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Beleg gesucht für: possunt
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
adiuvabat etiam eorum consilium, qui rem deferebant, quod Nervii antiquitus, cum equitatu nihil possent - neque enim ad hoc tempus ei rei student, sed quicquid possunt, pedestribus valent copiis -, quo facilius finitimorum equitatum, si praedandi causa ad eos venissent, impedirent, teneris arboribus incisis atque inflexis crebrisque in latitudinem ramis enatis et rubis sentibusque interiectis effecerant, ut instar muri hae saepes munimentum praeberent, quo non modo non intrari, sed ne perspici quidem posset. Caes.Gall.2,17,4Ihr Rat fand auch aus folgendem Grund Gefallen: Die Nervier waren nicht bloß früher schwach an Reiterei, sondern widmen ihr auch jetz noch keine Aufmerksamkeit; sie suchen ihre ganze Stärke im Fußvolk. Um daher gegen räuberische Einfälle der Reiterei ihrer Nachbarn geschützt zu sein, hatten sie seit alten Zeiten zarte Bäume angehauen und umgebogen und die zahlreichen herausgeschossenen Äste zusammen mit Dornbüschen und anderem Gestrüpp dazwischengeflochten und so bewirkt, dass dieses Gehege gleich einer Mauer Schutz gewährte, indem man nicht durchdringen, ja nicht einmal durchblicken konnte.
naves in Venetiam, ubi Caesarem primum bellum gesturum constabat, quam plurimas possunt, cogunt. Caes.Gall.3,9,9und alle Schiffe in möglichst großer Zahl an der venetischen Küste sich sammeln, weil man wusste, Cäsar werde zuerst dort den Krieg versuchen.
Itaque confestim dimissis nuntiis ad Ceutrones, Grudios, Levacos, Pleumoxios, Geidumnos, qui omnes sub eorum imperio sunt, quam maximas possunt manus cogunt et de improviso ad Ciceronis hiberna advolant, nondum ad eum fama de Titurii morte perlata. Caes.Gall.5,39,1Sie schicken eilends zu den Ceutronen, Grudiern, Levakern, Pleumoxiern und Geidumnen, die alle unter ihrer Hoheit standen, treiben so viele Truppen zusammen als möglich und stürmen unvermutet, noch bevor das Gerücht über Titurius' Tod und Niederlage zu ihm kam, auf Ciceros Lager los.
comprobat hominis consilium Fortuna, et, cum unum omnes peterent, in ipso fluminis vado deprehensus Indutiomarus interficitur caputque eius refertur in castra. redeuntes equites, quos possunt, consectantur atque occidunt. Caes.Gall.5,58,6Das Schicksal begünstigte seinen Plan: Alle sprengten allein auf Indutiomarus los, man fasste ihn gerade an einer Furt des Flusses, hieb ihn nieder und brachte seinen Kopf ins Lager. Die Reiterei verfolgte und mordete bei ihrer Rückkehr, was sie erreichte.
neque quietis causa procumbunt neque, si quo adflictae casu conciderunt, erigere sese aut sublevare possunt. Caes.Gall.6,27,2Wenn er ausruhen will, legt er sich deshalb nicht nieder und kann sich, wenn er durch einen Zufall niederstürzt, nicht aufrichten oder aufhelfen.
sed adsuescere ad homines et mansuefieri ne parvuli quidem excepti possunt. Caes.Gall.6,28,4Der Auerochse wird übrigens nie zahm und gewöhnt sich nicht an die Menschen, auch wenn man ihn ganz jung einfängt;
est ridiculum ad ea, quae habemus, nihil dicere, quaerere, quae habere non possumus, et de hominum memoria tacere, litterarum memoriam flagitare et, cum habeas amplissimi viri religionem, integerrimi municipi ius iurandum fidemque, ea, quae depravari nullo modo possunt, repudiare, tabulas, quas idem dicis solere corrumpi desiderare. Cic.Arch.8.eLächerlich ist es, zu dem, was wir haben, nichts zu sagen und etwas zu verlangen, was wir nicht haben können; von dem Denkmal im Gedächtnis der Menschen zu schweigen und auf einem schriftlichen Denkmal zu bestehen und, obwohl man doch die gewissenhafte Angabe eines hoch angesehenen Mannes und die eidliche, getreue Aussage einer rechtschaffenen Freistadt hat, das, was auf keine Weise entstellt werden kann, zu verschmähen und die Verzeichnisse zu fordern, von denen du doch selbst behauptest, dass sie oft verfälscht werden.
et si quis est qui haec putet arte accipi posse, - quod falsum est; praeclare enim res se habeat, si haec accendi aut commoveri arte possint; inseri quidem et donari ab arte non possunt; omnia sunt enim illa dona naturae - quid de illis dicam, quae certe cum ipso homine nascuntur, linguae solutio, vocis sonus, latera, vires, conformatio quaedam et figura totius oris et corporis? Cic.de_orat.1,114.Und sollte jemand meinen, diese Eigenschaften könnten durch Kunst erlangt werden – das ist aber falsch; denn man könnte schon ganz zufrieden sein, wenn sie durch die Kunst nur angeregt oder geweckt werden könnten; einpflanzen wenigstens und schenken kann die Kunst sie nicht; es sind ja lauter Naturgaben –, was will er dann von den Eigenschaften sagen, die gewiss mit dem Menschen selbst geboren werden? Ich meine eine bewegliche Zunge, eine klangvolle Stimme, eine starke Brust, Leibeskräfte und eine gewisse Bildung und Gestaltung des ganzen Gesichtes und Körpers.
Est igitur oratori diligenter providendum, non uti eis satis faciat, quibus necesse est, sed ut eis admirabilis esse videatur, quibus libere liceat iudicare; ac, si quaeritis, plane quid sentiam enuntiabo apud homines familiarissimos, quod adhuc semper tacui et tacendum putavi: mihi etiam qui optime dicunt quique id facillime atque ornatissime facere possunt, tamen, nisi timide ad dicendum accedunt et in ordienda oratione perturbantur, paene impudentes videntur, tametsi id accidere non potest; Cic.de_orat.1,119.Der Redner muss daher sorgfältig darauf sehen, nicht dass er diejenigen befriedige, die er befriedigen muss, sondern dass er denen bewundernswürdig erscheine, denen ein freies Urteil zusteht. Und wollt ihr es wissen, so will ich vor vertrauten Freunden mit klaren Worten meine Ansicht aussprechen, die ich bis jetzt immer verschwiegen habe und zu verschweigen für gut hielt. Mir erscheinen selbst diejenigen, welche sehr gut reden und dieses mit großer Leichtigkeit und sehr geschmackvoll leisten können, dennoch beinahe unverschämt, wenn sie nicht mit Schüchternheit auftreten und beim Beginn der Rede Verlegenheit verraten.
in oratore autem acumen dialecticorum, sententiae philosophorum, verba prope poetarum, memoria iuris consultorum, vox tragoedorum, gestus paene summorum actorum est requirendus; quam ob rem nihil in hominum genere rarius perfecto oratore inveniri potest; quae enim, singularum rerum artifices singula si mediocriter adepti sunt, probantur, ea nisi omnia sunt in oratore summa, probari non possunt.' Cic.de_orat.1,128.Bei dem Redner hingegen muss man den Scharfsinn der Dialektiker, die Gedanken der Philosophen, die Worte fast der Dichter, das Gedächtnis der Rechtsgelehrten, die Stimme der Tragödienspieler, das Gebärdenspiel beinahe der größten Schauspieler fordern. Aus diesem Grund lässt sich unter den Menschen nichts seltener finden als ein vollendeter Redner. Denn während in anderen Künsten schon einzelne Geschicklichkeiten, die ein Künstler sich in einem einzelnen Fach nur in mäßigem Grad angeeignet hat, Beifall finden, so können sie bei dem Redner nur dann Anspruch auf Beifall machen, wenn sie sich alle in höchster Vollkommenheit in ihm vereinigt finden."
ego enim neminem nec motu corporis neque ipso habitu atque forma aptiorem nec voce pleniorem aut suaviorem mihi videor audisse; quae quibus a natura minora data sunt, tamen illud adsequi possunt, ut eis, quae habent, modice et scienter utantur et ut ne dedeceat. Id enim est maxime vitandum et de hoc uno minime est facile praecipere non mihi modo, qui sicut unus paterfamilias his de rebus loquor, sed etiam ipsi illi Roscio, quem saepe audio dicere caput esse artis decere, quod tamen unum id esse, quod tradi arte non possit. Cic.de_orat.1,132.Denn ich glaube keinen Redner gehört zu haben, der hinsichtlich der Bewegung und selbst der ganzen Haltung und Bildung des Körpers besser ausgestattet gewesen wäre und der eine vollere und lieblichere Stimme gehabt hätte. Diejenigen aber, denen diese Gaben in geringerem Maß von der Natur zugeteilt sind, können es doch dahin bringen, dass sie sich derer, die sie haben, mit Besonnenheit und Einsicht bedienen und dass sie den Anstand nicht verletzen. Denn davor hat man sich ganz besonders zu hüten, und gerade über diesen einen Punkt ist es am wenigsten leicht, Vorschriften zu erteilen, nicht nur für mich, der ich wie ein schlichter Hausvater über diese Gegenstände rede, sondern auch selbst für jenen Roscius, den ich oft sagen höre, das Haupterfordernis der Kunst sei der Anstand, doch der sei gerade das, was sich durch Kunst nicht lehren lasse.
et exercitatio quaedam suscipienda vobis est; quamquam vos quidem iam pridem estis in cursu: sed eis, qui ingrediuntur in stadium, quique ea, quae agenda sunt in foro tamquam in acie, possunt etiam nunc exercitatione quasi ludicra praediscere ac meditari.' Cic.de_orat.1,147.Auch müsst ihr gewisse Vorübungen anstellen, wiewohl ihr ja schon längst in vollem Lauf seid; doch die müssen es tun, die die Laufbahn erst betreten und das, was auf dem Forum wie auf einem Schlachtfeld ausgeführt werden muss, schon jetzt gleichsam durch spielende Vorübungen im voraus erlernen und einüben können."
Quam ob rem, quae disputari de amicitia possunt, ab eis censeo petatis, qui ista profitentur; Cic.Lael.17.cHolt euch darum, denke ich, die möglichen Belehrungen über die Freundschaft bei denen, die sich öffentlich zu dieser Kunst bekennen.
