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Beleg gesucht für: supra
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
in summo iugo duas legiones, quas in Gallia citeriore proxime conscripserat, et omnia auxilia conlocari, ita uti supra se totum montem hominibus compleret, interea sarcinas in unum locum conferri et eum ab his, qui in superiore acie constiterant, muniri iussit. Caes.Gall.1,24,3während er ganz oben auf dem Gipfel über sich die jüngst im diesseitigen Gallien gebildeten zwei Legionen samt allen Hilfstruppen aufstellte und so den ganzen Berg mit Leuten füllte. Das Gepäck der einzelnen ließ er mittlerweile auf einem Platz zusammentragen und denselben durch die Truppen verschanzen, die in der obersten Schlachtreihe aufgestellt waren.
Cum esset Caesar in citeriore Gallia in hibernis, ita uti supra demonstravimus, crebri ad eum rumores adferebantur, litterisque item Labieni certior fiebat omnes Belgas, quam tertiam esse Galliae partem dixeramus, contra populum Romanum coniurare obsidesque inter se dare. Caes.Gall.2,1,1Während Cäsar, wie oben bemerkt, den Winter im diesseitigen Gallien zubrachte, gelangte zu ihm wiederholt das Gerücht und meldeten ihm Briefe von Labienus, dass alle Belger, die, wie wir sagten (1,54), den dritten Teil von Gallien bilden, sich gegen das römische Volk eidlich vereinigten und gegenseitig Geiseln stellten.
Loci natura erat haec, quem locum nostri castris delegerant: collis ab summo aequaliter declivis ad flumen Sabim, quod supra nominavimus, vergebat. Caes.Gall.2,18,1Der Ort, den die Römer für das Lager ausgewählt hatten, war folgendermaßen beschaffen: Ein Hügel lief in gleichmäßiger Abdachung bis an den oben erwähnten Fluss Sabis.
Atuatuci, de quibus supra diximus, cum omnibus copiis auxilio Nerviis venirent, hac pugna nuntiata ex itinere domum reverterunt; Caes.Gall.2,29,1Als die bereits erwähnten Atuatuker mit ihrer ganzen Streitmacht den Nerviern zu Hilfe zogen, kehrten sie mitten auf dem Weg, wo sie die Nachricht von dieser Schlacht erreichte, in ihre Heimat zurück.
Erant hae difficultates belli gerendi, quas supra ostendimus, sed multa tamen Caesarem ad id bellum incitabant: Caes.Gall.3,10,1Die bisher erwähnten Schwierigkeiten des bevorstehenden Krieges waren in der Tat vorhanden; dennoch wurde Cäsar aus vielen Rücksichten zu diesem Kampf aufgefordert.
In eadem causa fuerunt Usipetes et Tenctheri quos supra diximus. qui complures annos Sueborum vim sustinuerunt, ad extremum tamen agris expulsi et multis locis Germaniae triennium vagati ad Rhenum pervenerunt, quas regiones Menapii incolebant. Caes.Gall.4,4,1In der selben Lage wie die Ubier befanden sich die oben erwähnten Usipeten und Tenkterer. Sie hatten einige Jahre hindurch die Stürme des Suebenlandes ausgehalten; endlich aber mussten sie ihr Land verlassen und zogen in vielen Gegenden Germaniens drei Jahre lang herum, bis sie an die Strecke des Rheinufers gelangten.
accessit etiam quod illa pars equitatus Usipetum et Tenctherorum, quam supra commemoravi praedandi frumentandique causa Mosam transisse neque proelio interfuisse, post fugam suorum se trans Rhenum in fines Sugambrorum receperat seque cum his coniunxerat. Caes.Gall.4,16,2Überdies hatte sich jener Teil der Reiterei der Usipeten und Tenkterer, der, wie oben bemerkt, der Beute und Lebensmittel wegen über die Maas gegangen und bei der Schlacht nicht anwesend war, nach der unglücklichen Flucht ihrer Brüder über den Rhein zu den Sugambrern zurückgezogen und sich ihnen angeschlossen.
et aliae item supra pontem mediocri spatio, ut si arborum trunci sive naves deiciendi operis causa essent a barbaris missae, his defensoribus earum rerum vis minueretur neu ponti nocerent. Caes.Gall.4,17,10endlich wurden auch in einiger Entfernung oberhalb der Brücke solche Pfähle eingesetzt, damit, wenn die Feinde Bäume oder Schiffe den Fluss herabschwimmen ließen, um das Werk zu zerstören, durch den Schutz dieser Balken die Gewalt jener Massen gebrochen und der Brücke kein Schaden gebracht würde.
una cum his legatis Commius Atrebas venit, quem supra demonstraveram a Caesare in Britanniam praemissum. Caes.Gall.4,27,2Mit ihnen kam auch der Atrebaten Commius zurück, den Cäsar, wie oben gemeldet, nach Britannien vorausgeschickt hatte.
