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Beleg gesucht für: possit
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
eo opere perfecto praesidia disponit, castella communit, quo facilius, si se invito transire conarentur, prohibere possit. Caes.Gall.1,8,2legte nach Vollendung dieses Baus dorthin Besatzungen und errichtete Kastelle, um den Feinden desto leichter entgegentreten zu können, wenn sie gegen seinen Willen einen Übergang versuchten.
Flumen est Arar, quod per fines Haeduorum et Sequanorum in Rhodanum influit, incredibili lenitate, ita ut oculis in utram partem fluat iudicari non possit. id Helvetii ratibus ac lintribus iunctis transibant. Caes.Gall.1,12,1Durch das Land der Häduer und Sequaner strömt der Fluss Saône der Rhône zu, so unglaublich langsam, dass man mit den Augen nicht unterscheiden kann, in welche Richtung er fließt. Über ihn setzten die Helvetier auf Flößen und zusammengebundenen Kähnen.
Dumnorigem ad se vocat, fratrem adhibet; quae in eo reprehendat, ostendit, quae ipse intellegat, quae civitas queratur, proponit; monet, ut in reliquum tempus omnes suspiciones vitet; praeterita se Diviciaco fratri condonare dicit. Dumnorigi custodes ponit, ut, quae agat, quibuscum loquatur, scire possit. Caes.Gall.1,20,6Dann ließ er Dumnorix vor sich rufen und erklärte ihm in Gegenwart seines Bruders Diviciacus, was er an ihm missbillige; auch zeigte er, was er selbst ganz bestimmt von ihm wisse und was ihm seine Mitbürger zur Last legten; zugleich forderte er ihn auf, für die Zukunft keinerlei Verdacht gegen sich aufkommen zu lassen: das Vergangene wolle er seinem Bruder Diviciacus zuliebe verzeihen. Hierauf bestellt er Wächter über ihn, um immer zu wissen, was er treibe und mit wem er verkehre.
huic imperat, quas possit, adeat civitates horteturque, ut populi Romani fidem sequantur, seque celeriter eo venturum nuntiet. Caes.Gall.4,21,8Diesem Mann gab er den Auftrag, sich mit recht vielen Völkerschaften in Verbindung zu setzen, sie aufzufordern, sich unter Roms Schutz zu begeben und ihnen zu melden, dass Cäsar bald selbst erscheinen werde.
Labieno scribit, ut quam plurimas possit iis legionibus, quae sint apud eum, naves instituat. Caes.Gall.5,11,4auch dem Labienus befahl er, mit Hilfe seiner Legionen in Gallien möglichst viele Schiffe segelfertig zu machen.
scribit Labieno, si rei publicae commodo facere possit, cum legione ad fines Nerviorum veniat. reliquam partem exercitus, quod paulo aberat longius, non putat expectandam; equites circiter quadringentos ex proximis hibernis cogit. Caes.Gall.5,46,4Dem Labienus aber gab er brieflich den Befehl, mit seiner Legion an das Gebiet der Nervier zu rücken, wenn es im Interesse des Staates sei. Auf den übrigen Teil seines Heeres wollte er, da es zu weit entfernt war, nicht warten; an Reiterei zog er aus den nächstgelegenen Standlagern etwa 400 Mann zusammen.
si adire non possit, monet, ut tragulam cum epistula ad ammentum deligata intra munitiones castrorum abiciat. Caes.Gall.5,48,5Dem Reiter sagte er, er solle den Brief an den Riemen seines Spießes binden und diesen über den Wall in Ciceros Lager werfen, wenn er nicht selbst zu ihm kommen könne.
interim speculatoribus in omnes partes dimissis explorat, quo commodissime itinere vallem transire possit. Caes.Gall.5,49,8Unterdessen schickte er überallhin Kundschafter und suchte zu erfahren, auf welchem Weg man am bequemsten über das Tal kommen könne.
ipse, cum maturescere frumenta inciperent, ad bellum Ambiorigis profectus per Arduennam silvam, quae est totius Galliae maxima atque ab ripis Rheni finibusque Treverorum ad Nervios pertinet milibusque amplius quingentis in longitudinem patet, L. Minucium Basilum cum omni equitatu praemittit, si quid celeritate itineris atque opportunitate temporis proficere possit; Caes.Gall.6,29,4Er selbst zog, da das Getreide bereits zu reifen begann, gegen Ambiorix. Seinen Weg nahm er durch die Ardennen, den größten gallischen Wald, der sich vom Rheinufer und dem Land der Treverer bis zu den Nerviern erstreckt, in einer Länge von mehr als 500 Meilen. Voraus zog an der Spitze der gesamten Reiterei Lucius Minucius Basilus, um vielleicht durch einen schnellen Marsch oder begünstigt durch einen glücklichen Augenblick Vorteile zu gewinnen.
