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Beleg gesucht für: sapiens
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
avaritia pecuniae studium habet, quam nemo sapiens concupivit: ea quasi venenis malis inbuta corpus animumque virilem effeminat, semper infinita, insatiabilis est, neque copia neque inopia minuitur. Sall.Cat.11,3Das Wesen der Habsucht besteht dagegen im Bemühen um Geld, dessen Besitz kein Weiser je für ein Glück gehalten hat. Wie ein böser Gifttrank entnervt sie Leib und Seele des Mannes, findet nie ein Ziel, eine Befriedigung und wird weder durch Überfluss noch durch Mangel gemindert.
Horum alii, sicuti iste ipse Mnesarchus, hos, quos nos oratores vocaremus, nihil esse dicebat nisi quosdam operarios lingua celeri et exercitata; oratorem autem, nisi qui sapiens esset, esse neminem, atque ipsam eloquentiam, quod ex bene dicendi scientia constaret, unam quandam esse virtutem, et qui unam virtutem haberet, omnis habere easque esse inter se aequalis et paris; ita, qui esset eloquens, eum virtutes omnis habere atque esse sapientem. Sed haec erat spinosa quaedam et exilis oratio longeque a nostris sensibus abhorrebat. Cic.de_orat.1,83.Einige von ihnen sowie eben jener Mnesarchos sagten, diejenigen, die wir Redner nennten, seien nichts anderes als Handlanger mit geläufiger und geübter Zunge; ein wahrer Redner sei niemand, wenn er nicht ein Weiser sei, und die Beredsamkeit selbst sei, weil sie in der Wissenschaft des guten Vortrages bestehe, eine Tugend, und wer eine Tugend besitzt, besitze alle, und diese seien untereinander völlig gleich; folglich, wer beredt sei, der besitze alle Tugenden und sei ein Weiser. Doch diese Erörterung war spitzfindig und saftlos und widersprach zu sehr unserer Auffassungsweise.
Quo quidem in genere familiaris noster M. Buculeius, homo neque meo iudicio stultus et suo valde sapiens et ab iuris studio non abhorrens, simili [in re] quodam modo nuper erravit: nam cum aedis L. Fufio venderet, in mancipio lumina, uti tum essent, ita recepit; Fufius autem, simul atque aedificari coeptum est in quadam parte urbis, quae modo ex illis aedibus conspici posset, egit statim cum Buculeio, quod, cuicumque particulae caeli officeretur, quamvis esset procul, mutari lumina putabat. Cic.de_orat.1,179.In einer solchen Rechtssache beging neulich mein Freund Marcus Buculeius, ein Mann, der nach meinem Urteil nicht ohne Einsicht ist, nach seinem eigenen aber sehr weise und der auch der Rechtswissenschaft nicht abhold ist, auf ähnliche Weise ein Versehen. Als er nämlich dem Lucius Fufius sein Haus verkaufte, sagte er in dem Kaufbrief für die Aussicht der Fenster, wie sie damals war, gut. Nun fing man an einem Teil der Stadt, der kaum von jenem Haus aus erblickt werden konnte, ein Gebäude aufzuführen an. Sogleich erhob Fufius eine Klage gegen Buculeius, weil er der Ansicht war, wenn nur irgendein Teilchen des Himmels verbaut würde, wäre es auch noch so weit entfernt, so würde seine Aussicht verändert.
Tum est Cato locutus, quo erat nemo fere senior temporibus illis, nemo prudentior; nunc Laelius et sapiens (sic enim est habitus) et amicitiae gloria excellens de amicitia loquetur. Cic.Lael.5.bDamals redete Cato, in jenen Zeiten wohl der älteste und verständigste Mann. Hier wird Laelius, der weise (denn dafür galt er) und durch seine Freundschaft ausgezeichnete Mann über die Freundschaft reden.
sed, ut mihi videris, non recte iudicas de Catone; aut enim nemo, quod quidem magis credo, aut si quisquam, ille sapiens fuit. Cic.Lael.9.bÜbrigens ist nach meiner Ansicht dein Urteil von Cato nicht richtig. Entweder gab es noch nie einen Weisen, was ich lieber glauben will, oder, wenn es je einen gab, so war es dieser Mann.
nec vero se adduci posse, ut hoc, quem ad modum putaretur, a Biante esse dictum crederet, qui sapiens habitus esset unus e septem; impuri cuiusdam aut ambitiosi aut omnia ad suam potentiam revocantis esse sententiam. Cic.Lael.59.fAuch konnte Scipio seiner eigenen Äußerung zufolge nie zu der allgemein verbreiteten Überzeugung gebracht werden, dass dieser Ausspruch von Bias, einem der Sieben Weisen herrühre; vielmehr schrieb er ihn einem schmutzigen, oder ehr- und herrschsüchtigen Menschen zu.
