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Beleg gesucht für: tibi
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
Fuisti igitur apud Laecam illa nocte, Catilina, distribuisti partis Italiae, statuisti, quo quemque proficisci placeret, delegisti, quos Romae relinqueres, quos tecum educeres, discripsisti urbis partis ad incendia, confirmasti te ipsum iam esse exiturum, dixisti paulum tibi esse etiam nunc morae, quod ego viverem. Cic.Catil.1,9Du warst also in dieser Nacht bei Laeca, Catilina, du hast di Rollen in Italien verteilt, du hast beschlossen, wohin jeder zeihen solle; du hast diejenigen ausgewählt, die du in Rom zurücklassen und die du mit dir nehmen wolltest; du hast die Quartiere der Stadt zur Brandstiftung verteilt; du hast die Versicherung gegeben, dass du bald abreisen werdest; du hast gesagt, nur der Umstand, dass ich noch lebe, halte dich noch eine Weile zurück.
denique, quotienscumque me petisti, per me tibi obstiti, quamquam videbam perniciem meam cum magna calamitate rei publicae esse coniunctam. Cic.Catil.1,11Kurz, so oft du auf mich losgingst, habe ich dir für mich selbst widerstanden, wiewohl ich einsah, dass mein Tod ein großes Unglück für den Staat sein würde.
Praetermitto ruinas fortunarum tuarum, quas omnis proximis Idibus tibi impendere senties: ad illa venio, quae non ad privatam ignominiam vitiorum tuorum, non ad domesticam tuam difficultatem ac turpitudinem, sed ad summam rem publicam atque ad omnium nostrum vitam salutemque pertinent. Cic.Catil.1,14Ich will nichts erwähnen von dem völligen Ruin deines Vermögensstandes, der dir, wie du erfahren wirst, an den nächsten Iden bevorsteht. Ich komme auf das, was nicht die besondere Schmach deiner Ausschweifungen, nicht deine häusliche Verlegenheit und Schande, sondern die Gesamtheit des Staates und unser aller Leben und Sicherheit angeht.
Potestne tibi haec lux, Catilina, aut huius caeli spiritus esse iucundus, cum scias esse horum neminem, qui nesciat te pridie Kalendas Ianuarias Lepido et Tullo consulibus stetisse in comitio cum telo, manum consulum et principum civitatis interficiendorum causa paravisse, sceleri ac furori tuo non mentem aliquam aut timorem tuum sed Fortunam populi Romani obstitisse? Cic.Catil.1,15Kann es dir, Catilina, angenehm sein, hier am hellen Tag zu verweilen und die Luft dieses Himmels einzuatmen, da du weißt, dass es keinem Anwesenden unbekannt ist, dass du unter dem Konsulat des Lepidus und Tullus (66 v.Chr.), am letzten Dezember, bewaffnet auf dem Wahlplatz standest und zur Ermordung der Konsuln und der Vornehmsten im Staat eine Bande zusammengebracht hattest, dass dein rasender Frevel nicht durch irgend eine Überlegung oder Besorgnis von deiner Seite, sondern durch das Glück, das über dem römischen Volke waltet, hintertrieben wurde?
Quotiens iam tibi extorta est ista sica de manibus, quotiens excidit casu aliquo et elapsa est! Quae quidem quibus abs te initiata sacris ac devota sit, nescio, quod eam necesse putas esse in consulis corpore defigere. Cic.Catil.1,16Wie oft ist dir nicht jener Dolch aus den Händen gewunden worden! Wie oft ist er dir aber auch durch einen Zufall entfallen und entschlüpft! Und doch kannst du dich fernerhin nicht von ihm trennen: ich weiß nicht, unter welchen Zeremonien du denselben eingeweiht und dem Fluche gewidmet hast, dass du ihn dem Konsul ind den Leib stoßen zu müssen meinst.
Nunc vero quae tua est ista vita? Sic enim iam tecum loquar, non ut odio permotus esse videar, quo debeo, sed ut misericordia, quae tibi nulla debetur. Cic.Catil.1,16Wie magst du nun aber so leben, wie du lebst? Denn ich will jetzt so mit dir reden, dass man erkennen kann, ich sei nicht von dem Hass, der dir von meiner Seite gebührt, sondern von Mitleid, das dir nicht gebührt, beseelt.
Quid, quod adventu tuo ista subsellia vacuefacta sunt, quod omnes consulares, qui tibi persaepe ad caedem constituti fuerunt, simul atque adsedisti, partem istam subselliorum nudam atque inanem reliquerunt, quo tandem animo tibi ferendum putas? Cic.Catil.1,16Wie? Sind nicht bei deinem Eintreten jene Bänke leer geworden? Haben nicht alle Konsularen, die du so oft dir zur Ermordung bezeichnetest, sobald du dich niederließest, jenen Teil der Bänke leer und öde gelassen? Wo nimmst du noch den Mut her, dies zu ertragen?
Servi mehercule mei si me isto pacto metuerent, ut te metuunt omnes cives tui, domum meam relinquendam putarem: tu tibi urbem non arbitraris? Cic.Catil.1,17Fürwahr, wenn meine Sklaven mich auf diese Weise fürchteten, wie alle deine Mitbürger dich fürchten, ich würde glauben, mein Haus verlassen zu müssen; und du glaubst nicht, die Stadt verlassen zu müssen?
et si me meis civibus iniuria suspectum tam graviter atque offensum viderem, carere me aspectu civium quam infestis omnium oculis conspici mallem: tu, cum conscientia scelerum tuorum agnoscas odium omnium iustum et iam diu tibi debitum, dubitas, quorum mentis sensusque volneras, eorum aspectum praesentiamque vitare? Cic.Catil.1,17Und würde ich sehen, dass ich von meinen Mitbürgern auch mit Unrecht so schwer verdächtigt würde und ihnen anstößig sei, so würde ich mich lieber dem Anblick meiner Mitbürger entziehen, als mich von allen mit feindlichen Augen ansehen lassen. Und du, da du doch im Bewusstsein deiner Frevel anerkennst, dass der allgemeine Hass gegen dich gerecht sei, und du ihn schon lange verschuldest habest, - du kannst dich noch bedenken, den Anblick und die Gegenwart derer zu meiden, deren Vorstellungen und Gefühle du verletztest?
Quae tecum, Catilina, sic agit et quodam modo tacita loquitur: 'Nullum iam aliquot annis facinus exstitit nisi per te, nullum flagitium sine te; tibi uni multorum civium neces, tibi vexatio direptioque sociorum impunita fuit ac libera; tu non solum ad neglegendas leges et quaestiones verum etiam ad evertendas perfringendasque valuisti. Cic.Catil.1,18Dieses Vaterland, Catilina, verhandelt so mit dir und spricht gleichsam schweigend zu dir: „Seit einer beträchtlichen Zahl von Jahren schon ist kein frevelhaftes Unternehmen von einem andern als von dir ausgegangen, keine Schandtat geschehen ohne dich; dir allein ist die Ermordung vieler Bürger und die Quälerei und Beraubung der Bundesgenossen frei und ungestraft hingegangen. Du hast nicht allein zur Herabwürdigung der Gesetze und gerichtlichen Untersuchungen mitgewirkt, sondern auch dazu, sie zu untergraben und ihre Schranken zu durchbrechen.
De te autem, Catilina, cum quiescunt, probant, cum patiuntur, decernunt, cum tacent, clamant, neque hi solum, quorum tibi auctoritas est videlicet cara, vita vilissima, sed etiam illi equites Romani, honestissimi atque optimi viri, ceterique fortissimi cives, qui circumstant senatum, quorum tu et frequentiam videre et studia perspicere et voces paulo ante exaudire potuisti. Cic.Catil.1,21Indem sie aber bei dir, Catilina, so ruhig sind, billigen sie meine Rede und beschließen, indem sie diese dulden; und ihr Schweigen ist eine laute Erklärung! Und nicht diese allein sind es, deren Spruch dir natürlich viel wert ist, obgleich du ihr Leben gering achtest, sondern auch jene römischen Ritter, hochachtbare und treffliche Männer, und die übrigen höchst wackeren Bürger, welche die Senatsversammlung umstehen, deren große Anzahl du sehen, ihre Gesinnung vernehmen und ihren Ausruf vor wenigen Augenblicken hören konntest.
Quamquam quid loquor? te ut ulla res frangat, tu ut umquam te corrigas, tu ut ullam fugam meditere, tu ut ullum exsilium cogites? Utinam tibi istam mentem di immortales duint! Cic.Catil.1,22Doch wozu sage ich dies? Damit du durch irgend etwas gebeugt werdest? Damit du irgend einmal dich besserst? Damit du auf irgend eine Art von Flucht denkst? Damit du dich zu einer Verbannung entschließt? Möchten die unsterblichen Götter diesen Gedanken dir in den Sinn geben!
Quamquam quid ego te invitem, a quo iam sciam esse praemissos, qui tibi ad forum Aurelium praestolarentur armati, cui sciam pactam et constitutam cum Manlio diem, a quo etiam aquilam illam argenteam, quam tibi ac tuis omnibus confido perniciosam ac funestam futuram, cui domi tuae sacrarium sceleratum constitutum fuit, sciam esse praemissam? Cic.Catil.1,24Doch wozu soll ich noch einladen, da ich weiß, dass du schon Leute vorausgeschickt hast, die bei Forum Aurelium bewaffnet auf dich warten sollen; da ich weiß, dass du mit Manlius wegen des Tages deiner Ankunft im voraus schon übereingekommen bist; da ich weiß, dass du auch jenen silbernen Adler, der, wie ich zuverlässig hoffe, dir und all den Deinigen Verderben und Trauer bringen wird, dem in deinem Hause eine Kapelle zur Weihe deiner Verbrechen angewiesen war, vorausgeschickt hast?
