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Beleg gesucht für: sibi
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
hunc etsi augurem prius factum quam Italiam attingeret, in itinere audierat, tamen non minus iustam sibi causam municipia et colonias adeundi existimavit, ut iis gratias ageret, quod frequentiam atque officium suum Antonio praestitissent, simulque se et honorem suum in sequentis anni commendaret petitionem, Caes.Gall.8,50,3Cäsar erhielt zwar, noch ehe er in Italien erschien, auf der Reise die Nachricht von der Wahl des Antonius zum Augur; dennoch fand er eine ebenso wichtige Veranlassung zum Besuch der Municipien und Kolonien darin, dass er ihnen für das zahlreiche Erscheinen in der Wahlversammlung und für den Dienst, den sie dem Antonius dadurch erwiesen hätten, danken wollte. Zugleich suchte er sich und seine Bewerbung um das Konsular für das nächste Jahr zu empfehlen.
ad eas res conficiendas biennium sibi satis esse duxerunt, in tertium annum profectionem lege confirmant. ad eas res conficiendas Orgetorix deligitur. Caes.Gall.1,3,2Zur Vollendung dieser Dinge war nach ihrer Meinung eine Zeit von zwei Jahren hinreichend; auf das dritte Jahr also setzten sie durch ein Gesetz den Aufbruch unabänderlich fest. Die Ausführung dieses Plans wurde dem Orgetorix durch die Wahl des Volkes übertragen.
is sibi legationem ad civitates suscepit. Caes.Gall.1,3,3Orgetorix besuchte nun die Nachbarvölker als Gesandter
per eos, ne causam diceret, se eripuit. cum civitas ob eam rem incitata armis ius suum exsequi conaretur multitudinemque hominum ex agris magistratus cogerent, Orgetorix mortuus est; (4) neque abest suspicio, ut Helvetii arbitrantur, quin ipse sibi mortem consciverit. Caes.Gall.1,4,3Mit ihrer Hilfe entzog er sich der Verantwortung. Darüber entrüsteten sich seine Mitbürger und suchten ihr Recht mit Gewalt geltend zu machen; die Regierung bot eine Menge Volk vom Land auf; plötzlich aber starb Orgetorix. (4) Man hat, wie die Helvetier selbst meinen, Grund zu vermuten, dass er sich selbst ums Leben gebracht hat.
reliqua privata aedificia incendunt, frumentum omne, praeter quod secum portaturi erant, comburunt, ut domum reditionis spe sublata paratiores ad omnia pericula subeunda essent; trium mensum molita cibaria sibi quemque domo efferre iubent. Caes.Gall.1,5,3nebst den übrigen einzeln stehenden Gebäuden, auch alles Getreide, mit Ausnahme dessen, was sie auf dem Zug mit sich nehmen wollten, um sich so jeder Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat zu berauben und bei allen gefahrvollen Unternehmungen desto entschlossener zu sein. Dann befahl man, jeder solle für drei Monate Mundvorrat an Mehl und Brot aus der Heimat mitnehmen.
persuadent Rauracis et Tulingis et Latobrigis finitimis, uti eodem usi consilio oppidis suis vicisque exustis una cum iis proficiscantur, Boiosque, qui trans Rhenum incoluerant et in agrum Noricum transierant Noreiamque oppugnabant, receptos ad se socios sibi adsciscunt. Caes.Gall.1,5,4Zugleich beredeten sie ihre Nachbarn, die Rauraker, Tulinger und Latobriger, zu dem selben Entschluss, nämlich gleichfalls ihre Städte und Ortschaften abzubrennen und mit ihnen gemeinschaftlich wegzuziehen. Auch die Boier, die am rechten Rheinufer gewohnt, aber in das norische Gebiet einen Einfall gemacht und die Hauptstadt Noreia bestürmt hatten, zogen sie als Bundesgenossen an sich.
ubi de eius adventu Helvetii certiores facti sunt, legatos ad eum mittunt nobilissimos civitatis, cuius legationis Nammeius et Verucloetius principem locum obtinebant, qui dicerent sibi esse in animo sine ullo maleficio iter per provinciam facere, propterea quod aliud iter haberent nullum; rogare, ut eius voluntate id sibi facere liceat. Caes.Gall.1,7,3Die Helvetier schickten bei der Nachricht von Cäsars Ankunft die Vornehmsten aus ihrer Mitte als Gesandte an ihn, an deren Spitze Nammeius und Verucloetius standen. Diese mussten erklären, sie beabsichtigten, ohne irgend einen Schaden anzurichten, durch die römische Provinz zu ziehen, da ihnen durchaus kein anderer Weg offen stehe; hierzu bäten sie um Cäsars Einwilligung.
item Allobroges, qui trans Rhodanum vicos possessionesque habebant, fuga se ad Caesarem recipiunt et demonstrant sibi praeter agri solum nihil esse reliqui. Caes.Gall.1,11,5Ebenso nahmen die Allobroger, die am rechten Ufer der Rhône Dörfer und Besitzungen hatten, ihre Zuflucht zu Cäsar und trugen vor, außer dem Grund und Boden ihrer Felder sei ihnen nichts mehr übrig.
quibus rebus adductus Caesar non exspectandum sibi statuit, dum omnibus fortunis sociorum consumptis in Santonos Helvetii pervenirent. Caes.Gall.1,11,6Auf diese Nachricht entschied sich Cäsar, nicht zu warten, bis die Helvetier erst die ganze Habe seiner Bundesgenossen verzehrt hätten und in das Land der Santonen eingedrungen wären.
His Caesar ita respondit: eo sibi minus dubitationis dari, quod eas res, quas legati Helvetii commemorassent, memoria teneret, atque eo gravius ferre, quo minus merito populi Romani accidissent. Caes.Gall.1,14,1Hierauf erwiderte Cäsar, er müsse sich um so weniger bedenken, als ihm die von den helvetischen Gesandten erwähnten Ereignisse bewusst seien, und jene Niederlage ihm um so schmerzlicher sei, je weniger das römische Volk sie verdient hätte.
qui si alicuius iniuriae sibi conscius fuisset, non fuisse difficile cavere; sed eo deceptum, quod neque commissum a se intellegeret, quare timeret, neque sine causa timendum putaret. Caes.Gall.1,14,2Denn wäre es sich irgend eines Unrechts bewusst gewesen, so hätte es sich leicht vorsehen können; aber eben dadurch habe es sich täuschen lassen, dass es sich keiner Schuld bewusst war, die zur Furcht Anlass geben konnte, eine grundlose Furcht aber unpassend schien.
cum ea ita sint, tamen, si obsides ab iis sibi dentur, uti ea, quae polliceantur, facturos intellegat, et si Haeduis de iniuriis, quas ipsis sociisque eorum intulerint, item si Allobrogibus satisfaciant, sese cum iis pacem esse facturum. Caes.Gall.1,14,6Des ungeachtet solle Frieden zwischen ihm und den Helvetiern sein, wenn sie durch Geiseln die Erfüllung ihres Versprechens verbürgten und den Häduern, wie auch deren Bundesgenossen, für die verübten Feindseligkeiten und in gleicher Weise den Allobrogern Genugtuung leisteten.
multo denique die per exploratores Caesar cognovit et montem ab suis teneri et Helvetios castra movisse et Considium timore perterritum, quod non vidisset, pro viso sibi renuntiavisse. Caes.Gall.1,22,4Endlich, als es schon längst Tag war, berichteten die Kundschafter Cäsar, dass nicht nur die Römer unter Labienus den Berg besetzt, sondern auch die Helvetier ihr Lager verlassen hätten. Considius aber habe in Furcht und Bestürzung Dinge als gesehen gemeldet, die er nicht gesehen.
Quod ubi Caesar resciit, quorum per fines ierant, his, uti conquirerent et reducerent, si sibi purgati esse vellent, imperavit; reductos in hostium numero habuit; Caes.Gall.1,28,1Als Cäsar dies erfuhr, befahl er denen, durch deren Gebiet sie gezogen waren, sie aufzubringen und zu ihm zurückzubringen, wenn man in seinen Augen nicht strafbar erscheinen wolle. Nachdem jene zurückgebracht waren, behandelte er sie als Feinde;
petiverunt, uti sibi concilium totius Galliae in diem certam indicere idque Caesaris voluntate facere liceret; sese habere quasdam res, quas ex communi consensu ab eo petere vellent. Caes.Gall.1,30,4Sie baten um die Erlaubnis, einen Landtag für ganz Gallien auf einen bestimmten Tag anberaumen und mit Cäsars Erlaubnis abhalten zu dürfen. Sie hätten einige Wünsche, die sie ihm nach gemeinsamer Zustimmung vortragen wollten.
Eo concilio dimisso idem principes civitatum, qui ante fuerant, ad Caesarem reverterunt petieruntque, uti sibi secreto in occulto de sua omniumque salute cum eo agere liceret. Caes.Gall.1,31,1Nachdem sich dieser Landtag aufgelöst hatte, kamen die selben Stammesführer, die vorher bei Cäsar gewesen waren, zu ihm zurück und baten ihn, mit ihm insgeheim und ohne Zeugen über ihr persönliches und aller Wohl verhandeln zu dürfen.
His rebus cognitis Caesar Gallorum animos verbis confirmavit pollicitusque est sibi eam rem curae futuram; magnam se habere spem et beneficio suo et auctoritate adductum Ariovistum finem iniuriis facturum. Caes.Gall.1,33,1Nachdem Cäsar dies erfahren hatte, sprach er den Galliern Mut zu und versprach, sich darum zu kümmern. Er hoffe zuversichtlich, Ariovist werde wegen einer früheren Gefälligkeit und wegen seines Ansehens die Übergriffe einstellen.
hac oratione habita concilium dimisit. et secundum ea multae res eum hortabantur, quare sibi eam rem cogitandam et suscipiendam putaret, inprimis, quod Haeduos fratres consanguineosque saepe numero a senatu appellatos in servitute atque in dicione videbat Germanorum teneri eorumque obsides esse apud Ariovistum ac Sequanos intellegebat; quod in tanto imperio populi Romani turpissimum sibi et rei publicae esse arbitrabatur. Caes.Gall.1,33,2Mit dieser Rede entließ er die Versammlung. Dementsprechend drängten ihn viele Umstände zu der Überzeugung, sich die Sache näher zu überlegen und sich ihrer anzunehmen: besonders fiel ihm ins Auge, dass die Häduer, die der römische Senat wiederholt als Brüder und Verwandte bezeichnet hatte, in der Abhängigkeit und Sklaverei der Germanen gehalten würden. Auch war ihm bewusst, dass Ariovist und die Sequaner ihre Geiseln in Händen hatten. Dies hielt er aber bei der so großen Macht des römischen Volkes für äußerst schmachvoll für sich und den Staat.
neque sibi homines feros ac barbaros temperaturos existimabat, quin, cum omnem Galliam occupavissent, ut ante Cimbri Teutonique fecissent, in provinciam exirent atque inde in Italiam contenderent, praesertim cum Sequanos a provincia nostra Rhodanus divideret; quibus rebus quam maturrime occurrendum putabat. Caes.Gall.1,33,4Auch glaubte er nicht, dass diese wilden und unzivilisierten Menschen darauf verzichteten, sobald sie ganz Gallien besetzt hielten, wie zuvor die Cimbern und Teutonen in die römische Provinz einzufallen und von dort nach Italien vorzudringen, zumal nur die Rhône die Sequaner von unserer Provinz trenne. Aus diesen Gründen glaubte er, möglichst früh einschreiten zu müssen.
ipse autem Ariovistus tantos sibi spiritus, tantam arrogantiam sumpserat, ut ferendus non videretur. Caes.Gall.1,33,5Ariovist selbst hatte sich aber einen solchen Stolz und solche Anmaßung zugelegt, dass man es offenbar nicht hinnehmen konnte.
sibi autem mirum videri, quid in sua Gallia, quam bello vicisset, aut Caesari aut omnino populo Romano negotii esset. Caes.Gall.1,34,4Übrigens wundere er sich, was Cäsar oder überhaupt das römische Volk in seinem Teil Galliens zu suchen habe, der nach dem Kriegsrecht ihm zustehe.
quoniam tanto suo populique Romani beneficio adfectus, cum in consulatu suo rex atque amicus ab senatu appellatus esset, hanc sibi populoque Romano gratiam referret, ut in conloquium venire invitatus gravaretur neque de communi re dicendum sibi et cognoscendum putaret, haec esse, quae ab eo postularet: Caes.Gall.1,35,2Da er ihm und dem römischen Volk die besonders hohe Gunst, dass er unter seinem Konsulat (59 v.Chr.) die Titel "König" und "Freund" vom Senat erhalten habe, jetzt damit vergelte, dass er trotz einer Einladung Schwierigkeiten mache, mit ihm zur Unterredung zusammenzukommen, und da er es für überflüssig halte, sich mit ihm über eine gemeinsame Angelegenheit zu besprechen und zu informieren, so stelle er folgende Forderungen an ihn:
si id ita fecisset, sibi populoque Romano perpetuam gratiam atque amicitiam cum eo futuram; si non impetraret, sese, quoniam M. Messala M. Pisone consulibus senatus censuisset, uti, quicumque Galliam provinciam obtineret, quod commodo rei publicae facere posset, Haeduos ceterosque amicos populi Romani defenderet, se Haeduorum iniurias non neglecturum. Caes.Gall.1,35,4Wenn er diese Forderungen erfülle, so werde er selbst und das römische Volk ununterbrochen Freundschaft und gutes Einvernehmen mit ihm haben; andernfalls könne er die Übergriffe gegen die Häduer nicht unbeachtet lassen, da der römische Senat unter dem Konsulat des Marcus Messala und Marcus Piso (61 v.Chr.) beschlossen habe, dass der jeweilige Statthalter der gallischen Provinz, soweit es im Interesse des Staates geschehen könne, die Häduer und die übrigen Freunde des römischen Volkes schützen solle.
Haeduos sibi, quoniam belli fortunam temptassent et armis congressi ac superati essent, stipendiarios esse factos. Caes.Gall.1,36,3Die Häduer seien ihm tributpflichtig geworden, weil er sie, als sie mit den Waffen in der Hand ihr Glück gegen ihn versucht hätten, besiegt habe.
magnam Caesarem iniuriam facere, qui suo adventu vectigalia sibi deteriora faceret. Caes.Gall.1,36,4Cäsar begehe ein großes Unrecht, weil er durch sein bloßes Erscheinen seine Einnahmen mindere.
quod sibi Caesar denuntiaret se Haeduorum iniurias non neglecturum, neminem secum sine sua pernicie contendisse. Caes.Gall.1,36,6Wenn Cäsar ihm erkläre, er könne die Übergriffe gegen die Häduer nicht unbeachtet lassen, so müsse er wissen, dass noch niemand ohne sein Verderben gegen ihn gekämpft habe.
quibus rebus Caesar vehementer commotus maturandum sibi existimavit, ne, si nova manus Sueborum cum veteribus copiis Ariovisti sese coniunxisset, minus facile resisti posset. Caes.Gall.1,37,4Dies beunruhigte Cäsar sehr. Er glaubte, eilig Maßnahmen treffen zu müssen, um sich nicht, wenn sich die neue Suebenschar mit den alten Truppen des Ariovist verbinde, die Abwehrmöglichkeiten zu erschweren.
id ne accideret, magnopere sibi praecavendum Caesar existimabat. Caes.Gall.1,38,2Das glaubte Cäsar aus allen Kräften verhindern zu müssen;
quorum alius alia causa inlata, quam sibi ad proficiscendum necessariam esse diceret, petebat, ut eius voluntate discedere liceret; nonnulli pudore adducti, ut timoris suspicionem vitarent, remanebant. Caes.Gall.1,39,3Von diesen trug jeder einen anderen Grund vor, warum er abreisen müsse, und bat, mit Cäsars Einverständnis sich entfernen zu dürfen. Manche blieben nur aus Schamgefühl zurück, um den Verdacht der Feigheit zu vermeiden.
Haec cum animadvertisset, convocato consilio omniumque ordinum ad id consilium adhibitis centurionibus vehementer eos incusavit: primum quod aut quam in partem aut quo consilio ducerentur, sibi quaerendum aut cogitandum putarent. Caes.Gall.1,40,1Als Cäsar dies bemerkt hatte, berief er eine Versammlung, zu der er auch Hauptleute jeden Ranges hinzuzog. Er erteilte ihnen einen schweren Verweis zunächst darüber, dass sie glaubten, sie hätten zu untersuchen oder zu überlegen, wohin oder in welcher Absicht man sie aufbrechen lasse:
sibi quidem persuaderi cognitis suis postulatis atque aequitate condicionum perspecta eum neque suam neque populi Romani gratiam repudiaturum. Caes.Gall.1,40,3Er sei jedenfalls davon überzeugt, er werde, wenn er erst seine Forderungen zur Kenntnis genommen und die Angemessenheit seiner Vorschläge durchschaut habe, weder seine Freundschaft noch die des römischen Volkes ausschlagen.
qui suum timorem in rei frumentariae simulationem angustiasque itineris conferrent, facere arroganter, cum aut de officio imperatoris desperarent aut praescribere auderent. (11) haec sibi esse curae; frumentum Sequanos, Leucos, Lingones subministrare iamque esse in agris frumenta matura; de itinere ipsos brevi tempore iudicaturos. Caes.Gall.1,40,10Diejenigen, die ihre Furcht mit der Besorgnis um Lebensmittel und der Schwierigkeit des Weges bemäntelten, handelten anmaßend, da sie der Pflichterfüllung ihres Feldherrn misstrauten oder es wagten, ihm Vorschriften zu erteilen.
haec sibi esse curae; frumentum Sequanos, Leucos, Lingones subministrare iamque esse in agris frumenta matura; de itinere ipsos brevi tempore iudicaturos. Caes.Gall.1,40,11Dafür sorge er: Das Getreide würden die Sequaner, Leucen und Lingonen herbeischaffen; auch sei das Getreide auf den Feldern schon reif; über den Weg könnten sie bald selbst urteilen.
non sese Gallis, sed Gallos sibi bellum intulisse; omnes Galliae civitates ad se oppugnandum venisse ac contra se castra habuisse; eas omnes copias uno a se proelio pulsas ac superatas esse. Caes.Gall.1,44,3nicht er habe die Gallier, sondern diese hätten ihn bekriegt. Alle Völkerschaften Galliens seien gegen ihn ausgezogen und hätten gegen ihn im Feld gestanden. Er habe alle ihre Truppen in einem einzigen Treffen geschlagen und besiegt.
amicitiam populi Romani sibi ornamento et praesidio, non detrimento esse oportere, idque se hac spe petisse. si per populum Romanum stipendium remittatur et dediticii subtrahantur, non minus se libenter recusaturum populi Romani amicitiam quam adpetierit. Caes.Gall.1,44,5Die Freundschaft des römischen Volkes müsse ihm zur Kräftigung und zum Schutz, nicht zum Nachteil gereichen; in dieser Hoffnung habe er sich um sie beworben. Wenn ihm durch das römische Volk der Tribut vorenthalten und die Unterworfenen entzogen würden, so werde er auf die Freundschaft mit dem römischen Volk ebenso gern verzichten, wie er sich um sie beworben habe.
quid sibi vellet? cur in suas possessiones veniret? provinciam suam hanc esse Galliam, sicut illam nostram. ut ipsi concedi non oporteret, si in nostros fines impetum faceret, sic item nos esse iniquos, quod in suo iure se interpellaremus. Caes.Gall.1,44,8Was Cäsar denn suche? Warum er seine Besitzungen betrete? Dieser Teil Galliens sei seine Provinz, wie jene den Römern. Wie man es ihm nicht gestatten dürfe, wenn er in das römische Gebiet einen Einfall mache, so seien die Römer ungerecht, weil sie ihn in seinem Recht störten.
quodsi decessisset et liberam possessionem Galliae sibi tradidisset, magno se illum praemio remuneraturum et quaecumque bella geri vellet, sine ullo eius labore et periculo confecturum. Caes.Gall.1,44,13Wenn sich Cäsar aber zurückziehe und ihm den ruhigen Besitz von Gallien gestatte, so werde er ihn mit einem großen Preis belohnen: er werde ihm alle Kriege, die er zu führen wünsche, ohne seine geringste Mühe und Gefahr zu Ende bringen.
ibi perpauci aut viribus confisi tranare contenderunt aut lintribus inventis sibi salutem reppererunt. Caes.Gall.1,53,2Hier versuchten ganz wenige im Vertrauen auf ihre Kräfte hinüberzuschwimmen oder fanden Rettung auf vorgefundenen Kähnen.
quae quidem res Caesari non minorem quam ipsa victoria voluptatem attulit, quod hominem honestissimum provinciae Galliae, suum familiarem et hospitem, ereptum ex manibus hostium sibi restitutum videbat neque eius calamitate de tanta voluptate et gratulatione quicquam fortuna deminuerat. Caes.Gall.1,53,6Dies machte Cäsar keine geringere Freude als der Sieg selbst, weil er den angesehensten Mann im römischen Gallien, seinen Vertrauten und Gastfreund, den Händen der Feinde entrissen und sich wiedergegeben sah: das Schicksal hatte also nicht gestattet, dass durch seinen schmählichen Tod der große Siegesjubel irgendwie geschmälert wurde.
qua ex re fieri, uti earum rerum memoria magnam sibi auctoritatem magnosque spiritus in re militari sumerent. Caes.Gall.2,4,3Daher hätten sie sich in Sachen des Krieges ein großes Ansehen erworben und maßten sich einen großen Stolz an.
plurimum inter eos Bellovacos et virtute et auctoritate et hominum numero valere: hos posse conficere armata milia centum, pollicitos ex eo numero electa milia sexaginta totiusque belli imperium sibi postulare. Caes.Gall.2,4,5Nach Tapferkeit, Ansehen und Bevölkerungszahl seien die Bellovaker die stärksten; diese könnten 100.000 Bewaffnete stellen, hätten aber aus dieser Masse 60.000 Elitekräfte versprochen und verlangten für sich den Oberbefehl des ganzen Krieges.
cum finem oppugnandi nox fecisset, Iccius Remus, summa nobilitate et gratia inter suos, qui tum oppido praefuerat, unus ex iis, qui legati de pace ad Caesarem venerant, nuntios ad eum mittit, nisi subsidium sibi submittatur, sese diutius sustinere non posse. Caes.Gall.2,6,4Als die Nacht dem Kampf ein Ende machte, schickte der Remer Iccius, ein Mann von hoher Abkunft und größtem Ansehen unter seinen Mitbürgern, der die Stadt damals befehligte und unlängst mit anderen als Gesandter wegen Friedensunterhandlungen bei Cäsar gewesen war, Boten zu ihm und erklärte, wenn man ihm keine Hilfe sende, könne er sich nicht länger halten.
Ea re constituta secunda vigilia magno cum strepitu ac tumultu castris egressi nullo certo ordine neque imperio, cum sibi quisque primum itineris locum peteret et domum pervenire properaret, fecerunt, ut consimilis fugae profectio videretur. Caes.Gall.2,11,1In Folge dieses Beschlusses brachen sie um die zweite Nachtwache unter viel Getöse und Lärm aus dem Lager auf, ohne bestimmte Ordnung und ohne Oberbefehl, da jeder den ersten Platz auf dem Weg haben wollte, um schleunigst nach Hause zu kommen: ihr Aufbruch war also einer Flucht ähnlich.
priores, quod abesse a periculo viderentur neque ulla necessitate neque imperio continerentur, exaudito clamore perturbatis ordinibus omnes in fuga sibi praesidium ponerent. Caes.Gall.2,11,5suchten die vordersten Leute, sobald sie das Geschrei der Kämpfenden aus der Ferne vernahmen, in größter Unordnung ihr Heil in der Flucht, weil sie außer Gefahr zu sein glaubten und durch keinerlei Not und keinerlei Befehlsgewalt zurückgehalten wurden.
his rebus cum iter agminis nostri impediretur, non omittendum sibi consilium Nervii existimaverunt. Caes.Gall.2,17,5Da das römische Heer hierdurch auf seinem Zug aufgehalten werden musste, glaubten die Nervier, jenen Plan ausführen zu müssen.
his difficultatibus duae res erant subsidio: scientia atque usus militum, quod superioribus proeliis exercitati, quid fieri oporteret, non minus commode ipsi sibi praescribere, quam ab aliis doceri poterant, et quod ab opere singulisque legionibus singulos legatos Caesar discedere nisi munitis castris vetuerat. Caes.Gall.2,20,3In dieser schwierigen Lage waren ihm zwei Dinge hilfreich: einmal die Kenntnis und Erfahrung seiner Leute, die durch die frühere Treffen geübt waren und ebenso gut selbst wussten, was sie zu tun hatten, als es ihnen andere hätten sagen können. Ferner hatte Cäsar den Legaten verboten, vor dem Ende der Lagerbaus die Legionen zu verlassen.
Caesar ab decimae legionis cohortatione ad dextrum cornu profectus, ubi suos urgeri signisque in unum locum conlatis duodecimae legionis confertos milites sibi ipsos ad pugnam esse impedimento vidit, quartae cohortis omnibus centurionibus occisis signiferoque interfecto signo amisso, reliquarum cohortium omnibus fere centurionibus aut vulneratis aut occisis, in his primipilo P. Sextio Baculo fortissimo viro multis gravibusque vulneribus confecto, ut iam se sustinere non posset, reliquos esse tardiores et nunnullos ab novissimis desertos proelio excedere ac tela vitare, hostes neque a fronte ex inferiore loco subeuntes intermittere et ab utroque latere instare et rem esse in angusto vidit neque ullum esse subsidium, quod submitti posset: Caes.Gall.2,25,1Kaum hatte Cäsar die zehnte Legion zur Tapferkeit aufgefordert, als er sich auf den rechten Flügel begab. Hier sah er, dass es seinen Leuten schlimm ging und dass sich die Soldaten der zwölften Legion durch die Zusammenballung der einzelnen Abteilungen selbst im Gefecht behinderten. Bereits alle Hauptleute der vierten Kohorte waren mitsamt dem Fahnenträger gefallen, das Feldzeichen verloren und auch fast sämtliche Hauptleute der übrigen Kohorten verwundet oder umgekommen; unter ihnen hatte der erste Hauptmann Publius Sextius Baculus, ein sehr tapferer Mann, viele schwere Wunden erhalten und war so entkräftet, dass er sich bereits nicht mehr aufrecht halten konnte. So verloren auch die übrigen den Mut; manche in den hintersten Reihen verließen geradezu den Kampfplatz und suchten den Geschossen zu entgehen, während die Feinde nicht abließen, gegen die vordere Seite des römischen Lagers den Hügel herauf vorzudringen und auf beiden Seiten anzugreifen. Kurz, Cäsar sah, dass die Lage seiner Leute höchst gefährlich und dabei keine Unterstützung verfügbar war.
qui cum ex equitum et calonum fuga, quo in loco res esset quantoque in periculo et castra et legiones et imperator versaretur, cognovissent, nihil ad celeritatem sibi reliqui fecerunt. Caes.Gall.2,26,5und deren Soldaten aus der Flucht der Trossknechte und Reiter bemerkten, wie die Sache stand und in welche Gefahr das Lager, die Legionen und der Feldherr schwebten, ließen sie es an Schnelligkeit nicht fehlen.
hi post eorum obitum multos annos a finitimis exagitati, cum alias bellum inferrent, alias inlatum defenderent, consensu eorum omnium pace facta hunc sibi domicilio locum delegerunt. Caes.Gall.2,29,5Diese wurden nach deren Untergang von den Völkern der Umgegend viele Jahre lang beunruhigt und mussten bald selbst Krieg führen, bald sich gegen andere verteidigen. Endlich kam zwischen ihnen und allen ihren Feinden ein Frieden zustande; sie aber wählten sich mit Genehmigung ihrer Nachbarn jene Gegend zum Wohnsitz.
sibi omnes fere finitimos esse inimicos ac suae virtuti invidere, a quibus se defendere traditis armis non possent. Caes.Gall.2,31,5fast alle Nachbarn seien ihnen feind und auf ihre Tapferkeit eifersüchtig. Müssten sie also ihre Waffen ausliefern, so könnten sie sich gegen diese nicht verteidigen.
sibi praestare, si in eum casum deducerentur, quamvis fortunam a populo Romano pati, quam ab his per cruciatum interfici, inter quos dominari consuessent. Caes.Gall.2,31,6Sollten Sie in diese traurige Lage kommen, so zögen sie es vor, vom römischen Volk jedes Schicksal zu erdulden, als sich von denen zu Tod martern zu lassen, unter denen sie bisher zu herrschen gewohnt gewesen seien.
accedebat, quod suos ab se liberos abstractos obsidum nomine dolebant et Romanos non solum itinerum causa, sed etiam perpetuae possessionis culmina Alpium occupare conari et ea loca finitimae provinciae adiungere sibi persuasum habebant. Caes.Gall.3,2,5Hierzu kam die Erbitterung darüber, dass man ihre Kinder als Geiseln von ihrer Seite gerissen hatte. Endlich waren sie fest überzeugt, die Römer wollten nicht bloß der Straßen wegen die Alpen besetzen, sondern um sie für immer in Besitz zu haben und diese Gegenden mit der naheliegenden gallischen Provinz zu vereinigen.
omni ora maritima celeriter ad suam sententiam perducta communem legationem ad P. Crassum mittunt, si velit suos recuperare, obsides sibi remittat. Caes.Gall.3,8,5So brachten sie schnell die Bevölkerung der ganzen Seeküste auf ihre Seite und schickten ihn aller Namen eine Botschaft an Crassus, mit der Erklärung, wenn er seine Leute zurückzuerhalten wünsche, so möge er ihnen selbst ihre Geiseln zurückgeben.
socios sibi ad id bellum Osismos Lexovios Namnetes Ambiliatos Morinos Diablintes Menapios adsciscunt; auxilia ex Britannia, quae contra eas regiones posita est, arcessunt. Caes.Gall.3,9,10In das Bündnis dieses Krieges wurden auch die Osismier, Lexovier, Ramneten, Ambiliaten, Moriner, Diablintren und Menapier aufgenommen; aus den gegenüberliegenden Gegenden Britanniens beriefen sie Hilfsvölker.
iniuria retentorum equitum Romanorum, rebellio facta post deditionem, defectio datis obsidibus, tot civitatum coniuratio, in primis ne hac parte neglecta reliquae nationes sibi idem licere arbitrarentur. Caes.Gall.3,10,2Diese waren: die beleidigende Festnahme römischer Ritter; die Empörung nach erfolgter Unterwerfung; der Abfall, obgleich Geiseln gestellt waren; die Verschwörung so vieler Völkerschaften; vorzüglich die Besorgnis, die übrigen gallischen Völker möchten, wenn man diesen Teil ungestraft lasse, glauben, sie dürften das selbe tun.
itaque cum intellegeret omnes fere Gallos novis rebus studere et ad bellum mobiliter celeriterque excitari, omnes autem homines natura libertatis studio incitari et condicionem servitutis odisse, priusquam plures civitates conspirarent, partiendum sibi ac latius distribuendum exercitum putavit. Caes.Gall.3,10,3Weil er nun wusste, dass die Gallier zu Unruhen geneigt waren und sich gar leicht zu Empörungen verleiten ließen (wie denn überhaupt alle Menschen das Streben nach Freiheit und einen eingewurzelten Hass gegen die Sklaverei hätten, so fand er es angemessen, sein Heer zu teilen und in verschiedene Gegenden zu verlegen, damit sich nicht noch mehr Völkerschaften in den Bund der Empörer aufnehmen ließen.