His rebus pace confirmata post diem quartum, quam est in Britanniam ventum, naves XVIII de quibus supra demonstratum est, quae equites sustulerant, ex superiore portu leni vento solverunt. Caes.Gall.4,28,1Nachdem der Friede so bekräftigt war, segelten vier Tage nach Cäsars Ankunft in Britannien die 18 Frachtschiffe, die, wie oben erzählt, die Reiterei an Bord hatten, bei sanften Wind aus ihrem Hafen ab.
eo cum venisset, circumitis omnibus hibernis singulari militum studio in summa rerum omnium inopia circiter sescentas eius generis, cuius supra demonstravimus, naves et longas duodetriginta invenit instructas neque multum abesse ab eo, quin paucis diebus deduci possint. Caes.Gall.5,2,2Sogleich bei seiner Ankunft besuchte er sämtliche Winterlager und fand, dass durch den ganz ausgezeichneten Eifer seiner Leute, ungeachtet des äußersten Mangels an allem, etwa 600 Schiffe der oben beschriebenen Art und 28 Kriegsschiffe hergerichtet und fast ganz in den Stand gesetzt waren, um in wenigen Tagen vom Stapel zu laufen.
Haec civitas longe plurimum totius Galliae equitatu valet magnasque habet copias peditum Rhenumque, ut supra demonstravimus, tangit. Caes.Gall.5,3,1Diese Völkerschaft der Treverer ist an Reiterei viel stärker als jeder andere gallische Stamm, hat auch bedeutendes Fußvolk und wohnt, wie oben (3,11) bemerkt, bis an den Rhein.
Cassivellaunus, ut supra demonstravimus, omni deposita spe contentionis, dimissis amplioribus copiis, milibus circiter quattuor essedariorum relictis itinera nostra servabat paulumque ex via excedebat locisque impeditis ac silvestribus se occultabat atque iis regionibus, quibus nos iter facturos cognoverat, pecora atque homines ex agris in silvas compellebat Caes.Gall.5,19,1Man hatte, wie eben bemerkt wurde, von Seiten der Britannier alle Hoffnung auf ein entscheidendes Gefecht aufgegeben; ihr Heerführer Cassivelaunus hatte die große Masse der Truppen entlassen, indem nur etwa 4000 Streitwagenkämpfer zurückblieben. Mit diesen beobachtete er den Zug der Römer, hielt sich von der Hauptstraße etwas fern, verbarg sich an unzugänglichen und waldigen Punkten und trieb in den Gegenden, durch die, wie er wusste, die Römer ziehen würden, Herden und Menschen von den Landsitzen in die Wälder.
Dum haec in his locis geruntur, Cassivellaunus ad Cantium, quod esse ad mare supra demonstravimus, quibus regionibus quattuor reges praeerant, Cingetorix, Carvilius Taximagulus, Segovax, nuntios mittit atque his imperat, uti coactis omnibus copiis castra navalia de improviso adoriantur atque oppugnent. Caes.Gall.5,22,1Während dieser Vorfälle schickte Cassivelaunus Boten in die Küstenstriche von Cantium, über die vier Könige herrschten, Cingetorix, Carvilius, Taximagulus, Segovax, und gab diesen den Befehl, alle ihre Streitkräfte zu sammeln und Cäsars Schiffslager unvermutet anzufallen und zu bestürmen.
Cicero data facultate Gallum ab eodem Verticone, quem supra demonstravimus, reperit, qui litteras ad Caesarem deferat; hunc admonet, iter caute diligenterque faciat; Caes.Gall.5,49,2Cicero benutzte dies und erbat sich von dem oben erwähnten Vertico noch einmal jenen Gallier, um einen Brief zu Cäsar zu bringen. Er ermahnt ihn, seinen Weg ebenso behutsam wie umsichtig zurückzulegen.
in eo concilio Cingetorigem, alterius principem factionis, generum suum, quem supra demonstravimus Caesaris secutum fidem ab eo non discessisse, hostem iudicat bonaque eius publicat Caes.Gall.5,56,3In jener Versammlung erklärte Indutiomarus den Cingetorix, seinen Schwiegersohn, das Haupt der anderen Partei, der es nach unserem obigen Bericht (5,3) mit Cäsar hielt und ihm nie untreu wurde, für einen Stammesfeind und zog seine Güter ein.
his constitutis rebus paulo supra eum locum, quo ante exercitum traduxerat, facere pontem instituit. Caes.Gall.6,9,3Er ließ deshalb etwas oberhalb der Stelle, wo er früher sein Heer hingeführt hatte (4,17), eine Brücke schlagen.
funera sunt pro cultu Gallorum magnifica et sumptuosa; omniaque, quae vivis cordi fuisse arbitrantur, in ignem inferunt, etiam animalia, ac paulo supra hanc memoriam servi et clientes, quos ab iis dilectos esse constabat, iustis funeribus confectis una cremabantur. Caes.Gall.6,19,4Die gallischen Leichenbegängnisse sind gemessen an den sonstigen Lebensverhältnissen der Nation mit Pracht und Kosten verbunden. Die liebsten Gegenstände der Verblichenen werden ebenfalls auf den Scheiterhaufen gebracht, selbst Tiere; in nicht viel früherer Zeit verbrannte man zum Schluss der Leichenfeierlichkeit sogar die Sklaven und Schützlinge, von denen bekannt war, dass sie ihren Herren lieb waren.
