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Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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Post eius mortem nihilominus Helvetii id, quod constituerant, facere conantur, ut e finibus suis exeant. Caes.Gall.1,5,1Obgleich nun Orgetorix tot war, suchten die Helvetier nichts desto weniger den einmal gefassten Entschluss der Auswanderung auszuführen.
ubi iam se ad eam rem paratos esse arbitrati sunt, oppida sua omnia numero ad duodecim, vicos ad quadringentos, Caes.Gall.1,5,2Obgleich nun Orgetorix tot war, suchten die Helvetier nichts desto weniger den einmal gefassten Entschluss der Auswanderung auszuführen.
His Caesar ita respondit: eo sibi minus dubitationis dari, quod eas res, quas legati Helvetii commemorassent, memoria teneret, atque eo gravius ferre, quo minus merito populi Romani accidissent. Caes.Gall.1,14,1Hierauf erwiderte Cäsar, er müsse sich um so weniger bedenken, als ihm die von den helvetischen Gesandten erwähnten Ereignisse bewusst seien, und jene Niederlage ihm um so schmerzlicher sei, je weniger das römische Volk sie verdient hätte.
qui se ex his minus timidos existimari volebant, non se hostem vereri, sed angustias itineris et magnitudinem silvarum, quae inter eos atque Ariovistum intercederent, aut rem frumentariam, ut satis commode supportari posset, timere dicebant. Caes.Gall.1,39,6Wer unter ihnen als weniger furchtsam gelten wollte, erklärte, er habe zwar keine Scheu vor dem Feind selbst, aber fürchte die Engpässe unterwegs und die ausgedehnten Wälder zwischen ihnen und Ariovist, oder auch dass man die Lebensmitteln nicht leicht werde nachführen können.
neque multum frumento, sed maximam partem lacte atque pecore vivunt multumque sunt in venationibus. Caes.Gall.4,1,8Auch nähren sie sich weniger von Getreide als von der Milch und dem Fleisch ihrer Herden und sind viel auf der Jagd.
nihilo tamen setius principibus Treverorum ad se convocatis hos singillatim Cingetorigi conciliavit, quod cum merito eius ab se fieri intellegebat, tum magni interesse arbitrabatur eius auctoritatem inter suos quam plurimum valere, cuius tam egregiam in se voluntatem perspexisset. Caes.Gall.5,4,3Nichts desto weniger versammelte er noch die Häuptlinge der Treverer bei sich und suchte sie einzeln für Cingetorix zu gewinnen. Denn er war auf der einen Seite überzeugt, Cingetorix habe dies verdient; auf der anderen Seite war es nach seiner Ansicht von großer Bedeutung, wenn der Mann, dessen so ausgezeichnete Anhänglichkeit an ihn der erprobt hatte, bei seinen Mitbürgern im größten Ansehen stehe.
Caesar exposito exercitu et loco castris idoneo capto, ubi ex captivis cognovit, quo in loco hostium copiae consedissent, cohortibus decem ad mare relictis et equitibus trecentis, qui praesidio navibus essent, de tertia vigilia ad hostes contendit, eo minus veritus navibus, quod in litore molli atque aperto deligatas ad ancoras relinquebat. ei praesidio navibusque Q. Atrium praefecit. Caes.Gall.5,9,1Nachdem Cäsar sein Heer ans Land gesetzt und einen zum Lager passenden Ort gewählt hatte, ließ er, sobald ihm Gefangene Nachricht gebracht hatten, wo die feindlichen Truppen standen, 10 Kohorten mit 300 Reitern am Lager zurück, um die Schiffe zu decken. Er selbst zog um die dritte Nacht Wache gegen den Feind, der Flotte wegen um so weniger besorgt, als er die Schiffe an einem sanften und felsenfreien Ufer vor Anker ließ; den Befehl über die Deckung der Schiffe gab er dem Quintus Atrius.
Postero die procul a castris hostes in collibus constiterunt rarique se ostendere et lenius quam pridie nostros equites proelio lacessere coeperunt. Caes.Gall.5,17,1Tags darauf stellten sich die Feinde weit vom Lager auf den Höhen, zeigten sich nur zerstreut und reizten die Römer weniger hitzig zum Kampf.
non facile Gallos Gallis negare potuisse, praesertim cum de recuperanda communi libertate consilium initum videretur. Caes.Gall.5,27,6Sie hätten es als Gallier ihren gallischen Brüdern nicht wohl abschlagen können, um so weniger, als der gefasste Entschluss der Erkämpfung allgemeiner Unabhängigkeit zu gelten schien.
quantasvis, magnas etiam copias Germanorum sustineri posse munitis hibernis docebant; rem esse testimonio, quod primum hostium impetum multis ultro vulneribus inlatis fortissime sustinuerint; re frumentaria non premi; Caes.Gall.5,28,4man könne sich durch die Verschanzung schützen und gegen das stärkste Heer der Germanien behaupten; Beweis dafür sei der Umstand, dass man den ersten Sturm der Feinde so tapfer abgeschlagen und noch dazu nicht weniger verwundet habe; an Lebensmitteln sei kein Mangel;
qua quidem ex re hominum multitudo cognosci potuit; nam minus horis tribus milium pedum XV in circuitu munitionem perfecerunt. Caes.Gall.5,42,4Daraus konnte man auf ihre Menge schließen; denn sie brachten in weniger als drei Stunden eine Verschanzung von 15'000 Fuß im Umfang zustande.
hi cum per se minus valerent, quod summa auctoritas antiquitus erat in Haeduis magnaeque eorum erant clientelae, Germanos atque Ariovistum sibi adiunxerant eosque ad se magnis iacturis pollicitationibusque perduxerant. Caes.Gall.6,12,2Weil die Häduer von alter Zeit an das größte Ansehen genossen und viele Schutzvölker hatten, hatten sich die weniger mächtigen Sequaner mit den Germanen unter Ariovist eingelassen und mit großen Opfern und Versprechungen in ihr Land gezogen.
id mihi duabus de causis instituisse videntur, quod neque in vulgus disciplinam efferri velint neque eos, qui discunt, litteris confisos minus memoriae studere, quod fere plerisque accidit, ut praesidio litterarum diligentiam in perdiscendo ac memoriam remittant. Caes.Gall.6,14,4Dies geschieht, wie ich glaube, aus zwei Gründen: einmal, weil sie verhindern wollen, dass ihre Lehre unter das Volk kommt; und dann, damit nicht ihre Jünger, wenn sie sich auf das Geschriebene verlassen können, weniger Sorgfalt auf das Gedächtnis verwenden; denn die meisten Menschen vernachlässigen im Vertrauen auf das sorgfältige Auswendiglernen und das Gedächtnis.
quare ad haec rursus opera addendum Caesar putavit, quo minore numero militum munitiones defendi possent. itaque truncis arborum aut admodum firmis ramis abscisis atque horum delibratis ac praeacutis cacuminibus perpetuae fossae quinos pedes altae ducebantur. Caes.Gall.7,73,2Er glaubte also, zu dem, was bereits vollendet war, noch Zusätze machen zu müssen, um so zum Schutz des Ganzen weniger Krieger zu brauchen. Daher haute man Baumstämme oder recht starke Äste ab, die man am Ende abschälte und zuspitzte; dann zog man fünf Fuß tiefe fortlaufende Gräben.
Huius munitionis duplex erat consilium. namque et operum magnitudinem et timorem suum sperabat fiduciam barbaris adlaturum, et cum pabulatum frumentatumque longius esset proficiscendum, parvis copiis castra munitione ipsa videbat posse defendi. Caes.Gall.8,10,1Der Zweck dieser Befestigung war ein doppelter. Denn erstens hoffte Cäsar, dass die Größe der Werke und der Schein, als fürchteten sich die Römer, den Feind zuversichtlicher machen würden. Zweitens aber sollte sich das Lager auch bei weniger Mannschaft durch seine eigene Festigkeit verteidigen können, für den Fall, dass man, um Futter und Getreide zu holen, sich etwas weiter entfernen musste.
