen der Nation mit Pracht und Kosten verbunden. Die liebsten Gegenstände der Verblichenen werden ebenfalls auf den Scheiterhaufen gebracht, selbst Tiere; in nicht viel früherer Zeit verbrannte man zum Schluss der Leichenfeierlichkeit sogar die Sklaven und Schützlinge, von denen bekannt war, dass sie ihren Herren lieb waren.
neque quisquam agri modum certum aut fines habet proprios, sed magistratus ac principes in annos singulos gentibus cognationibusque hominum quique una coierunt, quantum et quo loco visum est agri, adtribuunt atque anno post alio transire cogunt. Caes.Gall.6,22,2Auch besitzt niemand bei Ihnen ein bestimmt abgemessenes Feld oder ein eigenes Gebiet. Nur ganze Stämme, Geschlechter und Verbände bekommen alljährlich von ihren Obrigkeiten und Häuptlingen, so viel und wo diese es für gut finden, Feld angewiesen, müssen aber im folgenden Jahr anderswohin ziehen.
eius rei multas adferunt causas: ne adsidua consuetudine capti studium belli gerendi agri cultura commutent; ne latos fines parare studeant potentioresque humiliores possessionibus expellant; ne accuratius ad frigora atque aestus vitandos aedificent; ne qua oriatur pecuniae cupiditas, qua ex re factiones dissensionesque nascuntur; Caes.Gall.6,22,3Dafür führt man viele Ursachen an: damit die Leute nicht durch ununterbrochene Wohnung und Bebauung derselben Gegend verlockt werden, die Lust zum Krieg mit dem Ackerbau zu vertauschen; damit sie nicht nach ausgedehntem Landbesitz trachten und die Mächtigeren die Schwächeren aus ihren Besitzungen verdrängen; damit sie nicht, um Kälte und Hitze zu vermeiden, gemächlichere Wohnungen bauen; ferner, um keine Geldgier aufkommen zu lassen, woraus Parteienzwist entsteht;
Civitatibus maxima laus est quam latissime circum se vastatis finibus solitudines habere. Caes.Gall.6,23,1Die einzelnen Staaten suchen ihre größte Ehre darin, möglichst weit um sich verwüstete Einöden an ihren Grenzen zu haben.
hoc proprium virtutis existimant, expulsos agris finitimos cedere neque quemquam prope se audere consistere. Caes.Gall.6,23,2Sie sind es nämlich als einen besonderen Beweis der Tapferkeit an, wenn ihre Nachbarn aus ihren Sitzen vertrieben werden und weichen und niemand es wagt, in ihrer Nähe zu wohnen;
in pace nullus est communis magistratus, sed principes regionum atque pagorum inter suos ius dicunt controversiasque minuunt. Caes.Gall.6,23,5Im Frieden hingegen haben sie keine Obrigkeiten über das Ganze, sondern die Häuptlinge der einzelnen Gegenden und Gaue sprechen unter ihren Leuten Recht und beheben die Streitigkeiten.
nam et praedae cupiditas multos longius evocabat et silvae incertis occultisque itineribus confertos adire prohibebant. Caes.Gall.6,34,4Die Lust, Beute zu machen, lockte nämlich viele allzu weit weg: in Reih und Glied vorzudringen erlaubten aber die Waldungen mit ihren unsicheren und verborgenen Pfaden nicht.
complures erant in castris ex legionibus aegri relicti; ex quibus, qui hoc spatio dierum convaluerant, circiter trecenti sub vexillo una mittuntur; magna praeterea multitudo calonum, magna vis iumentorum, quae in castris subsederat, facta potestate sequitur. Caes.Gall.6,36,3zugleich mit diesen Kohorten zogen etwa 300 jüngst wieder genesene Leute, die Cäsar aus den übrigen Legionen krank im Lager zurückgelassen hatte; dann mit besonderer Erlaubnis eine große Zahl Trossknechte samt ihren zahlreichen im Lager befindlichen Tieren.
hic vero nulla munitio est, quae perterritos recipiat; modo conscripti atque usus militaris imperiti ad tribunum militum centurionesque ora convertunt; quid ab his praecipiatur, exspectant. Caes.Gall.6,39,2Verloren ist für sie allderdings die Verschanzung, die die Bestürzten aufnehmen konnte. Eben erst ausgehoben und ohne alle Kriegserfahrung richten sie ihren Blick auf die Tribunen und Centurionen; bang erwarten sie deren Befehle;
quarum omnium rerum maxime admirandum videbatur, quod Germani, qui eo consilio Rhenum transierant, ut Ambiorigis fines depopularentur, ad castra Romanorum delati optatissimum Ambiorigi beneficium obtulerant. Caes.Gall.6,42,3Das Wunderlichste bei all dem war übrigens offenbar, dass die Germanen eigentlich über den Rhein gekommen waren, um das Gebiet des Ambiorix zu plündern, aber durch ihren Angriff auf Ciceros Lager dem Ambiorix den liebsten Wunsch erfüllten.