Huius Hercyniae silvae, quae supra demonstrata est, latitudo novem dierum iter expedito patet: non enim aliter finiri potest neque mensuras itinerum noverunt. Caes.Gall.6,25,1Der Wald Hercynia, von dem ich soeben sprach, erstreckt sich der Breite nach für einen guten Fußgänger neun Tagesreisen weit; eine andere Bestimmung ist nicht möglich, da man dort eigentliche Wegmessungen nicht kennt.
Caesar postquam per Ubios exploratores comperit Suebos se in silvas recepisse, inopiam frumenti veritus, quod, ut supra demonstravimus, minime omnes Germani agri culturae student, constituit non progredi longius; Caes.Gall.6,29,1Als Cäsar durch Kundschafter der Ubier erfuhr, die Sueben hätten sich in ihre Wälder zurückgezogen, wollte er nicht weiter ins Land vorrücken, aus Furcht vor Mangel; denn, wie wir oben (4,1 und 6,22) bemerkten, beschäftigten sich durchaus nicht alle Germanen mit dem Ackerbau.
Erat, ut supra demonstravimus, manus certa nulla, non oppidum, non praesidium quod se armis defenderet, sed in omnes partes dispersa multitudo. Caes.Gall.6,34,1Wie wir früher (6,31) bemerkten, hatten die Feinde nirgends ein ordentliches Heer, nirgends einen festen Platz, nirgends eine Besatzung, die sich hätte verteidigen wollen; sondern bloß eine nach allen Seiten hin zerstreute Masse.
cogunt equitum duo milia Sugambri, qui sunt proximi Rheno, a quibus receptos ex fuga Tencteros atque Usipetes supra docuimus. Caes.Gall.6,35,5Die Sugambrer, unmittelbare Anwohner des Rheins, und, wie oben (4,16) gemeldet wurde, Beschützer der Tenkterer und Usipeten, ziehen schnell 2000 Reiter zusammen.
Castris ad eam partem oppidi positis Caesar, quae intermissa a flumine et a palude aditum, ut supra diximus, angustum habebat, aggerem apparare, vineas agere, turres duas constituere coepit; nam circumvallare loci natura prohibebat. Caes.Gall.7,17,1Cäsar hatte sich gegen jene Seite von Avaricum gelagert, die, wie ich oben bemerkt habe, nicht vom Fluss und von Morast umgeben war und so einen nur schmalen Zugang hatte. Er begann nun dort einen Damm aufzuwerfen, Schutzdächer vorzuschieben und zwei Belagerungstürme zu errichten; die ganze Stadt so einzuschließen war wegen der Örtlichkeit unmöglich.
Interim ii, qui ad alteram partem oppidi, ut supra demonstravimus, munitionis causa convenerant, primo exaudito clamore, inde etiam crebris nuntiis incitati oppidum ab Romanis teneri, praemissis equitibus magno cursu eo contenderunt. Caes.Gall.7,48,1Unterdessen vernahmen die Gallier, die mit der Verschanzung befestigt und auf der auf der anderen Seite außerhalb der Festung versammelt waren, den Lärm schickten angetrieben durch die wiederholte Nachricht, Gergovia sei in den Händen des Feindes, die Reiterei voraus und eilten selbst in größter Eile dorthin.
Opere instituto fit equestre proelium in ea planitie, quam intermissam collibus tria milia passuum in longitudinem patere supra demonstravimus. summa vi ab utrisque contenditur. Caes.Gall.7,70,1Kaum hatte man mit der Einschließung angefangen, als ein Reitertreffen auf der Ebene vorfiel, die sich, wie schon erwähnt, frei von den Hügeln drei Meilen weit ausdehnte. Beide Seiten kämpften mit höchstem Einsatz.
cum iam meridies adpropinquare videretur, ad ea castra, quae supra demonstravimus, contendit; eodemque tempore equitatus ad campestres munitiones accedere et reliquae copiae pro castris sese ostendere coeperunt. Caes.Gall.7,83,8Aber um die Mittagszeit rückte er gegen den eben beschriebenen Punkt der römischen Verschanzungen an, während zugleich die gallische Reiterei sich der römischen Linie auf der Ebene näherte und das übrige Ersatzheer vor seinem Lager erschien.
nam cum Antonius in hiberna venisset civitasque Atrebatium in officio maneret, Commius, qui post illam vulnerationem, quam supra commemoravi, semper ad omnes motus paratus suis civibus esse consuesset, ne consilia belli quaerentibus auctor armorum duxque deesset, parente Romanis civitate, cum suis equitibus latrociniis se suosque alebat infestisque itineribus commeatus complures qui comportabantur in hiberna Romanorum intercipiebat. Caes.Gall.8,47,2Die Gesamtheit der Atrebaten waren nämlich, da Antonius bei ihnen das Winterlager bezogen hatte, ganz ruhig. Während jedoch seine Landsleute den Römern gehorchten, tat dies Commius nicht, der seit der oben erwähnten Verwundung (8,23) seinen Mitbürgern bei jeder aufrührerischen Bewegung zu Diensten stand, damit ihnen bei ihren feindlichen Absichten weder ein Anstifter des Krieges noch ein Anführer fehlte. Er lebte jetzt mit seinen Reitern von Straßenraub, machte feindselige Streifzüge und nahm mehrere Zufuhren von Lebensmitteln weg, die für das römische Lager bestimmt waren.
ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et auctorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exequenda sunt; dein quia plerique, quae delicta reprehenderis, malevolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.  Sall.Cat.3,2Wird nun auch nicht gleicher Ruhm dem Darsteller wie dem Helden der Geschichte zuteil, so erachte ich es doch für äußerst gewagt, Geschichte zu schreiben; erstens, weil durch Worte ein vollkommen lebendig treues Bild von Taten zu geben ist, zweitens, weil die meisten von dem, was man als Vergehen tadelt, annehmen, es sei aus Böswilligkeit und Hass erwähnt, wenn man aber von großer Tugend und Ruhmestat edler Menschen berichtet, jeder nur das ohne weiteres hinnimmt, was er auch für sich selbst für leicht ausführbar hält, was aber darüber hinausgeht, für erdichtet und falsch erklärt. 
corpus patiens inediae algoris vigiliae, supra quam quoiquam credibile est. Sall.Cat.5,3Sein Körper war gegen Hungern, Frieren und Nachtwachen abgehärtet, mehr als wohl einer glaubt;
agitabatur magis magisque in dies animus ferox inopia rei familiaris et conscientia scelerum, quae utraque iis artibus auxerat, quas supra memoravi. Sall.Cat.5,7Sein stürmisches Herz wurde von Tag zu Tag durch den Mangel an Vermögen und das Bewusstsein seiner Verbrechen stärker aufgewühlt; beide hatte er durch die Lebensgewohnheiten gesteigert, die ich oben erwähnt habe.
Res ipsa hortari videtur, quoniam de moribus civitatis tempus admonuit, supra repetere ac paucis instituta maiorum domi militiaeque, quo modo rem publicam habuerint quantamque reliquerint, ut paulatim inmutata ex pulcherruma [atque optuma] pessuma ac flagitiosissuma facta sit, disserere. Sall.Cat.5,9Weil mich nun der Zusammenhang auf die Sitten des Volkes gebracht hat, scheint mich der Gegenstand meiner Darstellung selbst aufzufordern, in der Geschichte zurückzugreifen und in Kürze von den Gewohnheiten der Vorfahren im Krieg und Frieden zu sprechen: in welcher Weise sie mit dem Staat umgegangen sind, in welcher Größe sie ihn hinterlassen haben, wie er allmählich umgestaltet wurde und so aus dem herrlichsten und besten so schlecht und hässlich geworden ist.
Sed iuventutem, quam, ut supra diximus, inlexerat, multis modis mala facinora edocebat. Sall.Cat.16,1Den jungen Leute nun, die er, wie oben erwähnt, an sich gelockt hatte, brachte er auf vielerlei Art verbrecherisches Handeln bei.
Sed ego haec omitto. coniuravere nobilissumi cives patriam incendere, Gallorum gentem infestissumam nomini Romano ad bellum arcessunt, dux hostium cum exercitu supra caput est; Sall.Cat.52,24Doch Schluss damit! Bürger des höchsten Adels haben sich verschworen, die Vaterstadt in Brand zu stecken, sie rufen das Volk der Gallier, das alles hasst, was römisch heißt, zum Krieg herbei; der Führer der Feinde sitzt uns mit seinem Heer im Nacken;
Sed postquam in castra nuntius pervenit Romae coniurationem patefactam, de Lentulo et Cethego ceterisque, quos supra memoravi, supplicium sumptum, plerique, quos ad bellum spes rapinarum aut novarum rerum studium inlexerat, dilabuntur; reliquos Catilina per montis asperos magnis itineribus in agrum Pistoriensem abducit eo consilio, uti per tramites occulte perfugeret in Galliam Transalpinam. Sall.Cat.57,1Als aber in das Lager die Botschaft gelangt war, die Verschwörung in Rom sei entdeckt und an Lentulus, Cethegus und den anderen, die ich vorher genannt habe, die Todesstrafe vollzogen, zerstreuten sich die meisten, die die Aussicht auf Raub oder der Wunsch nach einer Revolution zum Krieg gelockt hatte. Den Rest führt Catilina über unwegsame Gebirge in Eilmärschen in das Gebiet von Pistoria, in der Absicht, sich auf Schleichwegen unbemerkt die Flucht ins jenseitige Gallien zu ermöglichen.
at Q. Metellus Celer cum tribus legionibus in agro Piceno praesidebat, ex difficultate rerum eadem illa existumans, quae supra diximus, Catilinam agitare. Sall.Cat.57,2Aber Quintus Metellus Celer hatte mit drei Legionen das Picenische besetzt gehalten, wobei er aus Catilinas schwieriger Lage geschlossen hatte, er werde genau das machen, was ich oben gesagt habe.