Quo cum confestim C. Caninius venisset animadverteretque omnes oppidi partes praeruptissimis saxis esse munitas, quo defendente nullo tamen armatis ascendere esset difficile, magna autem impedimenta oppidanorum videret, quae si clandestina fuga subtrahere conarentur, effugere non modo equitatum, sed ne legiones quidem possent, Caes.Gall.8,33,1Caninius, der eiligst erschien, bemerkte, dass alle Seiten des Platzes durch die steilsten Felsen geschützt waren, so dass Bewaffnete auch ohne alle Abwehr von Seiten der Belagerten nur schwer hinaufkommen konnten. Zugleich nahm er aber auch eine Menge Habseligkeiten wahr, die den Einwohnern gehörten, und überzeugte sich, dass man in einer heimlichen Flucht mit diesem Gepäck nicht einmal seinem Fußvolk, viel weniger der Reiterei zu entwischen im Stande wäre.
nihil enim minus volebat quam sub decessum suum necessitatem sibi aliquam imponi belli gerendi, ne, cum exercitum deducturus esset, bellum aliquod relinqueretur, quod omnis Gallia libenter sine praesenti periculo susciperet. Caes.Gall.8,49,2Denn nichts wünschte er weniger, als sich bei seinem bevorstehenden Abgang in der Notwendigkeit zu sehen, ins Feld zu ziehen; er musste sonst, im Begriff das Heer aus dem Land zu führen, einen Krieg hinter sich lassen, den das gesamte Gallien, wenn keine Gefahr nahe wäre, mit aller Bereitwilligkeit führen würde.
ita imperium semper ad optumum quemque a minus bono transfertur. Sall.Cat.2,6und die Macht fällt vom weniger Tüchtigen immer dem Tüchtigsten zu.
non divitiis cum divite neque factione cum factioso, sed cum strenuo virtute, cum modesto pudore, cum innocente abstinentia certabat; esse quam videri bonus malebat: ita, quo minus petebat gloriam, eo magis illum adsequebatur. Sall.Cat.54,6Er suchte nicht den Reichen an Reichtum, den Parteimann an Parteilichkeit zu überbieten, sondern den Tüchtigen an Sittlichkeit, den Bescheidenen an Zurückhaltung, den Ehrlichen an Enthaltsamkeit; gut sein wollte er, nicht scheinen: und so holte ihn der Ruhm, je weniger er ihm nachjagte, um so mehr ein.
praeterea, milites, non eadem nobis et illis necessitudo inpendet: nos pro patria, pro libertate, pro vita certamus; illis supervacuaneum est pugnare pro potentia paucorum. Sall.Cat.58,11Außerdem, Soldaten, bedrängt uns ein ganz anderer Zwang als jene: Wir kämpfen um Vaterland, um Freiheit, um Leben; jene drängt nichts, für die Macht einiger weniger zu kämpfen.
nam si quis minorem gloriae fructum putat ex Graecis versibus percipi quam ex Latinis, vehementer errat, propterea quod Graeca leguntur in omnibus fere gentibus, Latina suis finibus exiguis sane continentur. Cic.Arch.23.aDenn wenn jemand glaubt, dass griechische Gedichte eine weniger reiche Ernte an Ruhm gewähren als lateinische, so ist er sehr im Irrtum; denn das Griechische wird fast unter allen Völkern gelesen, das Lateinische aber ist auf sein eigentümliches, in der Tat kleines Gebiet beschränkt.
Vere mihi hoc videor esse dicturus, ex omnibus eis, qui in harum artium liberalissimis studiis sint doctrinisque versati, minimam copiam poetarum et oratorum egregiorum exstitisse: atque in hoc ipso numero, in quo perraro exoritur aliquis excellens, si diligenter et ex nostrorum et ex Graecorum copia comparare voles, multo tamen pauciores oratores quam poetae boni reperientur. Cic.de_orat.1,11.Mit Recht glaube ich behaupten zu dürfen, dass unter allen denen, die ihre Bemühungen auf diese edlen Künste und Wissenschaften gerichtet haben, die Menge ausgezeichneter Dichter sich als die geringste erweist. Und obwohl unter diesen nur sehr selten ein hervorragender Geist auftritt, so wird man doch, wenn man nach der Menge der Unsrigen und der Griechen eine sorgfältige Vergleichung anstellen will, weit weniger gute Redner als gute Dichter finden.
postero autem die, cum illi maiores natu satis quiessent et in ambulationem ventum esset, dicebat tum Scaevolam duobus spatiis tribusve factis dixisse 'cur non imitamur, Crasse, Socratem illum, qui est in Phaedro Platonis? Nam me haec tua platanus admonuit, quae non minus ad opacandum hunc locum patulis est diffusa ramis, quam illa, cuius umbram secutus est Socrates, quae mihi videtur non tam ipsa acula, quae describitur, quam Platonis oratione crevisse, et quod ille durissimis pedibus fecit, ut se abiceret in herba atque ita illa, quae philosophi divinitus ferunt esse dicta, loqueretur, id meis pedibus certe concedi est aequius.' Cic.de_orat.1,28.Am folgenden Tag, erzählte er, als die Bejahrteren genug der Ruhe gepflogen hatten, habe man einen Lustgang vorgenommen, und nachdem man zwei- oder dreimal auf und abgegangen sei, habe Scaevola gesagt: "Warum, Crassus, ahmen wir nicht Sokrates im Phaidros nach? Deine Platane hier gibt mir diesen Gedanken ein; sie breitet zur Beschattung dieses Ortes ihre Aste nicht weniger aus als jene, deren Schatten Sokrates nachging, die mir nicht so sehr durch das Bächlein selbst, das dort beschrieben wird, als. durch die Rede des Platon gewachsen zu sein scheint. Und was jener trotz seiner sehr abgehärteten Füße tat, dass er sich auf das Gras niederwarf und so jenes sprach, was die Philosophen wie Göttersprüche rühmen, das darf sicherlich meinen Füßen noch weit eher zugute gehalten werden."
Sed, ut solebat C. Lucilius saepe dicere, homo tibi subiratus, mihi propter eam ipsam causam minus quam volebat familiaris, sed tamen et doctus et perurbanus, sic sentio neminem esse in oratorum numero habendum, qui non sit omnibus eis artibus, quae sunt libero dignae, perpolitus; quibus ipsis si in dicendo non utimur, tamen apparet atque exstat, utrum simus earum rudes an didicerimus: Cic.de_orat.1,72.Aber was Gaius Lucilius oft zu sagen pflegte, der dir ein wenig grollte und gerade deshalb mir weniger, als er es wünschte, befreundet, aber doch ein gelehrter und sehr fein gebildeter Mann war, dasselbe ist auch mein Urteil, dass nämlich niemand unter die Zahl der Redner gerechnet werden dürfe, der nicht in allen, eines freien Mannes würdigen Wissenschaften ausgebildet sei. Denn wenn wir von ihnen selbst auch beim Reden keinen Gebrauch machen, so ist es doch sichtbar und stellt sich heraus, ob wir derselben unkundig sind oder sie gelernt haben.
Quae, cum ego praetor Rhodum venissem et cum summo illo doctore istius disciplinae Apollonio ea, quae a Panaetio acceperam, contulissem, inrisit ille quidem, ut solebat, philosophiam atque contempsit multaque non tam graviter dixit quam facete; tua autem fuit oratio eius modi, non ut ullam artem doctrinamve contemneres, sed ut omnis comites ac ministratrices oratoris esse diceres. Cic.de_orat.1,75.Als ich als Prätor nach Rhodos kam und jenem ausgezeichneten Lehrer eurer Wissenschaft, Apollonios, das, was ich von Panaitios vernommen hatte, mitteilte, verspottete er nach seiner Gewohnheit die Philosophie und setzte sie herab und sagte vieles weniger mit würdevollem Ernst als auf witzige Weise. Dein Vortrag hingegen hatte nicht die Absicht, irgendeine Kunst oder Wissenschaft herabzusetzen, sondern alle als Begleiterinnen und Gehilfinnen des Redners darzustellen.
Omnia sunt enim posita ante oculos, conlocata in usu cotidiano, in congressione hominum atque in foro; neque ita multis litteris aut voluminibus magnis continentur; eadem enim elata sunt primum a pluribus, deinde paucis verbis commutatis etiam ab eisdem scriptoribus scripta sunt saepius. Cic.de_orat.1,192.Alles liegt ja hier vor Augen und beruht auf der täglichen Erfahrung, auf dem Verkehr mit Menschen und auf den gerichtlichen Verhandlungen und ist in nicht eben vielen und bändereichen Schriftwerken enthalten. Denn dieselben Gegenstände sind erstlich von mehreren behandelt und herausgegeben und dann mit Veränderung weniger Worte auch von denselben Schriftstellern öfter wiederholt.
'Quid si,' inquit Crassus 'quoniam ego, quo facilius vos apud me tenerem, vestrae potius obsecutus sum voluntati, quam aut consuetudini aut naturae meae, petimus ab Antonio, ut ea, quae continet neque adhuc protulit, ex quibus unum libellum sibi excidisse iam dudum questus est, explicet nobis et illa dicendi mysteria enuntiet?' 'Ut videtur,' inquit Sulpicius; 'nam Antonio dicente etiam quid tu intellegas, sentiemus.' Cic.de_orat.1,206."Nun", sagte Crassus, "um euch leichter bei mir zu behalten, bin ich euch willfährig gewesen und habe weniger auf meine Gewohnheit und Natur Rücksicht genommen; wie wäre es nun, wenn wir den Antonius bäten, das, was er bei sich zusammenhält und noch nicht zum Vorschein gebracht hat, wovon ihm, wie er kurz zuvor klagte, eine kleine Schrift entschlüpft ist, uns zu entwickeln und jene Geheimnisse der Beredsamkeit kundzutun?" "Wie es dir beliebt", erwiderte Sulpicius. "Denn aus dem Vortrag des Antonius werden wir auch deine Ansichten kennen lernen."
Cum saepe multa, tum memini domi in hemicyclio sedentem, ut solebat, cum et ego essem una et pauci admodum familiares, in eum sermonem illum incidere, qui tum forte multis erat in ore. Cic.Lael.2.aUnter manch anderem erinnere ich mich, wie er in meinem Beisein und dem weniger vertrauter Freunde nach seiner Gewohnheit auf dem halbkreisförmigen Stuhl saß und von ungefähr auf den Gegenstand zu reden kam, der damals der allgemeine Stoff der Unterhaltung war.