Ibis tandem aliquando, quo te iam pridem tua ista cupiditas effrenata ac furiosa rapiebat; neque enim tibi haec res adfert dolorem, sed quandam incredibilem voluptatem. Cic.Catil.1,25Du wirst endlich dahin gehen, wohin dich längst deine zügellose und wahnsinnige Begierde zog; denn so etwas verursacht dir keine Betrübnis, sondern eine Art von unbeschreiblicher Wollust.
tibi vero, frater, neque hortanti deero neque roganti, nam neque auctoritate quisquam apud me plus valere te potest neque voluntate. Ac mihi repetenda est veteris cuiusdam memoriae non sane satis explicata recordatio, sed, ut arbitror, apta ad id, quod requiris, ut cognoscas quae viri omnium eloquentissimi clarissimique senserint de omni ratione dicendi. Cic.de_orat.1,4.Deinen Anforderungen aber, mein Bruder, und deinen Bitten werde ich nicht unterlassen Genüge zu leisten. Denn niemand kann durch Ansehen und Willen mehr über mich vermögen als du. Ich muss nun zu einem Ereignis früherer Zeiten zurückkehren, das zwar meinem Gedächtnis nicht ganz vollständig gegenwärtig ist, wohl aber, wie ich glaube, geeignet ist für die Erfüllung deines Wunsches, damit du die Ansicht der beredtesten und berühmtesten Männer über die ganze Redekunst erfährst.
Tum Scaevola comiter, ut solebat, 'cetera' inquit 'adsentior Crasso, ne aut de C. Laeli soceri mei aut de huius generi aut arte aut gloria detraham; sed illa duo, Crasse, vereor ut tibi possim concedere: unum, quod ab oratoribus civitates et initio consti tutas et saepe conservatas esse dixisti, alterum, quod remoto foro, contione, iudiciis, senatu statuisti oratorem in omni genere sermonis et humanitatis esse perfectum. Cic.de_orat.1,35.Hierauf sagte Scaevola mit seiner gewohnten Freundlichkeit: "Im übrigen stimme ich dem Crassus bei; ich würde ja sonst die Kunst oder den Ruhm meines Schwiegervaters Gaius Laelius oder meines Schwiegersohnes hier schmälern; aber in zwei Punkten, Crassus, möchte ich doch Bedenken tragen, dir beizupflichten: Einmal, dass du behauptest, die Staaten seien in ihrem Entstehen von Rednern gegründet und oft erhalten worden; dann, dass du meinst, der Redner sei, auch abgesehen von Forum, Volksversammlung, Gerichten und Senat, in jeder Art von Vorträgen und höherer Bildung ein Meister.
Quis enim tibi hoc concesserit aut initio genus hominum in montibus ac silvis dissipatum non prudentium consiliis compulsum potius quam disertorum oratione delenitum se oppidis moenibusque saepsisse? aut vero reliquas utilitates aut in constituendis aut in conservandis civitatibus non a sapientibus et fortibus viris, sed a disertis ornateque dicentibus esse constitutas? Cic.de_orat.1,36.Denn wer möchte dir das einräumen, dass anfänglich das auf Bergen und Wäldern zerstreute Menschengeschlecht sich nicht durch kluger Männer Ratschläge eher als durch bezaubernde Vorträge beredter Männer habe bewegen lassen, sich in Städten und Mauern einzuschließen? Oder aber, dass die übrigen nützlichen Einrichtungen bei der Gründung und Erhaltung der Staaten nicht von weisen und tapferen, sondern von beredten und schön redenden Männern getroffen seien?
An vero tibi Romulus ille aut pastores et convenas congregasse aut Sabinorum conubia coniunxisse aut finitimorum vim repressisse eloquentia videtur, non consilio et sapientia singulari? Quid? in Numa Pompilio, quid? in Servio Tullio, quid? in ceteris regibus, quorum multa sunt eximia ad constituendam rem publicam, num eloquentiae vestigium apparet? Quid? exactis regibus, tametsi ipsam exactionem mente, non lingua perfectam L. Bruti esse cernimus, sed deinceps omnia nonne plena consiliorum, inania verborum videmus? Cic.de_orat.1,37.Meinst du wirklich, Romulus habe durch Beredsamkeit und nicht vielmehr durch seine vorzügliche Klugheit und Weisheit die Hirten und die zusammengelaufenen Fremdlinge vereinigt oder mit den Sabinern Ehen geknüpft oder der benachbarten Völker Angriffe zurückgedrängt? Wie? Ist in Numa Pompilius, ist in Servius Tullius, ist in den übrigen Königen, die so viele vortreffliche Einrichtungen für die Staatsverfassung gemacht haben, eine Spur von Beredsamkeit sichtbar? Wie? Nach der Vertreibung der Könige – wiewohl wir die Vertreibung selbst durch den Geist und nicht durch die Zunge des Lucius Brutus zustande gebracht sehen – doch hernach, sehen wir da nicht überall eine Fülle kluger Ratschläge und einen Mangel an Worten?
Agerent enim tecum lege primum Pythagorei omnes atque Democritii ceterique in iure sua physici vindicarent ornati homines in dicendo et graves, quibuscum tibi iusto sacramento contendere non liceret; urgerent praeterea philosophorum greges iam ab illo fonte et capite Socrate nihil te de bonis rebus in vita, nihil de malis, nihil de animi permotionibus, nihil de hominum moribus, nihil de ratione vitae didicisse, nihil omnino quaesisse, nihil scire convincerent; et cum universi in te impetum fecissent, tum singulae familiae litem tibi intenderent; Cic.de_orat.1,42.Es würden nämlich mit dir rechten zuerst alle Pythagoreer und Demokritier, sowie auch die übrigen Naturphilosophen ihren Besitz in Anspruch nehmen, Männer, die sich durch eine schöne und nachdrucksvolle Rede auszeichnen, und du dürftest dich mit diesen nicht in einen Rechtsstreit unter Berufung auf ein gerichtliches Unterpfand einlassen. Bedrängen würden dich außerdem die Scharen der Philosophen, gleich von Sokrates an, ihrem Urheber und Stifter, und erweisen, dass du nichts von den Gütern im Leben, nichts von den Übeln, nichts von den Gemütsbewegungen, nichts von den Sitten der Menschen, nichts von ihrer Lebensweise gelernt, nichts überhaupt untersucht habest, nichts wissest; und nach dem Gesamtangriff aller auf dich würden auch noch die einzelnen Schulen besonders einen Rechtsstreit gegen dich erheben.
Sed, ut solebat C. Lucilius saepe dicere, homo tibi subiratus, mihi propter eam ipsam causam minus quam volebat familiaris, sed tamen et doctus et perurbanus, sic sentio neminem esse in oratorum numero habendum, qui non sit omnibus eis artibus, quae sunt libero dignae, perpolitus; quibus ipsis si in dicendo non utimur, tamen apparet atque exstat, utrum simus earum rudes an didicerimus: Cic.de_orat.1,72.Aber was Gaius Lucilius oft zu sagen pflegte, der dir ein wenig grollte und gerade deshalb mir weniger, als er es wünschte, befreundet, aber doch ein gelehrter und sehr fein gebildeter Mann war, dasselbe ist auch mein Urteil, dass nämlich niemand unter die Zahl der Redner gerechnet werden dürfe, der nicht in allen, eines freien Mannes würdigen Wissenschaften ausgebildet sei. Denn wenn wir von ihnen selbst auch beim Reden keinen Gebrauch machen, so ist es doch sichtbar und stellt sich heraus, ob wir derselben unkundig sind oder sie gelernt haben.
Verum si tibi ipsi nihil deest, quod in forensibus rebus civilibusque versatur, quin scias, neque eam tamen scientiam, quam adiungis oratori, complexus es, videamus ne plus ei tribuamus quam res et veritas ipsa concedat.' Cic.de_orat.1,77.Doch wenn es dir an keiner Kenntnis der gerichtlichen und bürgerlichen Angelegenheiten gebricht und du doch die Wissenschaft nicht umfasst hast, die du dem Redner beigesellst, so las uns sehen, ob du ihm nicht mehr zuteilst, als es die Sache und Wirklichkeit zulässt."
Quod si tibi tantum in nobis videtur esse, quibus etiam si ingenium, ut tu putas, non maxime defuit, doctrina certe et otium et hercule etiam studium illud discendi acerrimum defuit, quid censes, si ad alicuius ingenium vel maius illa, quae ego non attigi, accesserint, qualem illum et quantum oratorem futurum?' Cic.de_orat.1,79.Wenn ich dir nun auch so schon Großes zu leisten scheine, dem es, wenn auch nicht gerade an Anlagen, wie du meinst, doch sicherlich an Gelehrsamkeit und an Muße und wahrlich auch an jener feurigen Lernbegierde gemangelt hat – was meinst du, wenn zu jemandes besseren Anlagen auch noch die Wissenschaften, die ich nicht berührt habe, hinzukämen, wie herrlich und wie groß würde ein solcher Redner sein?"
