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Beleg gesucht für: sumus
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
mihi ne illud quidem accidit, ut Alexandrino atque Africano bello interessem; quae bella quamquam ex parte nobis Caesaris sermone sunt nota, tamen aliter audimus ea, quae rerum novitate aut admiratione nos capiunt, aliter quae pro testimonio sumus dicturi. Hirt. ad Balbum 8Ich dagegen befinde mich schon deshalb im Nachteil, weil ich den Krieg in Ägypten und Afrika nicht mitgemacht habe. Wenn uns diese Kriege zum Teil auch selbst aus Cäsars Mund bekannt sind, so merken wir doch ganz anders auf dasjenige, was uns durch seine Neuheit und das Wunderbare anspricht, und ganz anders auf das, worüber wir ein Zeugnis ablegen müssen.
"Deos hominesque testamur, imperator, nos arma neque contra patriam cepisse neque quo periculum aliis faceremus, sed uti corpora nostra ab iniuria tuta forent, qui miseri, egentes violentia atque crudelitate faeneratorum plerique patriae, sed omnes fama atque fortunis expertes sumus. neque quoiquam nostrum licuit more maiorum lege uti neque amisso patrimonio liberum corpus habere: tanta saevitia faeneratorum atque praetoris fuit. Sall.Cat.33,1"Götter und Menschen rufen wir zu Zeugen an, Feldherr, dass wir die Waffen nicht gegen das Vaterland erhoben haben, auch nicht um andere in Gefahr zu bringen, sondern um uns persönlich gegen Unrecht zu schützen, die wir arm und bloß durch die grausame Unerbittlichkeit von Wucherern zum größten Teil die Heimat, alle aber unsere Ehre und unser Vermögen verloren haben. Keinem von uns war es gestattet, der Rechtsüberlieferung gemäß die Wohltat des Gesetzes in Anspruch zu nehmen und durch Abtretung unseres Vermögens für unsere Person die Freiheit zu erhalten. Denn so groß war die Grausamkeit der Wucherer und des Praetors.
postremo, patres conscripti, si mehercule peccato locus esset, facile paterer vos ipsa re conrigi, quoniam verba contemnitis. sed undique circumventi sumus. Catilina cum exercitu faucibus urget; alii intra moenia atque in sinu urbis sunt hostes; neque parari neque consuli quicquam potest occulte: quo magis properandum est. Sall.Cat.52,35Schließlich würde ich, ihr Senatoren, wenn es, bei Gott, hinnehmbar wäre, Fehler zu machen, euch durch Schaden klug werden lassen, da ihr ja Worte missachtet. Aber wird sind auf allen Seiten umzingelt. Catilina geht uns mit seinem Heer an die Gurgel, andere Feinde sind innerhalb der Mauern, ja im Herzen der Stadt; keine Maßnahme kann von ihnen unbemerkt getroffen, kein Entschluss gefasst werden: um so größere Eile tut Not.
O di immortales! ubinam gentium sumus? quam rem publicam habemus? in qua urbe vivimus? Cic.Catil.1,9O ihr unsterblichen Götter! Unter welchem Volke sind wir! Was für eine Verfassung haben wir! In welcher Stadt leben wir!
Vis enim, ut mihi saepe dixisti, quoniam, quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt, vix sunt hac aetate digna et hoc usu, quem ex causis, quas diximus, tot tantisque consecuti sumus, aliquid eisdem de rebus politius a nobis perfectiusque proferri; solesque non numquam hac de re a me in disputationibus nostris dissentire, quod ego eruditissimorum hominum artibus eloquentiam contineri statuam, tu autem illam ab elegantia doctrinae segregandam putes et in quodam ingeni atque exercitationis genere ponendam. Cic.de_orat.1,5.Du hast ja oft den Wunsch gegen mich ausgesprochen, weil die Schrift, die mir in meinem Knaben- oder Jünglingsalter aus meinen Heften unvollendet und nur in rohen Umrissen entschlüpfte, kaum meines jetzigen Alters und der Erfahrung, die ich aus der Führung so vieler und so wichtiger Verhandlungen gewonnen habe, würdig ist, ich möchte über dieselben Gegenstände etwas Gefeilteres und Vollendeteres veröffentlichen. Auch pflegst du zuweilen in unseren Unterhaltungen darin von mir abzuweichen, dass, während nach meinem Urteil die Beredsamkeit auf den wissenschaftlichen Kenntnissen der einsichtsvollsten Männer beruht, du hingegen der Ansicht bist, sie müsse von der gründlichen Gelehrsamkeit getrennt und als das Erzeugnis einer gewissen natürlichen Geistesanlage und Übung angesehen werden.
Neque enim si Philonem illum architectum, qui Atheniensibus armamentarium fecit, constat perdiserte populo rationem operis sui reddidisse, existimandum est architecti potius artificio disertum quam oratoris fuisse; nec, si huic M. Antonio pro Hermodoro fuisset de navalium opere dicendum, non, cum ab illo causam didicisset, ipse ornate de alieno artificio copioseque dixisset; neque vero Asclepiades, is quo nos medico amicoque usi sumus tum eloquentia vincebat ceteros medicos, in eo ipso, quod ornate dicebat, medicinae facultate utebatur, non eloquentiae. Cic.de_orat.1,62.Denn wenn bekanntlich jener Baumeister Philon, der den Athenern ein Zeughaus baute, dem Volk auf sehr beredte Weise von seinem Werk Rechenschaft ablegte, so darf man nicht glauben, er sei eher durch die Kunst des Baumeisters als durch die des Redners beredt gewesen. Und wenn unser Marcus Antonius für den Hermodoros über den Bau von Schiffswerften hätte reden müssen, so würde er, sobald er von diesem über die Sache belehrt worden wäre, einen geschmückten und reichhaltigen Vortrag über eine fremde Kunst gehalten haben. Und ferner, wenn Asklepiades, der mein Arzt und Freund war, alle andern Ärzte an Beredsamkeit übertraf, so machte er gerade darin, dass er so geschmackvoll redete, nicht von seiner Arzneikunde Gebrauch, wohl aber von der Beredsamkeit.
Itaque ego hac eadem opinione adductus scripsi etiam illud quodam in libello, qui me imprudente et invito excidit et pervenit in manus hominum, disertos cognosse me non nullos, eloquentem adhuc neminem, quod eum statuebam disertum, qui posset satis acute atque dilucide apud mediocris homines ex communi quadam opinione hominum dicere, eloquentem vero, qui mirabilius et magnificentius augere posset atque ornare quae vellet, omnisque omnium rerum, quae ad dicendum pertinerent, fontis animo ac memoria contineret. Id si est difficile nobis, quod ante, quam ad discendum ingressi sumus, obruimur ambitione et foro, sit tamen in re positum atque natura: Cic.de_orat.1,94.Und so habe ich, durch dieselbe Meinung verleitet, in einer kleinen Schrift, die mir wider Willen und Wissen entschlüpft und in die Hände der Menschen gekommen ist, die Äußerung niedergeschrieben, der beredten Männer hätte ich einige gekannt, einen Redner aber noch nicht. Unter einem beredten verstand ich nämlich denjenigen, welcher mit hinlänglichem Scharfsinn und Deutlichkeit vor gewöhnlichen Leuten dem gemeinen Menschenverstand gemäß reden könne; unter einem Redner aber denjenigen, welche, auf eine bewunderungswürdigere und prächtigere Weise alles, was er wolle, erheben und ausschmücken könne und alle Hilfsquellen für alle Gegenstände, die sich auf die Rede beziehen, mit seinem Geist und Gedächtnis umfasse. Wenn dies auch für uns schwierig ist, weil wir, bevor wir zum Lernen schreiten, von Amtsbewerbungen und Gerichtshändeln erdrückt werden, so dürfte es doch in dem Wesen der Sache begründet sein.