Qui ita se gerunt, ita vivunt, ut eorum probetur fides, integritas, aequitas, liberalitas, nec sit in eis ulla cupiditas, libido, audacia, sintque magna constantia, ut ii fuerunt, modo quos nominavi, hos viros bonos, ut habiti sunt, sic etiam appellandos putemus, quia sequantur, quantum homines possunt, naturam optimam bene vivendi ducem. Cic.Lael.19.bWer sich so verhält, so lebt, dass seine Verlässlichkeit, Lauterkeit, Gerechtigkeit, seine edle Denkweise anerkannt wird, dass sich keine Begehrlichkeit, Lüsternheit, keine freche Anmaßung an ihm zeigt, dass er die große Charakterstärke besitzt, die den soeben genannten Männern eigen war, – solche Männer sollten wir, glaube ich, tugendhaft nennen, wofür sie von jeher galten, weil sie, soweit es für einen Menschen möglich ist, der Natur als bester Führerin zu einem guten Leben, folgen.
Quod si tanta vis probitatis est, ut eam vel in iis, quos numquam vidimus, vel, quod maius est, in hoste etiam diligamus, quid mirum est, si animi hominum moveantur, cum eorum, quibuscum usu coniuncti esse possunt, virtutem et bonitatem perspicere videantur? Cic.Lael.29.aWenn nun die Rechtschaffenheit so viel über uns vermag, dass wir sie auch an solchen Personen, die wir noch nie gesehen haben, oder, was noch mehr sagen will, sogar am Feind hochschätzen, was Wunder, wenn auf menschliche Gemüter die Beobachtung der Tugend und Rechtschaffenheit derjenigen einen Eindruck macht, deren Umgang sie genießen können?
nihil enim altum, nihil magnificum ac divinum suspicere possunt, qui suas omnes cogitationes abiecerunt in rem tam humilem tamque contemptam. Cic.Lael.32.bZu nichts Erhabenen, zu nichts Großem, zu nichts Göttlichen richten diejenigen ihre Blicke empor, die alle ihre Vorstellungen zu einem so niedrigen und verächtlichen Gegenstand herabgewürdigt haben.
Aliter amicitiae stabiles permanere non possunt. Cic.Lael.74.dOhne diese Rücksicht kann die Freundschaft nicht von dauerhaften Bestand sein.
nec ob aliam causam ullam boni improbis, improbi bonis amici esse non possunt, nisi quod tanta est inter eos, quanta maxima potest esse, morum studiorumque distantia. Cic.Lael.74.fund aus keinem anderen Grund ist es unmöglich, dass unter guten und schlechten Menschen Freundschaft besteht, als weil hier der Abstand der Charaktere und Neigungen auf dem denkbar höchsten Grad steht.
Sed plerique perverse, ne dicam impudenter, habere talem amicum volunt, quales ipsi esse non possunt; quaeque ipsi non tribuunt amicis, haec ab iis desiderant. Cic.Lael.82.aAber die meisten Menschen wünschen sich ganz verkehrt, fast möchte ich sagen unverschämt, solche Freunde, wie sie es selbst nicht sein können; und was sie selbst dem Freund nicht zu leisten vermögen, das erwarten Sie von ihm.
accedit illa quoque causa, quod a ceteris forsitan ita petitum sit, ut dicerent, ut utrumvis salvo officio se facere posse arbitrarentur; a me autem ei contenderunt, qui apud me et amicitia et beneficiis et dignitate plurimum possunt, quorum ego nec benevolentiam erga me ignorare nec auctoritatem aspernari nec voluntatem neglegere debebam. Cic.S.Rosc.4.aDazu kommt noch der Grund, dass vielleicht an die anderen die Bitte um ihren regnerischen Beistand so gestellt wurde, dass sie ihren Pflichten unbeschadet freie Wahl (der Bejahung oder Verweigerung) zu haben glaubten: während ich von solchen angesprochen wurde, deren Freundschaft, Wohltaten und Würde bei mir von größtem Gewicht sind, so dass ich weder ihr Wohlwollen gegen mich vergessen, noch ihr Ansehen unbeachtet, noch ihren Wunsch unberücksichtigt lassen darf.
is cum curasset in funere C. Mari, ut Q. Scaevola volneraretur, vir sanctissimus atque ornatissimus nostrae civitatis, de cuius laude neque hic locus est, ut multa dicantur neque plura tamen dici possunt, quam populus Romanus memoria retinet; diem Scaevolae dixit, postea quam comperit eum posse vivere. Cic.S.Rosc.33.bDieser hatte dafür gesorgt, dass bei der Leichenfeier des Gaius Marius, Quintus Scaevola, der tadelloseste und angesehenste Mann im Staat, verwundet wurde. Von dessen Lob vieles zu sagen ist hier nicht der Ort; allerdings könnte man darüber auch nicht mehr sagen, als das römische Volk im Gedächtnis bewahrt. Nachher lud Fimbria noch den Scaevola vor Gericht, als er hörte, dass er mit dem Leben davonkommen könne.
cupiditates porro quae possunt esse in eo, qui, ut ipse accusator obiecit, ruri semper habitarit et in agro colendo vixerit? quae vita maxime disiuncta a cupiditate et cum officio coniuncta est. Cic.S.Rosc.39.eWelche Leidenschaften kann es aber bei einem Mann geben, der, wie der Ankläger selbst ihm vorwarf, stets auf dem Land gewohnt und sein Leben mit Landarbeit hingebracht hat? eine Lebensweise, die vor allen am meisten den Leidenschaften fremd bleibt, und mit Pflichttreue verbunden ist.
Anseribus cibaria publice locantur et canes aluntur in Capitolio, ut significent, si fures venerint. at fures internoscere non possunt, significant tamen, si qui noctu in Capitolium venerint, et, quia id est suspiciosum, tametsi bestiae sunt, tamen in eam partem potius peccant, quae est cautior. Cic.S.Rosc.56.eGänse werden auf Staatskosten gefüttert und Hunde auf dem Kapitol gehalten, damit sie es anzeigen, wenn Diebe kommen. Aber sie können die Diebe nicht unterscheiden. Nun so geben sie doch ein Zeichen, wenn jemand nachts aufs Kapitol kommt; und weil das verdächtig ist, so fehlen sie, obwohl es nur Tiere sind, doch lieber in der Art, dass sie zu vorsichtig sind.
simillima est accusatorum ratio. Alii vestrum anseres sunt , qui tantum modo clamant, nocere non possunt, alii canes, qui et latrare et mordere possunt. Cic.S.Rosc.57.aGanz ähnlich ist das Verhältnis der Ankläger. Einige von euch sind Gänse, die nur schreien, aber nicht schaden können, andere sind Hunde, die sowohl bellen als beißen können.
postea quam invenit neminem eorum, qui possunt et solent, ita neglegens esse coepit, ut, cum in mentem veniret ei, resideret, deinde spatiaretur, non numquam etiam puerum vocaret, credo, cui cenam imperaret, prorsus ut vestro consessu et hoc conventu pro summa solitudine abuteretur. Cic.S.Rosc.59.cAls er keinen von denen, die dies können und gewöhnlich tun, bemerkte, wurde er so nachlässig, dass er, wenn es ihm beliebte, sich niedersetzte, dann auf- und abging, gelegentlich seinen Diener herbeirief, wahrscheinlich um das Essen bei ihm zu bestellen, so dass er in der Tat eure Gerichtssitzung und diese ganze Versammlung mit einem Mangel an Achtung behandelte, als ob gar niemand zugegen wäre.
nemo enim putabat quemquam esse, qui, cum omnia divina atque humana iura scelere nefario polluisset, somnum statim capere potuisset, propterea quod, qui tantum facinus commiserunt non modo sine cura quiescere, sed ne spirare quidem sine metu possunt. Cic.S.Rosc.65.bDenn niemand glaubte, dass es einen Menschen geben können, der, nachdem er alle göttlichen und menschlichen Rechte durch einen ruchlosen Frevel verletzt hätte, sogleich einschlafen könne, weil, wer ein solches Verbrechen begangen habe, nicht allein nicht sorglos schlafen, sondern auch nicht einmal ohne Angst atmen könne.
ita vivunt, dum possunt, ut ducere animam de caelo non queant, ita moriuntur, ut eorum ossa terra non tangat, ita iactantur fluctibus, ut numquam adluantur, ita postremo eiciuntur, ut ne ad saxa quidem mortui conquiescant. Cic.S.Rosc.72.bAlso leben sie, solange es noch möglich ist, so, dass sie die Himmelsluft nicht einatmen können, sie sterben so, dass die Erde ihre Gebeine nicht berührt; sie werden von den Wogen so dahingetrieben, dass sie nie von ihnen abgewaschen werden, sie stranden endlich so, dass sie im Tod nicht einmal an Felsen Ruhe finden.
multa sunt falsa, iudices, quae tamen argui suspiciose possunt; in his rebus si suspicio reperta erit, culpam inesse concedam. Cic.S.Rosc.76.bEs gibt viele falsche Dinge, ihr Richter, die man wenigstens durch Verdachtsgründe einem zur Last legen kann. Wenn aber in diesem Fall ein Verdachtsgrund nachgewiesen werden kann, so will ich zugestehen, dass Schuld vorhanden sei.
permulta sunt, quae dici possunt, qua re intellegatur summam tibi facultatem fuisse malefici suscipiendi; Cic.S.Rosc.94.dSo lässt sich sehr vieles angeben, woraus man sich überzeugen kann, dass du am meisten in der Lage warst, das Verbrechen zu unternehmen.
nam et multae res adferri possunt, et una quaeque earum multis cum argumentis dici potest. Cic.S.Rosc.123.ddenn es könnten noch viele Punkte angegeben werden, und jeder ließe sich durch viele Beweise ausführen.
... aptam et ratione dispositam se habere existimant, qui in Sallentinis aut in Bruttiis habent, unde vix ter in anno audire nuntium possunt. Cic.S.Rosc.132.cDiejenigen glauben ein bequemes und gehörig geordnetes Landgut zu haben, die ein solches im salentinischen oder bruttischen Gebiet besitzen, von wo sie kaum dreimal im Jahr eine Nachricht erhalten können.