Quod si ita esset, ut quisque minimum esse in se arbitraretur, ita ad amicitiam esset aptissimus; quod longe secus est. Cic.Lael.29.eWenn dem so wäre, so müsste jeder umso empfänglicher für die Freundschaft sein, je weniger Kraft er in sich selbst fühlte. Und doch verhält sich die Sache ganz anders.
itaque, ut quisque minimum firmitatis haberet minimumque virium, ita amicitias appetere maxime; Cic.Lael.46.bDaher komme es, dass einer, je weniger Stärke und Kraft er besitze, sich desto eifriger um Freundschaften bewerbe.
ut, si parentibus nati sint humilibus, si propinquos habeant imbecilliore vel animo vel fortuna, eorum augeant opes eisque honori sint et dignitati. Cic.Lael.70.bso verbessert er deren Umstände, die von gemeinen Eltern abstammen, und verhilft denen zu Ansehen und Ehre, die weniger mutige oder glückliche Verwandte haben.
Ego autem non de virtute nunc loquor sed de virtutis opinione. Virtute enim ipsa non tam multi praediti esse quam videri volunt. Cic.Lael.98.bIch rede hier aber auch nicht von der wahren Tugend, sondern von dem Tugenddünkel. Denn weniger als die, die tugendhaft scheinen wollen sind die, die tugendhaft sind.
His de causis hoc maximum malum, quod te non vidi, quo nihil amantissimis et coniunctissimis fratribus acerbius miserius videtur accidere potuisse, minus acerbum, minus miserum fuit, quam fuisset cum congressio, tum vero digressio nostra. Cic.ad Q.fr.1,3,4,3Aus diesen Gründen war gerade das (sonst) größte Unglück, dass ich dich nicht sah – ein Schmerz, der für so eng verbundene und innig liebende Bruderherzen wohl der empfindlichste und bitterste ist – gerade dies war in diesem Fall weniger bitter, weniger schmerzlich, als es eine Zusammenkunft und dann besonders wieder unsere Trennung gewesen wäre.
Filiam meam et tuam Ciceronemque nostrum quid ego, mi frater, tibi commendem? quin illud maereo, quod tibi non minorem dolorem illorum orbitas afferet quam mihi; sed te incolumi orbi non erunt. Cic.ad Q.fr.1,3,10,1Meine und deine Tochter, und unseren Sohn – warum soll ich sie dir, mein Bruder, empfehlen? Ist doch gerade das auch mein Kummer, dass dich ihre Verwaistheit nicht weniger schmerzen wird, als mich. Doch, bleibst du unversehrt, werden sie nicht verwaist sein.
Te oro, ut ad me de omnibus rebus rescribas et in me animi aut potius consilii minus putes esse quam antea, amoris vero et officii non minus. Cic.ad Q.fr.1,4,5,6Nochmals bitte ich dich: schreibe mir ja über alles, was vorgeht, und solltest du mir auch weniger Mut oder Einsicht als früher zutrauen, so doch nicht weniger Liebe und Pflichtgefühl!
qua re hoc quominus est credibile, nisi ostenditur, eo magis est, si convincitur, vindicandum. Cic.S.Rosc.69.aJe weniger es also glaublich ist, wenn es nicht vor Augen gestellt wird, desto härter muss es an einem bestraft werden, wenn er überführt wird.
hunc quaesitorem ac iudicem fugiebant atque horrebant ei, quibus periculum creabatur ideo, quod, tametsi veritatis erat amicus, tamen natura non tam propensus ad misericordiam quam applicatus ad severitatem videbatur. Cic.S.Rosc.85.aJenen als Untersucher und Richter scheuten und flohen alle, die in einen peinlichen Prozess verwickelt waren, weil er zwar Freund der Wahrheit war, aber von Natur weniger zu Mitleid geneigt als streng zu sein schien.
recede de medio: per alium transigam. suscipis onus offici, quod te putas sustinere posse; quod maxime videtur grave eis, qui minime ipsi leves sunt. Cic.S.Rosc.112.bGehe mir lieber aus dem Weg, ich will die Sache durch einen anderen abmachen. Du nimmst die Last einer Verpflichtung auf dich, die du tragen zu können glaubst; die um so weniger schwer erscheint, je weniger leichtsinnig man ist.
sin, quod bona, quae Rosci fuerunt, tua facta sunt, idcirco hunc, illius filium, studes perdere, nonne ostendis id te vereri, quod praeter ceteros tu metuere non debeas, ne quando liberis proscriptorum bona patria reddantur? Cic.S.Rosc.145.gOder willst du, weil du dir die Güter, die dem Roscius gehörten, angeeignet hast, darum dessen Sohn verderben? Beweist du dadurch nicht, dass du etwas fürchtest, was du weniger als alle anderen zu fürchten brauchst, nämlich, dass einmal die väterlichen Güter der Geächteten den Kindern zurückgegeben werden könnten?
quod si omnes, qui eodem loco nati sunt, facerent, et res publica ex illis et ipsi ex invidia minus laborarent. Cic.S.Rosc.149.eWürden alle, die von Geburt her demselben Stand angehören, so handeln, so würde der Staat unter ihnen und sie selbst unter der Missgunst weniger zu leiden haben.
[Cic.Tusc.5,6,3] Vituperare quisquam vitae parentem et hoc parricidio se inquinare audet et tam impie ingratus esse, ut eam accuset, quam vereri deberet, etiamsi minus percipere potuisset? Cic.Tusc.5,6,3Zu schelten erkühnt sich einer des Lebens Mutter, und sich durch verruchten Mord an ihr zu beflecken, und so gottlos undankbar zu sein, dass er diejenige anklagt, die er verehren sollte, auch wenn er sie weniger zu erfassen vermag?
[Cic.Tusc.5,6,3] Vituperare quisquam vitae parentem et hoc parricidio se inquinare audet et tam impie ingratus esse, ut eam accuset, quam vereri deberet, etiamsi minus percipere potuisset? Cic.Tusc.5,6,3Zu schelten erkühnt sich einer des Lebens Mutter, und sich durch verruchten Mord an ihr zu beflecken, und so gottlos undankbar zu sein, dass er diejenige anklagt, die er verehren sollte, auch wenn er sie weniger zu erfassen vermag?
[Cic.fin.1,1,2] Nam quibusdam, et iis quidem non admodum indoctis, totum hoc displicet philosophari. quidam autem non tam id reprehendunt, si remissius agatur, sed tantum studium tamque multam operam ponendam in eo non arbitrantur. Cic.Fin.1,1,2Einigen nämlich, und zwar nicht eben Ungelehrten, missfällt dieses ganze Philosophieren. Andere tadeln nicht gerade dieses, wenn es mit weniger Anstrengung getrieben wird, meinen aber, man dürfe nicht so großen Fleiß und so viele Mühe darauf verwenden.
Neque enim civitas in seditione beata esse potest nec in discordia dominorum domus; quo minus animus a se ipse dissidens secumque discordans gustare partem ullam liquidae voluptatis et liberae potest. Cic.fin.1,58,1Denn weder kann ein Staat im Aufruhr glücklich sein noch ein Haus bei der Zwietracht seiner Herrschaft; aber umso weniger kann ein Gemüt, das mit sich selbst entzweit und uneinig ist, auch nur den geringsten Teil der reinen und ungestörten Lust kosten;
Sunt autem, qui dicant foedus esse quoddam sapientium, ut ne minus amicos quam se ipsos diligant. Cic.fin.1,70,1Endlich gibt es auch einige, die behaupten, es bestehe eine Art Übereinkunft unter den Weisen, dass Sie Ihre Freunde nicht weniger als sich selbst lieben.
Fuisse et apud eos Herculem memorant, primumque omnium virorum fortium ituri in proelia canunt. sunt illis haec quoque carmina quorum relatu, quem baritum vocant, accendunt animos futuraeque pugnae fortunam ipso cantu augurantur; terrent enim trepidantve, prout sonuit acies, nec tam vocis ille quam virtutis concentus videtur. Tac.Germ.3,1Auch Herkules, erzählen sie, sei bei ihnen gewesen, und ihn besingen sie, wenn sie in die Schlacht ziehen wollen, zuerst von allen tapferen Männern. Auch haben sie noch andere Lieder, durch deren Vortrag, den sie Bardit nennen, sie den Mut entflammen und aus deren Ton allein sie schon den Ausgang des bevorstehenden Kampfes weissagen. Denn je nachdem der Ruf der Schlachtlinie klingt, fühlen sie sich schrecklich oder zaghaft, und sie sehen darin weniger einen Zusammenklang der Stimme als der Tapferkeit.
De minoribus rebus principes consultant, de maioribus omnes, ita tamen, ut ea quoque, quorum penes plebem arbitrium est, apud principes praetractentur. Tac.Germ.11,1Über weniger wichtige Angelegenheiten halten die Häuptlinge Rat, über wichtigere alle, doch in der Weise, dass auch diejenigen Gegenstände, worüber das Volk die Entscheidung hat, von den Häuptlingen vorbehandelt werden.