ego enim, quantum auguror coniectura quantaque ingenia in nostris hominibus esse video, non despero fore aliquem aliquando, qui et studio acriore quam nos sumus atque fuimus et otio ac facultate discendi maiore ac maturiore et labore atque industria superiore, cum se ad audiendum legendum scribendumque dederit, exsistat talis orator, qualem quaerimus, qui iure non solum disertus, sed etiam eloquens dici possit; qui tamen mea sententia aut hic est iam Crassus aut, si quis pari fuerit ingenio pluraque quam hic et audierit et lectitarit et scripserit, paulum huic aliquid poterit addere.' Cic.de_orat.1,95.Fürwahr, wenn ich meinem Vorgefühl trauen darf und die trefflichen Anlagen betrachte, mit denen unsere Landsleute ausgerüstet sind, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass einst einer sein wird, der, wenn er sich mit eifrigerem Fleiß, als wir haben und hatten, mit erhöhter Anstrengung und Tätigkeit bei größerer Muße und reiferer Fähigkeit zum Lernen auf das Hören, Lesen und Schreiben legen wird, sich zu einem solchen Redner, wie wir ihn suchen, ausbilden wird, der mit Recht nicht allein beredt, sondern auch ein Redner genannt werden kann. Doch nach meinem Urteil ist ein solcher entweder schon unser Crassus hier, oder sollte ein anderer ihm an Anlagen gleichkommen und mehr als er gehört, gelesen und geschrieben haben, so wird er ihm nur ein weniges hinzufügen können."
Tum Cotta 'quoniam id, quod difficillimum nobis videbatur, ut omnino de his rebus, Crasse, loquerere, adsecuti sumus, de reliquo iam nostra culpa fuerit, si te, nisi omnia, quae percontati erimus, explicaris, dimiserimus.' Cic.de_orat.1,100.Hierauf Cotta: "Nachdem wir nun einmal das, was uns als das Schwerste erschien, erreicht haben, dass du dich nämlich, Crassus, überhaupt in ein Gespräch über diese Gegenstände einließest, so würde es, was nun das Weitere betrifft, unsere Schuld sein, wenn wir dich eher entließen, als bis du alle unsere Fragen beantwortet hättest."
Sed, si placet, sermonem alio transferamus et nostro more aliquando, non rhetorico, loquamur.' 'Minime vero,' inquit Cotta; 'nunc enim te iam exoremus necesse est, quoniam retines nos in hoc studio nec ad aliam dimittis artem, ut nobis explices, quicquid est istud, quod tu in dicendo potes; - neque enim sumus nimis avidi; ista tua mediocri eloquentia contenti sumus - idque ex te quaerimus, (ut ne plus nos adsequamur, quam quantulum tu in dicendo adsecutus es), quoniam, quae a natura expetenda sunt, ea dicis non nimis deesse nobis, quid praeterea esse adsumendum putes?' Cic.de_orat.1,133.Aber, wenn’s beliebt, lasst uns das Gespräch auf einen andern Gegenstand lenken und uns einmal wieder nach unserer Weise unterhalten und nicht mehr die Sprache der Redekünstler führen!" "Mitnichten", fiel Cotta ein. "Denn jetzt gerade, weil du uns nun bei dieser Wissenschaft festhalten willst und uns nicht ein anderes Fach ergreifen heißt, müssen wir dich recht dringend bitten, dass du uns belehrst. Wie viel oder wie wenig du als Redner zu leisten verstehst, soll uns nicht kümmern; denn gar zu gierig sind wir nicht, wir begnügen uns gern mit deiner mittelmäßigen Beredsamkeit und wünschen weiter nichts von dir uns anzueignen als die Kleinigkeit, die du dir im Reden angeeignet hast. Weil du nun sagst, dass uns die Gaben, die von der Natur zu erstreben sind, nicht gänzlich fehlen, so ersuchen wir dich, uns auseinanderzusetzen, was wir uns sonst noch nach deiner Meinung aneignen müssen."
Fannius: Istuc quidem, Laeli, ita necesse est. Sed quoniam amicitiae mentionem fecisti et sumus otiosi, pergratum mihi feceris, spero item Scaevolae, si quem ad modum soles de ceteris rebus, cum ex te quaeruntur, sic de amicitia disputaris, quid sentias, qualem existimes, quae praecepta des. Cic.Lael.16.aFannius: Freilich, mein Laelius, das muss geschehen. Allein, da du die Rede auf die Freundschaft gebracht hast, und wir jetzt Muße haben, so würdest du mir und hoffentlich auch Scaevola einen großen Gefallen erweisen, wenn du, wie über die übrigen Themen, zu denen man dich befragt, so über die Freundschaft uns deine Ansicht entwickeltest, ihren Begriff aufstelltest, und uns Vorschriften über sie geben wolltest.
Laelius: Ego vero non gravarer, si mihi ipse confiderem; nam et praeclara res est et sumus, ut dixit Fannius, otiosi. Cic.Lael.17.aLaelius: Ich hätte wirklich nichts dagegen, wenn ich mir selbst so viel zutrauen dürfte. Denn der Gegenstand ist ganz herrlich, und wir haben, wie Fannius bemerkt, wohl Zeit dazu.
deinde cum similis sensus exstitit amoris, si aliquem nacti sumus, cuius cum moribus et natura congruamus, quod in eo quasi lumen aliquod probitatis et virtutis perspicere videamur. Cic.Lael.27.dsodann in einer ähnlichen Gesinnung derjenigen Liebe, die uns anwandelt, wenn wir jemanden gefunden haben, mit dessen äußerem und innerem Charakter wir übereinstimmen, indem wir in ihm gleichsam ein leuchtendes Muster der Rechtschaffenheit und Tugend zu erkennen glauben.
Ut enim benefici liberalesque sumus, non ut exigamus gratiam (neque enim beneficium faeneramur, sed natura propensi ad liberalitatem sumus), sic amicitiam non spe mercedis adducti, sed quod omnis eius fructus in ipso amore inest, expetendam putamus. Cic.Lael.31.aGleich wie wir nämlich wohltätig und freigebig sind, nicht um Vergeltung einzufordern – denn wir wuchern nicht mit unseren Wohltaten – sondern weil wir eine natürliche Neigung zur Freigebigkeit haben, so halten wir die Freundschaft für ein wünschenswertes Gut, nicht angelockt durch die Hoffnung auf Lohn, sondern weil ihr ganzer Genuss in der Liebe selbst besteht.
Etenim eo loco, Fanni et Scaevola, locati sumus, ut nos longe prospicere oporteat futuros casus rei publicae. Cic.Lael.40.cDenn wir befinden uns, mein Fannius und Scaevola, in einer solchen Lage, dass es unsere Pflicht ist, einen weiten Blick auf die bevorstehenden Ereignisse des Staates zu werfen.
Nec vero in hoc quod est animal, sed in iis etiam, quae sunt inanima, consuetudo valet, cum locis ipsis delectemur, montuosis etiam et silvestribus, in quibus diutius commorati sumus. Cic.Lael.68.caber nicht nur im Tierreich, sondern auch im Bereich der leblosen Natur äußert die Gewohnheit ihre Macht, da wir sogar an gebirgigen und waldreichen Gegenden ein Vergnügen finden, wenn wir uns lange Zeit in ihnen aufgehalten haben. –
Operas autem suas Clodius confirmat, manus ad Quirinalia paratur. In eo multo sumus superiores ipsius copiis; sed magna manus ex Piceno et Gallia exspectatur, ut etiam Catonis rogationibus de Milone et Lentulo resistamus. Cic.ad Q.fr.2,3,4,4Seine Handlanger aber verstärkt Clodius: die Mannschaft wird für die Quirinalien in Bereitschaft gesetzt. Doch in diesem Punkt sind wir seinem Haufen weit überlegen. Indessen erwartet man eine bedeutende Mannschaft aus Picenum und Gallien, damit wir auch Catos Anträgen in Bezug auf Milo und Lentulus entgegentreten können.
nam cum omnibus horis aliquid atrociter fieri videmus aut audimus, etiam, qui natura mitissimi sumus, adsiduitate molestiarum sensum omnem humanitatis ex animis amittimus. Cic.S.Rosc.154.dDenn wenn wir zu jeder Stunde sehen oder hören, dass etwas Grässliches geschieht, so verlieren wir, auch wenn wir von Natur die sanftmütigsten sind, durch die ständige Gegenwart des Übels jedes Gefühl für Menschlichkeit.