Eodem fere tempore P. Crassus, cum in Aquitaniam pervenisset, quae pars ut ante dictum est et regionum latitudine et multitudine hominum ex tertia parte Galliae est aestimanda. cum intellegeret in illis locis sibi bellum gerendum, ubi paucis ante annis L. Valerius Praeconinus legatus exercitu pulso interfectus esset atque unde L. Manlius proconsul impedimentis amissis profugisset, non mediocrem sibi diligentiam adhibendam intellegebat. Caes.Gall.3,20,1Fast zu der selben Zeit war Publius Crassus in Aquitanien angekommen, das, wie wir schon früher bemerkten, durch natürliche Ausdehnung und Bevölkerung etwa den dritten Teil von Gallien ausmachen dürfte. Dieser wusste aber wohl, dass erin Gegenden im Feld stand, wo erst vor wenigen Jahren der Legat Lucius Valerius Praeconius geschlagen wurde und fiel, von wo sich ferner der Prokonsul Lucius Mallius mit Verlust seines Gepäcks durch schleunige Flucht hatte retten müssen. Er wollte deshalb mit großer Vorsicht zu Werke gehen.
quorum haec est condicio, uti omnibus in vita commodis una cum iis fruantur, quorum se amicitiae dediderint, si quid his per vim accidat, aut eundem casum una ferant aut sibi mortem consciscant; Caes.Gall.3,22,2deren Verhältnisse so gestellt sind, dass sie alles Gute im Leben mit denjenigen teilen, deren Freundschaft sie sich hingaben. Leiden diese auf gewaltsame Weise einen Unfall, so teilen sie mit ihnen entweder das selbe Schicksal oder nehmen sich sogar das Leben;
quod ubi Crassus animadvertit suas copias propter exiguitatem non facile diduci, hostem et vagari et vias obsidere et castris satis praesidii relinquere, ob eam causam minus commode frumentum commeatumque sibi supportari, in dies hostium numerum augeri, non cunctandum existimavit quin pugna decertaret. Caes.Gall.3,23,7Crassus aber sah wohl, dass sich seine Truppen wegen ihrer geringen Anzahl nicht wohl auseinanderlegen ließen, während die Feinde Streifzüge vornehmen, den Weg besetzen und dennoch zum Schutz ihres Lagers hinlänglich Mannschaft zurücklassen konnten. Da deshalb die Zufuhr des Getreides und sonstiger Lebensmittel für ihn ungemein schwierig, die Zahl der Feinde aber von Tag zu Tag größer wurde, glaubte er, ohne weiteres Zögern ein entscheidendes Treffen wagen zu müssen.
hos cum Suebi multis saepe bellis experti propter amplitudinem gravitatemque civitatis finibus expellere non potuissent, tamen vectigales sibi fecerunt ac multo humiliores infirmioresque redegerunt. Caes.Gall.4,3,4Obgleich nun die Sueben durch wiederholte Feindseligkeiten auch diese Germanen oft aus ihrem Land zu treiben versucht, aber wegen der Größe und Macht des Volkes nicht vermocht hatten, machten sie sie doch viel schwächer, untergeordneter und sich zinsbar.
principibus Galliae evocatis Caesar ea quae cognoverat dissimulanda sibi existimavit eorumque animis permulsis et confirmatis equitatuque imperato bellum cum Germanis gerere constituit. Caes.Gall.4,6,5Cäsar berief deshalb die Häuptlinge jener Gallier zu sich, tat aber, als wisse er nichts von diesen Umtrieben, sondern suchte sie in friedliche Stimmung zu versetzen und sie sich treu zu erhalten. Darauf verlangte er von ihnen Reiterei und beschloss, Krieg gegen die Germanen anzufangen.
haec tamen dicere: venisse invitos, eiectos domo; si suam gratiam Romani velint, posse iis utiles esse amicos; vel sibi agros attribuant, vel patiantur eos tenere quos armis possederint; (5) sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,4Indessen müssten sie ihm erklären, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben und ganz gegen ihren Willen hier seien. Wollten die Römer ihre Freundschaft, so könnten sie ihnen nützliche Freunde werden; man möge ihnen Ländereien anweisen oder gestatten, die Felder zu behalten, in deren Besitz sie sich durch Waffengewalt gesetzt hätten.
Ad haec Caesar, quae visum est, respondit; sed exitus fuit orationis: sibi nullam cum iis amicitiam esse posse, si in Gallia remanerent; Caes.Gall.4,8,1Hierauf antwortete Cäsar, was er für passend hielt, und schloss mit den Worten: solange sie in Gallien blieben, könne von Freundschaft zwischen ihm und ihnen keine Rede sein.
quorum si principes ac senatus sibi iureiurando fidem fecissent, ea condicione quae a Caesare ferretur se usuros ostendebant: ad has res conficiendas sibi tridui spatium daret. Caes.Gall.4,11,3Wenn die Häuptlinge und die Regierung dieses Volkes ihnen eidlich Freundschaft gelobten, dann wollten sie mit derjenigen Regelung ihrer Lage zufrieden sein, die Cäsar bestimme. Zur Vollendung dieses Geschäfts möge er ihnen drei Tage Zeit geben.
Hoc facto proelio Caesar neque iam sibi legatos audiendos neque condiciones accipiendas arbitrabatur ab iis, qui per dolum atque insidias petita pace ultro bellum intulissent; Caes.Gall.4,13,1Nach diesem Treffen wollte Cäsar von Gesandten und Anträgen solcher Leute, die auf trügerische und heimtückische Art zuerst um Frieden gebeten und dann ohne Ursache Feindseligkeiten angefangen hatten, nichts mehr hören.
quos sibi Caesar oblatos gavisus, illos retineri iussit, ipse omnes copias castris eduxit equitatumque, quod recenti proelio perterritum esse existimabat, agmen subsequi iussit. Caes.Gall.4,13,6Cäsar, froh, diese Leute in seiner Hand zu sehen, ließ sie im Lager festhalten. Dann zog er mit seiner ganzen Macht aus, ließ aber die Reiterei, die er durch das letzte Treffen noch in Furcht glaubte, den Nachtrag bilden.
Germanico bello confecto multis de causis Caesar statuit sibi Rhenum esse transeundum. quarum illa fuit iustissima quod, cum videret Germanos tam facile impelli ut in Galliam venirent, suis quoque rebus eos timere voluit, cum intellegerent et posse et audere populi Romani exercitum Rhenum transire. Caes.Gall.4,16,1Der Krieg mit den Germanen war vorüber, und Cäsar gedachte aus vielen Gründen, über den Rhein zu gehen: der gerechteste aber war der, dass er die Germanen ihrer eigenen Sicherheit wegen in Besorgnis setzen wollte, weil er sah, dass sie sich so leicht zu Einfällen in Gallien verleiten ließen; sie sollten also erfahren, dass das Kriegsheer des römischen Volkes Kraft und Mut genug habe, sie auch über den Rhein hinüber zu verfolgen.
ad quos cum Caesar nuntios misisset, qui postularent eos, qui sibi Galliaeque bellum intulissent, sibi dederent, responderunt: Caes.Gall.4,16,3Als Cäsar diesen eine Botschaft sandte, um die Auslieferung jener Leute, die ihn und Gallien bekriegt hätten, zu verlangen, erwiderte man ihm,
Ubii autem, qui uni ex Transrhenanis ad Caesarem legatos miserant, amicitiam fecerant, obsides dederant, magnopere orabant ut sibi auxilium ferret, quod graviter ab Suebis premerentur; Caes.Gall.4,16,5Endlich baten die Ubier, die unter allen Völkerschaften auf dem rechten Rheinufer die einzigen waren, die Gesandte an Cäsar geschickt, ein Bündnis mit ihm geschlossen und es durch Geiseln bekräftigt hatten, dringend um Hilfeleistung, weil sie von den Sueben sehr bedrängt würden.
vel si id facere occupationibus rei publicae prohiberetur, exercitum modo Rhenum transportaret; id sibi auxilium spemque reliqui temporis satis futurum. Caes.Gall.4,16,6Sollte jedoch Cäsar durch ununterbrochene Beschäftigung mit dem römischen Staatsabsichten gehindert sein, Ihnen in eigener Person Hilfe zu leisten, so möge er wenigstens eine Abteilung seines Heeres über den Rhein rücken lassen: das wäre ihnen Unterstützung und Trost genug für die Zukunft;
itaque etsi summa difficultas faciundi pontis proponebatur propter latitudinem rapiditatem altitudinemque fluminis, tamen id sibi contendendum aut aliter non traducendum exercitum existimabat. Caes.Gall.4,17,2Obgleich sich ihm nun wegen der Breite, Heftigkeit und Tiefe des Flusses für den Bau einer Brücke die größten Schwierigkeiten entgegenstellten, glaubte er doch, er müsse entweder die Sache durchsetzen oder sein Heer lieber gar nicht über den Fluss führen.
et, si tempus anni ad bellum gerendum deficeret, tamen magno sibi usui fore arbitrabatur, si modo insulam adisset, genus hominum perspexisset, loca portus aditus cognovisset. Caes.Gall.4,20,2Für den Fall übrigens, dass die Jahreszeit zur Führung eines Krieges sei nicht ausreichen sollte, glaubte er, einen bedeutenden Nutzen davon zu haben, wenn er auch nur auf der Insel landen, ihre Bevölkerung kennenlernen und die ganze Örtlichkeit, die Häfen und Landungsplätze besichtigen würde;
et cum iis una Commium, quem ipse Atrebatibus superatis regem ibi constituerat, cuius et virtutem et consilium probabat, et quem sibi fidelem esse arbitrabatur, cuiusque auctoritas in his regionibus magni habebatur, mittit. Caes.Gall.4,21,7Er gab ihnen einen gewissen Commius mit, den er über die unterworfenen Atrebaten als König gesetzt hatte und von dessen persönlicher Tapferkeit und Klugheit er eine günstige Meinung hatte. Überdies hegte er Zutrauen zu seiner Treue; auch kannte er seinen großen Einfluss in jenen Gegenden.
hoc sibi Caesar satis opportune accidisse arbitratus, quod neque post tergum hostem relinquere volebat neque belli gerendi propter anni tempus facultatem habebat neque has tantularum rerum occupationes Britanniae anteponendas iudicabat, magnum iis numerum obsidum imperat. quibus adductis eos in fidem recipit. Caes.Gall.4,22,2Dies kam dem Feldherrn zu gelegener Zeit, weil er nicht gern einen Feind im Rücken ließ und wegen der vorgerückten Jahreszeit auch nicht leicht einen Krieg durchführen konnte, am wenigsten aber so geringfügigen Unternehmungen seine Absichten wegen Britannien unterordnen wollte. Er ließ sich also von ihnen eine bedeutende Zahl Geiseln stellen und nahm das Volk selbst unter den Schutz der römischen Hoheit.
accedebat huc, quod iam in concilio Haeduorum Dumnorix dixerat sibi a Caesare regnum civitatis deferri; quod dictum Haedui graviter ferebant neque recusandi aut deprecandi causa legatos ad Caesarem mittere audebant. Caes.Gall.5,6,2Auch hatte Dumnorix in einer Versammlung der Häduer erklärt, Cäsar werde ihm die Herrschaft über seine Mitbürger übergeben; eine Äußerung, die die Häduer kränkte, ohne dass sie es wagten, dies durch Gesandte bei Cäsar zu verweigern oder dagegen Bitten vorzubringen.
posteaquam id obstinate sibi negari vidit, omni spe impetrandi adempta principes Galliae sollicitare, sevocare singulos hortarique coepit, uti in continenti remanerent; Caes.Gall.5,6,4Nachdem er aber sah, dass ihm dies hartnäckig verweigert wurde, und als im alle Hoffnung, es durchzusetzen, genommen war, suchte er die Häuptlinge Galliens aufzuhetzen, mit den einzelnen in Berührung zu treten und sie aufzufordern, sie sollten in Gallien zurückbleiben.
at, quod longius eius amentiam progredi videbat, prospiciendum, ne quid sibi ac rei publicae nocere posset. Caes.Gall.5,7,2Da er nun dessen Wahnsinn zu weit gehen sah, wollte er Vorsorge treffen, dass er weder seiner Person noch dem römischen Staatsinteresse schaden könne.
postremo quis hoc sibi persuaderet sine certa spe Ambiorigem ad eius modi consilium descendisse? Caes.Gall.5,29,5Wer endlich werde wohl glauben, Ambiorix habe sich ohne sichere Grundlage in einen solchen Plan eingelassen?
His rebus permotus Q. Titurius, cum procul Ambiorigem suos cohortantem conspexisset, interpretem suum Cn. Pompeium ad eum mittit rogatum, ut sibi militibusque parcat. Caes.Gall.5,36,1Durch diese Lage wurde Quintus Titurius bewogen, den Ambiorix, den er aus der Ferne seine Soldaten zum Kampf ermuntern sah, durch seinen Dolmetscher Gnaeus Pompeius bitten zu lassen, er möge ihn und seine Soldaten schonen.
ipse Cicero, cum tenuissima valetudine esset, ne nocturnum quidem sibi tempus ad quietem relinquebat, ut ultro militum concursu ac vocibus sibi parcere cogeretur. Caes.Gall.5,40,7Cicero selbst gönnte sich, obgleich er von sehr leidender Gesundheit war, nicht einmal die Nachtzeit Ruhe, so dass ihn die Soldaten ihrerseits bestürmten und nötigten, sich zu schonen.
alterum ad C. Fabium legatum mittit, ut in Atrebatium fines legionem adducat, qua sibi iter faciendum sciebat. Caes.Gall.5,46,3mit er seine Legion in das Gebiet der Atrebaten führe, durch das er, wie er wusste, selbst seinen Weg nehmen musste.
ac tantam sibi iam his rebus in Gallia auctoritatem comparaverat, ut undique ad eum legationes concurrerent, gratiam atque amicitiam publice privatimque peterent. Caes.Gall.5,55,4Ja er hatte sich dadurch bereits solches Ansehen erworben, das von überall her Gesandtschaften bei ihm eintrafen und für Staaten sowie für einzelne seine Gunst und Freundschaft suchten.
Ubi intellexit ultro ad se veniri, altera ex parte Senones Carnutesque conscientia facinoris instigari, altera Nervios Atuatucosque bellum Romanis parare, neque sibi voluntariorum copias defore, si ex finibus suis progredi coepisset, armatum concilium indicit. hoc more Gallorum est initium belli. Caes.Gall.5,56,1Er sah daraus, dass man ihn suche, und wusste, dass auf der einen Seite die Senonen und Carnuten ein schlechtes Gewissen hatten, auf der anderen die Nervier und Atuatuker sich zum Krieg gegen die Römer rüsteten, während es ihm selbst, sobald er über die Grenze trete, an Freiwilligen nicht fehlen konnte. Er berief also eine bewaffnete Landesversammlung. Eine solche Versammlung ist nach gallischer Art immer der Anfang eines Krieges.
cum a proximis impetrare non possent, ulteriores temptant. inventis nonnullis civitatibus iure iurando inter se confirmant obsidibusque de pecunia cavent; Ambiorigem sibi societate et foedere adiungunt. Caes.Gall.6,2,2da ihnen dies bei den nächsten nicht gelang, selbst die entlegeneren Stämme. Als sich jetzt einige Völkerschaften bereit fanden, verband man sich endlich und leistete durch Stellung von Geiseln wegen des versprochenen Geldes Sicherheit; zugleich schlossen sie auch mit Ambiorix einen Bündnisvertrag.
quibus rebus cognitis Caesar, cum undique bellum parari videret, Nervios, Atuatucos, Menapios adiunctis Cisrhenanis omnibus Germanis esse in armis, Senones ad imperatum non venire et cum Carnutibus finitimisque civitatibus consilia communicare, a Treveris Germanos crebris legationibus sollicitari, maturius sibi de bello cogitandum putavit. Caes.Gall.6,2,3Cäsar sah also überall Vorbereitungen zu Feindseligkeiten: die Nervier, Atuatuker, Menapier, zusätzlich alle verbündeten linksrheinischen Germanen standen unter Waffen; die Senonen erschienen ungeachtet seines Befehls nicht vor ihm, sondern machten mit den Carnuten und anderen Nachbarn gemeinschaftliche Sache; die Treverer endlich wiegelten unablässig mit Gesandtschaften die Germanen auf. Er glaubte also, früher als gewöhnlich an den Krieg denken zu müssen.
et, priusquam illi aut convenire aut profugere possent, magno pecoris atque hominum numero capto atque ea praeda militibus concessa vastatisque agris in deditionem venire atque obsides sibi dare coegit. Caes.Gall.6,3,2während er selbst, noch ehe sie fliehen oder sich zum Widerstand vereinigen konnten, eine große Menge Vieh und Menschen auffing, diese den Soldaten als Beute überließ und das Land verheerte, nahm er ihre Kapitulation an und zwang sie, ihm Geiseln zu stellen.
petunt atque orant, ut sibi parcat, ne communi odio Germanorum innocentes pro nocentibus poenas pendant; si amplius obsidum velit dari, pollicentur. Caes.Gall.6,9,7Sie baten demütig, er möge sie ihn doch verschonen und in seinem allgemeinen Hass gegen die Germanen nicht Unschuldige statt Schuldige büßen lassen; auch würden sie ihm, wenn er es verlange, gern noch mehr Geiseln stellen.
hi cum per se minus valerent, quod summa auctoritas antiquitus erat in Haeduis magnaeque eorum erant clientelae, Germanos atque Ariovistum sibi adiunxerant eosque ad se magnis iacturis pollicitationibusque perduxerant. Caes.Gall.6,12,2Weil die Häduer von alter Zeit an das größte Ansehen genossen und viele Schutzvölker hatten, hatten sich die weniger mächtigen Sequaner mit den Germanen unter Ariovist eingelassen und mit großen Opfern und Versprechungen in ihr Land gezogen.
sed certe dimissis per agros nuntiis sibi quemque consulere iussit. quorum pars in Arduennam silvam, pars in continentes paludes profugit. Caes.Gall.6,31,2So viel ist jedoch gewiss, dass er insgeheim Boten auf dem Land umherschickte und aufforderte, jeder solle sich selbst helfen. Die einen flohen deshalb in die Ardennen, andere in weite Sumpfgegenden;
plerique novas sibi ex loco religiones fingunt Cottaeque et Titurii calamitatem, qui in eodem occiderint castello, ante oculos ponunt. Caes.Gall.6,37,8die meisten endlich hegten wunderlichen Aberglauben wegen des Ortes selbst und dachten lebhaft an das Unglück des Cotta und Titurius, die in dem selben Bollwerk den Tod gefunden hatten (6,32 und 5,28 ff.).
celeriter sibi Senones, Parisios, Pictones, Cadurcos, Turonos, Aulercos, Lemovices, Andes reliquosque omnes, qui Oceanum attingunt, adiungit; omnium consensu ad eum defertur imperium. Caes.Gall.7,4,6schnell schlossen sich ihm auch die Senonen an, die Parisier, Pictonen, Cadurcen, Turonen, Aulercer, Lemovicen, Anden und alle jene gallischen Staaten, die an das Weltmeer grenzen. Einstimmig überträgt man ihm den Oberbefehl.
quo ex oppido cum legati ad eum venissent oratum, ut sibi ignosceret suaeque vitae consuleret, ut celeritate reliquas res conficeret, qua pleraque erat consecutus, arma conferri, equos produci, obsides dari iubet. Caes.Gall.7,12,3Als die Belagerten durch eine Botschaft um Verzeihung und Schonung baten, forderte er, um seine übrigen Absichten mit der selben Geschwindigkeit auszuführen, durch die er bisher das meiste ausgerichtet hatte, die Auslieferung der Waffen, Pferde und Geiseln.
hoc idem fit in reliquis civitatibus. in omnibus partibus incendia conspiciuntur. quae etsi magno cum dolore omnes ferebant, tamen hoc sibi solacii proponebant, quod se prope explorata victoria celeriter amissa recuperaturos confidebant. Caes.Gall.7,15,2Gleiches geschah bei den übrigen Völkerschaften, überall sah man nichts als Brand und Feuer. So schmerzlich dies nun auch den Leuten fiel, so fanden sie doch darin einen Trost, dass sie durch den Sieg, den man ja schon fast in Händen habe, diesen Verlust bald wieder zu ersetzen hofften.
imperium se a Caesare per proditionem nullum desiderare, quod habere victoria posset, quae iam esset sibi atque omnibus Gallis explorata; quin etiam ipsis remitteret, si sibi magis honorem tribuere quam ab se salutem accipere videantur. Caes.Gall.7,20,7Er brauche nicht als Verräter von Cäsar eine Herrschaft erlangen, die er durch einen Sieg gewinnen könne, der ihm und allen Galliern bereits gewiss sei; ja, er gebe ihnen sogar den Oberbefehl zurück, wenn sie glaubten, mehr ihm eine Ehre zu erweisen als von ihm ihre Rettung zu gewinnen.
sibi numquam placuisse Avaricum defendi, cuius rei testes ipsos haberet, sed factum imprudentia Biturigum et nimia obsequentia reliquorum, uti hoc incommodum acciperetur. Caes.Gall.7,29,4Sie selbst könnten bezeugen, dass er nie für die Verteidigung von Avaricum gewesen sei; dagegen sei der Unverstand der Biturigen und die allzu große Willfährigkeit der übrigen an dem erlittenen Schaden schuld.
simul in spem veniebant eius adfirmatione de reliquis adiungendis civitatibus; primumque eo tempore Galli castra munire instituerunt, et sic erant animo consternati homines insueti laboris, ut omnia, quae imperarentur, sibi patienda et perferenda existimarent. Caes.Gall.7,30,4Zugleich schöpften sie infolge seiner Versicherung die Hoffnung, auch die übrigen Völkerschaften zu gewinnen; Auch machten sich die Gallier zum ersten Mal an die Befestigung eines Lagers. Dabei bewiesen diese Leute, die sonst an keine Anstrengung gewöhnt sind, so kräftigen Sinn, dass sie glaubte, alles, was man von ihnen forderte, hinnehmen und ertragen zu müssen.
Caesar, etsi a bello atque hoste discedere detrimentosum esse existimabat, tamen non ignorans, quanta ex dissensionibus incommoda oriri consuessent, ne tanta et tam coniuncta populo Romano civitas, quam ipse semper aluisset omnibusque rebus ornasset, ad vim atque arma descenderet atque ea pars, quae minus sibi confideret, auxilia a Vercingetorige arcesseret, huic rei praevertendum existimavit Caes.Gall.7,33,1Cäsar hielt es zwar für nachteilig, sich vom Krieg und Feind zu trennen, allein er wusste auch sehr wohl, was für schädliche Folgen solche Spaltungen hätten. Um also zu verhindern, dass eine so bedeutende und mit den Römern so eng verbundene Völkerschaft, die er stets gehegt und mit allem ausgezeichnet hatte, zu Gewalttätigkeit und zu den Waffen schreite, wobei dann der schwächere Teil leicht von Vercingetorix Unterstützung erhalten dürfte, entschloss er sich, dem allen schnell zuvorzukommen.
Hoc decreto interposito cohortatus Haeduos, ut controversiarum ac dissensionis obliviscerentur atque omnibus omissis his rebus huic bello servirent eaque, quae meruissent, praemia ab se devicta Gallia exspectarent equitatumque omnem et peditum milia X sibi celeriter mitterent, quae in praesidiis rei frumentariae causa disponeret, exercitum in duas partes divisit: Caes.Gall.7,34,1Nach dieser Entscheidung ermahnte er die Häduer alle Misshelligkeiten und Streitereien zu vergessen, dagegen ihre ausschließliche Aufmerksamkeit seinem Feldzug zu widmen und von ihm dafür nach seinem Sieg über Gallien die verdiente Belohnung zu erwarten. Eiligst sollten sie ihm daher ihre ganze Reiterei und zehntausend Mann Fußvolk schicken, um diese an verschiedenen Orten zum Schutz der Zufuhr einsetzen zu können. Sein eigenes Heer teilte er in zwei Teile:
quattuor legiones in Senones Parisiosque Labieno ducendas dedit, sex ipse in Arvernos ad oppidum Gergoviam secundum flumen Elaver duxit; equitatus partem illi attribuit, partem sibi reliquit. Caes.Gall.7,34,2Vier Legionen mussten unter Labienus zu den Senonen und Parisiern ziehen, während er selbst mit sechs Legionen in das Land der Arverner gegen Gergovia längs des Elaver rückte: ebenso gab er Labienus einen Teil der Reiterei, den anderen behielt er selbst.
principesque earum civitatum, quos sibi ad consilium capiendum delegerat, prima luce cotidie ad se convenire iubebat, seu quid communicandum seu quid administrandum videretur, Caes.Gall.7,36,3Mit Aufgang der Sonne mussten täglich die Häuptlinge, die er sich zur Beratung auserlesen hatte, bei ihm erscheinen, um ihnen Mitteilungen zu machen oder Aufträge zu erteilen.
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10.02.2015 Regimen Britannicum Grexitum timet et sibi praecavet lc201502
23.02.2015 Lituania de sua securitate sollicita a Germania currus cataphractos postulavit. Quos Germani, quod sibi ipsis praesumendi essent, suppeditare posse negabant. lc201502
04.03.2015 Praeses Baracus Obama vix aut omnino non de assensu, quem legati congressus Americani orationi Beniamini Netanyahu plaudebant, laetatus est; immo prorsus quasi colapho percussus esse sibi videri debebat. At Israeliae primarius vix vixque relationes cum Americano regimine in melius mutavit, quamvis eas in angustiis esse verbis vehementer repudiaret. Orationis caput erat pactionem, quam Americani cum Iranis facere vellent non prohibituram esse, quominus pyrobolum atomicum construerent, sed, ut contrarium fieret, effecturam. Nullum maius periculum mundo impendere quam nuptias militantium Islamitarum cum pyrobolo atomico factas. Obama castigationi huius orationis dicacule et mordaciter renitebatur. lc201503
17.03.2015 Alexis Tsipras, Graecus administer primarius, septimana subsequente in Germaniam proficiscens cancellariam Merkel conveniet. Non desunt turbae, quibus moderandum sit. Interea administer Schäuble exacerbatis verbis totam fiduciam iam deperditam esse dixit; gubernationem Graecam non modo pacta frangere, sed etiam civibus suis verum non dicere; neminem sibi adhuc explicare potuisse, qua ratione Graeci per suas pecuniarias angustias penetrare vellent. lc201503
18.03.2015 Syriaca militia se aeroplanum automatarium Americanorum prope urbem Latakiam decussisse annuntiat. Americani ipsi aeroplanum sibi e custodia et gubernatione ablatum esse dicunt. lc201503
20.03.2015 Beniaminus Netanyahu aliter atque ante electiones, nunc se causam duarum rerum publicarum defensurum esse affirmavit. Utrum ante electiones electores fefellerit aut post electiones politicos peregrinos piaculare velit, sibi quisque secreto pensitet. Americanus enim praeses morosus et per suum secretatium statalem victoriam electoriam gratulatus erat. lc201503
22.03.2015 Secta, quae se "Islamici Status computatrorum invasorum legio" nominat, tabellam nominum et inscriptionum centum circiter hominum Americanorum, qui militiae adessent et hostiliter in chaliphatum egissent, publicavit, quos suos asseclas occidere iubent. Quamquam auctoritas tabellae nondum constat, magistratus eos, qui enumerantur, ut sibi praecaverent, monuerunt. lc201503
25.03.2015 Baracus Obama relationem, qua cum primario Netanyahu uteretur, negotialem esse nuncupavit: illum suam civitatem, quemadmodum sibi optimum esse videretur, repraesentare, eodemque modo se ipsum agere; se non cum Netanyahu manibus invicem apprehensis "kumbaya" (domine, huc veni!) canere. lc201503
28.03.2015 Americana Amanda Knox et Italus Raphael Sollecito, qui in Italia de nece Britannicae studentis Meredith Kercher anno MMVII facta compluriens in ius vocati erant, nunc a summo iudicio sententia terminali crimine absoluti sunt. Amanda Knox se sibi vitam redditam esse gaudere dixit. lc201503
29.03.2015 Pristina brevis amatrix Andreae Lubitz, eius viri, cui congubernatori mors CL epibatarum praestanda est, eum aegritudine et perturbatione animi usum esse diurnarios edocuit. Eum olim dixisse meminit: "Aliquando faciam, quod totum systema mutet. Omnes tum nomen meum scient neque iam obliviscentur." Sibi eum aeroplanum demisisse esse persuasum, cum se propter malam valetudinem numquam magistrum aeroplanorum longinqua spatia volantium futurum esse sibi conscius factus esset. lc201503
04.04.2015 Tatari Crimenses, ex quo Russi Crimaeam paeninsulam mense Martio superioris anni adiunxerunt, a re publica sibi remoti esse videntur. Quare Turcae, quibus multa cum Tataris communia sunt, commissionem ab iuribus hominum in Crimaeam delegare cogitant, quae, num talia iura violentur, recognoscat. lc201504
08.04.2015 Quamquam Alexis Tsipras, Graecus primarius, sibi a Russis pecuniam mutuam datum iri sperare vix potest, Moscoviam profectus est. Quid sibi vult? Utrum stomachosis consociis Europaeis ante oculos ponere sibi esse optionem? An animos Graecorum electorum paulatim indignantium compellere? An Russis fruges Graeca terra editas et sanctionibus repressas sua comitate et benignitate condire? Nescio an paululum ex omnibus tribus. Et Putin, quid is sibi vult? Ei perquam sit iucundum scitu esse quendam media in Europa, qui secum consentiat. Tsipras sanctiones Europaeas iam in antecessum viam, quae nusquam duceret, nominaverat. Etiam alteram scaenam minacem Graeci construunt, cum pensiones damnorum, quas ex secundo bello mundano a Germanis repetunt, numeris signant. Quidquid id est, timeo Danais et res repetentibus. lc201504
02.05.2015 Sinistrorsus itemque dextrorsus vergentes et qui sibi revolutionarii esse videntur Kalendis Maiis reclamitare consuerunt neque semper atque ubique pace utuntur. Constantinopoli centum quadraginta agitatores prehensi sunt, qui in occlusam plateian Taxim penetrare conarentur et praesidem Erdogan furem et interemptorem sugillabant. Berolini "actiones revolutionariae" parvis casibus intervenientibus relative tranquillae fuerunt. Sed Hamaburgi graves tumultus custodes publicos non siverunt respirare. Duo greges, alter sub titulo "Proletarii patriam non habent", alter "Hamaburgum rubrum videt" iniuriosi per vias procedebant. lc201505Die Linken und Rechten und die sich für Revolutionäre halten demonstrieren gewöhnlich am 1. Mai und bleiben nicht immer und überall friedlich.In Istanbul wurden 140 Akteure festgenommen, die auf den gesperrten Taxim-Platz vordringen wollten und Präsident Erdogan als Dieb und Mörder beschimpften. In Berlin verlierefen die "revolutionären Aktionen" bei einigen kleineren Zwischenfällen relativ friedlich. In Hamburg aber ließen schwere Unruhen die Polizei nicht zu Atem kommen.Zwei Gruppen, die eine unter dem Motto "Das Proletariat hat keine Heimat", die andere "Hamburg sieht rot", zogen gewalttätig durch die Straßen.
