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Beleg gesucht für: seu
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
Helvetii, seu quod timore perterritos Romanos discedere a se existimarent, eo magis quod pridie superioribus locis occupatis proelium non commisissent, sive eo, quod re frumentaria intercludi posse confiderent, commutato consilio atque itinere converso nostros a novissimo agmine insequi ac lacessere coeperunt. Caes.Gall.1,23,3Sie gaben ihren Plan auf, nahmen gleich einen anderen Weg und verfolgten und beunruhigten die Römer des Nachtrabs; mochten sie nun der Meinung sein, die Römer zögen aus Furcht hinweg, besonders da sie am vorigen Tag die Anhöhen besetzt und doch kein Treffen gewagt hätten; oder machten sie sich Hoffnung, ihnen die Lebensmittel abschneiden zu können.
facilem esse rem, seu maneant seu proficiscantur, si modo unum omnes sentiant ac probent; contra in dissensione nullam se salutem perspicere. Caes.Gall.5,31,2Man möge bleiben oder aufbrechen, so verflüchtige sich jede Schwierigkeit, wenn nur alle einerlei Sinn und Ansicht hätten, während sie in der Zwietracht gar kein Heil erblickten.
praeconibusque circummissis pronuntiari iubent, seu quis Gallus seu Romanus velit ante horam tertiam ad se transire, sine periculo licere; post id tempus non fore potestatem. Caes.Gall.5,51,2Zugleich schickten sie ringsum ihre Herold mit der Ankündigung, wer Lust habe, zu ihnen überzugehen, gleichviel ob Gallier oder Römer, dem stehe es bis neun Uhr ohne Gefahr frei; später sei es nicht mehr möglich.
principesque earum civitatum, quos sibi ad consilium capiendum delegerat, prima luce cotidie ad se convenire iubebat, seu quid communicandum seu quid administrandum videretur, Caes.Gall.7,36,3Mit Aufgang der Sonne mussten täglich die Häuptlinge, die er sich zur Beratung auserlesen hatte, bei ihm erscheinen, um ihnen Mitteilungen zu machen oder Aufträge zu erteilen.
sed communis libertatis causa demonstrat, et, quoniam sit Fortunae cedendum, ad utramque rem se illis offerre, seu morte sua Romanis satisfacere seu vivum tradere velint. Caes.Gall.7,89,2sondern aus Liebe zur allgemeinen Freiheit. Weil man sich dem Schicksal fügen müsse, so biete er sich ihnen zu beidem dar, je nach dem, ob sie durch seine Hinrichtung oder seine Auslieferung die Römer gewinnen wollten.
sed ubi consulem ad tantum facinus inpellere nequeunt, ipsi singillatim circumeundo atque ementiundo, quae se ex Volturcio aut Allobrogibus audisse dicerent, magnam illi invidiam conflaverant, usque eo ut nonnulli equites Romani, qui praesidi causa cum telis erant circum aedem Concordiae, seu periculi magnitudine seu animi mobilitate inpulsi, quo studium suom in rem publicam clarius esset, egredienti ex senatu Caesari gladio minitarentur. Sall.Cat.49,4Als sie nun den Konsul zu einer so abscheulichen Handlung nicht bewegen konnten, liefen sie mit aus der Luft gegriffenen Beschuldigungen, die sie von Volturcius oder den Allobrogern gehört zu haben behaupteten, bei den Leuten umher. Dadurch hatten sie eine heftige Missstimmung gegen ihn entfacht, so weit, dass mehrere Ritter, die der Sicherheit wegen bewaffnet um den Tempel der Concordia standen, Caesar, als er aus der Sitzung kam, mit dem Schwert drohten, um dadurch ihren Eifer für das Staatswohl eindeutig zu beweisen; vielleicht weil sie wirklich von seiner Gefährlichkeit überzeugt waren, vielleicht nur aus innerer Erregung.
