| etenim si loca, si fana, si urbes, si gymnasia, si campum, si canes, si equos, si ludicra exercendi aut venandi consuetudine adamare solemus, quanto id in hominum consuetudine facilius fieri poterit et iustius? Cic.fin.1,69,4 | Denn wenn wir Orte, Tempel, Städte, Gymnasien, wenn dir das Marsfeld, wenn wir Hunde, Pferde, kurzweilige Übungen und Jagden durch die Gewohnheit liebzugewinnen pflegen, wie ungleich leichter und mit wie größerem Recht dürfte dies im Umgang mit Menschen möglich sein! |
| solent et subterraneos specus aperire eosque multo insuper fimo onerant, suffugium hiemis et receptaculum frugibus, quia rigorem frigorum eius modi loci molliunt et, si quando hostis advenit, aperta populatur, abdita autem et defossa aut ignorantur aut eo ipso fallunt, quod quaerenda sunt. Tac.Germ.16,4 | Sie pflegen auch unterirdische Höhlen aufzutun und beschweren sie oben mit viel Mist als Zuflucht für den Winter und zur Aufbewahrung der Feldfrüchte, weil derartige Orte die starre Kälte mildern und ein Feind, wenn einmal einer ins Land kommt, nur, was offen daliegt, plündert; was versteckt und begraben ist, bleibt entweder unerkannt oder entzieht sich eben dadurch, dass man es suchen muss. |
| 2014.07.19 Sunniticus grex terroristicus IS (Islamicus Status) suae dicionis aream in Syria amplificavit. Primo campum gazalem in occidente occupaverunt. Pellicula quaedam magnetoscopica depingit gihadistam, qui ante cadavera sedens permixte Arabice et Germanice: "Porcos (Hanasir)", inquit, "necavimus, bestias (Hajawanat) trucidavimus." Deinde in Oriente complures vicos ab aliis regimini infensis militantibus armis non captis acceperunt. Nunc tertiam Syriae partem imperio tenent. 2014.07.19 | Die sunnitische Terrorgruppe IS (Islamischer Staat) hat das von ihm kontrollierte Gebiet in Syrien ausgeweitet. Zunächst haben sie im Westen ein Gasfeld erobert. Ein Video stellt einen Dschihadisten dar, der vor Leichen sitzt und sagt: "Die Schweine (Hanasir) haben wir geschlachtet, die Tiere (Hajawanat) niedergemetzelt." Dann haben sie im Osten mehrere Orte von anderen regierungsfeindlichen Kämpfern kampflos übernommen. Jetzt kontrollieren sie ein Drittel von Syrien. |
| primus Caesar cum praetoriis cohortibus capto vallo dedit impetum in silvas; conlato illic gradu certatum. hostem a tergo palus, Romanos flumen aut montes claudebant: utrisque necessitas in loco, spes in virtute, salus ex victoria. Tac.ann.2,20,3. | Der Cäsar war mit seinen prätorischen Kohorten der erste, der sich des Walles bemächtigte und von da in den Wald eindrang. Hier focht Mann gegen Mann; den Feind umschlossen von hinten der Sumpf, die Römer, Fluss oder Berge; beide wurden von der Beschaffenheit des Orte vor ein unausweichliches Entweder Odergestellt: Hoffnung lag nur in der Tapferkeit, Rettung im Sieg. |
| igitur paucos dies insumpsit reficiendae classi; simul sinus Actiaca victoria inclutos et sacratas ab Augusto manubias castraque Antonii cum recordatione maiorum suorum adiit. namque ei, ut memoravi, avunculus Augustus, avus Antonius erant, magnaque illic imago tristium laetorumque. Tac.ann.2,53,2. | In Nikopolis verwendete er daher etliche Tage auf die Ausbesserung der Flotte; zugleich besuchte er den durch den Sieg bei Aktium berühmten Golf, die von Augustus errichteten Trophäen und das Lager des Antonius, indem er seiner Ahnen gedachte. Denn er hatte, wie schon erwähnt, den Augustus zum mütterlichen Onkel und den Antonius zum Großvater, und so boten ihm jene Orte ein reiches Bild von traurigen und frohen Ereignissen. |
| Petita inde Euboea tramisit Lesbum, ubi Agrippina novissimo partu Iuliam edidit. tum extrema Asiae Perinthumque ac Byzantium, Thraecias urbes, mox Propontidis angustias et os Ponticum intrat, cupidine veteres locos et fama celebratos noscendi; pariterque provincias internis certaminibus aut magistratuum iniuriis fessas refovebat. Tac.ann.2,54,1. | Von da reiste er über Euböa hinüber nach Lesbos, wo Agrippina ihr letztes Kind, die Julia, gebar. Dann ging die Fahrt zu den äußersten Grenzen Asiens: er sah die thrakischen Perinthus und Byzantium, fuhr durch die Meerenge Propontis und die Mündung des Pontus. Es beseelte ihn der Wunsch, die alten vielberühmten Orte kennenzulernen; zugleich wollte er auch die durch innere Streitigkeiten oder durch das Fehlverhalten der Verwaltung heruntergekommenen Provinzen wieder auf die Beine stellen. |
| Quo tandem igitur gaudio adfici necesse est sapientis animum cum his habitantem pernoctantemque curis! ut, cum totius mundi motus conversionesque perspexerit sideraque viderit innumerabilia caelo inhaerentia cum eius ipsius motu congruere certis infixa sedibus, septem alia suos quaeque tenere cursus multum inter se aut altitudine aut humilitate distantia, quorum vagi motus rata tamen et certa sui cursus spatia definiant — horum nimirum aspectus impulit illos veteres et admonuit, ut plura quaererent; Cic.Tusc.5,69,1 | Von welcher Freude nun muss des Weisen Seele erfüllt werden, wenn sie Tag und Nacht mit solchen Gedanken umgeht! Wenn er daher die Bewegung und Umdrehungen der ganzen Welt durchschaut; wenn er die unzähligen Sterne am Himmel, die an bestimmte Orte geheftet sind, mit eben dessen Bewegung übereinstimmen sieht, und dass sieben andere ihren Lauf beibehalten, die nach Höhe und Tiefe erheblich voneinander abstehen, deren schweifende Bewegungen dennoch bestimmte und feste Räume durchlaufen — Ihre Anschauung ist es, die jene Alten antrieb und ermunterte weiterzuforschen. |
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