Tum ille 'immo vero,' inquit 'Sulpici, rogemus Antonium, qui et potest facere, quod requiris, et consuevit, ut te audio dicere: nam me quidem [fateor semper] a genere hoc toto sermonis refugisse et tibi cupienti atque instanti saepissime negasse, [ut] tute paulo ante dixisti; quod ego non superbia neque inhumanitate faciebam neque quod tuo studio rectissimo atque optimo non obsequi vellem, praesertim cum te unum ex omnibus ad dicendum maxime natum aptumque cognossem, sed me hercule istius disputationis insolentia atque earum rerum, quae quasi in arte traduntur, inscitia.' Cic.de_orat.1,99.Hierauf erwiderte jener: "Nein, Sulpicius, wir wollen lieber den Antonius darum bitten, der deinen Wunsch erfüllen kann und auch gewohnt ist, dieses zu tun, wie ich dich sagen höre. Denn von mir muss ich gestehen, dass ich zu jeder Zeit diese ganze Art der Unterhaltung vermieden und dir deine Wünsche und Bitten sehr oft abgeschlagen habe, wie du kurz zuvor sagtest. Doch dies tat ich nicht aus Übermut oder Unfreundlichkeit, auch nicht aus Mangel an gutem Willen, deiner lobenswerten und edlen Wissbegierde zu willfahren, zumal da ich dich vor allen gerade zur Beredsamkeit geboren und geschickt erkannt hatte, sondern in der Tat nur aus Unvertrautheit mit einem solchen wissenschaftlichen Vortrag und aus Unkunde der Gegenstände, die kunstmäßig gelehrt werden."
'Quem tu mihi' inquit Mucius 'Staseam, quem Peripateticum narras? Gerendus est tibi mos adulescentibus, Crasse, qui non Graeci alicuius cotidianam loquacitatem sine usu neque ex scholis cantilenam requirunt, sed ex homine omnium sapientissimo atque eloquentissimo atque ex eo, qui non in libellis, sed in maximis causis et in hoc domicilio imperi et gloriae sit consilio linguaque princeps, cuius vestigia persequi cupiunt, eius sententiam sciscitantur. Cic.de_orat.1,105."Was nennst du uns da für einen Staseas", versetzte Mucius, "was für einen Peripatetiker? Du musst dich, mein Crassus, diesen jungen Männern willfährig zeigen, welche sich nicht nach eines Griechen alltäglicher Geschwätzigkeit ohne Erfahrung und einem alten Schullied sehnen, sondern eines Mannes Ansicht zu erforschen suchen, der unter allen der weiseste und beredteste ist, der nicht in dürftigen Schriften, sondern in den wichtigsten Rechtsverhandlungen und in diesem Sitz der Weltherrschaft und des Ruhmes durch seine Einsicht und Beredsamkeit die erste Stelle einnimmt, in dessen Fußstapfen sie zu treten wünschen.
Equidem te cum in dicendo semper putavi deum, tum vero tibi numquam eloquentiae maiorem tribui laudem quam humanitatis; qua nunc te uti vel maxime decet neque defugere eam disputationem, ad quam te duo excellentes ingeniis adulescentes cupiunt accedere.' Cic.de_orat.1,106.Ich habe dich zwar immer für einen unvergleichlichen Redner gehalten, aber nie habe ich deiner Beredsamkeit ein größeres Lob erteilt als deiner Menschenfreundlichkeit, und diese musst du gerade jetzt an den Tag legen und nicht die Erörterung ablehnen, welche die beiden jungen Männer von so ausgezeichneten Geistesgaben von dir übernommen zu sehen wünschen."
Hic omnes adsensi significare inter sese et conloqui coeperunt; fuit enim mirificus quidam in Crasso pudor, qui tamen non modo non obesset eius orationi, sed etiam probitatis commendatione prodesset. Tum Antonius 'saepe, ut dicis,' inquit 'animadverti, Crasse, et te et ceteros summos oratores, quamquam tibi par mea sententia nemo umquam fuit, in dicendi exordio permoveri; Cic.de_orat.1,122.Hier drückten alle ihren Beifall aus, indem sie sich zunickten und miteinander redeten. Denn Crassus besaß eine wunderbare Schüchternheit, die jedoch seinem Vortrag nicht nachteilig, sondern vielmehr dadurch, dass sie seine innere Gediegenheit empfahl, vorteilhaft war. Hierauf sagte Antonius: "Oft habe ich, wie du sagst, die Bemerkung gemacht, Crassus, dass du und andere ausgezeichnete Redner, wiewohl dir meines Erachtens nie einer gleich kam, euch beim Beginn der Rede beunruhigt fühltet.
Illud vero, quod a te dictum est, esse permulta, quae orator a natura nisi haberet, non multum a magistro adiuvaretur, valde tibi adsentior inque eo vel maxime probavi summum illum doctorem, Alabandensem Apollonium, qui cum mercede doceret, tamen non patiebatur eos, quos iudicabat non posse oratores evadere, operam apud sese perdere, dimittebatque et ad quam quemque artem putabat esse aptum, ad eam impellere atque hortari solebat. Cic.de_orat.1,126.Was aber deine Behauptung betrifft, der Redner müsse sehr viele Eigenschaften von Natur besitzen, wenn ihm der Lehrmeister förderlich sein solle, so stimme ich dir gerne bei, und in dieser Hinsicht habe ich jenem ausgezeichneten Lehrer Apollonios aus Alabanda meinen vollen Beifall geschenkt, der, obwohl er für Bezahlung Unterricht gab, doch nicht zuließ, dass junge Leute, die sich nach seinem Urteil nicht zu Rednern ausbilden konnten, sich vergeblich bei ihm abmühten, sondern vielmehr sie entließ und zu dem Fach, für das er gerade jeden geeignet hielt, anzutreiben und zu ermuntern pflegte.
Illa vero deridenda adrogantia est, in minoribus navigiis rudem esse se confiteri, quinqueremis autem aut etiam maiores gubernare didicisse. Tu mihi cum in circulo decipiare adversari stipulatiuncula et cum obsignes tabellas clientis tui, quibus in tabellis id sit scriptum, quo ille capiatur, ego tibi ullam causam maiorem committendam putem? Citius hercule is, qui duorum scalmorum naviculam in portu everterit, in Euxino ponto Argonautarum navem gubernarit. Cic.de_orat.1,174.Wahrlich eine lächerliche Anmaßung ist es, wenn man in der Leitung kleiner Fahrzeuge unerfahren zu sein eingesteht, sich aber rühmt, gelernt zu haben, wie ein Fünfruderer oder ein noch größeres Schiff zu lenken sei! Wenn du dich in einer Privatzusammenkunft bei einem geringfügigen Vergleich mit deinem Gegner hintergehen lässt und Urkunden deines Klienten versiegelst, in denen etwas geschrieben steht, wodurch dieser übervorteilt wird, da sollte ich dir irgendeinen wichtigeren Rechtshandel anvertrauen? Eher fürwahr dürfte der, welcher ein Schiffchen von zwei Rudern im Hafen verunglücken lässt, in dem Schwarzen Meer das Schiff der Argonauten lenken.
'Peto igitur' inquit Crassus 'a te, quoniam id nobis, Antoni, hominibus id aetatis oneris ab horum adulescentium studiis imponitur, ut exponas, quid eis de rebus, quas a te quaeri vides, sentias.' 'Deprehensum equidem me' inquit Antonius 'plane video atque sentio, non solum quod ea requiruntur a me, quorum sum ignarus atque insolens, sed quia, quod in causis valde fugere soleo, ne tibi, Crasse, succedam, id me nunc isti vitare non sinunt; Cic.de_orat.1,207."Nun, lieber Antonius", sagte Crassus, "da nun einmal die Lernbegierde dieser jungen Männer uns Alten diese Bürde auferlegt, so bitte ich dich, deine Ansichten über die Gegenstände zu entwickeln, über die sie, wie du siehst, von dir belehrt zu werden wünschen." "Da sehe und fühle ich mich", erwiderte Antonius; "ganz und gar betroffen, nicht allein, weil man Dinge von mir verlangt, deren ich unkundig und ungewohnt bin, sondern auch weil unsere jungen Freunde mir jetzt nicht das zu vermeiden gestatten, wovor ich mich bei den gerichtlichen Verhandlungen so sehr zu hüten pflege, nämlich dein Nachfolger, Crassus, im Reden zu sein.
Mi frater, mi frater, mi frater, tune id veritus es, ne ego iracundia aliqua adductus pueros ad te sine litteris miserim? aut etiam ne te videre noluerim? Ego tibi irascerer? tibi ego possem irasci? Scilicet, tu enim me afflixisti; tui me inimici, tua me invidia, ac non ego te misere perdidi. Cic.ad Q.fr.1,3,1,1O Bruder, Bruder, Bruder! Du hast also wirklich gefürchtet, ich hätte aus Erbitterung gegen dich Sklaven ohne einen Brief an dich geschickt? Oder gar dich nicht sehen wollen? Ich dir zürnen? Dir sollte ich zürnen können? Als ob du mich angegriffen, als ob mich deine Feinde, mich deine Neider, und nicht ich selbst dich ins Unglück gestürzt hätte!
Meus ille laudatus consulatus mihi te, liberos, patriam, fortunas, tibi velim ne quid eripuerit praeter unum me. Cic.ad Q.fr.1,3,1,2Ja, gerade mein so gepriesenes Konsulat hat mir dich, und Kinder, und Vaterland, und Hab und Gut geraubt: oh, hätte es nur dir nichts weiter geraubt, als mich allein!
Sed certe a te mihi omnia semper honesta et iucunda ceciderunt, a me tibi luctus meae calamitatis, metus tuae, desiderium, maeror, solitudo. Cic.ad Q.fr.1,3,1,3Alles, was mir von deiner Seite widerfuhr, war auf jeden Fall stets durchaus ehrend und erfreulich; von mir aber widerfuhr dir nur Kummer über mein Unglück, die Furcht vor deinem, Sehnsucht, Trauer, Verlassenheit.
An ego possum aut non cogitare aliquando de te aut umquam sine lacrimis cogitare? cum enim te desidero, fratrem solum desidero? ego vero suavitate prope aequalem, obsequio filium, consilio parentem; quid mihi sine te umquam aut tibi sine me iucundum fuit? Cic.ad Q.fr.1,3,3,2Ist es mir möglich, auch nur einen Augenblick nicht an dich zu denken, oder je deiner ohne Tränen zu gedenken? Meine Sehnsucht nach dir – ist sie bloß Sehnsucht nach dem Bruder? Nein, du warst mir zum Umgang so erwünscht, wie ein mir fast gleicher Altersgenossen. Du richtetest dich nach meinen Wünschen, wie ein Sohn, warst an besonnenem Rat einem Vater gleich. Gab es für mich je etwas Erfreuliches ohne dich, oder für dich ohne mich?