Quam ob rem cum illo quidem, ut supra dixi, actum optime est, mecum incommodius, quem fuerat aequius, ut prius introieram, sic prius exire de vita. Cic.Lael.15.aDeshalb ist es ihm, wie gesagt, ganz wohl ergangen; mir ging es nicht so gut, und es wäre billiger gewesen, dass ich, der ich früher ins Leben trat, dieses auch früher verlassen hätte.
Cum autem contrahat amicitiam, ut supra dixi, si qua significatio virtutis eluceat, ad quam se similis animus applicet et adiungat, id cum contigit, amor exoriatur necesse est. Cic.Lael.48.eSchon oben habe ich bemerkt, dass eigentlich der Umstand die Freundschaft anknüpft, dass man bei jemandem ein einleuchtendes Kennzeichen der Tugend wahrnimmt, an die sich sodann ein gleichgesinntes Gemüt mit Neigung anschließt. In diesem Fall muss notwendig Liebe entstehen.
liberti non multum supra servos sunt, raro aliquod momentum in domo, numquam in civitate, exceptis dumtaxat iis gentibus quae regnantur. ibi enim et super ingenuos et super nobiles ascendunt: apud ceteros impares libertini libertatis argumentum sunt. Tac.Germ.25,3Die Freigelassenen stehen nicht weit über den Knechten; selten haben sie einige Bedeutung im Haus, niemals in der Gemeinde, ausgenommen allein die Völkerschaften, die unter Königen stehen; denn da steigen sie sogar über die Freien und die Adligen empor; bei den andern ist es ein Merkmal ihrer Freiheit, dass die Freigelassenen untergeordnet sind.
Trans Lugios Gotones regnantur, paulo iam adductius quam ceterae Germanorum gentes, nondum tamen supra libertatem. protinus deinde ab Oceano Rugii et Lemovii; omniumque harum gentium insigne rotunda scuta, breves gladii et erga reges obsequium. Tac.Germ.44,1Die jenseits von den Lugiern wohnenden Gotonen werden von Königen beherrscht, und zwar schon etwas straffer als die übrigen Völker Germaniens, doch ohne dass schon die Linie der Freiheit überschritten würde. Weiterhin dann, ganz am Ozean, sind die Rugier und Lemovier; Kennzeichen aller dieser Völker sind runde Schilde, kurze Schwerter und Gehorsam gegen Könige.
[Cic.off.1,66,2] Altera est res, ut, cum ita sis affectus animo, ut supra dixi, res geras magnas illas quidem et maxime utiles, sed ut vehementer arduas plenasque laborum et periculorum cum vitae, tum multarum rerum, quae ad vitam pertinent. Cic.off.1,66,2Das zweite Merkmal ist, dass diese oben beschriebene Gesinnung sich auch in Taten äußere, die nicht nur groß und besonders nützlich sind, sondern daneben höchst schwierig, mühevoll und riskant, sowohl für das Leben selbst als für viele andere Dinge, die zum Leben gehören.
[Cic.off.1,68,4] Cavenda etiam est gloriae cupiditas, ut supra dixi; eripit enim libertatem, pro qua magnanimis viris omnis debet esse contentio. Cic.off.1,68,4Ferner muss man sich vor dem Ehrgeiz hüten, wie ich bereits früher gesagt habe. Denn er gefährdet die Freiheit, für die sich großgesinnte Männer mit aller Kraft einsetzen müssen.
Haec audita quamquam abstrusum et tristissima quaeque maxime occultantem Tiberium perpulere, ut Drusum filium cum primoribus civitatis duabusque praetoriis cohortibus mitteret, nullis satis certis mandatis, ex re consulturum. et cohortes delecto milite supra solitum firmatae. Tac.ann.1,24,1.Die Nachricht von diesen Vorfällen bewog den sonst so verschlossenen Tiberius, der, je schlimmer eine Sache war, desto gewisser sie geheim hielt, dass er seinen Sohn Drusus mit Männern der höchsten Stellung im Staat und zwei Kohorten Leibwache abordnete. Verhaltensmaßregeln bestimmte er ihnen keine: er solle nach den Umständen handeln. Die Kohorten waren durch auserlesener Soldaten in ungewöhnlichem Maß verstärkt.
atrocissimus veteranorum clamor oriebatur, qui tricena aut supra stipendia numerantes: mederetur fessis, neu mortem in isdem laboribus, sed finem tam exercitae militiae neque inopem requiem orabant. Tac.ann.1,35,2.Das grässlichste Geschrei erhoben die Veteranen, die dreißig oder mehr Dienstjahre zählten: er möge ihnen, den Erschöpften, helfen, baten sie, möge sie nicht in ewig selben Mühen sterben lassen, sondern ein Ende des harten Dienstes gönnen und Ruhe ohne Mangel.