[Cic.Tusc.5,11,1] Cuius multiplex ratio disputandi rerumque varietas et ingenii magnitudo Platonis memoria et litteris consecrata plura genera effecit dissentientium philosophorum, e quibus nos id potissimum consecuti sumus, quo Socratem usum arbitrabamur, ut nostram ipsi sententiam tegeremus, errore alios levaremus et in omni disputatione, quid esset simillimum veri, quaereremus. Cic.Tusc.5,11,1Seine vielfach gewandte Art des Unterrichts und die Mannigfaltigkeit der Gegenstände und die Größe seines Geistes, durch Platon zum ewigen Gedächtnis in Schriften niedergelegt, veranlasste mehrere Schulen abweichender Philosophen. Unter ihnen folgten wir vorzüglich dem, was wir für des Sokrates eigene Weise hielten, dass wir unsere Ansicht selbst verborgen hielten, andere vom Irrtum befreiten und in jeder Untersuchung auf das Wahrscheinlichste ausgingen.
[Cic.div.2,1,2] Nam et cohortati sumus, ut maxime potuimus, ad philosophiae studium eo libro, qui est inscriptus Hortensius, et, quod genus philosophandi minime adrogans maximeque et constans et elegans arbitraremur, quattuor Academicis libris ostendimus.  Cic.div.2,1,2Denn soviel in unseren Kräften stand, haben wir in dem Buch, das Hortensius betitelt ist, zum Studium der Philosophie aufgemuntert; und welcher Art zu philosophieren wir für am wenigsten anmaßend und am meisten sich gleichbleibend und geschmackvoll hielten, haben wir in den vier Akademischen Büchern gezeigt.
[Cic.div.2,3,2] Quae ut plane esset cumulateque perfecta, de divinatione ingressi sumus his libris scribere; quibus, ut est in animo, de fato si adiunxerimus, erit abunde satisfactum toti huic quaestioni. Cic.div.2,3,2Um sie aber vollständig und umfassend auszuführen, haben wir in diesen Büchern über die Weissagung zu schreiben begonnen. Wenn wir – wie wir beabsichtigen – noch eins Vom Schicksal hinzugefügt haben, so wird dieser ganzen Frage Genüge geleistet sein.
[Cic.div.2,7,3] Nunc quoniam de re publica consuli coepti sumus, tribuenda est opera rei publicae, vel omnis potius in ea cogitatio et cura ponenda; tantum huic studio relinquendum, quantum vacabit a publico officio et munere. Cic.div.2,7,3Jetzt, da man angefangen hat, mich in Bezug auf den Staat zu befragen, muss ich diesem meine Tätigkeit widmen oder vielmehr ihm alle Gedanken und Sorgen zuwenden, und nur soviel darf ich für dieses Studium erübrigen, wie das öffentliche Amt und die Pflicht mir erlauben.
[Cic.fin.1,12,3] Nos autem hanc omnem quaestionem de finibus bonorum et malorum fere a nobis explicatam esse his litteris arbitramur, in quibus, quantum potuimus, non modo quid nobis probaretur, sed etiam quid a singulis philosophiae disciplinis diceretur, persecuti sumus. Cic.Fin.1,12,3Wir glauben nun diese ganze Frage über das höchste Gut und größte Übel im vorliegenden Werk so ziemlich entwickelt zu haben, worin wir nicht nur die von uns gebilligten Ansichten, sondern auch die Behauptungen der einzelnen philosophischen Schulen nach Kräften durchgegangen sind.
Sit mihi — nam multo plures sumus — , ac veluti te Hor.sat.1,4,142.Leistend, da mehrere wir um vieles, als wenn wir dich gleich als
"Noris nos" inquit; "docti sumus." Hic ego: "Pluris Hor.sat.1,9,7.Frag' ich: "Wünschest du was?" Doch drauf: "Du solltest mich kennen,"
2013.11.23 Viginti quinque sententiae aliquanti momenti
Hic referentur viginti quinque sententiae historicae graviditatis a politicis Germanis de coalitione ineunda agentibus dictae, ab Vinifredo Folz collectae, ab ephemeride Rhenano-Palatina publicatae (die 23° m. Nov. anno 2013° pagina altera). Has sententias Latine vertimus, ut etiam aliis Europae et orbis moderatoribus usui essent. Siquis dicat has sententias esse mustelarum ova, diplomatiae imperitus est:
XXV. De hac re etiam agendum est.
XXIV. Compromissa necessaria esse scimus.
XXIII. Haec in summa consideranda sunt.
XXII. Quae perceptiones sint inter nos communes, emetiendum est.
XXI. Minime sacculo retinaculario fucati sumus.
XX. Primum res, deinde honores!
XIX. Hae sunt lineae rubrae!
XVIII. Tormenta sunt parata.
XVII. Nihil actum, nisi cuncta acta!
XVI. Colloquium opportunum erat, neque tamen facile.
XV. Res in discrimine est.
XIV. Quod non facilius erit quam quadratura circuli.
XIII. Non agitur de quadratura circuli.
XII. Quae nondum consensa.
XI. Facies obliquae et Christianae Democraticae Unionis (CDU) et Christianae Socialis Unionis (CSU) in regimine enitescere debent.
X. Facies obliqua Socialis Partis Democraticae (SPD) in regimine perlucescere debet.
IX. Foedus coalitionis non obsignabo, nisi in eo scriptum erit ....
VIII. Pactum perseverans pangemus.
VII. Hunc durum laborem prospero eventu usuri subimus.
VI. Cura ac soliditas ante celeritatem!
V. Parati eramus ad invicem auscultandum.
IV. Etiam in extremis metris ante cumulum praecipitari potest.
III. Glacies, in qua nunc versamur, lubrica est.
II. Colloquium erat constructivum.
I. Perbonum pergimus iter.
2014.12.09 Ma.d. In Unitis Americae civitatibus hodie ea relatio, qua senatus in sex milibus paginarum de methodis quaestionum post "nonum undecimum" a Centrali Intellegentiae Agentura (CIA) in suspectis Al-Qaidae interrogandis adhibitis renuntiat, in quingentas paginas compressa in medium proferetur. Tormenta et cruciatus, imprimis simulata suffocatio aquatica, quae Georgio Walkero Bush praeside in "bello tromocratico" captivis admovebantur et a praeside Baraco Obama nuperrime vitiosa nominata sunt, ubique terrarum mentes in se converterant. Diu disceptatum est, num eam relationem divulgari bene excogitatum esset, sed Diana Feinstein senatrix, quae decretorio collegio senatorum praesidet, iam in mense Aprili se non nolle indicaverat. Pristinus praeses Bush: "Fortunati", inquit, "sumus, quod tales viros feminasque habemus, qui in Intellegentiae Agentura pro nobis dant operam. Qui, quaecumque in ista relatio scripta videbimus, boni sunt cives." 2014.12.09In den USA wird heute auf 480 Seiten komprimiert der Bericht veröffentlicht, in dem der Senat auf 6000 Seiten über die Verhörmethoden berichtet, die nach dem "nine eleven" in Verhören der Al-Kaida-Verdächtigen angewandt wurden. Die qualvolle Folterung, besonders das Waterboarding, das unter Präsident G.W. Bush an den Gefangenen praktiziert wurde und von Präsident Barack Obama erst ganz kürzlich als fehlerhaft bezeichnet wurde, hatte in der ganzen Welt Aufmerksamkeit erregt. Lange wurde gestritten, ob es sinnvoll sei, den Bericht zu veröffentlichen. Aber die Senatorin Dianne Feinstein, die den entscheidenden Senatsausschuss leitet, hatte schon im April wissen lassen, dass sie durchaus dafür sei. Der frühere Präsident Bush sagte: "Wir sind vom Glück gesegnet, dass wir solche Männer und Frauen haben, die im CIA für uns arbeiten. Was immer im Bericht zu lesen steht, sie sind Patrioten."