Sed tamen, quoquo modo potui, scripsi et dedi litteras ad te Philogono, liberto tuo, quas credo tibi postea redditas esse, in quibus idem te hortor et rogo, quod pueri tibi verbis meis nuntiarunt, ut Romam protinus pergas et properes. Cic.ad Q.fr.1,3,4,1Gleichwohl habe ich, so wie ich es eben vermochte, an dich geschrieben, und den Brief deinem Freigelassenen, Philogonus, gegeben; ihn hast du, hoffe ich, inzwischen erhalten. Er enthält ganz dieselben eindringlichen Bitten, die ich dir mündlich durch meine Sklaven ausrichten ließ, nämlich du mögest unverzüglich und geraden Weges nach Rom eilen.
Nunc, si potes id, quod ego, qui tibi semper fortis videbar, non possum, erige te et confirma, si qua subeunda dimicatio erit. Cic.ad Q.fr.1,3,5,1Jetzt, wenn du kannst, was ich, den du stets für stark hieltest, nicht kann, ermutige, ermanne dich, wenn etwa ein Kampf zu bestehen ist.
spero, si quid mea spes habet auctoritatis, tibi et integritatem tuam et amorem in te civitatis et aliquid etiam misericordiam nostri praesidii laturam; sin eris ab isto periculo vacuus, ages scilicet, si quid agi posse de nobis putabis. Cic.ad Q.fr.1,3,5,2Hat meine Hoffnung irgend ein Gewicht, so darf ich wohl erwarten, dass deine Unbescholtenheit und die Liebe der Bürger zu dir, einigermaßen auch das Mitleid mit mir, dich dabei unterstützen werden. Bist du einmal diese Gefahr los, wirst du dich, denke ich, für mich einsetzen, wenn du meinst, dass man sich für mich einsetzen könne.
Ego tamen, quamdiu tibi opus erit, si quid periculi subeundum videbis, vivam; diutius in hac vita esse non possum; neque enim tantum virium habet ulla aut prudentia aut doctrina, ut tantum dolorem possit sustinere. Cic.ad Q.fr.1,3,5,5Ich will jedoch noch so lange mein Leben fristen, als es dir nutzen kann, wenn du dich irgend einer Gefahr ausgesetzt siehst. Länger halte ich dieses Leben nicht aus. Nein, einen solchen Schmerz zu ertragen gibt keine Klugheit, keine Weisheit Kraft genug.
Sed haec occultabis, ne quid obsint: illud caveto — et eo puto per Pomponium fovendum tibi esse ipsum Hortensium —, ne ille versus, qui in te erat collatus, cum aedilitatem petebas, de lege Aurelia, falso testimonio confirmetur. Cic.ad Q.fr.1,3,8,2Doch lass dir dies nicht anmerken: sie könnten sonst Schaden anrichten. Davor nimm dich in acht! Und besonders darum, denke ich, solltest du durch Pomponius dem Hortensius schön tun, damit nicht der Vers, der auf dich, als du dich um die Aedilität bewarbst, infolge des Aurelischen Gesetzes angewandt worden war, noch gar durch ein falsches Zeugnis bestätigt werde.
Filiam meam et tuam Ciceronemque nostrum quid ego, mi frater, tibi commendem? quin illud maereo, quod tibi non minorem dolorem illorum orbitas afferet quam mihi; sed te incolumi orbi non erunt. Cic.ad Q.fr.1,3,10,1Meine und deine Tochter, und unseren Sohn – warum soll ich sie dir, mein Bruder, empfehlen? Ist doch gerade das auch mein Kummer, dass dich ihre Verwaistheit nicht weniger schmerzen wird, als mich. Doch, bleibst du unversehrt, werden sie nicht verwaist sein.
Quae tibi eo scribo, quod me de retinenda Sestii gratia litteris saepe monuisti. Cic.ad Q.fr.2,3,6,3Dir schreibe ich das, weil du mich öfter in Briefen angegangen hast, ich solle mit Sestius auf freundschaftlichem Fuß bleiben.
Cetera sunt in rebus nostris huiusmodi, ut tu mihi fere diffidenti praedicabas: plena dignitatis et gratiae; quae quidem tua, mi frater, prudentia, patientia, virtute, pietate, suavitate etiam tibi mihique sunt restituta. Cic.ad Q.fr.2,3,7,2Übrigens stehen meine Verhältnisse so, wie du sie mir (wiewohl ich es fast nicht glauben wollte) schildertest: ich genieße überall Achtung und Wohlwollen und alles habe ich, mit dir, durch deine Klugheit, mein Bruder, deine Ausdauer, deinen Edelsinn, deine treue Anhänglichkeit und durch dein gefälliges Betragen wiedergewonnen.
Domus tibi ad lucum Pisonis Liciniana conducta est; sed, ut spero, paucis mensibus post K. Quinctiles in tuam commigrabis. Tuam in Carinis mundi habitatores Lamiae conduxerunt. Cic.ad Q.fr.2,3,7,3Ein Haus, das Licinius gehört, an dem Hain des Piso, ist bereits für dich gemietet. Doch wirst du, hoffe ich, in wenigen Monaten, gleich nach dem Beginn des Juli, das deinige beziehen können. Dein Haus in den Karinen haben ordentliche Wohnleute für Lamia gemietet.
neque haec tu non intellegis, sed usque eo, quid arguas, non habes, ut non modo tibi contra nos dicendum putes, verum etiam contra rerum naturam contraque consuetudinem hominum contraque opiniones omnium. Cic.S.Rosc.45.aDoch das ist dir selbst wohl bewusst; aber es fehlt dir so sehr an Gründen für deine Beschuldigung, dass du nicht bloß gegen uns, sondern gegen alles, was natürlich ist, gegen die Gewohnheit und die allgemeine Meinung sprechen zu müssen glaubst.
si tibi fortuna non dedit ut patre certo nascerere, ex quo intellegere posses, qui animus patrius in liberos esset, at natura certe dedit, ut humanitatis non parum haberes; Cic.S.Rosc.46.aWenn das Glück dir nicht gegönnt hat, deinen Vater mit Sicherheit angeben zu können, von dem Du hättest lernen können, wie Väter gegen ihre Kinder gesinnt sind, so hat dir doch die Natur einen Grad von menschlichem Gefühl verliehen;
ecquid tandem tibi videtur, ut ad fabulas veniamus, senex ille Caecilianus minoris facere Eutychum, filium rusticum, quam illum alterum, Chaerestratum? — nam, ut opinor, hoc nomine est — alterum in urbe secum honoris causa habere, alterum rus supplici causa relegasse? Cic.S.Rosc.46.cWas meinst du wohl, um zu den Schauspielen zu kommen, achtet jener Greis bei Caecilius seinen Sohn Eutychus, der auf dem Lande lebt, geringer, als jenen anderen, den Chaerestratus, (denn so heißt er, wie ich glaube); meinst du, dass er diesen aus besonderer Achtung bei sich in der Stadt behalte und jenen zur Strafe auf das Land verwiesen habe?
verum concedo tibi, ut ea praetereas, quae, cum taces, nulla esse concedis; Cic.S.Rosc.54.aAber ich will dir zugeben, dass du diese übergehst, weil du durch dein Stillschweigen zugibt, dass sie gar nicht vorhanden waren.
nemo nostrum est, Eruci, quin sciat tibi inimicitias cum Sex. Roscio nullas esse; vident omnes, qua de causa huic inimicus venias; sciunt huiusce pecunia te adductum esse; Cic.S.Rosc.55.aJeder unter uns, Erucius, weiß, dass du mit Sextus Roscius nicht in Feindschaft lebst. Jedermann sieht, warum Du als sein Gegner auftrittst. Man weiß, dass du dich durch sein Geld dazu hast verleiten lassen.
haec te opinio falsa in istam fraudem impulit; non mehercules verbum fecisses, si tibi quemquam responsurum putasses. Cic.S.Rosc.58.fDiese falsche Meinung hat dich zu dieser betrügerischen Anklage veranlasst. Gewiss, du wärest nicht aufgetreten, wenn du gedacht hättest, dass dir jemand antworten würde.
esto, causam proferre non potes. tametsi statim vicisse debeo, tamen de meo iure decedam et tibi, quod in alia causa non concederem, in hac concedam fretus huius innocentia. Cic.S.Rosc.73.cGut denn: eine Ursache kannst du nicht angegeben. Wiewohl mir nun sogleich der Sieg zuerkannt werden müsste, so will ich doch von meinem Recht keinen Gebrauch machen und im Vertrauen auf die Unschuld des Beklagten dir in dieser Sache etwas zugeben, was ich in einer anderen nicht zugeben würde.
non quaero abs te, qua re patrem Sex. Roscius occiderit, quaero, quo modo occiderit. ita quaero abs te, C. Eruci, quo modo, et sic tecum agam, ut meo loco vel respondendi vel interpellandi tibi potestatem faciam vel etiam, si quid voles, interrogandi. Cic.S.Rosc.73.dIch frage dich nicht mehr, warum Roscius seinen Vater umgebracht habe, ich frage nur, wie er ihn umgebracht habe. So frage ich dich, Gaius Erucius, und behandle die Sache so mit dir, dass ich dir gestatte, bei diesem Punkt mir zu antworten, mich zu unterbrechen oder auch, wenn du willst, zu fragen.
