| sed ne cui vestrum mirum esse videatur, me in quaestione legitima et in iudicio publico, cum res agatur apud praetorem populi Romani, lectissimum virum, et apud severissimos iudices, tanto conventu hominum ac frequentia hoc uti genere dicendi, quod non modo a consuetudine iudiciorum verum etiam a forensi sermone abhorreat, quaeso a vobis, ut in hac causa mihi detis hanc veniam accommodatam huic reo, vobis, quem ad modum spero, non molestam, ut me pro summo poeta atque eruditissimo homine dicentem hoc concursu hominum litteratissimorum, hac vestra humanitate, hoc denique praetore exercente iudicium, patiamini de studiis humanitatis ac litterarum paulo loqui liberius et in eius modi persona, quae propter otium ac studium minime in iudiciis periculisque tractata est, uti prope novo quodam et inusitato genere dicendi. Cic.Arch.3.a | Damit es aber keiner von euch verwunderlich finde, dass ich bei einer gesetzlichen Untersuchung und einem öffentlichen Anklageprozess, wo die Sache vor dem Prätor des römischen Volkes, einem Mann von größter Geradheit und Folgerichtigkeit, und vor sehr strengen Richtern verhandelt wird, bei einer so zahlreichen Versammlung von Anwesenden, eine solche Art des Vortrags wähle, die nicht allein der Gewohnheit bei Gerichten, sondern auch der Redeweise des Forums fremd ist, so bitte ich euch, dass ihr mir in dieser Sache eine Vergünstigung gewährt, die diesem Beklagten angemessen und euch, wie ich hoffe, nicht beschwerlich ist, dass ihr mir nämlich hier, wo ich für einen großen Dichter und Gelehrten zu sprechen habe, in diesem zahlreichen Kreis sehr unterrichteter Menschen, bei der Bildung die ihr selbst besitzt, wo endlich dieser Prätor das Gericht leitet, vergönnt, erlaubt, mich über die Studien der Wissenschaften, die zur allgemeinen Bildung gehören, etwas freier zu verbreiten, und bei einem solchen Charakter, der wegen seiner gelehrten Muße in Prozessen und Anklagen durchaus noch nie Gegenstand einer Verhandlung gewesen ist, eine fast neue und ungewöhnliche Art des Vortrags anzuwenden. |
| Tum Crassus adridens 'quid censes,' inquit 'Cotta, nisi studium et ardorem quendam amoris? sine quo cum in vita nihil quisquam egregium, tum certe hoc, quod tu expetis, nemo umquam adsequetur. Neque vero vos ad eam rem video esse cohortandos, quos, cum mihi quoque sitis molesti, nimis etiam flagrare intellego cupiditate. Cic.de_orat.1,134. | "Was anderes meinst du", erwiderte Crassus lächelnd, "als Eifer und begeisterte Liebe, ohne die überhaupt im Leben nie jemand etwas Ausgezeichnetes erreichen wird, wenigstens in dem nicht, wonach du strebst? Doch ich weiß recht gut, dass ihr hierzu der Ermunterung nicht bedürft; denn daraus, dass ihr sogar mir beschwerlich fallt, sehe ich, dass ihr nur zu sehr vor Begierde entbrannt seid. |
| Quid igitur hunc paucorum annorum accessio iuvare potuisset? Senectus enim, quamvis non sit gravis, ut memini Catonem anno ante quam est mortuus mecum et cum Scipione disserere, tamen aufert eam viriditatem, in qua etiam nunc erat Scipio. Cic.Lael.11.g | Was hätte ihm also ein Zuwachs von wenigen Jahren helfen können? Denn wenn das Alter auch noch so wenig beschwerlich ist, wie ich zum Beispiel aus der Unterredung Catos weiß, die er, ich erinnere mich wohl, ein Jahr vor seinem Tod mit mir und Scipio hatte, so benimmt es uns doch die frische Lebenskraft, die damals dem Scipio noch innewohnte. |