Suscipere tam inimicitias seu patris seu propinqui quam amicitias necesse est. nec implacabiles durant: luitur enim etiam homicidium certo armentorum ac pecorum numero recipitque satisfactionem universa domus, utiliter in publicum, quia periculosiores sunt inimicitiae iuxta libertatem. Tac.Germ.21,1Die Feindschaften des Vaters oder eines Verwandten ebenso wie seine Freundschaften auf sich zu nehmen ist unerlässlich; aber sie dauern auch nicht unversöhnlich fort; denn sogar die Tötung eines Menschen lässt sich durch eine bestimmte Anzahl Groß- und Kleinvieh büßen, und das gesamte Haus nimmt die Genugtuung an, - zum Nutzen des Gemeinwesens, weil Feindschaften dort gefährlicher sind, wo Freiheit besteht.
Iuxta Tencteros Bructeri olim occurrebant: nunc Chamavos et Angrivarios immigrasse narratur, pulsis Bructeris ac penitus excisis vicinarum consensu nationum, seu superbiae odio seu praedae dulcedine seu favore quodam erga nos deorum; nam ne spectaculo quidem proelii invidere. Tac.Germ.33,1Nächst den Tenkterern traf man ehemals die Brukterer. Jetzt sollen die Chamaver und Angrivarier eingewandert sein und die Brukterer vertrieben und gänzlich ausgerottet haben. Die Nachbarstämme hatten sich damit einverstanden gezeigt, sei es aus Erbitterung über den Übermut oder gelockt durch die Beute oder infolge einer gewissen Gunst der Götter gegen uns; denn selbst den Anblick ihres Kampfes haben sie uns nicht missgönnt:
ipsum quin etiam Oceanum illa temptavimus; et superesse adhuc Herculis columnas fama vulgavit, sive adiit Hercules, seu quicquid ubique magnificum est, in claritatem eius referre consensimus. Tac.Germ.34,2Ja selbst in den Ozean haben wir uns dort gewagt; dass Säulen des Herkules noch vorhanden sind, hat die Sage verbreitet, sei es nun, dass Herkules wirklich dorthin gekommen ist, oder dass wir in einer Art Übereinkunft alles, was irgendwo sich Großartiges findet, mit seinem berühmten Namen in Zusammenhang bringen.
in aliis gentibus seu cognatione aliqua Sueborum seu, quod saepius accidit, imitatione, rarum et intra iuventae spatium: apud Suebos usque ad canitiem horrentes capilli retorquentur, ac saepe in ipso vertice religantur. Tac.Germ.38,3Bei anderen Völkerschaften geschieht dies entweder infolge einiger Verwandtschaft mit den Sueben, oder - wie es öfter geht - infolge von Nachahmung, jedoch vereinzelt und nur auf die Dauer der Jugend beschränkt: bei den Sueben kämmt man bis ins graue Alter das struppige Haar nach hinten, und oftmals knotet man es gerade über dem Scheitel zusammen.
Seu ratio dederit seu fors obiecerit, illa Hor.sat.1,1,2.Sinnende Wahl teils gab, teils blindlings waltender Zufall,
Sive quod Appula gens seu quod Lucania bellum Hor.sat.2,1,38.Feind durch die Wüste, sobald sich Apulier oder Lukaner
Ne longum faciam: seu me tranquilla senectus Hor.sat.2,1,57.Kurz und gut, mich mag nun ein ruhiges Alter erwarten,
Exspectat seu mors atris circumvolat alis, Hor.sat.2,1,58.Oder der Tod mich umschweben anjetzt mit schwarzem Gefieder,
Dives, inops, Romae, seu fors ita iusserit, exsul, Hor.sat.2,1,59.Reich, ob arm, zu Rom, ob, will es die Fügung, verbannet,
[28,5] Prome agedum, quae sola mihi servis amanter, nomen eius, quae puerum ingenuum et investem sollicitavit, sive illa de Nympharum populo seu de Horarum numero seu de Musarum choro vel de mearum Gratiarum ministerio." (Apul.met.5,28,5) Apul.met.5,28,5[28,5] Geschwind sage mir ihren Namen, oh du, die du mir allein noch mit Liebe zugetan ist! Nenne mir die, die den unschuldigen Knaben verführt hat! Ists eine Nymphe oder Hore oder Muse oder eine von meinen Grazien?