et simul tibi in mentem veniat, facito, quem ad modum vitam huiusce depinxeris; hunc hominem ferum atque agrestem fuisse, numquam cum homine quoquam conlocutum esse, numquam in oppido constitisse. Cic.S.Rosc.74.cZugleich habe die Güte, dich zu erinnern, wie Du die Lebensweise des Mannes geschildert hast. Er sei ein ungebildeter Mann von bäurischen Sitten gewesen, habe nie mit jemandem gesprochen, sich nie in der Stadt verweilt.
restare tibi videbatur servorum nomen, quo quasi in portum reiectus a ceteris suspicionibus confugere posses; Cic.S.Rosc.79.dNun sollte man denken, bleibe dir noch die Benennung der Sklaven übrig, um zu ihr wie in einen Hafen deine Zuflucht zu nehmen, da du dich bei allen übrigen Verdachtsarten zurückgewiesen siehst.
inimicitias tibi fuisse cum Sex. Roscio et magnas rei familiaris controversias concedas, necesse est. Cic.S.Rosc.87.cDass du mit Sextus Roscius in Feindschaft und großem Vermögensstreit gestanden hast, musst du notwendig zugeben.
permulta sunt, quae dici possunt, qua re intellegatur summam tibi facultatem fuisse malefici suscipiendi; Cic.S.Rosc.94.dSo lässt sich sehr vieles angeben, woraus man sich überzeugen kann, dass du am meisten in der Lage warst, das Verbrechen zu unternehmen.
quae ita aperta et manifesta sunt, ut medius fidius, iudices, invitus ea dicam. vereor enim, cuicuimodi es, T. Rosci, ne ita hunc videar voluisse servare, ut tibi omnino non pepercerim. Cic.S.Rosc.95.bDas ist so offenbar und augenfällig, dass ich, ihr Richter, fürwahr ungern davon spreche. Denn was auch von dir zu halten sein mag, Titus Roscius, ich fürchte, man könnte von mir glauben, ich hätte über dem Bestreben, diesen zu retten, dich überhaupt nicht geschont.
cum hoc vereor et cupio tibi aliqua ex parte, quod salva fide possim, parcere, rursus immuto voluntatem meam; Cic.S.Rosc.95.cIndem ich dieser Besorgnis Raum gebe und, soweit es mir die Pflicht erlaubt, den Wunsch fühle, dich zu schonen, muss ich doch meinen Vorsatz wieder ändern.
venit enim mihi in mentem oris tui. Tene, cum ceteri socii tui fugerent ac se occultarent, ut hoc iudicium non de illorum praeda, sed de huius maleficio fieri videretur, potissimum tibi partis istas depoposcisse, ut in iudicio versarere et sederes cum accusatore? Cic.S.Rosc.95.dDenn ich muss an deine Dreistigkeit denken. Du konntest, während deine übrigen Genossen sich zurückzogen und sich nicht sehen ließen, damit man nicht glaube, dieser Rechtshandel gelte ihrem Raub, sondern vielmehr dem Verbrechen des Beklagten, da konntest du dir die Rolle auswählen, bei der Verhandlung anwesend zu sein und dich neben den Ankläger zu setzen?
quid? tu, vir optime, ecquid habes, quod dicas? mihi ausculta: vide, ne tibi desis; tua quoque res permagna agitur. Cic.S.Rosc.104.aWie nun, mein Bester, was hast du zu sagen? Höre mir aufmerksam zu; sieh, dass du deinen eigenen Vorteil nicht versäumst; denn es handelt sich auch um wichtige Dinge, die dich angehen.
tu semper, T. Rosci, recusasti. quaero abs te: 'Iine, qui postulabant, indigni erant, qui impetrarent, an is te non commovebat, pro quo postulabant, an res ipsa tibi iniqua videbatur?' Cic.S.Rosc.119.cDu, Titus Roscius, hast sie beständig verweigert. Ich frage dich: "Waren diejenigen, die dies verlangten, nicht wert, dass man es ihnen gewährte? Oder verdiente der, für den sie es verlangten, keine Rücksicht? Oder schien dir die Sache selbst unbillig?"
alter tibi descendit de Palatio et aedibus suis; habet animi causa rus amoenum et suburbanum, plura praeterea praedia neque tamen ullum nisi praeclarum et propinquum. Cic.S.Rosc.133.aDer andere aber steigt dir vom palatinischen Berg und aus eigenem Haus herab, und hat zur Erholung ein reizendes Landgut hinter den Vorstädten und außerdem noch mehr Landbesitzungen, aber keine, die nicht ganz vorzüglich und nahe gelegen wäre.
rogat oratque te, Chrysogone, si nihil de patris fortunis amplissimis in suam rem convertit, si nulla in re te fraudavit, si tibi optima fide sua omnia concessit, adnumeravit, appendit, si vestitum, quo ipse tectus erat, anulumque de digito suum tibi tradidit, si ex omnibus rebus se ipsum nudum neque praeterea quicquam excepit, ut sibi per te liceat innocenti amicorum opibus vitam in egestate degere. Cic.S.Rosc.144.bEr bittet und fleht zu dir, Chrysogonus, wofern er nichts von dem so reichen Vermögen seines Vaters für sich behalten, wenn er dich in nichts verkürzt, wenn er dir mit größter Gewissenhaftigkeit all seine Habe überlassen, vorgezählt, vorgewogen hat, wenn er das Gewand, das ihn bedeckte, und den Ring von seinem Finger dir übergeben, wenn er von allem nur seinen eigenen nackten Leib und sonst nichts davongetragen hat, dass du ihm gestattest, unschuldig mit der Unterstützung seiner Freunde in Dürftigkeit sein Leben zu fristen.
mea domus tibi patet, mihi clausa est; fero. familia mea maxima tu uteris, ego servum habeo nullum; patior et ferendum puto. Cic.S.Rosc.145.bMein Haus steht dir offen; mir ist es verschlossen: ich ertrage es. Dir steht meine so zahlreiche Dienerschaft zu Gebot; ich habe keine Sklaven: ich dulde es und glaube, es dulden zu müssen.
ubi tuis commodis officio? quid tibi obsto? Si spoliorum causa vis hominem occidere, spoliasti; quid quaeris amplius? Cic.S.Rosc.145.dWo wirke ich deinem Vorteil entgegen? Wo stehe ich dir im Weg? Willst Du der Beraubung wegen einen Menschen töten? Nun, Du hast ihn ja schon beraubt, was willst du mehr?
Si inimicitiarum, quae sunt tibi inimicitiae cum eo, cuius ante praedia possedisti, quam ipsum cognosti? Cic.S.Rosc.145.eOder aus Hass? Wie kannst du den hassen, dessen Güter du, noch ehe du ihn persönlich kanntest, in Besitz genommen hast?
quodsi tibi causa nulla est, cur hunc miserum tanta calamitate adfici velis, si tibi omnia sua praeter animam tradidit nec sibi quicquam paternum ne monumenti quidem causa reservavit, per deos immortalis! quae ista tanta crudelitas est,quae tam fera immanisque natura? Cic.S.Rosc.146.bWenn du also keinen Grund hast, diesen Unglücklichen in solche Not zu stürzen, wenn er dir all seinen Besitz, außer dem Leben, hingegeben und sich nichts von der väterlichen Habe, auch nicht einmal zum Andenken, behalten hat, bei den unsterblichen Göttern, wie groß ist deine Grausamkeit, wie wild und unmenschlich dein Gemüt!
an, quod diligenter defenditur, id tibi indignum facinus videtur? Cic.S.Rosc.148.aOder erscheint es dir ein empörendes Wagestück, dass er mit Eifer verteidigt wird?
[Cic.Tusc.5,1,1] Quintus hic dies, Brute, finem faciet Tusculanarum disputationum, quo die est a nobis ea de re, quam tu ex omnibus maxime probas, disputatum. placere enim tibi admodum sensi et ex eo libro, quem ad me accuratissime scripsisti, et ex multis sermonibus tuis virtutem ad beate vivendum se ipsa esse contentam. Cic.Tusc.5,1,1Dieser fünfte Tag, mein Brutus, wird unserem tuskulanischen Unterredungen ein Ende machen. Unsere heutige Unterredung betrifft eine These, die du unter allen am meisten billigst. Denn du vertrittst, wie ich teils aus deiner mir gewidmeten, sorgfältigen Schrift weiß, teils aus vielen Gesprächen mit dir der Satz, dass die Tugend zum glückseligen Leben sich selbst genug ist.
[Cic.Tusc.5,5,5] Ad te confugimus, a te opem petimus, tibi nos, ut antea magna ex parte, sic nunc penitus totosque tradimus. est autem unus dies bene et ex praeceptis tuis actus peccanti inmortalitati anteponendus. Cic.Tusc.5,5,5Zu dir fliehen wir; von dir erflehen wir Hilfe; dir ergeben wir uns, wie zuvor großenteils, so jetzt ganz und gar. Ist doch ein Tag, gut und nach deinen Vorschriften vollbracht, einer schuldhaften Ewigkeit vorzuziehen!
[Cic.fin.1,2,2] Qui liber cum et tibi probatus videretur et iis, quos ego posse iudicare arbitrarer, plura suscepi veritus ne movere hominum studia viderer, retinere non posse. Cic.Fin.1,2,2Da diese Schrift dir und Männern, denen ich Urteilsfähigkeit zutraue, beifallswert erschien, übernahm ich noch mehrere solche Arbeiten, weil ich befürchtete, es könnte scheinen, ich erregte zwar die Teilnahme der Menschen, könnte sie aber nicht fesseln.
sin autem summa voluptas est, ut Epicuro placet, nihil dolere, primum tibi recte, Chrysippe, concessum est nihil desiderare manum, cum ita esset affecta, secundum non recte, si voluptas esset bonum, fuisse desideraturam. Cic.fin.1,39,6Besteht aber die höchste Lust, wie Epikur meint, darin, dass man keinen Schmerz hat, so wird dir, Chrysippos, der erste Satz mit Recht zugestanden, dass deine Hand in solchem Zustand nichts begehre, der zweite aber nicht mit Recht, dass, wenn Lust ein Gut wäre, sie sie begehrt hätte;
Qui quod tibi parum videtur eruditus, ea causa est, quod nullam eruditionem esse duxit, nisi quae beatae vitae disciplinam iuvaret. Cic.fin.1,71,2Dass er dir aber zu wenig wissenschaftlich unterrichtet erscheint, hat seinen Grund darin, dass er alle Gelehrsamkeit für nichtig hält, die nicht die Wissenschaft der Glückseligkeit fördert.