[Cic.Tusc.5,4,2] Illa enim, si modo est ulla virtus, quam dubitationem avunculus tuus, Brute, sustulit, omnia, quae cadere in hominem possunt, subter se habet eaque despiciens casus contemnit humanos culpaque omni carens praeter se ipsam nihil censet ad se pertinere. Cic.Tusc.5,4,2Denn sie – wenn es anders eine Tugend gibt, ein Zweifel, den dein Onkel (Cato), mein Brutus, aufgehoben hat – sie ist erhaben über alles, was den Menschen treffen kann; und von ihrer Höhe herabschauend verachtet sie die menschlichen Zufälle; und frei von aller Schuld, urteilt sie, nichts als sie selbst habe für sie Bedeutung.
[Cic.Tusc.5,6,4] Sed, ut opinor, hic error et haec indoctorum animis offusa caligo est, quod tam longe retro respicere non possunt nec eos, a quibus vita hominum instructa primis sit, fuisse philosophos arbitrantur. Cic.Tusc.5,6,4Doch das ist, denke ich, der Irrtum und die Finsternis, die um den Geist der Ungebildeten ergossen ist, dass sie nicht so weit rückwärtszuschauen vermögen, und dass sie nicht die ersten Stifter eines geordneten Lebens für Philosophen erkennen.
Statue contra aliquem confectum tantis animi corporisque doloribus, quanti in hominem maximi cadere possunt, nulla spe proposita fore levius aliquando, nulla praeterea neque praesenti nec expectata voluptate, quid eo miserius dici aut fingi potest? Cic.fin.1,41,2Stelle dagegen einen anderen, der durch so große Schmerzen der Seele und des Körpers, wie sie nur immer einen Menschen treffen können, gänzlich erschöpft, ohne alle Hoffnung auf Erleichterung, überdies ohne allen Genuss eines gegenwärtigen oder zukünftigen Vergnügens: lässt sich etwas Elenderes anführen oder denken als er?
plerique autem, quod tenere atque servare id, quod ipsi statuerunt, non possunt, victi et debilitati obiecta specie voluptatis tradunt se libidinibus constringendos nec quid eventurum sit provident ob eamque causam propter voluptatem et parvam et non necessariam et quae vel aliter pararetur et qua etiam carere possent sine dolore tum in morbos gravis, tum in damna, tum in dedecora incurrunt, saepe etiam legum iudiciorumque poenis obligantur. Cic.fin.1,47,4Die meisten aber werden, weil sie ihren eigenen Entschluss nicht behaupten und bewahren können, durch das sich ihnen darbietende Trugbild der Lust besiegt und überwältigt und ergeben sich der Dienstbarkeit der Leidenschaften, ohne die Folgen vorauszusehen, und geraten aus diesem Grund wegen einer geringen und nicht notwendigen Lust, die auch auf andere Weise gewonnen oder auch ohne Schmerz entbehrt werden könnte, bald in schwere Krankheiten, bald in Verluste, bald in Schande; oft verfallen sie sogar den Strafen der Gesetze und Gerichte.
Iustitia restat, ut de omni virtute sit dictum. sed similia fere dici possunt. Cic.fin.1,50,1Die Gerechtigkeit bleibt noch, um von jeder Tugend geredet zu haben; aber man kann von ihr so ziemlich dasselbe sagen.
praeterea bona praeterita non meminerunt, praesentibus non fruuntur, futura modo expectant, quae quia certa esse non possunt, conficiuntur et angore et metu maximeque cruciantur, cum sero sentiunt frustra se aut pecuniae studuisse aut imperiis aut opibus aut gloriae. Cic.fin.1,60,2Außerdem bewahren sie vergangene Güter nicht im Gedächtnis; gegenwärtige genießen sie nicht; nur der zukünftigen harren sie, und weil diese nicht gewiss sein können, so werden sie von Angst und Furcht aufgerieben; besonders werden sie gequält, wenn sie zu spät gewahr werden, dass sie vergeblich nach Geld, nach Herrschaft, nach Macht, nach Ehre gestrebt haben.
Sed possunt haec quadam ratione dici non modo non repugnantibus, verum etiam approbantibus nobis. Cic.fin.1,62,1Jedoch ließe sich dies in gewisser Hinsicht behaupten, und wir würden keinen Widerspruch dagegen erheben, ja sogar zustimmen.
quos qui tollunt et nihil posse percipi dicunt, ii remotis sensibus ne id ipsum quidem expedire possunt, quod disserunt. Cic.fin.1,64,3Die aber, die den Sinnen keine Geltung zugestehen und behaupten, dass durch die Sinne nichts begriffen werden könne, sind ohne Zulassung der Sinne nicht einmal fähig, das zu entwickeln, was sie erörtern wollen.
An ille tempus aut in poetis evolvendis, ut ego et Triarius te hortatore facimus, consumeret, in quibus nulla solida utilitas omnisque puerilis est delectatio, aut se, ut Plato, in musicis, geometria, numeris, astris contereret, quae et a falsis initiis profecta vera esse non possunt et, si essent vera, nihil afferrent, quo iucundius, id est quo melius viveremus, eas ergo artes persequeretur, vivendi artem tantam tamque et operosam et perinde fructuosam relinqueret? Cic.fin.1,72,1Oder hätte er seine Zeit mit Lesung der Dichter zubringen sollen, wie ich und Triarius es auf deine Aufforderung hin tun, wobei man keinen wirklichen Nutzen hat, sondern nur einen kindlichen Genuss? Oder hätte er sich, wie Platon, mit Musik, Geometrie, Zahlenlehre und Sternkunde abmühen sollen, Wissenschaften, die, weil sie von falschen Grundlagen ausgehen, nicht wahr sein können und, wären sie wahr, nichts zu einem angenehmen, d.h. zu einem besseren Leben beitragen würden? Also diesen Wissenschaften hätte er sich widmen sollen und die Wissenschaft des Lebens, die so große, so mühevolle und ebenso segensreiche, unbeachtet lassen?
gens non astuta nec callida aperit adhuc secreta pectoris licentia loci; ergo detecta et nuda omnium mens. postera die retractatur, et salva utriusque temporis ratio est: deliberant, dum fingere nesciunt, constituunt, dum errare non possunt. Tac.Germ.22,4Ohne Verschmitztheit und List öffnet das Volk in der Ungebundenheit eines heiteren Anlasses noch seine innersten Gedanken. So offen und unverhüllt ist aller Denkweise. Am folgend Tag wird von neuem verhandelt und beiderlei Zeiten widerfährt so ihr Recht: sie beraten, wenn es ihnen nicht gelingt, sich zu verstellen, und beschließen, wenn sie nicht irren können.
2013.10.26 Electio parlamentaria in re publica Tzekia habita nullam factionem victricem reddidit. Plurima suffragia Democratae sociales reportaverunt, neque tamen sua sponte regimen formare possunt.
pedilusores societatis Borussia Dortmund in illo regionali certamine, quod animos faventium ad furorem excitare solet, adversarios societatis Schalke 04 tribus ad unum debellaverunt.
2013.11.16 In conflictionibus inter cives reclamantes et viros militantes Tripoli, in capitali Libyae urbe, factis minimum unus et triginta homines occisi et, si non plures, ducenti triginta quinque vulnerati sunt. Reclamatores iter ad praetorium Misratae militiae fecerant postulatum, ut ex urbe excederent. Regimen Lybiae non valet multas et varias virorum militarium turmas compellere, ut arma deponant. Quae per totam terram dispersae simultates inter se exercent neque in exercitum officialem recipi aut possunt aut volunt. Princeps administer Ali Zeidan oratione televisifice habita greges armatos ad unum omnes terram relinquere iussit. Sed quomodo id perficere polleat, incertum.
2013.12.07 Mercaturam mundanam sublevari
Primum a Mundana Mercaturae Institutione (WTO) condita (anno 1995°) commercialis pactio universalis icta est. Legati in Bali insula difficilibus colloquiis per dies noctesque habitis convenerunt, ut grapheocratica sufflamina liberi commercii amoverentur et commercium allevaretur et acceleraretur. Quibus ex rationibus lucrum unius trilionis dollarium redire exspectatur, quod potissimum ad quaestum nationum egentiorum redundet. Organisationis praefectus, Robertus Azevedo, lacrimas pellens: "Primum," inquit, "ex quo institutio exstat, vere subministravimus." Difficilia sunt colloquia illius ordinis, quod decreta non nisi omnium consensu fieri possunt. Postremi Indiae et Cubae legati suas dubitationes deposuerant.
2014.01.03 Res, quae in praesentia in Iraquia incidunt, non facile perspici possunt. Rebelles sectae Sunniticae magnas partes urbium, quae Ramadi et Falludscha vocantur et in occidente sitae sunt, vehiculis armatis occupaverunt. Iste rebellium grex, qui cum Al Quaeda coniunctus esse et etiam in Syria contra Assad pugnare dicitur, ISIL (vel ISIS) appellatur, quae abbreviatio significat "Isclamicus Status in Iraquia et Levante". Sunniti ingravescunt, quod se a regimine Siitico praesidentis Nurii al Maliqui opprimi arbitrantur. Regimen rebelles repulsum copias iustas misit, ut res ad arma veniret. Tertius ordo est magnus numerus indigenarum in proelium accinctorum, qui fallacias componentes, ut et militia statalis et extremistae regionem relinquant, dant operam. 2014.01.03
2014.03.21 Recep Tayyip Erdoğan, Turciae princeps administer, minas se retiacula socialia vetiturum ad effectum perducere coepit. Ex hesterno die centies centena milia Turcorum ministerio interretiali fritinniente (Twitter nomine) uti non iam possunt. Causa administratores fritinnientium iudicia quaedam non perfecisse publice affertur. Erdoğan ipse: "Twitter", inquit, "et alias eius modi res eradicabimus. Quid communio internationalis dictura sit, mea non interest." Neelie Kroes, commissaria Unitae Europae ab politia digitali, istam praeclusionem inanem, absurdam, miserabilem impugnavit. lc20140321Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan fing damit an, seine Drohung, er werde soziale Netzwerke verbieten, in die Tat umzusetzen. Seit gestern kann eine Million Türken den Internetdienst von Twitter nicht mehr nutzen. Als Grund wird offiziell angegeben, die Administratoren von Twitter hätten bestimmte Gerichtsurteile nicht umgesetzt. Erdogan selbst sagt: "Wir werden Twitter und derartige Sachen mit der Wurzel ausreißen. Was die Weltgemeinschaft dazu sagt, interessiert mich nicht." Neelie Kroes, die EU-Kommissarin für Internetpolitik kritisierte diese Sperrung als grundlos, sinnlos und erbärmlich. (DW)
2014.04.19 Lee Joon-seok, magister navis traiecticiae Coreanae, quae cum quadringentis septuaginta quinque epibatis submersa est, in vincula est datus. Qui navem sero evacuari iubens, ipse inter primos navem relinquens, navem non ipse gubernans in crimen violatorum muneris officiorum vocatur. Ducenti septuaginta tres homines adhuc requirendi sunt. Undetriginta vitam amisisse constat. Centum septuaginta quattuor epibatae adhuc servati sunt. Urinatores non tam facile navigii reliquias intrare possunt, quam necessarii victimarum cupiunt et postulant. 2014.04.19Lee Joon-seok, der Kapitän der koreanischen Fähre die mit 475 Passagieren untergegangen ist, wurde verhaftet. Ihm wird die Verletzung seiner Dienstpflichten vorgeworfen, weil er das Schiff zu spät evakuieren ließ, selbst unter den ersten das Schiff verließ und das Schiff nicht persönlich steuerte. 273 Personen werden noch vermisst; 29 sind mit Sicherheit ums Leben gekommen174 Passagiere sind bis jetzt gerettet. Taucher können nicht so leicht in das Innere des Schiffwracks gelangen, wie die verzweifelten Angehörigen der Opfer es wünschen und fordern.
