genitus Vulsiniis patre Seio Strabone equite Romano, et prima iuventa Gaium Caesarem, divi Augusti nepotem, sectatus, non sine rumore Apicio diviti et prodigo stuprum veno dedisse, mox Tiberium variis artibus devinxit adeo, ut obscurum adversum alios sibi uni incautum intectumque efficeret, non tam sollertia (quippe isdem artibus victus est) quam deum ira in rem Romanam, cuius pari exitio viguit ceciditque. Tac.ann.4,1,2. | Geboren zu Vulsinii, Sohn des römischen Ritters Seius Strabo, und in früher Jugend schon im Gefolge des Gaius Caesar, des Enkels des verewigten Augustus befindlich, nicht frei von der Nachrede, dass er sich dem reichen Verschwender Apicius preisgegeben habe, fesselte er später den Tiberius durch mancherlei Künste, so dass der, der für jedermann verschlossen war, gegen ihn allein Vorsicht und Zurückhaltung ablegte; möglich wurde dies nicht sowohl durch den Reichtun seines Geistes an Mitteln und Wegen - er ließ durch die gleichen Künste sich zu Fall bringen - als durch die Ungnade der Götter gegen Rom, für das sein Glück und sein Sturz gleich verderblich wurde. |
'Si immensum imperii corpus stare ac librari sine rectore posset, dignus eram, a quo res publica inciperet: nunc eo necessitatis iam pridem ventum est, ut nec mea senectus conferre plus populo Romano possit quam bonum successorem, nec tua plus iuventa quam bonum principem. sub Tiberio et Gaio et Claudio unius familiae quasi hereditas fuimus: loco libertatis erit, quod eligi coepimus; et finita Iuliorum Claudiorumque domo optimum quemque adoptio inveniet. Tac.hist.1,16,1. | "Könnte dieser unermessliche Reichskörper ohne Lenker bestehen und im Gleichgewicht erhalten werden, so wäre es billig, dass mit mir der Freistaat begänne. Nun aber hat schon längst der Zwang der Verhältnisse es dahin gebracht, dass ich in meinem Alter dem römischen Volk nicht mehr bieten kann als einen guten Nachfolger, und du, ein junger Mann, nicht mehr als einen guten Regenten. Unter Tiberius, Gaius und Claudius waren wir gleichsam das Erbteil einer Familie; als Ersatz der Freiheit kann es gelten, dass mit uns das Wahlreich begonnen hat; nachdem das Haus der Julier und Claudier erloschenen ist, wird die Adoption den jeweils Besten auffinden. |
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