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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| eo mulieres imposuerunt, quae ad proelium proficiscentes passis manibus flentes implorabant, ne se in servitutem Romanis traderent. Caes.Gall.1,51,3 | Darauf setzten sie ihre Frauen, die alle, die in die Schlacht zogen, mit fliegenden Haaren jammernd anflehten, sie nicht in die Sklaverei der Römer kommen zu lassen. |
| duae fuerunt Ariovisti uxores, una Sueba natione, quam domo secum duxerat, altera Norica regis Voccionis soror, quam in Gallia duxerat a fratre missam: utraque in ea fuga periit; duae filiae: Caes.Gall.1,53,4 | Ariovist hatte zwei Frauen: die eine war Suebin und mit ihm aus seiner Heimat gezogen, die andere aus Noricum, eine Schwester des Königs Vocio: er hatte sie erst in Gallien geheiratet, wohin sie ihm ihr Bruder schickte. Beide Frauen kamen auf dieser Flucht ums Leben. |
| iamque haec facere noctu apparabant, cum matres familiae repente in publicum procurrerunt flentesque proiectae ad pedes suorum omnibus precibus petierunt ne se et communes liberos hostibus ad supplicium dederent, quas ad capiendam fugam naturae et virium infirmitas impediret. Caes.Gall.7,26,3 | Und wirklich schickten sie sich in der Nacht schon dazu an, als die Frauen plötzlich auf die Straßen liefen, sich zu ihren Füßen warfen und unter Tränen flehten, sie und ihre gemeinsamen Kinder doch nicht dem Feind preiszugeben, weil die Schwäche ihres Geschlechts und ihrer Kräfte ihnen die Flucht unmöglich mache. |
| matres familiae de muro vestem argentumque iactabant et pectore nudo prominentes passis manibus obtestabantur Romanos, ut sibi parcerent neu, sicut Avarici fecissent, ne a mulieribus quidem atque infantibus abstinerent; Caes.Gall.7,47,5 | Die Frauen warfen Kleider und Silber die Mauer hinab, ragten mit bloßer Brust darüber hervor und flehten mit erhobenen Händen zu den Römern, sie zu schonen und doch nicht wie bei Avaricum sich sogar an dem weiblichen Geschlecht und den unmündigen Kindern zu vergreifen. |
| quorum cum magna multitudo convenisset, matres familiae, quae paulo ante Romanis de muro manus tendebant, suos obtestari et more Gallico passum capillum ostentare liberosque in conspectum proferre coeperunt. Caes.Gall.7,48,3 | Kaum war eine große Menge Leute versammelt, als auch die Frauen, die noch kurz vorher ihre Hände gegen die Römer ausstreckten, nun ebenso ihre Leute beschworen, ihnen nach gallischer Sitte die fliegenden Haare entgegenhielten und ihre Kinder zeigten. |
| Quid? de libertate, quo iudicium gravius esse nullum potest, nonne ex iure civili potest esse contentio, cum quaeritur, is, qui domini voluntate census sit, continuone, an, ubi lustrum sit conditum, liber sit? Quid? quod usu memoria patrum venit, ut paterfamilias, qui ex Hispania Romam venisset, cum uxorem praegnantem in provincia reliquisset, Romae alteram duxisset neque nuntium priori remisisset, mortuusque esset intestato et ex utraque filius natus esset, mediocrisne res in contentionem adducta est, cum quaereretur de duobus civium capitibus et de puero, qui ex posteriore natus erat, et de eius matre, quae, si iudicaretur certis quibusdam verbis, non novis nuptiis fieri cum superiore divortium, in concubinae locum duceretur? Cic.de_orat.1,183. | Wie? Wenn es die Freiheit eines Menschen gilt – und ein wichtigerer Gegenstand kann schwerlich vor die richterliche Entscheidung kommen –, muss nicht da der Streit nach dem bürgerlichen Recht geführt werden, wenn es sich fragt, ob der, welcher mit Erlaubnis seines Herrn seinen Namen bei dem Censor in die öffentliche Schätzungsliste einschreiben ließ, von Stund an seine Freiheit erlangt habe oder erst nach beendigtem Sühnopfer? Was soll ich ferner von dem Fall sagen, der sich zur Zeit unserer Väter ereignet hat? Ein Familienvater, der aus Spanien nach Rom gekommen war, hatte seine Frau in der Provinz schwanger zurückgelassen und in Rom eine andere geheiratet, ohne der ersteren einen Scheidebrief zuzuschicken; darauf war er ohne Testament verstorben, nachdem ihm jede der beiden Frauen einen Sohn geboren hatte. War es hier ein geringfügiger Gegenstand, der zum Streit Veranlassung gab, da es sich um die bürgerliche Wohlfahrt zweier Bürger handelte, des von der letzten Frau geborenen Sohnes und dessen Mutter, die, wenn das Urteil dahin ausfiel, dass die Ehescheidung von der früheren Frau durch eine gewisse Formel und nicht durch eine neue Heirat erfolge, als Beischläferin betrachtet werden musste? |