[Cic.off.1,33,4] Ne noster quidem probandus, si verum est Q. Fabium Labeonem seu quem alium - nihil enim habeo praeter auditum - arbitrum Nolanis et Neapolitanis de finibus a senatu datum, cum ad locum venisset, cum utrisque separatim locutum, ne cupide quid agerent, ne appetenter, atque ut regredi quam progredi mallent. Cic.off.1,33,4Selbst einer unserer Landsleute verdient Missbilligung, wenn wirklich geschehen ist, was Quintus Fabius Labeo, oder wer es sonst war, denn ich weiß es bloß vom Hörensagen, sich erlaubt haben soll: Er war den Einwohnern von Nola und Neapel in einer Grenzstreitigkeit vom Senat zum Schiedsrichter gegeben worden und besprach sich, an Ort und Stelle angelangt, mit jeder der beiden Parteien gesondert: sie sollten nicht eigennützig, nicht begehrlich handeln und sich lieber zurückziehen als vorrücken.
nuntianti centurioni, ut mos militiae, factum esse quod imperasset, neque imperasse sese et rationem facti reddendam apud senatum respondit. quod postquam Sallustius Crispus particeps secretorum (is ad tribunum miserat codicillos) comperit, metuens ne reus subderetur, iuxta periculoso ficta seu vera promeret, monuit Liviam ne arcana domus, ne consilia amicorum, ministeria militum vulgarentur, neve Tiberius vim principatus resolveret cunta ad senatum vocando: eam condicionem esse imperandi, ut non aliter ratio constet quam si uni reddatur. Tac.ann.1,6,3.Dem Centurio, der nach Soldatenbrauch die Ausführung des Befehles meldete, gab er zur Antwort, er habe nichts befohlen und jener werde vor dem Senat, was geschehen sei, zu verantworten haben. Als Sallustius Crispus, der an den geheimen Plänen Teil hatte, und auch den schriftlichen Befehl an den Tribunen geschickt hatte, dies erfuhr, befürchtete er, er könne als Schuldiger vorgeschoben werden. Da es in diesem Fall gleich gefährlich war, die Wahrheit oder Lügen vorzutragen, warnte er Livia, man solle doch die Geheimnisse des Hauses. die Ratschläge der Freunde und die Dienstleistungen der Soldaten nicht jedermann wissen lassen; und Tiberius solle nicht den Zauber der Fürstengewalt zunichte machen, indem er alles vor den Senat bringe. Das Geheimnis der Macht sei es, dass die Rechnung nur dann aufgehe, wenn man sie einem gegenüber erstelle.
mox ubi decreto patrum fasces et ius praetoris invaserit, caesis Hirtio et Pansa, sive hostis illos, seu Pansam venenum vulneri adfusum, sui milites Hirtium et machinator doli Caesar abstulerat, utriusque copias ocupavisse; extortum invito senatu consulatum, armaque quae in Antonium acceperit contra rem publicam versa; proscriptionem civium, divisiones agrorum ne ipsis quidem qui fecere laudatas. Tac.ann.1,10,2.Als er darauf durch Beschluss der Väter sich in den Besitz der Rutenbündel und der prätorischen Gewalt eingedrängt und Hirtius und Pansa umgekommen - sei es nun dass beide der Feind oder Pansa das Gift, das man in seine Wunde träufelte, Hirtius die eigenen Truppen und Caesar als Drahtzieher des Komplotts ums Leben brachten, - habe er sich beider Heere bemächtigt, habe dem Senat wieder dessen Willen das Konsulat abgerungen und die gegen Antonius erhaltenen Waffen gegen das Vaterland gewendet. Die Ächtung von Mitbürgern, die Landverteilungen hätten nicht einmal die gelobt, die dabei tätig waren.