[5,9,2] Sic denique infit altera: "En orba et saeva et iniqua Fortuna! hocine tibi complacuit, ut utroque parente prognatae diversam sortem sustineremus? et nos quidem, quae natu maiores sumus, maritis advenis ancillae deditae, extorres et lare et ipsa patria degamus longe parentum velut exulantes, haec autem novissima, quam fetu satiante postremus partus effudit, tantis opibus et deo marito potita sit, quae nec uti recte tanta bonorum copia novit? (Apul.met.5,9,2) Apul.met.5,9,2[5,9,2] So beginnt schließlich die erste: " Das Glück ist doch blind, bösartig und ungerecht! Kann dir das gefallen: Von gleichen Eltern geboren haben wir ein entgegengesetztes Los. Wir sind, obwohl älter, fremden Gatten zu Dienerinnen gegeben, aus Haus und selbst Heimat verbannt leben wir fern von unseres Eltern wie Verbannte. Die aber, die jüngste, als letzte zu allem Überfluss geboren, soll solche Schätze und einen Gott zum Gemahl haben? Kann sie doch mit solchen Gütern nicht einmal angemessen umgehen!
[Cic.nat.1,6,4] Quod et orationes declarant refertae philosophorum sententiis et doctissimorum hominum familiaritates, quibus semper domus nostra floruit, et principes illi Diodotus, Philo, Antiochus, Posidonius, a quibus instituti sumus. Cic.nat.1,6,4Beweise dafür sind nicht nur meine Reden, in denen sich überall Aussprüche von Philosophen angebracht finden, sondern auch mein Umgang mit ausgezeichneten Gelehrten, von deren Besuch mein Haus immer beehrt wurde, und der Umstand, dass Philosophen von erstem Range, Diodotos, Philo, Antiochos, Poseidonios meine Lehrer waren.
[Cic.nat.1,12,4] Non enim sumus i, quibus nihil verum esse videatur, sed i, qui omnibus veris falsa quaedam adiuncta esse dicamus tanta similitudine, ut in is nulla insit certa iudicandi et adsentiendi nota. Cic.nat.1,12,4Ich meine, wir sind weit davon entfernt, gar nichts für wahr zu halten: wohl aber behaupten wir, es sei jeder Wahrheit ein Zusatz von Unrichtigkeiten beigegeben, der der Wahrheit so täuschend ähnlich sieht, dass er kein sicheres Kriterium gibt, nach dem man aburteilen oder zustimmen könnte.
[Cic.off.1,13,2] Itaque cum sumus necessariis negotiis curisque vacui, tum avemus aliquid videre, audire, addiscere cognitionemque rerum aut occultarum aut admirabilium ad beate vivendum necessariam ducimus. Cic.off.1,13,2Wenn wir daher von den Geschäften und Sorgen für die Bedürfnisse des Lebens frei sind, so verlangt uns, etwas zu sehen, zu hören, zu erfahren, und wir achten die Erenntnis des Verborgenen und Wunderbaren in der Natur für notwendiges Erfordernis zum Glück unseres Lebens.
[Cic.off.1,22,1] Sed quoniam, ut praeclare scriptum est a Platone, non nobis solum nati sumus ortusque nostri partem patria vindicat, partem amici, atque, ut placet Stoicis, quae in terris gignantur, ad usum hominum omnia creari, homines autem hominum causa esse generatos, ut ipsi inter se aliis alii prodesse possent, in hoc naturam debemus ducem sequi, communes utilitates in medium adferre, mutatione officiorum, dando accipiendo, tum artibus, tum opera, tum facultatibus devincire hominum inter homines societatem. Cic.off.1,22,1Da wir aber, wie Platon trefflich bemerkt, nicht für uns allein auf der Welt sind, sondern auch das Vaterland, die Eltern, die Freunde teilweise auf unser Dasein Anspruch erheben, da ferner, wie die Stoiker annehmen, die Erde alles, was sie erzeugt, zum Gebrauch der Menschen hervorbringt, und die Menschen selbst der Menschen wegen geschaffen sind, um sich gegenseitig nützen zu können, so ist es unsere Pflicht, hierin der Leitung der Natur zu folgen, zum Nutzen aller das Unsrige bereitzustellen, im Austausch gegenseitiger Pflichtleistungen zu geben und zu nehmen, und durch unsere Geschicklichkeit, durch unsere Anstrengung, durch die uns zu Gebote stehenden Mittel das Band der menschlichen Gesellschaft zu befestigen.
[Cic.off.2,7,2] Quibus vellem satis cognita esset nostra sententia. Non enim sumus ii, quorum vagetur animus errore nec habeat umquam quid sequatur. Cic.off.2,7,2Diese Männer, wünschte ich, möchten die Grundsätze unserer Schule besser kennen. In der Tat führen diese nicht dahin, dass man in Unsicherheit umherirrt und nie findet, woran man sich halten soll.
[Cic.off.3,1,5] Nam et a re publica forensibusque negotiis armis impiis vique prohibiti otium persequimur et ob eam causam urbe relicta rura peragrantes saepe soli sumus. Cic.off.3,1,5Denn durch die Gewalt frevelhafter Waffen daran gehindert, in Sachen des Staates und vor den Gerichten tätig zu sein, überlasse ich mich der Muße, und bin deshalb, da ich mich aus der Stadt entfernt habe und auf dem Land umherziehe, oft in der Einsamkeit.
[Cic.off.3,3,1] Ita qui in maxima celebritate atque in oculis civium quondam vixerimus, nunc fugientes conspectum sceleratorum, quibus omnia redundant, abdimus nos quantum licet et saepe soli sumus. Cic.off.3,3,1Ich also, einst unter den Augen zahlreicher Mitbürger zu leben gewohnt, fliehe jetzt den Anblick der Verbrecher, von denen alles voll ist, verberge mich, so gut ich kann, und bin oft in der Einsamkeit.