| hi cuique sanctissimi testes, hi maximi laudatores: ad matres, ad coniuges vulnera ferunt; nec illae numerare et exigere plagas pavent, cibosque et hortamina pugnantibus gestant. Tac.Germ.7,4 | Sie sind für jeden die heiligsten Zeugen, sie die höchsten Lobredner. Zu ihren Müttern, zu ihren Frauen tragen sie ihre Wunden, und jene scheuen sich nicht, die Schläge zu zählen und zu untersuchen, und tragen ihnen selbst Speisen und Zuspruch ins Gefecht. |
| Memoriae proditur quasdam acies inclinatas iam et labantes a feminis restitutas constantia precum et obiectu pectorum et monstrata comminus captivitate, quam longe impatientius feminarum suarum nomine timent, adeo ut efficacius obligentur animi civitatum, quibus inter obsides puellae quoque nobiles imperantur. Tac.Germ.8,1 | Man erzählt Beispiele, dass Schlachtreihen, die schon wankten und halb geworfen waren, von den Frauen, dadurch wieder hergestellt wurden, dass sie beharrlich flehten, sich mit ihrer Brust entgegenwarfen und auf die ihnen nunmehr drohende Gefangenschaft hinwiesen, die sie für ihre Frauen mit noch viel größerer Unruhe fürchteten, so dass ein besonders wirksames Mittel, eine Gemeinde zu verpflichten, ist, wenn man ihr unter den Geiseln auch edle Jungfrauen abverlangt. |
| vidimus sub divo Vespasiano Veledam diu apud plerosque numinis loco habitam; sed et olim Auriniam et complures alias venerati sunt, non adulatione nec tamquam facerent deas. Tac.Germ.8,3 | Wir haben unter dem verewigten Vespasian erlebt, dass die Veleda lange Zeit bei sehr vielen als höheres Wesen galt. Aber auch schon vor Alters verehrten sie die Aurinia (Albruna) und mehrere andere Frauen als heilig, nicht aus Schmeichelei und ohne sie damit zu Göttinnen machen zu wollen. |
| Quotiens bella non ineunt, non multum venatibus, plus per otium transigunt, dediti somno ciboque: fortissimus quisque ac bellicosissimus nihil agens, delegata domus et penatium et agrorum cura feminis senibusque et infirmissimo cuique ex familia, ipsi hebent, mira diversitate naturae, cum idem homines sic ament inertiam et oderint quietem. Tac.Germ.15,1 | Sooft sie nicht in den Krieg ziehen, bringen sie weniger Zeit mit Jagen zu, als mit Müßiggang: sie geben sich dem Schlaf hin und dem Essen. Gerade die Tapfersten und Kriegstüchtigsten sind völlig unbeschäftigt, indem sie die Sorge für Haus, Herd und Feld den Frauen übertragen haben, so wie den Greisen und allen Schwachen aus dem Gesinde. Sie selbst faulenzen nach dem seltsamen Widerspruch in ihrem Wesen, dass die gleichen Menschen in solcher Weise die Untätigkeit lieben und die Ruhe hassen. |
| nec alius feminis quam viris habitus, nisi quod feminae saepius lineis amictibus velantur eosque purpura variant, partemque vestitus superioris in manicas non extendunt, nudae brachia ac lacertos; sed et proxima pars pectoris patet. Tac.Germ.17,3 | Nicht anderes ist die Tracht der Frauen und der Männer, außer dass sich die Frauen häufiger in einen leinernen Überwurf hüllen und diesen mit Purpur bunt färben und dem oberen Teil des Untergewandes keine langen Ärmel geben, nackt am Unter- und Oberarm; aber auch der nächste Teil der Brust ist frei. |
| Ergo saepta pudicitia agunt, nullis spectaculorum illecebris, nullis conviviorum irritationibus corruptae. litterarum secreta viri pariter ac feminae ignorant. Tac.Germ.19,1 | So leben sie denn in den Schranken der Sittsamkeit, durch keine lüsternen Schauspiele, keine verführerischen Gelage verdorben. Auf die Heimlichkeiten von Briefen verstehen sich Männer wie Frauen gleich wenig. |
