Nam si quis hunc statuit esse oratorem, qui tantummodo in iure aut in iudiciis possit aut apud populum aut in senatu copiose loqui, tamen huic ipsi multa tribuat et concedat necesse est; neque enim sine multa pertractatione omnium rerum publicarum neque sine legum, morum, iuris scientia neque natura hominum incognita ac moribus in his ipsis rebus satis callide versari et perite potest; qui autem haec cognoverit, sine quibus ne illa quidem minima in causis quisquam recte tueri potest, quid huic abesse poterit de maximarum rerum scientia? Sin oratoris nihil vis esse nisi composite, ornate, copiose loqui, quaero, id ipsum qui possit adsequi sine ea scientia, quam ei non conceditis? Dicendi enim virtus, nisi ei, qui dicet, ea, quae dicet, percepta sunt, exstare non potest. Cic.de_orat.1,48. | Denn gesetzt, es wolle einer den für einen Redner halten, der nur mit Rechtsangelegenheiten und in den Gerichten entweder vor dem Volk oder im Senat mit Fülle reden könne, so muss er doch selbst diesem vieles einräumen und zugestehen. Ohne gründliche Behandlung aller öffentlichen Angelegenheiten, ohne die Kenntnis der Gesetze, der Sitte und des Rechtes, ohne die Bekanntschaft mit dem Wesen und den Sitten der Menschen kann ja niemand selbst in diesen Dingen sich mit genügender Einsicht und Geschicklichkeit bewegen. Wer sich aber diese Kenntnisse angeeignet hat, ohne die niemand auch nur das Geringfügigste in den Rechtssachen wahren kann, wie wird dem die Wissenschaft der wichtigsten Sachen fern sein können? Verlangt man aber auch vom Redner weiter nichts als einen wohlgeordneten, geschmückten und reichhaltigen Vortrag, so frage ich, wie er selbst dieses ohne die Wissenschaft erreichen kann, die ihr ihm nicht einräumt. Denn Tüchtigkeit im Reden kann nur stattfinden, wenn der Redner den Gegenstand, über den er sprechen will, erfasst hat. |
Quaero enim num possit aut contra imperatorem aut pro imperatore dici sine rei militaris usu aut saepe etiam sine regionum terrestrium aut maritimarum scientia; num apud populum de legibus iubendis aut vetandis, num in senatu de omni rei publicae genere dici sine summa rerum civilium cognitione et prudentia; num admoveri possit oratio ad sensus animorum atque motus vel inflammandos vel etiam exstinguendos, quod unum in oratore dominatur, sine diligentissima pervestigatione earum omnium rationum, quae de naturis humani generis ac moribus a philosophis explicantur. Cic.de_orat.1,60. | Denn ich frage, ob man wohl entweder gegen einen Feldherrn oder für einen Feldherrn reden könne ohne Erfahrung im Kriegswesen, oft auch ohne Kenntnis der Gegenden zu Wasser und zu Land, ob vor dem Volk über Genehmigung oder Verwerfung von Gesetzesvorschlägen, ob im Senat über alle Zweige der Staatsverwaltung ohne die tiefste Einsicht und Kenntnis der bürgerlichen Angelegenheiten, ob die Rede zur Entflammung oder auch Dämpfung der Empfindungen und Bewegungen des Gemütes – und das ist ja das eigentliche Gebiet des Redners – zur Anwendung gebracht werden könne ohne die sorgfältigste Erforschung aller Lehrsätze, welche die Philosophen über die Gemütsarten und Sitten des Menschengeschlechts entwickeln. |
multa eius et in senatu et in foro vel provisa prudenter vel acta constanter vel responsa acute ferebantur; Cic.Lael.6.e | man erzählte sich von seiner Wirksamkeit im Senat und auf dem Forum (vor dem Volk) manchen klugen Rat, manche mit Festigkeit ausgeführte Handlung, manchen scharfsinnigen Bescheid. |
hoc vere tamen licet dicere, P. Scipioni ex multis diebus, quos in vita celeberrimos laetissimosque viderit, illum diem clarissimum fuisse, cum senatu dimisso domum reductus ad vesperum est a patribus conscriptis, populo Romano, sociis et Latinis, Cic.Lael.12.c | Doch das dürfen wir in Wahrheit behaupten: so viele und so herrliche Tage er auch erlebt hatte, so war doch jener Abend, unmittelbar vor seinem Tod, der glänzendste, als er nach Entlassung des Senats von den Vätern des Gesamtrates, dem Römischen Volk, den Bundesgenossen und den Latinern nach Hause begleitet wurde. |
