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Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
ille cum Cotta saucio communicat, si videatur, pugna ut excedant et cum Ambiorige una conloquantur; sperare ab eo de sua ac militum salute impetrari posse. Cotta se ad armatum hostem iturum negat atque in eo perseverat. Caes.Gall.5,36,3 | Titurius machte dem verwundeten Cotta den Vorschlag, wenn er Lust habe, mit ihm das Treffen zu verlassen und zusammen mit Ambiorix zu verhandeln; man werde, wie er hoffe, von jenem ihre und ihrer Soldaten Rettung erwirken können. Cotta erklärte, zu einem bewaffneten Feind werde er sich nicht begeben, und beharrte dabei. |
quid quoque pacto agi placeat, occulte inter se constituunt; adeundi tempus definiunt, cum meridie esse videatur. Caes.Gall.7,83,5 | Heimlich bestimmten sie dann das Ziel und die Art ihres Unternehmens: der Angriff sollte gegen Mittag erfolgen; |
qui sunt editi ne scientia tantarum rerum scriptoribus deesset, adeoque probantur omnium iudicio, ut praerepta, non praebita facultas scriptoribus videatur. Hirt. ad Balbum 5 | während er doch nur zu dem Zweck schrieb, dem Geschichtsschreiber die Kenntnis seiner Taten an die Hand zu geben. Deshalb steht seine Schrift bei allen so hoch, dass man annimmt, er habe die nachfolgenden Geschichtsschreiber eher gehemmt als unterstützt. |
Quid vero? nuper cum morte superioris uxoris novis nuptiis locum vacuefecisses, nonne etiam alio incredibili scelere hoc scelus cumulavisti? quod ego praetermitto et facile patior sileri, ne in hac civitate tanti facinoris immanitas aut exstitisse aut non vindicata esse videatur. Cic.Catil.1,14 | Ja, hast du nicht vor kurzem nachdem du durch den Tod deiner ersten Gattin für eine neue Heirat in deinem Hause Raum gemacht, diesem Frevel noch durch einen anderen unglaublichen Frevel die Krone aufgesetzt? Doch ich gehe darüber hinweg und will es gern dem Stillschweigen übergeben, damit man nicht glauben müsse, es sei in diesem Staat ein so unmenschliches Verbrechen vorgekommen oder nicht bestraft worden. |
Etenim si mecum patria, quae mihi vita mea multo est carior, si cuncta Italia, si omnis res publica loquatur: 'M. Tulli, quid agis? Tune eum, quem esse hostem comperisti, quem ducem belli futurum vides, quem exspectari imperatorem in castris hostium sentis, auctorem sceleris, principem coniurationis, evocatorem servorum et civium perditorum, exire patiere, ut abs te non emissus ex urbe, sed immissus in urbem esse videatur? Cic.Catil.1,27 | Denn wenn das Vaterland, das mir viel teurer als das Leben ist, wenn ganz Italien, wenn die ganze Republik so zu mir redete: "Was machst du, Marcus Tullius? Willst du einen Menschen, von dessen feindlicher Gesinnung du Beweise hast, in dem du einen künftigen Kriegsführer erblickst, von dem du weißt, dass er als Befehlshaber im Lager der Feinde erwartet wird, - willst du den Anstifter der Frevel, das Haupt der Verschwörung, den Aufwiegler der Sklaven und schlechter Bürger ziehen lassen, so dass man glauben kann, er sei von dir nicht aus der Stadt gewiesen, sondern gegen die Stadt losgelassen? |
sed ne cui vestrum mirum esse videatur, me in quaestione legitima et in iudicio publico, cum res agatur apud praetorem populi Romani, lectissimum virum, et apud severissimos iudices, tanto conventu hominum ac frequentia hoc uti genere dicendi, quod non modo a consuetudine iudiciorum verum etiam a forensi sermone abhorreat, quaeso a vobis, ut in hac causa mihi detis hanc veniam accommodatam huic reo, vobis, quem ad modum spero, non molestam, ut me pro summo poeta atque eruditissimo homine dicentem hoc concursu hominum litteratissimorum, hac vestra humanitate, hoc denique praetore exercente iudicium, patiamini de studiis humanitatis ac litterarum paulo loqui liberius et in eius modi persona, quae propter otium ac studium minime in iudiciis periculisque tractata est, uti prope novo quodam et inusitato genere dicendi. Cic.Arch.3.a | Damit es aber keiner von euch verwunderlich finde, dass ich bei einer gesetzlichen Untersuchung und einem öffentlichen Anklageprozess, wo die Sache vor dem Prätor des römischen Volkes, einem Mann von größter Geradheit und Folgerichtigkeit, und vor sehr strengen Richtern verhandelt wird, bei einer so zahlreichen Versammlung von Anwesenden, eine solche Art des Vortrags wähle, die nicht allein der Gewohnheit bei Gerichten, sondern auch der Redeweise des Forums fremd ist, so bitte ich euch, dass ihr mir in dieser Sache eine Vergünstigung gewährt, die diesem Beklagten angemessen und euch, wie ich hoffe, nicht beschwerlich ist, dass ihr mir nämlich hier, wo ich für einen großen Dichter und Gelehrten zu sprechen habe, in diesem zahlreichen Kreis sehr unterrichteter Menschen, bei der Bildung die ihr selbst besitzt, wo endlich dieser Prätor das Gericht leitet, vergönnt, erlaubt, mich über die Studien der Wissenschaften, die zur allgemeinen Bildung gehören, etwas freier zu verbreiten, und bei einem solchen Charakter, der wegen seiner gelehrten Muße in Prozessen und Anklagen durchaus noch nie Gegenstand einer Verhandlung gewesen ist, eine fast neue und ungewöhnliche Art des Vortrags anzuwenden. |