| vel eius, qui Apollinis oraculo sapientissimus est iudicatus, qui non tum hoc, tum illud, ut in plerisque, sed idem semper, animos hominum esse divinos, iisque, cum ex corpore excessissent, reditum in caelum patere, optimoque et iustissimo cuique expeditissimum. Cic.Lael.13.d | teils jener Mann, den Apollons Spruch für den weisesten erklärt hat, der nicht, wie die meisten, bald diese, bald jene Auffassung vertrat, sondern stets dieselbe: die Seele des Menschen sei göttlich und es stehe ihr nach ihrer Trennung vom Körper die Rückkehr in den Himmel offen, und der Weg dahin sei für alle Rechtschaffenen und Guten am wenigsten beschwerlich. |
| vereor, ne aut molestus sim vobis, iudices, aut ne ingeniis vestris videar diffidere, si de tam perspicuis rebus diutius disseram. Cic.S.Rosc.82.a | Ich fürchte, euch beschwerlich zu fallen, ihr Richter, oder Misstrauen gegen eure Einsichten zu verraten, wenn ich über so klare Dinge länger sprechen wollte. |
| Praecinctis unum; minus est gravis Appia tardis. Hor.sat.1,5,6. | Teilten; der appische Weg ist minder beschwerlich den Trägen. |
| [Cic.Tusc.1,26] Expone igitur, nisi molestum est, primum, si potes, animos remanere post mortem, tum, si minus id obtinebis —est enim arduum—, docebis carere omni malo mortem. ego enim istuc ipsum vereor ne malum sit non dico carere sensu, sed carendum esse. Auctoribus quidem ad istam sententiam, quam vis obtineri, uti optimis possumus, quod in omnibus causis et debet et solet valere plurimum, et primum quidem omni antiquitate, quae quo propius aberat ab ortu et divina progenie, hoc melius ea fortasse quae erant vera cernebant. Cic.Tusc.1,26 | XII. Entwickle also, wenn es dir nicht beschwerlich ist, zuerst, falls du es vermagst, dass die Seelen nach dem Tod fortdauern, dann, wenn dir dies minder gelingen wird, denn es ist schwierig, so zeige, dass der Tod frei von allem Übel ist. Denn gerade das, fürchte ich, möchte ein Übel sein, die Empfindung, ich will nicht sagen zu entbehren, sondern entbehren zu müssen. – Für die Ansicht, die du geltend machen willst, kann ich die trefflichsten Gewehrsmänner anführen, worauf man bei allen streitigen Gegenständen, und mit Recht, das meiste Gewicht zu legen pflegt; und zwar fürs erste das ganze Altertum, das, je näher es dem Ursprung und der göttlichen Abstammung stand, desto besser wohl auch die Wahrheit schaute. |
| Itaque narrabat eum graviter et copiose de hoc ipso, nihil esse bonum, nisi quod esset honestum, cubantem disputavisse, cumque quasi faces ei doloris admoverentur, saepe dixisse: "Nihil agis, dolor! quamvis sis molestus, numquam te esse confitebor malum". Cic.Tusc.2,61,4 | Und nun sprach er liegend mit Nachdruck und Fülle gerade darüber, nichts sei gut, als was tugendhaft sei; und als ihn der Schmerz wie mit Flammengewalt ergriff, habe er öfter ausgerufen: "Nichts vermagst du, o Schmerz! Wie beschwerlich du auch seist, ich werde niemals zugestehen, du seiest ein Übel!" |
| Itaque semper Africanus Socraticum Xenophontem in manibus habebat, cuius in primis laudabat illud, quod diceret eosdem labores non esse aeque graves imperatori et militi, quod ipse honos laborem leviorem faceret imperatorium. Cic.Tusc.2,62,6 | Daher lobte Scipio Africanus von dem Sokratiker Xenophon, den er stets in Händen hatte, besonders jenen Ausspruch: dieselben Arbeiten seien nicht gleich beschwerlich für den Feldherrn und den einfachen Soldaten, weil allein schon die Ehre dem Feldherrn die Arbeit erleichtere. |
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