Itemque, si ad honestatem nati sumus eaque aut sola expetenda est, ut Zenoni visum est, aut certe omni pondere gravior habenda quam reliqua omnia, quod Aristoteli placet, necesse est, quod honestum sit, id esse aut solum aut summum bonum, quod autem bonum, id certe utile, ita, quicquid honestum, id utile. Cic.off.3,35,4Ferner, wenn das Sittlich-Gute die Bestimmung unseres Daseins und entweder allein wert ist, dass wir danach streben, wie Zenon annimmt, oder wenn es, nach Ansicht des Aristoteles alles andere unverhältnismäßig überwiegt, so muss es notwendig entweder einziges oder doch höchstes Gut und also, da jedes Gut seinen Nutzen hat, zugleich auch nützlich sein.
hi vigiliis, stationibus, custodiis portarum se inserunt, spem offerunt, metum intendunt: 'quo usque filium imperatoris obsidebimus? quis certaminum finis? Percennione et Vibuleno sacramentum dicturi sumus? Percennius et Vibulenus stipendia militibus, agros emeritis largientur? denique pro Neronibus et Drusis imperium populi Romani capessent? quin potius, ut novissimi in culpam, ita primi ad paenitentiam sumus? tarda sunt, quae in commune expostulantur: privatam gratiam statim mereare, statim recipias.' Tac.ann.1,28,4.Diese mischen sich unter die Nachtwachen, Lagerposten, Torhüter, lassen Hoffnung blicken, steigern die Furcht: "Wie lange noch werden wir den Sohn des Imperators belagert halten? Was soll das Ende des Streitens sein? Wollen wir dem Percennius und Vibulenus den Eid der Treue schwören? Werden Percennius und Vibulenus den Soldaten Lohn, den Ausgedienten Land verleihen? Sollen am Ende sie statt eines Nero und Drusus die Zügel des Römerreichs ergreifen? Auf! Lasst uns lieber wie die Letzten zur Verschuldung, so die ersten in Reue sein! Langsamen Ganges ist, was man für die Gesamtheit verlangt; besondere Vergünstigung kann der Einzelne im Augenblick verdienen und im Augenblick erhalten."
tribuni tamen centurionesque et proximi militum grata auditu respondent: per ceteros maestitia ac silentium, tamquam usurpatam etiam in pace donativi necessitatem bello perdidissent. constat potuisse conciliari animos quantulacumque parci senis liberalitate: nocuit antiquus rigor et nimia severitas, cui iam pares non sumus. Tac.hist.1,18,3.Dennoch gaben die Tribunen, Centurionen und die nächststehenden Soldaten eine freundliche Antwort; unter den übrigen herrschte Missmut und Stillschweigen, als hätten sie das selbst im Frieden erworbene Recht auf ein Geldgeschenk nun im Krieg verloren. Zuverlässig ist, dass durch eine noch so kleine Spende des kargen Greises ihre Gunst zu gewinnen gewesen wäre. So aber schadeten ihm die alte Sturheit und der übertriebene Strenge, der wir nicht mehr gewachen sind.
[Cic.Tusc.1,5] in summo apud illos honore geometria fuit, itaque nihil mathematicis inlustrius; at nos metiendi ratiocinandique utilitate huius artis terminavimus modum. III. At contra oratorem celeriter complexi sumus, nec eum primo eruditum, aptum tamen ad dicendum, post autem eruditum. nam Galbam Africanum Laelium doctos fuisse traditum est, studiosum autem eum, qui is aetate anteibat, Catonem, post vero Lepidum, Carbonem, Gracchos, inde ita magnos nostram ad aetatem, ut non multum aut nihil omnino Graecis cederetur. Philosophia iacuit usque ad hanc aetatem nec ullum habuit lumen litterarum Latinarum; quae inlustranda et excitanda nobis est, ut, si occupati profuimus aliquid civibus nostris, prosimus etiam, si possumus, otiosi. Cic.Tusc.1,5In höchster Ehre stand bei ihnen die Geometrie; darum nichts verherrlichter als die Mathematiker. Wir dagegen haben diese Kunst soweit begrenzt und beschränkt, als sie zum Messen und Rechnen nützlich ist. III. Aber den Redner haben wir uns schnell angeeignet. Zwar verlangten wir von ihm zuerst keine weitere Bildung, jedoch so viel, dass er der Sache angemessen spreche; dann kam aber auch die Bildung hinzu. Denn Galba, Africanus, Laelius waren, der Überlieferung zufolge, durch Kunst gebildete Redner. Cato aber, der älter war als sie, hatte sich doch mit der Theorie beschäftigt. Hierauf schlossen sich Lepidus, Carbo, die Gracchen an; und von jetzt bis auf unserer Zeit so große Männer, dass wir wenig oder gar nicht den Griechen nachstanden. Die Philosophie lag bis auf die Gegenwart darnieder und fand keinen, der in ihr ein Licht in der lateinischen Literatur anzündete. Diese nun aufzuklären und zu erwecken, dazu fühle ich mich berufen, damit, wenn meine öffentliche Wirksamkeit meinen Mitbürgern etwas nützte, auch meine Muße, vermag ich es anders, Nutzen gewähre.
[Cic.Tusc.1,13] Quid? miserius quam omnino numquam fuisse? ita, qui nondum nati sunt, miseri iam sunt, quia non sunt, et nos, si post mortem miseri futuri sumus, miseri fuimus ante quam nati. ego autem non commemini, ante quam sum natus, me miserum; tu si meliore memoria es, velim scire, ecquid de te recordere. VII. Ita iocaris, quasi ego dicam eos miseros, qui nati non sint, et non eos miseros, qui mortui sunt. Esse ergo eos dicis. Immo, quia non sint, cum fuerint, eo miseros esse. Pugnantia te loqui non vides? quid enim tam pugnat, quam non modo miserum, sed omnino quicquam esse, qui non sit? an tu egressus porta Capena cum Calatini, Scipionum, Serviliorum, Metellorum, sepulcra vides, miseros putas illos? Quoniam me verbo premis, posthac non ita dicam, miseros esse, sed tantum miseros, ob id ipsum, quia non sint. Non dicis igitur: 'miser est M.Crassus', sed tantum: 'miser M.Crassus'? Ita plane. Cic.Tusc.1,13Wie? Für ein größeres Unglück, als überhaupt nie gewesen zu sein? So sind die noch nicht Geborenen schon unglücklich, weil sie nicht sind; und wir selbst, wenn wir nach dem Tod unglücklich sein sollen, waren es schon, ehe wir noch geboren wurden. Ich aber erinnere mich nicht, vor meiner Geburt schon unglücklich gewesen zu sein.Wenn Du aber ein besseres Gedächtnis hast, so möchte ich wissen, woran du dich denn im Hinblick auf dich erinnerst. - VII. Wie Du doch scherzt, als ob ich die unglücklich genannt hätte, die noch nicht geboren sind, und nicht die, die gestorben sind. – Du sagst also, sie seien. – Nein; sondern dass sie unglücklich seien, weil sie nicht mehr sind, obwohl sie zuvor waren. – Siehst du nicht, dass du im Widerspruch mit dir selbst bist? Denn was ist widersprechender, als, ich will nicht sagen unglücklich, sondern überhaupt etwas zu sein, und doch nicht zu sein? Wenn du aus dem Capenischen Tor herausgetreten bist und die Grabmäler des Calatinus, der Scipioionen, der Servilier, der Meteller schaust, hältst du denn jene für unglücklich? – Weil du mich beim Wort festhältst, so will ich in Zukunft nicht mehr sagen, sie seien unglücklich, sondern nur “die Unglücklichen”, eben deswegen, weil sie nicht sind. – Du sagst also nicht Markus Crassus ist unglücklich, sondern nur der “unglückliche Markus Crassus.” – Ja. –