| struem rogi nec vestibus nec odoribus cumulant: sua cuique arma, quorundam igni et equus adicitur. sepulcrum caespes erigit: monumentorum arduum et operosum honorem ut gravem defunctis aspernantur. lamenta ac lacrimas cito, dolorem et tristitiam tarde ponunt. feminis lugere honestum est, viris meminisse. Tac.Germ.27,2 | Den Scheiterhaufen bedecken sie weder mit Gewändern noch mit Wohlgerüchen; jedem wird seine Rüstung, manchen auch ihr Pferd ins Feuer mitgegeben. Das Grab baut sich aus Rasen auf. Denkmäler zu Ehren der Verstorbenen hoch und mühsam aufzutürmen verwerfen sie als für diese drückend . Wehklagen und Tränen legen sie rasch wieder ab, Schmerz und Betrübnis nur langsam. Für Frauen gilt das Trauern als angebracht, für Männer das Gedenken. |
| 2014.01.05 Canis biocolyticus, Baro nomine, Berolini in tribu, qui Britz nominatur, perularum raptorem in domo quadam sub scalis cellariis, quo is se abdiderat, protraxit. Iste fur, duodetriginta annos natus, antea duas anus, alteram invalidam et duodenonaginta annorum, alteram septuaginta annorum, oppresserat ac per vim numeratis privaverat. 2014.01.05 | Der Polizeihund Baro hat in dem Berliner Stadtbezirk Britz einen Handtascehnräuber in einem Stadthaus unter der Kellertreppe hervorgezerrt. Dieser 28-jährige Dieb hatte zuvor zwei alte Frauen, die eine behindert und 88 Jahre alt, die andere 70 Jahre, überfallen und mit Gewalt ihrer Barschaft beraubt. |
| 2014.01.27 Repraesentantes Syriaci regiminis et rebellis oppositionis Genavae nihil obstare convenerunt, quin mulieres et infantes, qui in quibusdam occupatis urbis Homs partibus inclusi fame et aegritudinibus vexarentur, exirent. Faisal Mekdad, vicarius administer ab exteris affirmavit armatas catervas adhuc prohibuissee, ne exirent. 2014.01.27 | Vertreter der syrischen Regierung und der aufständischen Opposition kamen in Genf überein, nichts spreche dagegen, dass Frauen und Kinder, die in bestimmten besetzten Bereichen von Homs eingeschlossen sind und unter Hunger und Krankheit leiden, die Stadt verlassen. Der stellvertretende Außenminister Faisal Mekdad sagte, die bewaffneten Gruppen seien es bisher gewesen, die sie daran gehindert hätten wegzugehen. |
| 2014.02.08 Repraesentantes Unitarum Nationum indutias triduanas inter regimen Syriacum et rebellem oppositionem patraverunt, ut cives egentissimi, liberi, mulieres, senes, quorum tria milia circiter in urbe Homs intersaepti esse putantur, dimoveri possent. 2014.02.08 | Vertreter der Vereinten Nationen haben zwischen der syrischen Regierung und der aufständischen Opposition einen dreitägigen Waffenstillstand ausgehandelt, um die notleidendsten Bürger, Kinder, Frauen und Alte, von denen ungefähr 3000 in der Stadt Homs eingeschlossen sein sollen, evakuiert werden können. |
| 2014.02.11 Indutiae triduanae pro obsessa Syriaca urbe Homs factae triduo extenuatae sunt. Interea plus mille cives inhabitantes, praecipue mulieres, infantes, senes, ex ista urbe iam duodeviginti menses obsessa in loca tuta dimoti sunt. Colloquia Genavae heri recepta nimirum haesitant. 2014.02.11 | Der dreitägige Waffenstillstand für die besetzte syrische Stadt Homs ist um drei Tage verlängert worden. Inzwischen wurden wurden mehr als tausend zivile Bewohner, vorrangig Frauen, Kinder und Alte, aus dieser schon 18 Monate besetzten Stadt evakuiert und in Sicherheit gebracht. Die Gespräche, die gestern in Genf wieder aufgenommen wurden, treten allerdings auf der Stelle. |
| 2014.04.20 (1) Vespere autem sabbati, quae lucescit in primam sabbati, venit Maria Magdalene et altera Maria videre sepulchrum. (2) Et ecce, terraemotus factus est magnus. Angelus enim Domini descendit de caelo et accedens revolvit lapidem et sedebat super eum. (3) Erat autem aspectus eius sicut fulgur et vestimentum eius sicut nix. (4) Prae timore autem eius exterriti sunt custodes et facti sunt velut mortui. (5) Respondens autem angelus dixit mulieribus: "Nolite timere vos! Scio enim, quod Iesum, qui crucifixus est, quaeritis. (6) Non est hic; surrexit enim, sicut dixit. Venite, videte locum, ubi positus erat Dominus. (7) Et cito euntes dicite discipulis eius, quia surrexit; et ecce, praecedit vos in Galilaeam; ibi eum videbitis. Ecce, praedixi vobis." (NT Matth.28,1-7) 2014.04.20 | (1) Als nach dem Sabbat der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. (2) Und siehe, es gab ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hin, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. (3) Er war wie ein Blitz anzusehen, und sein Gewand weiß wie Schnee. (4) Die Wachen aber ergriff Furcht vor ihm und Entsetzen, als wären sie tot. (5) Der Engel aber sprach zu den Frauen: "Fürchtet euch nicht! Ich weiß ja, dass ihr den gekreuzigten Jesus sucht. (6) Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt, seht den Platz, wo er gelegen hatte. (7) Und geht schnell und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist. Und seht, er geht euch nach Galiläa voraus; dort werdet ihr ihn sehen. Seht, ich habe es euch vorhergesagt." (NT Matth.28,1-7) |
