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3.
Szene: Klytaimnestra, Chor |
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Klytaimnestra tritt wieder aus dem Palast und sieht in der Ferne am Meeresstrand den Herold kommen | ||||||
Kl. | Bald offenbart sich, ob der nachterhellenden | |||||
490 | Brandfackeln Fernlicht und
der Flamme Wechselflug Wahrhaftes brachten, oder ob des Lichtes Strahl Mit Süßer Botschaft, wie ein Traum, das Herz betrog. Dort kommt ein Herold am Gestad, mit Ölgezweig Das Haupt umschattet: klar beteugt der dürre Staub, |
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495 | Des Schlammes Zwillingsbruder,
dass er Kunde bringt Nicht als ein stummer Bote, noch durch feurige Rauchwirbelsäule, welche von den Bergen steigt. Nein, größere Freud entweder wird er künden uns - Das Gegenteil zu sagen, bebt mein Mund zurück. |
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500 | Cho. |
Denn Glück und Segen häufe
sich zum alten Heil! Wer je das anders unsrer Stadt zu wünschen wagt, Der schmecke selbst die Früchte seines Frevelsinns! |
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4.
Szene: Herold, Klytaimnestra, Chor |
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He. | O meiner Heimat Boden, Argos'
teures Land, Mit dieses zehnten Jahres Licht begrüß ich dich; |
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505 | Da mancher Hoffnungsanker
brach, des einen froh! |
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510 | Du fürder nicht uns feindlich
gegenübertrittst: Genug der Pfeile schleudertest am Skamandros du: Sei jetzo neuer Retter uns und Kampfestrost, O Fürst Apollon! Alle Kampfschutzgötter auch, Hört an, und Hermes, meines Amts Ruhmspender du, |
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515 | Der höchste Herold, jeder
Heroldszunge Preis, Und ihr, Heroen, die ihr ausgesandt das Heer, Nehmt gnadenreich das speerverschonte wieder auf! Heil euch, o Königshallen, vielgeliebtes Dach, Erhabner Thronsitz, Götter ihr am offnen Markt, |
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520 | Empfanget heitern Angescihts,
wenn je zuvor, Auch jetzt den König ziemend, der so lange fern! Denn euch und allen diesen kehrt ein lichter Strahl In dunkler Nacht, der Herrscher Agamemnon heim. Auf denn! Bewillkommt freundlich ihn, wie ihm gebührt, |
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525 | Der Ilion ausgerottet mit des
Rächers Zeus Furchbarem Grabscheit, das den Boden umgewühlt. Altär' und Göttertempel sind in Staub gestürzt, Und alles Landes Samen liegt im Keim vertilgt. Er, der um Ilions Nacken warf ein solches Joch, |
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530 | Er kehrt, des Atreus edler,
hochbeglückter Sohn, Zurück, der höchsten Ehre wert von allen, die Jetzt leben! Weder Paris noch die Bundesstadt Rühmt künftig, dass die Sühne nicht der Tat entsprach. Beladen mit des Raubes und Betruges Schuld, |
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535 | Cho. He. |
Verlor er seines Fanges Preis,
und hat zugleich Stammland und Stammhaus allvernichtend abgemäht. So büßte zweifach Priamos' Haus die Freveltat. Heil dir, o Herold, der du kommst vom Griechenheer! Ja, Heil! Ich sterbe willig nun auf Götterwink. |
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540 | Cho. He. Cho. He. Cho. |
Du littest Sehnsuchtsschmerzen
nach dem Vaterland? So, dass in Freudentränen jetzt mein Auge schwimmt. So wart ihr auch an jenem süßen Weh erkrankt? Wie deut ich, rede, dieser dunklen Frage Sinn? Schlug euer Herz erwidernd unsern heißen Drang? |
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545 | He. Cho. He. Cho. He. |
Du meinst, das Land sah bangend
nach dem bangen Heer? Aus grauumwölktem Busen seufzt ich oft empor. Woraus entspann sich dieser finstre Gram dem Volk? Das Schweigen acht ich für des Leids Heilmittel längst. Weil fern die Herrscher weilten, musstest zittern du? |
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550 | Cho. He. |
Gleich dir erscheint mir jetzt
der Tod als Hochgewinn! Ja, Heil umglänzt uns! Im Verlauf von langer Frist Erscheinen bald uns Tage, die erfreulich sind, Bald auch gewölkumflorte! Wem indessen fiel Ein ewig blauer Himmel außer Göttern zu? |
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555 | Denn wollt ich schildern