Videre iam videor populum a senatu disiunctum, multitudinis arbitrio res maximas agi. Cic.Lael.41.g | Es kommt mir vor, als sähe ich bereits das Volk vom Senat getrennt, und die wichtigsten Angelegenheiten nach der Willkür der Menge behandelt. |
Itaque magnae mihi res iam moveri videbantur; nam Pompeius haec intellegit nobiscumque communicat, insidias vitae suae fieri, C. Catonem a Crasso sustentari, Clodio pecuniam suppeditari, utrumque et ab eo et a Curione, Bibulo ceterisque suis obtrectatoribus confirmari, vehementer esse providendum, ne opprimatur contionario illo populo a se prope alienato, nobilitate inimica, non aequo senatu, iuventute improba. Cic.ad Q.fr.2,3,4,1 | Daraufhin dachte ich, es stehen bedeutende Ereignisse bevor. Denn Pompeius merkt wohl und äußert sich auch darüber mir gegenüber, dass man ihm nach dem Leben trachte. C. Cato werde von Crassus unterstützt; dem Clodius werde Geld verschafft; beide würden von ihm und Curio, von Bibulus und den übrigen Feinden seiner Ehre (in ihren Umtrieben) bestärkt. Es sei, um nicht überwältigt zu werden, die äußerste Vorsicht nötig, da jene von den Volksrednern bearbeitete Bürgerklasse ihm fast abgeneigt, der Adel feind, der Senat nicht gewogen, und die Jugend schlecht gesinnt sei. |
qui ex civitate in senatum propter dignitatem, ex senatu in hoc consilium delecti estis propter severitatem, ab his hoc postulare homines sicarios atque gladiatores, non modo ut supplicia vitent, quae a vobis pro maleficiis suis metuere atque horrere debent, verum etiam ut spoliis ex hoc iudicio ornati auctique discedant? Cic.S.Rosc.8.c | dass Meuchelmörder und Klopffechter von euch, die ihr aus der Bürgerschaft wegen eures Ansehens in den Senat, aus dem Senat wegen eurer Strenge zu dieser Beratung erkoren wurdet, dass sie von euch verlangen, nicht nur der Strafe zu entgehen, die sie für ihre Missetaten von euch fürchten und mit Entsetzen erwarten sollten, sondern sogar mit dem Raub des Sextus Roscius geschmückt und bereichert von dieser Gerichtssitzung wegzugehen? |
2014.11.05 Me.d. In decem Unitae Americae civitatibus Martis die electiones habitae sunt. Triginta sex senatores ex centum eligendi erant. Republicanis, qui iam in Camera delegatorum praepollent, opportunitas, ut sex sedibus senatoriis acquisitis etiam in senatu maioritatem adipiscentes in utraque camera praevalerent, data erat. Secundum quod stationes televisoriae annuntiant, republicani septem sedibus insuper receptis ad hunc exitum pervenerunt. Qae cum ita sint, democraticus praeses Baracus Obama sine dubio satis negotii habebit in arte politica exercenda. Novus dux senatorius iamiam annuntiavit se praesidem rogationibus ferendis obruiturum esse. At republicani sciunt sibi ad electiones praesidales spectantibus demonstrandum esse se non modo opponendo nodos nectere, sed etiam coeundo exsolvere possint. 2014.11.05 | In zehn Staaten der USA fanden am Dienstag Wahlen statt. 36 von hundert Senatoren standen zur Wahl. Die Republikaner, die schon im Abgeordnetenhaus die Vormacht haben, hatten die Chance, dadurch dass sie sechs Senatorensitze dazugewinnen, auch im Senat die Mehrheit zu erzielen und so in beiden Kammern die Mehrheit zu haben. Nach den Fernsehmeldungen haben sie mit sieben zusätzlichen Sitzen dieses Ziel erreicht. Unter diesen Umständen wird für den demokratischen Präsidenten das politische Geschäft ziemlich schwer werden. Der neue Senatsführer hat schon angekündigt, dass er den Präsidenten mit Gesetzesanträgen überhäufen wird. Andererseits aber wissen die Republikaner, dass sie im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen den Beweis erbringen müssen, dass sie nicht nur durch Opposition Schwierigkeiten aufbauen, sondern auch durch Kompromisse lösen können. |