| 2014.05.30 Van Rompuy, praesidens Europaei Consilii, internationali Aquensi Praemio Carolino honoratus est. *** Petrus Poroshenko Ucrainicus praeses helicoptero a prorussicis separatistis decusso et quattuordecim militibus interfectis se istos percussores puniturum esse vovit. *** In India septentrionali denuo duae virgines (quattuordecim et sedecim annorum) a iuvenum caterva stupratae et ex arbore suspensae inventae sunt. 2014.05.30 | Van Rompuy, der Präsident des Europäischen Rates, ist mit dem Internationalen Aachener Karlspreis ausgezeichnet worden. *** Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko gelobte, nachdem prorussische Separatisten einen Hubschrauber abgeschossen und vierzehn Soldaten getötet hatten, diese Banditen zu bestrafen. *** In Nordindien wurden wieder zwei junge Frauen (14 und 16 Jahre alt) von einer Gruppe junger Männer vergewaltig und an einem Baum erhängt aufgefunden. |
| 2014.07.20 Militantes Sunnitici, qui organizationis IS sunt, religiosum et insanum furorem caedibus demonstrare pergunt: Rakkae, in septentrionali Syria duas feminas, alteram sub prostitutione, alteram sub adulterio lapidaverunt. In confini Iraquia Christiani, quibus a Sunniticis terroristis periculum mortis iniciatur, nisi aut religionem mutent aut vix tolerandum tributum solvant, fuga praecipiti autoraedis propriis aut meritoriis in regionem Carduchorum confugiunt. 2014.07.20 | Die sunnitischen Kämpfer der IS beweisen weiterhin ihre fanstische religöse Intoleranz mit Bluttaten. Im nordsyrischen Rakka haben sie zwei Frauen, die eine unter dem Vorwurf der Prostitution, die andere wegen Ehebruchs gesteinigt. Im benachbarten Irak retten sich die Christen, die von den sunnitischen Terroristen mit dem Tod bedroht werden, wenn sie nicht entweder die Religion wechseln oder ein kaum erschwingliches Schutzgeld bezahlen, in wilder FLucht in eigenen Autos oder Taxis in das Gebiet der Kurden. |
| 2014.10.22 Miscilla: Complures opificinae pharmaceuticorum se brevi medicamentum aut serum vaccinum adversus ebolam febrim praebituras promittunt. *** Unus ex eis fasciculis armorum, quos Americani ad Kobane, ut Carduchicos defensores adiuvarent, demiserunt, in manus gihadistarum incidisse dicitur. *** Coreani boreales Americanum quendam Fowle nomine mense Iunio ob infestationem rei publicae in vincula coniectum nunc emiserunt. *** Congicus gynaecologus Denis Mukwege, qui aliquot milia feminarum stupratarum adiuvisset, praemio Sakharoviano honestatus est. *** Oscar Pistorius, ille civis Africae meridionalis et athleta cruribus captus, qui suam amicam neglegenter exballistaverat, quinquennalibus vinculis punitus est. 2014.10.22 | Vermischtes: Mehrere pharmazeutische Betriebe versprechen bald ein Medikament oder einen Impfstoff gegen Ebola liefern zu können. *** Eines der Waffenpakete, die die Amerikaner zur Unterstützung der kurdischen Verteidiger bei Kobane abgeworfen haben, soll in die Hände der Dschihadisten gefallen sein. *** Die Nordkoreaner haben jetzt einen Amerikaner namens Fowle entlassen, den sie im Juni wegen staatsfeindlicher Umtriebe gefangen gesetzt hatten. *** Der kongolesiche Gynäkologe Denis Mukwege wurde, weil er tausenden von vergewaltigten Frauen geholfen hatte, mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet. *** Jener behinderte Sportler und Südafrikaner Oskar Pistorius, der seine Freundin fahrlässig erschossen hatte, wurde mit einer fünfjährigen Haftstrafe belegt. |