hic quantum in bello Fortuna possit et quantos adferat casus, cognosci potuit. Caes.Gall.6,35,2Hier konnte man sich wieder überzeugen, wie viel im Krieg der Zufall vermag und welche Wechselfälle er bringt.
tribus horis Atuatucam venire potestis; huc omnes suas fortunas exercitus Romanorum contulit; praesidii tantum est, ut ne murus quidem cingi possit neque quisquam egredi extra munitiones audeat'. Caes.Gall.6,35,9In drei Stunden seid ihr in Atuatuca; dorthin hat das römische Heer alle seine Schätze gebracht; die Mannschaft des Ortes ist so gering, dass sie nicht einmal die Mauer besetzen kann und sich niemand untersteht, vor die Festung hinauszugehen."
id esse facile, quod neque legiones audeant absente imperatore ex hibernis egredi neque imperator sine praesidio ad legiones pervenire possit. Caes.Gall.7,1,7Dies könne auch leicht geschehen, da es die Legionen nicht wagten, in Abwesenheit des Feldherrn ihre Winterlager zu verlassen, Cäsar aber ohne Bedeckung nicht zu den Legionen gelangen werde.
neque interesse ipsosne interficiant impedimentisne exuant, quibus amissis bellum geri non possit. Caes.Gall.7,14,8im Grunde aber sei es einerlei, ob man sie ihres Lebens oder ihres Gepäcks beraube, nach dessen Verlust sie den Krieg nicht fortsetzen könnten.
nam quae ab reliquis Gallis civitates dissentirent, has sua diligentia adiuncturum atque unum consilium totius Galliae effecturum, cuius consensui ne orbis quidem terrarum possit obsistere; idque se prope iam effectum habere. Caes.Gall.7,29,6Er werde nämlich auch die gallischen Stämme, die bisher abseits gestanden hätten, durch seine Bemühungen zum Anschluss bewegen und ganz Gallien unter einem einzigen Plan einigen, einem Bündnis, dem sich die ganze Welt nicht widersetzen könne; ja, die Sache sei schon beinahe fertig.
imperat, si sustinere non possit, deductis cohortibus eruptione pugnet; Caes.Gall.7,86,2Er gab ihm den Befehl, wenn er sich nicht halten könne, die Kohorten zu nehmen und einen Ausbruch zu machen.
quam ob causam Caninius toto oppido munitiones circumdare moratur, ne aut opus effectum tueri non possit aut plurimis in locis infirma disponat praesidia. Caes.Gall.8,34,4Caninius nahm deshalb Anstand, seine Linien um die ganze Festung zu ziehen, weil er fürchtete, das vollendete Werk nicht beschützen zu können oder seine Posten dadurch zu schwächen, dass sie an so vielen Orten aufstellen müsste.
igitur P. Umbreno quoidam negotium dat, uti legatos Allobrogum requirat eosque, si possit, inpellat ad societatem belli, existumans publice privatimque aere alieno oppressos, praeterea quod natura gens Gallica bellicosa esset, facile eos ad tale consilium adduci posse. Sall.Cat.40,1So beauftragte er denn einem gewissen Umbrenus, in Rom anwesende Gesandte der Allobroger aufzusuchen und sie, wo möglich, für die Teilnahme ihrer Landsleute am Krieg zu gewinnen; er war überzeugt, man könne sie leicht für ein solches Unternehmen gewinnen, weil sie drückende Privat- und Staatsschulden hätten und außerdem der gallische Volksstamm von Natur aus kriegslustig sei.
quasi vero mali atque scelesti tantummodo in urbe et non per totam Italiam sint, aut non ibi plus possit audacia, ubi ad defendundum opes minores sunt. Sall.Cat.52,15Gerade so, als gäbe es Schurken und Verbrecher nur in der Hauptstadt, nicht überall in ganz Italien, oder als vermöchte Verwegenheit nicht da mehr, wo die Mittel zur Abwehr geringer sind!
Quid est enim, Catilina, quod te iam in hac urbe delectare possit? in qua nemo est extra istam coniurationem perditorum hominum, qui te non metuat, nemo, qui non oderit. Cic.Catil.1,13Denn was, Catilina, kann für dich in dieser Stadt noch einen Reiz haben, in der, jene verschworene Bande verzweifelter Menschen ausgenommen, niemand ist, der dich nicht fürchtet, niemand, der dich nicht hasst?