2014.07.20 Altero quoque anno investigatores et molitores conveniunt, ut, quae in repuuganda Aquisiti Immunitatis Defectus Syndroma (AIDS) sciverint, communicent. Huius anni conventus Melburni habitus, quamquam statistice meliora nuntiari possunt, in luctu iacebit, quod permulti participes aeroplano Malaesiensi in Ucraina Orientali decusso vitam amiserunt. 2014.07.20Alle zwei Jahre treffen sich Forscher und Aktivisten, um ihre Erfahrungen im Kampf gegen die Immunschwäche AIDS auszutauschen. Das Treffen, das in diesem Jahr in Melbourne astattfindet, wird, obwohl statistisch bessere Zahlen zu vermelden sind, von Trauer geprägt sein, weil sehr viele Teilnehmer bei dem Abschuss des Malaysischen Flugzeuges in der Ostukraine ums Leben gekommen sind.
2014.09.20 Vladimirus Ievtushenko, unus ex eis paucis Russis, qui oeconomiam tenent, cui pecuniarum sceleste partarum collocatio obiurgatur, utrum rursus liber sit, an protinus domi in libera custodia habeatur, etiam Russi ipsi non pro certo dicere possunt. 2014.09.20Ob der russische Wirtschaftsoligarch Wladimir Jewtuschenko, dem Geldwäsche vorgewofen wird, wieder frei ist oder immer noch unter Hausarrest steht, können selbst die Russen nicht mit Sicherheit sagen.
[Cic.off.1,23,3] Sed iniustitiae genera duo sunt, unum eorum, qui inferunt, alterum eorum, qui ab is, quibus infertur, si possunt, non propulsant iniuriam. Cic.off.1,23,3Die Ungerechtigkeit ist aber von doppelter Art: erstens, wenn man selbst anderen Unrecht zufügt; zweitens, wenn man diejenigen, denen es zugefügt wird, nicht nach Möglichkeit dagegen verteidigt.
[Cic.off.1,73,1] Quae faciliora sunt philosophis, quo minus multa patent in eorum vita, quae fortuna feriat, et quo minus multis rebus egent, et quia, si quid adversi eveniat, tam graviter cadere non possunt. Cic.off.1,73,1Die Philosophen sind hierbei besser dran, weil ihr Leben weniger den Schlägen des Schicksals ausgesetzt ist, weil sie weniger Bedürfnisse haben und weil sie, wenn Ihnen auch ein Unglück begegnet, niemals so tief fallen können.
In iis autem, in quibus sapientia perfecta non est, ipsum illud quidem perfectum honestum nullo modo, similitudines honesti esse possunt. Cic.off.3,13,4Denen aber, die diese vollendete Weisheit nicht besitzen, kann auch das vollendete Sittlich-Gute keineswegs zukommen, wohl aber Annäherungen.
Detrahere igitur alteri aliquid et hominem hominis incommodo suum commodum augere magis est contra naturam quam mors, quam paupertas, quam dolor, quam cetera, quae possunt aut corpori accidere aut rebus externis. Cic.off.3,21,1Einen anderen zu verkürzen und als Mensch sich durch den Nachteil eines Mitmenschen seinen Vorteil zu vergrößern widerspricht demnach mehr der menschlichen Natur, als Tod, als Armut, als chmerz, als alles was sonst unseren Körper oder unsere äußeren Verhältnisse treffen kann.
[Cic.rep.10032] ergo ille, civis qui id cogit omnis imperio legumque poena, quod vix paucis persuadere oratione philosophi possunt, etiam iis, qui illa disputant ipsis est praeferendus doctoribus. Cic.rep.1,3Daher überwiegt der, der die Gesamtheit der Staatsbürger durch seine Macht und die gesetzliche Strafe dazu bringt, wozu die Philosophen durch ihre Vorträge kaum einen zu bewegen vermögen, an Wert selbst die Lehrer, die hierüber ausführlich diskutieren.
quae secuta sunt defleri magis quam defendi possunt: ceterum et inieci catenas Arminio et a factione eius iniectas perpessus sum. atque ubi primum tui copia, vetera novis et quieta turbidis antehabeo, neque ob praemium, sed ut me perfidia exsolvam, simul genti Germanorum idoneus conciliator, si paenitentiam quam perniciem maluerit. Tac.ann.1,58,3.Was darauf gefolgt ist, kann ich mehr nur beweinen als entschuldigen. Übrigens habe ich den Arminius in Ketten gelegt und Ketten, die mir von seinem Anhang angelegt wurden, getragen. Seit mir nun der Weg zu dir offen steht, habe ich das alte Verhältnis dem neuen, den Frieden der Empörung vorgezogen; und das nicht eines Lohnes wegen, sondern um mich rein vom Treuebruch zu erweisen, zugleich für das Volk der Germanen ein geeigneter Mittler, wenn es Bedauern dem Verderben vorzieht.
monere diutius neque temporis huius, et impletum est omne consilium, si te bene elegi. utilissimus idem ac brevissimus bonarum malarumque rerum dilectus est, cogitare, quid aut volueris sub alio principe aut nolueris; neque enim hic, ut gentibus, quae regnantur, certa dominorum domus et ceteri servi, sed imperaturus es hominibus, qui nec totam servitutem pati possunt nec totam libertatem.' et Galba quidem haec ac talia, tamquam principem faceret, ceteri tamquam cum facto loquebantur. Tac.hist.1,16,4.Dir längere Ermahnung zu geben, ist jetzt nicht die Zeit, und meine ganze Absicht ist erfüllt, wenn ich in dir eine gute Wahl getroffen habe. Das heilsamste und zugleich das kürzeste Mittel zu unterscheiden, was gut und böse sei, ist, zu bedenken, was du unter einem anderen Fürsten wünschen oder nicht wünschen würdest. Denn bei uns gibt es nicht wie bei Völkern unter Erbkönigen eine bestimmte Herrscherfamilie, sonst nur Sklaven; sondern du hast Menschen zu regieren, die weder völlige Knechtschaft ertragen können, noch aber auch die volle Freiheit." So und ähnlich sprach Galba, als ob er erst einen Fürsten erwähle, die anderen sprachen mit ihm, als sei er schon gewählt.
[Cic.Tusc.1,11] Quis enim non in eius modi causa? aut quid negotii est haec poetarum et pictorum portenta convincere? Atqui pleni libri sunt contra ista ipsa disserentium philosophorum. Inepte sane. quis enim est tam excors, quem ista moveant? Si ergo apud inferos miseri non sunt, ne sunt quidem apud inferos ulli. Ita prorsus existimo. Ubi sunt ergo ii, quos miseros dicis, aut quem locum incolunt? si enim sunt, nusquam esse non possunt. Ego vero nusquam esse illos puto. Igitur ne esse quidem? Prorsus isto modo, et tamen miseros ob id ipsum quidem, quia nulli sint. Cic.Tusc.1,11Wer könnte das nicht in solcher Sachen? Oder welche Schwierigkeit ist es, diese abenteuerlichen Erzeugnisse der Dichter und Maler zu widerlegen? – Dennoch gibt dicke philosophische Bücher, in denen die Verfasser sich gerade dagegen aussprechen. – Ungeschickt genug! Wer ist denn so verstandlos, dass jenes auf ihn Eindruck machte? – Also wenn man in der Unterwelt nicht unglücklich ist, so ist’s wohl deswegen, weil überhaupt niemand in der Unterwelt ist. – Ganz so denke ich. – Wo sind nun diejenigen, die du unglücklich nennst, oder welchen Ort bewohnen sie? Denn wenn sie sind, so müssen sie doch irgendwo sein. – Im Gegenteil, ich glaube, dass sie nirgends sind. – Also auch, dass sie nicht sind? – Ja wohl. – Und doch unglücklich, gerade deswegen weil sie nichts sind. –
[Cic.Tusc.1,12] Iam mallem Cerberum metueres quam ista tam inconsiderate diceres. Quid tandem? Quem esse negas, eundem esse dicis. ubi est acumen tuum? cum enim miserum esse dicis, tum eum qui non sit dicis esse. Non sum ita hebes, ut istud dicam. Quid dicis igitur? Miserum esse verbi causa M.Crassum, qui illas fortunas morte dimiserit, miserum Cn.Pompeium, qui tanta gloria sit orbatus, omnis denique miseros, qui hac luce careant. Revolveris eodem. sint enim oportet, si miseri sunt; tu autem modo negabas eos esse, qui mortui essent. Si igitur non sunt, nihil possunt esse; ita ne miseri quidem sunt. Non dico fortasse etiam, quod sentio; nam istuc ipsum, non esse, cum fueris, miserrimum puto. Cic.Tusc.1,12So wollt’ ich lieber, du fürchtetest den Höhlen und, als so unbedacht dich zu äußern. – Wieso? – Wem du das Sein absprichst, demselben sprichst du das Sein wieder zu. Wo ist dein Scharfsinn? Denn das eine Mal sagst du, der sei unglücklich, von dem du das andere Mal sagst, er sei nicht. – So stumpfsinnig bin ich nicht, dies zu behaupten. – Was behauptest du also? – Unglücklich zum Beispiel sei Marcus Crassus, dass er jene großen Reichtümer durch den Tod verlor; unglücklich Gneius Pompeius, dass er eines solchen Ruhmes beraubt wurde; unglücklich mit einem Wort alle, weil sie dieses Lebenslicht entbehren müssen. – Du kommst auf dasselbe zurück; denn um unglücklich zu sein, müssen sie sein; du aber sprach soeben den Toten das Sein ab. Wenn sie also nicht sind, so können Sie nichts sein also auch nicht unglücklich. – Ich spreche vielleicht meine Ansicht nur nicht richtig aus. Denn eben das, nicht mehr zu sein, wenn man gewesen ist, halte ich für ein großes Unglück. –
[Cic.Tusc.1,61,4] quae possunt verborum, quae rerum ipsarum esse vestigia, quae porro tam inmensa magnitudo, quae illa tam multa possit effingere? Cic.Tusc.1,61,4Welche Spuren können von Worten, welche von den Dingen selbst zurückbleiben? Was setzte das endlich für eine unermessliche Größe voraus, um all das viele abzubilden?