[Cic.off.1,33,4] Ne noster quidem probandus, si verum est Q. Fabium Labeonem seu quem alium - nihil enim habeo praeter auditum - arbitrum Nolanis et Neapolitanis de finibus a senatu datum, cum ad locum venisset, cum utrisque separatim locutum, ne cupide quid agerent, ne appetenter, atque ut regredi quam progredi mallent. Cic.off.1,33,4 | Selbst einer unserer Landsleute verdient Missbilligung, wenn wirklich geschehen ist, was Quintus Fabius Labeo, oder wer es sonst war, denn ich weiß es bloß vom Hörensagen, sich erlaubt haben soll: Er war den Einwohnern von Nola und Neapel in einer Grenzstreitigkeit vom Senat zum Schiedsrichter gegeben worden und besprach sich, an Ort und Stelle angelangt, mit jeder der beiden Parteien gesondert: sie sollten nicht eigennützig, nicht begehrlich handeln und sich lieber zurückziehen als vorrücken. |
[Cic.off.1,39,3] ut primo Punico bello Regulus captus a Poenis, cum de captivis commutandis Romam missus esset iurassetque se rediturum, primum, ut venit, captivos reddendos in senatu non censuit, deinde, cum retineretur a propinquis et ab amicis, ad supplicium redire maluit quam fidem hosti datam fallere. Cic.off.1,39,3 | Regulus zum Beispiel, der während des ersten Punischen Krieges als karthagischer Gefangener nach Rom geschickt wurde, um einen Austausch der Gefangenen zu erwirken und sich eidlich verpflichtete zurückzukehren, erklärte sich nach seiner Ankunft zunächst im Senat gegen den Austausch; als Verwandte und Freunde dann in ihn drangen, er solle bleiben, wollte er lieber zur Hinrichtung zurückkehren, als sein dem Feind gegebenes Wort brechen. |
[Cic.off.3,2,3] Extincto enim senatu deletisque iudiciis quid est, quod dignum nobis aut in curia aut in foro agere possimus? Cic.off.3,2,3 | Denn was könnte ich, da der Senat vernichtet und die Gerichtshöfe unterdrückt sind, meiner noch Würdiges in der Kurie oder auf dem Forum beginnen? |
(6) Quo magis aptum piumque est, te, Iupiter optime maxime, antea conditiorem, nunc conservatorem imperii nostri, precari, ut mihi digna consule, digna senatu, digna principe contingat oratio: utque omnibus, quae dicentur a me, libertas, fides, veritas constet: tantumque a specie adulationis absit gratiarum actio mea, quantum abest a necessitate. (Plin.paneg.1,6) Plin.paneg.1,6 | Umso mehr fordern Schicklichkeit und Pflicht mich auf, dich bester, größter Jupiter, einst Stifter, jetzt Erhalter unseres Staates, anzurufen, dass meine Rede würdig eines Konsuls, würdig des Senats, würdigt des Fürsten sein möge, dass jetzt jedes meiner Worte den Stempel der Freiheit, der Treue und der Wahrheit trage, und dass meine Dankesrede ebenso weit von dem Schein der Schmeichelei entfernt sei, als sie es von irgend einem Zwang ist. |
sed defuncto Augusto signum praetoriis cohortibus ut imperator dederat; excubiae, arma, cetera aulae; miles in forum, miles in curiam comitabatur. litteras ad exercitus tamquam adepto principatu misit, nusquam cunctabundus nisi cum in senatu loqueretur. Tac.ann.1,7,5. | Doch hatte er nach dem Tod des Augustus den prätorischen Kohorten wie der Kaiser die Losung gegeben: Wachen umher, bewaffnete Mannschaft und alles andere nach Art des Hofes. Soldaten begleiteten ihn auf das Forum, Soldaten in die Kurie. An die Heere versandte er wie der wirkliche Kaiser Schreiben, nirgends tat er zögerlich, außer wenn er im Senat sprach. |
