| Excitabat eos magnitudo, varietas multitudoque in omni genere causarum, ut ad eam doctrinam, quam suo quisque studio consecutus esset, adiungeretur usus frequens, qui omnium magistrorum praecepta superaret; erant autem huic studio maxima, quae nunc quoque sunt, exposita praemia vel ad gratiam vel ad opes vel ad dignitatem; ingenia vero, ut multis rebus possumus iudicare, nostrorum hominum multum ceteris hominibus omnium gentium praestiterunt. Cic.de_orat.1,15. | Aufmunterung fanden sie in der Wichtigkeit, Mannigfaltigkeit und Menge der Rechtsverhandlungen jeglicher Art, so dass zu der gelehrten Bildung, die jeder durch eigenen Fleiß gewonnen hatte, häufige Übung hinzutrat, welche die Vorschriften aller Lehrmeister übertrifft. Es waren auch diesen Bestrebungen die größten Belohnungen, wie auch jetzt noch, in Beziehung auf Einfluss, Macht und Würde ausgesetzt. Die geistigen Anlagen unserer Landsleute aber zeichnen sich, wie wir aus vielen Umständen schließen können, sehr vor denen der übrigen Menschen unter allen Völkern aus. Erwägt man diese Gründe, wen dürfte es da nicht mit Recht befremden, dass sich in der ganzen Geschichte aller Lebensalter, Zeiten und Staaten eine so geringe Anzahl von Rednern findet? Aber freilich ist es ein schwierigeres Werk, als die Menschen wähnen, und aus dem gemeinsamen Zusammenwirken mehrerer Wissenschaften und Bestrebungen hervorgegangen. |
| Panaetius quidem Africanum auditorem et familiarem suum solitum ait dicere, ut equos propter crebras contentiones proeliorum ferocitate exultantes domitoribus tradere soleant, ut iis facilioribus possint uti, sic homines secundis rebus effrenatos sibique praefidentes tamquam in gyrum rationis et doctrinae duci oportere, ut perspicerent rerum humanarum imbecillitatem varietatemque fortunae. Cic.off.1,90,5 | Panaitios jedenfalls bemerkt, sein Freund und Zuhörer Africanus habe öfter geäußert: wie man Pferde, die durch häufige Kampfanstrengung verwildert seien, Zureitern zu übergeben pflege, um sie wieder williger und brauchbar zu machen, so müssten Menschen, die durch das Glück enthemmt und hochfahrend geworden seien, auf den Tummelplatz der Vernunft und Wissenschaft geführt werden, um die Hinfälligkeit der menschlichen Dinge und die Wandelbarkeit des Glückes zu erkennen. |
| solus quippe Natalis et hactenus prompsit missum se ad aegrotum Senecam, uti viseret conquerereturque, cur Pisonem aditu arceret: melius fore, si amicitiam familiari congressu exercuissent; et respondisse Senecam sermones mutuos et crebra conloquia neutri conducere; ceterum salutem suam incolumitate Pisonis inniti. Tac.ann.15,60,3. | Natalis nämlich hatte als einziger, und bloß dies, angegeben, er sei zu dem kranken Seneca geschickt worden, um ihn zu besuchen und sich bei ihm zu beklagen, dass er den Piso nicht vorlasse; es wäre besser, wenn sie ihre Freundschaft in vertrautem Zusammensein pflegten. Darauf habe Seneca geantwortet, gegenseitige Gespräche und häufige Unterredungen seien für keinen von beiden gut; übrigens hänge sein Leben von dem Pisos ab. |
| in Britannico exercitu nihil irarum. non sane aliae legiones per omnis civilium bellorum motus innocentius egerunt, seu quia procul et Oceano divisae, seu crebris expeditionibus doctae hostem potius odisse. Tac.hist.1,9,2. | Im britannischen Heer herrschte keine Erbitterung; in der Tat haben sich keine anderen Legionen während aller Stürme des Bürgerkriegs tadelloser benommen, sei es, weil sie entfernt und durch den Ozean getrennt waren, sei es, weil sie durch häufige Feldzüge gelernt hatten, viel mehr den Feind zu hassen. |
Konnte hier keine weiteren Belege finden
Konnte hier keine weiteren Belege finden
Konnte hier keine weiteren Belege finden