08.05.2015 Adel al-Dschubeir, Saudianorum administer a rebus externis, postquam Americanum collegam, Ioannem Kerry convenit, Houthis in Iemenia armistitium quinque dierum ad eos, qui alieno auxilio indigeant, adiuvandos commendat. Insimul autem suum regimen copias pedestres in Iemeniam missurum esse non negavit, si sibi in rem esse videretur. Kerry Houthis, ut id propopositum acciperent, suasit. lc201505Der saudische Außenminister Adel al-Dschubeir, bietet, nachdem er seinen amerikanischen Kollegen John Kerry getroffen hat, den Houthis eine fünftägige Waffenruhe an, um diejenenigen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, zu unterstützen. Gleichzeitig schloss er nicht aus, dass seine Regierung auch Bodentruppen in den Jemen schicken werde, wenn es ihr sachdienlich erscheine. Kerry riet den Houthis, dieses Angebot anzunehmen.
22.05.2015 Rigae, in capite Lettoniae, Europaea Unio et sex civitates, quae olim ad Unionem Sovieticam pertinebant (Ucrania, Albarussia, Moldavia, Armenia, Atropatene, Georgia), conventum culminatum "Sodalitatis Orientalis" quartum, postquam anno MMIX conditus est, perhibent. Qui conventus rebus Ucranicis et controversiis cum Russia habitis obnubilatus erat. Angela Merkel "Sodalitatem Orientalem" non ad Unionem amplificandam spectare dixit, sed instrumentum esse propius inter se accedendi. Nonnullae civitates participantes Russiam in declaratione terminali aggressionis condemnari volebant; quod aliae, sicut Armenia ac Albarussia, quae ad Unionem Eurasiaticam a Russis propagatam vergunt, reiciebant. Praeter comminationem Russicam etiam altera causa se venditabat: Die Iovis vesperi Tsipras, Hollande, Merkel duas horas de attritis Graecorum rebus monetariis colloquebantur. David Cameron, qui principialiter de Unione reformanda agere in animo habuerat, audientiam sibi facere non potuit. Die Veneris conventus finem habebit. lc201505In Riga, der Hauptstadt Lettlands, halten die Europäische Union und sechs Staaten, die früher zur Sowjetunion gehörten (Ukraine, Weißrussland, Moldavien, Armenien, Aserbaidschan, Georgien), zum vierten Mal seit seiner Gründung ihren Gipfel "Östliche Partnerschaft" ab. Dieses Treffen war von den Geschehnissen in der Ukraine und dem Streit mit Russland überschattet. Angela Merkel sagte, die "Östliche Partnerschaft" ziele nicht auf eine Erweiterung der EU, sondern sei ein Instrument sich näherzukommen. Einige teilnehmende Staaten wollten, dass Russland in der Schlusserklärung der Aggression beschuldigt werde. Das haben andere, wie Armenien und Weißrussland, die der von Russland betriebenen Eurasischen Union zuneigen, zurückgewiesen. Außer der russischen Bedrohung drängte sich noch ein anderes Thema nach vorn: Am Donnerstag Abend sprachen Tsipras, Hollande und Merkel zwei Stunden über die angegriffenen Finanzen Griechenland. David Cameron, der grundsätzlich über eine notwendige Reform der Union hatte verhandeln wollen, konnte sich kein Gehör verschaffen. Am Freitag wird das Treffen zu Ende gehen.
26.05.2015 Ash Carter, Americanus administer a defensione, milites Iraquianos, quod eis voluntas pugnandi deesset, graviter accusavit: quos, quamquam numero militantes Islamici Status urbem Ramadi petentes superavissent, loco decessisse neque ad urbem defendendam paratos fuisse. Haider al-Abadi, Iraquianus praeses, his opprobriis indignatus Americanum administrum non recte instructum sibi videri opposuit. Etiam Irani Americanos reprehendunt: eos adesse, ut auxiliarentur, neque tamen digitum urbis Ramadi defendendae causa porrexisse. Intera Ioannes Biden, Americanus praeses vicarius, ut animos permulceret, cum al-Abadi telefonice collocutus Americanos merita militum Iraquianorum militum magni aestimare affirmavit. lc201505Der amerikanische Verteidigungsminister Ash Carter hat gegen die irakischen Soldaten den schweren Vorwurf erhoben, es fehle ihnen der Kampfeswille. Obwohl sie den Kämpfern des Islamischen Staates, die Ramadi angriffen, zahlenmäßig überlegen gewesen seien, hätten sie das Feld geräumt und seien nicht bereit gewesen, die Stadt zu verteidigen. Der irakische Präsident Haider al-Abadi, der über diese Vorwürfe empört ist, hat zurückgegeben, der amerikanische Verteidigungsminister scheine ihm nicht richtig informiert zu sein. Auch die Iraner kritisieren die Amerikaner: sie seien da, um zu helfen, hätten aber zur Verteidigung von Ramadi keinen Finger gerührt. inzwischen hat der amerikanische Vizepräsident, um die Gemüter zu beruhigen, mit al-Abadi telefoniert und versichert, die Amerikaner wüssten die Verdienste des irakischen Militärs sehr zu schätzen.
08.06.2015 Ioannes Claudius Juncker se a Graeco primario Tsipras refutatum esse dixit, quod sibi promissam tabellam propositorum denuo pertractatam non misisset. Etiamsi eius amicus esset, etiam amicitiam minimo regularum dixit indigere. Varoufakis postulationes creditorum id intendere dixit, ut regimen Graecum perterreretur. Quod autem se perterreri non sinere. lc201506Jean Claude Juncker sagte, er fühle sich von dem griechischen Ministerpräsidenten Tsipras vor den Kopf gestoßen, weil er ihm die versprochene Neubearbeitung der Vorschlagsliste nicht geschickt habe. Auch wenn er sein Freund sei, so bedürfe auch Freundschaft ein Mindestmaß an Regeln. Varoufakis sagte die Vorschläge der Gläubiger zielten darauf ab, die griechische Regierung zu terrorisieren. Diese lasse sich aber nicht terrorisieren.
13.06.2015 Regimen Graecum hac septimana vergente denuo recentia proposita creditoribus Europaeis Bruxellis traditurum iri annuntiavit. "Rubra linea", quam Graeci transcendere nolunt, pensionibus et mercedibus describitur; quae ne minuantur, Graeci recusant. Cum Graeci ipsi saepe atque iterum sibi controversias compositum iri persuasum esse dicant, civitatum sodalium secretarii statales a rebus nummariis Solis die Bratislaviae primum de necessitate, si qua accideret, deliberaverunt. Qua re ubique in Europa mercatibus nummariis inquietatis partium pretia minuebantur. Proximo Iovis die participes Euronis Christina Lagarde assistente denuo Bruxellis disceptabunt. lc201506Die griechische Regierung hat angekündigt, an diesem Wochenende erneut neue Vorschläge den europäischen Gläubigern in Brüssel zu übergeben. Die "Rote Linie", die die Griechen nicht überschreiten wollen, wird durch die Renten und die Löhne gezogen: sie zu herabzusetzen lehnen die Griechen ab. Während die Griechen selbst immer wieder die Überzeugung äußern, dass der Streit beigelegt wird, haben die für Finanzen zuständigen Staatssekretäre der Mitgliedsstaaten am Sonntag zum ersten Mal in Bratislava über den möglichen Notfall beraten. Dadurch wurden die Finanzmärkte in ganz Europa beunruhigt und die Aktienkurse sanken. Am nächsten Donnerstag werden die Euromitglieder im Beisein von Christine Lagarde erneut in Brüssel tagen.
16.07.2015  Postquam domna Zoe Konstantopoulou, praeses parlamentaria, primum tacticis de causis initium sessionis prolatavit, parlamentarii denique congressi post diuturnam et tractuosam disceptationem, in qua identidem defectio alterius optionis deplorabatur, invisum austeritatis programma comprobaverunt. CCXXIX delegati suffragati sunt, LXIV sunt refragati, inter quos etiam Varoufakis et XXXI alii, qui Partis Syrizae sunt. Primarius Tsipras ergo maioritatem regendi (CLXII sedes ex CCC) amisit. Antea, id si accideret, sibi difficile fore, ut regere pergeret, dixerat. Sed etiam Euangelos Meimarakis, qui opponenti Neae Democratiae praeest, ne primario diffidentia nuncupetur aut novae electiones exhibeantur, dissuadet. lc201507Nachdem die Parlamentspräsidentin Frau Zoe Konstantopoulou die Parlamentssitzung anfangs aus taktischen Gründen verzögert hatte, trat das Parlament schließlich zusammen und stimmte nach einer langwierigen und zähen Diskussion, in der wiederholt das Fehlen einer Alternative beklagt wurde, für das verhasste Austeritätsprogramm. 229 Abgeordnete stimmten dafür, 64 dagegen, darunter auch Varoufakis und 31 weitere Mitglieder von Syriza. Ministerpräsident Tsipras hat also die Regierungsmehrheit (162 von 300 Sitzen) verloren. Für diesen Fall hatte er vorher gesagt, werde es schwer für ihn weiterzuregieren. Aber auch Euangelos Meimarakis, der Vorsitzende der oppositionellen Nea Demokratia hält nichts von einem Misstrauensvotum oder Neuwahlen.
28.07.2015  Praeses Baracus Obama ex Kenia in Aethiopiam iter perrexit. Ibi, quae inter se repugnantia sibi proposuit, non facile persolvet. Nam ex hac parte iura hominum in Aethiopia, quae propemodum imperiose regitur, non ita respiciuntur, ut praeses Americanus hanc rem silentio praeterire possit, illinc cooperationem et societatem Aethiopum ad tromocratiam imprimis in Somalia debellandam expetit. At Hailemariam Desalegn, Aethiopicus administer primarius, se non multum in re publica a praeside Obama dissentire dixit et res se melius habere et progredi, quam publice describerentur. Sermones inciderunt etiam de Somalia, ubi islamistica militia Al-Shabaab suam sedem habet et pridie diruptione bombae autoraedariae quindecim homines interfecti erant, et de Sudania Australi, ubi pax, si aliqua pax, fragilissima est. Colloquia de Sudania hodie maiore coetu vicinorum moderatorum continuabuntur. lc201507Präsident Barack Obama ist aus Kenia nach Äthiopien weitergereist. Dort wird er seine in sich widersprüchliche Aufgabe nicht leicht lösen können: Denn einerseits werden in Äthiopien, das nahezu autoritär regiert wird, die Menschenrechte nicht so respektiert, dass der amerikanische Präsident dieses Thema stillschweigend übergehen könnte; andererseits wünscht er Bündnis und Zusammenarbeit mit den Äthiopiern im Kampf gegen den Terrorismu8s, besonders in Somalia. Aber der äthiopische Ministerpräsident Hailemariam Desalegn behauptete er sehe keinen großen Unterschied zwischen seinen politischen Anschauungen und denen von Präsident Obama, und die Dinge verhielten und entwickelten sich besser, als sie in der Öffentlichkeit dargestellt würden. Die Gespräche bezogen sich auch auf Somalia, wo die islamistische Al-Shabaab-Miliz zu Hause ist und tags zuvor durch eine Autobombe 15 Menschen getötet worden waren, und auf den Süd-Sudan, wo der Frieden, wenn es überhaupt Frieden ist, höchst brüchig ist. Die Gespräche über den Sudan werden heute im größerem Kreis benachbarter Politiker fortgesetzt.
  Pueris exploratoribus Americanis nunc etiam homosexuales duces sibi eligere licet. Utinam ne a recta semita aberraverint! lc201507Die amerikanischen Pfadfinder dürfen sich jetzt auch homosexuelle Führer wählen. Hoffentlich haben sie den rechten Pfad nicht verlassen.
29.07.2015  Nato die Martis Bruxellis arbitratu Turcarum extra ordinem consilium habuit. Si quis exspectaverat ancipitem Turcarum strategiam ignominia appellari, deceptus est. Ii, qui in antecessum actiones Turcarum in Curdos moderandas esse pacique cum Curdis servire non desinendum dixerant, in conventu ipso obmutuisse videbantur. In promulgatione terminali Ioannes Stoltenberg, Natonis secretarius generalis, unitatem et concordiam organizationis primo loco posuit: Natonem Turcis contra tromocratiam cuiusvis generis pugnantibus plenam solidaritatem oblaturam esse. Nullum autem verbum de Turcicis ictibus in Curdos perpetratis, nullum verbum de conaminibus pacis ineundae infirmatis. Num Nato eiusque secretarius generalis praesidi Erdogan epistulam libere agendi dederunt? Nonne sibi ipsis cladem acerbam importaverunt? Quae, si tardissime, apparebunt, cum etiam parlamentaria et philocurdica factio HDP, quae maioritatem regendi factionis AKP, cui Erdogan praesidet, prohibuerat, pars tromocratiae pugnae esse declarabitur. lc201507Die Nato hielt am Dienstag auf Wunsch der Türken in Brüssel eine außerordentliche Sitzung ab. Wenn jemand erwartet hatte, dass die Doppelstrategie der Türken angeprangert werde, sah sich getäuscht. Diejenigen, die im Vorfeld gefordert hatten, die Türken müssten ihre Maßnahmen mäßigen und den Friedensprozess mit den Kurden fortsetzen, waren in der Sitzung selbst offenbar verstummt. Im Schlusskommuniqué rückte Generalsekretär Jens Stoltenberg die Einheit und Geschlossenheit des Bündnisses an die erste Stelle: Die Nato sei mit den Türken im Kampf gegen Terrorismus gleich welcher Art voll solidarisch. Kein Wort über die türkischen Luftschläge gegen die Kurden, kein Wort über die Aussetzung des Friedensprozesses. Haben die Nato und ihr Generalsekretär Präsident etwas einen Freibrief ausgestellt? Haben sie sich nicht selbst eine bittere Niederlage zugefügt? Dies wird spätestens deutlich werden, sobald auch von der parlamentarischen und prokurdischen Partei HDP, die die absolute Mehrheit der von Erdogan geführten AKP verhindert hatte, verkündet wird, sie spiele im antiterroristischen Kampf eine Rolle.
30.07.2015  Wolfgangus Schäuble, Germanicus administer a rebus nummariis, auctoritatem Commissionis Europaeae compescere cogitat. Iudicialem custodiam mercatus interni et certaminis oeconomici a Commissione ad liberas et solutas institutiones sui iuris transferendam esse putat. Sibi persuasum esse eo minus custodiae esse Commissionis, quo magis politice agat. Ut Commissio eodem tempore et actrix et custos sit, fieri non licere. Quod propositum etiam Britannis et David Cameron placeat. lc201507Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäublebeabsichtigt, die Kompetenz der Europäischen Kommission einzuschränken. Er glaubt, man solle die Rechtsaufsicht über den Binnenmarkt und Wettbewerb auf unabhängige und autonome Institutionen übertragen. Er sei überzeugt, der Kommission stehe um so weniger Kontrolle zu, je mehr sie politisch tätig ist. Dass die Kommission zugleich handele und kontrolliere, dürfe nicht erlaubt sein. Dieser Vorschlag dürfte auch den Briten und David Cameron gefallen.
05.08.2015  Russia ad Unitas Nationes denuo magnam partem (duodecies centena milia chiliometrorum quadratorum) continentis Arcticae sibi arrogavit. Similis petitio Russorum anno MMI, quod firmamenta deessent, repudiata erat. Quae scientiae pervestigatione comprobata nunc adesse Russicum ministerium a rebus externis protulit. Sed etiam ceterae quattuor civitates, quae Arcticae confines sunt, Norvegia, Dania, Canada, Foederatae Civitates Americae, aliquid iuris adversus Russos habent et suam quaeque partem postulant. lc201508Russland forderte bei den Vereinten Nationen erneut einen großen Teil (1.2 qkm) der Arktis für sich ein. Ein ähnlicher Vorstoß war 2001, weil es an Beweisen fehlte, zurückgewiesen worden. Dass diese nun wissenschaftlich fundiert vorlägen, hat das russische Außenministerium verlauten lassen. Aber auch die vier übrigen Anrainerstaaten der Arktis, Norwegen, Dänemark, Canada und die USA, erheben gegenüber den Russen Ansprüche und fordern jeweils ihren Anteil ein.
13.08.2015  Navigatio a Turcia in insulam Coum brevis est (V chiliometrorum) ideoque a profugis eximia habetur. Septem milia profugorum iam adsunt in parva insula cottidieque aliquot centum affluunt, ut hominibus egentibus res ne maxime quidem necessariae, nedum receptacula aut vestimenta aut satis cibariorum suppeditari possint. Sub sole urente in stadio insulae versantur. Neque custodes publici rebus tumultuariis moderari valent, ut periculum sit, ne homines sibi invicem vim et manus afferant. Georgius Kyritsis, praefectus urbis, litteras atroces Athenas mittens magistratus rei publicae periculum et responsalitatem in se recipere iussit. Ut miseria minuatur, Athenienses nunc navem hospitalem miserunt, quae tertiam circiter partem profugorum reciperet. lc201508Der Seeweg von der Türkei zur Insel Kos ist kurz (5 km) und wird deswegen von Flüchtlingen bevorzugt. 7000 Flüchtlinge sind schon auf der kleinen Insel und täglich kommen einige hundert dazu, so dass den Menschen in ihrer Not nicht einmal das Notwendigste gegeben werden kann, geschweige denn Unterkunft, Kleidung oder genug zu Essen. Sie halten sich unter sengender Sonne im Stadion der Insel auf. Auch die Polizei bekommt die Notlage nicht in den Griff, so dass es zu gewaltsamen Übergriffen kommen könnte. Der Bürgermeister Georgios Kyritsis hat einen Brandbrief nach Athen geschickt, in dem er die Regierungsbehörden auffordert, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Um die Notlage zu mindern, hat Athen jetzt ein Fahrgastschiff geschickt, das ungefähr ein Drittel der Flüchtlinge aufnehmen kann.
05.09.2015  Si adhuc bellum civile in Syria facile componi ac molimina Islamici Status profligari posse speraveras, si modo Americani et Russi idem vellent atque idem nollent, tibi istam spem redintegrare licet. Consortium enim Radiodiffusionum Publicarum Germaniae (ARD) refert, Vladimirum Putin Vladivostokii publice auspicatum esse posse fieri, ut Russi internationalis coalitionis, quae Americanis ducibus Islamico Statui ictus aerios imponit, participes fierent. Putin se ea de re cum praeside Obama, cum praeside Erdogan, cum repraesentantibus Arabiae Saudianae, Iordaniae, Aegypti se in sermones dedisse dixit. Quam spem autem renovatam, nullo motu perturbatam esse mirum sit. Mirum enim esset, nisi praeses Russicus etiam aliud quid praeter incommodum Islamici Status sequeretur: Primum enim semper melius est partem rerum gerendarum esse, quam tacitum perferre, quae alii decreverint. Deinde Putin cordi sit, internationalem isolationem superare, quam sibi ex annexione Crimaeae et ex societate cum Ucranicis separatistis consciverit. Denique praeses Putin, similiter atque Turcae simulatione Islamistarum impugnandorum suos vere hostes (PKK) oppugnabant, speciem quaerat, ut suum verum socium Bashar al Assad in summo discrimine versantem tueatur, et, ne quid mali perpetiatur, impediat. Sed spes, ut dicitur, ultima perit. lc201509Wenn man bisher der Meinung war, der syrische Bürgerkrieg könne leicht beigelegt und die Machenschaften des IS zunichte gemacht werden, sofern nur die Amerikaner und Russen an einem Strang zögen, so darf man neue Hoffnung schöpfen. Denn die ARD berichtet, Wladimir Putin habe in Wladiwostok laut darüber nachgedacht, dass Russland der Internationalen Koalition beitreten könne, die unter der Führung der Amerikaner dem IS Luftschläge versetzt. Putin sagte, er habe darüber Gespräche mit Präsident Obama, Präsident Erdogan und Vertretern Saudiarabiens, Jordaniens und Ägyptens angeknüpft. Dass diese neue Hoffnung aber ungetrübt wäre, wäre wohl zu verwundern. Es wäre nämlich seltsam, wenn der russische Präsident neben der Schädigung des IS nicht noch Nebenabsichten verfolgte: Zunächst ist es nämlich immer besser, Teil des Geschehens zu sein, als stillschweigend hinzunehmen, was andere beschlossen haben. Dann dürfte Putin daran gelegen sein, die internationale Isolation, die er sich durch durch die Annexion der Krim und sein Bündnis mit den ukrainischen Separatisten zugezogen hat, zu überwinden. Endlich dürfte Präsident Putin auch, ähnlich wie die Türkei unter dem Vorwand gegen den IS zu kämpfen, ihre eigentlichen Feinde (die PKK) bekämpft hat, einen Vorwand suchen, seinen eigentlichen Verbündeten, Baschar al Assad, in der größten Gefahr zu schützen und zu verhindern, dass ihm etwas passiert. Aber die Hoffnung stirbt, wie es heißt, zuletzt.
10.09.2015  Ioannes Claudius Juncker Argentorati ad parlamentarios Europaeos orationem habens solidaritatem Europaeorum in perfugis recipiendis repetivit. Civitates Europaeae Unionis necessarias opes habere, ut homines bellum, terrorem, oppressionem fugientes adiuvarent. Quod esse humanitatis et hominum dignitatis. Nunc non esse tempus se timiditati tradendi sed prompte et communiter agendi. Europam sibi esse eum furnarium, qui in insula Coo perfugis panes percoctos donaret, vel eos cives, qui Monaci perfugas plaudentes salutarent. Eius oratio omne tulit punctum. Sed paucissimos ad eius monita perficienda paratos fore eodem vespere Danienses demonstraverunt, qui omnem ferriviarium commeatum cum Germania ad tempus intermiserunt. Perfugae, quorum plerique in Suetiam pergere in animis habebant nunc in civitate Slesvico-Holsatia vel ad Rødby, quae urbs in insula Lalandia sita est, haerent. lc201509Jean-Claude Juncker hat in einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg die Solidarität der Europäer bei der Aufnahme der Flüchtlinge eingefordert. Die Staaten der EU hätten die nötigen Mittel, um Menschen, die vor Krieg, Terror und Unterdrückung auf der Flucht seien, zu helfen. Dies sei ein Gebot der Menschlichkeit und Menschenwürde. Jetzt sei nicht die Zeit, sich der Ängstlichkeit hinzugeben, sondern entschlossen und gemeinsam zu handeln. Europa, das sei für ihn der Bäcker, der auf Kos den Flüchtlingen sein Brot verschenke, oder die Bürger, die in München die Flüchtlinge mit Beifall begrüßten. Seine Rede fand aller Beifall. Aber dass sie die wenigsten in die Tat umsetzen wollen, zeigten am gleichen Abend die Dänen, die jeden Bahnverkehr mit Deutschland bis auf weiteres einstellten. Die Flüchtlinge, von denen die meisten nach Schweden weiter wollten, hängen jetzt in Schleswig-Holstein oder bei Rødby, einer Stadt auf der Insel Lolland, fest.
14.09.2015  Ex ultimo die mensis Augusti LXIII milia profugorum Monacum advenerunt. Etiam Germaniae vixdum facultas est tam multorum profugorum tanta frequentia et celeritate affluentium excipiendorum. Ad eos distribuendos societas ferriviaria foederalis interea, quod tramina specialia defecerunt, etiam regularia tramina adhibet. Ut huic impetui vis displosiva adimeretur, regimen foederale nationales fines Germaniae praeter consuetudinem rursus custodiendos esse decrevit. Imprimis fines, qui Bavariam ab Austria dividunt, eis profugis, qui rato diplomate carent, transgredi non iam licebit. Germanicus administer rerum internarum profugis agnoscendum esse dixit, sibi non licere eam Europae terram, ubi vivere vellent, ad suam voluntatem exquirere. Commeatus ferriviarius inter Austriam et Germaniam in praesentia intermissus est. lc201509Seit Ende August sind in München 63'000 Flüchtlinge angekommen. Auch Deutschland ist kaum mehr in der Lage, so viele Flüchtlinge, die in solcher Dichte und Schnelligkeit andrängen, aufzunehmen. Um sie zu verteilen. setzt die Bundesbahn inzwischen, weil die Sonderzüge ausgehen, auch reguläre Züge ein. Um diesem Ansturm seine explosive Kraft zu nehmen, hat die Bundesregierung beschlossen, die deutschen Grenzen ausnahmsweise wieder zu kontrollieren. Insbesondere die bayrisch-österreichische Grenze dürfen die Flüchtlinge ohne gültige Reisepapiere nicht mehr überqueren. Der deutsche Innenminister sagte, die Flüchtlinge müssten akzeptieren, dass sie sich das Land in Europa, wo sie leben wollten, nicht nach eigenem Wunsch aussuchen könnten. Der Bahnverkehr zwischen Österreich und Deutschland ist zur Zeit ausgesetzt.
22.09.2015  Benjaminus Netanjahu, Israelicus princeps administer, cum praefecto imperatorum praefectoque munerum intellegentiae Moscoviam profectus est, ut Russico praesidi Vladimiro Putin suos scrupulos denuniaret, qui ex amplificata militari praesentia Russorum in Syria nascerentur. Explanavit sibi certum deliberatumque esse, ne arma moderna Hisbollae in Libanum traderentur, impedire; nam exercitum Syriacum atque Iraniam id agere, ut in iugis Golan alteram aciem contra Israeliam instruerent. Putin Russiam modeste et cogitate acturam et pericula suarum actionum praestaturam esse respondit. Praeterea se scire Syriam, quae de sua integritate atque existentia timeret, ad alteram aciem instruendam non munitam esse. lc201509Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist mit seinem Generalstabschef und dem Leiter seines Geheimdienstes nach Moskau gereist, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seine Bedenken über diie erweiterte russische Militärpräsenz in Syrien vorzutragen. Er erklärte, er sei fest entschlossen zu verhindern, dass moderne Waffen zur Hisbollah in den Libanon gelangten; denn die syrische Armee und der Iran verfolgten das Ziel, auf den Golan-Höhen eine zweite Front gegen Israel zu errichten. Putin erwiderte, Russland werde zurückhaltend und bedachtsam agieren und verantwortlich handeln. Außerdem wisse er, dass Syrien, das um seinen staatlichen Bestand fürchten müsse, nicht in der Lage sei, eine zweite Front zu errichten.
23.09.2015  Peter Sloterdijk philosophus quidam non ignotus cancellariam Merkel sibi in luce incerta titubare videri (in Handelsblatt) scribens feminam, quae se politicae artis peritam esse profitetur et perita esse putatur, etiam philosophiae peritam esse putare videtur. Nam cum eam ex decem annis in arduis declivibus incerto pede prolabi dicit, eam nihil aliud facere dicit atque id, quod philosophi ex saeculis faciunt. Pudeat credo philosophum a politico eam sapientiam postulare, quam ipse praestare nequeat. Ut enim philosophus veritatem non habet, sed quaerit, etiam politicus totam et rectam viam tantulum novit, ut melius arrogantem politiae summam et ductum remittens parvis passibus in rectum eat et, quae fieri possunt, faciat. lc201509Wenn der nicht unbekannte Philosoph Peter Sloterdijk (im Handelsblatt) schreibt, Kanzlerin Merkel scheine ihm dahinzudämmern, so scheint er eine Frau, die sich als Politikerin bekennt und auch dafür gilt, für eine Philosophin zu halten. Denn wenn er sagt, dass sie seit 10 Jahren auf Steilhängen unsicher dahingleitet, dann sagt er, sie mache nichts anderes, als was Philosophen seit Jahrhunderten machen. Ein Philosoph sollte sich schämen, von einem Politiker die Weisheit zu verlangen, die er selbst nicht bieten kann. Wie nämlich der Philosoph die Wahrheit nicht hat, sondern sucht, kennt ein Politiker den gesamten rechten Weg so wenig, dass er besser auf den anmaßenden Anspruch von Politikwissens und Führung verzichtet und in kleinen Schritten in die richtige Richtung geht und das Machbare macht.
