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Beleg gesucht für: viel
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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his rebus fiebat, ut et minus late vagarentur et minus facile finitimis bellum inferre possent; qua ex parte homines bellandi cupidi magno dolore adficiebantur. Caes.Gall.1,2,4Deshalb konnten die Helvetier keine weiten Streifzüge unternehmen, auch ihre Nachbarn nicht leicht bekriegen; ein Umstand, der diesen kampflustigen Leuten viel Missvergnügen verursachte. Sie glaubten nämlich,
His rebus adducti et auctoritate Orgetorigis permoti constituerunt ea, quae ad proficiscendum pertinerent, comparare, iumentorum et carrorum quam maximum numerum coemere, sementes quam maximas facere, ut in itinere copia frumenti suppeteret, cum proximis civitatibus pacem et amicitiam confirmare. Caes.Gall.1,3,1In Erwägung dieser Umstände ließen sie sich durch das Ansehen des Orgetorix bestimmen und fassten den Beschluss, alle Bedürfnisse für den Zug zusammenzubringen, Lasttiere und Wagen in größter Menge aufzutreiben, so viel Feld als möglich zu bestellen, um auf dem Zug hinlänglich Vorrat an Getreide zu haben, und mit ihren Nachbarn das Band des Friedens und der Freundschaft fest zu knüpfen.
alterum per provinciam nostram, multo facilius atque expeditius, propterea quod inter fines Helvetiorum et Allobrogum, qui nuper pacati erant, Rhodanus fluit isque nonnullis locis vado transitur. Caes.Gall.1,6,2Der andere Weg ging durch die Römische Provinz in Gallien und war viel leichter und bequemer, weil zwischen dem Gebiet der Helvetier und der Allobroger, die sich kurz zuvor der römischen Oberherrschaft gefügt hatten, die Rhône fließt, über die man an einigen Stellen zu Fuß geht.
neque solum domi, sed etiam apud finitimas civitates largiter posse, atque huius potentiae causa matrem in Biturigibus homini illic nobilissimo ac potentissimo conlocasse, Caes.Gall.1,18,6Doch nicht bloß in seiner Heimat, auch bei den anderen Völkerschaften vermöge er sehr viel. Zum Zweck solcher Übermacht habe er seine Mutter bei den Biturigen an den dort vornehmsten und mächtigsten Häuptling verheiratet;
haec cum pluribus verbis flens a Caesare peteret, Caesar eius dextram prendit; consolatus rogat, finem orandi faciat; tanti eius apud se gratiam esse ostendit, uti et rei publicae iniuriam et suum dolorem eius voluntati ac precibus condonet. Caes.Gall.1,20,5Als Diviciacus so unter Tränen und mit vielen Worten bat, nahm ihn Cäsar bei der Hand, beruhigte ihn und forderte ihn auf, nicht weiter zu flehen. Er gelte bei ihm so viel, dass auf seinen Wunsch und seine Fürbitte dem Dumnorix die Ungesetzlichkeiten gegen ihr Vaterland und die Beleidigung gegen seine eigene Person verziehen sein sollten.
In castris Helvetiorum tabulae repertae sunt litteris Graecis confectae et ad Caesarem relatae, quibus in tabulis nominatim ratio confecta erat, qui numerus domo exisset eorum, qui arma ferre possent, et item separatim pueri, senes mulieresque. Caes.Gall.1,29,1Im Lager der Helvetier fanden sich Tafeln mit griechischer Schrift, die man Cäsar zustellte. Auf denselben war ausdrücklich berechnet, wie viel waffenfähige Männer Helvetien verlassen hatten; ebenso war die Anzahl der Knaben, der Greise und der Weiber besonders angegeben.
posteaquam in vulgus militum elatum est, qua arrogantia in conloquio Ariovistus usus omni Gallia Romanis interdixisset impetumque in nostros eius equites fecissent eaque res conloquium diremisset, multo maior alacritas studiumque pugnandi maius exercitui iniectum est. Caes.Gall.1,46,4Nachdem aber unter den Soldaten bekannt wurde, mit welcher Anmaßung Ariovist bei der Unterredung den Römern den Aufenthalt in ganz Gallien untersagt, wie dessen Reiter unsere Leute angegriffen und wie dies der Unterredung ein Ende gemacht habe, erfüllte das Heer eine viel größere Bereitschaft und Kampfeslust.
Postridie eius diei Caesar praesidio utrisque castris, quod satis esse visum est, reliquit, alarios omnes in conspectu hostium pro castris minoribus constituit, quod minus multitudine militum legionariorum pro hostium numero valebat, ut ad speciem alariis uteretur; ipse triplici instructa acie usque ad castra hostium accessit. Caes.Gall.1,51,1Am folgenden Tag ließ Cäsar in beiden Lagern so viel Besatzung zurück, wie ihm auszureichen schien; sämtliche Hilfstruppen stellte er im Blickfeld des Feindes vor dem kleinen Lager auf, um sich ihrer zum Schein zu bedienen, weil er im Verhältnis zu der Masse der Feinde zu wenig Legionssoldaten hatte. Er selbst rückte in dreifacher Schlachtreihe bis vor das feindliche Lager.
quindecim milia Atrebates, Ambianos decem milia, Morinos XXV milia, Menapios VIIII milia, Caletos X milia, Veliocasses et Viromanduos totidem, Atuatucos decem et novem milia; Caes.Gall.2,4,9die Atrebaten 15.000, die Ambianer 10.000, die Moriner 25.000, die Menapier 9000, die Caleter 10.000, ebenso viel die Viromanduer und die Veliokassen, die Atuatuker 29.000;
ubi nostros non esse inferiores intellexit, loco pro castris ad aciem instruendam natura opportuno atque idoneo, quod is collis, ubi castra posita erant, paululum ex planitie editus tantum adversus in latitudinem patebat, quantum loci acies instructa tenere poterat, atque ex utraque parte lateris deiectus habebat et in fronte leniter fastigatus paulatim ad planitiem redibat, ab utroque latere eius collis transversam fossam obduxit circiter passuum quadringentorum Caes.Gall.2,8,3Hierbei nahm er wahr, dass man dem Feind gewachsen sei. Zugleich war auch der Platz vor Cäsars Lage von Natur bequem und geeignet, um dort eine Schlachtlinie aufzustellen; denn der Hügel, auf dem das Lager stand, stieg allmählich von der Ebene empor und hatte an der vorderen, dem Feinde zugekehrten Seite nur so viel Raum in der Breite, als ein in Schlachtordnung gestelltes Heer einnehmen konnte. Auch hatte der Hügel zu beiden Seiten abschüssige Nebenwände, während er sich vorn sanft abdachte und in die Ebene verlor. Cäsar zog von beiden Seiten dieses Hügels quer verlaufende Gräben, etwa 400 Fuß lang;
Ea re constituta secunda vigilia magno cum strepitu ac tumultu castris egressi nullo certo ordine neque imperio, cum sibi quisque primum itineris locum peteret et domum pervenire properaret, fecerunt, ut consimilis fugae profectio videretur. Caes.Gall.2,11,1In Folge dieses Beschlusses brachen sie um die zweite Nachtwache unter viel Getöse und Lärm aus dem Lager auf, ohne bestimmte Ordnung und ohne Oberbefehl, da jeder den ersten Platz auf dem Weg haben wollte, um schleunigst nach Hause zu kommen: ihr Aufbruch war also einer Flucht ähnlich.
ita sine ullo periculo tantam eorum multitudinem nostri interfecerunt, quantum fuit diei spatium, sub occasumque solis destiterunt seque in castra, ut erat imperatum, receperunt. Caes.Gall.2,11,6Auf diese Weise mordeten Cäsars Leute ohne alle Gefahr so viel Feinde, als ihnen die Dauer des Tages möglich machte; beim Untergang der Sonne gaben sie die Verfolgung auf und zogen sich, wie ihnen befohlen war, in ihr Lager zurück.