Quotiens bella non ineunt, non multum venatibus, plus per otium transigunt, dediti somno ciboque: fortissimus quisque ac bellicosissimus nihil agens, delegata domus et penatium et agrorum cura feminis senibusque et infirmissimo cuique ex familia, ipsi hebent, mira diversitate naturae, cum idem homines sic ament inertiam et oderint quietem. Tac.Germ.15,1Sooft sie nicht in den Krieg ziehen, bringen sie weniger Zeit mit Jagen zu, als mit Müßiggang: sie geben sich dem Schlaf hin und dem Essen. Gerade die Tapfersten und Kriegstüchtigsten sind völlig unbeschäftigt, indem sie die Sorge für Haus, Herd und Feld den Frauen übertragen haben, so wie den Greisen und allen Schwachen aus dem Gesinde. Sie selbst faulenzen nach dem seltsamen Widerspruch in ihrem Wesen, dass die gleichen Menschen in solcher Weise die Untätigkeit lieben und die Ruhe hassen.
Statim e somno, quem plerumque in diem extrahunt, lavantur, saepius calida, ut apud quos plurimum hiems occupat. lauti cibum capiunt: separatae singulis sedes et sua cuique mensa. tum ad negotia nec minus saepe ad convivia procedunt armati. Tac.Germ.22,1Gleich nach dem Schlaf, den sie meist bis in den Tag hinein ausdehnen, waschen sie sich gewöhnlich warm, da bei ihnen die meiste Zeit über Winter herrscht. Nach dem Waschen nehmen sie Speise zu sich. Jeder hat seinen besonderen Sitz und seinen eigenen Tisch. Dann begeben sie sich an die Geschäfte und nicht weniger häufig zu Gelagen, und zwar bewaffnet.
si indulseris ebrietati suggerendo, quantum concupiscunt, haud minus facile vitiis quam armis vincentur. Tac.Germ.23,2Dem Durst gegenüber herrscht nicht die selbe Mäßigung. Leistet man ihrer Trinklust Vorschub und verschafft ihnen so viel, wie sie begehren, wird man sie gewiss nicht weniger leicht durch ihre Laster als mit Waffen besiegen.
Et haec quidem pars Sueborum in secretiora Germaniae porrigitur: propior, ut, quo modo paulo ante Rhenum, sic nunc Danuvium sequar, Hermundurorum civitas, fida Romanis; eoque solis Germanorum non in ripa commercium, sed penitus atque in splendidissima Raetiae provinciae colonia. Tac.Germ.41,1Dieser (zuletzt genannte) Teil Suebiens erstreckt sich bis in das weniger bekannte Innere von Germanien hinein. Näher an uns - um, wie vorhin dem Lauf des Rheins, so jetzt dem der Donau zu folgen - wohnt das Volk der Hermunduren. Sie sind den Römern ergeben und haben deshalb allein von allen Germanen nicht nur am Donauufer Handelsverkehr, sondern weit ins Innere und in der glänzenden Pflanzstadt der Provinz Rätien.
Marcomanis Quadisque usque ad nostram memoriam reges manserunt ex gente ipsorum, nobile Marobodui et Tudri genus (iam et externos patiuntur), sed vis et potentia regibus ex auctoritate Romana. raro armis nostris, saepius pecunia iuvantur, nec minus valent. Tac.Germ.42,2Die Markomannen und Quaden hatten noch bis in unsere Zeit fortwährend Könige aus ihrem eigenen Volk, das edle Geschlecht des Maroboduus und Tuder; jetzt dulden sie auch auswärtige. Aber die Macht und Herrschaft der Könige fließt aus dem Ansehen der Römer. Selten werden sie durch unsre Waffen, öfter durch unser Geld unterstützt und gelten darum nicht weniger.
2014.01.22 Colloquia minus de pace in Syria restituenda quam de atrocissimis crudelitatibus finiendis hodie in urbe Montreux incipient. Repraesentantes et regiminis et politicae oppositionis participaturi sunt. Positiones tam contrariae sunt, ut solutio non sit exspectanda. Quod duae partes primum ad eandem mensam sedent, in lucro ponendum est. Duobus diebus peractis colloquia Genavae continuabuntur. 2014.01.22Gespräche weniger über einen Frieden in Syrien als über das Ende der schlimmsten Grausamkeiten werden heute in Montreux beginnen. Vertreter sowohl der Regierung als auch der politischen Opposition werden daran teilnehmen. Die Standpunkte sind so gegensätzlich, dass man keine Lösung erwarten darf. Dass beide Parteien zum ersten Mal am selben Tisch sitzen, muss als Gewinn gelten. Nach zwei Tagen werden die Gespräche in Genf weitergeführt.
2014.06.06 In Normannia dies sextus m. Iun. a. MCMXLIV., quo foederati ad litorem septentrionalis Galliae appulerunt, celebratur, qui dies, d-dies vulgo appellatus, ante septuaginta annos finem secundi belli mundani et exitium Germaniae Hitlerianae attulit. Aliquot centum veterani, qui rebus gestis ipsi interfuerunt, sollemnia participant. Gallicus praeses Franciscus Hollande, conditor instructorque memoralium, moderatores viginti rerum publicarum exspectat. Inter quos Barack Obama, Vladimirum Putin, reginam Elizabetham II., Davidium Cameron, Angelam Merkel. Propter disceptationes Ucrainicas ars politica non minoris momenti sit quam rerum memoria. 2014.06.06In der Normandie wird der 6. Juni 1944 gefeiert, an dem die Aliierten an der Küste Nordfrankreichs landeten. Dieser Tag, allgemein D-Day genannt, leitete das Ende des 2. Weltkrieges und den Untergang Hitler-Deutschlands ein. Einige hundert Veteranen, die an den Ereignissen selbst teilnahmen, nehmen an den Feierlichkeiten Teil. Der französische Präsident François Hollande erwartet als Gastgeber der Gedenkfeier die Oberhäupter von zwanzig Staaten; darunter Barack Obama, Wladimir Putin, Königin Elizabeth II., David Cameron, Angela Merkel. Wegen der Streitigkeiten um die Ukraine, dürfte die Diplomatie nicht weniger gefragt sein als die Historie.
2014.06.19 Hispania eodem ictu temporis duobus de causis omnium animos ad se convertit: prima: media nocte regnum Hispaniae exigua manu concelebratorum praesenti a Ioanne Carolo I. Patre in Philippum filium translatum est. Altera: Ingenti spectatorum frequentia manus pedilusorum Hispanicorum, adhuc campiones mundi, a Chilensibus nullo ad duos ictu devicta certamina campionatus iam post prolusionem praemature relinquere debet. 2014.06.19Spanien zieht im selben Augenblick aus zwei Gründen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich: der erste: um Mitternacht ging die spanische Krone in Gegenwart nur weniger Gäste vom Vater Juan Carlos I. Auf den Sohn Felipe über. Der zweite: Vor zahlreicher Zuschauermenge wurde die spanische Fußballmannschaft, der bisherige Weltmeister von den Chilenen mit null zu zwei Toren besiegt und muss schon nach der Vorrunde frühzeitig aus den Meisterschftskämpfen ausscheiden.
2014.06.25 Angela Merkel cancellaria Berolini Iordaniae regem Abdullah recepit. Colloquia habebant de rebus dubiis in Iraquia et de examinibus fugitivorum ex Syria affluentium: Uterque integritatem Iraquiae conservandam esse censuit. Rex terroristas internationales eo periculosiores esse protulit, quo minus limites respicerent. Cancellaria operam immensam a Iordania in fugitivis subornandis consumptam laudavit, quamvis et Germania non nihil attribueret. Abdullah rex internationalem communitatem suae terrae, cum insula stabilitatis sit, auxiliaturam esse sperat. 2014.06.25Die Kanzlerin Angela Merkel empfing in Berlin den jordanischen König Abdullah. Sie führten Gespräche über die verfahrene Situation im Irak und die Scharen von Flüchtlingen, die aus Syrien zuströmen. Beide sprachen sich dafür aus, die Integrität des Irak zu erhalten. Der König betonte, dass der internationale Terrorismus um so gefährlicher sei, je weniger er Landesgrenzen respektiere. Die Kanzlerin würdigte die Anstrengung, die Jordanien zur Versorgung der Flüchtlinge leiste, obgleich auch Deutschland einiges beitrage. König Abdullah hofft, weil sein Land eine Insel der Stabilität sei, auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.
2014.09.29 Sergius Lavrov, Russicus administer ab rebus exteris, in emissione televisifica Russos dixit paratos esse ad bellum sanctionibus gestum restinguendum atque ad relationes cum Americanis de integro restituendas, quamvis earum deteriorationem praestare non deberent. At Michail Kasianov, pristinus Russicus administer primarius, qui hodie Vladimiro Putin opponit, Occidentem, ut sanctiones retineret, adhortatus est: Fieri posse, ut oeconomia Russica his sanctionibus demersa corrueret, quod minus populo Russico quam regimini ipsi detrimento fieret. 2014.09.29Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte in einer Fernsehsendung, die Russen seien bereit, den Krieg der Sanktionen zu beenden und die Beziehungen zu den Amerikanern ganz neu wieder aufzubauen, obgleich sie deren Verschlechterung nicht zu verantworten hätten. Aber der frühere russische Ministerpräsident Michail Kasjanow, der jetzt gegen Wladimir Putin opponiert, forderte den Westen auf, die Sanktionen beizubehalten: Es sei möglich, dass die russische Wirtschaft aufgrund dieser Sanktionen zusammenbreche, was weniger der russischen Öffentlichkeit als allein der Regierung schaden würde.