[Cic.Tusc.1,14] Quasi non necesse sit, quicquid isto modo pronunties, id aut esse aut non esse! an tu dialecticis ne imbutus quidem es? in primis enim hoc traditur: omne pronuntiatum (sic enim mihi in praesentia occurrit ut appellarem axioma, —utar post alio, si invenero melius) id ergo est pronuntiatum, quod est verum aut falsum. cum igitur dicis: 'miser M.Crassus', aut hoc dicis: 'miser est Crassus', ut possit iudicari, verum id falsumne sit, aut nihil dicis omnino. Age, iam concedo non esse miseros, qui mortui sint, quoniam extorsisti, ut faterer, qui omnino non essent, eos ne miseros quidem esse posse. quid? qui vivimus, cum moriendum sit, nonne miseri sumus? quae enim potest in vita esse iucunditas, cum dies et noctes cogitandum sit iam iamque esse moriendum? Cic.Tusc.1,14Als ob nicht, was du auf jene Weise ausspricht, entweder sein, oder nicht sein müsste. Bist du nicht einmal mit den Elementen der Logik bekannt? Denn da heißt es so gleich von Anfang: jeder Ausspruch (dieser Ausdruck fällt mir im Augenblick für Axiom ein; find ich einen besseren, so will ich nachher diesen gebrauchen) ist entweder wahr oder falsch. Wenn du also sagst: der unglückliche Macus Crassus, so sagst du entweder: ,Marcus Crassus ist unglücklich, damit beurteilt werden kann, ob dies wahr oder falsch ist, oder du sagst überhaupt nichts. – Nun gut, ich will es zugeben, die Toten seien nicht unglücklich, weil du mir das Geständnisses ab zwei angst, wer überhaupt nichts sei, könne auch nicht unglücklich sein. Aber wie? Wir, die wir leben und sterben müssen, sind wir nicht unglücklich? Denn welchen Reiz bietet das Leben noch dar, wenn man Tag und Nacht denken muss, jeden Augenblick könnte der Tod nahen. –
[Cic.Tusc.1,17] Quid, si te rogavero aliquid, nonne respondebis? Superbum id quidem est, sed, nisi quid necesse erit, malo non roges. IX. Geram tibi morem et ea quae vis, ut potero, explicabo, nec tamen quasi Pythius Apollo, certa ut sint et fixa, quae dixero, sed ut homunculus unus e multis probabilia coniectura sequens. ultra enim quo progrediar, quam ut veri similia videam, non habeo; certa dicent ii, qui et percipi ea posse dicunt et se sapientis esse profitentur. Tu, ut videtur; nos ad audiendum parati sumus. Cic.Tusc.1,17Wie? Wenn ich dich etwas frage, wirst du mir nicht antworten? – Das wäre gar zu stolz; doch ohne Not wünsche ich, lieber nicht befragt zu werden. – IX. So will ich mich dir fügen; und was du wünschst, nach Kräften auseinandersetzen; doch erwarte von mir nicht, wie von einem pythischen Apollon, feststehende Gewissheit, sondern was dir ein gewöhnlicher Mensch, einer, wie es deren noch genug gibt, sagen kann, der dem, was nach mutmaßlichen Schlüssen sich empfiehlt, seinen Beifall gibt. Denn über die Erkenntnis des Wahrscheinlichen kann ich nicht hinauskommen. Gewissheit mögen diejenigen geben, die die Möglichkeit untrügliche Wahrnehmungen behaupten und sich selbst für Weise ausgeben. – Tue, wie dir’s gefällt; wir sind zum Hören bereit. –
Sumus enim natura, ut ante dixi (dicendum est enim saepius), studiosissimi adpetentissimique honestatis; cuius si quasi lumen aliquod aspeximus, nihil est, quod, ut eo potiamur, non parati simus et ferre et perpeti. Cic.Tusc.2,58,6Denn von Natur sind wir, wie schon bemerkt (denn man muss es öfter sagen), überaus um Ehre bemüht; haben wir erst einmal etwas von ihrem Glanz erblickt, sind wir, um ihn zu besitzen, bereit, alles zu ertragen und zu erdulden.
[Cic.Tusc.3,2,4] Nunc autem, simul atque editi in lucem et suscepti sumus, in omni continuo pravitate et in summa opinionum perversitate versamur, ut paene cum lacte nutricis errorem suxisse videamur. Cic.Tusc.3,2,4Nun aber leben wir, sobald wir geboren und als Kinder aufgenommen sind, sofort auch in aller Verderbnis und in der höchsten Verkehrtheit der Meinungen, so dass wir den Irrtum beinahe mit der Milch der Amme eingesogen zu haben scheinen.
[Cic.Tusc.3,2,5] Cum vero parentibus redditi, dein magistris traditi sumus, tum ita variis imbuimur erroribus, ut vanitati veritas et opinioni confirmatae natura ipsa cedat. Cic.Tusc.3,2,5Sobald wir aber den Eltern zurückgegeben, dann den Erziehern anvertraut sind, werden wir von so vielfachen Irrtümern überschwemmt, dass dem leeren Schein die Wahrheit und dem verfestigten Meinen die Natur weichen muss.
Etenim, pro deorum atque hominum fidem! parumne cognitum est superioribus nostris disputationibus, an delectationis et oti consumendi causa locuti sumus, sapientem ab omni concitatione animi, quam perturbationem voco, semper vacare, semper in animo eius esse placidissimarn pacem? Cic.Tusc.5,48,1Denn, um aller Götter und Menschen willen! Ließen unsere früheren Untersuchungen nicht genug erkennen, oder haben wir nur zum Vergnügen und Zeitvertreib gesagt, dass der Weise von aller Gemütserregung, die ich Leidenschaft nenne, immer frei ist, dass immer in seiner Seele der sanfteste Friede ist?
Ergo hi in illorum et illi in horum sermone surdi, omnesque nos in eis linguis, quas non intellegimus, quae sunt innumerabiles, surdi profecto sumus. Cic.Tusc.5,116,3Also sind diese in jener Sprache, und jene in dieser Sprache taub. Und wir alle sind in den Sprachen, die wir nicht verstehen, (und das sind unzählige) in der Tat taub.
[Cic.Tusc.1,44] Cumque corporis facibus inflammari soleamus ad omnis fere cupiditates eoque magis incendi, quod iis aemulemur, qui ea habeant quae nos habere cupiamus, profecto beati erimus, cum corporibus relictis et cupiditatum et aemulationum erimus expertes; quodque nunc facimus, cum laxati curis sumus, ut spectare aliquid velimus et visere, id multo tum faciemus liberius totosque nos in contemplandis rebus perspiciendisque ponemus, propterea quod et natura inest in mentibus nostris insatiabilis quaedam cupiditas veri videndi et orae ipsae locorum illorum, quo pervenerimus, quo faciliorem nobis cognitionem rerum caelestium, eo maiorem cognoscendi cupiditatem dabant. Cic.Tusc.1,44
[Cic.Tusc.1,52] est illud quidem vel maxumum animo ipso animum videre, et nimirum hanc habet vim praeceptum Apollinis, quo monet ut se quisque noscat. non enim credo id praecipit, ut membra nostra aut staturam figuramve noscamus; neque nos corpora sumus, nec ego tibi haec dicens corpori tuo dico. cum igitur 'nosce te' dicit, hoc dicit: 'nosce animum tuum.' nam corpus quidem quasi vas est aut aliquod animi receptaculum; ab animo tuo quicquid agitur, id agitur a te. hunc igitur nosse nisi divinum esset, non esset hoc acrioris cuiusdam animi praeceptum tributum deo. Cic.Tusc.1,52
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15.03.2015 Fabula politica (extrema pars adhuc deest, ut nondum constet, utrum comoedia an tragoedia agatur):
Prologus:
Wolgangus Schäuble (die Iovis vesperi): "Quoniam, quid accidat, ad tempus a nullo nisi a Graecis decerni potest neque nos pro certo scimus, quid viri in Graecia responsiabiles facturi sint, nemo Graeciam omnibus invitis fortuna adversa zonam Euronis deserturam esse excludere potest."
Actus I:
Varoufakis (Comi versans interrogatus): "Wolfgango Schäuble ex hoc amoenissimo loco respondere nolim."
Panos Kammenos: "Sunt, qui nos ad amussim ex Euronis zona extrudere velint." - "Istud est bellum psychologicum, et Schäuble relationes inter nostras res publicas veneno imbuit." - "Nos Graeci non ignoramus Schäuble olim ab suae partis administratione repulsum esse, quod corruptione implicatus erat." - "Si nostra civitas ex zona Euronis expellitur, omnia pacta erunt irrita, neque iam obligati erimus, ut fugitivos in terram, quo primo advenerint, recipiamus." - "Si Graecia displodetur, deinceps Hispania, tum Italia, denique Germania. Deverticulum nobis intra Euronem inveniendum est."