praeterea oppida incendi oportere, quae non munitione et loci natura ab omni sint periculo tuta, ne suis sint ad detractandam militiam receptacula neu Romanis proposita ad copiam commeatus praedamque tollendam. Caes.Gall.7,14,9Orte, die nicht durch eine Befestigung oder durch ihre Lage gegen jede Gefahr geschützt seien, müsse man überdies schon deshalb in Brand stecken, damit sie nicht ihren eigenen Leuten Schlupfwinkel zur Verweigerung des Kriegsdienstes würden, noch den Römern offen stünden, um Vorräte von Lebensmitteln und andere Beute auf die Seite zu schaffen.
indignantes milites Caesar, quod conspectum suum hostes ferre possent tantulo spatio interiecto, et signum proelii exposcentes edocet, quanto detrimento et quot virorum fortium morte necesse sit constare victoriam; Caes.Gall.7,19,4Cäsars Leute ertrugen es mit Unwillen, dass der Feind in so geringer Entfernung ihren Anblick auszuhalten vermochte; sie verlangten das Zeichen zur Schlacht. Doch Cäsar zeigte ihnen, welchen Verlust und wie vieler Männer Tod der Sieg kosten würde.
Conclamat omnis multitudo et suo more armis concrepat, quod facere in eo consuerunt, cuius orationem approbant; summum esse Vercingetorigem ducem nec de eius fide dubitandum nec maiore ratione bellum administrari posse. Caes.Gall.7,21,1Nun erhob die Menge ein Geschrei; zugleich klirrte sie mit ihren Waffen, was die Gallier einer Volkssitte gemäß gewöhnlich zu Ehren derjenigen tun, deren Rede sie ihren Beifall schenken. Vercingetorix, hieß es, sei der größte Feldherr; seine Treue sei unzweifelhaft, und besser als er könne niemand den Krieg führen.
iamque haec facere noctu apparabant, cum matres familiae repente in publicum procurrerunt flentesque proiectae ad pedes suorum omnibus precibus petierunt ne se et communes liberos hostibus ad supplicium dederent, quas ad capiendam fugam naturae et virium infirmitas impediret. Caes.Gall.7,26,3Und wirklich schickten sie sich in der Nacht schon dazu an, als die Frauen plötzlich auf die Straßen liefen, sich zu ihren Füßen warfen und unter Tränen flehten, sie und ihre gemeinsamen Kinder doch nicht dem Feind preiszugeben, weil die Schwäche ihres Geschlechts und ihrer Kräfte ihnen die Flucht unmöglich mache.
Postero die concilio convocato consolatus cohortatusque est, ne se admodum animo demitterent neve perturbarentur incommodo. Caes.Gall.7,29,1Am folgenden Tag suchte Vercingetorix sie alle in einer allgemeinen Versammlung zu trösten und zu ermuntern: Sie sollten ihren Mut nicht ganz sinken lassen und sollten sich vom erlittenen Nachteil nicht bestürzt sein.
civitatem esse omnem in armis; divisum senatum, divisum populum in suas cuiusque eorum clientelas. quodsi diutius alatur controversia, fore, uti pars cum parte civitatis confligat; id ne accidat, positum in eius diligentia atque auctoritate. Caes.Gall.7,32,5Die ganze Bürgerschaft stehe unter Waffen, die Regierung sei geteilt, geteilt sei das Volk und jede Partei habe ihren Anhang. Werde der Streit noch länger genährt, so werde ein Teil des Staates den anderen bekriegen, dass dies nicht geschehe, sei Cäsars Aufmerksamkeit und Ansehen anheim gestellt.
Litaviccus cum suis clientibus, quibus more Gallorum nefas est etiam in extrema fortuna deserere patronos, Gergoviam perfugit. Caes.Gall.7,40,7Litaviccus aber flüchtete mit seinen Hörigen, die nach gallischer Sitte selbst ihren Herrn selbst im letzten Augenblick nicht verlassen dürfen.
constabat inter omnes - quod iam ipse Caesar per exploratores cognoverat - dorsum esse eius iugi prope aequum, sed silvestre et angustum, qua esset aditus ad alteram oppidi partem; Caes.Gall.7,44,3Alle stimmten in ihren Aussagen darin überein, was Cäsar schon durch Kundschafter wusste, der Rücken dieser Höhe sei ganz eben, aber mit Wald bedeckt, und bilde einen schmalen Übergang nach dem entgegengesetzten Teil der Stadt.
erat Romanis nec loco nec numero aequa contentio; simul et cursu et spatio pugnae defatigati non facile recentes atque integros sustinebant. Caes.Gall.7,48,4Die Römer hatten jetzt einen ungünstigen Kampf, was Zahl und Stellung betraf: durch ihren ersten Sturm und die lange Dauer des Kampfes erschöpft konnten sie sich unmöglich gegen die kräftigen und ungeschwächten Truppen des Feindes halten.