| 2014.10.24 Spes fuerat, gregem tromocraticum Boko Haram ducentas puellas ante sex menses vi abductas redditurum esse (d. XIX. huius mensis rettuleramus). Non modo ea spes ad irritum cecidit, sed rebelles etiam plures puellas in septentrionibus Nigeriae regionibus abduxisse nuntiantur: Circiter centum militantes Saturni die duobus vicis obrepsisse, tabernas expilasse, complures viros occidisse, domicilia deflagrasse, circiter quadraginta puellas et virgines abduxisse. Organizatio, quae "Humanorum Iurum Observatio" (Human Rights Watch) dicitur, militantes gregis Boko Haram hoc ipso anno iam duo milia hominum interfecisse indicat. 2014.10.24 | Die Hoffnung war gewesen, dass die Terrorgruppe Boko Haram zweihundert Mädchen zurückgäbe, die sie vor sechs Monaten entführt hatte (wir hatten am 19. dieses Monats darüber berichtet). Nicht nur diese Hoffnung hat sich zerschlagen, sondern die Rebellen haben nach den Meldungen weitere Mädchen in den nördlichen Gegenden von Nigeria entführt: Ungefähr hundert Kämpfer hätten am Samstag zwei Dörfer überfallen, die Läden geplündert, mehrere Männer getötet, die Häuser niedergebrannt und ungefähr 40 Mädchen und junge Frauen entführt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch gibt an, dass die Boko-Haram-Kämpfer allein schon dieses Jahr 2000 Menschen getötet habe. |
| 2014.12.04 Io.d. Magnus numerus hominum et familiarium et alienissimorum heri Waechtersbachium convenerat, ut Tugce Albayrak, virgini ex Turcicis parentibus in Germania ortae, iusta facerent. Tugce a.d. XVII Kal. Dec. magnam audaciam civilem praestiterat, cum duabus puellis, ab iuvene quodam ante tabernam frixoriam oppressis sucurreret. Ipsa autem colapho prostrata in valetudinarium delata comate non iam soluta est. Postquam medici cerebristitium dignoverunt, eius die natali vicesima tertia machinae vitales sufflaminatae sunt. Multitudo civium Tugce foederali meritorum cruce extolli cupiunt. 2014.12.04 | Eine große Zahl befreundeter und wildfremder Menschen war gestern in Wächtersbach zusammengekommen, um Tugce Albayrak, einer jungen Frau, die türkische Eltern hatte, aber in Deutschland geboren war, die letzte Ehre zu erweisen. Tugce hatte am 15. Nov. große Zivilcourage bewiesen, als sie zwei jungen Frauen, die vor einer Imbissstube von einem jungen Mann bedrängt wurden, zu Hilfe kommen wollte. Sie wurde aber selbst durch einen Fausthieb niedergestreckt und in ein Krankenhaus verbracht, wachte aber nicht mehr aus dem Koma auf. Nachdem die Ärzte den Hirntod diagnostiziert hatten, wurden an ihrem 23. Geburtstag die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt. Eine Vielzahl Bürger wünscht, dass Tugce mit dem Bundesverdienstkreuu ausgezeichnet wird. |
| 2014.12.09 Ma.d. In Unitis Americae civitatibus hodie ea relatio, qua senatus in sex milibus paginarum de methodis quaestionum post "nonum undecimum" a Centrali Intellegentiae Agentura (CIA) in suspectis Al-Qaidae interrogandis adhibitis renuntiat, in quingentas paginas compressa in medium proferetur. Tormenta et cruciatus, imprimis simulata suffocatio aquatica, quae Georgio Walkero Bush praeside in "bello tromocratico" captivis admovebantur et a praeside Baraco Obama nuperrime vitiosa nominata sunt, ubique terrarum mentes in se converterant. Diu disceptatum est, num eam relationem divulgari bene excogitatum esset, sed Diana Feinstein senatrix, quae decretorio collegio senatorum praesidet, iam in mense Aprili se non nolle indicaverat. Pristinus praeses Bush: "Fortunati", inquit, "sumus, quod tales viros feminasque habemus, qui in Intellegentiae Agentura pro nobis dant operam. Qui, quaecumque in ista relatio scripta videbimus, boni sunt cives." 2014.12.09 | In den USA wird heute auf 480 Seiten komprimiert der Bericht veröffentlicht, in dem der Senat auf 6000 Seiten über die Verhörmethoden berichtet, die nach dem "nine eleven" in Verhören der Al-Kaida-Verdächtigen angewandt wurden. Die qualvolle Folterung, besonders das Waterboarding, das unter Präsident G.W. Bush an den Gefangenen praktiziert wurde und von Präsident Barack Obama erst ganz kürzlich als fehlerhaft bezeichnet wurde, hatte in der ganzen Welt Aufmerksamkeit erregt. Lange wurde gestritten, ob es sinnvoll sei, den Bericht zu veröffentlichen. Aber die Senatorin Dianne Feinstein, die den entscheidenden Senatsausschuss leitet, hatte schon im April wissen lassen, dass sie durchaus dafür sei. Der frühere Präsident Bush sagte: "Wir sind vom Glück gesegnet, dass wir solche Männer und Frauen haben, die im CIA für uns arbeiten. Was immer im Bericht zu lesen steht, sie sind Patrioten." |