28.09.2015  Catalanis hesterno die Solis parlamentum regionale eligendum fuit. Quae electio quadamtenus displosiva erat, quod plebiscito aut certe temptamine affectionum erga separationem Cataloniae ab Hispania conficiendam tincta erat. Arturus Mas, princeps Cataloniae administer, se Catalanos intra XVIII menses in libertatem vindicaturum esse promiserat, si foret, ut foederatio separatistarum maioritatem regendi assequeretur. A quo proposito eventus electionis exigue aberrare videtur (LXII ex CXXXV sedibus). Mas, ut maioritatem suffragiorum consequatur, etiam sinistram partem, quae correptive CPU (canditatura popularis unitatis) nominatur et X sedes assecuta est, ad suam foederationem acquirere debet. Cuius autem asseclae separationem quidem appetunt, Mas autem primarium vehementer abnuunt. Separatistae eam, quae sibi videtur, victoriam cohonestant. Matritenses constanter tergiversantur. lc201509Die Katalanen hatten am gestrigen Sonntag ein Regionalparlament zu wählen. Diese Wahl war einigermaßen brisant, weil sie den Anstrich einer Volksabstimmung oder wenigstens eines Stimmungstests über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien hatte. Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas hatte versprochen, die Katalanen innerhalb 18 Monate in die Unabhängigkeit zu führen, wenn die Allianz der Separatisten die absolute Mehrheit erzielte. Dieses Zeil scheint das Ergebnis knapp zu verfehlen (62 von 135 Sitzen). Um die Mehrheit der Stimmen zu erreichen, muss Mas auch die Linke, abgekürzt die CPU (Kandidatur der Volkseinheit), die 10 Sitze errungen hat, für seine Allianz gewinnen. Deren Anhänger wollen zwar auch die Abtrennung, lehnen aber nachdrücklich Mas als ersten Mann ab. Die Separatisten feiern das, was sie für ihren Sieg halten, Madrid ab zeigt ihnen mach wie vor die kalte Schulter.
08.10.2015  Angela Merkel et Franciscus Hollande hesterno die Mercurii communiter Argentorati in hemicyclo parlamenti Europaei verba facientes validam Europam flagitaverunt. Delegatos de redeunte nationalismo praemonuerunt; proprietatem politicam uniuscuiusque civitatis non per se esse pretiosam sed omnium proprietates politicas colligandas esse: agi aut de corroboratione aut de exitu Europae. Neque tamen eorum verba omnium assensu probabantur: Principes populisticarum er nationalisticarum partium dextrarum Nigellus Farage (dux factionis Libertatis Regni Britanniarum) et Marina le Pen (praeses Frontis Nationalis) Europam iam naufragavisse asserunt et suas civitates Unionem relinquere iubent. Merkel se commotam esse dissimulans ironice respondit, sibi aliquot oratores auscultanti cavendum esse, ne animo deprimeretur. Hollande liberam vocem mittens et, ne de statu suo deiceretur, annitens eos, qui Unionem Europaeam detrectarent aut in dubio ponerent, ut eam relinquerent, exhortatus est. Marina le Pen se ipsam "antimerkelianam" extulit suumque adversarium politicum Hollande vicecancellarium post Merkel et procuratorem provinciae Berolinensis humiliavit. Merkel tales invectiones neglegens Europam satis valere, ut suas difficultates componeret, praetulit, siquidem vellet et concordiam praestaret. (cf. dw) lc201509Angela Merkel und François Hollande forderten am gestrigen Mittwoch in Straßburg bei ihren gemeinsamen Reden im Hémicycle des Europäischen Parlaments ein starkes Europa. Sie warnten die Delegierten eindringlich vor einem wiederkehrenden Nationalismus. Die Souveränität eines jeden Staates sei für sich noch nicht wertvoll, sondern die Souveränität aller müsse gebündelt werden. Es gehe entweder um eine Stärkung Europas oder um sein Ende. Dennoch fanden ihre Worte nicht bei allen Zustimmung: Die Führer der extremen und nationalistischen Parteien, Nigel Farag (Führer der Partei der Unabhängigkeit Britanniens) und Marine le Pen (Vorsitzende des Front National), behaupten, Europa sei schon gescheitert und verlangen, dass ihre Staaten aus der Union austreten. Merkel überspielte ihre Betroffenheit und reagierte ironisch: Sie müsse, wenn sie einige Redner höre, aufpassen, nicht depressiv zu werden. François Hollande bemühte sich, nicht die Fassung zu verlieren, als er Klartext redete und diejenigen, die Europa ablehnten oder anzweifelten, aufforderte, es zu verlassen. Marine le Pen erklärte sich stolz zur "Gegenmerkel" und setzte ihren politischen Gegner Hollande als Vizekanzler von Merkel, der eine Berliner Provinz verwalte, herab. Merkel überhörte solche Anfeindungen und betonte, Europa sei stark genug, seine Probleme zu meistern, wenn es nur wolle und Einigkeit beweise. (cf. dw)
17.10.2015  Hungari, postquam ante unum mensem suos fines contra Serbiam clauserunt, hodie media nocte etiam eos, quibus a Croatis dividuntur, intersaepserunt. Eodem tempore se duas zonas transitorias, ubi profugi conscribi possint, instituturos esse annuntiant. Ungarici contra Croatiam fines sunt CCCXXX chiliomerorum in longitudinem, ex quibus XLI munita sunt. Reliquum finem Dravus fluvius efficit, qui difficulter superatur. Ungaris argumento est, sibi fines exteriores suo nomine defendendos esse, quoniam Bruxellis non condictum esset, quomodo communiter defendi possent. Croati se profugos nunc per Sloveniam in Austriam directuros esse proposuerunt: inter se et Slovenis convenisse, ne hic introitus clauderetur, antequam Germania suos fines clausisset. Sloveni se bene paratos esse ad circumscriptum profugorum numerum per suam terram dirigendum affirmant. Etiam Austria profugorum transitum mutatum parat. (cf. ARD) lc201509Nachdem die Ungarn vor einem Monat ihre Grenze zu Serbien geschlossen hatten, haben sie heute um Mitternacht auch die Grenze zu Kroatien geschlossen. Gleichzeitig teilen sie mit, zwei Transitzonen einzurichten, in denen Flüchltlinge registriert werden können. Die ungarische Grenze zu Kroatien hin ist 330 km lang. Davon sind 41 km befestigt. Die restliche Grenze wird von der Drau gebildet, die nur schwer zu überqueren ist. Die Ungarn argumentieren, sie müssten die Außengrenzen in eigener Regie schützen, weil man sich in Brüssel nicht darauf einigen konnte, wie sie gemeinsam zu schützen seien. Die Kroaten haben angekündigt, die Flüchtlinge jetzt durch Slowenien nach Österreich zu leiten. Sie hätten mit den Slowenen vereinabart, diesen Korridor erst zu schließen, wenn Deutschland seine Grenzen schließe. Die Slowenen versichern, sie seien gut darauf vorbereitet eine begrenzte Anzahl Flüchtlinge durch ihr Land zu leiten. Auch Österreich bereitet sich auf die geänderte Route der Flüchtlinge vor. (cf. ARD)
21.10.2015  Non modo in Germania, sed etiam in Suetia receptacula et deversoria profugorum incenduntur. Hoc anno ibi iam quindecim incendia numerabantur, quae plerumque consulto et cogitata excitata erant. Saepius incendia facinoribus a quibusdam profugis commissis respondere videntur: Medio mense Augusto prope domicilium profugorum crux Christiana deflagraverat. In alio domicilio deusto habitaverat profugus, qui antea feminam Sueticam eiusque filium sica confecerat. Periculum est, ne multi profugi, qui falsis de Europa opinionibus adducti huc veniant suaque spe deiciantur, ad maleficia committenda propensiores fiant. Etiam in Slovenia, ubi profugi algentes, esurientes, nimbo obruti in limo ingrediuntur, destitutio augetur. Tamen affluentia profugorum non modo non desinit, sed impetu progredientis Syriaci exercitus et aeriis Russorum ictibus depulsi aliquot recentes decem milia hominum suas mansiones prope Alepum sitas relinquunt. Quousque tandem? Unio Europaea a conatu problemata communiter solvendi, quod civitates singulares amore sui suas res curant, impedita est. Turcia statim ac solide mederi neque potest neque vult. Si Germanis quoque sibi fines intersaepiendos esse persuasum erit, confusio omnium rerum atque inopia Europaea non iam bene sonantibus sed inutilibus consiliis velari poterunt. lc201509Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Schweden werden Aufnahmestellen und Unterkünfte von Flüchingen angezündet. In diesem Jahr wurden dort bereits fünfzehn Brände gezählt, die meistens absichtlich gelegt. Bisweilen scheinen die Brände Reaktionen auf Taten einzelner Flüchtlinge zu sein: Mitte August war in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft ein christliches Kreuz abgebrannt. In einer anderen niedergebrannten Wohnung hatte ein Flüchtling gewohnt, der zuvor eine schwedische Frau und ihren Sohn niedergestochen hatte. Es ist zu befürchten, dass viele Flüchtlinge, die von falschen Vorstellungen über Europa verführt herkommen, und sich in ihren Hoffnungen getäuscht sehen, für Übeltaten leichter empfänglich werden. Auch in Slowenien, wo Flüchtlinge frierend, hungern und vom Regen durchnässt durch Schlamm waten, macht sich Enttäuschung breit. Dennoch hört der Zustrom an Flüchtlingen nicht nur nicht auf, sondern erneut verlassen zehntausende von den Angriffen des vorrückenden syrischen Heeres und den russischen Luftschlägen vertrieben ihre Heimat bei Aleppo. Wie lange eigentlich noch? Die Europäische Union ist mit ihrem Versuch, die Probleme gemeinsam zu lösen, weil die einzelnen Staaten dem Egoismus und Eigennutz folgen, gescheitert. Die Türkei kann weder noch will sie sofort und vollständig Abhilfe schaffen. Wenn auch Deutschland zur Überzeugung gelangt, es müsse seine Grenzen schließen, wird es nicht mehr möglich sein, das allgemeine Chaos und die europäische Hilflosigkeit mit wohlklingenden aber unwirksamen Ideen zu beschönigen.
02.11.2015  In Turcia hesterno die Solis electiones parlamentariae exhibitae sunt. Gubernatrix factio Iustitiae et Progressionis maiorem partem suffragiorum et maioritatem regendi (ad L centesimas), quam mense Iunio amiserat, recuperavit. Demoscopi non plus quam XLIII centesimas praececinerant. Perturbationes novissimorum mensium factioni praesidis Erdogan profuisse videntur: Eum rem publicam e medio alveo ad tranquilliorem ripam trahere posse electores confisi sunt. Sunt autem quoque, qui fraudem electionibus affinem fuisse non negent. Maioritatem duarum partium factio AKP non assecuta est, qua sibi opus fuisset, ut constitutionem sua sponte et voluntate mutare potuisset. Tamen Ahmet Davutoglu, pristinus et recens administer princeps, eventum electionum victoriam democratiae et Turcici populi praedicavit. Gravissima oppositio politica, factio CHP, XXV centesimas assecuta est. Nationalistica factio MHP limitem decem centesimarum presse transgressa est, nexabundius philocurdica factio HDP. Duae parlamenti participes erunt. lc201511In der Türkei haben am gestrigen Sonntag Parlamentswahlen stattgefunden. Die regierende Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt hat die Stimmen- und Regierungsmmehrheit, die sie im Juni verloren hatte, zurückgewonnen (ca. 50 %). Die Demoskopen hatten höchstens 43 % vorhergesagt. Die Unruhen der letzten Monate scheinen der Partei des Präsidenten Erdogan geholfen zu haben. Die Wähler trauten ihm zu, dass er den Staat aus der Mitte des Flusses wieder in ruhigeres Wasser steuern könne. Einige schließen aber auch nicht aus, dass Manipulationen bei der Wahl im Spiel waren. Die Zweidrittelmehrheit die nötig gewesen wäre, um eine Verfassungsänderung nach Wunsch und aus eigener Kraft durchzusetzen, erreichte die AKP nicht. Dennoch feierte der alte und neue Ministerpräsident Ahmet Davutoglu das Wahlergebnis als Sieg der Demokratie und des türkischen Volkes. Die stärkste Oppositionspartei CHP erreichte 25 %. Die nationalistische MHP hat die 10%-Grenze knapp überschritten, noch knapper die kurdenfreundliche HDP. Beide werden im Parlament vertreten sein.
06.11.2015  Americana navis aeroplanigera, quae nomen ex pristino praeside Ronaldo Reagan cepit ("USS Ronald Reagan"), non modo maxima et sumptuosissima navis longa est, quam Americani umquam aedificaverunt, sed etiam ea, quae Russos et Sinenses magiga vi attrahere videatur: Nuper duo Russica aeroplana pugnacia in mari Iaponico navi in altitudine CL metrorum tam periculose appropinquaverant, ut a quattuor aeronavibus insectatoriis ex nave insurgentibus repelli deberent. Incertum est, utrum iste casus mirificus per imprudentiam an de industria lacessendi causa factus sit. Nunc Pentagonum Vasingtonium Sinense navigium subaquaneum eandem navem aeroplanigeram ante litus Iaponicum per aliquot horas persecutum observavisse annuntiat. Quamquam ista insolens occursatio tempore, quo Sinenses magnas et litigiosas regiones maritimas sibi vindicant, nonnullam perturbationem excitavit, tamen Americani eam infestam fuisse non aestimaverunt. Sinenses adhuc, quae facta essent, nondum exprobraverunt, nedum commentati sint. (cf. n-tv) lc201511Der amerikanische Flugzeugträger, der nach dem früheren Präsidenten Ronald Reagan benannt ist ("USS Ronald Reagan"), ist nicht nur das größte und teuerste Kriegsschiff, das die Amerikaner je gebaut haben, sondern auch dasjenige, das die Russen und Chinesen mit magischer Kraft anzuziehen scheint. Kürzlich hatten sich zwei russische Kampfjets dem Schiff im Japanischen Meer in einer Höhe von 150 Metern so gefährlich genähert, dass sie von vier Abfangjägern, die vom Schiff aufstiegen, abgedrängt werden mussten. Es ist unklar, ob dieser bemerkenswerte Zwischenfall aus Versehen vorgefallen ist oder absichtlich geschah, um zu provozieren. Jetzt hat das Pentagon in Washington gemeldet, dass ein chinesisches U-Boot denselben Flugzeugträger vor der Japanischen Küste einige Stunden verfolgt und beobachtet hat. Obwohl diese ungewöhnliche Begegnung in einer Zeit, da die Chinesen große umstrittene Seegebiete für sich beanspruchen, einige Aufregung verursacht hat, haben sie die Amerikaner nicht als feindlich eingestuft. Die Chinesen haben den Vorfall bisher noch nicht erwähnt, geschweige denn kommentiert. (cf. n-tv)
21.11.2015  Mille fere delegati Christianae Socialis Unionis (CSU) Monachium convenerunt, ut diurnum conventum haberent. Postquam numerum profugorum determinandum ess omnium fere consensu decreverunt, etiam Angela Merkel, cancellaria et praeses sororiae Christianae Democraticae Unionis, hospes accedit, ut orationem habeat. Horatius Seehofer eam amicaliter accipit et ad suggestum comitatur. Delegati eam rhythmico plausu celebrant. Sed cancellaria Bavariis non gratificatur neque a suis politicis rationibus removetur. Tum Seehofer, qui die Saturni praeses refici vult, occasione utitur, ut cancellariae omnes exspectationes obiciat, quae non expleverit. Sibi persuasum esse dixit profugos civibus volentibus integre inseri non posse, nisi numerus limitalis determinaretur. Cancellaria autem sua oratione depalationem et nequitiam refutaverat. Difficultates nisi in Europaeo contextu non dissolvi posse. Rebus ita aperte in controversiam adductis cancellaria fasciculo florum donata, sed politice depompata per exitum lateralem discessit. lc201511Fast 1000 Delegierte der christlich sozialen Union (CSU) haben sich in München zu ihrem Parteitag versammelt. Nachdem sie schon fast einstimmig beschlossen haben, die Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen, erscheint als Gast auch Angela Merkel, die Kanzlerin und Vorsitzende der christlich demokratischen Schwesterunion, um eine Rede zu halten. Horst Seehofer empfängt sie freundschaftlich und begleitet sie zur Rednerbühne. Die Delegierten feiern sie mit rhythmischem Klatschen. Aber die Kanzlerin zeigt sich den Bayern nicht willfährig und weicht von ihren politischen Grundsätzen nicht ab. Da nutzt Seehofer, der am Samstag als Vorsitzender wiedergewählt werden will, die Gelegenheit und hält der Kanzlerin alle Erwartungen vor, die sie nicht erfüllt habe: Er sei überzeugt, sagte er, dass die Flüchtlinge mit dem Einverständnis der Bürger nur integriert werden könnten, wenn eine Höchstgrenze festgelegt werde. Die Kanzlerin aber hatte in ihrer Rede Abschottung und Nichtstun zurückgewiesen. Die Probleme seien nur im europäischen Zusammenhang zu lösen. Nachdem die Streitigkeiten so offen ausgetragen wurden, verabschiedete sich die Kanzlerin mit einem Blumenstrauß beehrt, aber politisch gedemütigt durch einen Seitenausgang.
26.11.2015  Papa Franciscus suum primum iter Africanum, quod sex dies procedet, ingressus Nairobiam, in caput Keniae advenit. Ibi ad aeriportum a choro cantorum atque a grege saltatorum, qui sibi vestes populares induerant, salutatus est. Ad Domum Statalem pergens, ubi a praeside Uhuru Kenyatta exspectabatur, inter vias laeta acclamatione ab hominibus excipiebatur. Eo cum advenisset, ad tria milia hospitum advocatorum orationem habens pontifex auctoritates Kenienses, ut "cum integritate et perspicuitate communi utilitati consulerent", hortatus est. Quibus dictis leviter corruptionem allusit, quae, quominus opes eius terrae omnibus incolis aequabilius prosint, impedit. Papa moderatorum esse dixit paupertati magis alluctari, nam vim, conflictiones, terrorismum nasci e paupertate, iniquitate, desperatione. Perorans Keniae secundis auditoribus Suahelice benedixit: "Mungu abariki Kenya" ("Deus benedicat Keniae"). Tres dies papa in Kenia manebit. Exinde in Ugandam et in rem publicam Africae Centralis se conferet. lc201511Papst Franciscus hat seine erste Reise nach Afrika, die sechs Tage dauern wird, angetreten und ist in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, angekommen. Dort wurde er am Flughafen von einem Sängerchor und einer Gruppe Tänzer begrüßt, die heimische Tracht trugen. Auf dem Weg zum Statehouse, wo ihn Präsident Uhuru Kenyatta erwartete, wurde er von den Leuten bejubelt. Als er dort war, hielt das Kirchenoberhaupt vor 3000 geladenen Gästen eine Rede, in der er die kenianische Führung aufforderte, "mit Integrität und Transparenz dem Gemeinwohl zu dienen". Mit diesen Worter spielte er dezent auf die Korruption an, die verhindert, dass der Reichtum dieses Landes gleichmäßiger allen Bewohnern zugute kommt. Der Papst sagte, es sei die Aufgabe der Regierenden, stärker gegen die Armut anzukämpfen, denn Gewalt, Konflikte und Terrorismus erwüchsen aus Armut, Ungleichheit und Perspektivlosigkeit. Am Ende seiner Rede segnete er sehr zur Freude der Zuhörer Kenia in Kisuaheli: "Mungu abariki Kenya" ("Gott segne Kenia"). Drei Tage wird der Papst in Kenia bleiben. Im Anschluss wird er sich nach Uganda und in die Zentralafrikanische Republik begeben.
27.11.2015  Cancellaria Merkel die Mercurii vesperi Francisco Hollande, Francogallico praesidi, cum peteret, ut sibi post insidias Parisiacas contra Islamicum Statum belligeranti plus auxilii afferretur, quodlibet subsidium promiserat. Quod promissum nunc Germanici politici citant, cum ad limen belli transgrediendum parati sint. Fractiones enim regiminis foederalis die Iovis complura aeroplana exploratoria atque unum aeroplanum liquoris propulsorii excipiens ad actiones Francogallicas in Syria adiuvandas atque unum lembum ad navem aeroplanigeram Francogallicam tuendam expedienda esse decreverunt. Cancellaria quidem ipsa nonnullique alii argumentum addunt Islamicum Statum non modo politice, sed etiam militariter impugnandum esse, sed Franciscus-Gualterius Steinmeier, administer a rebus externis, non ex re argumentatur dicens Germanos in gestu peccaturos fuisse, nisi nunc fidem servarent, neque praestarent, quae praestare et defendere possent. Etiamsi Ursula de Leyen, administra a defensione, id decretum perarduum sed necessarium fuisse dicit, sunt (imprimis inter sinistros), quibus Germania nequiter fortunae committi, idque decretum, etiam quod ad ius gentium attineat, claudicare videatur. lc201511Kanzlerin Merkel hatte am Mittwoch Abend in Paris derm französischen Präsidenten Francois Hollande, als er darum bat, nach den Anschlägen von Paris mehr Unterstützung in seinem Kampf gegen den Islamischen Staat zu erhalten, jede erdenkliche Hilfe versprochen. Auf dieses Versprechen berufen sich jetzt die deutschen Politiker, da sie bereit sind, die Grenze zum Krieg zu überschreiten. Jedenfalls haben die Fraktionen der Bundesregierung am Donnerstag entschieden, mehrere Aufklärungsflugzeuge und ein Tankflugzeug zur Unterstützung der frnzösischen Aktionen in Syrien und eine Fregatte zum Schutz des französischen Flugzeugträgers bereitzustellen. Die Kanzlerin selbst und einige anderen argumentieren zwar zusätzlich, der Islamische Staat könne nicht nur politisch, sondern müsse auch militärisch bekämpft werden, aber Außenminister Frank-Walter Steinmeier argumentiert nicht aus der Sache, wenn er sagt, Deutschland würde eine falsche Geste zeigen, wenn es jetzt nicht zu seinem Wort stehe und nicht leiste, was es leisten und verantworten könne. Auch wenn die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagt, dieser Beschluss sei sehr schwer gefallen, aber notwendig gewesen, gibt es einige (besonders unter den Linken), die den Eindruck haben, Deutschland lasse sich leichtfertig auf ein Abenteuer ein, und der Beschluss stehe auch völkerrechtlich auf schwachen Beinen.
28.11.2015  Franciscus Hollande, Francogallicus praeses, ex XIII die mensis Novembris, quo die Francogallia insidiis Parisiacis percussa est, socios contra Islamicum Statum sibi asciscere conans et Germanos et Italianos et Russos ad suam causam perduxit. Imprimis id dignum est animadvertere, quemadmodum destinata Russorum et Francorum artius coeant. Iam die Iovis, cum Hollande Vladimirum Putin Moscoviae convenisset, duo praesides se ictus aerios amplificare et melius ordinare velle condixerant. Quod novum est: Et Russi, qui adhuc non inter IS-militantes atque alios rebelles distinguebant, se nullos iam, qui Islamicum Statum impugnent, pyrobolis verberaturos esse addicunt. Et Franci consilium agitant una cum regulari militia Syriaca pugnandi. Sed et Russi et Franci unam uterque condicionem statuunt: Franci postulant, ne summa imperii penes Bashar al-Assad sit, et Vladimirus Putin ab Hollande tabulas petit, in quibus, quas moderati, qui dicuntur, rebelles teneant, regiones depictae sint. Num sunt Syriaci milites, quibus Assad non praesit? Num sunt aut fieri possunt tales tabulae? Utinam istae condiciones ne abdito et fallaci consilio vel ioculanter sint dictae! lc201511Der französische Präsident Francois Hollande sucht seit dem 13. November, dem Tag, an dem Frankreich durch die Anschläge in Paris erschüttert wurde, Bundesgenossen gegen den Islamischen Staat und konnte die Deutschen, die Italiener und die Russen für seine Sache gewinnen. Besonders lohnt es zu beachten, wie sich die Ziele der Russen und Franzosen einander annähern. Schon am Donnerstag, als Hollande Wladimir Putin in Moskai besuchte, waren die beiden Präsidenten übereingekommen, die Luftschläge ausweiten und besser koordinieren zu wollen. Was neu ist: Einerseits sagen die Russen, die bisher nicht zwischen IS-Kämpfern und anderen Rebellen unterschieden, zu, keinen mehr zu bombardieren, der den IS bekämpft; andererseits tragen sich die Franzosen mit dem Gedanken, zusammen mit dem regulären syrischen Heer zu kämpfen. Aber sowohl Franzosen als auch Russen stellen jeweils eine Bedingung: Die Franzosen fordern, dass nicht Baschar al-Assad den Oberbefehl habe, und Wladimir Putin fordert von Hollande Landkarten, in denen die Gebiete verzeichnet sind, die die sogenannten gemäßigten Rebellen halten. Gibt es etwa syrische Soldaten, die Assad nicht unterstehen? Gibt es etwa solche Landkarten, oder können sie angefertigt werden? Hoffentlich wurden diese Bedingungen nicht mit trügerischem Hintergedanken oder im Scherz festgelegt!
13.12.2015  Una pro aliquot milibus, qui hoc temporis in urbibus Poloniae reclamitant: "Libertatem cupimus. Quae modo in Polonia interveniunt, nos consternat. Nullum est ius!" - Alius quidam: "Anno MCMLXXXIX non pugnavi, ut hodie quisquam nobis libertatem eripiat!" - Quis est iste "quisquam", nisi pristinus administer primarius Iaroslaus Kaczyński, qui nunc factioni "Ius et Iustitia" (PiS) praesidet, quae hoc anno electiones vincens novum regimen constituit; an est fortasse novus praeses Andreas Duda? an Eva Kopacz, quae vexillum nationale proponens navem dextroversus gubernat? an omnes tres? ita, credo. Sed cur populus regimen impugnat, cui ipse "regnum" dedit? Causa est, quod PiS-factio non modo potestatem regendi, sed etiam "ius et iustitiam" iam expugnasse aut expeditione furtiva brevi captura esse sibi videtur. Democratia autem esse non potest, nisi iudicia libera et suae potestatis sunt. Non incassum ergo Ricardus Petru, qui politicam oppositionem ducit, blaterat dicens: "Nostram teneram democratiam evertere conantur. Quod non permittemus!" lc201512Eine für einige tausend, die zur Zeit in den Städten Polens demonstrieren: "Wir wollen Freiheit. Was eben in Polen geschieht, empört uns. Es herrscht Rechtlosigkeit!" - Ein anderer: "Ich habe 1989 nicht gekämpft, dass mir heute einer die Freiheit wegnimmt!" - Wer ist dieser "eine"? Doch nur der frühere Ministerpräsident Jaroslaw Kaczyński, der jetzt den Vorsitz in der Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) führt, die in diesem Jahr die Wahlen gewonnen hat und die neue Regierung stellt. Oder ist er vielleicht der neue Präsident Andrzej Duda? oder Eva Kopacz, die die nationale Flagge aufgezogen hat und das Schiff nach rechts steuert? Oder alle drei? So, wohl! Aber warum bekämpft das Volk die Regierung, die sie selbst auf den Thron gehoben hat? Der Grund ist, dass die PiS nicht nur die Regierungsmacht gewonnen, sondern auch "Recht und Gerechtigkeit" schon erobert zu haben glaubt oder wenigstens bald im Handstreich zu nehmen. Demokratie aber geht nicht, wenn die Justiz nicht frei und selbständig ist. Der Oppositionsführer Ryszard Petru faselt also keinen Unsinn, wenn er sagt: "Sie wollen unsere junge Demokratie zerstören. Das werden wir nicht zulassen!"
16.12.2015  Fama fert nazistas Germanicos anno MCMXLV ineunte, cum Exercitum Rubrum appropinquantem effugere darent operam, tramen ferriviarium CCC tonnis auri onustum in Silesia Inferiore sub terrae aggerationem vel in fodinam abdidisse. Minime mirum, si multi cogitatione sibi quid depingebant. Postremo Polonus quidam et Germanus, qui se scientistas rerum gestarum profitentur, se id tramen invenisse contendentes ingentem hominum famem auri excitaverant. Nunc scientistae universitatis Cracoviensis ne vestigium quidem traminis ibi (inter Vratislaviam et Waldenburgum) reperiri posse asseruerunt. Auctoribus autem et amatoribus huis famosae fabulae id nondum persuadere quiverunt. lc201512Es gibt das Gerücht, dass die deutschen Nazis zu Beginn des Jahres 1945, als sie vor der heranrückenden Roten Armee fliehen wollten, einen mit 300 Tonnen Gold beladenen Zug unter einer Erdaufschüttung oder in einem Bergwerk versteckt hätten. Kein Wunder, dass dies die Phantasie vieler Leute anregte. Zuletzt hatten ein Pole und ein Deutscher, die sich als Historiker ausgeben, behauptet, diesen Zug gefunden zu haben, und einen riesigen allgemeinen Goldhunger ausgelöst. Nun haben Wissenschaftler der Universität Krakau behauptet, dass sich dort (zwischen Wroclaw und Walbrzych) nicht einmal die Spur eines Zuges finden lasse. Die Urhber und Liebhaber dieser Geschichte konnten sie allerdings noch nicht davon überzeugen.
17.12.2015  Diebus Iovis et Veneris summae auctoritatis congressio civitatum Europaeae Unionis exhibebitur. Quae ut praeparetur, cancellari Merkel in foederali conventu legatorum declarationem regiminis edisseruit, qua maiores Europae difficultates in medium proferebantur: quomodo fines exteriores melius praemuniri possent, quomodo infrenata affluentia profugorum temperanda esset, quam partem Britannia posthac in Europa actura esset, quem ad modum contractus cum Turcis confectus neque ab omnibus Europaeis probatus ad eventum perducendus esset. Merkel eum contractum laudans sibi persuasum esse dixit Turcas Europaeae Unioni socios maximi momenti esse et mansuros. Hac in re ab oppositione politica vehementius reprehensa et exsibilata est. lc201512Am Donnerstag und Freitag findet ein Gipfel der EU-Staaten statt. Um ihn vorzubereiten, gab Kanzlerin Merkel vor dem Bundestag eine Regierungserklärung ab, in der sie die größeren Probleme Europas zur Sprache brachte; Wie die Außengrenzen besser geschützt werden können, wie der ungezügelte Zufluss von Flüchtlingen geregelt werden kann, Welche Rolle Britannien in Zukunft in der Europa spielen wird, wie das mit den Türken geschlossenen Abkommen, das nicht von allen Europäern gutgeheißen wird, erfolgreich umgesetzt werden soll, Merkel lobte dieses Abkommen und zeigte sich überzeugt, dass die Türken die wichtigsten Partner der Europäer sind und bleiben. In diesem Punkt wurde sie von der Opposition ziemlich heftig kritisiert und ausgebuht.
