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Die Inschrift auf dem Domnapfbrunnen
Die Sachinformationen zum Domnapf entnehmen wir Ph. Weindel (S. 62): "Der Domnapf, westlich des Domes, im Kreuzpunkt mehrerer Straßen, bildet ursprünglich die Grenze zwischen dem Gebiet der ehemaligen freien Reichsstadt und dem Gebiet des Bischofs, beziehungsweise Domkapitels, der sogenannten Dom-Immunität. Er stammt in seiner jetzigen Gestalt aus dem Jahre 1490, ist aber in seinem Bestand älter. Der jetzige Napf trägt das Wappen des Hochstiftes Speyer und des Bischofs Ludwig von Helmstädt. In alter Zeit war er Hoheitszeichen, das heißt, wer sich in der Stadt eines Frevels schuldig gemacht hatte und zum Domnapf flüchten konnte, durfte nicht mehr richterlich belangt werden. Wenn ein neuer Bischof in die Stadt einzog, um von seinem Bistum Besitz zu ergreifen, war hier das von der Stadt beanspruchte und auch ausgeübte Geleitrecht zu Ende..." sp_di_06a.jpg (29380 Byte)
Darauf bezieht sich die Inschrift, die sich auf der zeitgenössischen (Zeuner 1982) Nachbildung der alten Bronzeumkleidung, von den beiden Wappen aufgelockert, im Kreis um den Brunnenrand herumzieht.
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Quid velit haec, relegas, ut lanx cavus ille
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anx cavus ille catinus; Dum novus antistes
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antistes procerum comitante caterva - Urb
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va - Urbem hanc intrat eques, huc Bacchi mu
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es, huc Bacchi munera fundit; (2. Wappen)
 
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Virginis a templo cleri simul ecc
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i simul ecclesiarum - Terminus et lim
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et limes, stat libertatis asylum; Et fit
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asylum; Et fit confugium, portus et
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tus et ara reis. 1490."   (1. Wappen)
Im Zusammenhang gelesen:
Quid velit haec, relegas, ut lanx cavus ille catinus; Dum novus antistes procerum comitante caterva - Urbem hanc intrat eques, huc Bacchi munera fundit; [2. Wappen] Virginis a templo cleri simul ecclesiarum - Terminus et limes, stat libertatis asylum; Et fit confugium, portus et ara reis. 1490."  [1. Wappen]

Unser Übersetzungsvorschlag (wobei wir den Anfang der im Kreis laufenden Inschrift hoffentlich sinnvoll gewählt haben):
Was diese Schale, magst du bedenken, gleichsam ein hohler Napf, bedeute; Sobald ein neuer Bischof in Begleitung der Edlen Schar - diese Stadt zu Pferd betritt, gießt er hinein des Bacchus Gaben; (2. Wappen) Vom Dom der Jungfrau und zugleich des Domkapitels her steht er als Grenze, Wall und Freistatt der Freiheit; und er wird Zuflucht; Hafen und Altar den Angeklagten. 1490. (1. Wappen)

Etwas poetischer liest es sich auf der ebenfalls von Zeuner 1982 gearbeiteten und vom Verkehrsverein Speyer gestifteten Bronzetafel im Fußboden südlich vor dem Brunnen:

HIE LESET MÄNNIGLICH, IHR LIEBEN LEUTE,
WAS DIESER NAPF, DIE SCHÜSSEL HOHL, BEDEUTE:

SOOFT EIN BISCHOF HOCH ZU ROSS,
BEGLEITETVON FÜRNEHMEM TROSS,

ERSTMALS IN DIESE STADT SICH WENDET,
ER SEINEN WILLKOMMTRUNK DRAUS SPENDET

VOM MÜNSTER UNSRER LIEBEN FRAU
IM NAPFE MARK UND GRENZMAL SCHAU

DER GEISTLICHEN IMMUNITÄT:
ALS EIN ASYL DER FREIHEIT STEHT

SODANN DER NAPF ALS ZUFLUCHTSORT
DEN SCHULDIGEN ALTAR UND PORT.

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