Nil obstet tibi, dum ne sit te ditior alter. Hor.sat.1,1,40.Nichts dich hindert, ist nur kein anderer reicher, als du bist.
Ut tibi si sit opus liquidi non amplius urna Hor.sat.1,1,54.Gleich als hättest du nur mit Wasser zu füllen den Krug dir,
Quos tibi dat, retinere velis servareque amicos, Hor.sat.1,1,89.Freundlich gesinnt zu erhalten, damit sie dir bleiben in Zukunft,
Fama malum gravius quam res trahit. an tibi abunde Hor.sat.1,2,59.Schlimmere Folgen der Ruf, als selbst das Vermögen, erleidet.
Diceret haec animus 'quid vis tibi? numquid ego a te Hor.sat.1,2,69.Ansäh', also der Geist: "Was willst du doch? Fordr' ich von dir denn
Hoc facit insanum — , multae tibi tum officient res, Hor.sat.1,2,97.Ist's, was rasen dich macht), dann steht dir vieles im Wege,
Plurima, quae invideant pure adparere tibi rem. Hor.sat.1,2,100.Viel, was neidisch verwehrt, dass rein dir die Sache sich zeige.
Altera, nil obstat: cois tibi paene videre est Hor.sat.1,2,101.Jene, da hindert dich nichts; schaun kannst du im Koërgewand sie
Metiri possis oculo latus. an tibi mavis Hor.sat.1,2,103.Kannst mit dem Aug' ausmessen den Wuchs. Wie? Sähst du denn lieber
Hiscine versiculis speras tibi posse dolores Hor.sat.1,2,109.Und durch solcherlei Verse, verhoffst du, werde der Schmerz dir,
Num, tibi cum faucis urit sitis, aurea quaeris Hor.sat.1,2,114.Wie, wenn brennender Durst dir den Gaum zehrt, siehst du nach goldnen
Pavonem rhombumque? tument tibi cum inguina, num, si Hor.sat.1,2,116.Außer der Butt' und dem Pfau? Wenn die Scham dir schwillt, und ein Mägdlein
Quam aut aquila aut serpens Epidaurius? at tibi contra Hor.sat.1,3,27.Als epidaurische Schlange und Adler? Doch dich zur Vergeltung
Non alius quisquam, at tibi amicus, at ingenium ingens Hor.sat.1,3,33.Kaum wohl sonst in der Welt, ist Freund dir, ist an Talent groß
Concute, numqua tibi vitiorum inseverit olim Hor.sat.1,3,35.Rüttele durch, ob dir die Natur denn gar kein Gebrechen
Obtulerim tibi, Maecenas, ut forte legentem Hor.sat.1,3,64.Dir mich genannt, oh Maecenas!) dass etwa beim Lesen
Falce recisurum simili te, si tibi regnum Hor.sat.1,3,123.Ganz gleich niederzumähn mit der Sichel, sobald dir die Herrschaft
Est opifex, solus sic rex.' Vellunt tibi barbam Hor.sat.1,3,133.Trefflichster Meister allein, so Regent!" – Da zupfen den Bart dir
Nunc illud tantum quaeram, meritone tibi sit Hor.sat.1,4,64.Jetzt komm' jenes nur noch in Betracht, ob wirklicher Grund sei,
Hic tibi comis et urbanus liberque videtur Hor.sat.1,4,90.Solcher ist fein und geschliffen für dich und von freierer Denkart,
Lividus et mordax videor tibi? mentio siquae Hor.sat.1,4,93.Scheine dir gallig zu sein und verleumderisch? Ist wohl die Rede
Sit melius, causas reddet tibi; mi satis est, si Hor.sat.1,4,116.Was zu erstreben, belehrt dich einst; mir ist es genug, wenn,
Nec quod avus tibi maternus fuit atque paternus, Hor.sat.1,6,3.Nicht, weil Ahnen du zählst im Stamme von Vater und Mutter,
Natus, dum ingenuus, persuades hoc tibi vere, Hor.sat.1,6,8.Sei freibürtig man nur, so vertraust du der richtigen Ansicht,
Non minus ignotos generosis. Quo tibi, Tulli, Hor.sat.1,6,24.Niedriggeborne, wie Edle. Wozu doch nahmst du den Purpur,
Namque est ille, pater quod erat meus.' 'Hoc tibi Paulus Hor.sat.1,6,41.Er, der ist, was war mein Vater! - Und meinst du ein Paullus
Nunc, quia sum tibi, Maecenas, convictor, at olim, Hor.sat.1,6,47.Jetzt, weil dir, Maecenas, ich Hausfreund bin, so wie vormals,
Quod placui tibi, qui turpi secernis honestum, Hor.sat.1,6,63.Dass dem Mann ich gefiel, der Edeles trennt von Gemeinem
Obiciet nemo sordis mihi, quas tibi, Tulli, Hor.sat.1,6,107.Mir wirft niedrigen Schmutz niemand, so wie, Tillius, dir vor,
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  Si quis tibi caput praecidere conatur, ne curaveris barbam! (VII samuraei) lc201508Wenn dir jemand den Kopf abschneiden will, sorge dich nicht um deinen Bart! (7 Samurai)
05.09.2015  Si adhuc bellum civile in Syria facile componi ac molimina Islamici Status profligari posse speraveras, si modo Americani et Russi idem vellent atque idem nollent, tibi istam spem redintegrare licet. Consortium enim Radiodiffusionum Publicarum Germaniae (ARD) refert, Vladimirum Putin Vladivostokii publice auspicatum esse posse fieri, ut Russi internationalis coalitionis, quae Americanis ducibus Islamico Statui ictus aerios imponit, participes fierent. Putin se ea de re cum praeside Obama, cum praeside Erdogan, cum repraesentantibus Arabiae Saudianae, Iordaniae, Aegypti se in sermones dedisse dixit. Quam spem autem renovatam, nullo motu perturbatam esse mirum sit. Mirum enim esset, nisi praeses Russicus etiam aliud quid praeter incommodum Islamici Status sequeretur: Primum enim semper melius est partem rerum gerendarum esse, quam tacitum perferre, quae alii decreverint. Deinde Putin cordi sit, internationalem isolationem superare, quam sibi ex annexione Crimaeae et ex societate cum Ucranicis separatistis consciverit. Denique praeses Putin, similiter atque Turcae simulatione Islamistarum impugnandorum suos vere hostes (PKK) oppugnabant, speciem quaerat, ut suum verum socium Bashar al Assad in summo discrimine versantem tueatur, et, ne quid mali perpetiatur, impediat. Sed spes, ut dicitur, ultima perit. lc201509Wenn man bisher der Meinung war, der syrische Bürgerkrieg könne leicht beigelegt und die Machenschaften des IS zunichte gemacht werden, sofern nur die Amerikaner und Russen an einem Strang zögen, so darf man neue Hoffnung schöpfen. Denn die ARD berichtet, Wladimir Putin habe in Wladiwostok laut darüber nachgedacht, dass Russland der Internationalen Koalition beitreten könne, die unter der Führung der Amerikaner dem IS Luftschläge versetzt. Putin sagte, er habe darüber Gespräche mit Präsident Obama, Präsident Erdogan und Vertretern Saudiarabiens, Jordaniens und Ägyptens angeknüpft. Dass diese neue Hoffnung aber ungetrübt wäre, wäre wohl zu verwundern. Es wäre nämlich seltsam, wenn der russische Präsident neben der Schädigung des IS nicht noch Nebenabsichten verfolgte: Zunächst ist es nämlich immer besser, Teil des Geschehens zu sein, als stillschweigend hinzunehmen, was andere beschlossen haben. Dann dürfte Putin daran gelegen sein, die internationale Isolation, die er sich durch durch die Annexion der Krim und sein Bündnis mit den ukrainischen Separatisten zugezogen hat, zu überwinden. Endlich dürfte Präsident Putin auch, ähnlich wie die Türkei unter dem Vorwand gegen den IS zu kämpfen, ihre eigentlichen Feinde (die PKK) bekämpft hat, einen Vorwand suchen, seinen eigentlichen Verbündeten, Baschar al Assad, in der größten Gefahr zu schützen und zu verhindern, dass ihm etwas passiert. Aber die Hoffnung stirbt, wie es heißt, zuletzt.