ex quo vitam amarissimam necesse est effici, ut sapiens solum amputata circumcisaque inanitate omni et errore naturae finibus contentus sine aegritudine possit et sine metu vivere. Cic.fin.1,44,2 Die notwendige Folge hiervon ist ein gänzlich verbittertes Leben. Daher ist der Weise allein im Stande, nachdem er die Auswüchse aller eigenen Vorstellungen und Irrtümer abgelöst und abgeschnitten hat, mit den Grenzen der Natur zufrieden, ohne Kummer und ohne Furcht zu leben.
sic enim ab Epicuro sapiens semper beatus inducitur: finitas habet cupiditates, neglegit mortem, de diis inmortalibus sine ullo metu vera sentit, non dubitat, si ita melius sit, migrare de vita. Cic.fin.1,62,2Denn so führt Epikur seinen stets glückseligen Weisen auf: Er hat seinen Begierden Grenzen gesetzt; er ist gleichgültig gegen den Tod; er hat von den unsterblichen Göttern, ohne sie irgendwie zu fürchten, richtige Vorstellungen; er zögert nicht, wenn es so besser ist, aus dem Leben zu scheiden.
dolores autem si qui incurrunt, numquam vim tantam habent, ut non plus habeat sapiens, quod gaudeat, quam quod angatur. Cic.fin.1,62,6Wenn ihn aber Schmerzen befallen, haben sie nie einen so großen Einfluss auf ihn, dass er als Weiser nicht mehr Grund haben sollte, sich zu freuen, als sich zu ängstigen.
Quocirca eodem modo sapiens erit affectus erga amicum, quo in se ipsum, quosque labores propter suam voluptatem susciperet, eosdem suscipiet propter amici voluptatem. Cic.fin.1,68,1Darum wird der Weise ebenso gegen seinen Freund gesinnt sein wie gegen sich selbst, und Mühen, die er seiner Lust wegen übernehmen würde, wird er gleichfalls um der Lust des Freundes willen übernehmen;
itaque his sapiens semper vacabit. Cic.fin.3,35,7Daher wird der Weise immer frei von ihnen sein.
Quaesitis sapiens, cum te neque fervidus aestus Hor.sat.1,1,38.Was zuvor es erwarb, da dich nicht brennender Sommer
Permittant homines. Si dives, qui sapiens est, Hor.sat.1,3,124.Würde verlieh'n von der Welt. Wenn an sich, wer weise, auch reich ist,
'Chrysippus dicat: sapiens crepidas sibi numquam Hor.sat.1,3,127.Spricht", ruft jener mir zu. "Nie hat sich der Weise Sandalen,
Nec soleas fecit; sutor tamen est sapiens.' Qui? Hor.sat.1,3,128.Nie Schuhsohlen gemacht; doch ist er ein Schuster!" – Und wie wohl?
Sutor erat: sapiens operis sic optimus omnis Hor.sat.1,3,132.Doch ein Barbier: so ist in sämtlichen Künsten der Weise
Scipiadam ut sapiens Lucilius." - "Haud mihi dero, Hor.sat.2,1,17.Weise Lucilius Scipios Sohn. - Ich werd' es nicht fehlen
[Cic.off.1,65,2] Vera autem et sapiens animi magnitudo honestum illud, quod maxime natura sequitur, in factis positum, non in gloria iudicat principemque se esse mavult quam videri. Cic.off.1,65,2Auch setzt die echte und vernünftige Seelengröße jenes Sittlich-Gute, dem sie kraft ihrer Natur nachstrebt, in die Taten selbst, nicht in deren Ruf, und möchte lieber überlegen sein als scheinen.
nemo enim horum sic sapiens, ut sapientem volumus intellegi, nec ii, qui sapientes habiti et nominati, M. Cato et C. Laelius, sapientes fuerunt, ne illi quidem septem, sed ex mediorum officiorum frequentia similitudinem quandam gerebant speciemque sapientium. Cic.off.3,16,3denn im Verständnis des Weisen war keiner von ihnen weise. Auch Marcus Cato und Gaius Laelius, die als weise galten und so genannt wurden, waren keine Weisen; nicht einmal jene Sieben; sondern nur der häufigen Übung der mittleren Pflichten verdanken sie eine gewisse Ähnlichkeit und den Schein der Weisheit.
Forsitan quispiam dixerit: Nonne igitur sapiens, si fame ipse conficiatur, abstulerit cibum alteri homini ad nullam rem utili? Cic.off.3,29,1Vielleicht wendet jemand ein: Sollte denn nicht der Weise, wenn er selbst vom Hungertod bedroht wird, einem andern, der durchaus zu nichts nutzt, seine Nahrung wegnehmen dürfen?