Brevi spatio interiecto, vix ut rebus, quas constituissent, conlocandis atque administrandis tempus daretur, hostes ex omnibus partibus signo dato decurrere, lapides gaesaque in vallum conicere. Caes.Gall.3,4,1Es verstrich kaum so viel Zeit, dass man die Beschlüsse umsetzen konnte; da stürmten die Feinde auf ein Zeichen hin von allen Seiten herab und schleuderten Steine und Speere gegen den Wall.
neque multum frumento, sed maximam partem lacte atque pecore vivunt multumque sunt in venationibus. Caes.Gall.4,1,8Auch nähren sie sich weniger von Getreide als von der Milch und dem Fleisch ihrer Herden und sind viel auf der Jagd.
hos cum Suebi multis saepe bellis experti propter amplitudinem gravitatemque civitatis finibus expellere non potuissent, tamen vectigales sibi fecerunt ac multo humiliores infirmioresque redegerunt. Caes.Gall.4,3,4Obgleich nun die Sueben durch wiederholte Feindseligkeiten auch diese Germanen oft aus ihrem Land zu treiben versucht, aber wegen der Größe und Macht des Volkes nicht vermocht hatten, machten sie sie doch viel schwächer, untergeordneter und sich zinsbar.
Haec civitas longe plurimum totius Galliae equitatu valet magnasque habet copias peditum Rhenumque, ut supra demonstravimus, tangit. Caes.Gall.5,3,1Diese Völkerschaft der Treverer ist an Reiterei viel stärker als jeder andere gallische Stamm, hat auch bedeutendes Fußvolk und wohnt, wie oben (3,11) bemerkt, bis an den Rhein.
relinquebatur, ut neque longius ab agmine legionum discedi Caesar pateretur et tantum agris vastandis incendiisque faciendis hostibus noceretur, quantum in labore atque itinere legionarii milites efficere poterant. Caes.Gall.5,19,3Nun blieb nichts übrig, als dass Cäsars weiterhin kein zu großes Vom Zug der Legionen duldete und sich darauf beschränkte, durch Verheerung der Felder und durch Brandstiftung den Feinden so viel zu schaden, als seinen Leuten beim Mühe und Marsch möglich war.
apud quos Ambiorix ad hunc modum locutus est: sese pro Caesaris in se beneficiis plurimum ei confiteri debere, quod eius opera stipendio liberatus esset, quod Atuatucis finitimis suis pendere consuesset, quodque ei et filius et fratris filius a Caesare remissi essent, quos Atuatuci obsidum numero missos apud se in servitute et catenis tenuissent. Caes.Gall.5,27,2Ihnen gegenüber erklärte sich Ambiorix folgendermaßen: er bekenne, dass er Cäsar für dessen Gewogenheit sehr viel zu danken habe. Durch seine Hilfe sei er von der Abgabe frei, die er sonst den Atuatukern, seinen Nachbarn, bezahlt hätte; Cäsar habe ihm auch Sohn und Brudersohn wieder gegeben, die bei den Atuatukern als Geiseln in Sklaverei und Fesseln lebten.
ipsorum esse consilium, velintne prius, quam finitimi sentiant, eductos ex hibernis milites aut ad Ciceronem aut ad Labienum deducere, quorum alter milia passuum circiter quinquaginta, alter paulo amplius ab iis absit. Caes.Gall.5,27,9Es komme also bloß auf ihren Entschluss an, ob sie, ehe es die Nachbarn wahrnehmen könnten, ihre Truppen aus dem Winterlager ziehen und zu Cicero oder Labienus führen wollten, da der eine etwa 50 Meilen, der andere nicht viel weiter entfernt sei.
Caesar consulto equites cedere seque in castra recipere iubet; simul ex omnibus partibus castra altiore vallo muniri portasque obstrui atque in his administrandis rebus quam maxime concursari et cum simulatione agi timoris iubet. Caes.Gall.5,50,5Cäsar befahl diesen, absichtlich zu weichen und sich ins Lager zurückzuziehen. Zugleich ließ er auf allen Seiten einen etwas höheren Wall um das Lager aufschütten und die Tore verrammeln; bei diesen Arbeiten mussten seine Leute geflissentlich sehr viel hin- und herlaufen und sich furchtsam stellen.
tantum apud homines barbaros valuit esse aliquos repertos principes belli inferendi tantamque omnibus voluntatis commutationem attulit, ut praeter Haeduos et Remos - quos praecipuo semper honore Caesar habuit, alteros pro vetere ac perpetua erga populum Romanum fide, alteros pro recentibus Gallici belli officiis - nulla fere civitas fuerit non suspecta nobis. Caes.Gall.5,54,4So viel vermochte bei diesen wilden Leuten bloß der einzige Umstand, dass sich einige Urheber von Feindseligkeiten fanden; dies brachte bei aller einen solchen Gesinnungswandel hervor, dass fast kein gallischer Stamm unverdächtig blieb, die Häduer und Remer ausgenommen. Denn diese beiden Völker hatte Cäsar stets am meisten geachtet, die Häduer wegen ihrer alten und beständigen Treue gegen das römische Volk, die Remer aber wegen ihrer jüngst geleisteten Dienste im Krieg mit den Galliern.
idque adeo haud scio mirandumne sit, cum compluribus aliis de causis, tum maxime, quod, qui virtute belli omnibus gentibus praeferebantur, tantum se eius opinionis deperdidisse, ut a populo Romano imperia perferrent, gravissime dolebant. Caes.Gall.5,54,5Übrigens darf man sich vielleicht über diese Empörungen nicht so sehr wundern, da es, abgesehen von vielen anderen Ursachen, einem Volk, das an Tapferkeit im Krieg sonst allen anderen vorgezogen wurde, schmerzlich fallen musste, so viel von diesem Ruf verloren zu haben, dass man sich Roms Befehle gefallen lassen musste.
Dum haec a Caesare geruntur, Treveri magnis coactis peditatus equitatusque copiis Labienum cum una legione, quae in eorum finibus hiemarat, adoriri parabant. Caes.Gall.6,7,1Die Treverer aber hatten in der Zwischenzeit viel Reiterei und Fußvolk gesammelt, um Labienus, der an der Spitze einer Legion bei ihnen überwinterte, zu überfallen.
Viri, quantas pecunias ab uxoribus dotis nomine acceperunt, tantas ex suis bonis aestimatione facta cum dotibus communicant. Caes.Gall.6,19,1So viel Geld der Mann von seinem Weib als Mitgift bekam, ebenso viel legt er in genauer Schätzung aus seinem eigenen Vermögen dazu;
funera sunt pro cultu Gallorum magnifica et sumptuosa; omniaque, quae vivis cordi fuisse arbitrantur, in ignem inferunt, etiam animalia, ac paulo supra hanc memoriam servi et clientes, quos ab iis dilectos esse constabat, iustis funeribus confectis una cremabantur. Caes.Gall.6,19,4Die gallischen Leichenbegängnisse sind gemessen an den sonstigen Lebensverhältnissen der Nation mit Pracht und Kosten verbunden. Die liebsten Gegenstände der Verblichenen werden ebenfalls auf den Scheiterhaufen gebracht, selbst Tiere; in nicht viel früherer Zeit verbrannte man zum Schluss der Leichenfeierlichkeit sogar die Sklaven und Schützlinge, von denen bekannt war, dass sie ihren Herren lieb waren.
neque quisquam agri modum certum aut fines habet proprios, sed magistratus ac principes in annos singulos gentibus cognationibusque hominum quique una coierunt, quantum et quo loco visum est agri, adtribuunt atque anno post alio transire cogunt. Caes.Gall.6,22,2Auch besitzt niemand bei Ihnen ein bestimmt abgemessenes Feld oder ein eigenes Gebiet. Nur ganze Stämme, Geschlechter und Verbände bekommen alljährlich von ihren Obrigkeiten und Häuptlingen, so viel und wo diese es für gut finden, Feld angewiesen, müssen aber im folgenden Jahr anderswohin ziehen.