| 2014.12.22 Lu.d. Udo Juergens, ille Austriacus cantelarum cantor et compositor octoginta annos natus “media in vita” qui erat ultimi eius albi titulus, vel media e vita, corde insufficiente ex inopinato morte abreptus est. Plus quam mille cantilenas composuit, plus quam quinquaginta alba edidit semperque nervum auditorum tetigit. Notissima est cantilena “Vinum Graecum” titulata, minus canticum ad bibendum pertinens quam ad societatem percensendam, in qua peregrinis operariis Graecis tum erat degendum. Alii tituli favorabiles: “Sed quaeso cum chremo” aut “Gratias ago, cara”. Indicia atque insignia erant vitreum clavichordium et album amiculum balneare. Erat non modo cantor celebratus, sed etiam femellarius clarus. Fidem non morum, sed occasionis esse dixisse fertur. Quattuor liberos a tribus mulieribus relinquit. 2014.12.22 | Der berühmte österreichische Sänger und Komponist Udo Jürgens ist mit 80 Jahren “Mitten im Leben”, wie sein letztes Album hieß, oder eher mitten aus dem Leben durch ein Herzversagen hinweggerafft worden. Am bekanntesten ist das Lied “Girechischer Wein”, weniger ein Trinklied, als dass es die Gesellschaft kritisiert, in der die griechischen Gastarbeiter damals leben mussten. Andere Hits: “Aber bitte mit Sahne” oder “Merci Chérie”. Markenzeichen waren sein gläsernes Klavier und sein weißer Bademantel. Er war nicht nur als Sänger gefeiert, sondern auch als Frauenliebhaber bekannt. Er soll gesagt haben, Treue sei keine Frage des Charakters, sondern der Gelegneheit. Er hinterlässt vier Kinder von drei Frauen. |
| ille moderandos feminarum honores dictitans eademque se temperantia usurum in iis quae sibi tribuerentur, ceterum anxius invidia et muliebre fastigium in deminutionem sui accipiens ne lictorem quidem ei decerni passus est aramque adoptionis et alia huiusce modi prohibuit. Tac.ann.1,14,2. | Er aber äußerte wiederholt, man müsse in den Ehrenbezeugungen gegen Frauen Maß halten; die selbe Zurückhaltung werde er auch bei dem üben, was ihm zuerkannt werde. Ängstlich aus Eifersucht, und weil er die hohe Stellung der Frau als Erniedrigung für sich empfand, gestattete er im übrigen nicht einmal, dass ihr ein Lictor zuerkannt würde, und verhinderte die Errichtung eines Altars der Adoption und anderes dieser Art. |
| Non florentis Caesaris neque suis in castris, sed velut in urbe victa facies; gemitusque ac planctus etiam militum auris oraque advertere. progrediuntur contuberniis: quis ille flebilis sonus? quod tam triste? feminas inlustris, non centurionem ad tutelam, non militem, nihil imperatoriae uxoris aut comitatus soliti: pergere ad Treviros et externae fidei. Tac.ann.1,41,1. | Dieser Auftritt bot nicht den Anblick des machtvollen, in seinem Lager stehenden Caesar, sondern den einer vom Feind erstürmten Stadt; das Stöhnen und Händeringen zog auch Auge und Ohr der Soldaten auf sich. Sie traten vor die Zelte: was für klägliche Töne das seien? was für ein Leid? erlauchte Frauen, ohne den Schutz eines Centurio oder eines Soldaten! Nichts um sie her, was die Gattin eines Imperators ausmache, nichts vom üblichen Gefolge! Fort zu den Trevirern wollten sie, sich ausländischer Treue anvertrauen! |
| inerant feminae nobiles, inter quas uxor Arminii eademque filia Segestis, mariti magis quam parentis animo, neque victa in lacrimas neque voce supplex; compressis intra sinum manibus gravidum uterum intuens. Tac.ann.1,57,4. | Man fand da edle Frauen, unter ihnen die Gattin des Arminius, die Tochter des Segestes, mehr dem Mann als dem Vater geistesverwandt, zu keiner Träne zu bringen, zu keinem bittenden Wort sich erniedrigend, die Hände unter der Brust gefaltet und niederblickend auf das, was sie unter dem Herzen trug. |
| sibi tres legiones, totidem legatos procubuisse; non enim se proditione neque adversus feminas gravidas, sed palam adversus armatos bellum tractare. cerni adhuc Germanorum in lucis signa Romana, quae dis patriis suspenderit. Tac.ann.1,59,3. | Ihm seien drei Legionen und ebenso viele Legaten in den Staub gesunken. Aber er führe freilich den Krieg nicht durch Verrat, nicht gegen schwangere Frauen, sondern offen und gegen Bewaffnete. Noch schaue man in Germaniens Hainen die römischen Feldzeichen, die er den heimischen Göttern aufgehängt habe. |