20.12.2015  Curtius Masur, ille toto orbe celebratus moderator orchestrarum, annos duodenonaginta natus Neo-Eboraci mortuus est. Natus est in Silesia. Primam famam sibi comparavit Lipsiae, ubi per XXVI annos usque ad annum MCMXCVI magister symphoniacus orchestrae "Gewandhaus" erat. Exhinc Neo-Eboracum se contulit, ubi usque ad annum MMI orchestram Philharmonicorum Neo-Eburacensium ordinabat. Postremo Londini erat director musicus orchestrae Philharmonicae usque ad annum MMVII. Aetate provecta Curtius Masur morbo Parkinson laborans et compluribus rebus adversis afflictus e sella rotali dirigebat. Matthew VanBesien, praeses Neo- Eburacensium, eius virtutem dignans eum novos modos statuisse et orchestrae legata reliquisse dixit, qui adhuc vim et effectum haberent. Joachimus Gauck, foederalis Germaniae praeses, eius humanitatem, eius cosmopolitismum, eius musicalia merita laudavit, eique, quod anno MCMLXXXIX libertatem civium et democratiam defendisset, honorem habuit. Nemo eum, quamquam forsitan verum fuerit, unum ex numero immortalium praedicavit, quae praedicatio eius ingeneratae modestiae non respondisset. lc201512Der in der ganzen Welt gefeierte Orchesterdirigent Kurt Massur ist im Alter von 88 Jahren in New York verstorben. Geboren ist er in Schlesien. Seinen ersten Ruhm erwarb er sich in Leipzig, wo er 26 Jahre lang bis 1996 Kapellmeister des Gewandhaus-Orchesters war. Danach ging er nach New York, wo er bis 2001 das Orchester der New Yorker Symphoniker leitete. Schließlich wurd er bis 2007 Direktor der Londoner Symphoniker. In vorgerücktem Alter litt Masur unter Parkinson und dirigierte nach mehreren Unfällen aus dem Rollstuhl. Matthew VanBesien, der Präsident der New Yorker, würdigte seine Leistung mit den Worten, er habe neue Maßstäbe gesetzt und dem Orchester als Vermächtnis hinterlassen, die bis heute lebenskräftig wirkten. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hob seine Menschlichkeit, sein Weltbürgertum und seine musikalischen Verdienste hervor und ehrte ihn dafür, dass er 1989 für die Freiheit seiner Mitbürger und für Demokratie Partei ergriffen habe. Keiner pries ihn als einen aus dem Kreis der Unsterblichen, was seiner angeborenen Bescheidenheit widersprochen hätte.
05.VII.2016  Paucis diebus postquam Boris Johnson politicis ambitionibus valedixit, etiam Nigel Farage, ille alter machinator Britannicae Independentiae neque tamen formator, imprudentes omnes opprimens se praesidatum suae factionis depositurum esse annuntiavit. Se assecutum esse dixit, quod intendisset: postquam Britannis Britanniam recuperasset, se nunc sibi suam vitam recuperaturum esse. lc201607
10.VII.2016  Andrea Leadsom, quae Davidi Cameron factionis conservativae principi et administro primario decedenti succedere annititur, sibi, quod mater trium liberorum sit, aptior esse videtur ad haec munera administranda quam eius competitrix Theresa May. lc201607
13.VII.2016  Persistens Curia Arbitrationis (PCA) Hagensis, quae civitatibus de internationalibus controversiis inquirentibus suadet, Philippinis attestata est Sinensibus insulas, corallia, scopulos, atollos in Mari Sinensi Australi sitos historicis de causis sibi vindicare non licere. Sinenses se arbitrium istius curiae non comprobaturos esse iam abante denuntiaverant. lc201607
20.VII.2016  Vulgo existimatur iuvenem insidiatorem Herbipolitanum odio infidelium permotum epibatas ferriviarias aggressum esse. Nonne (secundum quae patri scripsit) verisimilius est eum mortem sibi ingesturum, ut martyr in paradisum perveniret, infideles interficere voluisse? lc201607Allgemein nimmt man an, der junge Würzburger Attentäter habe Zugfahrgäste aus Hass auf Ungläubige angegriffen. Ist es (nach dem, was er seinem Vater schrieb) nicht wahrscheinlicher, dass er entschlossen, selbst den Tod zu finden, Ungläubige töten wollte, um als Märtyrer ins Paradies zu gelangen?
23.VII.2016  Biocolytae die Veneris sub noctem Monaci, in capite Bavariae, quotcumque insidiatores tromocraticos persectabantur, qui hora sexta postmeridiana prope superemporium, cui nomen "Olympia" est, novem homines interficientes fugam capessiverant. Testes oculati se duos vel tres armatos vidisse dicebant. Incolae, ne domos relinquerent neve aperta ac propatula loca adirent, admonebantur. Commeatus publicus suspensus est. Praecipua statio ferriviaria vacuefacta est. Qui domuitione prohibiti erant, a familiis in loco habitantibus recipiebantur. Die Saturni mane res iam clarior erat: Perpetrator, qui solus egerat, iuvenis erat duodeviginti annorum, qui et Iranica et Germanica civitate fruebatur. Interea mortem voluntariam sibi consciverat. Eius corpus ab uno fere chiliometro inventum est. Qui motus eum in facinus instigaverit, adhuc non liquet. lc201607
24.VII.2016  Hilaria Clinton, quae futura candidata praesidentialis factionis democraticae exspectatur, cum Miamiae eventui electorio interesset, Timotheum Kaine, quem sibi vicarium elegit, primum in forensem lucem produxit. Qui nunc iam quartum annum rem publicam Virginiae in senatu Vashingtonensi repraesentat et tempus, antequam se ad rem publicam contulit, iurum civilium defensor atque in missionaria statione Iesuitarum in Honduria consumpserat. Hilaria eum his verbis extulit: "Huic omnia sunt, quae Donaldo Trump et Michaeli Pense desunt." Timotheus Kaine ab omnibus laudabatur, cum eos, qui aderant, Hispanice salutavit: "Salvete omnes", inquit, "in terra nostra, nam nos omnes Americani sumus." Quo modo certum signum dedit pro Latinis amplexandis contra murum, cui republicani aemuli favent, aedificandum. Conventus factionis, quo candidatus democraticus destinandus sit, die Lunae incohabit. lc201607
29.VII.2016  Cancellaria Angela Merkel ante diem commeatus ex terra ukera (Uckermark) rediit, ut Berolini diurnariis de insidiis Herbipolitanis, Monacensibus, Onoldinis responderet. Qui eam agitatam esse aut suas rationes mutavisse credidit, exspectatione frustratus est. Interrogata, num eius voluntas infiniti numeri profugorum recipiendi istas insidias promovisset, respondit numquam adhuc nimiam humanitatem insidias tromocraticas progenuisse. Sibi etiamnunc persuasum esse Germaniam difficultates expedituram esse institit. Potissimum consilium novem punctorum ad securitatem confirmandam declaravit. lc201607
01.08.2016  Res sibi oppositae: Cum follis flammivolus in Texia de causa adhuc ignota displosus ex comparate exigua altitudine in terram decideret, omnes sedecim epibatae perierunt. Cum non multo post ostentator quidam praestigiosus in California ex altitudine MMMMMMMDCXX metrorum sine ulla umbella descensoria desiliret, incolumis reti exceptus est. lc201608
07.08.2016  Quam in terram profugi, qui poena tenentur, deferendi sunt? Qua in re etiam prasini inter se discordant: Boris Palmer, summus magister civium Thubingensis, iniuriosos profugos etiam in Syriam, quamvis minime sit secura, deferendos esse censuit. Qui a suis reprehensus etiam in Syria aliquot loca pacalia esse defendebat. Cem Özdemir, eius partialis socius et praefectus prasinorum, ei licere dixit in Syriam proficisci aut organizationes ab iuribus humanis condicionum istius terrae peritas consulere. Sibi constare eum tum funem celeriter reducturum esse. lc201608
31.08.2016  "Si vis pacem, foveas hostem hostium!" Haec fere asserit Israeliticum quoddam meditatorium politicum, cuius directori nomen est Ephraim Inbar. Qui inopinatam thesin propagat civitatum occidentalium (et Israelae) magis interesse Islamicum Statum, qui dicitur, debilitari quidem neque tamen excaudicari, sed aliquatenus reliquum fieri. - Cur tandem meo hosti, qui mihi quam maxime nocere velit, parcam? Quod absurdum videtur, callidum praedexterumque apparet, siquidem iste hostis neque praepotens est et alios meos hostes sibi circumligat, qui alioquin se ad me converterent. Islamicus Status autem primum non praepollet: adhuc nusquam nisi in civitatibus naufragatis victorias reportavit. Deinde quid facerent omnes malefici (Hisbolla, Frons Al-Nusra, praeses Assad, Irania, Russia, ...), si non iam in Islamico Statu bello persequendo occupati essent? Nonne islamistae radicalismo dediti Parisiis, Berolini, ubique terrarum, insidias collocarent, si non iam in califatum proficiscerentur, ut ibi suum animos denudarent suaque corpora in acie perderent? - Ne mihi despexeris, qui in contrarium cogitant; nam optimum saepe e contrario nitet! lc201608"Wenn du Frieden willst, hege den Feind deiner Feinde!" Diese Devise vertritt in Israel ein politischer Thinktank, dessen Direktor Ephraim Inbar heißt. Der propagiert die überraschende These, dass es für die westlichen Staaten (und Israel) von größerem Interesse sei, den sogenannten Islamischen Staat zwar zu schwächen, aber nicht auszurotten, sondern bis zu einem gewissen Grad überlebn zu lassen. - Warum in aller Welt sollte ich meinen Feind, der mir möglichst schaden will, schonen? Was aberwitzig erscheint, erweist sich als überaus raffiniert, wenn dieser Feind einerseits nicht übremächtig ist und andererseits andere Feinde von mit an sich bindet, die sich andernfalls gegen mich wendeten. Der Islamische Staat ist aber erstens nicht übermächtig: bisher hat er nur in gescheiterten Staaten Siege errungen. Was würden zweitens alle Bösewichte (Hisbolla, Al-Nusra-Front, Präsident Assad, Iran, Russland, …) anrichten, wenn sie nicht mehr mit der Kriegführung gegen den Islamischen Staat beschäftigt wären? Würden nicht die dem Radikalismus huldigenden Islamisten in Paris, Berlin, in aller Welt Anschläge verüben, wenn sie nicht mehr in das Kalifat reisten, um dort ihre Gesinnung zu entlarven und selbst auf dem Schachtfeld zu bleiben? - Verachte mir nicht die Querdenker, denn das Beste erhellt oft aus queren Gedanken.
05.09.2016  Dum cancellaria Angela Merkel in Sinis versans summum conventum G20 - civitatum participat, eius factio Democratarum Christianorum (CDU) in Megapoli et Pomerania Citeriore, ubi heri delegati consilii foederalis eligebantur, in tertium locum praecipitavit (19.0%). Maximum numerum suffragiorum Sociales Democratae (SPD) reportaverunt (30.6%), sed felicissimum exitum habuit Alternativa pro Germania (AfD), quae primo accessu ad 20.8 % properans secundum locum tenet. Quamquam ista factio dextrorsus vergere et xenophobica et antiislamica esse reprehenditur, multorum animos ad suam causam perducere potuit. Sinistri 13.2% adepti locum quartum tenent. Prasini, Dextri (NPD), Liberales (FDP) a meta quinque centesimarum aberrantes parlamento deerunt. 61.6% civium suffragatum ierant. Omnes numeri hic excerpti praecursorii sunt. Cancellaria Merkel hodie, quod insolitum est, quae sibi videantur, e Sinis denuntiabit. lc201609Während die Kanzlerin Angela Merkel in China beim G20-Gipfel weilt, stürzte ihre christdemokratische Partei (CDU) in Vorpommern, wo gestern der Landtag gewählt wurde, auf den dritten Platz ab (19%). Die meisten Stimmen (30,6%) gewannen die Sozialdemokraten (SPD). Den größten Erfolg aber hatte die Alternative für Deutschland (AfD), die auf Anhieb 20,8% erzielte und den zweiten Platz einnimmt. Obwohl diese Partei als rechtslastig, fremdenfeindlich und anttislamisch kritisiert wird, konnte sie viele für ihre Sache gewinnen. Die Linke landete mit 13,2% auf dem vierten Platz. Die Grünen, Rechten (NPD) und Liberalen (FDP) verfehlten die 5%-Grenze und kommen nicht in den Landtag. Die Wahlbeteiligung hatte bei 61,6% gelegen. Alle hier angegebenen Zahlen sind vorläufig. Die Kanzlerin Merkel wird heute, was ungewöhnlich ist, aus China eine Stellungnahme abgeben.
06.09.2016  Cum electionibus in Megapoli et Pomerania Citeriore perfectis factio Democratarum Christianorum paulatim e rigore vehementis animorum perturbationis reviviscat et Socialis Democratica Factio iacturas passa „triumphum“ clamet, Alternativa pro Germania secundum locum adepta fiducia sui luxuriatur. Se iamiam locum politicae factionis popularis obtinere credunt, se iamiam cancellariam Merkel magistratu depulisse cogitatione sibi fingunt. Sed, ut est in proverbio, ruinam praecedit superbia: in bello nondum vicit, qui e regionali pugna superior discesserit! lc201609Während nach den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern die christdemokratische Partei allmählich wieder aus ihrer Schockstarre erwacht und die sozialdemokratische Partei ihre Verluste als Sieg feiert, strotzt die Alternative für Deutschland nach ihrem zweiten Platz vor Selbstvertrauen. Schon glaubt man den Status einer Volkspartei erzielt, schon bildet man sich ein, die Kanzlerin Merkel aus dem Amt gejagt zu haben. Doch kommt, wie es im Sprichwort heißt, Hochmut vor dem Fall: Wer in einer regionalen Schlacht gesiegt hat, hat den Krieg noch nicht gewonnen!
18.09.2016  Die Saturni in septem magnis urbibus Germaniae (imprimis Berolini, Monachi, Hamaburgi, Francofurti) multa milia indignatorum et iratorum civium in vias affluebant, ut transatlanticis foederibus commercialibus reclamitarent, quae his diebus ab Europaeis cum Foederatis Civitatibus Americae (TTIP) et Canadae (Ceta) disceptantur. Multi et varii angores enumerantur:
  • ne normae circumiectorum tutelae et cibariorum bonitatis degradentur;
  • ne auctis invectionibus coacta quoque desidia in Europa augeatur;
  • ne agricolae vi et impetu societatum multinationalium exprimantur.
Satis de his! Quibus protestationibus popularibus imprimis Segimarus Gabriel, administer oeconomicus, in discrimen veniet, qui haec satagit et, postquam Cetam paucis diebus ante collaudavit, die Lunae Lycopoli suae factionis sodales delenire intendit, ut sibi dent mandatum, ut Bruxellis Cetam annuat. Hac in re difficile est distinctu inter diffusas sollicitudines et politicam rationem, quam Iupiter non omnibus dedisse videtur, quibus Prometheus ignem et technicam rationem donaverat. (cf. Plat.Prot.320c) lc201609
Am Samstag strömten in sieben großen Städten Deutschlands (besonders in Berlin, München, Hamburg und Frankfurt) viele tausend "Wutbürger" auf die Straße, um gegen die transatlantischen Handelsabkommen zu protestieren, die z.Zt. von den Europäern mit den USA (TTIP) und Kanada (Ceta) verhandelt werden. Viele verschiedene Ängste werden im einzelnen genannt:
  • dass die Standards des Umweltschutzes und der Nahrungsqualität herabgestuft würden;
  • dass durch verstärktes Outsourcing auch die Arbeitslosigkeit in Europa verstärkt werde
  • dass die Bauern durch den Druck der multinationalen Konzerne unter Druck gerieten.
Genug davon! Durch diese Proteste in der Bevölkerung wird besonders Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Bedrängnis geraten, der sich damit herumschlagen muss und, nachdem er vor wenigen Tagen noch Ceta lobend hervorgehoben hatte, am Montag in Wolfsburg seine Parteigenossen dafür gewinnen will, ihm den Auftrag zu erteilen, Ceta in Brüssel abzunicken. In dieser Sache ist es schwierig, zwischen diffusen Ängsten und politischer Vernunft zu unterscheiden, die Zeus offenbar nicht allen gegeben hat, denen Prometheus Feuer und technische Vernunft verliehen hatte. (Vgl. Plat.Prot.320c)
22.09.2016  Adulescentulus vel puer sedecim annorum, qui mense Ianuario anni MMXV una cum parentibus er sorore ex Syria fugiens in Germaniam pervenerat et postremo Coloniae habitabat, homini Islamico Statui usu coniuncto interretialiter intimaverat se impetum tromocraticum velle perficere et percontabatur, quomodo globum displosivum sibi compararet. His de rebus certior factus, antequam necessaria elementa sibi providit et ad minutias facinoris descendit, heri a biocolytis specialibus arreptus ad iudicem comprehensorium deductus est. Consuetudines adulescentuli ex mense Iunio per tres tantum menses tam insolenter mutabantur (quod nunc "turboradicalizatio" appellatur), ut custodes publici cum ab cohibitatoribus et administratoribus eius habitationis tum ab attentis aut visitatoribus aut curatoribus meschitae, quae ad islamicam consociationem Ditib pertinet, pluries admonerentur. Qui denuo telephonum gestabile suspecti pervestigantes tunc quidem insidiosa indicia detexerunt. lc201609Ein junger Mann oder eher ein Junge von 16 Jahren, der im Januar 2015 zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester auf der Flucht nach Deutschland gekommen war und zulest in Köln wohnte, hatte einem mit dem Islamischen Staat verbundenen Mann im Internet anvertraut, er wolle einen trerroristischen Anschlag ausführen, und erkundigte sich, wie er sich einen Sprengkörper bauen könne. Darüber wurde er informiert, dann aber wurde er gestern, bevor er sich die nötigen Grundstoffe verschafft und die Einzelheiten der Tat geplant hatte, von Spezialkräften der Polizei verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt. Sein Verhalten hatte sich seit Juni in nur drei Monaten so ungewöhnlich verändert (was jetzt "Turboradikalisierung" heißt), dass die Polizei sowohl von Mitbewohnern als Verwaltern seines Wohnheimes, als besonders von aufmerksamen entweder Besuchern oder Aufsehern einer Moschee, die dem Islamverband Ditib angehört, mehrfach Hinweise erhielt. Diese untersuchte erneut das Handy des Verdächtigen und entdeckte jetzt die verräterischen Indizien.
24.09.2016  Turcicus praeses Recep Tayyip Erdogan et rebellionis, quae die XV mensis Iulii in Turcia facta est, et omnium ceterarum deformitatum unum virum solet condemnare, praedicatorem Fetullam Gülen. Quem cum diurnarii plurium gazettarum in America, ubi ex anno 1999 exulat, percontarentur, mutua accusatione rationem rebellionis a praeside Erdogan repetivit. Quem, ut suam potestatem muniret, multos annos seditionem praeparans atque occasionem aucupatum mense Iunio ad vim et arma descendisse. Praeterea Gülen, ut, quem ad modum res essent gestae, cognosceretur, commissionem internationalem institui iussit. Se sua sponte in Turciam reversurum esse, si decima tantum pars eorum, quae sibi crimini darentur, convinceretur. (Cf. ARD) lc201609Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigt gewöhnlich sowohl für den Putsch, der sich am 15. Juni in der Türkei ereignete, als auch für alle sonstigen Missstände den Prediger Fetullah Gülen. Als der aber den Journalisten mehrerer Zeitungen in Amerika, wo er seit 1999 im Exil lebt, ein Interview gab, drehte er den Spieß um und sah bei Präsident Erdogan die Verantwortung für den Putsch. Er habe, um seine Macht zu festigen, viele Jahre auf den Aufruhr hingearbeitet und nur eine günstige Gelegenheit abgewartet. Im Juni sei er dann zur Tat geschritten. Weiterhin empfahl Gülen die Einsetzung einer internationalen Kommission, die die Vorgänge untersuchen solle. Er werde freiwillig in die Türkei zurückkehren, wenn sich auch nur ein Zehntel der gegen ihn erhobenen Vorwürfe als zutreffend herausstellen sollte. (Vgl. ARD)
07.10.2016  Aerarium Monetarium Internationale et Argentaria Mundana Vasingtoniae suum conventum autumnale initiaverunt. Christina Lagarde, quae Aerario praesidet, oeconomiam mundanam nimis diu nimis tarde accrevisse questa imprimis divites et industrializatas civitates monuit, ut maiores pecunias in oeconomia collocarent, neve liberam mercaturam ab exacerbatis civibus prohiberi sinerent. Etiam Kim Yong, qui Argentariae mundanae praeest, civitates pauperiores et liminares in angustiis versari commonuit, si rebus oeconomicis divitum civitatum non accrescentibus pretia materiarum rudium retro abirent. Lagarde imprimis Germaniam allusit, quae suas pecuniarias facultates nondum absumpsisset, sed omnes civitates in officio esse dixit. Applausit "globalisationi integrativae", quae necessitates alterius cuiusque respiceret. Denuo postulavit, ut nimia Graeciae debita resecarentur, quamvis ipsa exemplum exhortativum postulationi adhuc non adiunxit. At Brexitu oeconomiam internationalem opinione minus turbatum iri sibi persuasum esse dixit. lc201610Der IWF und die Weltbank haben in Washington ihre Herbstsitzung eröffnet. Die Chefin des IWF, Christine Lagarde, klagte darüber, dass die Weltwirtschaft zu lange zu langsam gewachsen sei und ermunterte besonders die reichen Industriestaaten, mehr Geld in die Wirtschaft zu investieren und nicht zuzulassen, dass der freie Handel von erbitterten Bürgern verhindert werde. Auch Kim Yong, der Chef der Weltbank rückte ins Bewusstsein, dass die ärmeren Schwellenländer in Not gerieten, wenn dadurch, dass die Wirtschaften der reichen Staaten nicht wüchsen, die Rohstoffpreise sänken. Lagarde spielte besonders auf Deutschland an, das seine finanziellen Spielräume noch nicht ausgeschöpft habe, doch seien, wie sie sagte, alle Länder in der Pflicht. Sie sprach sich für eine "integrative Globalisierung aus", die die Bedürfnisse des jeweils anderen berücksichtige. Sie forderte erneut einen Schuldenschnitt für Griechenland, obgleich sie selbst für diese Forderung noch kein aufmunterndes Beispiel gegeben hat. Dass die internationale Wirtschaft durch den Brexit weniger als befürchtet beeinträchtigt werde, sei, sagte sie, ihre Überzeugung.
14.10.2016  Rex Bhumibol Adulyadej (1927 - 2016), qui per septuaginta annos in Thailandia regnabat et magno in honore habebatur, die Iovis duodenonaginta annos natus Bancoci in valetudinario mortuus est. Eius corpus hodie in templum Smaragdini Buddhae, in Thailandicum fanum nationale, deferetur. Homines, ut per unum mensem vestes mutarent neve festivitates agitarent, moniti sunt. Tempus lugendi unum annum explebit. Rex potestate quidem orbatus auctoritate tamen multum valuerat. Multi eum facem et tubam habebant stabilitati et unitati in terra discordi servandae et veluti semideum venerabantur. Quare timendum est, ne Thailandiae nunc iniquiora tempora instent. Eius filius, Maha Vajiralongkorn nomine, princeps herditarius ei succedet, sed spatium ad deliberandum sibi sumpsit. lc201610König Bhumibol Adulyadej (1927 – 2016), der 70 Jahre lang in Thailand König war und sehr verehrt wurde, ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren in Bankok im Krankenhaus gestorben. Sein Leichnam wird heute in den Tempe des smaragdenen Buddhas, das Nationalheiligtum Thailands, überführt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich einen Monat lang schwarz zu kleiden und keine Feste zu feiern. Die Trauerzeit wird ein Jahr dauern. Der König hatte zwar keine Macht, aber durch seine Geltung großen Einfluss gehabt. Viele sahen in ihm das Fanal der Stabilität und der Einheit ihres innerlich zerissenen Landes. Daher steht zu befürchten, dass Thailand jetzt unruhigere Zeiten bevorstehen. Sein Sohn, Maha Vajiralongkorn, wird als Erbprinz an seine Stelle treten, doch hat sich Bedenkzeit genommen.
01.11.2016  Vix unus dies praeterit, quin, si fortuna secunda utaris, in diurno de effracturis domiciliorum et de furatrinis rerum plerumque parvarum et pretiosarum legas, si adversa, ipse suppileris. Custodibus publicis, ut apertularios investigent et deprehendant, rarissime contingit. Qui artificiose et latrocinaliter agunt, ab exploratoribus instructi peregre plerumque adveniunt, brevissime morantur, libertate itinerandi Shengeniana abutentes peregre rursus abeunt. Sunt, qui de "criminalibus periegeticis" loquantur. Quare nunc Aquisgrani inter Germaniae, Belgiae, Nederlandiae administros, quorum partium id est, et inter administros domesticos Rhenaniae Septentrionalis-Vestfaliae et Rhenaniae Palatinatus et Saxoniae Inferioris pacto convenit, ut custodes trium civitatum quomodocumque artius cooperarentur. Administri sibi plaudunt, Unio Custodum (GdP) pactum comprobat laudatque, sed praeses Confoederationis Germanicorum Custodum Criminalium (BDK) persuasionem criminalitatem programmatibus informaticis prohiberi posse aliquantulum horridam esse dixit. Lectio diurnorum brevi nos docebit, num "pactum Aquisgranicum" ad plus valeat quam ad delusionem oculorum. lc201611Kein Tag vergeht, ohne dass du, wenn du Glück hast, in der Zeitung von Wohnungseinbrüchen und dem Diebstahl meist kleiner Kostbarkeiten liest, wenn Pech, selbst ausgeraubt wirst. Der Polizei gelingt es nur selten, die Einbrecher zu ermitteln und dingfest zu machen. Diese gehen professionell und bandenmäßig vor. Von Kundschaftern instruiert reisen sie meist aus dem Ausland an, verweilen nur ganz kurz und verschwinden dank der Schengener Reisefreiheit wieder ins Ausland. Manche sprechen von "Kriminalitätstouristen". Deswegen haben jetzt die zuständigen Minister Deutschlands, Belgiens und der Niederlande und die Innenminister von Nordrehein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen in Aachen die Abmachung getroffen, dass die Polizei der drei Staaten in jeder Beziehung enger zusammenarbeiten sollen. Die Minister klatschen sich Beifall, die Polizeigewerkschaft (GdP) heißt die Abmachung gut und lobt sie, nur der Bund der Deutschen Kriminalbeamten (BDK) äußerte, die Überzeugung, dass man Kriminalität mit Software verhindern könne, sei etwas hanebüchen. Die Lektüre der Tageszeitung wird uns bald belehren, ob die "Aachener Erklärung" zu mehr taugt als zur Augenwischerei.
03.11.2016  Aiatulla Ali Chamenei, Iraniae rerum divinarum summus curator, ex tricesimo septimo anniversario eius diei, quo studiosi radicitus agentes domum procuratoris Americani Teherani per vim expugnaverant et multos officiales obsides interceperant, ad studiosos sibi fortasse nimis pacificos orationem habens et duos candidatos praesidales in ictu habens, quantum Americanis tribueret, libere locutus acerbissimis coloribus depinxit. Ut acervatim colligam: virtutes humanas in Foederatis Americae Civitatibus amissas esse, rassismum et discriminationem vigere, administrationem Americanam mentiri, ludificare, suis officiis deesse. Absurdum esse cum Americanis disceptare aut deliberare, quomodo conflictus in Syria, Iraquia, Afgania, Iemenia solvi possent. Num talibus opprobriis iuvenibus desiderium libertatis excutere potuerit? lc201611Ayatollah Ali Chamenei, der oberste Religionshüter des Iran, hat aus Anlass der 37. Wiederkehr des Tages, an dem radikalisierte Studenten in Teheran die US-Botschaft gestürmt und viele Angestellte als Geiseln genommen hatten, vor ihm vielleicht zu friedliebenden Studenten eine Rede gehalten, und, indem er auf die beiden Präsidentschaftskandidaten abzielte, unverblümt gesagt, was er von den Amerikanern hält und sein Bild in grellen Farben gezeichnet. Um es pauschal zusammenzufassen: menschliche Werte seien in den USA verloren gegangen, Rassismus und Diskriminierung seien an der Tagesordnung; die amerikanische Regierung lüge, täusche und komme ihren Verpflichtungen nicht nach. Es mache keinen Sinn, mit den Amerikanern zu verhandeln oder zu beraten, wie man die Konflikte in Syrien, Afghanistan, im Irak und Jemen lösen könne. Ob er mit solchen Vorwürfen den jungen Leuten das Verlangen nach Freiheit austreiben konnte?