quae cum ita sint, petimus a vobis, iudices, si qua non modo humana verum etiam divina in tantis ingeniis commendatio debet esse, ut eum, qui vos, qui vestros imperatores, qui populi Romani res gestas semper ornavit, qui etiam his recentibus nostris vestrisque domesticis periculis aeternum se testimonium laudis daturum esse profitetur, quique est ex eo numero, qui semper apud omnis sancti sunt habiti itaque dicti, sic in vestram accipiatis fidem, ut humanitate vestra levatus potius quam acerbitate violatus esse videatur. Cic.Arch.31.b | Daher bitte ich euch, ihr Richter, – wofern es in so wichtiger Angelegenheit nicht bloß eine menschliche, sondern auch eine göttliche Empfehlung geben muss – dass ihr den Mann, der eure Feldherrn, der die Taten des römischen Volkes stets verherrlicht hat, der auch verspricht, diesen neuerlich von mir und euch für das Innere des Staates bestandenen Gefahren ein unvergängliches Zeugnis des Lobes zu erteilen, der unter die zählt, die stets von allen heilig gehalten und so genannt wurden – dass ihr diesen so unter euren Schutz stellt, dass man von euch urteilen möge, ihr hättet ihm lieber durch eure Milde sein Schicksal erleichtern als ihn durch eure Strenge verletzen wollen. |
Quis ignorat, ei, qui mathematici vocantur, quanta in obscuritate rerum et quam recondita in arte et multiplici subtilique versentur? Quo tamen in genere ita multi perfecti homines exstiterunt, ut nemo fere studuisse ei scientiae vehementius videatur, quin quod voluerit consecutus sit. Quis musicis, quis huic studio litterarum, quod profitentur ei, qui grammatici vocantur, penitus se dedit, quin omnem illarum artium paene infinitam vim et materiem scientia et cognitione comprehenderit? Cic.de_orat.1,10. | Was die Mathematiker anlangt, wer weiß da nicht, was für dunkle Gegenstände, welch eine entlegene, vielseitige und tiefe Wissenschaft sie bearbeiten? Und doch sind unter ihnen so viele vollkommene Meister aufgetreten, dass sich fast niemand dieser Wissenschaft mit großem Eifer befleißigt zu haben scheint, ohne seinen Zweck zu erreichen. Wer hat sich der Musik, wer der heutigen Literaturkunde gründlich gewidmet, ohne den ganzen beinahe unbegrenzten Umfang und Stoff jener Künste mit seiner wissenschaftlichen Forschung zu umfassen? |
Sed quia non dubito quin hoc plerisque immensum infinitumque videatur, et quod Graecos homines non solum ingenio et doctrina, sed etiam otio studioque abundantis partitionem iam quandam artium fecisse video neque in universo genere singulos elaborasse, sed seposuisse a ceteris dictionibus eam partem dicendi, quae in forensibus disceptationibus iudiciorum aut deliberationum versaretur, et id unum genus oratori reliquisse; non complectar in his libris amplius, quam quod huic generi re quaesita et multum disputata summorum hominum prope consensu est tributum; Cic.de_orat.1,22. | Aber weil ich nicht zweifle, dass dies gar vielen als eine unermessliche und unbegrenzte Aufgabe erscheint, und weil, wie ich sehe, die Griechen, die doch nicht allein mit geistigen Anlagen und Gelehrsamkeit reichlich ausgestattet sind, sondern auch an Muße Überfluss haben und sehr großen Eifer besitzen, eine Teilung der Wissenschaften vorgenommen und einzelne von ihnen sich nicht dem ganzen Gebiet derselben zugewandt, sondern von den übrigen Arten der Vorträge den Teil der Beredsamkeit, welcher sich mit den öffentlichen Verhandlungen in den Gerichten und beratschlagenden Versammlungen beschäftigt, ausgesondert und den Redner auf diese einzige Art von Vorträgen beschränkt haben, so will ich in diesen Büchern nicht mehr umfassen, als was dieser Art nach gründlicher Untersuchung und Erörterung der Sache von den größten Männern fast einstimmig zugeteilt worden ist. |
Missos facio mathematicos, grammaticos, musicos, quorum artibus vestra ista dicendi vis ne minima quidem societate coniungitur. Quam ob rem ista tanta tamque multa profitenda, Crasse, non censeo; satis id est magnum, quod potes praestare, ut in iudiciis ea causa, quamcumque tu dicis, melior et probabilior esse videatur, ut in contionibus et in sententiis dicendis ad persuadendum tua plurimum valeat oratio, denique ut prudentibus diserte, stultis etiam vere videare dicere. Hoc amplius si quid poteris, non id mihi videbitur orator, sed Crassus sua quadam propria, non communi oratorum facultate posse.' Cic.de_orat.1,44. | Ich übergehe die Mathematiker, Grammatiker und Musiker, mit deren Wissenschaften diese eure Redekunst auch nicht in der geringsten Gemeinschaft und Berührung steht. Deshalb, meine ich, Crassus, darf man nicht so Großes und so vieles verheißen. Groß genug ist das, was du leisten kannst, dass vor Gericht jedes Mal die Sache, die du verteidigst, besser und beifallswerter zu sein scheint, dass in den Volksversammlungen und bei den Abstimmungen dein Vortrag auf die Überzeugung der Menschen den größten Einfluss hat, endlich dass du den Einsichtsvollen beredt, den Unverständigen auch wahr zu reden scheinst. Leistest du noch mehr, so leistet dieses, wie ich glaube, nicht der Redner, sondern Crassus durch seine eigene und nicht durch die den Rednern gemeinsame Geschicklichkeit." |
Ita si de re militari dicendum huic erit Sulpicio, quaeret a C. Mario adfini nostro et, cum acceperit, ita pronuntiabit, ut ipsi C. Mario paene hic melius quam ipse illa scire videatur; sin de iure civili, tecum communicabit, te hominem prudentissimum et peritissimum in eis ipsis rebus, quas abs te didicerit, dicendi arte superabit. Cic.de_orat.1,66. | Wenn zum Beispiel unser Sulpicius hier über das Kriegswesen reden soll, so wird er bei unserem Verwandten Gaius Marius Erkundigungen einziehen und, wenn er sie erhalten hat, einen solchen Vortrag halten, dass selbst Gaius Marius glauben dürfte, dieser habe davon fast eine bessere Kenntnis als er selbst. Soll er aber über das bürgerliche Recht reden, so würde er sich mit dir besprechen und dich, den einsichtsvollsten und erfahrensten Mann, in eben den Dingen, die er von dir erlernt hat, an Redekunst übertreffen. |