magna vis eorum est et magna velocitas; neque homini neque ferae, quam conspexerunt, parcunt. hos studiose foveis captos interficiunt. Caes.Gall.6,28,2Diese Tiere besitzen eine gewaltige Starke und Schnelligkeit; jeder Mensch und jedes Tier, das sie erblicken, ist verloren. Man gibt sich deshalb viel Mühe, sie in Gruben zu fangen und zu töten:
multum cum in omnibus rebus, tum in re militari potest Fortuna. nam magno accidit casu, ut in ipsum incautum etiam atque imparatum incideret, priusque eius adventus ab omnibus videretur, quam fama ac nuntius adferretur, sic magnae fuit fortunae omni militari instrumento, quod circum se habebat, erepto raedis equisque comprehensis ipsum effugere mortem. Caes.Gall.6,30,2Überall entscheidet sehr viel der Zufall, am meisten aber im Krieg. Denn wie es ein ganz besonderer Zufall war, dass Basilus, dessen Ankunft man erst erfuhr, als er schon erschien, den Ambiorix unversehens und unvorbereitet überfiel, so war es für den Ambiorix ein großes Glück, dass er bei dem Verlust allen militärischen Geräts, das er bei sich hatte, bei der Wegnahme seiner Wagen und Pferde dennoch dem Tod entging.
sed certe dimissis per agros nuntiis sibi quemque consulere iussit. quorum pars in Arduennam silvam, pars in continentes paludes profugit. Caes.Gall.6,31,2So viel ist jedoch gewiss, dass er insgeheim Boten auf dem Land umherschickte und aufforderte, jeder solle sich selbst helfen. Die einen flohen deshalb in die Ardennen, andere in weite Sumpfgegenden;
C. Trebonium cum pari legionum numero ad eam regionem, quae Atuatucis adiacet, depopulandam mittit, Caes.Gall.6,33,2Gaius Trebonius aber brach mit ebenso viel Legionen auf, um die Nachbarschaft der Atuatuker zu plündern.
hic quantum in bello Fortuna possit et quantos adferat casus, cognosci potuit. Caes.Gall.6,35,2Hier konnte man sich wieder überzeugen, wie viel im Krieg der Zufall vermag und welche Wechselfälle er bringt.
aegre portas nostri tuentur; reliquos aditus locus ipse per se munitioque defendit. Caes.Gall.6,37,5wobei die Römer mit viel Mühe die Tore behaupteten, während die übrigen Zugänge ins Lager einzig durch die Örtlichkeit und die Festungswerke geschützt wurden.
Reversus ille, eventus belli non ignorans, unum, quod cohortes ex statione et praesidio essent emissae, questus - ne minimo quidem casui locum relinqui debuisse - multum Fortunam in repentino hostium adventu potuisse iudicavit, Caes.Gall.6,42,1Nach seiner Rückkehr tadelte er, der die Wechselfälle des Krieges nur zu gut kannte, allein, dass man die Kohorten von ihrem befestigten Posten weggeschickt habe; man hätte auch nicht dem geringsten Zufall Raum lassen dürfen. Nach seiner Ansicht hatte man dem Glück bei diesem plötzlichen Überfall des Feindes ohnehin viel zu verdanken,
armorum quantum quaeque civitas domi quodque ante tempus efficiat constituit; in primis equitatui studet. Caes.Gall.7,4,8Er bestimmt auch, wie viel sie an Kriegsrüstung in ihrem eigenen Gebiet bis zu einer gewissen Frist in Bereitschaft halten sollten. Sein Hauptaugenmerk richtet er auf die Reiterei.
adhortatus milites, ne necessario tempore itineris labore permoveantur, cupidissimis omnibus progressus milia passuum XXV agmen Haeduorum conspicatur. immisso equitatu iter eorum moratur atque impedit interdicitque omnibus, ne quemquam interficiant. Caes.Gall.7,40,4Cäsars Soldaten zeigten auf seine Bitte, sich in diesem dringenden Augenblick die Mühen des Marsches nicht zu viel sein zu lassen, insgesamt den größten Eifer. So erblickte er nach einem Weg von fünfundzwanzig Meilen das heranrückende Heer der Häduer. Cäsars Reiterei musste diesem entgegensprengen, um dessen Vordringen aufzuhalten und zu verhindern; doch sollte niemand dabei getötet werden.
conantibus auxiliari suis 'frustra' inquit 'meae vitae subvenire conamini, quem iam sanguis viresque deficiunt. proinde abite, dum est facultas, vosque ad legionem recipite.' ita pugnans post paulo concidit ac suis saluti fuit. Caes.Gall.7,50,6Als ihm dann seine Leute helfen wollten, sate er: "Vergebens wollt ihr meinem Leben beispringen, da mich schon mein Blut und meine Kräfte verlassen. Zurück also, solange ihr noch könnt! So viel er kurz darauf im Kampf und rettete die Seinen.
exposuit, quid iniquitas loci posset, quod ipse ad Avaricum sensisset, cum sine duce et sine equitatu deprehensis hostibus exploratam victoriam dimisisset, ne parvum modo detrimentum in contentione propter iniquitatem loci accideret. Caes.Gall.7,52,2Er setzte ihnen auseinander, wie viel eine ungünstige Stellung vermöge, wie es ihm bei Avaricum zu Mute gewesen sei, als er den Feind ohne Anführer und Reiterei überrascht, aber dennoch auf den fast sicheren Sieg verzichtet habe, um selbst nicht einmal einen geringen Verlust wegen der nachteiligen Lage des Ortes im Gefecht zu erleiden.
frumenti quod subito potuerunt navibus avexerunt, reliquum flumine atque incendio corruperunt. Caes.Gall.7,55,8Von Lebensmitteln schifften sie augenblicklich so viel wie möglich auf dem Liger fort; den Rest verdarben sie durch Wasser und Feuer.
conquirit etiam lintres; has magno sonitu remorum incitatas in eandem partem mittit. ipse post paulo silentio egressus cum tribus legionibus eum locum petit, quo naves appelli iusserat. Caes.Gall.7,60,4auch Kähne mussten, so viel man gerade zusammenbrachte, unter großem Geräusch des Ruderschlages eben dorthin fahren. Bald darauf zog er selbst aus seinem Lager in aller Stille mit den anderen drei Legionen an den Ort, wo nach seinem Befehl die Schiffe landen mussten.
imperant Haeduis atque eorum clientibus, Segusiavis, Ambivaretis, Aulercis, Brannovicibus milia XXXV; parem numerum Arvernis adiunctis Eleutetis, Cadurcis, Gabalis, Vellaviis, qui sub imperio Arvernorum esse consuerunt; Caes.Gall.7,75,2Die Häduer mussten unter Einschluss ihrer Verbündeten, der Segusiaver, Ambivareter und brannovicischen Aulercer, fünfunddreißigtausend Mann stellen; ebenso viel die Arverner zusammen mit den Eleutetern, Cadurcen, Gabalern und Vellaviern, die unter ihrer Oberhoheit stehen;
atque ego hanc sententiam probarem ‑ tantum apud me dignitas potest ‑ , si nullam praeterquam vitae nostrae iacturam fieri viderem; Caes.Gall.7,77,6Ich würde jedoch dieser Meinung beitreten, da bei mir Würde der Person viel gilt, wenn es sich jetzt bloß um unser Leben handelte.
constat enim inter omnes nihil tam operose ab aliis esse perfectum, quod non horum elegantia commentariorum superetur. Hirt. ad Balbum 4Denn so viel Mühe sich auch andere Geschichtsschreiber in ihren Werken gaben, so übertrifft sie doch bekanntlich Cäsar alle an Geschmack,
magnum tamen, ut in tanta calamitate, Bellovacos eo proelio commodum esse consecutos, quod Correus, auctor belli, concitator multitudinis, esset interfectus; numquam enim senatum tantum in civitate illo vivo quantum imperitam plebem potuisse. Caes.Gall.8,21,4und dennoch hätten die Bellovaker, soweit es bei solchem Unglück noch möglich sei, dabei den größten Vorteil gehabt, dass der Anstifter dieses Krieges, Correus, der Aufwiegler des Volkes, den Tod gefunden habe. Denn solange dieser gelebt habe, habe in ihrem Staat die Regierung nie so viel vermocht wie der unerfahrene Pöbel.