2014.10.21 Civitates Foederatae Americae Carduchicos defensores urbis Kobane armis aliisque utensilibus adiuverunt, quae ex aeroplano demiserunt. Quae regimine Turcorum invito facta sunt, quod Carduchos Syriacos (YPG) non secus terroristas esse putant atque militantes Islamici Status. Tamen Turci, ut Peshmerga Iraquiana per Turcica loca ad defensores adiuvandos ad urbem Kobane pervenire possint, concedere de repentino animum intendunt. Gihadistiae autem neque commeatu ab Americanis subvecto neque mente et voluntate a Turcis sibi in deterius mutatis deterrebantur, quominus hodie Kobane omnibus viribus undique aggrederentur. 2014.10.21Die Vereinigten Staaten von Amerika haben die kurdischen Verteidiger von Kobane mit Waffen und anderem Gerät unterstützt, das sie aus einem Flugzeug abwarfen. Dies geschah gegen den Willen der Türken, die glauben, dass die syrischen Kurden (YPG) nicht weniger Terroristen seien als die Kämpfer des Islamischen Staates. Dennoch beabsichtigen die Türken überraschend der irakischen Peschmerga zu erlauben, dass sie über türkisches Gebiet nach Kobane gelangen können, um den Verteidigern zu helfen. Die Dschihadisten wurden aber weder durch durch den Nachschube der Amerikaner noch von der für sie nachteiligen Meinungsänderung der Türken abgeschreckt, heute von allen Seiten Kobane mit aller Kraft anzugreifen.
2014.10.31 In civitate Burkina Faso, quae in Africa occidentali sita litterate translata "terra honestorum" est, Blasius Compaoré, praeses ex anno XCXLIIIVII, minus honeste constitutionem statalem denuo ita rescribere intendit, ut sibi quintam vicem praesidentatus perficeret. Quod "cives honesti" nolentes non modo publice reclamitabant, sed etiam aedificia administrativa incedebant et stationem emissoriam televisificam occupabant. Triginta homines occisi, centum vulnerati. Quibus de causis "militia Burcinensis honesta" rerum potita parlamentum dissolvit. Tunc denique etiam Blasius Compaoré se praesidem honestum praestitit et se a munere recedere palam fecit. 2014.10.31In Burkina Faso, einem Staat in Westafrika, dessen Name wörtlich übersetzt "Land der Ehrenwerten" bedeutet wollte Blaise Compaoré, seit 1987 Präsident, weniger ehrenwert die Verfassung erneut so umschreiben, dass er sich einen fünften Durchgang als Präsident ermöglicht hätte. Dies wollten "die ehrenwerten Bürger" nicht und demonstrierten nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern zündeten auch Verwaltungsgebäude an und besetzten die Fernsehstation. 30 Leute kamen zu Tode, 100 wurden verletzt. Deshalb brachte das "ehrenwerte Militär" von Burkina die Macht an sich und löste das Parlament auf. Jetzt endlich zeigte sich auch Blaise Compaoré als ehrenwerter Präsident und gab seinen Rücktritt bekannt.
2014.11.30 So.d. Francogalliae pristinus rector et gubernator Nicolaus Sarkozy iter, quod eum iterum rei publicae praeficeret, ingressus est. Heri, Saturni die, Parisiis caput conservativarum partium (UMP) factus est. Desiderio cladis ab socialisto Hollande anno MMXII acceptae anno MMXVII reddendae morderi dicitur. Sed populo minus aceptus esse videtur quam suarum partium participibus. Sunt quoque aliquot privatae reculae importunae, quae adhuc nondum expeditae sunt. 2014.11.30Nicolas Sarkozy, der frühere Regierungschef von Frankreich, hat den Weg, der ihn noch einmal an die Spitze des Staates bringen soll, angetreten. Am gestrigen Samstag wurde er in Paris zum Vorsitzenden der konservativen Partei (UMP) gewählt.Angeblich brennt er vor Verlangen, die Niederlage, die er 2012 gegen den Sozialisten Hollande erlitten hat, ihm 2017 heimzuzahlen. Aber bei der Bevölkerung scheint er weniger beliebt zusein als bei den Parteimitgliedern. Da gibt es auch noch einige persönliche Affärchen, die noch nicht ausgestanden sind.
2014.12.13 Sa.d. Motionem politicam, quae se PEGIDA nominat, quod est "Boni Europaei contra Islamizationem Hesperiae" ante paucas septimanas nemo noverat; quae imprimis Dresdae exemplum demonstrationum lunarium consequens orta et retiaculis socialibus celeriter propagata nunc politicos sollicitat. Participes contra multitudinem immigrantium et asylum flagitantium reclamitant. Quos praeses Gauck turbatores nominat minime opiferos; cancellaria Merkel in Germania agitationi et islamophobiae et infestationi phyleticae locum non esse profert. Haud immerito timor est, ne nazistae aliique extremistae sicut virus se insinuantes istam organizationem valetudine tentent. Sed imperialis diabolizatio minus aptum remedium sit quam argumentatio democratica, siquidem politici sanare quam acerbare malunt. 2014.12.13Die politische Bewegung, die sich PEGIDA nennt, was "Europäische Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes" bedeutet, kannte vor wenigen Wochen noch niemand. Sie ist insbesondere in Dresden nach dem Vorbild der Montagsdemonstrationen entstanden, hat sich durch die sozialen Netzwerke schnell verbreitet und macht der Politik jetzt Sorgen. Ihre Anhänger protestieren gegen die Vielzahl von Einwanderern und Asylsuchenden. Präsident Gauck nennt sie wenig hilfreiche Chaoten; die Kanzlerin Merkel betont, dass in Deutschland kein Platz sei für Hetze, Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit. Es besteht zu Recht die Furcht, dass Nazis und andere Extremisten sich wie ein Virus in diese Organisation einnisten und sie krank machen. Aber selbstherliche Verteufelung dürfte ein weniger geeignetes Heilmittel sein als demokratische Argumentation, jedenfalls wenn die Politiker lieber heilen als verschlimmern wollen.
2014.12.22 Lu.d. Udo Juergens, ille Austriacus cantelarum cantor et compositor octoginta annos natus “media in vita” qui erat ultimi eius albi titulus, vel media e vita, corde insufficiente ex inopinato morte abreptus est. Plus quam mille cantilenas composuit, plus quam quinquaginta alba edidit semperque nervum auditorum tetigit. Notissima est cantilena “Vinum Graecum” titulata, minus canticum ad bibendum pertinens quam ad societatem percensendam, in qua peregrinis operariis Graecis tum erat degendum. Alii tituli favorabiles: “Sed quaeso cum chremo” aut “Gratias ago, cara”. Indicia atque insignia erant vitreum clavichordium et album amiculum balneare. Erat non modo cantor celebratus, sed etiam femellarius clarus. Fidem non morum, sed occasionis esse dixisse fertur. Quattuor liberos a tribus mulieribus relinquit. 2014.12.22Der berühmte österreichische Sänger und Komponist Udo Jürgens ist mit 80 Jahren “Mitten im Leben”, wie sein letztes Album hieß, oder eher mitten aus dem Leben durch ein Herzversagen hinweggerafft worden. Am bekanntesten ist das Lied “Girechischer Wein”, weniger ein Trinklied, als dass es die Gesellschaft kritisiert, in der die griechischen Gastarbeiter damals leben mussten. Andere Hits: “Aber bitte mit Sahne” oder “Merci Chérie”. Markenzeichen waren sein gläsernes Klavier und sein weißer Bademantel. Er war nicht nur als Sänger gefeiert, sondern auch als Frauenliebhaber bekannt. Er soll gesagt haben, Treue sei keine Frage des Charakters, sondern der Gelegneheit. Er hinterlässt vier Kinder von drei Frauen.
[5,1,6] Nec setius opes ceterae maiestati domus respondent, ut equidem illud recte videatur ad conversationem humanam magno Iovi fabricatum caeleste palatium. (Apul.met.5,1,6) Apul.met.5,1,6[5,1,6] Nicht weniger passen die überigen Schätze des Hauses zu seiner Erhabenheit, so dass zu Recht jener himmliche Palast dem erhabenen Jupiter für seinen Umgang mit Menschen geschaffen zu sein scheint.
[Cic.nat.1,8,1] Eoque me minus instituti mei paenitet, quod facile sentio, quam multorum non modo discendi, sed etiam scribendi studia commoverim. Cic.nat.1,8,1Und dass ich dies unternommen habe, finde ich umso weniger zu bereuen, weil ich schon jetzt wohl bemerke, in wie manchen ich ein Streben geweckt habe, nicht nur sich damit bekannt zu machen, sondern selbst als Schriftsteller aufzutreten.