| primus Augustus cognitionem de famosis libellis specie legis eius tractavit, commotus Cassii Severi libidine, qua viros feminasque inlustris procacibus scriptis diffamaverat; mox Tiberius, consultante Pompeio Macro praetore, an iudicia maiestatis redderentur, exercendas leges esse respondit. Tac.ann.1,72,3. | Augustus war der erste, der jenes Gesetz zum Vorwand nahm, eine Untersuchung gegen Schmähschriften einzuleiten; bewogen wurde er dazu durch die mutwillige Laune, aus der heraus Cassius Severus Männer und Frauen von Rang in kecken Schriften verunglimpft hatte. Später gab Tiberius, auf die Anfrage des Prätors Pompeius Macer, ob gerichtliche Untersuchungen nach dem Majestätsgesetz statthaft seien, den Bescheid, die Gesetze seien anzuwenden. |
| postquam duobus cum liberis feralem urnam tenens egressa navi defixit oculos, idem omnium gemitus; neque discerneres proximos, alienos, virorum feminarumve planctus, nisi quod comitatum Agrippinae longo maerore fessum obvii et recentes in dolore antibant. Tac.ann.3,1,4. | Und wie sie jetzt mit ihren zwei Kindern und der Totenurne im Arm vom Schiff kam und die Augen zu Boden senkte, da hörte man ein Seufzen von allen; Verwandte konnte man dabei nicht von Fremden unterscheiden, nicht das Wehklagen der Männer von dem der Frauen, nur dass die Entgegengekommenden in frischer Empfindung des Schmerzes die von langem Gram ermattete Begleitung der Agrippina überboten. |
| quid enim primum prohibere et priscum ad morem recidere adgrediar? villarumne infinita spatia? familiarum numerum et nationes? argenti et auri pondus? aeris tabularumque miracula? promiscas viris et feminis vestis atque illa feminarum propria, quis lapidum causa pecuniae nostrae ad externas aut hostilis gentis transferuntur? Tac.ann.3,53,4. | Denn was soll ich jetzt zuerst zu verhindern suchen, was zuerst im Sinne der alten Moral beschneiden? Die ungeheure Ausdehnung der Landhäuser? Die zahllose Dienerschaft aus allen Nationen? Die Masse an Silber und Gold? Die Wundergebilde in Erz und Malerei? Die Garderobe, die Männer und Frauen gemeinsam tragen? Und jene besondere Vorliebe der Frauen, die unser Geld für Edelsteine ins Ausland oder gar zu feindlichen Nationen gehen lässt? |
| ad hoc lamenta paventium feminarum, fessa aetate aut rudis pueritiae aetas, quique sibi quique aliis consulebant, dum trahunt invalidos aut opperiuntur, pars mora, pars festinans, cuncta impediebant. Tac.ann.15,38,4. | Dazu das Jammergeschrei der bestürzten Frauen; altersschwache Greise oder hilflose Kinder, solche, die für ihre oder anderer Rettung sorgten, indem sie Hilflose mitschleppten oder auf sie warteten, standen überall hemmend im Weg, die einen durch Warten, die anderen durch Hast. |
| Et haec quidem humanis consiliis providebantur. mox petita dis piacula aditique Sibyllae libri, ex quibus supplicatum Vulcano et Cereri Proserpinaeque ac propitiata Iuno per matronas, primum in Capitolio, deinde apud proximum mare, unde hausta aqua templum et simulacrum deae perspersum est; et sellisternia ac pervigilia celebravere feminae, quibus mariti erant. Tac.ann.15,44,1. | Dies waren die Vorkehrungen menschlicher Klugheit. Sodann sah man sich nach Sühnmitteln für die Götter um; man befragte die sibyllinischen Bücher, nach deren Weisung man Gebete an Vulcanus, Ceres und Proserpina richtete und die Frauen Juno um Gnade anflehen ließ, zuerst auf dem Kapitol, dann am nächsten Meeresufer; dort schöpfte man Wasser, um den Tempel und das Bild der Göttin zu besprengen. Endlich veranstalteten verheiratete Frauen Mahlzeiten für die Göttinnen und nächtliche Feiern. |
| Ineunt deinde consulatum Silius Nerva et Atticus Vestinus, coepta simul et aucta coniuratione, in quam certatim nomina dederant senatores, eques, miles, feminae etiam, cum odio Neronis, tum favore in C. Pisonem. Tac.ann.15,48,1. | Das nächste Konsulat traten Silius Nerva und Atticus Vestinus an. Schon hatte die Verschwörung begonnen und zugleich um sich gegriffen; ihr schlossen sich wetteifernd Senatoren, Ritter, Soldaten, sogar Frauen an, aus Hass gegen Nero, besonders aber aus Zuneigung für Gaius Piso. |