Müh und Not auf offnem Meer, |
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560 | Vom Himmel niederperlten wiesennetzende Tautropfen, halmumschimmernd, eine stete Pest Die Gewänder feuchtend und verwildernd unser Haar. Beschrieb ich dann den Winter, den des Ida Schnee Zusandte, jenen grimmen, vögelmordenden, |
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565 | Und des Sommers Gluten, wenn
das Meer auf schweigendes Windstilles Mittagslager sank, in Schlaf gewiegt: Was nützte diese Klage? Vorüber schwand die Not, Vorüber längst auch jenen, die gefallen sind, Die selig ausruhn, ohne Wunsch der Wiederkehr! |
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570 | Warum die Toten zählen,
und was soll das Herz Des Lebenden trauern, ob des Missgeschickes Groll? Nein, allem Leid sei freudig Lebewohl gesagt! Denn uns, den Überbliebnen vom Argeierheer, Erblüht Gewinn, der alle Schmerzen niederwägt. |
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575 | Wir dürfen, heimgeflogen
über Land und Meer, Laut Rühmen uns an dieses Tages Sonnenlicht: Das Heer von Argos, endlich stürzt' es Ilion Und hing den Göttern Griechenlands die Beute hier Am heiligen Tempelpfosten auf zum ewgen Schmuck! |
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580 | Cho. |
Die solches hören, preisen
müssen sie die Stadt Und ihre Feldherrn; feiern auch die Huld des Zeus, Die dieses hat vollendet! Alles weißt du nun. Der frohen Kunde schenk ich endlich mein Vertraun; Denn Zweifel stachen immer neu des Greisen Brust. |
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585 | Das Haus und Klytaimnestra
muss dein Wort zunächst Mit Wonne füllen, aber hoch auch mich erfreun. |
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Klytaimnestra tritt aus dem Hintergrund näher auf den Herold zu |
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Kly. | Ich jauchzte längst in
hellem Flammenjubel auf, Als uns des Feuers erster nächtiger Bote kam, Verkündend Troias Niedersturz und Untergang. |
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590 | Da schalt mich mancher spöttisch:
"Auf den Fackelschein Vertrauend glaubst du, Priamos Feste sei zerstört? Traun, Weiberart ist's, allzu schnell entflammt zu sein!" Nach solchem Vorwurf stand ich als verblendet da. Doch ließ ich gleichwohl opfern; und auf mein Gebot |
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595 | Scholl Jauchzen durch die ganze Stadt allüberall, Und unter Weihgebeten sank die duftige Brandopferflamme nieder auf der Götter Herd. Was brauchst du nun mir kunzutun ein Breiteres? Bald hör ich alles aus der Fürsten eignem Mund. |
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600 | Drum eil ich, dass ich meinen
würdigen Ehgemahl |
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605 | Zu kommen mög er eilen,
heißersehnt der Stadt! Daheim erwart' ihn eine Gattin, ganz so treu, Wie einst er sie verlassen, eine Wächterin Des Hauses, hold dem Manne, Widersachern feind, Auch sonst sich gleich in allem, da sie nimmermehr |
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610 | Ein Siegel frech erbrochen
trotz der langen Frist! Gunst andrer Männer und befleckten Namens Ruf Sind Dinge, mir nicht minder fremd als Schwertes Stoß! |
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Klytaimnestra begibt sich, von ihren Dienerinnen begleitet, zurück in den Palast. | ||||||
He. | Ein solcher Selbstruhm, fern von Lug und
Heuchelei, Dient nimmermehr zur Schande für ein edles Weib! |
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5.
Szene: Chor, Herold |
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615 | Cho. | Mit klaren Worten schloss sie
dir, dem Hörenden, EIn treuer Dolmetsch, ihrer Brust Gedanken auf. Doch sprich, o Herold! Denn zu hören wünscht ich, ob Menelaos wohlbehalten acuh mit euch zugleich Nach Haus zurückkehrt, dieses Landes teurer Fürst? |
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620 | He. Cho. He. |
Nicht kann ich kundtun froher
Kunde falschen Klang, Dass ihre Frucht die Freunde lange Zeit beglückt. O sprächst du lieber wahrer Kunde frohes Wort! Denn fehlt die Wahrheit, wird das falsche Licht entdeckt. Menelaos ist verschwunden aus dem Griechenheer, |
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625 | Cho. He. |
Er selbst mitsamt dem Schiffe!