Sin autem ea, quae observata sunt in usu ac tractatione dicendi, haec ab hominibus callidis ac peritis animadversa ac notata, verbis definita, generibus inlustrata, partibus distributa sunt - id quod video potuisse fieri - , non intellego, quam ob rem non, si minus illa subtili definitione, at hac vulgari opinione ars esse videatur. Sed sive est ars sive artis quaedam similitudo, non est ea quidem neglegenda; verum intellegendum est alia quaedam ad consequendam eloquentiam esse maiora.' Cic.de_orat.1,109. | Wenn aber die Beobachtungen, die man in der Erfahrung und Ausübung der Rede macht, von einsichtsvollen und erfahrenen Männern bemerkt und aufgezeichnet, durch Worte bestimmt, nach den Gattungen erläutert und in gewisse Abteilungen gebracht worden sind – und dies, begreife ich, konnte geschehen –, so sehe ich nicht ein, warum man dieses nicht, wenn auch nicht nach jener strengen Begriffsbestimmung, so doch nach unserer gewöhnlichen Ansicht für Wissenschaft halten dürfe. Aber was es auch sein mag, Wissenschaft oder etwas der Wissenschaft Ähnliches, sicherlich darf man es nicht vernachlässigen; nur muss man einsehen, dass es noch andere Dinge gibt, welche zur Erreichung der Beredsamkeit von größerer Wichtigkeit sind." |
Est igitur oratori diligenter providendum, non uti eis satis faciat, quibus necesse est, sed ut eis admirabilis esse videatur, quibus libere liceat iudicare; ac, si quaeritis, plane quid sentiam enuntiabo apud homines familiarissimos, quod adhuc semper tacui et tacendum putavi: mihi etiam qui optime dicunt quique id facillime atque ornatissime facere possunt, tamen, nisi timide ad dicendum accedunt et in ordienda oratione perturbantur, paene impudentes videntur, tametsi id accidere non potest; Cic.de_orat.1,119. | Der Redner muss daher sorgfältig darauf sehen, nicht dass er diejenigen befriedige, die er befriedigen muss, sondern dass er denen bewundernswürdig erscheine, denen ein freies Urteil zusteht. Und wollt ihr es wissen, so will ich vor vertrauten Freunden mit klaren Worten meine Ansicht aussprechen, die ich bis jetzt immer verschwiegen habe und zu verschweigen für gut hielt. Mir erscheinen selbst diejenigen, welche sehr gut reden und dieses mit großer Leichtigkeit und sehr geschmackvoll leisten können, dennoch beinahe unverschämt, wenn sie nicht mit Schüchternheit auftreten und beim Beginn der Rede Verlegenheit verraten. |
in utraque autem re quicquid in controversiam veniat, in eo quaeri solere aut factumne sit aut, si est factum, quale sit aut etiam quo nomine vocetur aut, quod non nulli addunt, rectene factum esse videatur; Cic.de_orat.1,139. | In beiden Fällen pflege man bei jedem vorkommenden Gegenstand des Streites zu fragen, ob er geschehen sei oder, wenn er geschehen ist, von welcher Beschaffenheit er sei, oder auch, welchen Namen er habe, oder, was einige hinzufügen, ob er mit Recht geschehen zu sein scheine. |
Quid ergo hoc fieri turpius aut dici potest, quam eum, qui hanc personam susceperit, ut amicorum controversias causasque tueatur, laborantibus succurrat, aegris medeatur, adflictos excitet, hunc in minimis tenuissimisque rebus ita labi, ut aliis miserandus, aliis inridendus esse videatur? Cic.de_orat.1,169. | Was kann nun Schimpflicheres getan oder gesagt werden, als wenn ein Mann, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Streitigkeiten und Rechtshändel seiner Freunde wahrzunehmen, den Notleidenden Hilfe zu leisten, die Kranken zu heilen, die Niedergeschlagenen aufzurichten, in den kleinsten und geringfügigsten Dingen solche Fehler begeht, dass er einigen bedauernswert, anderen lächerlich erscheint? |
pridie quam excessit e vita, ut ex tam alto dignitatis gradu ad superos videatur deos potius quam ad inferos pervenisse. Cic.Lael.12.d | Es war der Abend vor seinem Abscheiden aus diesem Leben; und es scheint, als sei er von dieser erhabenen Ehrenstufe nicht sowohl zu den Göttern der Unterwelt, als vielmehr zu den Göttern der Oberwelt gelangt. |
nec enim facillime agnoscitur, quippe qui etiam adversando saepe assentetur et litigare se simulans blandiatur atque ad extremum det manus vincique se patiatur, ut is, qui illusus sit, plus vidisse videatur. Cic.Lael.99.c | Denn dieser wird nicht so leicht erkannt, da er seine Schmeichelei oft hinter Widerspruch verbirgt und unter dem Schein, als streite er, viel Schönes sagt, zuletzt gleichsam die Waffen streckt und sich für überwunden erklärt, nur damit sein Opfer glauben möge, es habe den größeren Weitblick gehabt. |
is a vobis, iudices, hoc postulat, ut, quoniam in alienam pecuniam tam plenam atque praeclaram nullo iure invaserit, quoniamque ei pecuniae vita Sex. Rosci obstare atque officere videatur, deleatis ex animo suo suspicionem omnem metumque tollatis; Cic.S.Rosc.6.b | Dieser verlangt von euch, ihr Richter, dass ihr, weil er sich eines fremden, so reichen und ansehnlichen Vermögens widerrechtlich bemächtigt hat, und weil er meint, das Leben des Sextus Roscius stehe diesem Besitz im Wege, sein Gemüt aller Besorgnisse und Furcht entledigt: |
