Q.Horatii Flacci
carmina
liber secundus
Hor.c.2,10: An Licinius Murena: Der goldene Weg der Mitte
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Rectius vives, Licini, neque altum
semper urgendo neque, dum procellas cautus horrescis, nimium premendo litus iniquum.
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Sichrer wirst du leben,Licin, wofern du Nicht auf hohem Meer zu weit dich wagest, Noch aus Furcht vor Stürmen am ungetreuen Ufer nur segelst.
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| 5 |
auream quisquis mediocritatem
diligit, tutus caret obsoleti sordibus tecti, caret invidenda sobrius aula.
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Wer den goldenen Mittelweg liebt, vermeidet Gern der morschen Hütte berauchtes Obdacht, Und vermeidet, nüchternen Sinnes, gleich gern Neid und Paläste.
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| 9 |
saepius ventis agitatur ingens
pinus et celsae graviore casu decidunt turres feriuntque summos fulgura montis.
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Öfter schwankt von Winden die hohe Fichte, Schwerer stürzt der Turm in die Tiefe nieder, Und der Berge Gipfel berührt des Himmels Näherer Blitzstrahl.
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| 13 |
sperat infestis, metuit secundis
alteram sortem bene praeparatum pectus: informis hiemes reducit Iuppiter, idem
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Weiser Gleichmut hoffet in bösen Tagen, Fürchtet in den guten ein andres Schicksal; Ungestüme Winter entfernt derselbe Gott, der sie sandte.
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| 17 |
submovet; non, si male nunc, et olim
sic erit: quondam cithara tacentem suscitat Musam neque semper arcum tendit Apollo.
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Was uns heut bekümmert, nicht immer schmerzt es, Immer spannt Apoll nicht den Bogen; oft auch Weckt er mit dem Barbiton die verstummte Muse zum Singen.
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| 21 |
rebus angustis animosus atque
fortis adpare, sapienter idem contrahes vento nimium secundo turgida vela.
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Zeige bei trübseliger Zeit dich tapfer Und von unerschüttertem Mut; doch lern' auch, Schwellt ein allzu günstiger Wind dein Segel, Klüglich es einziehn.
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Versmaß: Sapphicum |
Übersetzung: K.W.Ramler |
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| Weitere Üb.: E.W.WJ.v.Wobeser (119) | Färber (83) | R.A.Schröder (59) | Plankl, 13 | .H.Voss, 37 | ||
Aufgabenvorschläge:
Sententiae excerptae:
Lat. zu "Hor.c.2,10,"