[Cic.off.1,32,4] Nec promissa igitur servanda sunt ea, quae sint iis, quibus promiseris inutilia, nec si plus tibi ea noceant, quam illi prosint, cui promiseris, contra officium est, maius anteponi minori; Cic.off.1,32,4Ein Versprechen also, das dem, dem es gemacht wurde, Nachteile bringt, soll nicht gehalten werden, sowie auch das keine pflichtwidrige Handlung ist, wenn man im Fall, dass der eigene Schaden größer wäre als der Vorteil des Empfangenden, das Wichtigere dem weniger Wichtigen vorzieht.
[Cic.off.1,63,2] Itaque viros fortes et magnanimos eosdem bonos et simplices, veritatis amicos minimeque fallaces esse volumus; quae sunt ex media laude iustitiae. Cic.off.1,63,2Deshalb wollen wir, dass der tapfere und großerzige Mann zugleich redlich und einfach, wahrheitsliebend und nichts weniger als trügerisch ist – insgesamt Züge, mitten aus dem Lob der Gerechtigkeit.
[Cic.off.1,70,3] In quo neutrorum omnino contemnenda sententia est, sed et facilior et tutior et minus aliis gravis aut molesta vita est otiosorum, fructuosior autem hominum generi et ad claritatem amplitudinemque aptior eorum, qui se ad rem publicam et ad magnas res gerendas accommodaverunt. Cic.off.1,70,3Dabei ist weder die Ansicht der einen noch die der anderen ganz zu verwerfen. Jedoch bequemer, sicherer, für andere weniger drückend und lästig ist das Leben des Privatmannes, der sich zurückzieht; dagegen nützlicher für die Menschheit und für Berühmtheit und Ansehen geeigneter ist die Lebensweise derer, die sich dem Staat und der Bewältigung großer Leistungen anbequemt haben.
[Cic.off.1,72,2] Capessentibus autem rem publicam nihilominus quam philosophis, haud scio an magis etiam, et magnificentia et despicientia adhibenda est rerum humanarum, quam saepe dico, et tranquillitas animi atque securitas, si quidem nec anxii futuri sunt et cum gravitate constantiaque victuri. Cic.off.1,72,2Und nicht weniger als die Philosophen, ja vielleicht noch mehr, dürften die, die die Geschäfte des Staates besorgen, jener Hoheit der Gesinnung und jener Geringschätzung der äußeren Dingen, jener öfter genannten Ruhe und Sicherheit des Gemüts bedürfen; oder sie lebten stets in Angst und ohne Würde und Festigkeit.
[Cic.off.1,73,1] Quae faciliora sunt philosophis, quo minus multa patent in eorum vita, quae fortuna feriat, et quo minus multis rebus egent, et quia, si quid adversi eveniat, tam graviter cadere non possunt. Cic.off.1,73,1Die Philosophen sind hierbei besser dran, weil ihr Leben weniger den Schlägen des Schicksals ausgesetzt ist, weil sie weniger Bedürfnisse haben und weil sie, wenn Ihnen auch ein Unglück begegnet, niemals so tief fallen können.
[Cic.off.1,78,2] Mihi quidem certe vir abundans bellicis laudibus, Cn. Pompeius, multis audientibus, hoc tribuit, ut diceret frustra se triumphum tertium deportaturum fuisse, nisi meo in rem publicam beneficio, ubi triumpharet, esset habiturus. Cic.off.1,78,2Wenigstens hat mir ein Mann, dem es an nichts weniger als an Kriegsruhm fehlt, Gneius Pompeius, vor vielen Zeugen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, dass er erklärte, er hätte seinen dritten Triumph vergeblich erfochten, wenn er nicht durch mein Verdienst um das Vaterland die Stätte der Triumphe noch gefunden hätte.
quae primum bene parta sit nullo neque turpi quaestu neque odioso, [[tum quam plurimis, modo dignis, se utilem praebeat]] deinde augeatur ratione, diligentia, parsimonia [[nec libidini potius luxuriaeque quam liberalitati et beneficentiae pareat]]. Cic.off.1,92,3Dieses sei erstens rechtmäßig erworben, durch kein schimpfliches oder gehässiges Gewerbe; zweitens nütze es möglichst vielen, die es verdienen; endlich werde es planmäßig, gewissenhaft und durch Sparsamkeit vermehrt und diene weniger Leidenschaft und Luxus, als Freigebigkeit und Wohltätigkeit.
Nam et ratione uti atque oratione prudenter et agere, quod agas, considerate omnique in re, quid sit veri, videre et tueri decet, contraque falli, errare, labi, decipi tam dedecet quam delirare et mente esse captum; Cic.off.1,94,5Denn Vernunftgebrauch und kluge Rede, überlegtes Handeln, und in allem das Wahre zu sehen und zu verteidigen, ist anständig: dagegen sind Fehltritte, Irrtum, Entgleisung, Täuschung nicht weniger unanständig, als Faselei und Schwachsinn.
[Cic.off.3,1,1] P. Scipionem, Marce fili, eum, qui primus Africanus appellatus est, dicere solitum scripsit Cato, qui fuit eius fere aequalis, numquam se minus otiosum esse, quam cum otiosus, nec minus solum, quam cum solus esset. Cic.off.3,1,1Publius Scipio, mein lieber Marcus, – jener, der zuerst den Beinamen Africanus erhielt – soll sich nach Cato, der ungefähr gleichen Alters mit Scipio war, öfter geäußert haben, er sei nie weniger müßig, als wenn er Muße habe, und nie weniger einsam, als wenn er sich in der Einsamkeit befinde.
Non igitur magis est contra naturam morbus aut egestas aut quid eiusmodi quam detractio atque appetitio alieni, sed communis utilitatis derelictio contra naturam est; est enim iniusta. Cic.off.3,30,4Krankheit, Mangel und anderes der Art streitet also weniger gegen die Natur, als Verkürzung des anderen und Begierde nach seinem Eigentum; aber die Preisgabe des gemeinsamen Nutzens widerstreitet ihr, denn sie ist Unrecht.
(4) Unum ille se ex nobis, et hoc magis excellit atque eminet, quod unum ex nobis putat; nec minus hominem se, quam hominibus praeesse meminit. (Plin.paneg.2,4) Plin.paneg.2,4Er hält sich für einen von uns und ist dadurch umso erhabener und ausgezeichneter, dass er sich für einen von uns hält, und ist nicht weniger eingedenk, dass er ein Mensch ist, als dass er über Menschen gesetzt ist.
(2) Quantum ad me attinet, laborabo, ut orationem meam ad modestiam principis moderationemque submittam, nec minus considerabo, quid aures eius pati possint, quam quid virtutibus debeatur. (Plin.paneg.3,2) Plin.paneg.3,2Was mich betrifft, so werde ich mich bemühen, meine Rede nach der Bescheidenheit und Mäßigung des Fürsten einzurichten, und dabei nicht weniger zu berücksichtigen, was sein Ohr ertragen kann, als was seinen Verdiensten gebührt.
(5) Ac ne illud quidem vereor, ne gratus ingratusve videar, prout satis aut parum dixero. Animadverto enim, etiam deos ipsos non tam accuratis adorantium precibus, quam innocentia et sanctitate, laetari; gratioremque existimari, qui delubris eorum puram castamquem mentem, quam qui meditatum carmen intulerit. (Plin.paneg.3,5) Plin.paneg.3,5Ich fürchte auch dies nicht, je nachdem ich mehr oder weniger sagte, dankbar oder undankbar zu erscheinen. Denn ich bemerke, dass auch die Götter selbst nicht sowohl an ausgedachten Gebieten ihrer Verehrer Wohlgefallen tragen, als an ihre Unschuld und Tugend; und das der für dankbarer gehalten wird, die ihre Tempel mit einem reinen und schuldlosen Gemüt, als einer, der sie mit einem wohl ausgesonnenen Gebet betritt.
[Cic.rep.10041] His rationibus tam certis tamque inlustribus opponuntur ab iis, qui contra disputant, primum labores, qui sint re publica defendenda sustinendi, leve sane inpedimentum vigilanti et industrio, neque solum in tantis rebus, sed etiam in mediocribus vel studiis vel officiis vel vero etiam negotiis contemnendum.  Cic.rep.1,4Diesen so schlagenden und einleuchtenden Gründen werden von denjenigen, die das Gegenteil verteidigen, erstens die Beschwerden entgegengehalten, denen man sich bei der Verteidigung des Vaterlandes unterziehen muss: ein Gegengrund, der für einen rührigen und tätigen Mann nicht viel wiegt und der nicht nur bei so wichtigen Dingen, sondern auch bei weniger bedeutenden Bemühungen oder Dienstleistungen oder gar im Geschäftsleben keine Rolle spielen sollte.