Nimmer red ich Lug! Sprich, fuhr er ab von Troia, dass ihn jeder sah, Oder riss ihn Sturm, der Allverderber, fort vom Heer? Du trafst, ein wackrer Bogenschütze, in das Ziel, Und fasstest langes Ungemach in kurzen Laut! |
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630 | Cho. He. Cho. |
Sprich, kam von andern Schiffen
nicht vielleicht Bericht Von seiner Rettung oder seinem Untergang? Nein, keiner weiß Genaues anzukündigen, Als der des Erdreichs Keime nährt, der Sonnengott. Wie hat der Sturm begonnen, der das Schiffervolk |
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635 | He. |
Durch Götterzorn befallen,
und wie legt' er sich? Nicht ziemt's mit Unheilskunde segensreichen Tag Zu entheiligen ruchlos; streng bestraft's der Götter Macht! Denn bringt ein Herold seiner Stadt schmachvolles Weh, Mit düsterem Antlitz, kündend, dass das Heer gestürzt, |
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640 | Dass schlimmer Wunden eine
traf die Stadt zunächst, Des Volks Gesamtheit, eine zweite vieler Haupt, Da viele Häuser Ares' Doppelgeißel schlug, Zweispitzig Unheil, blutig Jammerzwiegespann: Wenn also kommt ein Bote, mit so hartem Weh |
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645 | Belastet, ziemt's ihm, anzustimmen
Furiengesang! Wer aber als Verkünder neuer Segnungen Der Stadt erscheint, die freudenreiche Tage schaut: - Wie kann ich Heil mit Trauer mischen, und den Sturm Der Achaier schildern, den der Götter Groll gesandt? |
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650 | Verschworen rasten, sonst
ein ewig feindlich Paar, Meerflut und Feuer, und besiegelten ihren Bund Mit unseres unglückseligen Heeres Untergang. Des Nachts erhob sich grauser Unheilswoge Turm. So sahen wir des aigaischen Meeres Wogenfeld |
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655 | Zermalmend keilten thrakische
Winde Schiff an Schiff; Im Schnabelstoß, bei tollen Wutorkans Gewalt Und sturmgepeitschtem Regenschlag verschwand das Heer, Von bösen Hirten fortgerafft im Wellensturz. Doch als der Sonne heller Strahl aufleuchtete, |
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660 | Von Griechenleichen überblüht
und Trümmerholz. Uns aber und des Schiffes unversehrten Kiel Entriss dem Schlund, sei's offen oder sei's mit Trug, Ein Gott, das Steuer fassend, nicht ein Sterblicher. Fahrtlenkend thronte Tyche, rettungsreich, an Bord, |
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665 | Dass weder Flutbraus unser
Schiff vom Ankerplatz Verjagte, noch an klippiges Ufer strandend warf. Wir trauten gleichwohl, vor des Meeres Hadesnacht Entronnen, selbst am lichten Tag, dem Glück nur halb, Und schauten angstvoll auf das Feld des Jammers hin, |
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670 | Wo jetzt das Heer lag, zugerichtet
grausenvoll. Wer noch dem allgemeinen Sturz entgangen lebt, Betrachtet uns als Opfer, könnt es anders sein? Und wir dagegen wähnen dies von ihrem Los. Zum besten mag's sich wenden! Kühn erwart indes; |
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675 | Menelaos kehrt vor allen und
zuerst zurück. Denn falls ein Lichtstrahl Helios' ihn noch erblickt, Ihn leben sieht und atmen, durch die Huld des Zeus, Der noch den Stamm der Atreiden nicht ausrotten mag, Bleibt sichre Hoffnung seiner Wiederkunft nach Haus! |
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680 | So ist's; die Wahrheit sprach ich rein und unverkürzt. | |||||
Der
Herold verlässt die Szene. Der Chor bleibt allein zurück und singt ein
Lied (2. Stasimon) |
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