Sed si est tantus dolor, quantus Philoctetae? "Bene plane magnus mihi quidem videtur, sed tamen non summus; nihil enim dolet nisi pes; possunt oculi, potest caput, latera, pulmones, possunt omnia. Longe igitur abest a summo dolore. Ergo," inquit, "dolor diuturnus habet laetitiae plus quam molestiae". Cic.Tusc.2,44,4Aber wenn der Schmerz so groß ist, wie der des Philoktet? – "Allerdings groß genug scheint mir dieser, doch nicht der höchste. Denn ihn schmerzt nur der Fuß. Es könnten ihn auch die Augen, es könnte ihn das Haupt, die Lenden, die Lunge, – alles könnte ihn schmerzen. Da fehlt also noch viel zum höchsten Schmerz. Also hatte", sagte er, "ein langer Schmerz mehr Erfreuliches als Beschwerliches." –
Ut enim fit in proelio, ut ignavus miles ac timidus, simul ac viderit hostem, abiecto scuto fugiat, quantum possit, ob eamque causam pereat non numquam etiam integro corpore, cum ei, qui steterit, nihil tale evenerit, sic, qui doloris speciem ferre non possunt, abiiciunt se atque ita adflicti et exanimati iacent; qui autem restiterunt, discedunt saepissime superiores. Cic.Tusc.2,54,1Denn wie in der Schlacht der träge und feige Soldat beim ersten Anblick des Feindes den Schild wegwirft und aus allen Kräften flieht und deswegen bisweilen unverletzt umkommt, während dem, der Stand hält, nichts dergleichen passiet, so wirft sich, wer den Anblick des Schmerzes nicht ertragen kann, selbt weg und liegt so mut- und kraftlos; wer aber dagegen hält, bleibt sehr oft Sieger.
Nec vero umquam ne ingemescit quidem vir fortis ac sapiens, nisi forte ut se intendat ad firmitatem, ut in stadio cursores exclamant, quam maxime possunt. Cic.Tusc.2,56,1Übrigens wird der tapfere und weise Mann auch nie seufzen, es sei denn, um sich dadurch zur Festigkeit anzuspannen, gleich wie in der Rennbahn die Läufer so laut als möglich aufschreien.
Saepe enim multi, qui aut propter victoriae cupiditatem aut propter gloriae aut etiam, ut ius suum et libertatem tenerent, vulnera exceperunt fortiter et tulerunt, iidem omissa contentione dolorem morbi ferre non possunt; Cic.Tusc.2,65,2Denn viele schon, die aus Begierde nach Sieg, oder um des Ruhmes willen, oder auch um ihr Recht und ihre Freiheit zu behaupten, mutig Wunden empfingen und trugen, können trotzdem den Schmerz einer Krankheit ohne Anspannung nicht ertragen.
Itaque barbari quidam et inmanes ferro decertare acerrime possunt, aegrotare viriliter non queunt. Cic.Tusc.2,65,4Daher sind einige Barbaren und wilde Menschen mit dem Schwert richtige Haudegen, in einer Krankheit aber feige Memmen.
Graeci autem homines, non satis animosi, prudentes, ut est captus hominum, satis, hostem aspicere non possunt, eidem morbos toleranter atque humane ferunt. Cic.Tusc.2,65,5Die Griechen dagegen, nicht mutig genug, doch nach ihrem geistigen Vermögen hinreichend kluge Köpfe, können einem Feind nicht ins Auge sehen; aber Krankheiten ertragen sie mit Ausdauer und Maß.
[Cic.Tusc.3,5,2] Quibus duobus morbis, ut omittam alios, aegritudine et cupiditate, qui tandem possunt in corpore esse graviores? Cic.Tusc.3,5,2Diese zwei Krankheiten – um von anderen zu schweigen – Kummer und Begierde – von welchen körperlichen könnten sie überwogen werden?
qui enim vitiis modum apponit, is partem suscipit vitiorum, quod, cum ipsum per se odiosum est, tum eo molestius, quia sunt in lubrico incitataque semel proclivi labuntur sustinerique nullo modo possunt. Cic.Tusc.4,42,4Denn wer Fehlern ein Maß setzt, ergreift Partei für die Fehler. Ist dies für sich selbst schon lästig, so wird es dadurch noch drückender, dass sie auf schlüpfrigem Boden einmal in Fahrt, steil hinabstürzen, ohne irgendwie anhalten zu können.
Quodsi est, qui vim fortunae, qui omnia humana, quae cuique accidere possunt, tolerabilia ducat, ex quo nec timor eum nec angor attingat, idemque si nihil concupiscat, nulla ecferatur animi inani voluptate, quid est cur is non beatus sit? Cic.Tusc.5,17,1Demnach, wer die Macht des Schicksals, wer jedes mögliche menschliche Geschick für erträglich hält, so dass ihn weder Furcht noch Angst erreicht; wer überdies frei von Begierden ist und durch keine eitle Lust hingerissen wird: warum sollte der nicht glückselig sein?
Itaque et arbores et vites et ea, quae sunt humiliora neque se tollere a terra altius possunt, alia semper virent, alia hieme nudata verno tempore tepefacta frondescunt, neque est ullum, quod non ita vigeat interiore quodam motu et suis in quoque seminibus inclusis, ut aut flores aut fruges fundat aut bacas, omniaque in omnibus, quantum in ipsis sit, nulla vi impediente perfecta sint. Cic.Tusc.5,37,2Bäume, Weinstöcke und niedrigere Gewächse, die sich nicht höher von der Erde erheben können, grünen daher zum Teil immer, zum Teil belauben sie sich wieder durch die Wärme des Frühlings, nachdem sie der Winter entblättert hatte; und es gibt keine Pflanze, die nicht durch einen gewissen inneren Trieb und den Samen, den jede in sich einschließt, eine solche Kraft hätte, dass sie Blumen oder Früchte oder Beeren hervorbringt; und dass alles, sofern es nur an ihm selbst liegt, und keine Gewalt störend einwirkt, in allem vollkommen ist.
Qui autem poterit esse celsus et erectus et ea, quae homini accidere possunt, omnia parva ducens, qualem sapientem esse volumus, nisi omnia sibi in se posita censebit? Cic.Tusc.5,42,2Und wie kann einer hoch und erhaben sein, und alle möglichen menschlichen Zufälle geringachten, wie wir uns den Weisen wünschen, wenn er nicht all das Seine in sich selbst begründet finden wird?
quod tamen fieri nullo pacto potest; nec enim virtutes sine beata vita cohaerere possunt nec illa sine virtutibus. Cic.Tusc.5,80,4Jedoch dies ist unmöglich. Denn die Tugenden können nicht ohne das glückselige Leben Bestand haben, und dieses nicht ohne die Tugenden.
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03.04.2015 Lausannae inter disceptatores de rebus angularibus, quae ad nucleare Iraniae programma spectant, convenit: Irania copiam uranii, cuius vis augeatur, in probabilem modum reducet idque ab organzatione Internationali ab energia atomica (IAEA) perspici ac custodia contineri patietur. Sanctiones oeconomicae Iranis impositae sedabuntur, sed statim redintegrari possunt, nisi Irania pacta servabit. Multa adhuc praeterita sunt. Et Israelis primarius Beniaminus Netanyahu, qui de nocte cum praeside Obama telefonice colloquebatur, et repraesentantes quidam congressus Americani vehementer indignati sunt. lc201504
04.08.2015  Cum multis in Asiae terris, imprimis in Birmania, rura, viae, domus imbribus monsoniis restagnent, in Florida propter aestum, ariditate siccitatem saltus continenti incendio ardent. In utrisque locis homines, quoad possunt, sua servare conantur. lc201508Während in vielen Ländern Asiens, besonders in Myanmar, Ländereien, Straßen, Häuser von Monsunregen unter Wasser gesetzt werden, stehen in Florida wegen der Hitze, Trockenheit und Dürre die Wäder in Brand. An beiden Orten versuchen die Menschen, soweit möglich, ihre Habe zu retten.
08.08.2015  Europa aut Europae nationes celebritati profugorum ex Africa et Asia, sed etiam e Balcania affluentium moderari non iam possunt. In Graeciam mense Iulio circiter quinquaginta milia pervenerunt: tot igitur uno mense, quot toto priore anno, pleriqe e Syria et Afghania. Europa Graecis se supra vires intendentibus auxilium promisit; promisit, sed nondum praestitit. Non desierunt difficultates et angustiae Calesinae, ubi magna turba profugorum cottidie per eurocuniculum in Britanniam venire temptat. Unitarum nationum institutum exulibus subsidiarium (UNHCR) eos Gallicos et Britannicos magistratus destringit, qui necessitudinem altioribus saeptis expediri posse credant. Berolini, in regione Moabit, magistratibus non contingit, ut advenis, inter quos liberis et gravidis feminibus, loca ad dormiendum attribuant. Qua re hi ante diribitorium sub divo membra in chartis densatis strati pernoctare debent, incenati, nisi quid a privatis praebetur. Dresdae quoque, ubi mille profugi in contuberniis vitam inopem sustentant, capacitates urbis exhaustae sunt. Hamburgi militia foederalis tabernacula ponit. Quid de Hispania, quid de Italia? lc201508Europa oder vielmehr die europäischen Staaten bekommen den Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika und Asien, aber auch aus den Balkanländern nicht mehr in den Griff. Nach Griechenland gelangten im Juli ungefährt 50'000 : so viele in einem Monat, wie im ganzen letzten Jahr, in der Hauptsache aus Syrien und Afghanistan. Europa hat dem überforderten Griechenland Hilfe versprochen; versprochen aber noch nicht geleistet. Die schlimmen Zustände in Calais bestehen weiter. Dort versucht täglich eine Masse Flüchtlinge durch den Eurotunnel nach Britannien zu gelangen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) tadelt bitter die französischen und britischen Beamten, die glauben, dass man die Notlage mit höheren Zäunen bewältigen könne. In Berlin-Moabit gelingt es den Behörden nicht, den Ankömmlingen, unter ihnen Kinder und schwangere Frauen Schlafplätze anzuweisen. Diese müssen daher unter freiem Himmel auf Pappkartons nächtigen, ohne etwas gegessen zu haben, wenn sie nichts von Privatleuten bekommen. Auch in Dresden, wo tausend Flüchtlinge in Zelten ihr Leben fristen, sind die Kapazitäten der Stadt erschöpft. In Hamburg schlägt die Bundeswehr Zelte auf. Was geschieht in Spanien? Was in Italien?