Igitur haec et, de Armenia quae supra memoravi, apud patres disseruit, nec posse motum Orientem nisi Germanici sapientia conponi: nam suam aetatem vergere, Drusi nondum satis adolevisse. tunc decreto patrum permissae Germanico provinciae, quae mari dividuntur, maiusque imperium, quoquo adisset, quam iis, qui sorte aut missu principis obtinerent. Tac.ann.2,43,1.Dies und, was ich oben von Armenien erwähnt habe, erörterte er im Senat und fügt hinzu, nur durch die Weisheit des Germanicus könne der Aufruhr im Orient beruhigt werden: seine Jahre gingen zur Neige; Drusus aber sei noch nicht erwachsen genug. Durch Senatsbeschluss wurden nun dem Germanicus die Provinzen jenseits des Meeres übertragen, und zwar sollte er, wohin er käme, größere Befehlsgewalt haben als die, denen sie durch Los oder infolge der Abordnung durch den Fürsten zuteil geworden wäre.
C. Asinio C. Antistio consulibus nonus Tiberio annus erat compositae rei publicae, florentis domus (nam Germanici mortem inter prospera ducebat), cum repente turbare fortuna coepit, saevire ipse aut saevientibus viris praebere. initium et causa penes Aelium Seianum, cohortibus praetoriis praefectum, cuius de potentia supra memoravi: nunc originem, mores, et, quo facinore dominationem raptum ierit, expediam. Tac.ann.4,1,1.Mit dem Konsulat des Gaius Asinius und Gaius Antistius erlebte Tiberius jetzt im neunten Jahr das Gemeinwesen in guter Ruhe, sein Haus in blühendem Zustand - denn des Germanicus Tod gehörte ihm zu den erwünschten Ereignissen - als auf einmal der Himmel zu stürmen begann, er selbst in Grausamkeit ausbrach und fremder Grausamkeit die Macht lieh. Anfang und Ursache davon war Aelius Seianus, Präfekt der prätorischen Kohorten, von dessen mächtigem Einfluss ich oben gesprochen habe. Jetzt will ich Herkunft und Charakter des Mannes darlegen, und wie er mit frevelnder Hand die Herrschergewalt an sich zu reißen trachtete.
dein multorum amoribus famosa Albucilla, cui matrimonium cum Satrio Secundo coniurationis indice fuerat, defertur impietatis in principem; conectebantur ut conscii et adulteri eius Cn. Domitius, Vibius Marsus, L. Arruntius. de claritudine Domitii supra memoravi; Marsus quoque vetustis honoribus et inlustris studiis erat. Tac.ann.6,47,2.Hierauf wurde die durch viele Liebesaffären berüchtigte Albucilla, früher verheiratet mit Satrius Secundus, dem Angeber der seianischen Verschwörung, wegen Ruchlosigkeit gegen den Fürsten angeklagt. Verwickelt in die Sache wurden als Mitschuldige auch ihre Liebhaber Gneius Domitius, Vibius Marsus und Lucius Arruntius. Die erlauchte Stellung des Domitius habe ich oben erwähnt. Auch Marsus war alt geworden in Ehrenämtern und stach durch Gelehrsamkeit hervor.
Sed mirum quam inter diversi generis, ordinis, aetatis, sexus ditis, pauperes taciturnitate omnia cohibita sint, donec proditio coepit e domo Scaevini; qui pridie insidiarum multo sermone cum Antonio Natale, dein regressus domum testamentum obsignavit, promptum vagina pugionem, de quo supra rettuli, vetustate obtusum increpans asperari saxo et in mucronem ardescere iussit eamque curam liberto Milicho mandavit. Tac.ann.15,54,1.Zu verwundern ist, wie Leute, so verschiedenartig nach Geburt, Stand, Alter und Geschlecht, reich und arm, alles so schweigsam bewahrt haben, bis der Verrat von dem Haus des Scaevinus ausging. Dieser hatte am Tag vor der Ausführung eine lange Unterredung mit Antonius Natalis; dann kehrte er nach Hause zurück, besiegelte sein Testament, zog den oben erwähnten Dolch aus der Scheide und schimpfte, dass er vor Alter stumpf sei, und gab Befehl, ihn am Stein zu wetzen und scharf zuzuspitzen; damit beauftragte er den Freigelassenen Milichus.
At vero C. Marius, rusticanus vir, sed plane vir, cum secaretur, ut supra dixi, principio vetuit se alligari, nec quisquam ante Marium solutus dicitur esse sectus. Cic.Tusc.2,53,1Gaius Marius aber, ein Mann vom Land, aber ganz Mann, verbot, als er geschnitten wurde, wie ich oben sagte, von Anfang an, dass man ihn anbinde; und wirklich soll keiner vor Marius frei geschnitten worden sein.
Est id quidem magnum, ut supra dixi; etiam Chrysippo ita videri scio, quod provisum ante non sit, id ferire vehementius; sed non sunt in hoc omnia. Cic.Tusc.3,52,2Dies ist, wie ich oben bemerkte, bedeutsam; auch Chrysippos meint, wie ich weiß, dass etwas Unvorhergesehenes heftiger trifft. Aber dies ist nicht erschöpfend.
Hinc omnia, quae pulchra honesta praeclara sunt, ut supra dixi, sed dicendum idem illud paulo uberius videtur, plena gaudiorum sunt. Cic.Tusc.5,67,3Darum ist alles Schöne, Rechtschaffene, Treffliche, – wie schon oben bemerkt, aber eben dies muss wohl noch ausführlicher gesagt werden – voll von Freuden.