tametsi miserum est, tamen ei, qui hunc accuset, possim aliquo modo ignoscere. cum enim aliquid habeat, quod possit criminose ac suspiciose dicere, aperte ludificari et calumniari sciens non videatur. Cic.S.Rosc.56.c | Das ist zwar schon etwas Trauriges, doch man kann in diesem Fall dem Ankläger einer solchen Person gewissermaßen verzeihen. Denn da der etwas mit Vorwurf und Verdachtsgründen vorzubringen hat, kann man doch nicht von ihm glauben, dass er offen und wissentlich verhöhnt und verleumdet. |
quae non modo idcirco praetereo, quod te ipsum non libenter accuso, verum eo magis etiam, quod, si de illis caedibus velim commemorare, quae tum factae sunt, ista eadem ratione, qua Sex. Roscius occisus est, vereor, ne ad pluris oratio mea pertinere videatur. Cic.S.Rosc.94.e | Doch ich übergehe dies nicht allein darum, weil ich dich nicht gern anklage, sondern auch oder noch mehr darum, weil, wenn ich jene Mordtaten erwähnen wollte, die damals unter ebensolchen Verhältnissen vorfielen, unter denen Sextus Roscius getötet wurde, ich befürchten müsste, man möchte meinem Vortrag eine Beziehung auf zu viele Leute unterlegen. |
tametsi ita se res habet, ut mihi in communem causam sectorum dicendum nihil magno opere videatur; haec enim causa nova profecto et singularis est: Cic.S.Rosc.124.d | Gleichwohl verhält sich die Sache so, dass ich es nicht für sehr nötig erachte, über die gemeinsame Angelegenheit der Güterkäufer zu sprechen. Denn der gegenwärtige Fall ist in der Tat ganz neu und einzig: |
quod si id vos suscipitis et eam ad rem operam vestram profitemini, si idcirco sedetis, ut ad vos adducantur eorum liberi, quorum bona venierunt, cavete, per deos immortalis, iudices, ne nova et multo crudelior per vos proscriptio instaurata esse videatur. Cic.S.Rosc.153.a | Wenn ihr das auf euch nehmt und euch bereit erklärt, dazu zu helfen, wenn ihr darum hier sitzt, dass deren Kinder, deren Güter verkauft wurden, vor euren Richterstuhl geschleppt werden, so hütet euch, bei den unsterblichen Göttern, ihr Richter, dass man von euch glaube, ihr hättet eine neue und weit grausamere Art der Ächtung aufgebracht. |
Sunt autem quidam Epicurei timidiores paulo contra vestra convicia, sed tamen satis acuti, qui verentur ne, si amicitiam propter nostram voluptatem expetendam putemus, tota amicitia quasi claudicare videatur. Cic.fin.1,69,1 | Andere Epikureer sind etwas verzagt eurer Schelte gegenüber; gleichwohl erweisen sie sich ganz scharfsinnig. Sie befürchten nämlich, wenn wir meinten, die Freundschaft sei um unseres eigenen Vergnügens willen zu erstreben, so möchte die ganze Freundschaft gleichsam zu hinken scheinen. |
Postulat ut videatur; at est truculentior atque Hor.sat.1,3,51. | Scheine, begehrt er allein. Doch hat er zu polternde Art und |
[5,1,6] Nec setius opes ceterae maiestati domus respondent, ut equidem illud recte videatur ad conversationem humanam magno Iovi fabricatum caeleste palatium. (Apul.met.5,1,6) Apul.met.5,1,6 | [5,1,6] Nicht weniger passen die überigen Schätze des Hauses zu seiner Erhabenheit, so dass zu Recht jener himmliche Palast dem erhabenen Jupiter für seinen Umgang mit Menschen geschaffen zu sein scheint. |
[Cic.nat.1,12,4] Non enim sumus i, quibus nihil verum esse videatur, sed i, qui omnibus veris falsa quaedam adiuncta esse dicamus tanta similitudine, ut in is nulla insit certa iudicandi et adsentiendi nota. Cic.nat.1,12,4 | Ich meine, wir sind weit davon entfernt, gar nichts für wahr zu halten: wohl aber behaupten wir, es sei jeder Wahrheit ein Zusatz von Unrichtigkeiten beigegeben, der der Wahrheit so täuschend ähnlich sieht, dass er kein sicheres Kriterium gibt, nach dem man aburteilen oder zustimmen könnte. |
Etenim non modo pluris putare, quod utile videatur quam quod honestum sit, sed etiam haec inter se comparare et in his addubitare turpissimum est. Cic.off.3,18,3 | Denn nicht nur den vermeintlichen Nutzen dem wirklich Sittlich-Guten vorzuziehen, sondern beide auch nur zu vergleichen und dabei zu zweifeln, ist höchst schändlich. |
Quid ergo est, quod non numquam dubitationem adferre soleat considerandumque videatur? Credo, si quando dubitatio accidit, quale sit id, de quo consideretur. Cic.off.3,18,4 | Was ist es also, was uns bisweilen noch zweifeln lässt und beratungsbedürftig erscheint? – Ich glaube, der gelegentliche Zweifel über die eigentliche Beschaffenheit dessen, was wir erwägen. |
II. (1) Equidem non consuli modo, sed omnibus civibus enitendum reor, ne quid de principe nostro ita dicant, ut idem illud de alio dici potuisse videatur. (Plin.paneg.2,1) Plin.paneg.2,1 | Ich glaube aber, dass nicht nur der Konsul, sondern jeder Bürger, sich eifrig bestreben muss, nichts von unserem Fürsten in der Art zu sagen, wie es auch von einem anderen hätte gesagt werden können. |
[Cic.Tusc.1,57,6] docet enim quemvis, qui omnium rerum rudis esse videatur, bene interroganti respondentem declarare se non tum illa discere, sed reminiscendo recognoscere, Cic.Tusc.1,57,6 | Er zeigt nämlich, wie ein sonst ganz ungebildeter Mensch, mit seiner Antwort auf geschickte Fragen beweise, dass er dies nicht erst lerne, sondern durch Erinnerung nur wieder bewusst mache. |