Tiberioque etiam in rebus quas non occuleret, seu natura sive adsuetudine, suspensa semper et obscura verba: tunc vero nitenti ut sensus suos penitus abderet, in incertum et ambiguum magis implicabantur. Tac.ann.1,11,2.Überhaupt waren die Worte des Tiberius, auch wo er nichts zu verheimlichen hatte, sei es seiner Natur nach oder aus Gewöhnung, immer mehrdeutig und dunkel. Damals vollends hüllte er sie, weil er sich bemühte, seine Gedanken tief im Herzen zu verbergen, um so mehr in Ungewissheit und Zweideutigkeit.
augebat metum gnarus Romanae seditionis et, si omitteretur ripa, invasurus hostis: at si auxilia et socii adversum abscedentis legiones armarentur, civile bellum suscipi. periculosa severitas, flagitiosa largitio: seu nihil militi sive omnia concedentur, in ancipiti res publica. Tac.ann.1,36,2.Dass der Feind von dem römischen Aufruhr wusste und bereit war einzufallen, wenn man das Rheinufer verlasse, steigerte die Furcht. Wollte man aber die Hilfstruppen und Bundesgenossen gegen die abziehenden Legionen bewaffnen, so hatte man Bürgerkrieg. Strenge war gefährlich, Nachgiebigkeit entehrend: Wolle man den Soldaten nichts oder alles gewähren, das Gemeinwesen werde aufs Spiel gesetzt.
quod Tiberio haud probatum, seu cuncta Germanici in deterius trahenti, sive exercitum imagine caesorum insepultorumque tardatum ad proelia et formidolosiorem hostium credebat; neque imperatorem auguratu et vetustissimis caerimoniis praeditum adtrectare feralia debuisse. Tac.ann.1,62,2.Von Tiberius wurde dies nicht gebilligt, sei es, weil er an Germanicus alles zum Schlimmeren deutete, oder weil er glaubte, das Bild der Erschlagenen und Unbeerdigten habe die Kampfeslust des Heeres schwächen und es zaghafter gegenüber dem Feind machen müssen, und ein Imperator - mit dem Augurat und den ältesten Weihen betraut - hätte sich nicht mit Leichen befassen sollen.
nisu tamen corporis et impetu equi pervasit, oblitus faciem suo cruore, ne nosceretur. quidam adgnitum a Chaucis inter auxilia Romana agentibus emissumque tradiderunt. virtus seu fraus eadem Inguiomero effugium dedit: Tac.ann.2,17,5.Doch sein körperlicher Einsatz und das Feuer seines Pferdes halfen ihm durch. Um nicht erkannt zu werden, hatte er das Gesicht mit dem eigenen Blut beschmiert. Einige berichten, die Chauker, die unter den römischen Hilfstruppen kämpften, hätten ihn erkannt und durchgelassen. Tapferkeit oder ähnliche List half auch dem Inguiomerus zu entkommen.
matrem Antoniam non apud auctores rerum, non diurna actorum scriptura reperio ullo insigni officio functam, cum super Agrippinam et Drusum et Claudium ceteri quoque consanguinei nominatim perscripti sint, seu valetudine praepediebatur, seu victus luctu animus magnitudinem mali perferre visu non toleravit. Tac.ann.3,3,2.Von der Mutter Antonia finde ich weder bei den Geschichtsschreibern, noch in Staatszeitungen, dass sie an den Feierlichkeiten einen besonderen Anteil genommen hätte, da doch neben Agrippina, Drusus und Claudius auch die übrigen Blutsverwandten namentlich aufgeführt sind; war es nun, dass ihr Gesundheitszustand es nicht erlaubte oder dass sie von Trauer überwältigt es nicht ertrug, den erlittenen Verlust in seinem ganzen Ausmaß mit eigenen Augen zu sehen.