23.09.2015  Peter Sloterdijk philosophus quidam non ignotus cancellariam Merkel sibi in luce incerta titubare videri (in Handelsblatt) scribens feminam, quae se politicae artis peritam esse profitetur et perita esse putatur, etiam philosophiae peritam esse putare videtur. Nam cum eam ex decem annis in arduis declivibus incerto pede prolabi dicit, eam nihil aliud facere dicit atque id, quod philosophi ex saeculis faciunt. Pudeat credo philosophum a politico eam sapientiam postulare, quam ipse praestare nequeat. Ut enim philosophus veritatem non habet, sed quaerit, etiam politicus totam et rectam viam tantulum novit, ut melius arrogantem politiae summam et ductum remittens parvis passibus in rectum eat et, quae fieri possunt, faciat. lc201509Wenn der nicht unbekannte Philosoph Peter Sloterdijk (im Handelsblatt) schreibt, Kanzlerin Merkel scheine ihm dahinzudämmern, so scheint er eine Frau, die sich als Politikerin bekennt und auch dafür gilt, für eine Philosophin zu halten. Denn wenn er sagt, dass sie seit 10 Jahren auf Steilhängen unsicher dahingleitet, dann sagt er, sie mache nichts anderes, als was Philosophen seit Jahrhunderten machen. Ein Philosoph sollte sich schämen, von einem Politiker die Weisheit zu verlangen, die er selbst nicht bieten kann. Wie nämlich der Philosoph die Wahrheit nicht hat, sondern sucht, kennt ein Politiker den gesamten rechten Weg so wenig, dass er besser auf den anmaßenden Anspruch von Politikwissens und Führung verzichtet und in kleinen Schritten in die richtige Richtung geht und das Machbare macht.
10.10.2015  Militantes Islamici Status, quamquam et Americani et Russi se eos oppugnare praetendunt, longius processerunt et nonnullos vicos ab Beroea ad septentriones conversos ceperunt. Nunc tam prope ad Beroeam accesserunt, quam numquam antea. Num sunt, cum duobus imperiis mundipotentibus renitantur, invincibiles? Minime! Sed liberius agere possunt, quod Russi moderatam Syriacam oppositionem debilitant. Socius quidam epistularius Corporationis Radiodiffusionis Britannicae (BBC) affirmat eos trecentos militantes, quos Russi a se in his XXIX horis necatos esse dicunt, maximam partem moderatos rebelles fuisse. Utinam facta verbis responderent! Die Iovis etiam Iranicus quidam generalis, Hussein Hamedani nomine, qui Syros contra IS pugnantes adiuverat, ut Irani dicunt, ab IS-militantibus interfectus est. Americani se disciplinam belligerendi, qua adhuc usi essent, quod successu caruisset, missam facturos significaverunt: se greges locales non iam exercituros neque armis instructuros esse. Contra cooperationem cum Curdica Peshmerga efficacem esse atque amplificatum iri. (cf. BBC) lc201509Obwohl Amerikaner und Russen vorgeben, den Islamischen Staat zu bekämpfen, sind dessen Kämpfer weiter vorgerückt und haben einige Dörfer nördlich von Aleppo eingenommen. Sie stehen jetzt so nahe vor Aleppo, wie nie zuvor. Sind sie etwa, weil sie zwei Weltmächten widerstehen, unbesiegbar? Keineswegs! Aber weil die Russen die gemäßigte syrische Opposition schwächen, haben sie freie Hand. Ein Korrespondent der British Broadcasting Corporation (BBC) versichert, dass die 300 Kämpfer, die die Russen nach eigenen Angaben innerhalb der letzten 24 Stunden getötet haben, größtenteils gemäßigte Rebellen waren. Würden doch die Taten den Worten entsprechen! Am Donnerstag wurde auch ein iranischer General namens Hussein Hamedani, der den Syrern im Kampf gegen den IS geholfen hatte, von IS-Kämpfern (wie die Iraner behaupten) getötet. Die Amerikaner deuten an, dass sie ihre bisherige Strategie, weil sie erfolglos war, aufgeben und keine lokalen Gruppen mehr ausbilden und bewaffnen werden. Dagegen sei die Zusammenarbeit mit der kurdischen Peschmerga wirkungsvoll und werde intensiviert werden. (cf. BBC)
28.11.2015  Franciscus Hollande, Francogallicus praeses, ex XIII die mensis Novembris, quo die Francogallia insidiis Parisiacis percussa est, socios contra Islamicum Statum sibi asciscere conans et Germanos et Italianos et Russos ad suam causam perduxit. Imprimis id dignum est animadvertere, quemadmodum destinata Russorum et Francorum artius coeant. Iam die Iovis, cum Hollande Vladimirum Putin Moscoviae convenisset, duo praesides se ictus aerios amplificare et melius ordinare velle condixerant. Quod novum est: Et Russi, qui adhuc non inter IS-militantes atque alios rebelles distinguebant, se nullos iam, qui Islamicum Statum impugnent, pyrobolis verberaturos esse addicunt. Et Franci consilium agitant una cum regulari militia Syriaca pugnandi. Sed et Russi et Franci unam uterque condicionem statuunt: Franci postulant, ne summa imperii penes Bashar al-Assad sit, et Vladimirus Putin ab Hollande tabulas petit, in quibus, quas moderati, qui dicuntur, rebelles teneant, regiones depictae sint. Num sunt Syriaci milites, quibus Assad non praesit? Num sunt aut fieri possunt tales tabulae? Utinam istae condiciones ne abdito et fallaci consilio vel ioculanter sint dictae! lc201511Der französische Präsident Francois Hollande sucht seit dem 13. November, dem Tag, an dem Frankreich durch die Anschläge in Paris erschüttert wurde, Bundesgenossen gegen den Islamischen Staat und konnte die Deutschen, die Italiener und die Russen für seine Sache gewinnen. Besonders lohnt es zu beachten, wie sich die Ziele der Russen und Franzosen einander annähern. Schon am Donnerstag, als Hollande Wladimir Putin in Moskai besuchte, waren die beiden Präsidenten übereingekommen, die Luftschläge ausweiten und besser koordinieren zu wollen. Was neu ist: Einerseits sagen die Russen, die bisher nicht zwischen IS-Kämpfern und anderen Rebellen unterschieden, zu, keinen mehr zu bombardieren, der den IS bekämpft; andererseits tragen sich die Franzosen mit dem Gedanken, zusammen mit dem regulären syrischen Heer zu kämpfen. Aber sowohl Franzosen als auch Russen stellen jeweils eine Bedingung: Die Franzosen fordern, dass nicht Baschar al-Assad den Oberbefehl habe, und Wladimir Putin fordert von Hollande Landkarten, in denen die Gebiete verzeichnet sind, die die sogenannten gemäßigten Rebellen halten. Gibt es etwa syrische Soldaten, die Assad nicht unterstehen? Gibt es etwa solche Landkarten, oder können sie angefertigt werden? Hoffentlich wurden diese Bedingungen nicht mit trügerischem Hintergedanken oder im Scherz festgelegt!
12.12.2015  Cramben repetitam resipias, si assiduo audis Europaeae Unionis fines exteriores perforatos esse tamquam caseum Helveticum. Neque illud multum a vero abest. Tutela finis adhuc eius nationis est, ad quas pertinet. Hoc officium autem vires aliquot nationum, imprimis Graeciae, Croatiae, Italiae, superexire videtur. In Graecia non plus quam XX centesimae eorum, qui in Europaeam Unionem immigrant, in tabellas referuntur. Agentura "Frontex", cuius adhuc fuerat fines tutari, propria auctoritate et propriis opibus carebat. Eidem nihil perficere licebat, nisi nationalibus consiliis et conaminibus moderari. Ioannes-Claudius Juncker, Commissionis praeses, iam mense Septembri, ut ad fines et litora tuenda novus Europaeus magistratus institueretur, proposuerat neque moderatores singularium civitatum abnuerant. Commissio die Martis insequente primam rogationem de hac re Argentoratum ad Parlamentum Europaeum feret. Margaritis Schinas, locutor Commissionis, non ad minutias descendit, sed rogationem gravem et audacem fore affirmavit. Urgens et necessarium esse dixit, ut efficax finium tutela institueretur, si quidem optaretur, ut zona Schengeniana rata permaneret. Quis autem pecunias, quibus iam opus erit, suppeditabit? Quis suam superanitatem minutum iri patietur? Talia pusilla cum postea tum ad Kalendas Graecas decerni possunt. lc201512Es schmeckt nach aufgewärmtem Kohl, wenn man andauernd hört, dass die Außengrenzen der EU durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse. Doch es kommt der Wahrheit nahe. Schutz der Grenze ist bisher die Aufgabe der Nation, zu der sie gehört. Diese Aufgabe scheint aber die Kräfte einiger Staaten, besonders Griechenlands, Kroatiens und Italiens, zu übersteigen. In Griechenland werden höchstens 20% der Einwanderer in die EU registriert. Die Agentur "Frontex", deren Aufgabe es bisher gewesen war, die Grenzen zu schützen, hatte keine eigene Entscheidungsgewalt und keine eigene Mittel. Sie konnte nichts durchsetzen, außer die nationalen Maßnahmen und Vorhaben zu organisieren. Der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte schon im September vorgeschlagen, zum Grenzschutz eine neue Europäische Behörde einzurichten, und die Regierungschefs der einzelnen Länder hatten nicht widersprochen. Die Kommission wird dazu am kommenden Dienstag einen Gesetzesvorschlag in Straßburg im Europäischen Parlament einreichen. Der Kommissionssprecher Margaritis Schinas ging nicht in die Einzelheiten, versicherte aber, der Vorschlag werde gewichtig und mutig sein. Es sei dringend und notwendig, meinte er, eine effektive Grenzsicherung einzurichten, wenn die Schengen-Zone Bestand haben solle. Wer aber wird das bald erforderliche Geld beisteuern? Wer wird eine Minderung seiner Souveränität hinnehmen? Solche Petitessen kann man später, vielleicht an den griechischen Kalenden entscheiden.