Actus II:
Martinus Schulz: "Coalitionem factionis sinistrae cum istis dextropopulistis vitiosam puto." - "Elephantus ille inter catillos et potoria saeviens comparatus cum illo Kammenos mihi subtilis diplomates videtur."
Actus III:
Tsipras: "Nos nostram partem exsequemur sociosque nostros suam partem contributuros esse exspectamus."
Actus IV:
Jeroen Dijsselbloem: "Hic est magna vis verborum, quae nihil conducit."
Petrus Moscovici: "Grexitus, qui dicitur, catastrophae persimilis sit: Si una tantummodo res publica hanc unionem relinquet, mercatus actutum quaerent, quae terra proxima secutura sit, quod initium exitii esse possit."
Actus V:
Varoufakis: "Parati sumus ad effectum nonnullarum promissionum, quas comitiis habendis fecimus, differendum, ut socii nostri nobis confidere possint."
Epilogus:
Marcellus Fratscher: "Athenae instrumentum ignem eructans in manibus tenentes in repositorio pulveris pyrii sedent." lc201503
12.04.2015 Quod Veneris die praeses Americanus et Cubanus manus invicem amplexi sunt, gestus historicae dimensionis intellegitur. Etiam quae postridie dicta sunt, reconciliationem spectant: Obama cardinem rerum loquitur et: "Quod praeses", inquit, "Castro atque ego duo hodie hic sumus, est occasio historica." Attamen quasdam controversias remansuras esse ab utraque parte non dissimulatur. Castro Foederatas Civitates, si Cubae obsidionem oeconomicam reicerent, recte acturas fuisse dicit et praesidem Obama virum bonum nominat. lc201504
27.08.2015  Cancellaria Angela Merkel die Mercurii in urbem Heidenaviam, quae urbs ob propensiones xenophobicas infamis esse coeperat, se contulit, ut deversorium profugorum visitans signum hospitalitatis daret. Iam cum autoraedam relinqueret, contumeliosas acclamationes "dextrae colluviei" (qua voce vicecancellarius Sigmarius Gabriel reclamatores appellaverat) exaudivit: "Proditrix populi!" vel "Nos sumus colluvies". Quae opprobria cancellaria neglegens exsibilantibus circuitione quadam respondens tolerantiam erga dextris radicitus faventes locum non habituram esse affirmavit. Alii politici asperius dixerant. Sed sunt quoque, qui reclamatores diffamare dissuadeant. Profugi pro sua parte, quod animadvertebantur et respiciebantur, gratias habuisse videntur. lc201508Kanzlerin Angela Merkel kam am Mittwoch nach Heidenau, der Stadt, die wegen fremdenfeindlicher Tendenzen in Verruf gekommen war, um durch den Besuch der Flüchtlingsunterkunft ein Zeichen der Gastfreundschaft zu setzen. Schon als sie aus dem Auto ausstieg, hörte sie die Schmährufe des “rechten Packs” (wie Vizekanzler Sigmar Gabriel die Protestierer betitelt hatte): “Volksverräterin!” oder “Wir ind das Pack”. Diese Vorwürfe überhörte die Kanzlerin, versicherte aber, indem sie indirekt auf die Buhrufe einging, für Rechtsradikale gebe es keine Toleranz. Andere Politiker hatten sich schärfer geäußert. Einige aber sind dagegen, die Protestierer zu diffamieren. Die Flüchtlinge ihrerseits scheinen dankbar gewesen zu sein, dass sie wahr- und ernstgenommen wurden.
20.10.2015  Caterva civium, quae "Pegida" nominatur (i.e. "Boni Europaei contra Islamizationem Hesperiae") atque imprimis in viis Dresdae magno numero profugorum in Europam affluentium reclamitat, hesterno die Lunae vesperi significationem in Dresdae platea theatrali exhibens suam primam diem natalem egit. Quindecim vel viginti milia hominum participaverunt. Clamitabant "Nos sumus populus!" et "Merkel, abi!". Orationes xenophobicae et nationi immodice faventes habebantur. Lucius Bachmann, unus ex iis, qui Pegidam condiderunt: "Venimus, ut maneamus et manemus, ut vincamus et vincemus." Alius quidam se paenitere dixit, quod castra concentralia id temporis non in usu essent. Sed ex altera parte totidem cives sententia "animose contra instigationem!" utentes contra Pegidae auctoritatem se congregaverant et "Nazistae, abite!" vel "Aufugite!" vociferabantur. Significationibus exactis res inter duas catervas dispersim ad manus venisse dicitur. Politologus quidam Dresdensis: "Res est perplexa perditaque." lc201509Die Gruppe von Bürgern, die sich "Pegida" nennt (d.h. "Patrioten Europas gegen Islamisierung des Abendlandes") und insbesondere in den Straßen Dresdens gegen die große Zahl von Flüchtlingen protestiert, die nach Europa strömen, hat am Abend des gestrigen Montags mit einer Kundgebung auf dem Theaterplatz in Dresden ihren ersten Jahrestag begangen. Fünfzehn- oder zwanzigtausend Menschen nahmen teil. Sie riefen laut "Wir sind das Volk!" und "Merkel, raus!" Es wurden fremdenfeindliche und nationalistische Reden gehalten. Lutz Bachmann, ein Mitbegründer von Pegida: "Wir sind gekommen, um zu bleiben, und wir bleiben, um zu siegen, und wir werden siegen!" Ein anderer sagte, er bedauere, dass es zur Zeit keine Konzentrationslager gebe. Auf der anderen Seite hatten sich ebensoviele Bürger unter dem Motto "Herz gegen Hetze" als Gegengewicht zum Einfluss der Pegida versammelt und riefen "Nazis, raus!" oder "Haut ab!" Nach dem Ende der Kundgebungen soll es zwischen beiden Gruppen vereinzelt zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Ein Politologe aus Dresden äußerte: "Die Lage ist verfahren und verkorkst."
21.12.2015  Hesterno die Solis in Hispania comitia parlamentaria habebantur. Conservativa et popularis factio Mariani Rajoy (PP), qui adhuc administer princeps fuerat, maximum quidem numerum sententiarum et plurimas sedes in parlamento (122 sedes) assecutus est, sed maioritatem regendi et tertiam partem sedum amisit, neque iam sua sponte regimen formare potest. Socialistae (PSOE) presse antecedentes secundum locum obtinent (91 sedes). Iustae victrices sunt duae recentes factiones: sinistra factio Podemos nomine (quod est "possumus") (69 sedes), et liberalis factio, quae Ciudadanos nominatur (q.e. “cives“) (40 sedes). Systema duarum partium ad finem perductum est. Parlamentum 350 sedes amplectitur, variae coalitiones, sed etiam nova comitia cogitari possunt. Quod scaenarium in Hispania novum est. Paulus Iglesias, praefectus factionis Podemos: "Hispania", inquit, "non iam eadem est, et nos sumus felices." Rajoy ius regiminis formandi affectans: "Haec factio etiamnunc maximam potestatem tenet." Et socialista Petrus Sanchez, ut se paratum praebeat ad colloquia incohanda: "Hispani sinistrorsus moveri cupiunt." Alexis Tsipras, Graecus administer primarius, de successu consortis factionis Podemos laetans: "Politia austeritatis in Hispania est superata. ... Europa mutatur." lc201512Am gestrigen Sonntag fanden in Spanien Parlamentswahlen statt. Die konservative Volkspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy erreichte zwar die größte Stimmenzahl und die meisten Sitze im Parlament (122 Sitze), aber verlor die Regierungsmehrheit und ein Drittel der Sitze. Aus eigener Kraft kann er keine Regierung mehr bilden. Sie Sozialisten (PSOE) nehmen mit knappem Vorsprung den zweiten Platz ein (91 Sitze). Die eigentlichen Gewinner sind die beiden neuen Parteien: die linke Partei Podemos (d.h. “wir können”) (69 Sitze) und die liberale Partei Ciudadanos (d.h. “Bürger”) (40 Sitze). Das Zweiparteiensystem ist Vergangenheit. Das Parlament umfasst 350 Sitze; verschiedene Koalitionen, aber auch Neuwahlen sind denkbar. Dieses Szenario ist für Spanien neu. Pablo Iglesias, der Führer der Podemos-Partei: "Spanien ist nicht mehr dasselbe, und wir sind glücklich." Rajoy, indem er den Anspruch, die Regierung zu bilden, anmeldet: "Diese Partei ist immer noch die stärkste politische Kraft." Und der Sozialist Pedro Sanchez, um sich zu Verhandlungen bereit zu zeigen: "Die Spanier wünschen einen Ruck nach links." Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras freut sich über den Erfolg der Schwesterpartei Podemos: "Die Sparpolitik ist in Spanien besiegt. ... Europa wandelt sich."