09.09.2015  "Hic verus est Apollo!" Qui tali laude ad deos evehitur, potior est non, quod prudens sit et futura praesagiat, non quod cithara canat, sed quod eius divina pulchritudo omnium oculos ad se convertit. Non modo in amore, ubi formam plus auctoritate valere Sulpicius dicit, sed in omni vita pulchritudo in summa aestimatione est. Quid autem, si natura cuiquam viro, cuiquam feminae id donum negavit? Acquiesce! Est, qui huic vitio medeatur, est chirurgus plasticus, qui se parva sectione nasum turpiculum decorum reddere profiteatur. Attamen et medentem et laborantem in lubrico versari, duo exempla demonstrant, quae ex rebus nuperrime gestis peto: Primum gestum est in Russica Petropoli, ubi pristinus miles XXXIV annorum, qui cuiuscumque privatae repulsae rationem a sua vitiosa piulchritudine repertivit, quod ei eventus sectionis chirurgicae displicuit, priore loco medicum, tum se ipsum manuballista necavit. Alterum exemplum gestum est in Californica Angelopoli, ubi iuvenis Germanicus XXXV annorum, qui se Toby Sheldon nominavit et, ut illi Iustino Bieber consimillimus fieret, medicis pro nescio quot sectionibus iam plus quam centum milia dollariorum persolverat, die XXI mensis Augusti mortuus in deversorio autocinetico inventus est. Duo exempla monent, quanto sit melius te somnia non sectantem tibi ita figurato placere, ut natura te finxit, et, si aliquem medicum, te potius psychologum adire quam chirurgum plasticum, qui animum neglegens se tibi corpus honestum redditurum promittit. lc201509"Das ist ein wahrer Apoll!" Wer mit solchem Lob zu den Göttern erhoben wird, ist nicht dadurch überlegen, dass er klug ist und die Zukunft vorher kennt, nicht dadurch, dass er die Leier spielt, sondern weil seine göttliche Schönheit aller Augen auf sich zieht. Nicht nur in der Liebe, wo nach Sulpicius die Schönheit schwerer wiegt als Sozialprestige, sondern in jedem Lebensbereich genießt die Schönheit höchste Anerkennung. Was aber, wenn die Natur einem Mann, einer Frau dieses Geschenk versagte? Bleib ruhig! Es gibt einen, der diesem Mangel abhelfen kann, es gibt den Schönheitschirurgen, der von sich behauptet, mit einem kleinen Eingriff deine leicht hässliche Nase hübsch zu machen. Dass aber sowohl der Arzt als auch der Patient gefährlich leben, zeigen zwei Beispiele, die ich der jüngsten Zeit entnehme: Das erste spielt im russischen St. Petersburg, woh ein früherer 34-jähriger Soldat, der die Verantwortung für jeden persönlichen Rückschlag auf seine mangelnde Schönheit schob, weil er mit dem Erfolg eines chirurgischen Eingriffes unzufrieden war, zuerst den Arzt, dann sich selbst erschoss. Das zweite spielt im kalifornischen Alos Angeles, wo ein 35-jähriger Deutscher, der sich Toby Sheldon nannte und, um jenem bekannten Justin Bieber ganz ähnlich zu werden, den Ärzten für, Gott weiß wie viele, Operationen schon mehr als 100’000 Dollar gezahlt hatte, am 21. August tot in einem Motel gefunden. Beide Beispiele zeigen, wie viel besser es ist, keinen Hirngespinsten nachzujagen und mit der Gestalt zufrieden zu sein, die dir die Natur gegeben hat, und, wenn man schon einen Arzt aufsucht, dann lieber einen Psychologen als einen Schönheitschirurgen, der ohne Rücksicht auf deine Psyche, dir einen stattlichen Körper zu geben verspricht.
30.08.2016  Manus sex scientistarum in Havaiorum insula ex die 29 mensis Augusti praeteriti anni (MMXV) se in Marte planeta vivere simulantes nudius tertius segregationem tentorii hemisphaerici et rigidam asperitatem regionis pumice obductae reliquerunt et in celebritatem terrenam reverterunt. Quod temptamen ab organizatione aeronautica NASA, quae dicitur, susceptum atque a studiorum universitate Havaiiensi perfectum erat. Quamquam astronavigatio ad Martem duplex vel triplex tempus expeteret, omnes id experimentum participantes tale iter non ita multo post fieri posse iudicaverunt: et technologicas et psychlogicas difficultates posse superari. Una aliqua ex his sex erat scrutatrix geophysica Christiana Heinicke, quae ex Germania oriunda in Suetia et Finlandia operatur. Quae tibi nunc, ne ad Martem volare audeas, dissuadet, nisi et versatilis et faber et caute audax sis. lc201608Ein Team von sechs Wissenschaftlern, die seit dem 29. Aug. des letzten Jahres (2015) auf Hawaii lebten, als wären sie auf dem Planeten Mars, haben vorgestern die Isolation ihres kuppelförmigen Zeltes und die garstige Sprödheit ihrer lavaüberzogenen Landschaft verlassen und sind in die Öffentlichkeit der Erde zurückgekehrt. Dieses Experiment war von der NASA initiiert und von der Universität auf Hawaii ausgeführt worden. Obwohl eine Fahrt zum Mars die doppelte oder dreifache Zeit beanspruchen würde, glauben alle Teilnehmer des Experiments, dass eine solche Reise in absehbarer Zeit möglich sei: sowohl die technologischen als auch psychologischen Probleme seien lösbar. Eine von diesen sechs war die aus Deutschland stammende Geophysikerin Christiane Heinicke, die in Schweden und Finnland arbeitet. Diese rät dir jetzt davon ab, auf den Mars zu fliegen, wenn du nicht anpassungsfähig, handwerklich geschickt und in vorsichtig mutig bist.
03.01.2017  "Nafri" est novus terminus technicus, quem his diebus media circumeuntem equidem usque ad hunc diem non audivi, neque scio, an non multi alii. Nec mirum, nam adhuc isto vocabulo artificiali nemo utebatur nisi custodes publici, qui intrinsecus muneris causa inter se confabulabantur. Nunc autem iste terminus e bucali biocolytico se emancipans temere forinsecus effugit et in tinnito, quod astynomia Coloniensis pipiaverat, publice legebatur. Qui ergo sunt isti "Nafri"? Vicipaedia eos "N-Afros" i.e. "Boreales Africanos" esse explicat, Latine ergo "B-Afros" vel "S-Afros". Quod astynomorum non geographice, sed criminologice agitantium circumspectus arte est circumscriptus, non omnes ex Africa Boreali natos hoc nomine significant, neque omnes, qui ex Africa in Rhenaniam Septentrionalem-Vestfaliam immigraverunt, sed eos tantum, qui ibi ex primo die incipientis anni bismillesimo decimo quinto a se suspectentur. Satis explicavi. Nunc mihi, quod habet momentum, quaerendum est, num mihi prorsus hanc saturunculam scribere liceat. Nequeo enim negare has litteras compendiarias, quae tam incoinquinatum aspectum habeant, totam gentem discriminare. Sunt demum politici quidam, qui latius circumspectent atque id ipsum sibi persuasum esse dicant. Quorum opinionis equidem minus politicorum elegantiae quam libertatis artificum sitiens non sum particeps, tu autem videas ipse, quid tibi videatur! lc201701"Nafri" ist ein neuer Terminus technicus, der zur Zeit in den Medien herumgeistert, den ich aber bis zum heutigen Tag noch nicht gehört hatte, schwerlich viele andere. Kein Wunder, denn dieses Kunstwort gebrauchten nur Polizisten im innerdienstlichen Kommunikationsaustausch. Jetzt aber hat sich dieser Terminus von seinem polizeilichen Maulkorb befreit, ist leichtfertig in die Öffentlichkeit entfleucht und konnte in einem Tweet der Kölner Polizei von allen gelesen werden. Wer sind also diese "Nafris"? Wikipedia erklärt, es seien "N-Afris" d.h. "Nord-Afrikaner". Weil Polizisten nicht geographisch, sondern kriminologisch denken, und daher einen eng begrenzten Blickwinkel haben, bezeichnen sie damit nicht alle, die in Noraafrika geboren sind, nicht alle, die aus Afrika nach Nordrhein-Westfalen eingewandert sind, sondern nur die, die sie seit dem Neujahrstag 2015 argwöhnisch beäugen. Genug erklärt! Jetzt komme ich zu der entscheidenden Frage, ob ich diese kleine Satire überhaupt schreiben darf. Ich kann nämlich nicht ausschließen, dass diese so unbedarft aussehende Abkürzung ein ganzes Volk diskriminiert. Es gibt schließlich bestimmte Politiker mit größerem Weitblick, die genau davon überzeugt zu sein behaupten. Deren Ansicht teile ich, weil ich weniger nach political correctness als nach künstlerischer Freiheit dürste, nicht, du aber mögest selbst zusehen, was dir richig erscheint!
17.01.2017  Qui in Germania leges scribunt, sibi, quid verum, quid falsum sit, non ignorantibus cives idem ignorantes a falsis nuntiis defendendos esse arbitrantur. Quid autem sit verum, neque Pilatus olim sciebat neque abinde ad hos dies quisquam satis certe explicavit, nisi in libris doctis, Iupiter, et laboriosis, quos nemo legit, neque quisquam, etiamsi legit, intellegit. Vero autem et falso non perspecto etiam nuntius falsus a vero nuntio dignosci non potest. Legum conditores ergo in falso tramite incedunt! Si quis hic mihi me non de cotidiana et vulgari veritate dicere opponat, sed de vi vel de idea veritatis philosophari, mihi, credo, assentiendum est, sed assentiri non perpetior, eandem rem in cotidiana et vulgari vita faciliorem esse. Sit ita! Istam igitur caelestem Platonis ideam terreno illius Protagorae fuco permutans dicam: Quid verum et falsum sit, in uniuscuiusque intellectu est et, quae tibi vera videntur, tibi vera sunt, quae mihi, mihi. Inde et illud sequitur, ut, qui in Germania leges scribunt, persuadere debeant, non censere et intellectum civium usque eo excolendum et erudiendum esse, ut suo quisque intellectu verum a falso sua sponte ipse dignoscere valeat. - Num id ei persuaserim, qui mihi supra contradixit, num ei, quicumque ista legerit, nihil pensi habeo. Qui scrupulis vexatur, administrum iustitiae rogato! lc201701Die Gesetzgeber in Deutschland glauben genau zu wissen, was wahr, was falsch sei, und deswegen die Bürger, die dies nicht wissen, vor Falsch-Nachrichten schützen zu müssen. Was aber Wahrheit ist, wusste einst schon Pilatus nicht und hat seitdem bis heutzutage keiner hinreichend sicher erklärt, höchstens in gelehrten und, bei Gott, mühevollen Büchern, die keiner liest, und, wenn er sie liest, nicht versteht. Lässt sich aber nicht durchschauen, was wahr und was falsch ist, so lässt sich auch keine Falsch-Nachricht von einer zutreffenden Nachricht unterscheiden. Die Gesetzgeber sind also auf dem Holzweg! Wenn an dieser Stelle einer einwendet, dass ich nicht von der allgemeinen Alltagswahrheit rede, sondern über das Wesen und die Idee der Wahrheit philosophiere, muss ich ihm das wahrscheinlich zugeben. Aber ich weigere mich zuzugeben, dass dasselbe Unterfangen im allgemeinen Alltagsleben leichter sei. Sei es drum! Ich werde also diese himmliche Idee Platons gegen den irdischen Schein jenes Protagoras eintauschen und behaupte: Was wahr und was falsch ist liegt im Intellekt eines jedes einzelnen und, was dir wahr erscheint, ist für dich wahr, was mir, für mich. Daraus folgt aber auch, dass die Gesetzgeber in Deutschland überzeugen müssen, nicht zensieren und den Intellekt der Bürger so weit fördern und bilden sollten, dass jeder aufgrund eigener Einsicht von sich aus selbst das Wahre vom Falschen unterscheiden kann. - Ob ich damit den überzeugt habe, der mir vorhin widersprochen, oder wer immer sonst diese Zeilen gelesen hat, ist mir egal. Wer von Zweifeln geplagt wird, soll den Justizminister fragen!
