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C.Valerii Catulli Veronensis
carmina

Catull.85
Hassliebe - Liebeshass

 

 
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 1 Odi et amo. quare id faciam, fortasse requiris. Hassen und lieben zugleich muss ich. - Wie das? wenn ich's wüsste!
 2
nescio, sed fieri sentio et excrucior.
Aber ich fühl's, und das Herz möchte zerreißen in mir.
     
Versmaß:  Elegisches Distichon
Übersetzung: E.Mörike, 17
hexametrum im Distichon
pentametrum im Distichon

 

Aufgabenvorschläge:
  1. Zeichne Gedanken und Gefühlsentwicklung des Gedichtes nach
    1. Ausgangspunkt ist das gleichzeitige Auftreten sich ausschließender Emotionen. Hassliebe oder Liebeshass sind Oxymora, durch das kopulative "et" auf die Spitze getrieben.
    2. Wenn das Unmögliche wirklich wird, verlangt das nach einer Erklärung. Nicht der Betroffene selbst hebt sein Erleben auf die Ebene einer nach Rationalität verlangenden Frage, sondern derjenigen, der zwar mit Interesse und Sympathie Anteil nimmt, doch innerlich distanziert bleibt.
    3. Doch rational lässt sich der Gemütszustand des lyrischen Ichs nicht klären: Was bleibt, ist das leidvolle Empfinden und das Eingeständnis, nicht nur keine Antwort zu wissen, sondern auch des Unvermögens, sich aus Liebesnot zu befreien.
  2. Fehlt es dem Dichter an "Würde", wenn man darunter den Ausgleich von Emotionalität und Rationalität (im Sinne der Deutschen Klassik) versteht?
  3. Lässt sich psychologisch gewendet die These durchhalten, dass Liebe und Hass die beiden Seiten einer Medaille sind und jede einzeln ohne die Möglichkeit der anderen nicht bestehen kann?
Sententiae excerptae:
Lat. zu "Catull.85,"