Cum in omnes partes finium Ambiorigis aut legiones aut auxilia dimisisset atque omnia caedibus, incendiis, rapinis vastasset, magno numero hominum interfecto aut capto Labienum cum duabus legionibus in Treveros mittit, Caes.Gall.8,25,1Als die Legionen und Hilfsvölker das ganze Land des Ambiorix nach allen Seiten hin durchstreift und mordend brandstiftend, plündernd verwüstet hatten, indem viel Volk gefangen oder niedergemacht wurde, so zog auf Cäsars Befehl Labienus in das Gebiet der Treverer.
quorum civitas propter Germaniae vicinitatem cotidianis exercitata bellis cultu et feritate non multum a Germanis differebat neque imperata umquam nisi exercitu coacta faciebat. Caes.Gall.8,25,2Diese waren wegen der Nähe Germaniens stets in Kriege verwickelt, in der Wildheit der Lebensweise von den Germanen selbst nicht viel verschieden und nahmen nur, wenn sie mit Gewalt gezwungen wurden, die römischen Befehle an.
ibi cum Lucterius apud suos cives quondam integris rebus multum potuisset semperque auctor novorum consiliorum magnam apud barbaros haberet auctoritatem, oppidum Uxellodunum, quod in clientela fuerat eius, egregie natura loci munitum occupat suis et Drappetis copiis oppidanosque sibi coniungit. Caes.Gall.8,32,2Dort hatte Lucterius bei seinen Mitbürgern einst in besseren Tagen viel vermocht und stand als steter Urheber neuer Anschläge noch in großem Ansehen. Er besetzte mit seinen und des Drappes Truppen Uxellodunum, dessen Schutzherr er gewesen war, und verband mit sich die Bewohner dieser von Natur aus sehr starken Festung.
Quo cum confestim C. Caninius venisset animadverteretque omnes oppidi partes praeruptissimis saxis esse munitas, quo defendente nullo tamen armatis ascendere esset difficile, magna autem impedimenta oppidanorum videret, quae si clandestina fuga subtrahere conarentur, effugere non modo equitatum, sed ne legiones quidem possent, Caes.Gall.8,33,1Caninius, der eiligst erschien, bemerkte, dass alle Seiten des Platzes durch die steilsten Felsen geschützt waren, so dass Bewaffnete auch ohne alle Abwehr von Seiten der Belagerten nur schwer hinaufkommen konnten. Zugleich nahm er aber auch eine Menge Habseligkeiten wahr, die den Einwohnern gehörten, und überzeugte sich, dass man in einer heimlichen Flucht mit diesem Gepäck nicht einmal seinem Fußvolk, viel weniger der Reiterei zu entwischen im Stande wäre.
hoc fonte prohiberi posse oppidanos cum optarent reliqui, Caesar unus videret, e regione eius vineas agere adversus montem et aggerem exstruere coepit magno cum labore et continua dimicatione. Caes.Gall.8,41,2Alle wünschten den Belagerten, diese Quelle zu nehmen; Cäsar allein sah die Möglichkeit ein, die jedoch mit großer Gefahr verbunden war. Er ließ also der Quelle gerade gegenüber bedeckte Gänge gegen den Berg anlegen und Dämme aufwerfen, unter viel Mühe und stetem Kampf.
ipse tantum itinerum faciebat, quantum satis esse ad mutationem locorum propter salubritatem existimabat. ibi quamquam crebro audiebat Labienum ab inimicis suis sollicitari certiorque fiebat id agi paucorum consiliis, ut interposita senatus auctoritate aliqua parte exercitus spoliaretur, tamen neque de Labieno credidit quicquam neque contra senatus auctoritatem ut aliquid faceret adduci potuit. iudicabat enim liberis sententiis patrum conscriptorum causam suam facile obtineri. Caes.Gall.8,52,3er selbst zog mit seinen Legionen der Ortsveränderung halber so viel herum, als er für ihre Gesundheit hinreichend glaubte. Obgleich man damals häufig hörte, seine Feinde versuchten Labienus zu gewinnen, und obgleich er sicher wusste, dass gewisse Leute den Plan hatten, ihm durch einen eigens veranlassten Senatsbeschluss einen Teil des Heeres zu entziehen, glaubte er auf der einen Seite den Gerüchten über Labienus nicht, auf der anderen Seite aber konnte er sich nicht entschließen, gegen den Senat aufzutreten, weil er überzeugt war, seine Sache werde sich bei einer freien Abstimmung der Senatorin leicht durchsetzen lassen.
C. Trebonium cum legionibus IIII in Belgio conlocat, C. Fabium cum totidem in Haeduos deducit. Caes.Gall.8,54,4Hierauf bestimmte er das Winterlager seines Heeres: dem Gaius Trebonius mit vier Legionen gab er seine Stellung in Belgien, den Gaius Fabius dagegen ließ er mit ebenso viel Legionen in das Land der Häduer ziehen.
sed multi mortales, dediti ventri atque somno, indocti incultique vitam sicuti peregrinantes transigere; quibus profecto contra naturam corpus voluptati, anima oneri fuit. eorum ego vitam mortemque iuxta aestumo, quoniam de utraque siletur. Sall.Cat.2,8Aber viele Sterbliche sind, indem sie dem Bauch und dem Schlaf frönen, ohne Geistes- und Herzensbildung, gerade wie durch ein fremdes Land, so durch ihr Leben gewandelt; Ihnen war - wahrlich ganz widernatürlich - der Leib Freude, die Seele Bürde. Ihr Leben und ihr Sterben wiegt bei mir gleich viel, weil von beidem niemand spricht.
Iam primum adulescens Catilina multa nefanda stupra fecerat, cum virgine nobili, cum sacerdote Vestae, alia huiusce modi contra ius fasque. Sall.Cat.15,1Schon in früher Jugend hatte Catilina viel ruchlose Unzucht getrieben, mit einer adligen Frau, mit einer Priesterin der Vesta, und dergleichen anderes, das göttlichem und menschlichem Recht Hohn sprach.
at nobis est domi inopia, foris aes alienum, mala res, spes multo asperior: denique quid relicui habemus praeter miseram animam? Sall.Cat.20,13Aber uns wohnt im Haus der Kehraus, vor der Tür steht der Wucherer; schlimme Zeit, viel bösere Zukunft! Ja, was haben wir noch außer dem elenden Leben?
erat ei cum Fulvia, muliere nobili, stupri vetus consuetudo. quoi cum minus gratus esset, quia inopia minus largiri poterat, repente glorians maria montisque polliceri coepit et minari etiam ferro, ni sibi obnoxia foret, postremo ferocius agitare quam solitus erat. Sall.Cat.23,3Er trieb mit Fulvia, einer Frau aus dem Adel, sei langem Unzucht. Als er aber ihre Zuneigung einbüßte, weil er wegen seiner Mittellosigkeit nicht mehr so viel spendieren konnte, da begann er ihr mit einem Mal großsprecherisch Seen und Berge zu versprechen und ihr sogar mit dem Schwert zu drohen, wenn sie ihm nicht zu Willen wäre, kurz, sich leidenschaftlicher als sonst zu gebärden.
luxuria atque inopia praeceps abierat. verum ingenium eius haud absurdum: posse versus facere, iocum movere, sermone uti vel modesto vel molli vel procaci; prorsus multae facetiae multusque lepos inerat. Sall.Cat.25,5Durch Verschwendung und Mittellosigkeit war sie jählings gesunken. Aber ihre Begabung war ganz annehmbar: sie konnte Verse machen, Witz spielen lassen, bald zurückhaltend, bald gefühlvoll, bald ungeniert reden, kurz: sie besaß viel Anmut und Laune.