27.01.2017  Nisi tibi nos in extremo mundi degere iam persuasum sit, satis est, ut illud horologium ultimorum minutorum spectes (Anglice: "The Doomsday Clock")! Nam nobiles scientistae atomici et circumiectales, ex quibus complutes praemio Nobeliano honorati sunt, symbolice hoc horologium administrant et in "Nuntiis Atomicorum Indigatorum" (The Bulletin of Atomic Scientists) divulgant, quo nobis monstretur, quot puncta temporis nos a media nocte absimus, id est metaphorice quam breviter mundus a suo fine absit. Quod tempusculum exitiale, quod adhuc trium minutorum erat, die Iovis semiminuto deminutum est, ut periculum, ne aeternum illum et novissimum diem videamus, non longius duobus et dimidiato minutis absit. Quibus causis gnomon minutoscopicus huius horologii est promotus? Praecipuae causae nominantur et "gliscens toto orbe terrarum nationalismus" et "ars politica" novi praesidis Americani, imprimis quae de usu armorum nuclearium et de mendaciis oecologiae narravit. Is autem non est unus, qui in periculum vocetur. lc201701Falls Du noch nicht überzeugt bist, dass wir in der Endzeit leben, so genügt es, auf jene Endzeit-Uhr zu schauen (englisch: "The Doomsday Clock")! Denn namhafte Atom- und Umweltwissenschaftler, von denen ziemlich viele den Nobelpreis erhalten haben, verwalten symbolisch und veröffentlichen in dem "Bulletin der Atomwissenschaftler" (The Bulletin of Atomic Scientists) diese Uhr, die zeigt, wie viele Minuten wir noch von Mitternacht entfernt sind, d.h. metaphorisch, wie kurz die Welt vor ihrem Ende steht. Diese kurze in die Katastrophe führende Zeitspanne, die bisher drei Minuten betrug, wurde am Donnerstag um eine halbe Minute verkürzt, so dass für uns das Risiko, jenen Jüngsten Tag zu erleben, nicht länger als zwei Minuten entfernt ist. Aus welchen Gründen rückte der Minutenzeiger dieser Uhr vor? Als Hauptgründe werden der auf der ganzen Welt zunehmende Nationalismus und das Politikverständnis des neuen amerikanischen Präsidenten genannt, insbesondere was er über den Umgang mit Atomwaffen und die Lügen der Ökologie von sich gegeben hat. Aber er ist es nicht allein, der zur Verantwortung gerufen wird.
31.01.2017  Scisne tu, quid sit "ligris"? Si "ligrim" (aut ligridem) flumen esse credis, te meum "ligrim" Ligeri aut Liri aut Tigri fluminibus confundere verisimile est. Noli tuum glossarium Latinum perscrutari! Linque! Vocabulum "ligris" (aut ligridis) non reperires. Ut paululum te adiuvem, "ligrim" esse animal tibi prodam. Si nunc opinaris me in scribendo lapsum "tigrim" (aut tigridem) scribere voluisse, erras quidem, sed propius ad verum accedis. Ne te hoc vocabulum ignorasse pudeat: "ligres" (aut ligrides) sunt rarissimi, non plus quam viginti in mundo vivunt. Sed a proposito deflexi. Quod propritim narrare volebam: Ante duos et dimidiatum menses unum istius rarissimi animalium generis exemplar prope Rostoviam ad Tanaim sitam, ubi in circo circumforaneo leo quidam nomine Caesar et tigris quaedam Principissa nomine bini facti intima societate convivebant, natum est. Sufficiat hoc! Si etiamnunc nescis, quid sit "ligris", vide in vicipaedia Theodisce scripta sub voce "Ligri" (nominativus: Liger)! lc201701Weißt du, was ein "ligris" ist? Wenn du glaubst, "ligris" sei ein Fluss, verwechselst du wahrscheinlich meinen "ligris" mit den Flüssen Liger (Loire) oder Liris, oder Tigris. Durchforste nicht dein lateinisches Wörterbuch! Lass es! Du würdest das Wort "ligris" nicht finden. Um dir ein klein wenig zu helfen, will ich dir verraten, dass ein "ligris" ein Tier ist. Wenn du nun meinst, ich hätte mich verschrieben und "tigris" schreiben wollen, irrst du zwar, kommst aber der Wahrheit schon näher. Du musst dich nicht schämen, dieses Wort nicht gekannt zu haben, denn "ligres" sind sehr selten, es gibt auf der Welt nicht mehr als zwanzig. Aber ich bin vom Thema abgekommen. Was ich eigentlich berichten wollte: Vor zwei und einem halben Monat wurde bei Rostow am Don, wo in einem Wanderzirkus ein Löwe namens Caesar und eine Tigerin namens Prinzessin in trauter Zweisamkeit als Paar zusammenlebten, ein Exemplar dieser ganz seltenen Tierart geboren. Genug jetzt! Wenn du immer noch nicht weißt, was ein "ligris" ist, sieh in der deutschen Wikipedia unter dem Stichwort Liger nach!
21.03.2017  Tune tibi fortunatus esse videris? Si ita res se habet, te Norvegiensem esse opinor. Quod non comminiscor, sed ratiocinor e libello, quem Unitae Nationes de quaestione, qua portione fortuna toto mundo distributa esset, conscribi iusserunt. Quo in libello significantibus percontationibus homines in Norvegia agentes sibi omnium beatissimos videri demonstratur. Norvegienses sequuntur Dani, Islandienses, Helvetii, Finni. Mihi autem, quippe qui Germanus sim, decimum sextum locum assignatum esse moleste fero. Potestne esse, ut percontatores falsa criteria inquirerent? Inquisiverunt enim oeconomicam validitatem, exspectandum aetatis spatium, bonam valetudinem, potestatem libere arbitrandi et decernendi, caritatem necessitudinum aliaque eiusmodi. Quem exitum eos reperturos fuisse interrogo, si se Abraham Maslov accommodantes uniuscuiusque sui ipsius perfectionem examinavissent, aut si Ciceronem secuti essent, qui virtutem solam vitam beatam efficere docet (Cic.fin. 5,78)? lc201703Scheinst du dir glücklich zu sein? Wenn ja, bist du wohl ein Norweger. Dies greife ich nicht aus der Luft, sondern schließe ich aus dem Report, den die Vereinten Nationen über die Frage, in welchem Verhältnis sich das Glücksgefühl auf der ganzen Welt verteilt, haben erstellen lassen. In diesem Bericht wird anhand repräsentativer Befragung nachgewiesen, dass sich die in Norwegen lebenden Menschen am allerglücklichsten zu sein scheinen. Den Norwegern folgen die Dänen, Isländer, Schweizer, Finnen. Mich ärgert, dass mir, nur weil ich ein Deutscher bin, der 16. Platz zugewiesen wurde. Kann es sein, dass die Interviewer die falschen Kriterien untersuchten? Sie untersuchten nämlich wirtschaftliche Stärke, Lebenserwartung, Gesundheit, Wahl- und Entscheidungsfreiheit, verwandtschaftliche Wertschätzung und dergleichen mehr. Welches Ergebnis, frage ich mich, hätten sie herausbekommen, wenn sie sich Abraham Maslow zu eigen gemacht und die Selbstverwirklichung eines jeden überprüft hätten, oder wenn sie Cicero gefolgt wären, der uns lehrt, dass allein die Tugend zu einem glücklichen Leben führt (Cic.fin. 5,78)?
[74] Locus, quem in civitate obtineas, tibi ipsi quaerendus. spr2018You have to find your own place in society. (BBC)
[88] Cum diabolo epulaturo tibi longo est opus cochleari. spr2019Wenn dumit dem Teufel essen willst, brauchst du einen langen Löffel.
[135] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: I. Legitimatio atque utilitas institutionum statalium tibi sunt principialiter ad incertum revocandae. Quae tu ipse in rebus politicis effecturus sis, in maius extolle! (continuatur) spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zu Gewaltherrscher werden kann: I. Legitimation und Nützlichkeit staatlicher Institutionen musst Du grundsätzlich in Zweifel ziehen. Was Du selbst in der Politik noch leisten wirst, das stelle überschwänglich dar!
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finn
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