17.11.2016  Baracus Obama Europaeis valedicit. Athenas primam itineris Europaei stationem elegerat. Cur Athenas? Officialiter dicebatur, ut Graecos aere alieno obrutos erigeret, et, ut debita Graeciae resecarentur, postulavit. Sed non erit mirandum, nisi etiam aliis causis commovebatur. Fortasse, ut, quae adhuc reliquisset, excusaret? Fortasse, ut Graecos exhortaretur, ne suas rationes politicas exemplo Bulgariae et Moldaviae utentes in orientales regiones dirigerent? Ut ad res veniam: Athenas Obama die Martis adiit. Graecis, quod in summa oeconomiae necessitudine perfugis misericordiam et benevolentiam praestitissent, gratias egit. Altero die in Atheniensi theatro melodramatico orationem fundamentalem de democratia, quae in hac civitate in lucem edita erat, habuit vel eius laudes cecinit. Quod valores essentiales democratiae, aequitatem, libertatem, separationem potestatum, iura humana confirmaret, non modo Graeciae erat laudi, sed etiam ad homines in Europa degentes spectabat, qui sibi a grapheocratibus Europaeis magis magisque relicti et praeteriti esse videntur et nationalem independentiam amplectuntur, et spectabat ad Americanos novo praeside incertis temporibus obeuntes. Vespere Berolinum adveniens cum cancellaria Merkel concenavit. Die Iovis colloquia politica habebuntur, die Veneris etiam Franciscus Hollande, Marius Rajoy, Matthaeus Renzi, Theresa May Berolini deversabuntur. lc201611Barack Obama verabschiedet sich von den Europäern. Als erste Station seiner Europareise hatte er Athen gewählt. Warum Athen? Offiziell hieß es, um die unter der Schuldenlast leidenden Griechen aufzurichten. Und in der Tat forderte er einen Schuldenschnitt für Griechenland. Aber es dürfte nicht verwundern, wenn er noch andere Gründe hatte. Vielleicht um sein bisheriges Versäumnis nachzuholen? Vielleicht um die Griechen zu ermuntern, ihre Politik nicht nach dem Beispiel von Bulgarien und Moldawien in östliche Richtung umzulenken. Um zur Sache zu kommen: Nach Athen kam Obama am Dienstag. Er dankte den Griechen, dass sie trotz ihrer äußersten wirtschaftlichen Notlage den Flüchtlingen mit Mitgefühl und Wohlwollen begegnet seien. Am nächsten Tag hielt er in der Oper von Athen eine Grundsatzrede über die Demokratie, die in dieser Stadt das Licht der Welt erblickt hatte, vielmehr sang er ihr Loblied. Dass er er sich der wesentlichen Werte der Demokratie versicherte, der Gleichheit, Freiheit, Gewaltenteilung, Menschenrechte, diente nicht nur dem Lob Griechenlands, sondern zielte auch auf die Menschen in Europa, die sich immer mehr von den europäischen Bürokraten allein gelassen und übergangen fühlen und mit nationaler Unabhängigkeit liebäugeln, zielte aber auch auf die Amerikaner, die unter dem neuen Präsidenten einer ungewissen Zukunft entgegen gehen. Am Abend kam er in Berlin an und speiste zusammen mit Kanzlerin Merkel. Am Donnerstag wird es politische Gespräche geben. Am Freitag werden sich auch Francois Hollande, Mario Rajoy, Matteo Renzi und Theresa May einfinden. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
18.11.2016  Dum Baracus Obama in Europa "feriatur", Donaldus Trump in America ab Henrico Kissinger, principe in rebus externis, primis huius artis principiis imbuebatur. Kissinger, nunc nonaginta tres annos natus, Ricardo Nixon et Geraldo Ford praesidibus muneribus consultoris in rebus securitatis et administri a rebus externis functus bello Vietnamensi anno MCMLXXIII composito praemio Nobeliano pacis honoratus erat. Trump, qui hoc tempore propritim in eo occupatus esset, ut quattuor milia munerum novis comitibus mandaret, tamen ad colloquia cum Kissinger habenda tempus sumpsit. Quae ad Sinas, Europam, Russiam, Iraniam pertinuisse dicuntur. His colloquiis habitis Trump ex tumultuario primum moderatorem alienae rei publicae, Iaponicum Shinzo Abe, convenit. Qui postea sibi persuasum esse dixit Donaldum Trump eum principem esse, cui confidere posset. lc201611Während Barack Obama in Europa "Ferien machte", bezog Donald Trum in Amerika von Henry Kissinger, dem Altmeister der Außenpolitik, seine Grundausbildung in dieser Disziplin. Der jetzt 93-jährige Kissinger war unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford Sicherheitsberater und Außenminister und hatte nach dem Ende des Vietnamkrieges 1973 den Friedensnobelpreis erhalten. Trump der zur Zeit eigentlich damit beschäftigt ist, 4000 Amtsstellen neu zu besetzen, hat sich dennoch für die Gespräche mit Kissinger die Zeit genommen. In ihnen soll es um China, Europa, Russland und den Iran gegangen sein. Nach dieser Unterredung traf sich Trump nach ziemlich chaotischer Vorbereitung zum ersten Mal mit einem ausländischen Regierungschef, nämlich dem Japaner Shinzo Abe. Dieser sagte später, er habe sich überzeugt, dass Donald Trump eine Führungspersönlichkeit sei, der er vertrauen könne. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
21.11.2016  Cancellaria Merkel Berolini primum in conventu principum Christianae Democraticae Unionis tum foras sibi certum deliberatumque esse praesidium factionis perducere et postero anno quartum cancellariatum petere declaravit. Id consilium, quod diu et diligenter animo et cogitatione esset complexa, neque factioni, neque rei publicae, neque sibi esse triviale. Se et dextrorsus et sinistrorsus acres contentiones exspectare, sed se decertaturam esse pro iis valoribus et ista ratione vivendi, quae socii christianae democraticae factionis magni aestimarent et in sinu gestarent. Etiam in Francia, ubi suffragatores conservativi primum ex septem competitoribus eligere possent, cui potissimum praesidi faverent, praeiudicium factum est: De supremitate die Dominico insequenti decertabunt duo pristini administri primi Franciscus Fillon et Alanus Juppé. Nicolaus Sarkozy a re publica recedens in otium se referet. lc201611Kanzlerin Merkel hat in Berlin zunächst in einer Versammlung der christdemokratischen Parteispitze, dann öffentlich erklärt, dass sie sich entschlossen habe, den Vorsitz der Partei weiterzuführen und sich im nächsten Jahr zum vierten Mal um das Kanzleramt zu bewerben. Dieser Entschluss, mit dem sie sich lange und gründlich auseinandergesetzt habe, sei weder für die Partei, noch für den Staat noch für sie trivial. Sie erwarte sowohl nach rechts als auch nach links hin harte Auseinandersetzungen, aber sie werde sich für die Werte und die Lebensweise, die die Mitglieder der christdemokratischen Partei wertschätzten und liebten, bis zuletzt einsetzen. Auch in Frankreich, wo die konservativen Wähler zum ersten Mal unter sieben Bewerbern wählen konnten, wen sie am liebsten als Präsidenten hätten, ist eine Vorentscheidung gefallen: Am kommenden Sonntag werden die beiden ehemaligen Premierminister François Fillon und Alain Juppé in die Stichwahl gehen. Nicolas Sarkozy wird sich aus der Politik ins Proivatleben zurückziehen.
22.11.2016  Limae, in capite Peruviae, conventus civitatum Oceanum Pacificum accolentium, qui APEC nominatur, die Dominico suum finem cepit. Rectores et gubernatores, qui aderant, anxietatem quandam patefecerunt de commutatione Americanarum rationum politicarum, verentes, ne novus praeses, quod in certamine electorio obnuntiaverat, Americam a globali commercio intercludert. Baracus Obama, ne Donaldus Trump praedamnaretur, monuit. Se novam administrationem suo officio functuram sibi persuasisse. Interesse inter ea, quae in suffragiorum contentione dicerentur, et, quae post ad effectum adducerentur. Sinensis praeses Xi Jinping se sperare transitum rerum in America inoffensum fore dixit, Sinenses quidem suam portam non clausuros esse. Putin et Obama non plus quam quattuor minuta collocuti sunt. lc201611In der peruanischen Hauptstadt Lima ist am Sonntag das APEC-Treffen der Anrainerstaaten des Pazifischen Ozeans zu Ende gegangen. Die anwesenden Staatschefs zeigten eine gewisse Besorgnis über den Wechsel in der amerikanischen Politik. Sie fürchteten, der neue Präsident könne Amerika, was er im Wahlkamppf angekündigt hatte, vom Welthandel abkoppeln. Barack Obama warnte davor, Donald Trump vorzuverurteilen. Er sei überzeugt, dass die neue Administration ihren Job tun werde. Es gebe einen Unterschied zwischen dem, was im Wahlkampf gesagt und was danach umgesetzt würde. Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte, er hoffe, dass es in Amerika einen sanften Machtwechsel gebe. China werde jedenfalls sein Tor nicht zuschlagen. Putin und Obama sprachen nur vier Minuten miteinander.
23.11.2016  Fundatio, cui nomen est Friderici Ebert, quaeque propius cum Sociali Democratica factione consentit, percontationem repraesentativam fecit, quid Germani de religione Mohametana cogitarent. Summa summarum XL centesimae civium Germaniam islamica immigratione labefactari putant. XXVIII centesimae dicunt ei, qui in Germania offensionibus supersedere velit, sententiam libere dicere non iam licere. Totidem factiones gubernatrices populo verba dare sibi persuaserunt. Sed tantum XX centesimae Germanos tot perfugas accipiendo perperam egisse existimant. Qui eventum percontationis enarrant, societatem in duas partes esse diductas comprehendunt: unam et maiorem eorum, qui culturalem simplicitatem, tolerantiam, aequivalentiam amplecterentur, alteram et minorem eorum, qui separationem, nationalem repetitionem, inaequivalentiam exsequerentur. - Sed congruit ista interpretatio cum veritati? Experire tute ipse et consulta, in utra parte tu numerari velis! Celeriter intelleges te neutrius participem esse et istam bipartitionem simpliciorem esse, quam ut tuam personam, nedum multiplicem diversitatem opinionum et sententiarum in Germania complecti possit, et, nisi scire nefas, quaeres, quidnam tota res sibi velit. lc201611Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Siftung hat eine repräsentative Umfrage dazu durchgeführt, was die Deutschen über den Islam denken. Das Ergebnis von all dem: 40 % der Bürger glauben, dass Deutschland durch den Islam unterwandert wird. 28 % behaupten, dass man, wenn man Ärger vermeiden wolle, in Deutschland nicht mehr frei seine Meinung äußern dürfe. Ebenso viele sind überzeugt, dass die Regierungsparteien die Bevölkerung hinters Licht führen. Aber nur 20 % glauben, die Deutschen hätten mit der Aufnahme so vieler Flüchtlinge einen Fehler gemacht. Die Interpreten dieser Umfrage fassen ihr Ergebnis so zusammen: Die Gesellschaft zerfalle in zwei Gruppen: eine größere, die für Weltoffenheit, Toleranz und Gleichwertigkeit stehe, und eine kleinere, die für Abschottung, nationale Rückbesinnung und Ungleichwertigkeit eintrete. - Aber stimmt diese Interpretation mit der Wirklichkeit überein? Probieren Sie es selbst und überlegen Sie, zu welcher Gruppe Sie gern gehören möchten! Sie werden schnell merken, dass Sie keiner von beiden zugehören und diese Zweiteilung zu einfach ist, als dass sie Ihre Persönlichkeit, geschweige denn die große Vielfalt der Meinungen und Standpunkte in Deutschland umfassen könne, und sie werden sich, wenn man das wissen darf, fragen, was das Ganze eigentlich soll.
27.11.2016  Fidelis Castro, pristinus Cubae praeses, qui republica eversa et praeside Batista anno MCMLIX deiecto per undequinquaginta annos fortunas Cubae direxerat, nocte diebus Veneris et Saturni interposita XC annos natus mortuus est. Potestatem gubernatoriam fratri Radulpho, qui heri etiam eius mortem renuntiavit, iam anno MMVIII detulerat. Fidelis Castro Cubam rem publicam communisticam transformaverat, et, ut eius fautores dicunt, "populo tradiderat". Diversi laudatores exsistunt: Eius inimici illud dictum, ne quid de mortuis dicatur, nisi bene, minime partem sui faciunt, atque eum, sicut Donaldus Trump, dictatorem ferocem appellant. Multi quoque Cubani in Florida exulantes heri publice exsultantes sibi invicem de eius morte gratulabantur. Sunt qui, sicut Vladimirus Putin, eum quasi socium ac comitem aestimantes eximium moderatorem politicum dignentur, qui iure symbolum sui saeculi sit factus. Qui hominem spectant, eum aliquando "Nostra patria est humanitas" dixisse commemorant. Qui realistice iudicant: "Ut mediocriter successisset, res certe ad educationem et sanitatem publicam spectantes in melius mutavit." Multi, qui eum amplexi sunt et amant, heri in Cuba ipsa in luctu et squalore fuerunt. lc201611Fidel Castro, der frühere kubanische Präsident, der nach einer Revolution und der Absetzung des Präsidenten Batista im Jahr 1959 über 59 Jahre die Geschicke Cubas lenkte, ist in der Nacht von Freitag auf Samstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Die Regierungsgewalt hatte er schon 2008 seinem Bruder Raoul übertragen, der gestern auch seinen Tod bekannt gab. Fidel Castro hatte Cuba zu einem kommunistischen Staat umgeformt und, wie seine Anhänger sagen, "dem Volk übergeben". Unterschiedlich Lobredner treten auf: Seine Feinde machen sich jenes Wort, dass man über Tote nur gut spricht, nicht zu eigen und nennen ihn, wie Donald Trump, einen brutalen Diktator. Auch viele Exilkubaner haben gestern in Florida öffentlich gefeiert und sich zu seinem Tod gegenseitig beglückwünscht. Manche schätzen ihn, wie Wladimir Putin gleichsam als Verbündeten und Weggefährten und würdigen ihn als herausragenden Staatsmann, der zu Recht zum Symbol seines Jahrhunderts geworden sei. Wer ihn als Mensch sieht, erinnert daran, dass er einmal sagte: "Unsere Heimat ist die Menschlichkeit." Wer realistisch urteilt: "Angenommen, er hätte nur geringen Erfolg gehabt, so hat er doch zumindest das öffentliche Bildungs- und Gesundheitswesen verbessert." Viele, die ihn ins Herz geschlossen haben und lieben, waren gestern in Cuba selbst tief betroffen und voller Trauer.
05.12.2016  In Austria Alexander Van der Bellen, pristinus prasinorum praefectus, qui se ardentem fautorem Europae fatetur, septuaginta duo annos natus, tertio denique accessu die Dominico, die quarto mensis Decembris, novus praeses statalis electus est (53,3%). Norbertus Hofer, eius dextrorsus vergens competitor, qui factionis FPÖ (factionis liberae Austriae) est, quae Europae et perfugarum immigrationi diffidit, suam repulsam agnovit et tristis quidem, sed probus humanusque suo rivali gratulatus est. Aliquot administrationes Europae, quae anno insequente refici volunt, pavore ob Italiam non dissipato forsitan gavisae sint, quod proclivus cursus ad separatismum et nationalismum et populismum interim intermissus esse videbatur. Sed maerores huic gaudio celeriter anteverterunt, cum e tenebris erumperet, quem ad finem rogatio popularis de constitutione reformanda in Italia perventura esset: Assentatoribus XL, negatoribus LX centesimas assecutis administer primus, Matthaeus Renzi, se cladem acerbam accepisse sibi conscius munere se decessurum annuntiavit. lc201612In Österreich ist der frühere Chef der Grünen, Alexander Van der Bellen, der sich als glühenden Anhänger Europas bekennt, im Alter von 72 Jahren, schließlich im dritten Anlauf, am Sonntag, den 4. Dez., zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden (53,3%). Sein rechtsgerichteter Mitbewerber Norbert Hofer, Mitglied der FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs), die Europa und der Einwanderung von Flüchtlingen misstrauisch begegnet, hat seine Niederlage anerkannt und seinem Rivalen traurig, aber fair gratuliert. Einige europäische Regierungen, die im nächsten Jahr wiedergewählt werden wollen, dürften sich, ohne dass die Furcht wegen Italien zerstreut war, gefreut haben, dass der abschüssige Hang zu Isolation, Nationalismus und Populismus einstweilen gestoppt schien. Aber diese Freude überwog schnell der Kummer, als deutlicher wurde, auf welches Ergebnis die Volksbefragung zur Verfassungsreform in Italien zusteuerte: Bei 40 % für Ja und 60% für Nein war sich Ministerpräsident Matteo Renzi bewusst, eine herbe Niederlage erlitten zu haben, und erklärte seinen Rücktritt.
18.12.2016  Damasci, in Syriaco capite, innocua puella septem annorum balteo displosivo amicta a quibuscumque viris sine ulla religione et fide in stationem custodum publicorum intromissa et materia displosiva e longinquo accensa disiecta est. - Caesarea, urbs in centrali Turcia sita, heri testis est facta insidiarum suicidalium, cum auriga quidam suum autocinetum materia displosiva onustum iuxta laophorium, quo milites otiosi itinerabantur, gubernaret et suam bombam displodens laophorium laceraret. Tredecim milites interfecti, quinquaginta sex partim graviter vulnerati sunt. Nulla secta adhuc facinus sibi assumpsit. Tamen auctoritates modum operandi vetitas partes Curdicorum Operatorum (PKK) indicare opinantur. lc201612In der syrischen Hauptstadt Damskus wurde ein unschuldiges siebenjähriges Mädchen mit einem Sprengürtel bekleidet von irgendwelchen gewissenlosen Männern in eine Polizeiwache geschickt und durch Fernzündung des Sprengsatzes zerfetzt. - Die zentraltürkische Stadt Kayseri wurde gestern Schauplatz eines Selbstmoranschlages, als ein Fahrer sein mit Sprengstoff beladenes Auto neben einen Autobus steuerte, in dem Soldaten in ihrer Freizeit unterwegs waren, und, indem er seine Bombe hochgehen ließ, den Autobus in Stücke sprengte. Dreizehn Soldaten wurden getötet, 56 teils schwer verwundet. Keine Gruppierung hat die Tat bisher für sich reklamiert. Dennoch nehmen Regierungsstellen an, dass die Vorgehensweise auf die verbotene kurdische Arbeiterpartei (PKK) hinweist.
21.12.2016  Quod insidias Berolinenses attinet, Islamicus, qui dicitur, Status in solita areola interretiali sibi vindicat laudem istius facinoris. Unum ex suis militibus evocationi obsecutum esse, ut eae nationes attentarentur, quae Islamicum Statum in Iraquia aut Syria oppugnarent. Quam confessionem, quod argumenta non affert, prosecutores Germanici caute accipiunt neque se in omnes partes investigare intermissuros esse dicunt. Iuvenem Pacistanum, quem biocolytae unicum adhuc suspiciosum prehendentes quaesitaverant, quod eum insidias paravisse pro certo demonstrare non potuerunt, e custodia rursus emiserunt. Nunc etiam facinoris auctores plures esse, qui armati in fuga sint, posse coniectant et consectantur. Non nullam spem ponunt biocolytae in photographematibus et taeniis visificis, quae homines in "nubeculam quandam Bostoniensem", quae alludens ad cursum Marathonium Bostoniensem anni MMXIII ita appellatur, submittere possunt. lc201612Was den Anschlag in Berlin betrifft, hat der sogennnte Islamische Staat den Ruhm dieser Tat auf seiner üblichen Internetplattform für sich beansprucht. Einer seiner Soldaten sei dem Aufruf, die Nationen anzugreifen, die im Irak oder Syrien den Islamischen Staat bekämpften, gefolgt. Dieses Bekenntnis behandeln die deutschen Ermittler, weil es keine Beweise bietet, mit Vorsicht und erklären, weiterhin in alle Richtungen ermitteln zu wollen. Der junge Pakistaner, den die Polizei bisher als einzigen Verdächtigen festgehalten und verhört hatte, hat sie, weil sie seine Täterschaft nicht nachweisen konnte, wieder aus der Haft entlassen. Jetzt geht man auch davon aus, dass es mehrere Täter geben kann, die bewaffnet auf der Flucht seien, und fahndet nach ihnen. Einige Hoffnung setzt die Polizei auf Photos und Videos, die die Leute auf eine in Anspielung auf den Bostoner Marathonlauf von 2013 so genannte "Bostoner Cloud" hochladen können.
22.12.2016  Germanici prosecutores novisse videntur, quem machinatorem insidiarum Berolinensium investigare debeant: Tunesianum quendam, Anis Amri nomine, XXIII annos natum. Cuius enim permissio residendi inventa est in gubernatoria aedicula eius autocarri articulati, quo insidiae paratae erant. Etiam eius facies divulgata est. Huc accedit, ut administratores pro perductoriis indiciis magnum praemium (centies milia Euronum) exponerent. Quae cum ita sint, suspecto vix contingat, ut se in Europa clam subducat. Custodes publici, ne quis sibi biocolytam induat, eum armatum et periculosum esse commonent. Quod cum Polonico vectore, qui postea mortuus in gubernatoria aedicula repertus erat, colluctatus est, eum etiam vulneratum esse a vero vix abhorreat. lc201612Die deutschen Ermittler wissen offenbar, wen sie als Drahtzieher des Berliner Anschlags suchen müssen: Den 23-jährigen Tunesier Anis Amri. Dessen Bleibeerlaubnis wurde nämlich im Führerhaus des Sattelschleppers, mit dem der Anschlag ausgeführt worden war, gefunden. Auch sein Konterfei wurde veröffentlicht. Dazu kommt, dass die Behörden für zielführende Hinweise eine hohe Belohnung (100.000 €) ausgesetzt haben. Unter diesen Umständen dürfte es dem Verdächtigen kaum gelingen, in Europa unterzutauchen. Damit keiner Polizist spielen will, weist die Polizei nachdrücklich darauf hin, dass er bewaffnet und gefährlich ist. Weil er mit dem polnischen Fahrer, der später tot im Führerhaus gefunden worden war, gekämft hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass er auch verletzt ist.
28.12.2016  Russi Americanos, quibus nuper, ut res Syriacas una cum se ordinarent, obtulissent, nunc duobus in America praesidentibus aut nullo ab his negotiis segregare in animo habere videntur. Voluntatem enim significant colloquiorum de bello in Syria componendo Unitis Americae civitatibus exclusis atque exclusis Unitis Nationibus solis cum Turcis et Iranis et delegatis quibusdam Syriaci regiminis persequendorum. Fortasse autem Americanos, ut sibi obsequantur, in angustias adducere intendunt et nostrum omnium mentes confundere temptant. Quomodo enim non omnibus participibus colloquentibus sed una atque altera parte repudiata pax possit evenire? Insuper Russi Americanos, quandoquidem rebelles aut potius tromocratas armis exornent, verbis severius pronuntiatis inimice agere et decapitulatores adiuvare exprobrant. lc201612Die Russen scheinen die Absicht zu haben, die Amerikaner, denen sie kürzlich noch angeboten hatten, gemeinsam die Verhältnisse in Syrien zu ordnen, jetzt, da es in Amerika zwei Präsidenten gibt, oder vielmehr keinen, aus diesem Geschäft auszubooten. Sie deuten nämlich ihre Absicht an, die Gespräche über die Beilegung des Krieges in Syrien unter Ausschluss der Vereinigten Staaten und ohne die Vereinten Nationen allein mit den Türken und Iranern und einigen Vertretern der syrischen Regierung fortzusetzen. Vielleicht wollen sie aber auch nur die Amerikaner, um sie gefügig zu machen, unter Druck setzen und mit uns allen ein Verwirrspiel treiben. Wie soll nämlich, wenn nicht alle Beteiligten miteinander reden, sondern die eine oder andere Seite ausgeschlossen wird, Friede zustande kommen? Darüber hinaus halten die Russen in schärferem Ton den Amerikanern vor, weil sie ja Rebellen oder richtiger Terroristen mit Waffen ausrüsteten, feindlich zu agieren und Kopfabschneider zu unterstützen.
03.01.2017  "Nafri" est novus terminus technicus, quem his diebus media circumeuntem equidem usque ad hunc diem non audivi, neque scio, an non multi alii. Nec mirum, nam adhuc isto vocabulo artificiali nemo utebatur nisi custodes publici, qui intrinsecus muneris causa inter se confabulabantur. Nunc autem iste terminus e bucali biocolytico se emancipans temere forinsecus effugit et in tinnito, quod astynomia Coloniensis pipiaverat, publice legebatur. Qui ergo sunt isti "Nafri"? Vicipaedia eos "N-Afros" i.e. "Boreales Africanos" esse explicat, Latine ergo "B-Afros" vel "S-Afros". Quod astynomorum non geographice, sed criminologice agitantium circumspectus arte est circumscriptus, non omnes ex Africa Boreali natos hoc nomine significant, neque omnes, qui ex Africa in Rhenaniam Septentrionalem-Vestfaliam immigraverunt, sed eos tantum, qui ibi ex primo die incipientis anni bismillesimo decimo quinto a se suspectentur. Satis explicavi. Nunc mihi, quod habet momentum, quaerendum est, num mihi prorsus hanc saturunculam scribere liceat. Nequeo enim negare has litteras compendiarias, quae tam incoinquinatum aspectum habeant, totam gentem discriminare. Sunt demum politici quidam, qui latius circumspectent atque id ipsum sibi persuasum esse dicant. Quorum opinionis equidem minus politicorum elegantiae quam libertatis artificum sitiens non sum particeps, tu autem videas ipse, quid tibi videatur! lc201701"Nafri" ist ein neuer Terminus technicus, der zur Zeit in den Medien herumgeistert, den ich aber bis zum heutigen Tag noch nicht gehört hatte, schwerlich viele andere. Kein Wunder, denn dieses Kunstwort gebrauchten nur Polizisten im innerdienstlichen Kommunikationsaustausch. Jetzt aber hat sich dieser Terminus von seinem polizeilichen Maulkorb befreit, ist leichtfertig in die Öffentlichkeit entfleucht und konnte in einem Tweet der Kölner Polizei von allen gelesen werden. Wer sind also diese "Nafris"? Wikipedia erklärt, es seien "N-Afris" d.h. "Nord-Afrikaner". Weil Polizisten nicht geographisch, sondern kriminologisch denken, und daher einen eng begrenzten Blickwinkel haben, bezeichnen sie damit nicht alle, die in Noraafrika geboren sind, nicht alle, die aus Afrika nach Nordrhein-Westfalen eingewandert sind, sondern nur die, die sie seit dem Neujahrstag 2015 argwöhnisch beäugen. Genug erklärt! Jetzt komme ich zu der entscheidenden Frage, ob ich diese kleine Satire überhaupt schreiben darf. Ich kann nämlich nicht ausschließen, dass diese so unbedarft aussehende Abkürzung ein ganzes Volk diskriminiert. Es gibt schließlich bestimmte Politiker mit größerem Weitblick, die genau davon überzeugt zu sein behaupten. Deren Ansicht teile ich, weil ich weniger nach political correctness als nach künstlerischer Freiheit dürste, nicht, du aber mögest selbst zusehen, was dir richig erscheint!
09.01.2017  Hoc temporis Germanos et Tunesianos similes sollicitudines anxiant: Magnus scilicet numerus eorum, qui, ut efflorescentem Islamicum Statum adiuvarent, in Syriam aut Iraquiam profecti erant, nunc autem exspectationibus frustrati deflorescentem relinquunt et non minus fanatici et fortasse periculosiores in suas patrias redeuntes interiorem securitatem infestant. Quod interest: In Germania multi politici multa loquuntur et ad instantes electiones spectantes sua quisque excogitat lineamenta reformandae iuridicae et biocolyticae operae. Quae autem ambitiosae et plausibiles voluntatis declarationes maximam partem limina non relinquunt neque umquam ad effectum perducentur. At cives aliquatenus sibi acquiescunt. In Tunesia cives sunt exacerbati et politicos, qui sibi parum moliri videantur, in publico reclamitantes, ut severioria adhibeant et gihadistis civitatem adimant, permovere conantur. Ceterum, ne Tunesiani, quandoquidem in Germania furiati sunt, e Germania recipiantur, postulant. Quantopere tempora mutantur! Ne Germani capite et fortunis periclitantes mox in Tunesia tuta quietaque asylum petere debeant! - P.S.: Istam parabolam, cum eam incongruam esse intellexi, effugientem non iam retinere potui. Lector amicus mihi ignoscat! lc201701Zur Zeit ängstigen die Deutschen und die Tunesier ähnliche Sorgen: Nämlich eine große Zahl von Leuten, die, um den aufblühenden Islamischen Staat zu unterstützen, nach Syrien oder in den Irak gezogen waren, ihn jetzt aber, da er verblüht, in ihren Erwartungen enttäuscht verlassen und nicht weniger fanatisch und vielleicht noch gefährlicher in ihre Heimatländer zurückkehren und die innere Sicherheit gefährden. Der Unterschied: In Deutschland reden viele Politiker viel, und jeder denkt sich mit Blick auf die anstehenden Wahlen einen eigenen Reformentwurf für die gerichtliche und polizeiliche Arbeit aus. Allerdings kommen diese ambitionierten und nach Beifall haschenden Absichtserklärungen größtenteils nicht aus den Startlöchern und werden nie verwirklicht werden. Doch die Bürger beruhigen sich dabei einigermaßen. In Tunesien sind die Bürger erbost und versuchen die Politiker, die ihnen zu wenig auf den Weg zu bringen scheinen, durch Demonstrationen auf der Straße dazu zu bringen, schwereres Geschütz aufzufahren und den Dschihadisten die Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Außerdem fordern sie, dass keine Tunesier, da sie sich ja in Deutschland radikalisiert haben, aus Deutschland zurückgenommen werden. Wie sich die Zeiten doch ändern! Hoffentlich müssen nicht bald an Leib und Leben bedrohte Deutsche in einem sicheren und friedlichen Tunesien Asyl beantragen! - P.S.: Als ich merkte, dass dieser Vergleich unangemessen ist, konnte ich ihn in seinem Lauf nicht mehr zurückhalten. Der geneigte Leser möge mir verzeihen!