Magno ea fletu et mox precationibus faustis audita; ac si modum orationi posuisset, misericordia sui gloriaque animos audientium impleverat: ad vana et totiens inrisa revolutus, de reddenda re publica utque consules seu quis alius regimen susciperent, vero quoque et honesto fidem dempsit. Tac.ann.4,9,1.Unter vielem Weinen und dann mit Segenswünschen wurde dies vernommen; und hätte er es nur dabei bewenden lassen! - die Zuhörer waren voll Teilnahme an seinem Leid, und er stand in ehrwürdigstem Licht vor ihnen. So aber verlor er sich wieder in die eitlen und oft schon zum Gespött gewordenen Äußerungen: er wolle die Regierung abgeben, die Konsuln oder sonst jemand solle die Leitung übernehmen! Damit entzog er auch dem, was ernst gemeint und löblich an ihm war, den Glauben.
nec quisquam defendere audebat, crebris multorum minis restinguere prohibentium, et quia alii palam faces iaciebant atque esse sibi auctorem vociferabantur, sive ut raptus licentius exercerent seu iussu. Tac.ann.15,38,7.Auch wagte niemand Einhalt zu tun, da viele unter wiederholtem Drohen das Löschen verwehrten, und weil andere offen Feuerbrände hineinwarfen und laut riefen, sie handelten auf Weisung, sei es, um ungestört rauben zu können, sei es wirklich auf Befehl.
ferebatur Seneca, quo invidiam sacrilegii a semet averteret, longinqui ruris secessum oravisse et, postquam non concedebatur, ficta valetudine quasi aeger nervis cubiculum non egressus. tradidere quidam venenum ei per libertum ipsius, cui nomen Cleonicus, paratum iussu Neronis vitatumque a Seneca proditione liberti seu propria formidine, dum persimplici victu et agrestibus pomis ac, si sitis admoneret, profluente aqua vitam tolerat. Tac.ann.15,45,3.Seneca bat, wie man erzählt, um die Gehässigkeit des Tempelraubes von sich abzuwenden, um die Erlaubnis, sich auf ein entlegenes Landgut zurückzuziehen; als ihm dies aber nicht gewährt wurde, stellte er sich krank, als litte er an Sehnenentzündung, und verließ sein Zimmer nicht. Einige berichten, auf Geheiß Neros habe ihm sein eigener Freigelassener namens Cleonicus Gift bereitet, Seneca aber sei dem entgangen, sei es auf Verrat des Freigelassenen hin, sei es infolge eigenen Misstrauens, indem er sich mit sehr einfacher Kost und wilden Baumfrüchten und, wenn sich Durst einstellte, mit fließendem Wasser am Leben hielt.
erat nauarchus in ea classe Volusius Proculus, occidendae matris Neroni inter ministros, non ex magnitudine sceleris provectus, ut rebatur. is mulieri olim cognitus, seu recens orta amicitia, dum merita erga Neronem sua, et quam in inritum cecidissent, aperit adicitque questus et destinationem vindictae, si facultas oreretur, spem dedit posse impelli et pluris conciliare: nec leve auxilium in classe, crebras occasiones, quia Nero multo apud Puteolos et Misenum maris usu laetabatur. Tac.ann.15,51,2.Bei der dortigen Flotte befand sich als Schiffskommandant Volusius Proculus, einer von Neros Handlangern beim Muttermord, der, wie er glaubte, nicht entsprechend der Größe seiner Untat befördert worden war. Dieser war mit besagter Dame schon länger bekannt oder erst kürzlich ihr Freund geworden; er enthüllte ihr seine Verdienste um Nero und wie wenig sie im gelohnt worden seien; daran knüpfte er Klagen und seinen Entschlossenheit zur Rache, wenn sich eine Gelegenheit biete; er ließ durchblicken, er lasse sich dazu bestimmen und man könne noch mehr gewinnen; auch biete die Flotte keine geringe Unterstützung und mancherlei Gelegenheit, weil Nero oft bei Puteoli und Misenum sich auf der See ergötze.