Haec si tecum, ut dixi, patria loquatur, nonne impetrare debeat, etiam si vim adhibere non possit? Quid, quod tu te in custodiam dedisti, quod vitandae suspicionis causa ad M'. Lepidum te habitare velle dixisti? Cic.Catil.1,19Wenn das Vaterland so zu dir spricht, sollte es nicht Gewährung erwarten dürfen, wenn es auch keine Gewalt zu gebrauchen vermöchte? Ja, hast du dich nicht selbst unter Gewahrsam gestellt? Hast du nicht sogar erklärt, du wolltest, um den Verdacht zu beseitigen, bei Manius Lepidus wohnen?
Quid enim est aut tam admirabile, quam ex infinita multitudine hominum exsistere unum, qui id, quod omnibus natura sit datum, vel solus vel cum perpaucis facere possit? aut tam iucundum cognitu atque auditu, quam sapientibus sententiis gravibusque verbis ornata oratio et polita? aut tam potens tamque magnificum, quam populi motus, iudcum religiones, senatus gravitatem unius oratione converti? Cic.de_orat.1,31.Denn was ist so bewunderungswürdig, als wenn aus einer unendlich großen Menge von Menschen einer auftritt, der das, was allen die Natur verliehen hat, entweder allein oder nur mit wenigen ausüben kann? Oder was ist für Geist und Ohr so anziehend wie eine mit weisen Gedanken: und gewichtigen Worten geschmückte und fein ausgebildete Rede? Aber was macht einen so mächtigen und erhabenen Eindruck, als wenn die Bewegungen des Volkes, die Bedenklichkeiten der Richter, die Würde des Senates durch eines Mannes Rede gelenkt wird?
Nam si quis hunc statuit esse oratorem, qui tantummodo in iure aut in iudiciis possit aut apud populum aut in senatu copiose loqui, tamen huic ipsi multa tribuat et concedat necesse est; neque enim sine multa pertractatione omnium rerum publicarum neque sine legum, morum, iuris scientia neque natura hominum incognita ac moribus in his ipsis rebus satis callide versari et perite potest; qui autem haec cognoverit, sine quibus ne illa quidem minima in causis quisquam recte tueri potest, quid huic abesse poterit de maximarum rerum scientia? Sin oratoris nihil vis esse nisi composite, ornate, copiose loqui, quaero, id ipsum qui possit adsequi sine ea scientia, quam ei non conceditis? Dicendi enim virtus, nisi ei, qui dicet, ea, quae dicet, percepta sunt, exstare non potest. Cic.de_orat.1,48.Denn gesetzt, es wolle einer den für einen Redner halten, der nur mit Rechtsangelegenheiten und in den Gerichten entweder vor dem Volk oder im Senat mit Fülle reden könne, so muss er doch selbst diesem vieles einräumen und zugestehen. Ohne gründliche Behandlung aller öffentlichen Angelegenheiten, ohne die Kenntnis der Gesetze, der Sitte und des Rechtes, ohne die Bekanntschaft mit dem Wesen und den Sitten der Menschen kann ja niemand selbst in diesen Dingen sich mit genügender Einsicht und Geschicklichkeit bewegen. Wer sich aber diese Kenntnisse angeeignet hat, ohne die niemand auch nur das Geringfügigste in den Rechtssachen wahren kann, wie wird dem die Wissenschaft der wichtigsten Sachen fern sein können? Verlangt man aber auch vom Redner weiter nichts als einen wohlgeordneten, geschmückten und reichhaltigen Vortrag, so frage ich, wie er selbst dieses ohne die Wissenschaft erreichen kann, die ihr ihm nicht einräumt. Denn Tüchtigkeit im Reden kann nur stattfinden, wenn der Redner den Gegenstand, über den er sprechen will, erfasst hat.
Numquam enim negabo esse quasdam partis proprias eorum, qui in his cognoscendis atque tractandis studium suum omne posuerunt, sed oratorem plenum atque perfectum esse eum, qui de omnibus rebus possit copiose varieque dicere. Etenim saepe in eis causis, quas omnes proprias esse oratorum confitentur, est aliquid, quod non ex usu forensi, quem solum oratoribus conceditis, sed ex obscuriore aliqua scientia sit promendum atque sumendum. Cic.de_orat.1,59.Denn ich will nicht leugnen, dass es gewisse Wissenschaften gibt, die das Eigentum derer sind, die der Erforschung und Behandlung derselben ihren ganzen Eifer zuwenden; aber ich behaupte: Der erst ist ein vollendeter und vollkommener Redner, der über alle Gegenstände mit Fülle und Mannigfaltigkeit zu reden versteht. Allerdings liegt oft in den Sachen, die nach dem Geständnis aller den Rednern eigentümlich angehören, etwas, was nicht aus der gerichtlichen Erfahrung, die ihr den Rednern allein einräumt, sondern aus einer tieferen Wissenschaft geschöpft und entlehnt werden muss.