21.12.2015  Hesterno die Solis in Hispania comitia parlamentaria habebantur. Conservativa et popularis factio Mariani Rajoy (PP), qui adhuc administer princeps fuerat, maximum quidem numerum sententiarum et plurimas sedes in parlamento (122 sedes) assecutus est, sed maioritatem regendi et tertiam partem sedum amisit, neque iam sua sponte regimen formare potest. Socialistae (PSOE) presse antecedentes secundum locum obtinent (91 sedes). Iustae victrices sunt duae recentes factiones: sinistra factio Podemos nomine (quod est "possumus") (69 sedes), et liberalis factio, quae Ciudadanos nominatur (q.e. “cives“) (40 sedes). Systema duarum partium ad finem perductum est. Parlamentum 350 sedes amplectitur, variae coalitiones, sed etiam nova comitia cogitari possunt. Quod scaenarium in Hispania novum est. Paulus Iglesias, praefectus factionis Podemos: "Hispania", inquit, "non iam eadem est, et nos sumus felices." Rajoy ius regiminis formandi affectans: "Haec factio etiamnunc maximam potestatem tenet." Et socialista Petrus Sanchez, ut se paratum praebeat ad colloquia incohanda: "Hispani sinistrorsus moveri cupiunt." Alexis Tsipras, Graecus administer primarius, de successu consortis factionis Podemos laetans: "Politia austeritatis in Hispania est superata. ... Europa mutatur." lc201512Am gestrigen Sonntag fanden in Spanien Parlamentswahlen statt. Die konservative Volkspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy erreichte zwar die größte Stimmenzahl und die meisten Sitze im Parlament (122 Sitze), aber verlor die Regierungsmehrheit und ein Drittel der Sitze. Aus eigener Kraft kann er keine Regierung mehr bilden. Sie Sozialisten (PSOE) nehmen mit knappem Vorsprung den zweiten Platz ein (91 Sitze). Die eigentlichen Gewinner sind die beiden neuen Parteien: die linke Partei Podemos (d.h. “wir können”) (69 Sitze) und die liberale Partei Ciudadanos (d.h. “Bürger”) (40 Sitze). Das Zweiparteiensystem ist Vergangenheit. Das Parlament umfasst 350 Sitze; verschiedene Koalitionen, aber auch Neuwahlen sind denkbar. Dieses Szenario ist für Spanien neu. Pablo Iglesias, der Führer der Podemos-Partei: "Spanien ist nicht mehr dasselbe, und wir sind glücklich." Rajoy, indem er den Anspruch, die Regierung zu bilden, anmeldet: "Diese Partei ist immer noch die stärkste politische Kraft." Und der Sozialist Pedro Sanchez, um sich zu Verhandlungen bereit zu zeigen: "Die Spanier wünschen einen Ruck nach links." Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras freut sich über den Erfolg der Schwesterpartei Podemos: "Die Sparpolitik ist in Spanien besiegt. ... Europa wandelt sich."
20.VII.2016  Inhumanitas atque immanitas non iam superari possunt, si pelliculae, quae ex Martis die in variis retiaculis socialibus monstrantur, vere depingunt, quomodo Alepi manus quinque Syriacorum rebellium puerum Palaestinensem decem fere annorum in autoraedae onerariae receptaculo primum vellicantes insultent, tum eius caput detruncent. Qui rebelles, quoad ipsi dicunt, ad gregem "Nour al-Din al-Zenki" pertinent, qui antea a civitatibus occidentalibus pecuniis et armis adiutus novissime saepius ob atrocia facinora etiam ab organisatione Amnestiae Internationalis incusabatur. lc201607
19.09.2016  Berolini camera delegatorum electionibus heri exhibitis novatur. Democratae Sociales (21.6%) et Democratae Christiani (17.6%) graves iacturas perpessi tamen primum et secundum locum tenent, sed coalitionem gubernatoriam inire neque possunt neque volunt. Sequuntur Sinistri (15.6%), Prasini (15.2%), Alternativi (14.2%). Liberi Democratae 6.7% assequentes obicem limitaneam superaverunt et camerae delegatorum intererunt. lc201609In Berlin wird nach den gestrigen Wahlen das Abgeordnetenhaus neu besetzt.. Die Sozialdemojraten (21,6%) und Christdemokraten (17,6%) haben trotz schwerer Verluste den ersten und zweiten Platz behauptet; eine Regierungskoalition können und wollen sie aber nicht bilden. Es folgen die Linke (15,6%), die Grünen (15,2%) und die Alternativen (14,2%). Die Freien Demokraten haben mit 6,7% die Sperrhürde übersprungen und werden dem Abgeordnetenhaus angehören.
21.12.2016  Quod insidias Berolinenses attinet, Islamicus, qui dicitur, Status in solita areola interretiali sibi vindicat laudem istius facinoris. Unum ex suis militibus evocationi obsecutum esse, ut eae nationes attentarentur, quae Islamicum Statum in Iraquia aut Syria oppugnarent. Quam confessionem, quod argumenta non affert, prosecutores Germanici caute accipiunt neque se in omnes partes investigare intermissuros esse dicunt. Iuvenem Pacistanum, quem biocolytae unicum adhuc suspiciosum prehendentes quaesitaverant, quod eum insidias paravisse pro certo demonstrare non potuerunt, e custodia rursus emiserunt. Nunc etiam facinoris auctores plures esse, qui armati in fuga sint, posse coniectant et consectantur. Non nullam spem ponunt biocolytae in photographematibus et taeniis visificis, quae homines in "nubeculam quandam Bostoniensem", quae alludens ad cursum Marathonium Bostoniensem anni MMXIII ita appellatur, submittere possunt. lc201612Was den Anschlag in Berlin betrifft, hat der sogennnte Islamische Staat den Ruhm dieser Tat auf seiner üblichen Internetplattform für sich beansprucht. Einer seiner Soldaten sei dem Aufruf, die Nationen anzugreifen, die im Irak oder Syrien den Islamischen Staat bekämpften, gefolgt. Dieses Bekenntnis behandeln die deutschen Ermittler, weil es keine Beweise bietet, mit Vorsicht und erklären, weiterhin in alle Richtungen ermitteln zu wollen. Der junge Pakistaner, den die Polizei bisher als einzigen Verdächtigen festgehalten und verhört hatte, hat sie, weil sie seine Täterschaft nicht nachweisen konnte, wieder aus der Haft entlassen. Jetzt geht man auch davon aus, dass es mehrere Täter geben kann, die bewaffnet auf der Flucht seien, und fahndet nach ihnen. Einige Hoffnung setzt die Polizei auf Photos und Videos, die die Leute auf eine in Anspielung auf den Bostoner Marathonlauf von 2013 so genannte "Bostoner Cloud" hochladen können.
20.01.2017  Hominibus in centrali Aprutio degentibus et terraemotus et labinae impendent, atque hi ex illis dependere possunt. Sic seriem motuum, qui die Mercurii sentiebantur, insequebantur complures nivium ruinae, quarum rapacissima et calamitosissima in regione montis Fiscelli decidens deversorium quattuor stellarum "Rigopiano" nomine non modo detexit obruitque, sed etiam decem metra protrusit. In mansione versabantur circa triginta quinque hospites et functionarii. Manus auxiliariae propter magnas nivium moles ad locum calamitatis non satis expeditae advehi neque gravia machinamenta adhibere possunt. Timetur, ne vix quisquam eorum, qui inerant, supersit. Duo homines, qui in propatulo remorabantur, servati et in valetudinarium delati sunt. lc201701Den Menschen, die in den Zentral-Abruzzen leben, drohen sowohl Erdbeben als auch Lawinen, wobei diese von jenen abhängen können. So folgte einer Reihe von Beben, die am Mittwoch zu spüren waren, mehrere Schneeabgänge, deren reißendster und zerstörerischste in der Gegend des Gran Sasso niederging und ein Vier-Sterne Hotel namens "Rigopiano" nicht nur abdeckte und überschüttete, sondern sogar zehn Meter weiterschob. In dem Gebäude hielten sich etwa 35 Gaste und Personal auf. Die Hilfskräfte konnten wegen der großen Schneemassen nicht unbehindert genug an den Unglücksort herankommen und kein schweres Gerät einsetzen. Es ist zu befürchten, dass kaum einer von denen, die drinnen waren, überlebt hat. Zwei Personen, die sich im Freien aufhielten konnten gerettet und in ein Krankenhaus gebracht werden.