| [Cic.Tusc.1,27] Itaque unum illud erat insitum priscis illis, quos cascos appellat Ennius, esse in morte sensum neque excessu vitae sic deleri hominem, ut funditus interiret; idque cum multis aliis rebus, tum e pontificio iure et e caerimoniis sepulcrorum intellegi licet, quas maxumis ingeniis praediti nec tanta cura coluissent nec violatas tam inexpiabili religione sanxissent, nisi haereret in eorum mentibus mortem non interitum esse omnia tollentem atque delentem, sed quandam quasi migrationem commutationemque vitae, quae in claris viris et feminis dux in caelum soleret esse, in ceteris humi retineretur et permaneret tamen. Cic.Tusc.1,27 | So war denn jenes eine eingepflanzt den alten Vorfahren, die Ennius Cascos nennt: es bleibe im Tod die Empfindung, und niemals werde beim Scheiden von dieser Welt der Mensch bis zum gänzlichen Untergang vertilgt. Dies lässt sich teils aus manchen anderen Umständen, teils aus dem priesterlichen Recht und den heiligen Verordnungen wegen der Gräber erkennen, Verordnungen, die die größten Geister nicht mit so viel Sorgfalt beobachtet und an denen Verletzung sie nicht eine so wenig durch Sühne tilgbare Sündenschuld gebunden hätten, wäre nicht tief in ihre Seele die Überzeugung gedrückt gewesen, der Tod sei kein Untergang, der alles aufhebe und vertilge, sondern nur gleichsam eine Wanderung,, eine Veränderung des Lebens, bei ruhmvollen Männern und Frauen ein Führer zum Himmel, während die übrigen an der Erde festgehalten werden, jedoch so, dass sie noch fortdauern. |
| Cumque duas uxores haberet, Aristomachen civem suam, Doridem autem Locrensem, sic noctu ad eas ventitabat, ut omnia specularetur et perscrutaretur ante. Cic.Tusc.5,59,1 | Ebenso pflegte er zu seinen beiden Frauen, seiner Mitbürgerin Aristomache und Doris aus Locri, des Nachts nur so zu kommen, dass er alles zuvor ausspähte und durchsuchte. |
| [Cic.Tusc.1,37] 37 frequens enim consessus theatri, in quo sunt mulierculae et pueri, movetur audiens tam grande carmen: 'Adsum atque advenio Acherunte vix via alta atque ardua Per speluncas saxis structas asperis pendentibus Maxumis, ubi rigida constat crassa caligo inferum,' tantumque valuit error —qui mihi quidem iam sublatus videtur —, ut, corpora cremata cum scirent, tamen ea fieri apud inferos fingerent, quae sine corporibus nec fieri possent nec intellegi. animos enim per se ipsos viventis non poterant mente complecti, formam aliquam figuramque quaerebant. inde Homeri tota νέκυια, inde ea quae meus amicus Appius νεκυομαντεῖα faciebat, inde in vicinia nostra Averni lacus, unde animae excitantur obscura umbra opertae, imagines mortuorum, alto ostio Acheruntis, falso sanguine. has tamen imagines loqui volunt, quod fieri nec sine lingua nec sine palato nec sine faucium, laterum, pulmonum vi et figura potest. nihil enim animo videre poterant, ad oculos omnia referebant. Cic.Tusc.1,37 | Denn die gedrängte Versammlung im Theater, worunter zärtliche Frauen und Knaben sind, wird erschüttert von so schaurig tönendem Spruch: “Hier bin ich – kommend von dem Acheron | Mit Müh’, auf steilem, wildem Weg, durch Klüfte, | Gewölbt aus rauen Felsen, hoch herab | Den Einsturz drohend; wo die Toten starr | Und dicht die Nacht umhüllt –”. Und so mächtig wirkte der Irrtum, der mir aber nun behoben scheint, dass man, trotz des Bewusstseins, die Körper seien verbrannt, dennoch sich vorstellte, solche Dinge geschähen in der Unterwelt, die ohne Körper weder geschehen können, noch sich begreifen lassen. Unfähig, einen rein für sich selbst lebenden Geist zu denken, sah man sich für ihn nach einer gewissen körperlichen Gestalt um. Daher Homers ganze Totenberufung; daher die Geisterbeschwörungen meines Freundes Appius; daher in unserer Nachbarschaft der See des Avernus, “Von wannen in der dunklen Nacht die Geister | Beschworen werden aus dem offenen Tor | Des tiefen Acheron, mit Blut und Salz | Die Gebilde der Verstorbenen.” Dennoch sollen diese Gebilde reden, was doch ohne Zunge, ohne Gaumen, ohne Kehle, Brust und Lungenkraft und Gestalt unmöglich ist. Für geistige Anschauung war man unempfänglich, sie musste sinnlich, durch die Augen vermittelt sein. |