Post quae L. Arruntius haud multum discrepans a Galli oratione perinde offendit, quamquam Tiberio nulla vetus in Arruntium ira: sed divitem, promptum, artibus egregiis et pari fama publice, suspectabat. Tac.ann.1,13,1.Hierauf sprach Lucius Arruntius in ähnlichem Sinn wie Gallus und erregte nicht weniger Anstoß. Zwar hegte Tiberius keinen alten Groll gegen Arruntius, aber er war ein reicher, entschlossener Mann von trefflichen Eigenschaften, mit entsprechender öffentlicher Geltung; und so betrachtete ihn Tiberius mit misstrauische Auge.
non tribunus ultra, non castrorum praefectus ius obtinuit: vigilias, stationes, et si qua alia praesens usus indixerat, ipsi partiebantur. id militaris animos altius coniectantibus praecipuum indicium magni atque inplacabilis motus, quod neque disiecti nec paucorum instinctu, set pariter ardescerent, pariter silerent, tanta aequalitate et constantia, ut regi crederes. Tac.ann.1,32,3.Nicht Tribun, nicht Lagerpräfekt behauptete noch seine Stellung. Nachtwachen, Lagerposten und was sonst das augenblickliche Bedürfnis erheischte, teilten sie selbst untereinander. Denjenigen, denen ein tieferer Einblick in den soldatischen Geist gegeben war, erschien das als ein ganz charakteristisches Zeichen einer großen und unheilbaren Gärung, dass sie nicht vereinzelt, nicht auf Anstiftung weniger, sondern gleichmäßig aufbrausten, gleichmäßig ruhig wurden, so in Übereinstimmung miteinander, so sich gleichbleibend, dass man hätte glauben sollen, es werde ihnen befohlen.
hosti facile excidium et paucos ac semermos cogitanti sonus tubarum, fulgor armorum, quanto inopina, tanto maiora offunduntur; cadebantque, ut rebus secundis avidi, ita adversis incauti. Tac.ann.1,68,4.Die Feinde, die sich ein müheloses Niedermachen von wenigen halb Wehrlosen vorstellten, beeindruckte der Schall der Trompeten, das Blitzen der Waffen um so mehr, je weniger sie es erwartet hatten; und sie fielen, wie im Glück gierig, so im Unglück planlos.
Nec minor Germanis animus, sed genere pugnae et armorum superabantur, cum ingens multitudo artis locis praelongas hastas non protenderet, non colligeret, neque adsultibus et velocitate corporum uteretur, coacta stabile ad proelium; contra miles, cui scutum pectori adpressum et insidens capulo manus, latos barbarorum artus, nuda ora foderet viamque strage hostium aperiret, inprompto iam Arminio ob continua pericula, sive illum recens acceptum vulnus tardaverat. quin et Inguiomerum, tota volitantem acie, fortuna magis quam virtus deserebat. Tac.ann.2,21,1.Die Germanen hatten nicht weniger Mut. Allein die Art des Kampfes und der Bewaffnung machte sie unterlegen, weil die große Menge in den beengenden Räumen ihre übermäßig langen Spieße weder vor-, noch zurückbewegen, auch keinen Anlauf nehmen konnte, um ihre Beweglichkeit zur Geltung zu bringen; so waren sie ganz zum stehenden Kampf gezwungen. Der Römer dagegen presste den Schild an die Brust und legte seine Hand auf den Schwertgriff, hieb auf die breiten Gliedmaßen der Barbaren, auf ihre ungeschützten Köpfe los und brach sich Bahn, indem er Feind auf Feind vor sich niederstreckte. Arminius erschien diesmal weniger im Vordergrund, weil es bei ihm atemlos von Gefahr zu Gefahr ging oder weil die kürzlich erhaltene Wunde ihn hinderte. Auch den Inguiomerus, der die ganze Schlachtlinie hin- und herflog, verließ mehr das Glück als die Tapferkeit.
tandem relabente aestu et secundante vento claudae naves raro remigio aut intentis vestibus, et quaedam a validioribus tractae, revertere; quas raptim refectas misit, ut scrutarentur insulas. collecti ea cura plerique: multos Angrivarii nuper in fidem accepti redemptos ab interioribus reddidere; quidam in Britanniam rapti et remissi a regulis. Tac.ann.2,24,3.Endlich kam die Flut zurück und günstiger Wind kam auf; Nun kamen verstümmelte Schiffe mit spärlichem Ruderwerk oder aufgespannten Tüchern zurück, einige im Schlepptau von weniger beschädigten. Diese ließ er eiligst ausbessern, um die Insel zu durchsuchen. Durch diese Maßnahme wurden sehr viele aufgelesen. Eine große Zahl hatten die kürzlich begnadigten Ampsivarier von den Stämmen tiefer im Land freigekauft und gaben sie zurück. Einige wurden bis nach Britannien verschlagen und von den dortigen Kleinfürsten zurückgesandt.
postremo paucis familiarium adhibitis sermo coeptus a Caesare, qualem ira et dissimulatio gignit, responsum a Pisone precibus contumacibus; discesseruntque apertis odiis. post quae rarus in tribunali Caesaris Piso et, si quando adsideret, atrox ac dissentire manifestus. Tac.ann.2,57,3.Zuletzt begann der Caesar im Beisein nur weniger Vertrauter eine Unterredung, wie verhaltener Zorn sie eingibt. Piso antwortete mit trotziger Bitte, und sie schieden in offenem Hass. Fortan erschien Piso selten bei den Gerichtssitzungen des Caesar, und wenn er einmal beiwohnte, tat er es mit der Miene des Ingrimms und sichtlich gegenteiliger Meinung.
legebantur et indicta gentibus tributa, pondus argenti et auri, numerus armorum equorumque et dona templis ebur atque odores, quasque copias frumenti et omnium utensilium quaeque natio penderet, haud minus magnifica, quam nunc vi Parthorum aut potentia Romana iubentur. Tac.ann.2,60,4.Auch las man die den Völkern auferlegten Tribute, das Gewicht des Silbers und Goldes, die Zahl der Rüstungen und Pferde, die Geschenke für die Tempel, Elfenbein und Räucherwerk, endlich Getreide und Nutzbares aller Art, was jedes Volk liefern musste, nicht weniger ansehnlich , als es jetzt durch Partherherrschaft oder römische Macht auferlegt wird.
Ea Germanico haud minus ira quam per metum accepta. si limen obsideretur, si effundendus spiritus sub oculis inimicorum foret, quid deinde miserrimae coniugi, quid infantibus liberis eventurum? lenta videri veneficia; festinare et urgere, ut provinciam, ut legiones solus habeat. sed non usque eo defectum Germanicum, neque praemia caedis apud interfectorem mansura. Tac.ann.2,70,1.Dies vernahm Germanicus nicht weniger mit Zorn als Besorgnis: Wenn seine Schwelle bewacht würde, wenn er unter den Augen seiner Feinde seinen Geist aufgeben müsste, was würde dann aus seiner armen Gattin, was aus seinen zarten Kindern werden. Zu langsam wirke Piso das Gift; er eile und dränge, die Provinz, die Legionen allein zu haben. Noch aber sei Germanicus nicht so weit entkräftet, und der Lohn des Mordes solle nicht bei dem Mörder bleiben.
cur ergo olim parsimonia pollebat? quia sibi quisque moderabatur, quia unius urbis cives eramus; ne inritamenta quidem eadem intra Italiam dominantibus. externis victoriis aliena, civilibus etiam nostra consumere didicimus. Tac.ann.3,54,3.Warum also herrschte ehemals Sparsamkeit? Weil der einzelne sich selbst einschränkte, weil wir Bürger einer Stadt waren und sich immer noch weniger Verlockungen fanden, solange wir nur in Italien herrschten. Erst durch auswärtige Siege haben wir fremdes Gut, durch Siege über Mitbürger auch unser Gut verprassen gelernt.
corpus illi laborum tolerans, animus audax; sui obtegens, in alios criminator; iuxta adulatio et superbia; palam compositus pudor, intus summa apiscendi libido, eiusque causa modo largitio et luxus, saepius industria ac vigilantia, haud minus noxiae, quotiens parando regno finguntur. Tac.ann.4,1,3.Er war ausdauernd in körperlicher Anstrengung, verwegenen Geistes, verschlossen mit den Seinigen, gegenüber anderen ein Lästerer, kriechend zugleich und hochmütig nebeneinander; in der äußeren Erscheinung berechnete Bescheidenheit, im Innern lüsterne Gier, nach dem Höchsten zu greifen, daher denn bald verschwenderische Freigebigkeit und Üppigkeit, bald wieder - und das häufiger - betriebsame Tätigkeit und Wachsamkeit - nicht weniger schuldhafte Eigenschaften, sobald sie bloß zum Erwerb der Alleinherrschaft angenommen werden.
sin extra domum successor quaereretur, ne memoria Augusti, ne nomen Caesarum in ludibria et contumelias verterent, metuebat: quippe illi non perinde curae gratia praesentium quam in posteros ambitio. Tac.ann.6,46,2.Wollte er seinen Nachfolger außerhalb des Hauses suchen, so musste er fürchten, es könnte das Andenken des Augustus, es könnte der Name der Caesaren zu Spott und Schande werden. Ihm lag nämlich weniger der Beifall der Mitwelt als die Ehre bei der Nachwelt am Herzen.
igitur primum correpti, qui fatebantur, deinde indicio eorum multitudo ingens; haud proinde in crimine incendii, quam odio humani generis convicti sunt, et pereuntibus addita ludibria, ut ferarum tergis contecti laniatu canum interirent, aut crucibus adfixi atque flammati, ubi defecisset dies, in usum nocturni luminis urerentur. Tac.ann.15,44,4.Daher wurden zuerst diejenigen ergriffen, die Geständnisse ablegten, sodann auf ihre Angabe hin eine gewaltige Menge Menschen, die weniger wegen der ihnen zur Last gelegten Brandstiftung als wegen ihres allgemeinen Menschenhasses als überführt galten. Mit denen, die zum Tod bestimmt waren, trieb man noch Hohn: in Felle wilder Tiere eingenäht wurden sie von Hunden zerfleischt oder mussten ans Kreuz geschlagen und angezündet nach Einbruch der Dunkelheit als nächtliche Beleuchtung brennen.
nihil adversum haec Neroni provisum. etiam fortis viros subitis terreri, nedum ille scaenicus, Tigellino scilicet cum paelicibus suis comitante, arma contra cieret. multa experiendo confieri, quae segnibus ardua videantur. Tac.ann.15,59,2.Hiergegen habe Nero keine Vorkehrungen getroffen. Selbst mutige Männer ließen sich durch Unvorhergesehenes einschüchtern; noch weniger werde ein Bühnenheld, vollends in des Tigellinus und seiner Dirnen Begleitung, mit Waffengewalt einschreiten. Vieles, was dem tatenlosen Mann schwierig erscheine, komme dadurch zu Stande, dass man es versuche.