26.01.2017  Donaldus Trump die Mercurii decreto praesidiali vallum murale secundum limitem inter Mexicum et Foederatas Civitates aedificandum initiavit. Nescientibus vel dubitantibus civitatem limite carentem non esse civitatem explanavit. Et Mexicanos sumptus operis aedificandi solidos exsarturos esse repetivit. Quod Henricus Peña Nieto, Mexicanus praeses, populares placaturus actutum repudiavit: se non facile adduci, ut muris confideret. Equidem, si homo oeconomicus essem, praesidi Americano commendarem, ut ergasteria ad falces murales (quibus Mexicani murum oppugnarent) et pila muralia (quibus custodes Americani muri coronas defenderent) comparanda conderet, quorum ex lucris pecuniae munitioni suppeditarentur. Altero decreto Donaldus Trump iis urbibus civitatibusque Americanis, quae recusarent, ne, qui illegaliter immigravissent, remitterentur pecunias a civitate foederata collatas deminuendas esse statuit. Ex his quoque compendiis pecuniae munitioni commodari possunt. Pretia sortium earum societatum, quae materias, calcem lithocollamque producunt, heri enormiter sunt aucta. Reputa, quot operatores hic victum merituri sint! Num potes dubitare, quin Trump oeconomiam in quadrum sit redacturus? lc201701Donald Trump hat am Mittwoch in einem Präsidialdekret den Bau der Mauer entlang der Grenze zu Mexiko eingeläutet. Denen, die es noch nicht wussten oder daran zweifelten, erklärte er, dass ein Staat ohne Grenze kein Staat sei. Außerdem wiederholte er, dass Mexiko die vollen Kosten für das Bauwerk ersetzen müsse. Dies wies der mexikanische Präsident, um seine Landsleute zu beruhigen postwendend zurück: Man könne ihn nicht leicht dazu bringen, an Mauern zu glauben. Ich würde, wäre ich ein Mann der Wirtschaft, dem amerikanischen Präsidenten empfehlen, Fabriken zur Herstellung von Mauersicheln (mit denen die Mexikaner die Mauer bestürmten) und von Wurfgeschossen (mit denen die amerikanischen Wächter die Mauerkrone verteidigten) zu errichten, damit aus deren Gewinn Gelder für den Mauerbau bereitgestellt würden. In einem zweiten Dekret hat Donald Trump angeordnet, den amerikanischen Städten und Staaten, die sich weigerten, illegale Einwanderer zurückzuschicken, die finanziellen Zuschüsse des Bundesstaates zu kürzen. Auch aus diesen Ersparnissen kann der Mauerbau finanziert werden. Die Aktienkurse der Gesellschaften die Baumaterialien, Kalk und Zement prozudieren, sind gestern enorm gestiegen. Überlege auch, wie viele Arbeiter hier ihren Lebensunterhalt verdienen werden! Kannst du da noch daran zweifeln, dass Trump die Wirtschaft in Schwung bringen wird?
16.02.2017  Administri defensionis civitatum Natonis participum Bruxellas convenerunt. Iacobus Mattis, Americanus a defensione secretarius primum eiusmodi conventui intererat. Verisimile est omnes Europaeos collegas suspensis animis exspectavisse, quomodo atram bilem, qua Donaldus Trump Natonem fuscaverat, abstergeret. Neque, credo, suum praefectum destituit. Nam civitates Foederatas sumptus, quos ipsae Natoni impendunt, deminuturas esse planum fecit, nisi ceteri socii stipes praestitutas exsolvent. Atque istam postulationem iure vix reprehendas. Nam quamquam quaeque consociata civitas, ut binas percentas proventus domestici in suam dispensationem defensoriam averteret, se foedere obstrinxit, quinqe tantum civitates (Foederatae civitates, Britannia, Estonia, Graecia, Polonia) hanc metam tenent; ceterae viginti duae plus minus 1.4 percentas in defensione collocant. Num Mattis reprehendendus est, quod dicit: "Americani non prolixius futurae securitati vestrarum prolium providere possunt, quam vos ipsi."? Tamen eum saepius dissocianter "vos“ et "vester" dixisse quam consocianter "nos" et "noster" mihi mirum et notabile videtur. lc201702Die Verteidigungsminister der Natostaaten trafen sich in Brüssel. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis nahm zum ersten Mal an einem solchen Treffen teil. Seine europäischen Kollegen dürften gespannt gewesen sein, wie er die schwarz Galle, mit der Donald Trump die Nato eingefärbt hatte, wegwischen würde. Doch ließ er seinen Chef nicht im Regen stehen. Denn er machte deutlich, dass die Vereinigten Staaten den Aufwand, den sie für die Nato betreiben, zurückfahren werden, wenn die anderen Bündnispartner nicht auch ihren vollen Beitrag leisteten. Und diese Forderung kann man wohl kaum zu Recht tadeln. Denn obwohl sich jeder teilnehmender Staat vertraglich verpflichtet hat, zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungshaushalt abzuzweigen, erreichen nur fünf Staaten (USA, UK, Estland, Griechenland, Polen) dieses Ziel; die anderen 22 investieren in die Verteidigung durchschnittlich 1,4%. Darf man Mattis dafür kritisieren, dass er sagte: "Die Amerikaner können nicht aufwendiger für eine sichere Zukunft eurer Kinder sorgen als ihr selbst."? Gleichwohl erscheint mir auffällig und bemerkenswert, dass er häufiger trennend "ihr“ und "euer" sagte als einend "wir“ und "unser".
01.03.2017  Deniz Yucel, diurnarius epistularius Theodisci diarii, quod "Die Welt" (i.e. "Mundus") inscribitur, nomine Turca, cunabulis Germanus, charta identitatis et Germanus et Turca, genere aetatis degendae mundanus, in Turcia, quamquam nostra ex sententia nihil praeter, quod diurnarii est, exercuit, in incertum in custodiam perquisitivam datus est. At ex sententia Constantinopolitani iudicis comprehensorii (cui Cacar est nomen) praeconium terrorismi edixit et Turcicum regimen instabile facere voluit. In carcere eum iam alii centum quinquaginta diurnarii manent. Forsitan Turcicus praeses eum vel idoneum obsidem esse ducat, quo Germaniae moderatores in angustias adducat. Quod tandem factum constat? Yucel intimaverat de epistolis electronice ad Berat Albayrak, generum praesidis Erdogan et administrum ab energia, scriptis et rescriptis, quae furaciter subductae erant, atque de variis rebus in Turcia gestis in actis referri iusserat. Germanicae auctoritates nihil facere possunt nisi reclamitare et suam amaricationem de iuribus civicis in Turcia amissis exprimere, Erdogan autem sibi nihil reliqui faciendum esse aestimat, ut oppositione politica iam deperdita etiam speciem oppositionis deperdat. lc201703Deniz Yücel, Korrespondent der deutschen Tageszeitung "Die Welt", dem Namen nach ein Türke, dem Geburtsort nach ein Deutscher, dem Personalausweis nach sowohl Türke als Deutscher, seinem Beruf nach Weltenbürger, wurde in der Türkei, obwohl er nach unserer Auffassung nur seiner Journalistenpflicht nachkam, auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft genommen. Aber nach Auffassung des Haftrichters in Istanbul (er heißt Cacar) hat er für den Terrorismus geworben und die tükische Regierung schwächen wollen. Im Gefängnis warten schon 150 andere Journalisten auf ihn. Vielleicht hält ihn der türkische Präsident auch nur für eine geeignete Geisel, um deutsche Politiker unter Druck zu setzen. Welcher Tatbestand liegt eigentlich vor? Yücel hatte sich über die gehackte Email-Korrespondenz des Schwiegersohnes des Präsidenten und Energieministers Berat Albayrak geäußert und über verschiedene Ereignisse der Türkei in der Zeitung berichten lassen. Die deutschen Regierungsstellen können nur protestieren und nur ihre Enttäuschung über den Verlust der Bürgerrechte in der Türkei ausdrücken. Erdogan aber glaubt alles tun zu müssen, um nach der Entmachtung der Opposition auch noch den Schein einer Opposition zu ersticken.
07.04.2017  Proxime praeterito die Dominico, altero die mensis Aprilis, Serbi comitia praesidialia exhibuerant. Evenerat, quod vulgo exspectabatur: Alexander Vucic, pristinus administer primus, magna maioritate suffragiorum (55,02%) praeses est factus. Eo inexspectatius nunc accidit, ut magnus numerus iuvenum, discipulorum et studiosorum, iam tertia nocte eventui comitiorum reclamitat eumque falsificatum esse denotat. Et inveniuntur in tabellis electorum nomina quorundam defunctorum. Iuvenes, qui nulli factioni oppositae attribui possunt, praesidem Vucic vertiginem rerum efficere posse diffidunt. Eos oeconomiam iam per quinque praeteritos annos Vucic administro primo nihil profecisse paenitet. Invita iuvenum ab opere cessatio est quadraginta centesimarum neque est prospectus melioris rerum condicionis, etiamsi praeses Vucic Serbiam Euroaeae Unioni iniungere contendit. lc201704Am letzten Sonntag, dem 2. April, war in Serbien der Präsident gewählt worden. Wie allgemein erwartet, war der bisherige Ministerpräsident Alexandar Vucic, mit großer Stimmenmehrheit (52,02%) Präsident geworden. Um so unerwarteter protestierte jetzt eine große Zahl Jugendlicher, Schüler und Studenten, schon die dritte Nacht gegen das Ergebnis der Wahlen und bezeichnete es als gefälscht. Und in der Tat tauchen die Namen einiger bereits Verstorbener in den Wählerlisten auf. Die Jugendlichen, die sich keiner Oppositionspartei zuordnen lassen, glauben, dass ein Präsident Vucic einen Umschwung der Verhältnisse nicht herbeiführen kann. Sie sind unzufrieden, dass die Wirtschaft schon in den fünf vergangenen Jahren, die Vucic Ministerpräsident war, nicht vorangekommen sei. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 40% und die Perspektive für eine Besserung der Lage fehlt, auch wenn Vucic Serbien in die EU führen will.
[92] Res publica liberaliter ac saeculariter constituta principiis sustentatur, quae ab ea ipsa praestari non possunt. spr2019.02.27Der freiheitliche, säkularisierte Verfassungsstaat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. (Ernst-Wolfgang Bockenförde)
[109] Natura humana est mysterium, quod logica exclarare non possunt. spr2019.08.01Die menschliche Natur ist ein Mysterium, das die Logik nicht erhellen kann (aus: Mr. Holmes)
[127] „Aerosola“ est terminus imprimis virologiae, qui a nomine „aeris“ (aer, aeris m) et ab adiectivo „solubilis“ deductus esse videtur. Qui significat particulas vel solidas vel liquidas, quae in aere solutae diutius circumvolent, antequam ad solum decidant. Quorum „aerosolorum“ (vel „aerosolubilium“) id temporis saepius fit mentio, quod, cum virosa sunt atque in ora vel nasos hominum perveniunt, gravem infectionem „Covid-19“ nominatam excitare possunt. spr2020.10.25„Aerosole“ ist ein Begriff vor allem der Virologie, der sich von dem Nomen „aer, aeris m - Luft“ und dem Adjektiv „solubilis - löslich“ herzuleiten scheint. Er bezeichnet feste oder flüssige Partikel, die in der Luft gelöst länger umherschweben, bevor sie zu Boden sinken. Diese „Aerosole“ werden zur Zeit häufiger erwähnt, weil sie, wenn sie virenhaltig sind und in Mund oder Nase der Menschen gelangen, die schwere Infektion „Covid-19“ auslösen können.
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finn
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