Ego illud, quicquid sit, tantum esse, quantum videatur, non puto, falsaque eius visione et specie moveri homines dico vehementius, doloremque omnem esse tolerabilem. Cic.Tusc.2,42,4 | Dass er, was er auch sei, so groß ist, wie es scheint, glaube ich nicht; ich behaupte vielmehr, dass sich die Menschen durch eine falsche Ansicht und Vorstellung davon allzu heftig aufregen lassen und jeder Schmerz erträglich ist. |
Nam et metus opinio magni mali inpendentis et aegritudo est opinio magni mali praesentis, et quidem recens opinio talis mali, ut in eo rectum videatur esse angi, id autem est, ut is, qui doleat, oportere opinetur se dolere. Cic.Tusc.3,25,2 | Furcht auf der Vorstellung des bevorstehenden, Kummer auf der des gegenwärtigen großen Übels; und zwar auf einer noch neuen Vorstellung eines solchen Übels, so dass dabei Angst etwas ganz Regelmäßiges zu sein scheint; d.h., dass der, der Schmerz empfindet, sich vorstellt, er müsse Schmerz empfinden. |
Quid ergo eius modi istorum est? ut mihi Laconis illud dictum in hos cadere videatur, qui glorianti cuidam mercatori, quod multas navis in omnem oram maritimam dimisisset, "Non sane optabilis quidem ista" inquit "rudentibus apta fortuna." Cic.Tusc.5,40,3 | Was also gehört zu den Gütern solcher Art? Es scheint mir jener Ausspruch des Spartaners diese Menschen zu treffen. Als ein Kaufmann sich rühmte, dass er viele Schiffe zu allen Meeresküsten entsandt habe, sagte er: "Wahrlich, das ist kein wünschenswertes Glück, das an Schiffstaue geknüpft ist!" |
Sapientis est enim proprium nihil, quod paenitere possit, facere, nihil invitum, splendide constanter graviter honeste omnia, nihil ita exspectare, quasi certo futurum, nihil, cum acciderit, admirari, ut inopinatum ac novum accidisse videatur, omnia ad suum arbitrium referre, suis stare iudiciis. Cic.Tusc.5,81,2 | Denn es ist dem Weisen eigentümlich, nichts, was ihn reuen könnte, nichts gegen seinen Willen zu tun; sondern alles mit Würde, standhaft, ernst und ehrenvoll; nichts so zu erwarten, als müsse es mit Gewissheit erfolgen; kein Ereignis so anzustaunen, als schiene ihm etwas Unerwartetes und Neues begegnet zu sein; alles auf seinen freien Willen zu beziehen und in seinem Urteil beständig zu sein. |
[Cic.Tusc.1,49] praeclarum autem nescio quid adepti sunt, quod didicerunt se, cum tempus mortis venisset, totos esse perituros. quod ut ita sit —nihil enim pugno —, quid habet ista res aut laetabile aut gloriosum? Nec tamen mihi sane quicquam occurrit, cur non Pythagorae sit et Platonis vera sententia. ut enim rationem Plato nullam adferret —vide, quid homini tribuam —, ipsa auctoritate me frangeret: tot autem rationes attulit, ut velle ceteris, sibi certe persuasisse videatur. Cic.Tusc.1,49 |
[Cic.Tusc.1,50] Sed plurimi contra nituntur animosque quasi capite damnatos morte multant, neque aliud est quicquam cur incredibilis is animorum videatur aeternitas, nisi quod nequeunt qualis animus sit vacans corpore intellegere et cogitatione comprehendere. quasi vero intellegant, qualis sit in ipso corpore, quae conformatio, quae magnitudo, qui locus; ut, si iam possent in homine vivo cerni omnia quae nunc tecta sunt, casurusne in conspectum videatur animus, an tanta sit eius tenuitas, ut fugiat aciem? Cic.Tusc.1,50 |
18.06.2015 Petrus Szijjarto, Hungaricus administer rerum externarum, suum regimen saeptum quattuor metrorum in altitudinem et centum septuaginta quinque chiliometrorum in longitudinem inter Ungariam et Serbiam exstrui iussisse, quo crescens fugitivorum atque illegitime immigrantium multitudo prohiberetur, in medium protulit. Hoc anno iam quinquaginta quattuor milia fugitivorum in Hungariam venisse dixit neque posse Hungaros diutius desidere. Nullam legem aut pactionem Europaeam eo consilio violari.Tamen unicuique unionem Europaeam, quae ex terris dissaeptis constet, animo concipere, monstrosum esse videatur. lc201506 | Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto machte öffentlich, seine Regierung lasse einen 4 m hohen und 175 km langen Zaun zwischen Ungarn und Serbien errichten, um die wachsende Flut von Flüchtlingen und illegaler Einwanderer fernzuhalten. Er erklärte, in diesem Jahr seien schon 54000 Flüchtlinge nach Ungarn gekommen und die Ungarn könnten nicht mehr länger die Hände in den Schoß legen. Kein Gesetz oder keine europäische Vereinbarung werde durch diese Maßnahme verletzt. Dennoch dürfte es jedem schrecklöich erscheinen, sich eine Europäische Union vorzustellen, die aus abgezäunten Ländern besteht. |
06.08.2015 Iaponenses hodie sexti diei mensis Augusti anni MCMXLV meminerunt, quo die Americani pyrobolo nucleari quinto et decimo post horam octavam minuto super Iaponicam urbem Hiroshima deiecto (et altero tribus diebus post super urbem Nagasaki) bellum Asiaticum confecisse dicunt. Shinzo Abe, administer primarius, occasione data mundum ad arma nuclearia abolenda et ad pacifismum, quem ipse his diebus deserere videatur, provehendum evocavit. lc201508 | Die Japaner gedenken heute des 6. August 1945, an dem die Amerikaner um 8:15 Uhr eine Atombombe über Hiroshima abwarfen (und eine zweite drei Tage später über Nagasaki), wodurch sie, wie sie sagen, den Krieg in Asien beendet hätten. Premierminister Shinzo Abe nutzte die Gelegenehit und rief die Welt zur atomaren Abrüstung und zum Pazifismus auf, den er allerdings in letzter Zeit selbst aufzugeben scheint. |