11.01.2017  Cum permulti candidati, quos Donaldus Trump in administrorum consilium invitat, nonnullos duces generales, multos chrematistas, plerosque millionarios, in disceptatione versantur, tum maxime controverse litigatur de eius genero Jared Kushner, de marito eius filiae Ivancae, quem praeses designatus summum cogitatorem in aedibus albis commodum reddidit. Qui, triginta sex annos natus, adhuc partes coactoris immobilium egit et rei politicae est rudis, nisi quod generum per angustias et ambages certaminis comitialis comitatus est. Qua ordinatione nepotismum sibi opproprio dari Trump facile perpetitur. Estne solacium, quod Kushner item atque eius fautor suum munus nulla stipe exercere in animo habet? Quod solacium minus consolatur eum, qui operatores quidem functionarios mercedem solere recipere considerat, neque tamen possessores societatis mercatoriae, qui non serviunt sed imperant. Nonne res publica isto modo in rem mercatoriam et familiarem degenerans amittitur? Nonne timendum est, ne summus negotiator praesidem se ferens, ubi omnes dulcedine beneficiorum sicut clientes pellexerit, munia senatus, magistratuum, legum nullo adversante in se trahat et solus imperet (cf. Tac.ann.1,2)? Baracus Obama, qui paucis horis ante orationem habens, qua munere se abdicaret, Americanos, ut democratiam defenderent, monuit, talia suspicari videtur. lc201701Sehr viele Kandidaten, die Donald Trump in sein Kabinett beruft, einige Generäle, viele Banker, die meisten Millionäre, stehen in der Kritik. Besonders kontrovers aber wird über seinen Schwiegersohn Jared Kushner gestritten, den Ehemann seiner Tochter Ivanka, den der gewählte Präsident gerade eben zum obersten Berater im Weißen Haus gemacht hat. Er ist 36 Jahre alt, ist bisher dem Beruf des Immobilienmaklers nachgegangen und hat keine politische Erfahrung abgesehen davon, dass er seinen Schwiegervater durch die engen und verschlungenen Wege des Wahlkampfes geführt hat. Dass sich Trump durch diese Besetzung dem Vorwurf des Nepotismus aussetzt, nimmt er auf die leichte Schulter. Ist es ein Trost, dass Kushner ebenso wie sein Gönner sein Amt ohne Bezahlung ausüben will? Dieser Trost tröstet den weniger, der sich bewusst macht, dass es gewöhnlich nur die angestellten Bediensteten sind, die Honorar beziehen, nicht aber die Besitzer eines Handelsunternehmens, die nicht dienen sondern bestimmen. Geht so nicht der öffentlich politische Betrieb, indem er zu einem Familien- und Handelsunternehmen entartet, verloren? Muss man nicht befürchten, dass der oberste Geschäftsführer, indem er den Präsidenten gibt, sobald er alle durch die Annehmichkeit seiner Wohltaten wie Kunden gewonnen hat, die Aufgaben des Senates, der Verwaltung, der Gesetze an sich zieht und allein herrscht (vgl. Tac.ann.1,2)? Barack Obama, der vor wenigen Stunden seine Abschiedsrede hielt, scheint, wenn er die Amerikaner auffordert, die Demokratie zu verteidigen, derartiges zu argwöhnen.
14.01.2017  Cyprus insula est ex anno millesimo nongentesimo septuagesimo quarto, quo Turcicae copiae, ut prohiberent, ne tota Cyprus, Graeciae se applicaret, in insulam invaserunt, omnis in partem septentrionalem, quam Turcae sibi vindicant, et in australem, quam Graeci administrant, divisa. Colloquia primo dimidio mensis Ianuarii Antonio Guterres, novo secretario Unitarum Nationum generali, patrono Genavae habita, quibus repraesentantes civitatum integritatem praestantium (Britanniae, Graeciae, Turciae) et disceptator Turcicae partis Mustafa Akıncı et Graecae Nikos Anastasiadis condiciones reconciliationis emetirentur, interim interrupta sunt, sed mox renovabuntur. Cardo disceptationis est quaestio maxime litigosa, quantas copias Turcis et Graecis in insula collocare liceat. Redintegratio insulae et Europae et Turciae et ambabus insulae partibus ex usu sit. Sed alio altero maiorem usum affectante neuter denique eum usum, qui effici possit, assequatur. lc201701Zypern ist seit 1974, als türkische Truppen auf der Insel landeten, um zu verhindern, dass sich ganz Zypern an Griechenland anschloss, in seiner Gesamtheit in einen Norteil, den die Türken beanspruchen und in einen südlichen Teil unter griechischer Verwaltung, aufgeteilt. Die Gespräche die in der ersten Januarhälfte unter der Schirmherrschaft des neuen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, in Genf geführt wurden, mit denen die Repräsentanten der Garantiemächte (Groß-Britanniens, Griechenland und der Türkei) und der Verhandlungsführer des türkischen Teiles Mustafa Akıncı und des griechischen Nikos Anastasiadis die Bedingungen für eine Wiedervereinigung ausloten sollten, sind zunächst unterbrochen, werden aber bald wieder aufgenommen. Kernpunkt der Verghandlung ist die höchst umstrittene Frage, wie viele Truppen die Türken und die Griechen auf der Insel stationieren dürfen. Eine Wiedervereinigung der Insel wäre wohl für Europa und die Türkei und beide Inselteile von Vorteil. Aber wenn jeder den anderen übervorteilen will, erzielt am Schluss keiner den Vorteil, der möglich wäre.
17.01.2017  Qui in Germania leges scribunt, sibi, quid verum, quid falsum sit, non ignorantibus cives idem ignorantes a falsis nuntiis defendendos esse arbitrantur. Quid autem sit verum, neque Pilatus olim sciebat neque abinde ad hos dies quisquam satis certe explicavit, nisi in libris doctis, Iupiter, et laboriosis, quos nemo legit, neque quisquam, etiamsi legit, intellegit. Vero autem et falso non perspecto etiam nuntius falsus a vero nuntio dignosci non potest. Legum conditores ergo in falso tramite incedunt! Si quis hic mihi me non de cotidiana et vulgari veritate dicere opponat, sed de vi vel de idea veritatis philosophari, mihi, credo, assentiendum est, sed assentiri non perpetior, eandem rem in cotidiana et vulgari vita faciliorem esse. Sit ita! Istam igitur caelestem Platonis ideam terreno illius Protagorae fuco permutans dicam: Quid verum et falsum sit, in uniuscuiusque intellectu est et, quae tibi vera videntur, tibi vera sunt, quae mihi, mihi. Inde et illud sequitur, ut, qui in Germania leges scribunt, persuadere debeant, non censere et intellectum civium usque eo excolendum et erudiendum esse, ut suo quisque intellectu verum a falso sua sponte ipse dignoscere valeat. - Num id ei persuaserim, qui mihi supra contradixit, num ei, quicumque ista legerit, nihil pensi habeo. Qui scrupulis vexatur, administrum iustitiae rogato! lc201701Die Gesetzgeber in Deutschland glauben genau zu wissen, was wahr, was falsch sei, und deswegen die Bürger, die dies nicht wissen, vor Falsch-Nachrichten schützen zu müssen. Was aber Wahrheit ist, wusste einst schon Pilatus nicht und hat seitdem bis heutzutage keiner hinreichend sicher erklärt, höchstens in gelehrten und, bei Gott, mühevollen Büchern, die keiner liest, und, wenn er sie liest, nicht versteht. Lässt sich aber nicht durchschauen, was wahr und was falsch ist, so lässt sich auch keine Falsch-Nachricht von einer zutreffenden Nachricht unterscheiden. Die Gesetzgeber sind also auf dem Holzweg! Wenn an dieser Stelle einer einwendet, dass ich nicht von der allgemeinen Alltagswahrheit rede, sondern über das Wesen und die Idee der Wahrheit philosophiere, muss ich ihm das wahrscheinlich zugeben. Aber ich weigere mich zuzugeben, dass dasselbe Unterfangen im allgemeinen Alltagsleben leichter sei. Sei es drum! Ich werde also diese himmliche Idee Platons gegen den irdischen Schein jenes Protagoras eintauschen und behaupte: Was wahr und was falsch ist liegt im Intellekt eines jedes einzelnen und, was dir wahr erscheint, ist für dich wahr, was mir, für mich. Daraus folgt aber auch, dass die Gesetzgeber in Deutschland überzeugen müssen, nicht zensieren und den Intellekt der Bürger so weit fördern und bilden sollten, dass jeder aufgrund eigener Einsicht von sich aus selbst das Wahre vom Falschen unterscheiden kann. - Ob ich damit den überzeugt habe, der mir vorhin widersprochen, oder wer immer sonst diese Zeilen gelesen hat, ist mir egal. Wer von Zweifeln geplagt wird, soll den Justizminister fragen!
19.01.2017  Ioachimus Gauck, praeses rei publicae Germaniae, in ultima, quam praeses habuit, oratione rationes quinque annorum iniens populo Germanico valedixit. Eius iudicium de statu rei publicae paululo cohibitius cecidit quam in muneris initio. Etiamsi etiam hodie sibi persuasisset, nullam umquam Germaniam meliorem et magis democraticam fuisse quam nostram, se tamen etiam pericula quaedam videre dixit, quae stabili democratiae Germaniae imminerent. Frontem discriminosam non extendi inter indigenas et advenas neque inter Christianos, Muslimos, Iudaeos, atheosve, sed inter assectatores et insectatores civitatis popularis. Populistis atque eorum simplificationibus repugnandum esse, nationalistis esse persuadendum nos et Europaeos et Germanos esse. Germani ne diffiderent suis animis viribusque neve fidem democratiae deponerent. Europaeae Unioni defensionem esse augendam, nam id dictum percelebratum, quo difficultates politicas armis solvi non posse diceretur, non esse verum, nisi id omnes tenerent. Quod praeses munere decedens necessariam gravitatem Natonis in lumine posuit, cum ad Germanos, tum ad praesidem his diebus in America munus ineuntem pertinuisse crediderim. lc201701Bundespräsident Joachim Gauck verabschiedete sich in seiner letzten Rede als Präsident mit einer Bilanz seiner fünf Amtsjahre von der deutschen Öffentlichkeit. Sein Urteil über den Zustand der Republik fiel ein wenig zurückhaltender aus als bei seinem Amtsantritt. Auch wenn er heute noch überzeugt sei, sagte er, dass kein Deutschland je besser und demokratischer gewesen sei als das unsrige, so sehe er doch auch Gefahren, die der Stabilität der deutschen Demokratie drohten. Die entscheidende Frontlinie verlaufe nicht zwischen Altbürgern und Zuwanderern und nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten, sondern zwischen den Freunden und Feinden der Demokratie. Den Populisten und ihren Vereinfachungen müsse man entgegentreten, die Nationalisten müsse man überzeugen, dass wir beides sind, Europäer und Deutsche. Die Deutschen sollten ihrem Mut und ihrer Stärke vertrauen und ihren Glauben an die Demokratie nicht aufgeben. Europa müsse seine Verteidigungsbereitschaft erhöhen, denn das häufig gehörte Wort, das besage, dass es für politische Probleme keine militärische Lösung gebe, sei nur wahr, wenn sich alle daran hielten. Dass der aus dem Amt scheidende Präsident die unverzichtbare Bedeutung der Nato betonte, richtete sich wohl an die Deutschen, aber mehr noch an den Präsidenten, der in Amerika sein Amt antritt.
22.01.2017  Dextrorsus vergens fractio Europaei parlamenti, cui nomen est "Europaearum Nationum et Libertatis Fractio" (ENF), Confluentibus congressum delegatorum comparaverat. Cuius urbis in aulam Rhenanam-Moselleam convenerunt, ne quid ad Europaeam Unionem dissolvendam intemptatum relinquerent, etiam illi nationalistae Europae, Marina Le Pen, Frauca Petry, Geert Wilders. Qui Brexitu et exitu Americanarum electionum praesidalium sublati nunc sibi quoque occasionem, ut nationales electiones vincant, datam esse sperant. Quoniam hoc anno non modo in Germania, sed etiam in Francogallia et in Nederlandia suffragia exhibebuntur, Marine Le Pen missis ambagibus Trumpistica verborum iactatione ad rem se insinuat: "Annus bismillesimus decimus septimus is erit annus, quo populi continentalis Europae expergiscentur!" Frauca Petry, quae certe Europam unitam et res publicas nationales coniungi posse credit, rationem dumtaxat "pacalis, liberae, superanae, subsidiariae Europae" rescribi iubet. Geert Wilders Donaldo Trump de inauguratione gratulatur. Maximo omnium plausu hae, quas praeconatur, sententiolae approbantur: "Merkel abeat!" et "Germania Fraucam pro Merkel exigit!" - Mox videbimus, num etiam in Europa illud "post-facticium tempus" iam coeperit. lc201701Die rechtsgerichtete Fraktion des Europäischen Parlaments "Europa der Nationen und der Freiheit" (ENF) hatte in Koblenz ihren Delegierten-Kongress ausgerichtet. Um nichts unversucht zu lassen, die Europäische Union aufzulösen, kamen in die Rhein-Mosel-Halle dieser Stadt auch die allseits bekannten europäischen Nationalisten: Marine Le Pen, Frauke Petry und Geert Wilders. Beflügelt durch den Brexit und den Wahlerfolg von Donald Trump, hoffen sie, auch selbst jetzt die Chance zu haben, nationale Wahlen zu gewinnen. Da ja in diesem Jahr nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und den Niederlanden gewählt wird, kommt Marine Le Pen ohne Umschweife mit trumpistischem Großmaul zur Sache: "Das Jahr 2017 wird das Jahr sein, in dem die Völker im kontinentalen Europa erwachen!" Frauke Petry, die immerhin ein geeintes Europa mit den Nationalstaasten für vereinbar hält, fordert freilich nur dazu auf, ein "friedliches, freies, souveränes und subsidiäres" Europa neu zu erdenken. Geert Wilders gratuliert Donald Trump zu seiner Amtseinführung. Den stärksten Beifall von allen bekommen seine folgenden Werbeslogans: "Merkel soll weg!" und "Deutschland braucht Frauke statt Merkel!" - Bald werden wir erleben, ob auch in Europa schon das postfaktische Zeitalter angebrochen ist.
30.01.2017  Donaldus Trump die Veneris decreto praesidiali perfugas et cives ex terris, quarum populi ex maiore parte religionis Mahometanae sunt, etiamsi rata synthemata translimitalia aut duplicem civitatem habeant, in Foederatas Americae Civitates immigrare aut, si peregre sunt, reverti vetuit. Id interdictum, quod ad septem civitates pertinet (Iraquiam, Syriam, Iraniam, Libyam, Somaliam, Sudaniam, Iemeniam), ubique terrarum praecipue autem in aeriportibus magnas conturbationes effecit et protestationes populares excitavit. Interea iudicium quoddam Neoeburacense peregrinos, qui ratis synthematibus aut chartulis viridibus exornati haerent, exterminari legibus quidem non sancitum esse diiudicavit, sed undae existimationis publicae nondum resederunt. Sunt etiam quidam Republicani, sicut McCain et Lindsey Graham, qui incomiter admurmurent. Quid de reactionibus nationum exterarum dicam? Irania pro sua parte, ne Americani in suam terram proficiscantur, prohibet. Cancellaria Merkel, ne toti ordines hominum ex religione aut nationaliate in suspicionem generalem vocentur, abnuit, atque etiam Theresa May, etiamsi serius sperato, decretum sibi displicere protulit. At Trump ipse pipiat: "Patria nostra solidis finibus indiget summaque tutela. NUNC. Vide, quae ubique totius Europae et toto mundo accidant - horribilis confusio!" lc201701Donald Trump hat am Freitag per Präsidialdekret verboten, dass Flüchtlinge und Bürger aus Ländern, deren Bevölkerung mehrheitlich dem Islam anhängt, selbst wenn sie ein gültiges Visum oder doppelte Staatsangehörigkeit haben, in die USA einreisen, oder, falls sie sich im Ausland aufhalten, zurückkehren dürfen. Dieses Verbot, das sich auf sieben Länder erstreckt (Irak, Syrien, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen), hat überall in der Welt, besonders aber auf den Flughäfen große Verwirrung gestiftet und in der Bevölkerung Proteste ausgelöst. Inzwischen hat ein Gericht in New York zwar verfügt, dass Ausländer, die mit gültigem Reisepass oder Greencard gestrandet sind, nach dem Gesetz nicht ausgesperrt werden dürfen, aber die Wogen der öffentlichen Kritik haben sich noch nicht geglättet. Sogar einige Republikaner wie McCain und Lindsey Graham äußern sich unfreundlich. Was soll ich noch zu den Reaktionen aus dem Ausland sagen? Iran verbietet seinerseits Amerikanern in sein Land einzureisen. Kanzlerin Merkel ist dagegen, dass ganze Gruppen von Personen auf Grund ihrer Religion oder Nationalität unter Generalverdacht gestellt werden, und auch Theresa May äußerte, wenn auch später als erhofft, ihr Missfallen. Aber Trump selbst twittert: "Our country needs strong borders and extreme vetting, NOW. Look what is happening all over Europe and, indeed, the world - a horrible mess!"
02.02.2017  Parlamentarii Londinenses heri biduum consiliati legem, quam Theresa May rogaverat, ut sibi mense Martio vergente "Britanniarum Regni voluntatem Unionis Europaeae relinquendae Bruxellas nuntiare liceret", duodequingentis delegatis suffragantibus centum quattuordecim refragantibus prima recitatione suaserunt. Usque ad septimum Martis diem lex et inferiorem et superiorem cameram percurrerit. Iam hodierno die Iovis administra prima suas rationes ad Brexitum moderandum promulgabit. At improvisum nihil exspectatur. Britanniae ergo, ut obnoxietatem, quam ipsae in Unione Europaea voluntarie susceperunt et una cum aliis consociatae formaverunt, auferant, plenis velis in independentiam et libertatem et superanitatem, quae sibi videntur, contendunt oblitae civitates solas relictas non modo nostris temporibus statim in novas obnoxietates incidere, quas, etiamsi "relationes speciales" nominentur, neque voluntarias eligere neque iam formare possint. Ne sit summa libertas summa obnoxietas. lc201702Die Parlamentarier in London haben gestern nach zweitägiger Beratung das Gesetz, das Theresa May eingebracht hatte, um Ende März "die Absicht des Vereinigten Königreiches, die Europäische Union zu verlassen, in Brüssel vermelden darf", mit 498 Ja-Stimmen und 114 Nein-Stimmen der Delegierten gebilligt. Bis zum 7. März wird das Gesetz sowohl Unter- als auch Oberhaus durchlaufen haben. Schon am heutigen Donnerstag wird die Premierministerin ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Brexits bekannt geben. Aber etwas Überraschendes wird nicht erwartet. So steuert also Britannien, um der Abhängigkeit zu entgehen, die es in der Europäischen Union selbst gewählt und im Bund mit anderen gestaltet hat, mit vollen Segeln in die vermeintliche Unabhängigkeit, Freiheit, Suveränität, nachdem es vergessen hat, dass Staaten, die allein zurückbleiben, nicht nur in heutiger Zeit sofort in neue Abhängigkeiten geraten, die sie, auch wenn sie "spezielle Beziehungen" heißen, weder nach eigenem Willen wählen noch gestalten können. Hoffentlich ist "höchste Freiheit" nicht gleichbedeutend mit "höchste Abhängigkeit"!
05.02.2017  Duobus regiminibus heri experiendum erat sibi in rebus publicis democratice constitutis non omnia, quaecumque volunt, patrare licere, sed se quoque legibus et disciplina rei publicae teneri. Primum factio gubernatrix Romaniae, postquam cives ex Martis die diem ex die reclamitaverunt, legem, qua gubernatores se ipsi crimine corruptionis purgare volebant, etsi invita, "clamori forensi" oboediens retractare debebat. Tum Seattli Vasingtoniae iudex foederalis James Robart, quem honoris causa nomino, decretum praesidiale, quo praeses Americanus cives ex septem civitatibus, ubi Muhametana religio praepollet, in Americam proficisci vetuerat, a publica disciplina aberrare atque irritum esse iudicaverat. Iste autem praeses, qui repulsam accipere non potis est, iuri minime cedens iudicium ridiculum depretiat, "iudicem, qui dicitur," conculcat, accusationem concertativam exornat. lc201702Zwei Regierungen mussten gestern erfahren, dass es ihnen in einem demokratisch verfassten Staat nicht möglich ist, alles, was sie wünschen, durchzusetzen, sondern dass auch sie an Gesetze und Verfassung gebunden sind. Zunächst musste die Regierungspartei in Rumänien, nachdem die Bürger seit Dienstag tagelang protestiert hatten, ein Gesetz, durch das sich die Regierenden selbst vom Vorwurf der Korruption freisprechen wollten, zwar unwillig aber doch "dem Geschrei der Straße" gehorchend, zurücknehmen. Zum anderen hat in Seattle im Staat Washington der Bundesrichter James Robart, den ich ehrenhalber nenne, die Präsidentenorder, durch die der amerikanische Präsident die Bürger von sieben überwiegend islamischen Ländern daran gehindert hatte, in Amerika einzureisen, als verfassungswidrig und ungültig erklärt. Dieser Präsident aber, der eine Niederlage nicht akzeptieren kann, gibt dem Recht keinen Millimeter Raum, wertet das Urteil als lächerlich ab, verunglimpft den "sogenannten Richter" und bereitet eine Gegenklage vor.
07.02.2017  Beniaminus Netanyahu, Israeliticus administer primus, die Lunae Londini Britannicam collegam Theresam May convenit, ut Britannos sibi socios contra Iraniam ascisceret. Iranis, quod Israeliam tollere et Proximum Orientem suae dicionis facere velint, exprobrat. Optat, ut Britanni eis similiter ac Americanorum nova administratio sanctiones imponant. Theresa May se ad cooperationem in multis difficultatibus solvendis tractabilem praebuit, sed, quod Palaestinenses attinet, in civitate bipertienda perseveravit. Magnum impedimentum, ne duae civitates fieri possint, est exstructio novorum domiciliorum in occupata Cisiordania atque in orientalibus Hierosolymorum partibus. Quod Britannia quoque in Consilio Securitatis Unitarum Nationem, ut haec aedificationes desinerentur, postulasset, etiam in hac re Netanyahu preces forsitan sint lapsae. lc201702Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu traf sich am Montag mit seiner britischen Amtskollegin Theresa May in London, um die Briten als Verbündete gegen den Iran zu gewinnen. Den Iranern wirft er vor, dass sie Israel zerstören und den Nahen Osten unterwerfen wollten. Er wünscht, dass die Briten ähnlich wie die neue amerikanische Administration Sanktionen über sie verhänge. Theresa May zeigte sich zugänglich für die Mitwirkung bei der Lösung vieler Probleme, beharrte aber, was die Palästinenser angeht, auf der Zwei-Staaten-Lösung. Ein großes Hindernis für eine Zwei-Staaten-Lösung ist der Bau neuer Wohnungen im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Weil auch Britannien im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein Ende dieser Bautätigkeit gefordert hatte, dürften Netanjahus Wünsche auch in dieser Frage auf taube Ohren gestoßen sein.
11.02.2017  Controversia inter Americanam iurisdictionem et praesidem ingravescit. Praeses potestatem et sensum communem sibi asciscit, iudices leges et disciplinam rei publicae sibi arrogant. Iudicium appellationis in urbe Sancti Francisci die Iovis leges cuivis meditamento praesidis anteponens eius rogationem, ut edictum praesidiale, quo Mahometani ad tempus in Americam profisci vetarentur, refirmaretur, omnium trium iudicum consensu repudiavit. Iudices regimen periculum insidiarum islamisticarum tantum esse, ut id edictum necessarium aut accomodatum esset, non demonstravisse improbaverunt. Sententiam vix pronuntiatam praeses flagitiosam et politicam denuntiavit et pipiavit: "In ius adibimus. Securitas patriae agitur." Postea cautius fieri posse aiebat, ut, antequam ad summum iudicium appellaret, decretum ex integro novum proponeret. Robertus Ferguson, secretarius iustitiae Minnesotensis, qui litem ad iudices Franciscopolitanos detulerat: "Praeses optionem habet: aut obluctari perget, aut decretum discindet atque ex integro incipiet. Equidem, ut, quod secundo loco posui, capiat, commendo ac iubeo." lc201702Der Streit zwischen der amerikanischen Justiz und dem Präsidenten verschärft sich. Der Präsident beruft sich auf seine Macht und den gesunden Menschenverstand, die Richter nehmen Gesetz und Verfassung in Anspruch. Das Berufungsgericht in San Francisco hat am Donnerstag die Gesetze über gleich welche Denkanstrengung des Präsidenten gestellt und am Donnerstag seinen Antrag, die Präsidialorder, durch die Muslime zeitweise an der Einreise nach Amerika gehindert wurden, wieder in Kraft zu setzen, mit dem einstimmigen Spruch aller drei Richter zurückgewiesen. Die Richter bemängelten, die Regierung habe nicht nachgewiesen, dass die Gefahr islamistischer Attentate so groß sei, dass diese Order notwendig oder angemessen sei. Dieses Urteil kritisierte der Präsident, kaum dass es verkündet war, als skandalös und politisch und twitterte: "Wir werden uns vor Gericht sehen. Die Sicherheit unseres Landes steht auf dem Spiel." Später sagte er etwas zurückhaltender, möglicherweise werde er eine brandneue Order herausgeben, bevor er das höchste Gericht anrufe. Der Justizminister von Minnesota, Bob Ferguson, der den Streit vor das Gericht in San Francisco gebracht hatte: "Der Präsident hat die Wahl: Entweder er kämpft weiter dagegen an, oder er zerreißt sein Dekret und fängt von vorn an. Ich würde ihm dringend empfehlen, die zweite Möglichkeit zu wählen."
18.02.2017  Quicumque Brexitum irreversibilem esse etiamnunc credit, nondum cum Antonio Blair, qui olim ter Britanniae administer primus fuerat, collocutus est. Is enim Brexitum neque ex commodo Britanniae esse neque populum plena notitia expensarum ac sequelarum practicarum instructum decrevisse neque voluntatem populi non corrigi posse sibi persuasit atque idem aliis civibus persuadere fortiter dat operam. Suam orationem habuit Londini in eadem domo, in qua quattuor annis ante Davidius Cameron, tum administer primus, se plebiscitum transigere in animo habere in medio proposuerat. Nunc Blair nobis non esse tempus dicit nos recipiendi aut nihil omnino curandi aut desperandi, sed assurgendi et defendendi, qua de re credimus. Boris Johnson, primus repraesentator eorum, qui exire se offirmant, furibundus contra dicit nunc esse tempus assurgendi et, cum Antonius Blair verba faceret, televisorii intercludendi. Et vehementius in Antonium Blair invehens: eum esse, ait, cui Euronem in Britanniam introduci gratissimum fuisset, qui Britannos ad calamitosum bellum Iracense coegisset. Locutor quidam regiminis, quasi ferventes animos delenire vellet, alterum plebiscitum non intercessurum esse strigose affirmavit. Quem autem me, quod Johnson Euronem cum bello Iracensi exaequavisset, iratum non delenivisse confiteor. lc201702Wer immer noch glaubt, der Brexit sei unumkehrbar, hat noch nicht mit dem früheren dreifachen britischen Premierminister Tony Blair gesprochen. Der ist nämlich davon überzeugt, dass weder der Brexit zum Nutzen Britanniens erfolgt, noch dass das Volk in voller Kenntnis der Kosten und praktischen Folgen entschieden hat, noch davon dass der Wille des Volkes nicht korrigiert werden könne, und setzt alles daran, auch andere davon zu überzeugen. Seine Rede hielt er in London in demselben Haus, in dem vier Jahre zuvor der damalige Premier David Cameron publik gemacht hatte, er wolle eine Volksabstimmung durchführen. Jetzt, sagt Blair, sei für uns nicht die Zeit zum Rückzug, zur Resignation oder Hoffnungslosigkeit, sondern aufzustehen und zu verteidigen, woran wir glauben. Boris Johnson, die Galionsfigur der Brexiteer, widerspricht wütend: jetzt sei die Zeit aufzustehen und den Fernseher auszuschalten, wenn Tony Blair sich äußere. Dann greift er Tony Blair noch heftiger an: er sei es, der am liebsten den Euro in Britannien eingeführt hätte und der den Briten den desaströsen Irakkrieg aufgezwungen habe. Ein Regierungssprecher versicherte nüchtern, gleichsam als wolle er die Hitzköpfe beruhigen, ein zweites Plebiszit werde nicht stattfinden. Dass er aber meinen Zorn darüber, dass Johnson den Euro mit dem Irakkrieg in einen Topf geworfen hat, nicht beruhigt hat, muss ich zugeben.
22.02.2017  Ioannes Claudius Juncker, praeses Europaeae Commissionis, invitationem exsequens orationem in Belgico parlamento habuit, qua Brexitum Britannis magno constaturum esse censuit: "Britanni exitum sibi non parva neque nulla impensa acquirendum esse sciunto atque iam sciunt. Obligationes susceptas exsolvere debent. Itaque ratio, ut caute dicam, piperato pretio stabit." Num sordidum divortium iam agitatur? Neque enim Theresae May aspere dicta deerunt. Iam mense Ianuario monuit, ne Europa, si Britannias pro exitu punire vellet, ipsa exitiose se compungeret suis acuminibus. lc201702Jean-Claude Juncker, der Präsident der Eurpäischen Kommission, hielt auf Einladung im belgischen Parlament eine Rede, in der er zu der Einschätzung kam, der Brexit komme die Briten teuer zu stehen: "Die Briten müssen wissen, und wissen auch schon, dass der Austritt nicht billig und nicht umsonst zu haben ist. Sie müssen den Verpflichtungen, die sie eingegangen sind, nachkommen. Daher wird die Rechnung, gelinde gesagt, gepfeffert ausfallen." Ist die schmutzige Scheidung etwa schon im Gange? Denn auch Theresa May wird um bittere Wort nicht verlegen sein. Schon im Januar hat sie gewarnt, dass Europa, wenn es Britannien für den Austritt bestrafen wolle, sich katastrophal ins eigene Fleisch schneiden werde.