mox ubi decreto patrum fasces et ius praetoris invaserit, caesis Hirtio et Pansa, sive hostis illos, seu Pansam venenum vulneri adfusum, sui milites Hirtium et machinator doli Caesar abstulerat, utriusque copias ocupavisse; extortum invito senatu consulatum, armaque quae in Antonium acceperit contra rem publicam versa; proscriptionem civium, divisiones agrorum ne ipsis quidem qui fecere laudatas. Tac.ann.1,10,2. | Als er darauf durch Beschluss der Väter sich in den Besitz der Rutenbündel und der prätorischen Gewalt eingedrängt und Hirtius und Pansa umgekommen - sei es nun dass beide der Feind oder Pansa das Gift, das man in seine Wunde träufelte, Hirtius die eigenen Truppen und Caesar als Drahtzieher des Komplotts ums Leben brachten, - habe er sich beider Heere bemächtigt, habe dem Senat wieder dessen Willen das Konsulat abgerungen und die gegen Antonius erhaltenen Waffen gegen das Vaterland gewendet. Die Ächtung von Mitbürgern, die Landverteilungen hätten nicht einmal die gelobt, die dabei tätig waren. |
Inter quae senatu ad infimas obtestationes procumbente, dixit forte Tiberius se ut non toti rei publicae parem, ita quaecumque pars sibi mandaretur eius tutelam suscepturum. Tac.ann.1,12,1. | Als sich der Senat unterdessen zu den niedrigsten Bitten und Beschwörungen herabließ, entfiel Tiberius das Wort, zwar fühle er sich nicht stark genug für die Gesamtleitung des Staates, wolle aber die Verwaltung des Teiles übernehmen, den immer sie ihm anvertrauten. |
candidatos praeturae duodecim nominavit, numerum ab Augusto traditum; et hortante senatu ut augeret, iure iurando obstrinxit se non excessurum. Tac.ann.1,14,4. | Für die Praetur benannte er zwölf Bewerber, eine Zahl, die sich von Augustus herschrieb; als ihm der Senat zuredete, sie zu vermehren, verpflichtete er sich eidlich, nicht darüber hinauszugehen. |
Interea legati ab senatu regressum iam apud aram Ubiorum Germanicum adeunt. duae ibi legiones, prima atque vicesima, veteranique nuper missi sub vexillo hiemabant. Tac.ann.1,39,1. | Inzwischen kam Germanicus zurück, und die Abgeordneten des Senats trafen ihn in Ara Ubiorum. Dort überwinterten zwei Legionen, die erste und die zwanzigste, samt den eben erst als Reserve ausgemusterten Veteranen. |
an Augustum fessa aetate totiens in Germanias commeare potuisse: Tiberium vigentem annis sedere in senatu, verba patrum cavillantem? satis prospectum urbanae servituti: militaribus animis adhibenda fomenta, ut ferre pacem velint. Tac.ann.1,46,3. | Habe Augustus im ruhebedürftigen Alter so oft den Weg nach Germanien machten können: und Tiberius – in der Kraft seiner Jahre – sitze im Senat und bespöttele die Väter und ihre Äußerungen! Für die Knechtschaft in Rom sei hinlänglich gesorgt; in den Heeren müsse der Geist erst durch linde Mittel gewonnen werden, dass er gutwillig den Frieden ertrage. |
Decreta eo anno triumphalia insignia A. Caecinae, L. Apronio, C. Silio ob res cum Germanico gestas. nomen patris patriae Tiberius, a populo saepius ingestum, repudiavit; neque in acta sua iurari, quamquam censente senatu, permisit, cuncta mortalium incerta, quantoque plus adeptus foret, tanto se magis in lubrico dictitans. Tac.ann.1,72,1. | In diesem Jahr wurden dem Aulus Caecina, Lucilius Apronius und Gaius Silius wegen ihrer mit Germanicus vollbrachten Taten die Auszeichnungen des Triumphes zuerkannt. Den Titel 'Vater des Vaterlandes', den das Volk Tiberius mehrmals aufzudrängen versuchte, nahm er nicht an; auch erlaubte er nicht, dass man, wie der Senat beschlossen hatte, auf seine Verfügungen schwöre: bei Menschen sei alles unsicher, und je höher einer gestiegen sei, desto schlüpfriger werde der Boden unter ihm. |
ut versa Caesarum subole imperium adeptus est, elicit Archelaum matris litteris, quae non dissimulatis filii offensionibus clementiam offerebat, si ad precandum veniret. ille ignarus doli vel, si intellegere crederetur, vim metuens in urbem properat; exceptusque immiti a principe et mox accusatus in senatu, non ob crimina, quae fingebantur, sed angore, simul fessus senio et quia regibus aequa, nedum infima insolita sunt, finem vitae sponte an fato implevit.