Ad haec Q. Marcius respondit, si quid ab senatu petere vellent, ab armis discedant, Romam supplices proficiscantur: ea mansuetudine atque misericordia senatum populi Romani semper fuisse, ut nemo umquam ab eo frustra auxilium petiverit. Sall.Cat.34,1Darauf gab Quintus Marcius den Bescheid: wenn sie den Senat um etwas nachsuchen wollten, sollten sie zuerst die Waffen niederlegen und sich dann bittend nach Rom wenden; der Senat und das Volk von Rom hätten stets so viel Menschenfreundlichkeit und Mitleid geübt, dass niemand sie je vergeblich um Hilfe gebeten habe.
quanta quoiusque animo audacia natura aut moribus inest, tanta in bello patere solet. quem neque gloria neque pericula excitant, nequiquam hortere: timor animi auribus officit. Sall.Cat.58,2Nur so viel Kühnheit pflegt im Kampf hervorzutreten, wie nach Charakter oder Gewöhnung in eines jeden Herzen wohnt. Wen weder Ruhm noch Gefahr reizt, den wird man vergeblich ansprechen. Die Furcht im Herzen verschließt seine Ohren.
Fuit, fuit ista quondam in hac re publica virtus, ut viri fortes acrioribus suppliciis civem perniciosum quam acerbissimum hostem coercerent. Cic.Catil.1,3Es war ja, ja es war einmal in diesem Staat so viel männliche Kraft, dass die wackeren Männer mit härteren Strafen den verderblichen Bürger als den gehasstesten Feind niederhielten.
Recognosce mecum tandem noctem illam superiorem; iam intelleges multo me vigilare acrius ad salutem quam te ad perniciem rei publicae. Cic.Catil.1,8Durchmustere mit mir endlich die Geschichte der letzten Nacht und du wirst dich bald überzeugen, dass ich viel eifriger für die Rettung des Staates war als du für sein Verderben.
De te autem, Catilina, cum quiescunt, probant, cum patiuntur, decernunt, cum tacent, clamant, neque hi solum, quorum tibi auctoritas est videlicet cara, vita vilissima, sed etiam illi equites Romani, honestissimi atque optimi viri, ceterique fortissimi cives, qui circumstant senatum, quorum tu et frequentiam videre et studia perspicere et voces paulo ante exaudire potuisti. Cic.Catil.1,21Indem sie aber bei dir, Catilina, so ruhig sind, billigen sie meine Rede und beschließen, indem sie diese dulden; und ihr Schweigen ist eine laute Erklärung! Und nicht diese allein sind es, deren Spruch dir natürlich viel wert ist, obgleich du ihr Leben gering achtest, sondern auch jene römischen Ritter, hochachtbare und treffliche Männer, und die übrigen höchst wackeren Bürger, welche die Senatsversammlung umstehen, deren große Anzahl du sehen, ihre Gesinnung vernehmen und ihren Ausruf vor wenigen Augenblicken hören konntest.
Etenim si mecum patria, quae mihi vita mea multo est carior, si cuncta Italia, si omnis res publica loquatur: 'M. Tulli, quid agis? Tune eum, quem esse hostem comperisti, quem ducem belli futurum vides, quem exspectari imperatorem in castris hostium sentis, auctorem sceleris, principem coniurationis, evocatorem servorum et civium perditorum, exire patiere, ut abs te non emissus ex urbe, sed immissus in urbem esse videatur? Cic.Catil.1,27Denn wenn das Vaterland, das mir viel teurer als das Leben ist, wenn ganz Italien, wenn die ganze Republik so zu mir redete: "Was machst du, Marcus Tullius? Willst du einen Menschen, von dessen feindlicher Gesinnung du Beweise hast, in dem du einen künftigen Kriegsführer erblickst, von dem du weißt, dass er als Befehlshaber im Lager der Feinde erwartet wird, - willst du den Anstifter der Frevel, das Haupt der Verschwörung, den Aufwiegler der Sklaven und schlechter Bürger ziehen lassen, so dass man glauben kann, er sei von dir nicht aus der Stadt gewiesen, sondern gegen die Stadt losgelassen?
qua re quis tandem me reprehendat aut quis mihi iure suscenseat, si, quantum ceteris ad suas res obeundas, quantum ad festos dies ludorum celebrandos, quantum ad alias voluptates et ad ipsam requiem animi et corporis conceditur temporum, quantum alii tribuunt tempestivis conviviis, quantum denique alveolo, quantum pilae, tantum mihi egomet ad haec studia recolenda sumpsero? Cic.Arch.13.aWer könnte mich also tadeln oder wer mir mit Recht zürnen, wenn ich so viel Zeit, wie anderen zur Besorgung ihrer Geschäfte oder um die Festtage der Spiele zu feiern oder zu anderen Vergnügungen oder zur Erholung des Geistes und Körpers zugestanden wird, so viel Zeit, wie andere früh beginnenden Gastmählern, wie sie endlich dem Würfelspiel und Ballspiel widmen, wenn ich mir ebenso viel Zeit nehme, um mich mit diesen Studien wieder zu beschäftigen?
an statuas et imagines, non animorum simulacra, sed corporum, studiose multi summi homines reliquerunt; consiliorum relinquere ac virtutum nostrarum effigiem nonne multo malle debemus summis ingeniis expressam et politam? Cic.Arch.30.bOder müssen wir, da so viele große Männer eifrig bemüht waren, Standbilder und Gemälde von sich zu hinterlassen, die doch nur den Körper und nicht den Geist darstellen, müssen wir nicht noch viel mehr wünschen, von unserem Denken und Handeln ein Abbild zu hinterlassen, das durch große Geister nachgezeichnet und vollendet wäre?
Eo autem omni sermone confecto, tantam in Crasso humanitatem fuisse, ut, cum lauti accubuissent, tolleretur omnis illa superioris tristitia sermonis eaque esset in homine iucunditas et tantus in loquendo lepos, ut dies inter eos curiae fuisse videretur, convivium Tusculani; Cic.de_orat.1,27.Nach Beendigung des ganzen Gespräches aber habe Crassus eine solche Freundlichkeit gezeigt, dass, als sie sich nach dem Bad zu Tisch gelagert hatten, alle Traurigkeit der vorigen Unterredung verschwand und der Mann einen solchen Frohsinn und so viel heiteren Scherz und Laune äußerte, dass der Tag unter ihnen in der Curie hingebracht zu sein schien, das Gastmahl aber einem tusculanischen Mahl glich.
Tum Crassus 'atqui vide' inquit 'in artificio perquam tenui et levi quanto plus adhibeatur diligentiae, quam in hac re, quam constat esse maximam: saepe enim soleo audire Roscium, cum ita dicat, se adhuc reperire discipulum, quem quidem probaret, potuisse neminem, non quo non essent quidam probabiles, sed quia, si aliquid modo esset viti, id ferre ipse non posset; nihil est enim tam insigne nec tam ad diuturnitatem memoriae stabile quam id, in quo aliquid offenderis. Cic.de_orat.1,129.Hierauf sagte Crassus: "Gleichwohl bedenke, um wie viel mehr Sorgfalt man in einer geringfügigen und leichtfertigen Kunst anwendet als in dieser, die anerkannt die wichtigste ist. Denn oft höre ich den Roscius sagen, er habe noch keinen Schüler finden können, der ihn befriedige, nicht als wenn nicht einige Beifall verdienten, sondern weil er selbst auch nicht den geringsten Fehler ertragen könne. Denn nichts fällt so in die Augen und haftet so fest im Gedächtnis wie das, was uns anstößig gewesen ist.