[Cic.Tusc.1,3] Doctrina Graecia nos et omni litterarum genere superabat; in quo erat facile vincere non repugnantes. nam cum apud Graecos antiquissimum e doctis genus sit poetarum, siquidem Homerus fuit et Hesiodus ante Romam conditam, Archilochus regnante Romulo, serius poeticam nos accepimus. annis fere cccccx post Romam conditam Livius fabulam dedit, C.Claudio,Caeci filio, M.Tuditano consulibus, anno ante natum Ennium. qui fuit maior natu quam Plautus et Naevius. II. sero igitur a nostris poetae vel cogniti vel recepti. quamquam est in Originibus solitos esse in epulis canere convivas ad tibicinem de clarorum hominum virtutibus; honorem tamen huic generi non fuisse declarat oratio Catonis, in qua obiecit ut probrum M.Nobiliori, quod is in provinciam poetas duxisset; duxerat autem consul ille in Aetoliam, ut scimus, Ennium. quo minus igitur honoris erat poetis, eo minora studia fuerunt, nec tamen, si qui magnis ingeniis in eo genere extiterunt, non satis Graecorum gloriae responderunt. Cic.Tusc.1,3In Bildung und vielseitiger Wissenschaft übertraf uns Griechenland, leicht war der Sieg, wo kein Gegner war. Die ersten Gebildeten aus dem hohen Altertum sind bei den Griechen Dichter; und Homer und Hesiod lebten vor Roms Erbauung, Archilochos unter der Regierung des Romulus. Wir dagegen erhielten später erst die Dichtkunst. Denn beinahe 510 Jahre nach Roms Erbauung gab Livius (Andronicus) das erste Schauspiel, unter dem Konsulat des Gaius Claudius, des Sohnes von Caecus, und des Marcus Tuditanus, ein Jahr bevor Ennius geboren wurde. Spät also wurden unseren Leuten Dichter bekannt und von ihnen aufgenommen. Zwar steht in Catos Altertümern, beim Mal hätten die Gäste zur Flöte die Tugenden berühmter Männer besuchen; dass jedoch die Dichter und ihre Kunst nicht in Ehren standen, beweist die Rede des Cato, in der er dem Marcus Nobilor als Schimpf verwarf, dass er Dichter in die Provinz mit sich genommen habe. Mit sich genommen hatte er nämlich als Konsul nach Aetolien, wie wir wissen, den Ennius. Je weniger nun die Dichter in Achtung standen, desto geringer war der Eifer für die Kunst selbst. Dennoch kann man nicht sagen, dass die einzelnen großen Männer, die sich etwa damit abgaben, dem Ruhm der Griechen nicht genug entsprochen hätten. II.Spät also wurden unsere Dichter bekannt und von ihnen aufgenommen. Zwar steht in Catoss Altertümern, beim Mal hätten die Gäste zur Flöte die Tugenden berühmter Männer besuchen; dass jedoch die Dichter und ihre Kunst nicht in Ehren standen, beweist die Rede des Cato, in der er dem Marcus Nobilor als Schimpf verwarf, dass er Dichter in die Provinz mit sich genommen habe. Mit sich genommen hatte er nämlich als Konsul nach Aetolien, wie wir wissen, den Ennius. Je weniger nun die Dichter in Achtung standen, desto geringer war der Eifer für die Kunst selbst. Dennoch kann man nicht sagen, dass die einzelnen großen Männer, die sich etwa damit abgaben, dem Ruhm der Griechen nicht genug entsprochen hätten.
[Cic.Tusc.1,18] Mors igitur ipsa, quae videtur notissima res esse, quid sit, primum est videndum. sunt enim qui discessum animi a corpore putent esse mortem; sunt qui nullum censeant fieri discessum, sed una animum et corpus occidere, animumque in corpore extingui. qui discedere animum censent, alii statim dissipari, alii diu permanere, alii semper. quid sit porro ipse animus, aut ubi, aut unde, magna dissensio est. aliis cor ipsum animus videtur, ex quo excordes, vecordes concordesque dicuntur et Nasica ille prudens bis consul 'Corculum' et 'egregie cordatus homo, catus Aelius Sextus'. Cic.Tusc.1,18Nun, was der Tod selbst ist, so bekannt es auch scheint, das müssen wir zuerst sehen. Denn nach einigen ist der Tod eine Trennung der Seele vom Körper; nach anderen gibt es keine Trennung, sondern Seele und Körper gehen zugleich unter und jene wird in diesem vernichtet. Diejenigen die die Ansicht haben, dass die Seele sich trennt, lassen diese sich entweder sogleich auflösen oder erst nach längerer Zeit, oder sie behaupten zum Teil ihre ewige Fortdauer. Nicht weniger groß ist aber über das Wesen, den Sitz und den Ursprung der Seele der Widerstreit der Meinungen. Einigen scheint das Herz selbst die Seele zu sein, daher die Ausdrücke “herzlos, feigherzig, einherzig”; und jener kluge Nasica, der zweimal Konsul war, hieß “Herzchen” und “der vortrefflich beherzte Mann Catus Aelius Sextus.”
[Cic.Tusc.3,4,3] Atque hi quidem optuma petentes non tam voluntate quam cursus errore falluntur. Cic.Tusc.3,4,3Solche Menschen nun, die sonst das Beste wollen, täuschen sich weniger in ihrem Willen, als durch den Irrweg, den sie einschlagen.
[Cic.Tusc.3,4,5] utrum quod minus noceant animi aegrotationes quam corporis, an quod corpora curari possint, animorum medicina nulla sit? Cic.Tusc.3,4,5Etwa weil Krankheiten der Seele weniger schaden als die des Körpers? Oder weil der Körper geheilt werden kann, es für die Seele aber keine Arznei gibt?
Est praeclara epistula Platonis ad Dionis propinquos, in qua scriptum est his fere verbis: "Quo cum venissem, vita illa beata, quae ferebatur, plena Italicarum Syracusiarumque mensarum, nullo modo mihi placuit, bis in die saturum fieri nec umquam pernoctare solum ceteraque, quae comitantur huic vitae, in qua sapiens nemo efficietur umquam, moderatus vero multo minus. Cic.Tusc.5,100,3Man hat einen trefflichen Brief Platons an die Verwandten des Dion, worin es ungefähr so heißt: "Als ich dahin kam, gefiel mir jenes sogenannte glückselige Leben, voll von italischen und syrakusischen Tafeln durchaus nicht: zweimal am Tag sich satt zu essen und nie allein zu übernachten; und das Übrige, was ein solches Leben begleitet: in dem einer nie vernünftig und noch viel weniger maßvoll werden wird.
[Cic.Tusc.1,34] loquor de principibus; quid? poetae nonne post mortem nobilitari volunt? unde ergo illud: 'Aspicite, o cives, senis Enni imaginis formam: Hic vestrum panxit maxima facta patrum'? mercedem gloriae flagitat ab iis quorum patres adfecerat gloria, idemque: 'Nemo me lacrimis decoret nec funera fletu Faxit. Cur? volito vivos per ora virum.' sed quid poetas? opifices post mortem nobilitari volunt. quid enim Phidias sui similem speciem inclusit in clupeo Minervae, cum inscribere (nomen) non liceret? quid? nostri philosophi nonne in is libris ipsis, quos scribunt de contemnenda gloria, sua nomina inscribunt? Cic.Tusc.1,34Ich spreche von angesehenen Staatsmännern. Aber wie? Die Dichter, wollen nicht auch sie nach dem Tod geadelt sein? Woher nur dies? “Schaut, o Bürger, des Greisen, des Ennius Bild und Gestalt hier: | Welcher des Altertums herrliche Taten besang.” Den Lohn des Ruhmes fordert die von denjenigen, deren Vätern er Ruhm erteilt hatte; und so spricht er auch: “Niemand schmücke mit Tränen mein Grab! Noch folg’ er der Leiche | Klagend! Denn lebend annoch flieg ich von Munde zu Mund.” Doch was spreche ich von Dichtern? Künstler wollen nicht weniger nach dem Tode verherrlicht sein. Warum denn schloss Phidias ein ihm ähnliches Bild in den Schild der Minerva ein, als er seinen Namen nicht daraufschreiben durfte?
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