Tac.ann.2,42,3. | Als dieser nach dem Aussterben der Caesarenfamlie zur Herrschaft gelangt war, lockte er den Archelaus herbei, durch ein Schreiben seiner Mutter, das ihm, ohne die Kränkung ihres Sohnes zu verhehlen, Gnade anbot, wenn er käme, um darum zu bitten. Er eilte, ohne die Hinterlist zu ahnen, oder weil er Gewalt fürchtete, wenn er sie zu merken schiene, nach Rom, wo er einen ungnädigen Fürsten fand. Sofort wurde er im Senat angeklagt: Nicht wegen der Verbrechen, die man ihm anzudichten suchte, sondern aus Beklemmung, zugleich seiner alten Tage müde, und weil sich Könige weder mit Gleichstellung, geschweige denn mit Unterordnung abfinden können, beschloss er durch freiwilligen, vielleicht auch natürlichen Tod sein Leben. |
igitur accusata in senatu, quamquam genua patrum advolveretur luctumque communem et magis imbecillum tali super casu feminarum animum aliaque in eundem dolorem maesta et miseranda diu ferret, urbe tamen in decem annos prohibita est, donec minor filius lubricum iuventae exiret. Tac.ann.6,49,2. | Als sie deshalb vor dem Senat angeklagt wurde, warf sie sich vor den Vätern auf die Knie, machte viele Worte über die gemeinschaftliche Trauer des Hauses, und wie ein solches Unglück das schwache Herz eines Weibes besonders treffen müsse, dazu viele andere denselben Jammer enthaltende klägliche und Mitleid erregende Dinge, wurde aber dennoch auf zehn Jahre aus der Stadt verbannt, bis der jüngere Sohn die schlüpfrige Zeit der Jugend hinter sich habe. |
Sed Nero vocato senatu, oratione inter patres habita, edictum apud populum et conlata in libros indicia confessionesque damnatorum adiunxit. etenim crebro vulgi rumore lacerabatur, tamquam viros claros et insontis ob invidiam aut metum extinxisset. Tac.ann.15,73,1. | Nero hielt vor dem versammelten Senat eine Rede und ließ darauf einen Erlass an das Volk folgen, zusammen mit den in ein Buch eingetragenen Angaben und Geständnissen der Verurteilten. Denn er wurde vielfach und hart im Mund des Volkes mitgenommen, dass er namhafte und schuldlose Männer aus Hass oder Furcht umgebracht habe. |
at in senatu cunctis, ut cuique plurimum maeroris, in adulationem demissis, Iunium Gallionem, Senecae fratris morte pavidum et pro sua incolumitate supplicem, increpuit Salienus Clemens, hostem et parricidam vocans, donec consensu patrum deterritus est, ne publicis malis abuti ad occasionem privati odii videretur, neu composita aut oblitterata mansuetudine principis novam ad saevitiam retraheret. Tac.ann.15,73,3. | Im Senat aber, wo sich alle, am meisten diejenigen, die in tiefster Trauer waren, kriechend erniedrigten, fuhr Salienus Clemens den Junius Gallio an, der über den Tod seines Bruders Seneca bestürzt war und um seine eigene Rettung flehte. Er nannte ihn einen Feind und Vaterlandsverräter, wurde aber durch den einstimmigen Ruf der Senatoren zurechtgewiesen: er möge nicht den Schein erregen, öffentliches Unglück zur Befriedigung persönlichen Hasses zu benutzen, und nicht, was durch des Fürsten Milde beigelegt oder zugedeckt sei, aufs neue zu strengem Einschreiten hervorzerren. |
consultatum inde, pro rostris an in senatu an in castris adoptio nuncuparetur. iri in castra placuit: honorificum id militibus fore, quorum favorem ut largitione et ambitu male adquiri, ita per bonas artis haud spernendum. circumsteterat interim Palatium publica expectatio magni secreti impatiens; et male coercitam famam supprimentes augebant. Tac.hist.1,17,2. | Hierauf beriet man sich, ob man die Adoption auf der Rednerbühne oder vor dem Senat oder im Lager verkünden solle. Man beschloss, ins Lager zu gehen; dies werde eine Ehrenbezeugung für das Militär sein, dessen Gunst man zwar nicht durch Geschenke und Umwerbung, wohl aber durch rechte Mittel gewinnen dürfe. Um den Palast her hatte sich indes erwartungsvoll die Menge gedrängt und harrte ungeduldig auf das große Geheimnis; einzelne, die das vorlaute Gerücht unterdrücken wollten, verstärkten es. |
Pueris nobis Cn. Aufidius praetorius et in senatu sententiam dicebat nec amicis deliberantibus deerat et Graecam scribebat historiam et videbat in litteris. Cic.Tusc.5,112,5 | In meiner Jugend stimmte der frühere Prätor Gneius Aufidius im Senat ab, entzog sich nicht der Beratung seiner Freunde, schrieb eine griechische Geschichte und war in der Wissenschaft sehend. |
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