Sed, si placet, sermonem alio transferamus et nostro more aliquando, non rhetorico, loquamur.' 'Minime vero,' inquit Cotta; 'nunc enim te iam exoremus necesse est, quoniam retines nos in hoc studio nec ad aliam dimittis artem, ut nobis explices, quicquid est istud, quod tu in dicendo potes; - neque enim sumus nimis avidi; ista tua mediocri eloquentia contenti sumus - idque ex te quaerimus, (ut ne plus nos adsequamur, quam quantulum tu in dicendo adsecutus es), quoniam, quae a natura expetenda sunt, ea dicis non nimis deesse nobis, quid praeterea esse adsumendum putes?' Cic.de_orat.1,133.Aber, wenn’s beliebt, lasst uns das Gespräch auf einen andern Gegenstand lenken und uns einmal wieder nach unserer Weise unterhalten und nicht mehr die Sprache der Redekünstler führen!" "Mitnichten", fiel Cotta ein. "Denn jetzt gerade, weil du uns nun bei dieser Wissenschaft festhalten willst und uns nicht ein anderes Fach ergreifen heißt, müssen wir dich recht dringend bitten, dass du uns belehrst. Wie viel oder wie wenig du als Redner zu leisten verstehst, soll uns nicht kümmern; denn gar zu gierig sind wir nicht, wir begnügen uns gern mit deiner mittelmäßigen Beredsamkeit und wünschen weiter nichts von dir uns anzueignen als die Kleinigkeit, die du dir im Reden angeeignet hast. Weil du nun sagst, dass uns die Gaben, die von der Natur zu erstreben sind, nicht gänzlich fehlen, so ersuchen wir dich, uns auseinanderzusetzen, was wir uns sonst noch nach deiner Meinung aneignen müssen."
Haec sunt, quae clamores et admirationes in bonis oratoribus efficiunt; neque ea quisquam, nisi diu multumque scriptitarit, etiam si vehementissime se in his subitis dictionibus exercuerit, consequetur; et qui a scribendi consuetudine ad dicendum venit, hanc adfert facultatem, ut, etiam subito si dicat, tamen illa, quae dicantur, similia scriptorum esse videantur; atque etiam, si quando in dicendo scriptum attulerit aliquid, cum ab eo discesserit, reliqua similis oratio consequetur; Cic.de_orat.1,152.Das ist das, was lauten Beifall und Bewunderung der Redner hervorruft, und niemand wird dies erreichen, wenn er nicht lange und viel geschrieben hat, mag er sich auch noch so eifrig in diesen Reden aus dem Stegreif geübt haben. Wer hingegen von der Übung im Schreiben zum Reden kommt, bringt die Fertigkeit mit, dass, wenn er auch aus dem Stegreif redet, doch das Gesagte dem Geschriebenen ähnlich zu sein scheint, und sollte er selbst einmal bei einem Vortrag eine schriftliche Ausarbeitung mitgebracht haben, so wird doch, wenn er diese verlässt, die folgende Rede sich in ähnlicher Form anschließen.
'Ego me hercule' inquit Mucius 'antea vestra magis hoc causa volebam, quam mea; neque enim tanto opere hanc a Crasso disputationem desiderabam, quanto opere eius in causis oratione delector; nunc vero, Crasse, mea quoque te iam causa rogo, ut, quoniam tantum habemus oti, quantum iam diu nobis non contigit, ne graveris exaedificare id opus, quod instituisti: formam enim totius negoti opinione meliorem maioremque video, quam vehementer probo.' Cic.de_orat.1,164."In der Tat", erwiderte Mucius, "vorhin wünschte ich dies mehr euret- als meinetwegen; denn mein Verlangen nach einem solchen Vortrag von Crassus war nicht so groß wie der Genus, den mir seine Reden bei den Rechtsverhandlungen gewähren; jetzt aber, Crassus, bitte ich dich selbst auch um meinetwillen, da wir ja so viel Muße haben, wie uns seit langer Zeit nicht zuteil geworden ist, es dich nicht verdrießen zu lassen, das begonnene Gebäude völlig auszuführen. Denn der Umriss des ganzen Baues ist, wie ich sehe, besser und größer, als ich vermutet hatte, und ich erteile ihm meinen ganzen Beifall."
Iam vero ipsa per sese quantum adferat eis, qui ei praesunt, honoris, gratiae, dignitatis, quis ignorat? Itaque, ut apud Graecos infimi homines mercedula adducti ministros se praebent in iudiciis oratoribus, ei, qui apud illos πραγματικoί vocantur, sic in nostra civitate contra amplissimus quisque et clarissimus vir, ut ille, qui propter hanc iuris civilis scientiam sic appellatus a summo poeta est:
egregie cordatus homo, catus Aelius Sextus,
multique praeterea, qui, cum ingenio sibi auctore dignitatem peperissent, perfecerunt ut in respondendo iure auctoritate plus etiam quam ipso ingenio valerent. Cic.de_orat.1,198.
Ferner, wer weiß nicht, wie viel Ehre, Gunst und Ansehen diese Kenntnis an und für sich denen gewährt, die in dem Besitz derselben sind? Bei den Griechen freilich leisten Menschen aus dem geringsten Stand – sie heißen bei ihnen Pragmatiker (Geschäftsführer) – für einen geringen Lohn den Rednern in den Gerichten ihre Dienste; aber in unserem Staat findet gerade das Gegenteil statt. Denn die angesehensten und berühmtesten Männer, wie jener, der wegen seiner Kenntnis im bürgerlichen Recht so von dem größten Dichter gepriesen wird:
Trefflich verständiger und sehr kundiger Aelius Sextus,
und außerdem viele andere brachten es, nachdem sie sich durch ihre Geistesgaben Ansehen erworben hatten, bei der Erteilung von Rechtsbescheiden dahin, dass sie durch ihre Rechtsaussprüche mehr noch als durch ihre Geistesgaben zu hoher Geltung gelangten.
Meministi enim profecto, Attice, et eo magis, quod P. Sulpicio utebare multum, cum is tribunus plebis capitali odio a Q. Pompeio, qui tum erat consul, dissideret, quocum coniunctissime et amantissime vixerat, quanta esset hominum vel admiratio vel querella. Cic.Lael.2.bDu erinnerst dich doch gewiss, mein Atticus – und zwar umso eher, da du mit Publius Sulpicius zu der Zeit viel Umgang pflegtest, als ihn während seines Tribunats ein tödlicher Hass mit dem damaligen Konsul Quintus Pompeius entzweit hatte, mit dem er früher in der innigsten und zärtlichsten Freundschaft lebte – du erinnerst dich wohl noch, wie sehr damals die Leute teils in Bewunderung teils in Klagen ausbrachen.
Tu autem, Fanni, quod mihi tantum tribui dicis, quantum ego nec adgnosco nec postulo, facis amice; Cic.Lael.9.aDu aber, mein Fannius, der du mir so viel Ehre erweist, als ich mir weder zugestehen noch verlangen kann, handelst darin sehr gütig.
Laelius: Ego vero non gravarer, si mihi ipse confiderem; nam et praeclara res est et sumus, ut dixit Fannius, otiosi. Cic.Lael.17.aLaelius: Ich hätte wirklich nichts dagegen, wenn ich mir selbst so viel zutrauen dürfte. Denn der Gegenstand ist ganz herrlich, und wir haben, wie Fannius bemerkt, wohl Zeit dazu.
Quod si tanta vis probitatis est, ut eam vel in iis, quos numquam vidimus, vel, quod maius est, in hoste etiam diligamus, quid mirum est, si animi hominum moveantur, cum eorum, quibuscum usu coniuncti esse possunt, virtutem et bonitatem perspicere videantur? Cic.Lael.29.aWenn nun die Rechtschaffenheit so viel über uns vermag, dass wir sie auch an solchen Personen, die wir noch nie gesehen haben, oder, was noch mehr sagen will, sogar am Feind hochschätzen, was Wunder, wenn auf menschliche Gemüter die Beobachtung der Tugend und Rechtschaffenheit derjenigen einen Eindruck macht, deren Umgang sie genießen können?