25.02.2017  His diebus oblectamenta antequadragesimalia datis habenis proferuntur. Heri vesperi usque ad mediam noctem Moguntiaci, quae urbs praeter Coloniam praevalentissimum carnevalium Rhenanorum centrum est, consessio omnibus amicata, cui titulus est "Moguntiacum manet Moguntiacum, quo modo cantet et rideat" exhibebatur et televisifice emittebatur. Qui praeses undecimvirorum singulos oratores sententias rogat iisdemque, cum peroraverunt, amplis verbis gratias agit, initio hanc contionem semper maxime politicam, democraticam, praesenti tempori coniunctam esse protulit. Quod praeiudicium actutum re confirmatum est: "Praefectus iocosarum tabularum" aures cancellariae illa fatali sententia "Quod nos expediemus!" perstrinxit, quam ad affluentiam perfugarum spectans dixerat. Tum in scaenam prosecuti sunt "Moguntinus quidam biocolyta" et "Guddi Gutenberg", Moguntinus inventor typographiae, qui hoc anno ultimum de monumento descendens exulceratis magis quam facetis verbis suam orationem valedictoriam habuit. Deinde quidam, quem commeatus primum pigeat, tum autem, ne domi vexetur, voluntarium et remotum exilium sibi consciscat. Exinde prodiit "Ludovicus Trump", frater Americani praesidis, qui idem ex Palatinato Kallstadio oriundus neque in Americam emigrans nunc iam diu Mogontiaci in via, quae "Bopp" nominatur, habitat. Ut nunc Mogontiaci "Trumpa, trumpa, trumpa, täterä" cantaretur, curavit. Postremo frater ipse apparuit et praesidem undecimvirorum ilico falsificatum praesidem esse declaravit. Postquam Olympici dei deaeque de Olympo devolantes acrobatice saltaverunt, "Moguntinus quidam magister" cum praesenti administra Andrea Nahles computabat et, cur Theodisca vox fasciae pectoralis esset masculini generis, explicavit. "Moderator quidam televisificus" subsequens nemini pepercit atque, ut omnes populistici et nationalistici politici totius mundi in septem stellas errantes terrae similes, quae nuperrime repertae essent, fugarentur, suasit. Subsecuti sunt "superior puer sacris ministrans" atque illi "Moguntini cantatores aulici", qui "Ista dies hodierna, qua nulla dies pulchrior esse potest" cantantes consessionem dimiserunt. Io Saturnalia! lc201702Dieser Tage nimmt die Fastnacht ungebremst Fahrt auf. Gestern Abend wurde in Mainz, das neben Köln das Zentrum der rheinischen Fassenacht ist, bis Mitternacht die allseits beliebte Sitzung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" abgehalten und im Fernsehen ausgestrahlt. Der Präsident des Elferkomitees, der die einzelnen Redner aufruft und nach ihrem Vortrag mit reichlich Lob bedankt, betonte anfangs, dass diese Versammlung immer höchstpolitisch, demokratisch und aktuell sei. Dieses Versprechen wurde auf der Stelle bestätigt: Der "Chef des närrischen Protokolls" schlug der Kanzlerin ihren fatalen Satz "Das schaffen wir!", den sie im Zusammenhang mit dem Zustrom der Flüchtlinge gesagt hatte, um die Ohren. Dann folgten ein "Mänzer Polizist" und "Guddi Gutenberg", der Mainzer Erfinder des Buchdrucks, der in diesem Jahr zum letzten Mal von seinem Denkmal herunterstieg und mit eher verbitterten als witzigen Worten seine Abschiedsrede hielt. Dann einer, der zunächst ein "Urlaubsmuffel" ist, dann aber, um den heimatlichen Qualen zu entgehen, freiwillig ins weite Exil geht. Dann trat "Ludwig Trump", der Bruder des amerikanischen Präsidenten, auf, der ebenfalls aus dem pfälzischen Kallstadt stammt, aber nicht nach Amerika ausgewandert war und jetzt schon lange in Mainz in der Boppstraße wohnt. Er sorgte dafür, dass man jetzt in Mainz "Trumpa, trumpa, trumpa, täterä" singt. Zum Schluss erschien der Bruder persönlich und erklärte den Sitzungspräsidenten kurzerhand zum Fake-Präsidenten. Nachdem die Olympischen Götter und Göttinnen vom Olymp herabgeflogen waren und einen akrobatischen Tanz hingelegt hatten, übte ein "Mainzer Lehrer" mit der anwesenden Ministerin Andrea Nahles Rechnen und erklärte, warum das deutsche Wort für "Büstenhalter" männlich ist. Der nachfolgende "Fernsehsprecher" schonte niemanden und riet dazu, alle populistischen und nationalistischen Politiker der ganzen Welt auf die sieben erdähnlichen Planeten zu verbannen, die man gerade eben erst entdeckt hat. Es folgten der "Obermessdiener" und die bekannten "Mainzer Hofsänger", die mit dem Lied "So ein Tag, so wunderschön wie heute“ die Sitzung beendeten. Helau!
27.02.2017  Postquam Christdemocratae imprimisque Sociodemocratae suos ordines ad certamen electorium gerendum iam diutius componere incohaverunt, Christianus Lindner, praefectus Liberalium Democratarum heri demum locum ad limina relinquenda opportunum capiebat. Eius factioni, ut minimum quinque centesimas suffragiorum assequens ad conventum foederalem admittatur, contentendum erit. Lindner heri difficultates immigrationis primo loco posuit. Germaniam, ne falsi remitterentur falsique manerent, lege immigratoria indigere, qua expulsio quoque perfugarum reiectorum ordinaretur, se sibi persuasisse dixit. Praeterea, ut Europa suos fines exteriores ipsa praemunire posset, praesidium quindecim milium custodum limitaneorum institui iussit. Sibi placere, quod novus praefectus Socialis Democraticae Factionis id temporis tot fautores recuperare posset. Nam decem delegatos, quos Sociodemocratae plus acquirerent, Alternativam pro Germania minus facturam esse censuit. Materia subiacebit electoribus. lc201702Nachdem die Christdemokraten und bedonders die Sozialdemokraten schon länger damit begonnen haben, ihre Reihen für den Wahlkampf zu ordnen, versuchte Christian Lindner, der Vorsitzende der Freidemokraten, erst gestern, einen guten Startplatz einzunehmen. Seine Partei muss um die Untergrenze von 5% kämpfen, um in den Bundestag zu kommen. Lindner stellte gestern die Probleme der Einwanderung in den Vordergrund. Er sagte, er sei davon überzeugt, dass Deutschland, um nicht die Falschen zurückzuschicken und die Falschen zu behalten, ein Einwanderungsgesetz brauche, das auch die Abschiebung abgelehnter Flüchtlinge regele. Außerdem forderte er, damit Europa seine Außengrenzen selbst verteidigen könne, dazu auf, eine Schutztruppe von 15.000 Grenzwächtern aufzustellen. Er habe nichts dagegen, dass der neue Chef der SPD so viele Anhänger zurückgewinnen könne. Denn er glaube, dass die AfD 10 Abgeordneten verlöre, wenn die Sozialdemokraten 10 Abgeordnete zusätzlich gewännen. Die Sache liegt in der Hand des Wählers.
01.03.2017  Deniz Yucel, diurnarius epistularius Theodisci diarii, quod "Die Welt" (i.e. "Mundus") inscribitur, nomine Turca, cunabulis Germanus, charta identitatis et Germanus et Turca, genere aetatis degendae mundanus, in Turcia, quamquam nostra ex sententia nihil praeter, quod diurnarii est, exercuit, in incertum in custodiam perquisitivam datus est. At ex sententia Constantinopolitani iudicis comprehensorii (cui Cacar est nomen) praeconium terrorismi edixit et Turcicum regimen instabile facere voluit. In carcere eum iam alii centum quinquaginta diurnarii manent. Forsitan Turcicus praeses eum vel idoneum obsidem esse ducat, quo Germaniae moderatores in angustias adducat. Quod tandem factum constat? Yucel intimaverat de epistolis electronice ad Berat Albayrak, generum praesidis Erdogan et administrum ab energia, scriptis et rescriptis, quae furaciter subductae erant, atque de variis rebus in Turcia gestis in actis referri iusserat. Germanicae auctoritates nihil facere possunt nisi reclamitare et suam amaricationem de iuribus civicis in Turcia amissis exprimere, Erdogan autem sibi nihil reliqui faciendum esse aestimat, ut oppositione politica iam deperdita etiam speciem oppositionis deperdat. lc201703Deniz Yücel, Korrespondent der deutschen Tageszeitung "Die Welt", dem Namen nach ein Türke, dem Geburtsort nach ein Deutscher, dem Personalausweis nach sowohl Türke als Deutscher, seinem Beruf nach Weltenbürger, wurde in der Türkei, obwohl er nach unserer Auffassung nur seiner Journalistenpflicht nachkam, auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft genommen. Aber nach Auffassung des Haftrichters in Istanbul (er heißt Cacar) hat er für den Terrorismus geworben und die tükische Regierung schwächen wollen. Im Gefängnis warten schon 150 andere Journalisten auf ihn. Vielleicht hält ihn der türkische Präsident auch nur für eine geeignete Geisel, um deutsche Politiker unter Druck zu setzen. Welcher Tatbestand liegt eigentlich vor? Yücel hatte sich über die gehackte Email-Korrespondenz des Schwiegersohnes des Präsidenten und Energieministers Berat Albayrak geäußert und über verschiedene Ereignisse der Türkei in der Zeitung berichten lassen. Die deutschen Regierungsstellen können nur protestieren und nur ihre Enttäuschung über den Verlust der Bürgerrechte in der Türkei ausdrücken. Erdogan aber glaubt alles tun zu müssen, um nach der Entmachtung der Opposition auch noch den Schein einer Opposition zu ersticken.
06.03.2017  Graeciae recentibus pecuniis opus est, ut veteri aeri alieno subvenire possit. Quod non est mirum. Mirius est tamen maiorem numerum Graecorum (62%) caput gravis et assiduae crisis nummariae neque apud Europaeos commodatores videre, neque apud Fundum Monetarium Internationalem (IWF) neque apud alium, deinde alium externum politicum, in quem culpa averti possit, sed in interna imbecillitate civitatis. Plerique (60%) opinionem rogati rei publicae minus momenti ad oeconomiam afferendum esse responderunt. Totidem fere Graeciam in area Euronis permanere sibi melius videri. lc201703Griechenland braucht neues Geld, damit es seine alten Schulden bedienen kann. Das ist nicht verwunderlich. Verwunderlicher ist, dass die Mehrheit der Griechen (62%) die Hauptursache für die schwere anhaltende Finanzkrise trotzdem weder bei den europäischen Geldgebern, noch beim IWF, noch bei sonst diesem oder jenem ausländischen Politiker als Sündenbock sehen, sondern in der inneren Schwäche des Staates. Die meisten (60%) gaben bei einer Meinungsumfrage an, die Politik dürfe für die Wirtschaft nicht so große Bedeutung haben. Fast genauso viele halten es für besser, dass Griechenland in der Eurozone verbleibt.
13.03.2017  Die Sabbati in Septentrionali-Vestfalica urbe Assindia magnum et notum pantopolium nomine "Limbecker Platz", quod suspicio erat ab islamistis quibusdam insidias paratum iri, clausum manebat. Duo suspecti comprehensi atque interrogati sunt. Alter iam domum dimissus est, ex altero etiamnunc quaeritur. Custodes publici machinatorem consilii esse Germanicum Salafistam coniectant, qui id temporis in Syria versatur atque illinc, quos sibi coniunctos sciebat, ad ictum exsequendum illicere conabatur. Die Lunae fores pantopolii solito tempore rursus patefient. Diebus Sabbati et Domini etiam in Badensi-Virtembergensi urbe Offenburgo insidiarum comminatio magnam biocolyticam actionem initiavit, quae similiter cessit. lc201703Am Samstag blieb im nordrhein-westfälischen Essen das große und bekannte Einkaufszentrum "Limbecker Platz" geschlossen, weil der Verdacht bestand, dass von Islamisten ein Anschlag vorbereitet werde. Zwei Verdächtige wurden festgenommen und verhört. Der eine wurde schon nach Hause entlassen, der andere wird noch befragt. Die Polizei vermutet, der Drahtzieher sei ein deutscher Salafist, der sich zur Zeit in Syrien aufhält und von dort aus versucht hat, Leute, von denen er wusste, dass sie ihm zugetan sind, zur Durchführung des Anschlages zu verleiten. Am Montag wird das Kaufhaus zur üblichen Zeit wieder geöffnet werden. Am Samstag und Sonntag hatte auch im baden-württembergischen Offenburg eine Anschlagsdrohung einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst, der ähnlich verlief.
14.03.2017  Nicola Sturgeon, Scotica administra primaria, se septimana subsequente permissionem a parlamento rogaturam esse, ut sibi alterum plebiscitum de independentia Scotiae inter autumnum anni MMXVIII et primam insequentis anni aestatem expedire liceret, confirmavit. Hoc spatium cum illo puncto temporis conexum est, quo condiciones Brexitus iam enubilatas esse, exitum autem ipsum nondum ad effectum perductum esse verisimile est, ut Scotis optio detur, utrum in regno Britanniarum perseverare an sui iuris facti in communi mercatu Europaeae Unionis permanere malint. Theresa May Scoticam collegam visu cuniculario esse et falsum gradum falso tempore facere contra dicit. Futurum esse, ait, ut altero plebiscito instabilitas et simultas in Scotia augeantur. Praeterea sibi maiorem numerum Scotorum novum plebiscitum detrectare esse persuasum. lc201703Die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon hat bekräftigt, dass sie in der kommenden Woche beim Parlament die Erlaubnis beantragen werde, ein zweites Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands zwischen dem Herbst 2018 und den nächstfolgenden Frühjahr abzuhalten. Diese Zeitspanne ist auf den Zeitpunkt abgestimmt, an dem die Bedingungen für den Brexit bekannt sein dürften, a,er der Brexit selbst noch nicht vollzogen ist, so dass die Schotten die Wahlmöglichkeit haben, ob sie lieber weiterhin in Britannien ausharren, oder unabhängig werden und im einheitlichen Markt der EU verbleiben wollen. Theresa May konterte, ihre schottische Kollegin habe einen Tunnelblick und tue den falschen Schritt zur falschen Zeit. Ein Referendum werde die Unsicherheit und Zerrissenheit in Schottland vermehren. Außerdem sei sie überzeugt, dass die Mehrzahl der Schotten ein zweites Referendum ablehne.
17.03.2017  Mevlüt Cavusoglu, Turcicus administer rerum externarum, cum comitium exhibet, pauca enarrat, quae rationaliter ad commutationem constitutionalem, quam petunt, pertineant, permulta autem, quae animorum motus incendant, de Nederlandensibus et de Europaeis. Ita heri Attaleae: Quod Rutte neque Wilders electiones vicit, sibi nullius momenti esse dixit, nam plerasque factiones persimiliter se gerere atque factionem Geerd Wilders. Nihil interesse inter Wilders et Sociodemocratas, omnes esse pares, omnes eadem mente uti, quae Europam ad praeceps datura esset. Mox bella pro religione in Europa susceptum iri. Quae ista comminatur? Num gihad in Europam molitur? Cur appellat Ummam, quam Turciam repraesentare dicit? Num Turcia hereditatem intereuntis chalifatus usurpare cogitat? Quem ad finem ista sese dementia iactabit? lc201703Wenn der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu eine Wahlveranstaltung abhält, erzählt er wenig, was einen rationalen Bezug zu der angestrebten Verfassungsänderung hat, aber sehr viel Emotionsgeladenes über die Holländer und Europäer. So gestern in Antalya: Dass Rutte und nicht Wilders bei den Wahlen siegte, sei für ihn ohne Bedeutung, denn die meisten Parteien verhielten sich ganz ähnlich wie die Partei von Geerd Wilders. Es gebe keinen Unterschied zwischen Wilders und den Sozialdemokraten, alle seien gleich, alle hätten die selbe Mentalität, die Europa an den Rand des Abgrunds führen werde. Bald würden Glaubenskriege in Europa beginnen. Was droht er da? Ruft er etwas zum Dschihad gegen Europa auf? Warum beruft er sich auf die Umma, die die Türkei angeblich repräsentiert? Will die Türkei etwa das Erbe des untergehenden Kalifats antreten? Zu welchem Ende wird dieser Irrsinn sich noch aufspielen?
21.03.2017  Tune tibi fortunatus esse videris? Si ita res se habet, te Norvegiensem esse opinor. Quod non comminiscor, sed ratiocinor e libello, quem Unitae Nationes de quaestione, qua portione fortuna toto mundo distributa esset, conscribi iusserunt. Quo in libello significantibus percontationibus homines in Norvegia agentes sibi omnium beatissimos videri demonstratur. Norvegienses sequuntur Dani, Islandienses, Helvetii, Finni. Mihi autem, quippe qui Germanus sim, decimum sextum locum assignatum esse moleste fero. Potestne esse, ut percontatores falsa criteria inquirerent? Inquisiverunt enim oeconomicam validitatem, exspectandum aetatis spatium, bonam valetudinem, potestatem libere arbitrandi et decernendi, caritatem necessitudinum aliaque eiusmodi. Quem exitum eos reperturos fuisse interrogo, si se Abraham Maslov accommodantes uniuscuiusque sui ipsius perfectionem examinavissent, aut si Ciceronem secuti essent, qui virtutem solam vitam beatam efficere docet (Cic.fin. 5,78)? lc201703Scheinst du dir glücklich zu sein? Wenn ja, bist du wohl ein Norweger. Dies greife ich nicht aus der Luft, sondern schließe ich aus dem Report, den die Vereinten Nationen über die Frage, in welchem Verhältnis sich das Glücksgefühl auf der ganzen Welt verteilt, haben erstellen lassen. In diesem Bericht wird anhand repräsentativer Befragung nachgewiesen, dass sich die in Norwegen lebenden Menschen am allerglücklichsten zu sein scheinen. Den Norwegern folgen die Dänen, Isländer, Schweizer, Finnen. Mich ärgert, dass mir, nur weil ich ein Deutscher bin, der 16. Platz zugewiesen wurde. Kann es sein, dass die Interviewer die falschen Kriterien untersuchten? Sie untersuchten nämlich wirtschaftliche Stärke, Lebenserwartung, Gesundheit, Wahl- und Entscheidungsfreiheit, verwandtschaftliche Wertschätzung und dergleichen mehr. Welches Ergebnis, frage ich mich, hätten sie herausbekommen, wenn sie sich Abraham Maslow zu eigen gemacht und die Selbstverwirklichung eines jeden überprüft hätten, oder wenn sie Cicero gefolgt wären, der uns lehrt, dass allein die Tugend zu einem glücklichen Leben führt (Cic.fin. 5,78)?
24.03.2017  a) Postridie eius diei, quo Khalid Masood, cuius identitas heri detecta est, Londinii impetum terroristicum in ponte Vestmonasteriensi paravit, Antverpiae, in Belgio, Francogallus quidam ex Septentrionali Africa oriundus, qui nimia celeritate per frequentatam viam emptionalem autoraeda vehens pedites petere videbatur, a vigilibus specialibus sufflaminatus et retentus est. In autoraeda sclopetum et plures cultri et excipulum liquore ignoto repletum inveniebantur. Tamen eum terroristicum ictum perpetrare voluisse non certum est, nam cannabis quoque in vehiculo et in sanguine suspecti alcohol reperiebantur. b) Cioviae, in capite Ucrainae, pristinus Russicus parlamentarius Denisius Voronenkov, qui cum uxore et filiolo sub crimine fraudis Russiam reliquerat, in publico, cum ex deversorio excederet, manuballista occisus est. Eius protector ictus ignitos reiciens aggressorem interfecit. Nondum constat, num caedes de politicis causis commissa sit. Sed crimina iam invicem parantur. c) Toto orbe decem megalocomputatra inveniuntur, nullum autem in Europa. Itaque sex Europaeae Unionis civitates (Francia, Germania, Italia, Luxemburgum, Nederlandia, Hispania) ad sexagenaria natalicia foederum Romanorum celebranda talem effectuosam machinam communi pecuniae suppeditatione sibi comparare constituerunt. Num hac in re percelebrata Europa diversarum celeritatum in prospectu esse coepit? d) Quod adhuc mutatum est: "Obamacare" declarat pristinum praesidem saluti Americanorum voluisse consulere, "Trumpcare" significat saluti novi praesidis ab Americanis consulendum esse. lc201703a) Ein Tag, nachdem Khalid Masood, dessen Identität gestern aufgedeckt wurde, in London einen Terroranschlag auf der Westminsterbridge verübt hatte, wurde in Antwerpen, in Belgien, ein Franzose mit nordafrikanischer Abstammung, der mit weit überhöhter Geschwindigkeit mit dem Auto durch eine belebte Geschäftsstraße fuhr und es auf Fußgänger abgesehen zu haben schien, von Spezialkräften der Polizei gestoppt und festgehalten. Im Auto fand man ein Gewehr, mehrere Messer und einen Kanister mit unbekannter Flüssigkeit. Dennoch ist nicht sicher, dass er einen Terroranschlag ausführen wollte, denn im Fahrzeug fand man auch Cannabis und im Blut des Verdächtigen Alkohol. b) In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde der frühere russische Parlamentarier Denis Woronenkow, der mit seiner Frau und seinem jungen Sohn unter Betrugsverdacht Russland verlassen hatte, als er sein Hotel verließ, auf offener Straße erschossn. Sein Bodygard erwiderte die Schüsse und tötete den Angreifer. Es steht noch nicht fest, ob es sich um einen politischen Mord handelt. Aber gegenseitige Vorwürfe werden schon erhoben. c) Auf dem gesamten Erdkreis finden sich zehn Supercomputer, keiner in Europa. Deshalb haben sechs Länder der EU (Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Holland, Spanien) beschlossen, sich zur 60-Jahrfeier der römischen Verträge ein solch leisungsstarkes Gerät in gemeinsamer Finanzierung anzuschaffen. Ob sich darin das vielzitierte Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten abzuzeichnen beginnt? d) Was sich bisher grändert hat: "Obamacare" besagt, dass sich der frühere Präsident um das Wohlergehen der Amerikaner sorgen wollte. "Trumpcare" bedeutet, dass sich die Amerikaner um das Wohlergehen des neuen Präsidenten sorgen müssen.
05.04.2017  Franciscus Gualterius Steinmeier, novus praeses foederalis Germaniae, Argentorati ad parlamentum Europaeum suam orationem aditialem habuit. Liberius loquebatur, cum Brexitum praestari posse negaret, cum viam peculiarem, quam Hungaria flexisset, destringeret, cum populismum et autoritarismum arriperet: Nullam Europaeam rem publicam nationalem posse solam sibi in orbe terrarum audientiam facere aut sua commoda oeconomica expugnare. Neque terrorismum neque commutationem caeli muris aut repagulis evinci. Populistas semper responsa simplicia praebere atque anxietatbus hominum abuti. Delegatos monuit, ut Europam defenderent, neve disciplinam, quam matres patresque exstruxissent, nequiter perderent. Novus praeses certe orationem efficacem habere voluit, fortasse autem his omnibus vere dictis debuit paululum cautius et consideratius loqui, cum censura sola atque appellatio bene quaerenti, quantum conformitatis, quantum pluralitatis Europae usui sit, non satis respondeant. Etiam, quae liberi, cum commune parentum tectum altius tollerent, pecavissent, quaerere potuit. lc201704Der neue deutsche Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier hat in Straßburg vor dem Europäischen Parlament seine Antrittsrede gehalten. Er nahm kein Blatt vor den Mund, als er sagte, der Brexit sei unverantwortlich, als er den Sonderweg, den Ungarn eingeschlagen habe, tadelte, als er Populismus und Autoritarismus kritisierte: Kein europäischer Nationalstaat könne sich allein in der Welt Gehör verschaffen oder seine wirtschaftlichen Interessen durchsetzen. Weder Terrorismus noch Klimawandel könnten durch Mauern oder Schlagbäume überwunden werden. Populisten böten immer einfache Antworten an und missbrauchten die Ängste der Menschen. Er appellierte an die Delegierten, Europa zu verteidigen und die Ordnung, die die Mütter und Väter aufgebaut hätten, nicht leichtfertig zu verspielen. Der neue Präsident wollte sicher eine wirkkräftige Rede halten, vielleicht hätte er aber, wiewohl dies alles zutrifft, etwas zurückhaltender und nachdenklicher sprechen sollen, da Kritik allein und Appelle die berechtigte Frage, wieviel Gemeinsamkeit, wieviel Vielfalt Europa benötige, nicht hinreichend beantworten. Er hätte auch danach fragen können, welche Fehler die Kinder begingen, als sie das gemeinsame Haus der Väter weiterbauten.
11.04.2017  Administri rerum externarum earum civitatum, quae societatis G7 participes sunt, heri postmeridiano tempore Lucam, in Tusciam, convenerunt. Res novissime gestae adfatim materiam praebeant, de qua disputetur. Per hos duos dies imprimis de rebus Syriacis et de tromocratia debellanda deliberabitur. Quoniam Rex Tillerson, Americanus secretarius statalis, conventu dissoluto, ut Russicum collegam Sergium Lavrov conveniat, iter Moscoviam flectet, omnibus erit annitendum, ut in quaestionibus maximi momenti una consentiant. Quod, ut alia omittam, propterea non sit facile, quod nemo satis certum habet, quidnam praeses Trump sibi velit, qui politiam ex ventre, non ex capite interpretatur. In margine conventus, ut assolet, etiam adversarii magnis vocibus ac ferventibus animis huic eventui intercedentes et istis "bellorum instigatoribus" opprobrium dicentes cum custodibus publicis concursant. lc201704Die Außenminister der G7-Staaten haben sich gestern Nachmittag in Lucca, in der Toscana, getroffen. Die jüngsten Ereignisse ldürften genug Gesprächsstoff liefern. In den folgenden beiden Tagen wird es besonders um die Ereignisse in Syrien und die Niederringung des Terrorismus gehen. Da der amerikanische Außenminister Rex Tillerson nach Ende des Treffens nach Moskau reisen wird, um seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow zu treffen, werden sich alle um Übereinstimmung in den wichtigsten Fragen bemühen müssen. Dies dürfte unter anderem deswegen schwierig sein, weil niemand sicher genug weiß, was denn Präsident Trump, der politische Entscheidungen aus dem Bauch, nicht aus dem Kopf trifft, eigentlich will. Am Rande des Treffens liefern sich, wie üblich, die Gegner, die lauthals und heißblütig gegen die Veranstaltung protestieren, und diese "Kriegshetzer" beschimpfen, Scharmützel mit der Polizei.
[184] Russi, quemadmodum duo diurna Americana referunt, a Sinensibus, ut sibi in evitatione sanctionum auxiliarentur et militaria armamenta, alia atque aeroplana automatica, expedrent, petiverunt. Sinensis legatus, qui Vasingtoniae sedem habet, cum Americani, ne Sinenses isti petitioni satisfacerent, monerent, sibi talem petitionem ignotam esse indicavit. spr.15.03.22Die Russen haben, wie zwei amerikanische Zeitungen berichten, die Chinesen gebeten, ihnen bei der Umgehung der Sanktionen zu helfen und unter anderem militärischem Gerät Drohnen zur Verfügung zu stellen. Als die Amerikaner die Chinesen warnten, dieser Bitte nachzukommen, sagte der chinesische Botschafter in Washington, er wisse nichts von einer derartigen Bitte. (15.03.22)
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finn
QUID TONY BLAIR SUIS DIXERIT Tony Blair, primus minister Britanniae, cum coram parlamento verba faceret, civibus suis persuadebat bellum Iraquicum necessarium esse. Nuntiavit exploratores Britanniae indicia congessisse, quae ostenderent Iraquianos his ipsis temporibus sibi arma chemica et biologica paravisse. Idem monuit Saddam Hussein non solum civitatibus finitimis sed etiam toti orbi terrarum magno periculo esse, eo magis, quod intra quinque annos etiam arma nuclearia possideret. Iraquiani autem illa omnia infitiati sunt dicentes relationem a Britannis divulgatam plenam esse mendaciorum et falsarum accusationum. (Reijo Pitkaränta) Nuntii Latini" vom 27.09.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
DE COMITIIS PARLAMENTARIBUS Die Dominico in Germania comitia parlamentaria facta sunt, quorum eventum omnes intenti exspectabant, cum usque ad ultimum momentum incertum esset, utrum partes administratrices electionum victoriam reportarent an factiones eisdem oppositae principatum in civitate obtinerent. Primum quidem fortuna certaminis tam anceps fuit, ut fautores utriusque partis iam victoria exsultarent, donec apparuit democratas sociales tandem superiores factos esse, quamvis exiguo discrimine. Hi enim ex sedibus parlamenti ducentas quinquaginta unam (251) sibi paraverunt, cum democratae Christiani earum ducentis duodequinquaginta (248) potirentur. Quae cum ita essent, Gerhard Schröder, cancellarius foederalis hodiernus, potestatem accepit munus suum continuandi. Edmund Stoiber autem, antagonista eius, de clade sua certior factus, novum regimen brevi dissolutum iri praedixit. (Reijo Pitkaränta) Nuntii Latini" vom 27.09.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
IN AFGANISTANIA OPIUM PRODUCITUR Apud Nationes Unitas aestimatum est Afganistaniam hoc anno paene tria tonnarum milia opii gignere, quod ex papavere producitur. Cultura papaveris, ut creditur, adhuc augebitur, cum profugi in Afganistaniam reversi sibi victum quaerere conabuntur. Regimen Talibanorum culturam papaveris cum gravissima poena vetuerat. Hodierni magistratus eandem subventionibus promissis coercere conantur, sed multi cultores dicunt se nullam subventionem accepisse, quamvis papaveris cultura destitissent. Itaque rebus desperatis ad veteres consuetudines et pristinum opii commercium reverterunt. Maior pars heroini, quod in Europa venum datur, ex opio Afganistaniae paratur. (Tuomo Pekkanen) Nuntii Latini" vom 11.10.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
LULA ELECTIONUM VICTOR Luiz Inacio Lula da Silva, candidatus partium sinistrarum, novus praesidens Brasiliae electus est, cum suffragiorum plus sexaginta centesimas sibi paravisset. Jose Serra, antagonista eius, cui factiones administratrices favebant, cladem acerbam accepit. Victoria Lulae factum est, ut Brasilia primum praesidentem de plebe haberet. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 01.11.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
QUID MOSCUAE ACCIDERIT Discrimen obsidale in theatro Moscuensi ortum die Saturni multo mane finem cepit. Tunc enim grex specialis securitati Russiae tuendae subita incursione facta eis aedibus potitus est, ubi separatistae Tzetzeni plus septingentos homines in obsidatu tenebant. Milites celeres, cum materia explosiva usi sibi viam per parietem aperuissent et gasum stupefaciens in caveam infudissent, inopinanter in theatrum irruperunt. Secuta est brevis pugna, inter quam terroristae ad unum fere omnes occisi sunt, sed etiam multi innocentes vitam amiserunt. Numerus obsidum mortuorum postea ad centum undeviginti crevit, quia complures hominum in nosocomia deportatorum ex intoxicatione perierunt. Primum quidem magistratus Russi diurnarios celaverunt, cuius generis gasum copiae peculiares ad actionem perficiendam adhibuissent, sed tandem patefactum est illum vaporem soporiferum ex opiato nomine phentanylo compositum esse. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 01.11.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
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