Quaero enim num possit aut contra imperatorem aut pro imperatore dici sine rei militaris usu aut saepe etiam sine regionum terrestrium aut maritimarum scientia; num apud populum de legibus iubendis aut vetandis, num in senatu de omni rei publicae genere dici sine summa rerum civilium cognitione et prudentia; num admoveri possit oratio ad sensus animorum atque motus vel inflammandos vel etiam exstinguendos, quod unum in oratore dominatur, sine diligentissima pervestigatione earum omnium rationum, quae de naturis humani generis ac moribus a philosophis explicantur. Cic.de_orat.1,60.Denn ich frage, ob man wohl entweder gegen einen Feldherrn oder für einen Feldherrn reden könne ohne Erfahrung im Kriegswesen, oft auch ohne Kenntnis der Gegenden zu Wasser und zu Land, ob vor dem Volk über Genehmigung oder Verwerfung von Gesetzesvorschlägen, ob im Senat über alle Zweige der Staatsverwaltung ohne die tiefste Einsicht und Kenntnis der bürgerlichen Angelegenheiten, ob die Rede zur Entflammung oder auch Dämpfung der Empfindungen und Bewegungen des Gemütes – und das ist ja das eigentliche Gebiet des Redners – zur Anwendung gebracht werden könne ohne die sorgfältigste Erforschung aller Lehrsätze, welche die Philosophen über die Gemütsarten und Sitten des Menschengeschlechts entwickeln.
Sed si me audiet, quoniam philosophia in tris partis est tributa, in naturae obscuritatem, in disserendi subtilitatem, in vitam atque mores, duo illa relinquamus atque largiamur inertiae nostrae; tertium vero, quod semper oratoris fuit, nisi tenebimus, nihil oratori, in quo magnus esse possit, relinquemus. Cic.de_orat.1,68.Aber wenn ihm ein Rat etwas gilt, so wollen wir, weil die Philosophie in drei Teile zerfällt, in die dunkle Naturwissenschaft, die scharfsinnige Dialektik und die Lehre von dem Leben und den Sitten, die beiden ersten aufgeben und unserer Trägheit zugute halten; wollen wir aber den dritten, der immer den Rednern angehört hat, nicht behaupten, so werden wir dem Redner nichts zurücklassen, worin er sich groß zeigen könnte.
ego enim, quantum auguror coniectura quantaque ingenia in nostris hominibus esse video, non despero fore aliquem aliquando, qui et studio acriore quam nos sumus atque fuimus et otio ac facultate discendi maiore ac maturiore et labore atque industria superiore, cum se ad audiendum legendum scribendumque dederit, exsistat talis orator, qualem quaerimus, qui iure non solum disertus, sed etiam eloquens dici possit; qui tamen mea sententia aut hic est iam Crassus aut, si quis pari fuerit ingenio pluraque quam hic et audierit et lectitarit et scripserit, paulum huic aliquid poterit addere.' Cic.de_orat.1,95.Fürwahr, wenn ich meinem Vorgefühl trauen darf und die trefflichen Anlagen betrachte, mit denen unsere Landsleute ausgerüstet sind, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass einst einer sein wird, der, wenn er sich mit eifrigerem Fleiß, als wir haben und hatten, mit erhöhter Anstrengung und Tätigkeit bei größerer Muße und reiferer Fähigkeit zum Lernen auf das Hören, Lesen und Schreiben legen wird, sich zu einem solchen Redner, wie wir ihn suchen, ausbilden wird, der mit Recht nicht allein beredt, sondern auch ein Redner genannt werden kann. Doch nach meinem Urteil ist ein solcher entweder schon unser Crassus hier, oder sollte ein anderer ihm an Anlagen gleichkommen und mehr als er gehört, gelesen und geschrieben haben, so wird er ihm nur ein weniges hinzufügen können."