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19.06.2015 Pontifex Franciscus encyclicam conscripsit, cui titulus est "Laudato Si", qua terram communem omnium creaturarum mansionem praedicans vehementer ad circumiecta tuenda evocat. Calefactionem globalem ab hominibus iniunctam esse, imprimis victu propriae utilitati salutique inserviente divitum, qui terram receptaculum suorum purgamentorum reddidissent. Adsensus in partes legentium diductus est: climatologi rem magis in animos penetraturam sperant; alii, velut nonnulli republicani Americani, sutorem non supra crepidam iudicare iubent. lc201506Papst Fraciscus hat eine Enzyklika mit dem Titel "Laudato Si" verfasst, in der er die Erde als das gemeinsame Haus aller Kreaturen preist und eindringlich zum Umweltschutz aufruft. Die Erderwärmung sei von den Menschen verursacht, insbesondere durch die egoistische Lebensweise der Reichen, die die Erde zu ihrer Müllhalde gemacht hätten. Die Zustimmung ist je nach Leser geteilt: Klimatologen hoffen, dass ihr Anliegen stärker ins Bewusstsein dringt; andere, wie einige amerikanische Republikaner empfehlen dem Schuster, bei seinem Leisten zu bleiben.
08.08.2015  Europa aut Europae nationes celebritati profugorum ex Africa et Asia, sed etiam e Balcania affluentium moderari non iam possunt. In Graeciam mense Iulio circiter quinquaginta milia pervenerunt: tot igitur uno mense, quot toto priore anno, pleriqe e Syria et Afghania. Europa Graecis se supra vires intendentibus auxilium promisit; promisit, sed nondum praestitit. Non desierunt difficultates et angustiae Calesinae, ubi magna turba profugorum cottidie per eurocuniculum in Britanniam venire temptat. Unitarum nationum institutum exulibus subsidiarium (UNHCR) eos Gallicos et Britannicos magistratus destringit, qui necessitudinem altioribus saeptis expediri posse credant. Berolini, in regione Moabit, magistratibus non contingit, ut advenis, inter quos liberis et gravidis feminibus, loca ad dormiendum attribuant. Qua re hi ante diribitorium sub divo membra in chartis densatis strati pernoctare debent, incenati, nisi quid a privatis praebetur. Dresdae quoque, ubi mille profugi in contuberniis vitam inopem sustentant, capacitates urbis exhaustae sunt. Hamburgi militia foederalis tabernacula ponit. Quid de Hispania, quid de Italia? lc201508Europa oder vielmehr die europäischen Staaten bekommen den Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika und Asien, aber auch aus den Balkanländern nicht mehr in den Griff. Nach Griechenland gelangten im Juli ungefährt 50'000 : so viele in einem Monat, wie im ganzen letzten Jahr, in der Hauptsache aus Syrien und Afghanistan. Europa hat dem überforderten Griechenland Hilfe versprochen; versprochen aber noch nicht geleistet. Die schlimmen Zustände in Calais bestehen weiter. Dort versucht täglich eine Masse Flüchtlinge durch den Eurotunnel nach Britannien zu gelangen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) tadelt bitter die französischen und britischen Beamten, die glauben, dass man die Notlage mit höheren Zäunen bewältigen könne. In Berlin-Moabit gelingt es den Behörden nicht, den Ankömmlingen, unter ihnen Kinder und schwangere Frauen Schlafplätze anzuweisen. Diese müssen daher unter freiem Himmel auf Pappkartons nächtigen, ohne etwas gegessen zu haben, wenn sie nichts von Privatleuten bekommen. Auch in Dresden, wo tausend Flüchtlinge in Zelten ihr Leben fristen, sind die Kapazitäten der Stadt erschöpft. In Hamburg schlägt die Bundeswehr Zelte auf. Was geschieht in Spanien? Was in Italien?