quantopere eorum animi magnitudinem admiraretur, quos non castrorum munitiones, non altitudo montis, non murus oppidi tardare potuisset, tantopere licentiam arrogantiamque reprehendere, quod plus se quam imperatorem de victoria atque exitu rerum sentire existimarent; (7,52,4) non minus se in milite modestiam et continentiam quam virtutem atque animi magnitudinem desiderare. Caes.Gall.7,52,3Wie sehr er auch ihren großen Mut bewundere, weil sie sich nicht durch die Verschanzung der feindlichen Lager, nicht durch die Höhe des Berges , nicht durch die Mauer der Festung hätten zurückhalten lassen, ebenso sehr tadle er ihre Unbescheidenheit und Anmaßung, in der sie glaubten, vom Sieg und vom Ausgang der Unternehmung mehr zu verstehen als ihr Feldherr. (4) Er verlange vom Soldaten nicht bloß Tapferkeit und Heldenmut, sondern auch Gehorsam und Unterwerfung.
discedentibus his breviter sua in Haeduos merita exposuit, quos et quam humiles accepisset, compulsos in oppida, multatos agris, omnibus ereptis sociis, imposito stipendio, obsidibus summa cum contumelia extortis, Caes.Gall.7,54,3Nur erinnerte er sie bei ihrem Abschied kurz an die Beweise seines Wohlwollens gegen die Häduer, in welchem Zustand und wie herabgewürdigt er sie vorgefunden habe: in ihren Städten eingeschlossen, ihrer Ländereien verlustig, ohne alle Bundesgenossen, ihres Wohlstandes beraubt, mit Abgaben belastet, durch Stellung von Geiseln tief gedemütigt;
eandem fortunam tulit Camulogenus. at ii, qui praesidio contra castra Labieni erant relicti, cum proelium commissum audissent, subsidio suis ierunt collemque ceperunt; neque nostrorum militum victorum impetum sustinere potuerunt. Caes.Gall.7,62,8Dieses Schicksal teilte auch Camulogenus mit ihnen. Diejenigen, die als Gegenwehr vor dem Lager des Labienus standen, wollten bei der ersten Nachricht von der Schlacht ihren Leuten zu Hilfe kommen und besetzten eine Anhöhe, konnten aber schon den ersten Sturm der siegreichen Römer nicht aushalten.
inviti summae spei adulescentes Eporedorix et Viridomarus Vercingetorigi parent. Caes.Gall.7,63,9auch Eporedorix und Viridomarus, junge Männer mit glänzendsten Aussichten, fügten sich gegen ihren Willen unter Vercingetorix' Oberbefehl.
horum principibus pecunias, civitati autem imperium totius provinciae pollicetur. Caes.Gall.7,64,8Ihren Häuptlingen versprach er Geld, dem ganzen Volk die Herrschaft über das römische Gallien.
Helvii sua sponte cum finitimis proelio congressi pelluntur et C. Valerio Domnotauro, Caburi filio, principe civitatis, compluribusque aliis interfectis intra oppida murosque compelluntur. Caes.Gall.7,65,2Die Helvier griffen auf eigene Faust hin ihre Nachbarn an, wurden aber geschlagen und in ihre Festungen und Ummauerungen getrieben, nachdem sie ihren Häuptling Gaius Valerius Domnotaurus, den Sohn des Caburus, zusammen mit mehreren anderen verloren hatten.
id sibi ad praesentem obtinendam libertatem satis esse; ad reliqui temporis pacem atque otium parum profici; maioribus enim coactis copiis reversuros neque finem bellandi facturos. proinde agmine impeditos adoriantur. Caes.Gall.7,66,4Dies könne ihnen zwar für den Augenblick hinreichend Freiheit gewähren, aber es sei damit noch wenig getan für den Frieden und die Ruhe der Zukunft; denn die Römer würden mit verstärktem Heer zurückkehren und den Krieg nicht aufgeben. Man müsse sie also, während sie durch ihren Rückzug behindert seien, überfallen.
si pedites suis auxilium ferant atque in eo morentur, iter confici non posse; si ‑ id quod magis futurum confidat ‑ relictis impedimentis suae saluti consulant, et usu rerum necessariarum et dignitate spoliatum iri. Caes.Gall.7,66,5Wenn dann ihr Fußvolk dem Tross zu Hilfe käme und dabei Zeit verlöre, könnten sie ihren Marsch nicht abschließen. Sollten aber die Römer, was er für wahrscheinlicher halte, das Gepäck preisgeben und für ihre Rettung sorgen, so müssten sie das Nötigste entbehren und ihr bisheriges Ansehen verlieren.
huc illi stipites demissi et ab infimo revincti, ne revelli possent, ab ramis eminebant. Caes.Gall.7,73,3In sie schlug man diese Stämme so ein, dass sie, ganz unten auf dem Grund der Gräben aneinander gebunden und gegen das Herausreißen geschützt, mit ihren Zweigen und Ästen hervorragten.
Interea Commius reliquique duces, quibus summa imperii permissa erat, cum omnibus copiis ad Alesiam perveniunt et colle exteriore occupato non longius mille passibus a nostris munitionibus considunt. Caes.Gall.7,79,1Mittlerweile erschienen Commius und die übrigen Anführer, die den Oberbefehl hatten, mit all ihren Streitkräften vor Alesia, besetzten einen der äußersten Hügel und standen etwa tausend Schritt von Cäsars Befestigungswerken.
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