12. Apotheose des Aeneas (14,581-608) | ||
Iamque deos omnes ipsamque
Aeneia virtus Iunonem veteres finire coegerat iras, cum, bene fundatis opibus crescentis Iuli, tempestivus erat caelo Cythereius heros. |
Jetzt aber hatte der
Wert des Aineias die sämtlichen Götter, Selbst auch Iuno, bewegt, langwierigem Groll zu entsagen, Als nun, wo die Gewalt für den Knaben Iulus genügend Feststand, reif für den Himmel erschien der kytherische Heros. |
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ambieratque Venus superos
colloque parentis circumfusa sui 'numquam mihi' dixerat 'ullo tempore dure pater, nunc sis mitissimus, opto, Aeneaeque meo, qui te de sanguine nostro fecit avum, quamvis parvum des, optime, numen, |
Venus verwendete sich
bei den Himmlischen, und des Erzeugers Hals umschlang sie und sprach: "O Vater, du wärest ja niemals Mir unfreundlich und hart, sei jetzt willfährig der Bitte: Meinem Aineias verleih, der dich aus unserem Blute Zum Großvater gemacht, o Gütigster, göttliche Würde! |
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dummodo des aliquod!
satis est inamabile regnum adspexisse semel, Stygios semel isse per amnes.' adsensere dei, nec coniunx regia vultus inmotos tenuit placatoque adnuit ore; tum pater 'estis' ait 'caelesti munere digni, |
Sei sie gering, nur mach
ihn zum Gott! Es genügt, dass er einmal Sah das gefürchtete Reich, einmal durch stygische Flut fuhr." Beifall gibt ihr der Rat, und die Königin selber bewahrt nicht Regungsloses Gesicht und erlaubt es mit freundlichem Munde. Und der Erzeuger versetzt: "Wert seid ihr der himmlischen Gabe, |
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quaeque petis pro quoque
petis: cape, nata, quod optas!' fatus erat: gaudet gratesque agit illa parenti perque leves auras iunctis invecta columbis litus adit Laurens, ubi tectus harundine serpit in freta flumineis vicina Numicius undis. |
Du, die begehrt, und
für den du begehrst. Nimm, Kind, das Gewünschte. Iupiter sprach's. Sie dankt voll Freude dem gütigen Vater; Dann vom Taubengespann durch wehende Lüfte gezogen, Steigt sie herab am laurentischen Strand, wo zwischen dem Schilfrohr Zum nah liegenden Meer mit den Wellen Numicius hinschleicht, |
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hunc iubet Aeneae, quaecumque
obnoxia morti, abluere et tacito deferre sub aequora cursu; corniger exsequitur Veneris mandata suisque, quicquid in Aenea fuerat mortale, repurgat et respersit aquis; pars optima restitit illi. |
Und sie befiehlt, dass
der, was dem Tode gehört von Aineias, Spüle hinweg und der See zuführ im schweigenden Laufe. Venus' Geheiß vollbringt der Gehörnte: mit seinen Gewässern Wäscht und schwemmt er und nimmt, was Sterbliches war an Aineias, Alles hinweg. Standhielt dem Bespülen sein besseres Wesen. |
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lustratum genetrix divino
corpus odore unxit et ambrosia cum dulci nectare mixta contigit os fecitque deum, quem turba Quirini nuncupat Indigetem temploque arisque recepit. |
Ihn, den Geläuterten,
salbt mit göttlichem Dufte die Mutter, Und mit ambrosischem Saft, zu lieblichem Nektar gemenget, Naht sie dem Mund und macht ihn zum Gott, der bei des Quirinus Volk nun Indiges heißt und Tempel besitzt und Altäre. |