11.VII.2016  Portuguesa turma pedifollica in finali campionatus Europaei Francogallos hospites tempore addito uno ad nullum vincentes primum palmam maioris certaminis internationalis reportaverunt. Francogalli inde a principio, imprimis postquam Christianus Ronaldo, ille famosus et celeberrimus pedilusor Portuguesus iam mature violatus de ludo decessit, superiores esse videbantur. Sed quae videntur, fallunt interdum. Metam palmiferam centesima nona minuta icit pedilusor Éderzito António Macedo Lopes (breviter Eder), qui ex septuagesima nona minuta in locum iuvenis collegae Renati Sanches substitutus erat. Didier Deschampes, Francogallorum exercitator: "Vapide nos habemus, idque adeo, ut nihil supra. Verba desunt, ut, quomodo affecti simus, describam." Portuguesus Fernandus Santos: "Deo gratias habeo, quod nobiscum erat... Splendida futura nobis prospicio, sed nunc est celebrandum."  lc201607
29.10.2016  Christiana Socialis Unio (CSU) suum diurnum partium conventum, qui septimana insequenti exhibebitur, praeparans interea cum sororia factione Christianorum Democratarum et cum cancellaria Merkel suavius agit in modo, neque tamen in re. Eius nova directio incursoria spectat ad foedus coaltionarium, quod inter rubros, sinistros, prasinos fieri et "nostram societatem deteriorare" possit, et ad politicam doctrinam Mohametanam, quae debellanda sit, ne nostra aperta societas in summum discrimen veniat. Qua existimatione minime Mohametanam fidem et religionem infestari expressis verbis monetur. Ut unam sententiam e programmate factionis excerpam: "Conscii debemus definire, quae nostram societatem contineant, et nostram moderatricem vitam et victum mensuram libere patentis societatis constituere." Praeterea sine ulla mutatione et concessione, ut legibus numerus quidam sanciatur, postulatur, supra quem in Germania perfugae recipi nequeant. lc201610Die CSU, die ihren Parteitag in der nächsten Woche vorbereitet, geht inzwischen mit ihrer Schwesterpartei der Christdemkraten und mit Kanzlerin Merkel in der Form etwas freundlicher um, nicht aber in der Sache. Ihre neue Stoßrichtung zielt auf das mögliche Koalitionsbündnis von Rot – Links – Grün, das "unsere Gesellschaft herabwirtschaften" würde, und auf den politischen Islam, den man niederringen müsse, um unsere Gesellschaft vor einer existentiellen Gefährdung zu bewahren. Ausdrücklich wird betont, dass mit dieser Einschätzung keineswegs die islamische Religion und Glaubensausübung angefeindet werde. Um einen Satz aus dem Parteiprogramm herauszunehmen: "Wir müssen selbstbewusst formulieren, was unsere Gesellschaft zusammenhält, und unsere Leitkultur zum Maßstab der offenen Gesellschaft machen." Im übrigen fordert man, unverändert und ohne Einschränkung, dass gesetzlich eine Höchstzahl für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland festgelegt wird.
17.01.2017  Qui in Germania leges scribunt, sibi, quid verum, quid falsum sit, non ignorantibus cives idem ignorantes a falsis nuntiis defendendos esse arbitrantur. Quid autem sit verum, neque Pilatus olim sciebat neque abinde ad hos dies quisquam satis certe explicavit, nisi in libris doctis, Iupiter, et laboriosis, quos nemo legit, neque quisquam, etiamsi legit, intellegit. Vero autem et falso non perspecto etiam nuntius falsus a vero nuntio dignosci non potest. Legum conditores ergo in falso tramite incedunt! Si quis hic mihi me non de cotidiana et vulgari veritate dicere opponat, sed de vi vel de idea veritatis philosophari, mihi, credo, assentiendum est, sed assentiri non perpetior, eandem rem in cotidiana et vulgari vita faciliorem esse. Sit ita! Istam igitur caelestem Platonis ideam terreno illius Protagorae fuco permutans dicam: Quid verum et falsum sit, in uniuscuiusque intellectu est et, quae tibi vera videntur, tibi vera sunt, quae mihi, mihi. Inde et illud sequitur, ut, qui in Germania leges scribunt, persuadere debeant, non censere et intellectum civium usque eo excolendum et erudiendum esse, ut suo quisque intellectu verum a falso sua sponte ipse dignoscere valeat. - Num id ei persuaserim, qui mihi supra contradixit, num ei, quicumque ista legerit, nihil pensi habeo. Qui scrupulis vexatur, administrum iustitiae rogato! lc201701Die Gesetzgeber in Deutschland glauben genau zu wissen, was wahr, was falsch sei, und deswegen die Bürger, die dies nicht wissen, vor Falsch-Nachrichten schützen zu müssen. Was aber Wahrheit ist, wusste einst schon Pilatus nicht und hat seitdem bis heutzutage keiner hinreichend sicher erklärt, höchstens in gelehrten und, bei Gott, mühevollen Büchern, die keiner liest, und, wenn er sie liest, nicht versteht. Lässt sich aber nicht durchschauen, was wahr und was falsch ist, so lässt sich auch keine Falsch-Nachricht von einer zutreffenden Nachricht unterscheiden. Die Gesetzgeber sind also auf dem Holzweg! Wenn an dieser Stelle einer einwendet, dass ich nicht von der allgemeinen Alltagswahrheit rede, sondern über das Wesen und die Idee der Wahrheit philosophiere, muss ich ihm das wahrscheinlich zugeben. Aber ich weigere mich zuzugeben, dass dasselbe Unterfangen im allgemeinen Alltagsleben leichter sei. Sei es drum! Ich werde also diese himmliche Idee Platons gegen den irdischen Schein jenes Protagoras eintauschen und behaupte: Was wahr und was falsch ist liegt im Intellekt eines jedes einzelnen und, was dir wahr erscheint, ist für dich wahr, was mir, für mich. Daraus folgt aber auch, dass die Gesetzgeber in Deutschland überzeugen müssen, nicht zensieren und den Intellekt der Bürger so weit fördern und bilden sollten, dass jeder aufgrund eigener Einsicht von sich aus selbst das Wahre vom Falschen unterscheiden kann. - Ob ich damit den überzeugt habe, der mir vorhin widersprochen, oder wer immer sonst diese Zeilen gelesen hat, ist mir egal. Wer von Zweifeln geplagt wird, soll den Justizminister fragen!
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finn
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