At C. Blossius Cumanus, hospes familiae vestrae, Scaevola, cum ad me, quod aderam Laenati et Rupilio consulibus in consilio, deprecatum venisset, hanc, ut sibi ignoscerem, causam adferebat, quod tanti Ti. Gracchum fecisset, ut, quidquid ille vellet, sibi faciendum putaret. Cic.Lael.37.bAls aber Gaius Blossius aus Cumae, ein Gastfreund eurer Familie, mein Scaevola, zu der Zeit, wo mich die Konsuln Laenas und Rupilius bloß zur Beratung bei der Untersuchung beigezogen hatten, zu mir gekommen war, um sich zu entschuldigen, so führte er für die erbetene Verzeihung den Grund an, er habe so viel auf Tiberius Gracchus gehalten, dass er glaubte, alles tun zu müssen, was jener nur wollte.
Alios autem dicere aiunt multo etiam inhumanius (quem locum breviter paulo ante perstrinxi) praesidii adiumentique causa, non benevolentiae neque caritatis, amicitias esse expetendas; Cic.Lael.46.aAndere, heißt es, behaupteten noch viel unmenschlicher (ein Punkt, den ich etwas früher kurz berührt habe), nicht um des Wohlwollens und der Liebe, sondern um des Schutzes und der Hilfe willen seien Freundschaften wünschenswert.
Non enim tam utilitas parta per amicum quam amici amor ipse delectat, tumque illud fit, quod ab amico est profectum, iucundum, si cum studio est profectum; Cic.Lael.51.bDenn ein durch den Freund errungener Vorteil gewährt nicht so viel Freude als die Liebe des Freundes selbst; und erst dann wird das, was vom Freund kommt, angenehm, wenn es aus liebevollem Herzen kommt;
etenim cetera cum parant, cui parent, nesciunt, nec cuius causa laborent (eius enim est istorum quidque, qui vicit viribus); Cic.Lael.55.bWenn man sich alles übrige verschafft, so weiß man nicht, für wen man es sich verschafft, und für wen man sich so viel Mühe gibt, denn jedes dieser Dinge kann dem Stärkeren zufallen.
Quam multa enim, quae nostra causa numquam faceremus, facimus causa amicorum! precari ab indigno, supplicare, tum acerbius in aliquem invehi insectarique vehementius, quae in nostris rebus non satis honeste, in amicorum fiunt honestissime; Cic.Lael.57.cWie viel tun wir unseren Freunden zuliebe, was wir uns zuliebe nicht tun würden! Zum Beispiel wenn wir uns mit Bitten, ja mit demütigem Flehen an einen Unwürdigen wenden, wenn wir heftig gegen jemanden losfahren und auf ihn eindringen. Dies alles verbietet uns in unserer eigenen Angelegenheit die Ehre, während es sich für den Freund aufs vollkommenste mit ihr verträgt.
Quae tamen si tolerabiles erunt, ferendae sunt, et hic honos veteri amicitiae tribuendus, ut is in culpa sit, qui faciat, non is qui patiatur iniuriam. Cic.Lael.78.cSelbst diese muss man sich, wenn sie erträglich sind, gefallen lassen; und man ist der alten Freundschaft so viel Ehre schuldig, dass nur der die Schuld trägt, der beleidigt, nicht der Beleidigte.
Quod si hoc apparet in bestiis, volucribus, nantibus, agrestibus, cicuribus, feris, primum ut se ipsae diligant (id enim pariter cum omni animante nascitur), deinde ut requirant atque appetant, ad quas se applicent eiusdem generis animantis, idque faciunt cum desiderio et cum quadam similitudine amoris humani, quanto id magis in homine fit natura! Cic.Lael.81.aDies zeigt sich schon bei den Tieren, sie mögen in der Luft, im Wasser oder auf dem Land leben, wild oder zahm sein. Erstlich lieben sie sich, ein Trieb, der jedem lebenden Geschöpf angeboren ist; zweitens suchen sie begierig Wesen ihrer Art auf, um sich an sie anzuschließen, und zwar mit einer Sehnsucht, die mit der Liebe des Menschen Ähnlichkeit hat. Um wie viel mehr muss dieser Trieb in der Natur des Menschen liegen!
Quod si in scaena, id est in contione, in qua rebus fictis et adumbratis loci plurimum est, tamen verum valet, si modo id patefactum et illustratum est, quid in amicitia fieri oportet, quae tota veritate perpenditur? Cic.Lael.97.aWenn nun auf der Bühne, ich meine auf der Rednerbühne, wo Erdichtung und Täuschung ganz vorzüglich ihre Stelle finden, die Wahrheit selbst dann, wenn sie sich nur im hellen und klareren Licht zeigt, ihr Gewicht behauptet, wie viel muss sie nicht in der Freundschaft gelten, deren ganzer Wert auf der Waagschale der Wahrheit abgewogen wird!
nec enim facillime agnoscitur, quippe qui etiam adversando saepe assentetur et litigare se simulans blandiatur atque ad extremum det manus vincique se patiatur, ut is, qui illusus sit, plus vidisse videatur. Cic.Lael.99.cDenn dieser wird nicht so leicht erkannt, da er seine Schmeichelei oft hinter Widerspruch verbirgt und unter dem Schein, als streite er, viel Schönes sagt, zuletzt gleichsam die Waffen streckt und sich für überwunden erklärt, nur damit sein Opfer glauben möge, es habe den größeren Weitblick gehabt.
Sed tamen et M. Antonio, quantum tu scripseras, et Caepioni tantundem solutum est; mihi ad id, quod cogito, hoc, quod habeo, satis est; sive enim restituimur sive desperamur, nihil amplius opus est. Cic.ad Q.fr.1,3,7,2Allerdings ist an Marcus Antonius so viel ausgezahlt worden, wie du geschrieben hattest, und eben so viel an Caepio. Für mich und meine Zwecke reicht das, was ich habe, vollkommen hin. Entweder werde ich wieder in meiner Rechte eingesetzt oder als rettungslos aufgegeben; auf keinen Fall brauche ich mehr.
nihil enim tam timeo, quam ne, cum intelligant homines, quantum misericordiae nobis tuae preces et tua salus allatura sit, oppugnent te vehementius. Cic.ad Q.fr.1,3,8,3Denn nichts fürchte ich mehr, als den Gedanken, man könnte dir noch heftiger entgegenarbeiten, wenn man bemerkt, wie viel Mitleid mir deine Bitten und deine Unversehrtheit einbringen.
"Quid tu igitur?" inquies. Quid? multa convenerunt, quae mentem exturbarent meam: subita defectio Pompeii, alienatio consulum, etiam praetorum, timor publicanorum, arma. Cic.ad Q.fr.1,4,4,2"Nun, was dachtest du dabei?" wirst du sagen. Was? Es kam so viel zusammen, das mir ganz die Sinne raubte: der plötzliche Abfall des Pompeius, die Entfremdung der Konsuln, sogar der Prätoren, die Furcht der Steuerpächter, sogar Waffengewalt.
quae me igitur res praeter ceteros impulit, ut causam Sex.Rosci reciperem? quia, si qui istorum dixisset, quos videtis adesse, in quibus summa auctoritas est atque amplitudo, si verbum de re publica fecisset, id, quod in hac causa fieri necesse est, multo plura dixisse, quam dixisset, putaretur. Cic.S.Rosc.2.bWas ist es denn nun, das mich vor anderen bewog, die Verteidigung des Sextus Roscius zu übernehmen? Ich antworte: Wäre einer jener Männer von höchstem Ansehen und Rang, die ihr hier anwesend erblickt, aufgetreten, hätte er sich über die Lage des Staates geäußert, was bei diesem Rechtsfall unvermeidlich ist; so würde man seinen Worten eine viel größere Bedeutung unterlegen, als sie wirklich hätten.