06.11.2015 Americana navis aeroplanigera, quae nomen ex pristino praeside Ronaldo Reagan cepit ("USS Ronald Reagan"), non modo maxima et sumptuosissima navis longa est, quam Americani umquam aedificaverunt, sed etiam ea, quae Russos et Sinenses magiga vi attrahere videatur: Nuper duo Russica aeroplana pugnacia in mari Iaponico navi in altitudine CL metrorum tam periculose appropinquaverant, ut a quattuor aeronavibus insectatoriis ex nave insurgentibus repelli deberent. Incertum est, utrum iste casus mirificus per imprudentiam an de industria lacessendi causa factus sit. Nunc Pentagonum Vasingtonium Sinense navigium subaquaneum eandem navem aeroplanigeram ante litus Iaponicum per aliquot horas persecutum observavisse annuntiat. Quamquam ista insolens occursatio tempore, quo Sinenses magnas et litigiosas regiones maritimas sibi vindicant, nonnullam perturbationem excitavit, tamen Americani eam infestam fuisse non aestimaverunt. Sinenses adhuc, quae facta essent, nondum exprobraverunt, nedum commentati sint. (cf. n-tv) lc201511 | Der amerikanische Flugzeugträger, der nach dem früheren Präsidenten Ronald Reagan benannt ist ("USS Ronald Reagan"), ist nicht nur das größte und teuerste Kriegsschiff, das die Amerikaner je gebaut haben, sondern auch dasjenige, das die Russen und Chinesen mit magischer Kraft anzuziehen scheint. Kürzlich hatten sich zwei russische Kampfjets dem Schiff im Japanischen Meer in einer Höhe von 150 Metern so gefährlich genähert, dass sie von vier Abfangjägern, die vom Schiff aufstiegen, abgedrängt werden mussten. Es ist unklar, ob dieser bemerkenswerte Zwischenfall aus Versehen vorgefallen ist oder absichtlich geschah, um zu provozieren. Jetzt hat das Pentagon in Washington gemeldet, dass ein chinesisches U-Boot denselben Flugzeugträger vor der Japanischen Küste einige Stunden verfolgt und beobachtet hat. Obwohl diese ungewöhnliche Begegnung in einer Zeit, da die Chinesen große umstrittene Seegebiete für sich beanspruchen, einige Aufregung verursacht hat, haben sie die Amerikaner nicht als feindlich eingestuft. Die Chinesen haben den Vorfall bisher noch nicht erwähnt, geschweige denn kommentiert. (cf. n-tv) |
17.11.2015 Islamicus Status Lutetiam terrificans parum habere videtur. Nam in nova pellicula minaci eius morigeri administri etiam Americanis et ceteris "equitibus cruciatis" alias et novas incursiones terroristicas minitantur. Veluti al-Gharib Algericus, qui dicere auditur: "Nos Americanos in sua terra victuros esse iuro per Deum, Vasingtoniae enim. Romam expugnabimus!" Tum Europae minitans: "Europaeis civitatibus nos venturos esse dico. Veniemus cum muscipulis displosivis, cum cingulis laniantibus, cum repressoribus crepitus." Alter locutor, al-Karar Iraquius nomine, se ad disceptandum cum Francisco Hollande deprecante paratum esse dicit, sed non nisi in fossa saggitaria. Philippinae insulae et Manila caput appetuntur, quo his diebus civitates "Pacificae" ad summitatem APEC convenient. Quod Russi non memorantur, suspectandum esse videatur. Sed forsitan volturiis Islamisticis aeroplanum Russicum in Sinaitica paeninsula deiecisse sat sit. (cf. n-tv) lc201511 | Der Islamischen Staat scheint nicht damit zufrieden zu sein, nur Paris in Schrecken zu versetzen. Denn in einem neuen Drohvideo drohen seine willfährigen Handlanger auch den Amerikanern und den übrigen "Kreuzrittern" weitere Terrorakte an. So z.B. al-Gharib der Algerier, den man sagen hört: "Wir werden die Amerikaner in ihrem eigenen Land besiegen, und zwar in Washington. Ich schwöre es bei Gott. Wir werden Rom erobern!" Dann droht er Europa: "Ich sage den europäischen Staaten, dass wir kommen. Wir werden kommen mit Sprengfallen, mit Sprengürteln, mit Schalldämpfern." Ein anderer Sprecher, al-Karar der Iraker, sagt, er sei bereit, mit dem um Gande bittenden Francois Hollande zu verhandeln, aber nur im Schützengraben. Die Philippinen, und zwar ihre Hauptstadt Maila, werden bedroht, wo sich dieser Tagen die Pazifikstaaten zum APEC-Gipfel treffen. Dass die Russen nicht erwähnt werden, mag verdächtig erscheinen. Aber vielleicht haben die islamistischen Vielfraße genug daran, das russische Flugzeug auf der Sinai-Halbinsel heruntergeholt zu haben. (cf. n-tv) |
27.11.2015 Cancellaria Merkel die Mercurii vesperi Francisco Hollande, Francogallico praesidi, cum peteret, ut sibi post insidias Parisiacas contra Islamicum Statum belligeranti plus auxilii afferretur, quodlibet subsidium promiserat. Quod promissum nunc Germanici politici citant, cum ad limen belli transgrediendum parati sint. Fractiones enim regiminis foederalis die Iovis complura aeroplana exploratoria atque unum aeroplanum liquoris propulsorii excipiens ad actiones Francogallicas in Syria adiuvandas atque unum lembum ad navem aeroplanigeram Francogallicam tuendam expedienda esse decreverunt. Cancellaria quidem ipsa nonnullique alii argumentum addunt Islamicum Statum non modo politice, sed etiam militariter impugnandum esse, sed Franciscus-Gualterius Steinmeier, administer a rebus externis, non ex re argumentatur dicens Germanos in gestu peccaturos fuisse, nisi nunc fidem servarent, neque praestarent, quae praestare et defendere possent. Etiamsi Ursula de Leyen, administra a defensione, id decretum perarduum sed necessarium fuisse dicit, sunt (imprimis inter sinistros), quibus Germania nequiter fortunae committi, idque decretum, etiam quod ad ius gentium attineat, claudicare videatur. lc201511 | Kanzlerin Merkel hatte am Mittwoch Abend in Paris derm französischen Präsidenten