postremo vulneribus ligamenta quibusque sistitur sanguis parare eundem Milichum monet, sive gnarum coniurationis et illuc usque fidum, seu nescium et tunc primum arreptis suspicionibus, ut plerique tradidere de consequentibus. Tac.ann.15,54,3.Zuletzt wies er Milichus zusätzlich an, Wundverbände und Mittel zur Blutstillung herbeizuschaffen, sei es nun, dass dieser um die Verschwörung wusste und bis dahin treu war, oder nichts wusste und jetzt erst Argwohn fasste; in letzterem Sinn stellen die meisten den weiteren Hergang dar.
fuere, qui crederent Capitonem, ut avaritia et libidine foedum ac maculosum, ita cogitatione rerum novarum abstinuisse, sed a legatis bellum suadentibus, postquam impellere nequiverint, crimen ac dolum ultro compositum, et Galbam mobilitate ingenii, an ne altius scrutaretur, quoquo modo acta, quia mutari non poterant, comprobasse. ceterum utraque caedes sinistre accepta, et inviso semel principi seu bene seu male facta parem invidiam adferebant. Tac.hist.1,7,2.Manche glaubten, Capito habe sich, obwohl er durch Habsucht und Ausschweifung anrüchig und befleckt war, doch nicht mit dem Gedanken an Aufstand getragen; vielmehr hätten jene Unterbefehlshaber ihn zum Krieg aufgefordert, sodann, als sie ihn nicht dazu bringen konnten, ihm ohne weiteres den verbrecherischen Anschlag angedichtet; Galba habe aus Wankelmut oder, um nicht weitergehende Untersuchungen anstellen zu müssen, was, gleichgültig wie, geschehen war, nur weil es nicht mehr geändert werden konnte, gutgeheißen. Indessen wurden beide Hinrichtungen übel aufgenommen, und dem nun einmal verhassten Fürsten erregte, was er tun mochte, Gutes oder Böses, gleichen Hass:
in Britannico exercitu nihil irarum. non sane aliae legiones per omnis civilium bellorum motus innocentius egerunt, seu quia procul et Oceano divisae, seu crebris expeditionibus doctae hostem potius odisse. Tac.hist.1,9,2.Im britannischen Heer herrschte keine Erbitterung; in der Tat haben sich keine anderen Legionen während aller Stürme des Bürgerkriegs tadelloser benommen, sei es, weil sie entfernt und durch den Ozean getrennt waren, sei es, weil sie durch häufige Feldzüge gelernt hatten, viel mehr den Feind zu hassen.
Sed Galba post nuntios Germanicae seditionis, quamquam nihil adhuc de Vitellio certum, anxius, quonam exercituum vis erumperet, ne urbano quidem militi confisus, quod remedium unicum rebatur, comitia imperii transigit; adhibitoque super Vinium ac Laconem Mario Celso consule designato ac Ducenio Gemino praefecto urbis, pauca praefatus de sua senectute Pisonem Licinianum accersiri iubet, seu propria electione sive, ut quidam crediderunt, Lacone instante, cui apud Rubellium Plautum exercita cum Pisone amicitia; sed callide ut ignotum fovebat, et prospera de Pisone fama consilio eius fidem addiderat. Tac.hist.1,14,1.Indes war Galba, auf die Nachricht vom Abfall in Germanien hin, obwohl über Vitellius noch nichts Sicheres verlautete, in Angst, welchen Ausbruch der Aufstand der Heere nehmen werde; da er sich nicht einmal auf die Soldaten in der Stadt verlassen konnte, schritt er, was er für den einzigen Ausweg hielt, zur Abhaltung eines Staatsrates. Er zog außer Vinius und Laco den designierten Konsul Marius Celsus und den Strandpräfekten Ducenius Geminus hinzu. Nachdem er weniges über sein hohes Alter vorausgeschickt hatte, ließ er den Piso Licinianus herbeirufen, sei es nach eigener Wahl, sei es, wie manche glaubten, auf Lacos dringendes Zureden, der bei Rubellius Plautus mit Piso Freundschaft gepflogen hatte; jedoch empfahl er ihn schlauerweise als einen Unbekannten, und der günstige Ruf Pisos hatte dem Rat Lacos Nachdruck gegeben.