quae res ea est? bona patris huiusce Sex. Rosci, quae sunt sexagiens, quae de viro fortissimo et clarissimo L. Sulla, quem honoris causa nomino, duobus milibus nummum sese dicit emisse adulescens vel potentissimus hoc tempore nostrae civitatis, L. Cornelius Chrysogonus. Cic.S.Rosc.6.aWas ist es nun? Es sind die Güter des Vaters dieses Roscius, die 6 Millionen (Sestertien) wert sind: die Lucius Cornelius Chrysogonus, ein junger, jetzt in unserem Staat wohl sehr viel geltender Mann, von dem tapferen und erlauchten Lucius Sulla, dessen Namen ich mit Ehrerbietung nenne, angeblich für 2000 Sestertien gekauft hat.
etenim multa simul ante oculos versabantur: mors hominis florentissimi, Sex. Rosci, crudelissima, fili autem eius egestas indignissima, cui de tanto patrimonio praedo iste nefarius ne iter quidem ad sepulcrum patrium reliquisset, bonorum emptio flagitiosa, possessio, furta, rapinae, donationes. Cic.S.Rosc.24.bDenn so vieles zumal schwebte ihnen vor Augen: der so grausamen Tod des wohlhabendsten Mannes, Sextus Roscius; die so unverdiente Armut seines Sohnes, dem ja der verruchte Räuber nicht einmal so viel übrig gelassen hatte, dass er zum Begräbnis seines Vaters reisen konnte; der frevelhafte Güterverkauf, die Besitznahme, die Diebstähle, die Räubereien, die Schenkungen.
ergo illud iam perspicuum profecto est, si neque amens pater neque perditus filius fuerit, neque odi causam patri neque sceleris filio fuisse. Cic.S.Rosc.41.cSo viel ist also zuverlässig klar: wenn der Vater nicht wahnsinnig, und der Sohn kein Bösewicht war, hatte weder der Vater einen Grund zum Hass noch der Sohn zu einem Verbrechen.
quid? hoc patres familiae, qui liberos habent, praesertim homines illius ordinis ex municipiis rusticanis, nonne optatissimum sibi putant esse filios suos rei familiari maxime servire et in praediis colendis operae plurimum studique consumere? Cic.S.Rosc.43.bWie? Achten Hausväter, die Kinder haben, besonders Leute von jenem Stand, aus ackerbautreibenden Freistädten, es nicht für das größte Glück, wenn sich ihre Kinder hauptsächlich der Hauswirtschaft widmen und so viel als möglich Fleiß und Mühe auf den Landbau verwenden?
quid censes hunc ipsum Sex. Roscium quo studio et qua intellegentia esse in rusticis rebus? Ut ex his propinquis eius, hominibus honestissimis, audio, non tu in isto artificio accusatorio callidior es quam hic in suo. Cic.S.Rosc.49.aWas meinst du hat eben dieser Sextus Roscius in Sachen des Landbaus für einen Eifer, für Einsichten? So viel ich von diesen seinen Verwandten, sehr ehrenwerten Leuten, weiß, so kannst du in deinem Geschäft als Ankläger nicht geschickter sein, als er in seinem Geschäft.
Magna est enim vis humanitatis; multum valet communio sanguinis; reclamitat istius modi suspicionibus ipsa natura; Cic.S.Rosc.63.aDenn groß ist die Macht des menschlichen Gefühls, viel vermag die Gemeinschaft des Blutes, die Natur selbst empört sich gegen solche Verdächtigungen.
quanto nostri maiores sapientius! qui cum intellegerent nihil esse tam sanctum, quod non aliquando violaret audacia, supplicium in parricidas singulare excogitaverunt, ut, quos natura ipsa retinere in officio non potuisset, ei magnitudine poenae a maleficio summoverentur. Cic.S.Rosc.70.eWie viel weiser haben unsere Vorfahren gehandelt, die, überzeugt, dass es nicht so Ehrwürdiges gebe, das nicht die Frechheit zuweilen verletze, eine besondere Strafe für die Vatermörder ausgedacht haben, damit diejenigen, die die Natur selbst nicht auf dem Weg der Pflicht zu halten vermöchte, durch die Größe der Strafe von dem Verbrechen abgeschreckt würden.
ubi eos convenit? qui conlocutus est? quo modo persuasit? 'pretium dedit'; cui dedit? per quem dedit? unde aut quantum dedit?nonne his vestigiis ad caput malefici perveniri solet? Cic.S.Rosc.74.bWo ist er mit ihnen zusammengekommen? Mit wem hat er gesprochen? Wie hat er sie dazu überredet? Hat er Geld gegeben? Wem hat er es gegeben? Durch wen? Von wem hat er es und wie viel gab er? Pflegt man nicht durch solche Spuren auf den Ursprung eines Verbrechens zurückgeleitet zu werden?
meministisne T. Roscium recusare?quid? ei servi ubi sunt? Chrysogonum, iudices, sectantur; apud eum sunt in honore et in pretio. etiam nunc, ut ex eis quaeratur, ego postulo, hic orat atque obsecrat. Cic.S.Rosc.77.dWisst ihr noch, dass Titus Roscius die Bitte verweigert hat? Wie? Wo sind dieses Sklaven? Sie sind, ihr Richter, im Gefolge des Chrysogonus. Bei ihm gelten sie viel und sind hoch angesehen. Auch jetzt verlange ich, dass man sie peinlich befrage, und dieser hier bittet aufs dringlichste darum.
verum, ut fit, multa saepe imprudentibus imperatoribus vis belli ac turba molitur. Cic.S.Rosc.91.aAber der Drang und Sturm des Kriegs vollbringt, wie es zu gehen pflegt, gar viel ohne Wissen der Befehlshaber.
multa scelerate, multa audaciter, multa improbe fecisti, unum stultissime, profecto tua sponte, non de Eruci sententia: nihil opus fuit te istic sedere. neque enim accusatore muto neque teste quisquam utitur eo, qui de accusatoris subsellio surgit. Cic.S.Rosc.104.bDu hast viel Schlechtes, Freches, und Ruchloses getan; aber eines hast du sehr dumm gemacht, gewiss aus eigenem Antrieb, nicht auf den Rat des Erucius: Du hättest dich nicht hier hinsetzen sollen. Denn niemand will einen stummen Ankläger haben oder einen Zeugen, der sich von der Bank des Anklägers erhebt.
In privatis rebus si qui rem mandatam non modo malitiosius gessisset sui quaestus aut commodi causa, verum etiam neglegentius, eum maiores summum admisisse dedecus existimabant. Cic.S.Rosc.111.aHatte jemand in einer Privatsachen einen Auftrag nicht bloß in böser Absicht des eigenen Nutzens und Gewinnes wegen (schlecht) geführt, sondern auch nur mit zu viel Nachlässigkeit, so urteilten unsere Vorfahren, er habe den größten Schimpf auf sich geladen.
et ex eo T. Roscius non paululum nescio quid in rem suam convertit, sed hunc funditus evertit bonis, ipse tria praedia sibi depectus est, voluntatem decurionum ac municipum omnium tantidem, quanti fidem suam fecit. Cic.S.Rosc.115.bund dabei hat Titus Roscius nicht etwa nur sich um eine Kleinigkeit reicher, sondern diesen ganz arm gemacht; er selbst hat sich drei Landgüter ausbedungen und der Wille der Decurionen und aller Mitbürger seiner Municipialstadt galt ihm ebenso viel, als sein Wort.
tantum scilicet, quantum e multis splendidisque familiis in turba et rapinis coacervari una in domo potuit. Cic.S.Rosc.133.cSo viel hat er nämlich, als man in der Zeit der Verwirrung und des Raubs aus so vielen glänzenden Familien in einem Haus aufhäufen konnte.
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