Francois Hollande, als er darum bat, nach den Anschlägen von Paris mehr Unterstützung in seinem Kampf gegen den Islamischen Staat zu erhalten, jede erdenkliche Hilfe versprochen. Auf dieses Versprechen berufen sich jetzt die deutschen Politiker, da sie bereit sind, die Grenze zum Krieg zu überschreiten. Jedenfalls haben die Fraktionen der Bundesregierung am Donnerstag entschieden, mehrere Aufklärungsflugzeuge und ein Tankflugzeug zur Unterstützung der frnzösischen Aktionen in Syrien und eine Fregatte zum Schutz des französischen Flugzeugträgers bereitzustellen. Die Kanzlerin selbst und einige anderen argumentieren zwar zusätzlich, der Islamische Staat könne nicht nur politisch, sondern müsse auch militärisch bekämpft werden, aber Außenminister Frank-Walter Steinmeier argumentiert nicht aus der Sache, wenn er sagt, Deutschland würde eine falsche Geste zeigen, wenn es jetzt nicht zu seinem Wort stehe und nicht leiste, was es leisten und verantworten könne. Auch wenn die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagt, dieser Beschluss sei sehr schwer gefallen, aber notwendig gewesen, gibt es einige (besonders unter den Linken), die den Eindruck haben, Deutschland lasse sich leichtfertig auf ein Abenteuer ein, und der Beschluss stehe auch völkerrechtlich auf schwachen Beinen. |
18.12.2015 Russicus praeses Vladimirus Putin in diurnariis quotannis edocendis ad diversa argumenta dicens "Latine loquebatur". Vehementius in Turcas invectus est, quos certam Americanorum corporis regionem ablinxisse dixit. Et: Mustapham Kemal Atatürk se in sepulcro circumversurum esse, si islamizationem in Turcia lente progrediendem videret. Ad cursum Americanorum candidatorum republicanorm alludens Donaldum Trump virum coloribus variis, ingeniosum absoluteque apicatum laudavit. Iosephum Blatter, pristinum FIFAe praesidem, ut pacis praemio Nobeliano honestaretur, appellavit. Non nullius momenti etiam videatur neque eius fidem confirmet, quod quosdam Russos, qui quibusdam rebus militaribus praessent, in Ucraina Orientali fortasse versari, quod adhuc semper infitiatus erat, aliquantum sophistice confessus est. Forsitan et nonnulli politici occidentales, qui eius declarationes auscultaverunt, confiteantur satis "Latine scire" non esse damno. lc201512 | Der russische Präsident Wladimir Putin redete bei seiner jährlichen Pressekonferenz "Latein" (= Klartext). Besonders heftig watschte er die Türken ab, die, wie er sagte, die Amerikaner an einer besonderen Stelle geleckt hätten. Und: Mustapha Kemal Atatürk würde sich im Grab umdrehen, wenn er die schleichende Islamisierung in der Türkei erleben müsste. Auf das Kandidatenrennen der amerikanischen Republikaner anspielend sagte er, Donald Trump sei ein facettenreicher und begabter Mann, der absolute Spitzenkandidat. Den früheren FIFA-Boss Sepp Blatter schlug er für den Friedensnobelpreis vor. Wichtig dürfte auch erscheinen und seiner Glaubwürdigkeit schaden, dass er einigermaßen spitzfindig zugab, dass sich vielleicht einige Russen für bestimmte militärischen Aufgaben in der Ostukraine aufhielten. Dies hatte er bisher immer in Abrede gestellt. Möglicherweise geben auch einige westliche Politiker, die seinen Erklärungen aufmerksam zugehört haben, zu, dass es kein Nachteil ist, "Latein" hinreichend zu beherrschen. |
03.01.2017 "Nafri" est novus terminus technicus, quem his diebus media circumeuntem equidem usque ad hunc diem non audivi, neque scio, an non multi alii. Nec mirum, nam adhuc isto vocabulo artificiali nemo utebatur nisi custodes publici, qui intrinsecus muneris causa inter se confabulabantur. Nunc autem iste terminus e bucali biocolytico se emancipans temere forinsecus effugit et in tinnito, quod astynomia Coloniensis pipiaverat, publice legebatur. Qui ergo sunt isti "Nafri"? Vicipaedia eos "N-Afros" i.e. "Boreales Africanos" esse explicat, Latine ergo "B-Afros" vel "S-Afros". Quod astynomorum non geographice, sed criminologice agitantium circumspectus arte est circumscriptus, non omnes ex Africa Boreali natos hoc nomine significant, neque omnes, qui ex Africa in Rhenaniam Septentrionalem-Vestfaliam immigraverunt, sed eos tantum, qui ibi ex primo die incipientis anni bismillesimo decimo quinto a se suspectentur. Satis explicavi. Nunc mihi, quod habet momentum, quaerendum est, num mihi prorsus hanc saturunculam scribere liceat. Nequeo enim negare has litteras compendiarias, quae tam incoinquinatum aspectum habeant, totam gentem discriminare. Sunt demum politici quidam, qui latius circumspectent atque id ipsum sibi persuasum esse dicant. Quorum opinionis equidem minus politicorum elegantiae quam libertatis artificum sitiens non sum particeps, tu autem videas ipse, quid tibi videatur! lc201701 | "Nafri" ist ein neuer Terminus technicus, der zur Zeit in den Medien herumgeistert, den ich aber bis zum heutigen Tag noch nicht gehört hatte, schwerlich viele andere. Kein Wunder, denn dieses Kunstwort gebrauchten nur Polizisten im innerdienstlichen Kommunikationsaustausch. Jetzt aber hat sich dieser Terminus von seinem polizeilichen Maulkorb befreit, ist leichtfertig in die Öffentlichkeit entfleucht und konnte in einem Tweet der Kölner Polizei von allen gelesen werden. Wer sind also diese "Nafris"? Wikipedia erklärt, es seien "N-Afris" d.h. "Nord-Afrikaner". Weil Polizisten nicht geographisch, sondern kriminologisch denken, und daher einen eng begrenzten Blickwinkel haben, bezeichnen sie damit nicht alle, die in Noraafrika geboren sind, nicht alle, die aus Afrika nach Nordrhein-Westfalen eingewandert sind, sondern nur die, die sie seit dem Neujahrstag 2015 argwöhnisch beäugen. Genug erklärt! Jetzt komme ich zu der entscheidenden Frage, ob ich diese kleine Satire überhaupt schreiben darf. Ich kann nämlich nicht ausschließen, dass diese so unbedarft aussehende Abkürzung ein ganzes Volk diskriminiert. Es gibt schließlich bestimmte Politiker mit größerem Weitblick, die genau davon überzeugt zu sein behaupten. Deren Ansicht teile ich, weil ich weniger nach political correctness als nach künstlerischer Freiheit dürste, nicht, du aber mögest selbst zusehen, was dir richig erscheint! |