24.VII.2016  Hilaria Clinton, quae futura candidata praesidentialis factionis democraticae exspectatur, cum Miamiae eventui electorio interesset, Timotheum Kaine, quem sibi vicarium elegit, primum in forensem lucem produxit. Qui nunc iam quartum annum rem publicam Virginiae in senatu Vashingtonensi repraesentat et tempus, antequam se ad rem publicam contulit, iurum civilium defensor atque in missionaria statione Iesuitarum in Honduria consumpserat. Hilaria eum his verbis extulit: "Huic omnia sunt, quae Donaldo Trump et Michaeli Pense desunt." Timotheus Kaine ab omnibus laudabatur, cum eos, qui aderant, Hispanice salutavit: "Salvete omnes", inquit, "in terra nostra, nam nos omnes Americani sumus." Quo modo certum signum dedit pro Latinis amplexandis contra murum, cui republicani aemuli favent, aedificandum. Conventus factionis, quo candidatus democraticus destinandus sit, die Lunae incohabit. lc201607
08.08.2016  Septimana vergente Scupi, caput rei publicae Macedonicae, aliaeque eius regionis urbes gravibus tempestatibus et vastificis imbribus afflictabantur. Non minus quam XXI homines aut in suis autocinetis aut in domibus fluctibus submergentes deperierunt. Eorum corpora die Dominico mane, postquam tempestas consedit, inveniebantur. Alii adhuc desiderantur et a custodibus publicis quaeruntur. Praefectus Scuporum: "Ista quidem catastropha est. Tale quicquam numquam adhuc experti sumus." Necessitas quindecim dierum a gubernatione proclamata est. lc201608
04.10.2016  Heri cum mane praestantes Germaniae politici cum hospitibus externis Dresdam venirent, ut diem Germanicae Unitatis sollemniter agerent, turba hominum, qui ad Pegidam motionem pertinere dicuntur, iam antea eo frequentaverat. Etiam praeses Gauck et cancellaria Merkel, ut mane rei divinae oecumenicae in "Ecclesia Dominae Nostrae" et post meridiem celebritati in odeio (quod ab architecto Semper aedificatum est) interessent, Dresdam se contulerant. Plebecula furialis omne hospitium conculcans dignitatem suorum hospitum offendere non verebatur. Offensae audiebantur veluti "Nos sumus populus!" vel "Proditores populi!" vel "Abite!" vel "Merkel tollenda!" Fortunatim ista caterva neque Dresdam neque populum neque Germaniam repraesentat. lc201610Als gestern morgen hochrangige deutsche Politiker mit ausländischen Gästen nach Dresden kamen, um den Tag der deutschen Einheit festlich zu begehen, hatte sich schon vorher eine Menge von Leuten, die angeblich der Pegida-Bewegung zugehören, dort versammelt. Auch Präsident Gauck und Kanzlerin Merkel waren nach Dresden gekommen, um morgens an einem ökumenischen Gottesdienst in der Frauenkirche und nachmittags an einem Festakt in der Semper-Oper teilzunehmen. Die "Wutbürger" scheuten sich nicht, jegliche Gastfreundschaft mit Füßen zu treten und ihre Gäste ehrkränkend zu beschimpfen. Man hörte Anfeindungen wie "Wir sind das Volk!" oder "Volksverräter!" oder "Haut ab!" oder "Merkel muss weg!" Gott sei Dank repräsentiert diese Gruppierung weder Dresden noch das Volk noch Deutschland.
02.03.2017  Donaldus Trump, postquam quadraginta dies adhuc infelicius se praesidatu Americano expertus est, die Martis vespere primam annuam orationem de statu Unionis (State of the Union) ad congressum (senatores, repraesentantes, administros, summos iudices summosque imperatores) habiturus tandem aliquando se praesidem praestare debebat. Neque repulsam recepit: neminem offendens, ne magna quidem voce blaterans praeside digne verba faciebat, vel potius de telemonitore delegebat. Cum stilus orandi nonnullis supralationibus neglectis novellior et pacabilior erat, tum etiam singulae sententiae in distenta animorum affectione harmoniam redolebant: ad xenophobica delicta nuperrime commissa alludens: "Una", inquit, "terra sumus, quae unanimiter una consistit, cum de eo agitur, ut cuiuscumque generis malevolentia et maleficentia condemnetur." Fabula placuit, sed minime mirum, si humilis vita communis, cum auleum sublatum erit, continuabitur. Democratae certe plausum finalem non manentes narratione vix perorata taciti sellis exsurrexunt aulamque animis non permoti reliquerunt. lc201703Nachdem sich Donald Trumpp 40 Tage lang bisher ziemlich unglücklich als amerikanischer Präsident versucht hatte, musste er am Dienstag Abend im Kongress (vor den Senatoren, Repräsentanten, Ministern, höchsten Richtern und höchsten Miltärs) seine erste Jahresrede zum State of the Union halten und sich endlich einmal als Präsident bewähren. Nein, er scheiterte nicht! Ohne jemanden zu beleidigen, ohne überhaupt laut loszupoltern setzte er in präsidialer Art seine Worte oder las sie vielmehr vom Telprompter ab. War schon sein Redestil, abgesehen von einigen Hyperbeln, ziemlich neu und versöhnlich, so klangen einige Sätze in der angespannten Atmosphäre geradezu nach Harmonie. Unter Anspielung auf einige fremdenfeindliche Übergriffe der jüngsten Vergangenheit sagte er: "Wir sind ein Land, das vereint zusammensteht, wenn es darum geht, den Hass und das Böse in all seinen Formen zu verurteilen". Die Vorstellung gefiel, aber es wäre kein Wunder, wenn, sobald der Vorhang gefallen ist, der niedere Alltag weitergeht. Die Demokraten wenigstens warteten den Schlussapplaus nicht ab, sondern standen kurz nach dem Schluss der Rede wortlos von ihren Sitzen auf und verließen unbeeindruckt den Saal.
[55] Quantam vim ruinae argentariae Lehman Brothers decem abhinc annos (2008) factae et consequens deinceps crisis nummaria in studiosos academicos, qui tunc studia universitaria transigebant, habuerint, Kim Gittleson (BBC 14.09.2018) his fere verbis complectitur: Nos in maiore aere sumus alieno, deminutam habemus propaginem, aliquot cicatricibus sumus denotati. spr2018EIne wie große Wirkung der Zusammenbruch der Bank Leman Brothers vor jetzt zehn Jahren (2008) und die darauf folgende Finanzkrise auf die Studenten, die damals ihre Studien abschlossen, hatte, fasst Kim Gittleson (BBC 14.09.2018) mit folgenden Worten zusammen: "We have more debt, fewer children and quite a few scars."
[62] Quam ad rem metas limitales determinamus, nisi easdem servare sumus parati? spr2018Wozu legen wir Grenzwerte fest, wenn wir nicht bereit sind, sie einzuhalten?
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finn
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