Quartum idus Ianuarias, foedum imbribus diem, tonitrua et fulgura et caelestes minae ultra solitum turbaverunt. observatum id antiquitus comitiis dirimendis non terruit Galbam, quo minus in castra pergeret, contemptorem talium ut fortuitorum; seu, quae fato manent, quamvis significata, non vitantur. Tac.hist.1,18,1.Der 10. Januar, ein hässlicher Regentag, war durch Donner und Blitz und Schreckzeichen des Himmels ungewöhnlich verstört. Der herkömmliche Brauch, in solchem Fall die Volksversammlungen aufzuheben, schreckte den Galba nicht ab, ins Lager zu gehen, weil er solches als Zufälligkeiten verachtete, oder auch weil man dem vom Verhängnis Beschiedenen, auch wenn es vorher angedeutet wird, nicht entrinnen kann.
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18.10.2015  Henrietta Reker, quae LVIII annos nata Coloniae Agrippinae adhuc profugis ad vitam necessaria suppeditabat atque eorum integrationem procurabat, hodiernis electionibus munus burgimagistrae superioris ambire volebat. Dum autem heri certamini comitiali se dedit, a viro quodam XLIV annorum duabus sicis in publico petita et graviter vulnerata est. Domna Reger in valetudinario curabatur. Eius valetudo adducta, sed stabilis esse dicitur. Insiditiator, qui etiam quattuor alios, qui succurrere vellent, afflixit, custodibus publicis, qui eum prehendebant, se de politicis et xenophobicis causis egisse significavit. Quod quidem probabile est, sed quod mente captus esse videbatur, medicis, qui eum psychiatrice inspicerent, traditus est. Omnes partes certamen comitiale interruperunt, sed electiones consiliis non mutatis hodierno die Solis exhibebuntur. Perpetrator solus egisse videtur; tamen eius facinus animos hominum seu diventilatione opinionum seu propria sollicitudine nubilos et contentos esse demonstrat. lc201509Henriette Reker, 58 Jahre alt, die in Köln bisher für den lebensnotwendigen Bedarf der Flüchtlinge und ihre Integration zuständig war, wollte sich heute für das Amt des Oberbürgermeisters zur Wahl stellen. Während sie aber gestern Wahlkampf machte, wurde sie von einem 44-jährigen Mann auf offener Straße mit zwei Dolchen angegriffen und schwer verletzt. Frau Reger wurde in einem Krankenhaus versorgt. Ihr Gesundheitszustand soll ernst, aber stabil sein. Der Angreifer, der noch vier andere Personen, die zu Hilfe eilen wollten, verletzte, deutete gegenüber der Polizei, die ihn festnahm, an, dass er aus politischen und zwar fremdenfeindlichen Motiven gehandelt habe. Dies ist zwar wahrscheinlich, aber weil er geistig verwirrt schien, wurde er Ärzten übergeben, die ihn psychiatrisch untersuchen sollen. Alle Parteien unterbrachen ihren Wahlkampf. Aber die Wahlen werden unverändert am heutigen Sonntag stattfinden. Der Täter scheint als einzelner gehandelt zu haben; dennoch zeigt seine Tat, dass die Stimmung in der Bevölkerung aufgrund der Meinungsmache oder aus persönlicher Besorgnis umnebelt und angespannt ist.
24.VI.2016  Quoniam nondum satis constat, utrum ista dies Brexeundi vel "dies independentiae" (23.VI.2016) magis ex usu Britanniae an reliquae Europae exstiterit an potius utrorumque calamitati, eam seu genialem seu maestitae diem tota Europa agendam esse existimo. lc201606
24.VI.2016 Quoniam nondum satis constat, utrum ista "dies independentiae" (23.VI.2016) magis ex usu Britanniae an reliquae Europae exstiterit an potius utrorumque calamitati, eam seu genialem seu maestitae diem tota Europa agendam esse existimo.  lc201607
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