14.02.2017 Björn Höcke, qui a parte Alternativae pro Germania est eiusque praeses in conventu Erfordiensi, in late patenti disceptatione sodalium versatur. Multi, quibus nimis dextrorsus vergere videatur, eum democraticae et civili faciei factionis, qua se offerre cupiscunt, nociturum esse putant. Nam decimo septimo die mensis Ianuarii Dresdae ad monumentum holocausticum Berolinense spectans dixerat praeter Germanos nullum esse populum, qui monumentum dedecoris cordi suae urbis metropolitanae deplantavisset. Quare heri praesidium factionis maiore numero sententiarum (9 : 4) eum e factione excludendum esse constituit. Atqui hoc coeptum difficilius transigendum sit, quod regulae exclusionis implicitae sunt et quod Höcke magnum numerum asseclarum in factione habet. Fieri possit, ut factio secundum, ex quo exstat, diducatur. lc201702 | Björn Höcke, der zur AfD gehört und ihr Vorsitzender im Erfurter Landtag ist, steht in der massiven Kritik der Parteimitglieder. Viele, denen er zu weit nach rechts zu tendieren scheint, glauben, dass er dem demokratischen und bürgerlichen Bild der Partei, in dem sie erscheinen möchten, schadet. Am 17. Jan. hatte er nämlich in Dresden unter Bezug auf das Holokaust-Mahnmal in Berlin gesagt, kein Volk außer Deutschland habe ein Schandmal in das Herz seiner Hauptstadt eingepflanzt. Daher hat gestern der Vorstand der Partei mehrheitlich (9 : 4) beschlossen, ihn aus der Partei auszuschließen. Doch dürfte dieses Unterfangen nur ziemlich schwer über die Bühne gehen, weil die Regeln für einen Ausschluss kompliziert sind und weil Höcke viele Anhänger in der Partei hat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Partei zum zweiten Mal seit ihrem Bestehen spaltet. |
09.04.2017 Potestne ictus aerius, quem Americani iussu sui praesidis in Syriacam stationem aeriam exercuerunt, iustificatus haberi? Sunt causae, quae abnuant: Primum gasium nervosum a Syrio regimine defusum esse non pro certo constitit. Examinatio locum non habuerat. Deinde iste impetus non ab internationali communitate approbatus erat, sed Foederatae Civitates Americae suo arbitratu vel ex sua libidine agebant. Tum illo impetu bellum in Syria gestum non attenuatum, sed imperspicabilius et periculosius redditum est. Postremo interventio Americanorum non denuntiata erat, ut magis incursio subita quam aggressio iure fundata esse videatur. At aliae causae annuunt: Primum debebat praeses Trump planum facere certos esse fines, quos transire non liceat. Deinde singularum est civitatum periculum in se recipere, cum internationalis communitas se eius rei incapacem ostendit. Tum, etiamsi bellum non attenuatum sit, tamen gravia scelera militaria non tolerari planum est factum. Postremo etiam ictus gasalis a Syriaco regimine repente ex inopinato commissum est. Nam Syri se quattuor annis ante se omnia arma chemica delenda tradidisse promiserant. Nonne subita oppressio subitam repressionem meretur? Sin non de iustificatione, sed potius de utilitate quaerendum esse credis, te iuvet quaerere "Cui bono?". lc201704 | Kann der Luftschlag, den die Amerikaner auf Befehl ihres Präsidenten gegen einen syrische Luftwaffenstützpunkt ausführten, als gerechtfertigt gelten? Es gibt Gründe dagegen: Zunächst stand nicht sicher fest, dass das Giftgas vobn der syrischen Regierung abgeworfen worden war. Eine Untersuchung hatte nicht stattgefunden. Dann war dieser Angriff nicht von der internationalen Gemeinschaft gebilligt. Sondern die USA handelten aus eigener Überzeugung, oder eher nach eigener Willkür. Weiterhin ist der Krieg in Syrien durch diesen Angriff nicht gedämpft, sondern undurchschaubarer und gefährlicher geworden. Letztlich war die amerikanische Intervention nicht angekündigt, so dass sie mehr wie ein überraschender Überfall als ein legitimer Angriff aussieht. Andere Gründe sprechen dafür: Zunächst musste Präsident Trump deutlich machen, dass es bestimmte Grenzen gibt, die man nicht überschreiten darf. Dann ist es die Pflicht einzelner Staaten, Verantwortung zu übernehmen, wenn die internationale Gemeinschaft sich dazu nicht in der Lage zeigt. Weiterhin wurde klar gemacht, dass, auch wenn der Krieg nicht abgeschwächt wurde, so doch schwere Kriegsverbrechen nicht geduldet werden. Letztlich ist auch der Gasangriff von der syrischen Regierung völlig überraschend ausgführt worden, denn die Syrer hatten schon vier Jahre zuvor zugesichert, alle chemische Waffen zur Vernichtung übergeben zu haben. Verdient ein überraschender Überfall nicht eine überraschende Antwort? Falls man aber glaubt, nicht die Rechtfertigung stehe in Frage, sondern eher der Nutzen, frage man sich "Cui bono?". |