Hunc igitur ipsum anulum si habeat sapiens, nihil plus sibi licere putet peccare, quam si non haberet; honesta enim bonis viris, non occulta quaeruntur. Cic.off.3,38,8Hätte der Weise diesen Ring, würde er denken, er dürfe ebenso wenig schlecht handeln, als hätte er ihn nicht. Denn der rechtschaffenen Mann sucht das Sittliche nicht im Verborgenen.
sternuntur fluctibus, hauriuntur gurgitibus; iumenta, sarcinae, corpora exanima interfluunt, occursant. permiscentur inter se manipuli, modo pectore, modo ore tenus extantes, aliquando subtracto solo disiecti aut obruti. non vox et mutui hortatus iuvabant adversante unda; nihil strenuus ab ignavo, sapiens ab inprudenti, consilia a casu differre: cuncta pari violentia involvebantur. Tac.ann.1,70,3.Von den Fluten werden sie niedergerissen, von Strudeln verschlungen. Hin und wieder begegnen ihnen Lasttiere, Gepäck und Leichen, die umherschwimmen. Ganze Manipeln vermengen sich, bald bis zur Brust, bald bis zum Mund im Wasser stehend; oft auch fehlt dem Fuß der Boden, sie verlieren einander und sinken unter. Kein Rufen, kein gegenseitiges Mahnen half mehr gegen die feindliche Macht der Gewässer; in nichts unterschied sich mehr der Tapfere vom Feigen, der Verständige vom Unverständigen, die Überlegung vom Zufall; alles überwältigte mit gleichem Ungestüm das Element.
Nec vero umquam ne ingemescit quidem vir fortis ac sapiens, nisi forte ut se intendat ad firmitatem, ut in stadio cursores exclamant, quam maxime possunt. Cic.Tusc.2,56,1Übrigens wird der tapfere und weise Mann auch nie seufzen, es sei denn, um sich dadurch zur Festigkeit anzuspannen, gleich wie in der Rennbahn die Läufer so laut als möglich aufschreien.
Atqui sapiens semper ita adfectus est; semper igitur sapiens beatus est. Cic.Tusc.5,43,2Nun ist der Weise aber immer so gestimmt; folglich ist der Weise immer glückselig.
At semper sapiens talis; semper igitur beatus. Cic.Tusc.5,48,3Aber der Weise ist immer so; immer also ist er glückselig. –
Similemne putas C. Laeli unum consulatum fuisse, et eum quidem cum repulsa (si, cum sapiens et bonus vir, qualis ille fuit, suffragiis praeteritur, non populus [a bono consule] potius quam ille [a bono populo] repulsam fert)—sed tamen utrum malles te, si potestas esset, semel ut Laelium consulem an ut Cinnam quater? Cic.Tusc.5,54,2Glaubst du, es lasse sich das eine Konsulat des Gaius Laelius vergleichen (mit Cinnas vier Konsulaten), und noch dazu mit einer Abweisung – wofern anders, wenn der weise und gute Mann, wie jener war, durch die Stimmen übergangen wird, nicht vielmehr das Volk vom guten Konsul als dieser vom guten Volk abgewiesen wird – jedoch was von beiden wolltest du lieber, wenn es in deiner Macht stünde, einmal, wie Laelius, Konsul, wie Cinna, viermal es gewesen sein?
Sed haec otii. Transeat idem iste sapiens ad rem publicam tuendam. Cic.Tusc.5,72,3Doch dies in der Studierstube. Doch es wende sich dieser Weise auch dem Schutz des Staates zu!
Dolorem vero sapiens extimescet? is enim huic maxime sententiae repugnat. Cic.Tusc.5,76,3Den Schmerz wird der Weise aber fürchten? Denn der widerstreitet am meisten dieser unserer Ansicht.
Est praeclara epistula Platonis ad Dionis propinquos, in qua scriptum est his fere verbis: "Quo cum venissem, vita illa beata, quae ferebatur, plena Italicarum Syracusiarumque mensarum, nullo modo mihi placuit, bis in die saturum fieri nec umquam pernoctare solum ceteraque, quae comitantur huic vitae, in qua sapiens nemo efficietur umquam, moderatus vero multo minus. Cic.Tusc.5,100,3Man hat einen trefflichen Brief Platons an die Verwandten des Dion, worin es ungefähr so heißt: "Als ich dahin kam, gefiel mir jenes sogenannte glückselige Leben, voll von italischen und syrakusischen Tafeln durchaus nicht: zweimal am Tag sich satt zu essen und nie allein zu übernachten; und das Übrige, was ein solches Leben begleitet: in dem einer nie vernünftig und noch viel weniger maßvoll werden wird.
An tibicines ique, qui fidibus utuntur, suo, non multitudinis arbitrio cantus numerosque moderantur, vir sapiens multo arte maiore praeditus non quid verissimum sit, sed quid velit vulgus, exquiret? Cic.Tusc.5,104,4Flöten- und Saitenspieler bestimmen nach ihrem, und nicht nach der Menge Urteil, das Maß der Töne und der Melodie; und der Weise, dessen Kunst viel höhere steht, sollte nicht nach der größten Wahrheit, sondern nach dem Verlangen des Pöbels forschen?
Ex quo effici putat ille, quod quaerimus, ut sapiens semper beatus sit. Cic.Tusc.5,110,3Woraus sich nach ihm ergeben soll, was wir suchen, dass der Weise immer glückselig sei. –
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