Neque enim haec ita dico, ut ars aliquos limare non possit - neque enim ignoro, et quae bona sint, fieri meliora posse doctrina, et, quae non optima, aliquo modo acui tamen et corrigi posse - , sed sunt quidam aut ita lingua haesitantes aut ita voce absoni aut ita vultu motuque corporis vasti atque agrestes, ut, etiam si ingeniis atque arte valeant, tamen in oratorum numerum venire non possint; sunt autem quidam ita in eisdem rebus habiles, ita naturae muneribus ornati, ut non nati, sed ab aliquo deo ficti esse videantur. Cic.de_orat.1,115.Nicht jedoch sage ich dieses so, als ob die Kunst nicht manche Menschen verfeinern könne; denn ich weiß recht wohl, dass das Gute durch Bildung noch besser werden und das minder Gute doch einigermaßen sich zu schleifen und verbessern lässt; aber es gibt einige, die so sehr mit der Zunge stottern oder eine so klanglose Stimme oder so rohe und bäurische Gesichtszüge und Körperbewegungen haben, dass sie, so sehr sie sich auch durch geistige Anlagen und wissenschaftliche Bildung auszeichnen mögen, doch nicht zu den Rednern gezählt werden können. Andere hingegen sind in eben diesen Eigenschaften so gewandt, mit den Gaben der Natur so ausgerüstet, dass sie zu Rednern nicht geboren, sondern von einem Gott gebildet zu sein scheinen.
Itaque ut ad hanc similitudinem huius histrionis oratoriam laudem dirigamus, videtisne quam nihil ab eo nisi perfecte, nihil nisi cum summa venustate fiat, nisi ita, ut deceat et uti omnis moveat atque delectet? Itaque hoc iam diu est consecutus, ut, in quo quisque artificio excelleret, is in suo genere Roscius diceretur. Hanc ego absolutionem perfectionemque in oratore desiderans, a qua ipse longe absum, facio impudenter; mihi enim volo ignosci, ceteris ipse non ignosco; nam qui non potest, qui vitiose facit, quem denique non decet, hunc, ut Apollonius iubebat, ad id, quod facere possit, detrudendum puto.' Cic.de_orat.1,130.Um also nach dem Vorbild dieses Schauspielers das Verdienst des Redners zu bemessen – seht ihr, wie er sich in allem als der echte Meister kundgibt, wie er in allem die höchste Anmut zeigt, in allem den Anstand beobachtet und wie er es versteht, alle zu rühren und zu ergötzen? Und so hat er es schon lange dahin gebracht, dass jeder, der sich in einer Kunst auszeichnet, ein Roscius in seiner Art genannt wird. Wenn ich nun diese höchste Vollendung von dem Redner verlange, von der ich selbst weit entfernt bin, so handele ich unverschämt; für mich nämlich wünsche ich Nachsicht, ich selbst aber habe mit anderen keine Nachsicht; denn wer nichts vermag, wer Fehler macht, wer endlich keinen Anstand hat, den, glaub’ ich, muss man, wie Apollonius verlangte, zu dem Fach verweisen, das er zu treiben fähig ist."
ego enim neminem nec motu corporis neque ipso habitu atque forma aptiorem nec voce pleniorem aut suaviorem mihi videor audisse; quae quibus a natura minora data sunt, tamen illud adsequi possunt, ut eis, quae habent, modice et scienter utantur et ut ne dedeceat. Id enim est maxime vitandum et de hoc uno minime est facile praecipere non mihi modo, qui sicut unus paterfamilias his de rebus loquor, sed etiam ipsi illi Roscio, quem saepe audio dicere caput esse artis decere, quod tamen unum id esse, quod tradi arte non possit. Cic.de_orat.1,132.Denn ich glaube keinen Redner gehört zu haben, der hinsichtlich der Bewegung und selbst der ganzen Haltung und Bildung des Körpers besser ausgestattet gewesen wäre und der eine vollere und lieblichere Stimme gehabt hätte. Diejenigen aber, denen diese Gaben in geringerem Maß von der Natur zugeteilt sind, können es doch dahin bringen, dass sie sich derer, die sie haben, mit Besonnenheit und Einsicht bedienen und dass sie den Anstand nicht verletzen. Denn davor hat man sich ganz besonders zu hüten, und gerade über diesen einen Punkt ist es am wenigsten leicht, Vorschriften zu erteilen, nicht nur für mich, der ich wie ein schlichter Hausvater über diese Gegenstände rede, sondern auch selbst für jenen Roscius, den ich oft sagen höre, das Haupterfordernis der Kunst sei der Anstand, doch der sei gerade das, was sich durch Kunst nicht lehren lasse.
Legendi etiam poetae, cognoscendae historiae, omnium bonarum artium doctores atque scriptores eligendi et pervolutandi et exercitationis causa laudandi, interpretandi, corrigendi, vituperandi, refellendi; disputandumque de omni re in contrarias partis et, quicquid erit in quaque re, quod probabile videri possit, eliciendum atque dicendum; Cic.de_orat.1,158.Man muss auch Dichter lesen, sich mit der Geschichte bekannt machen und Lehrer und Schriftsteller in allen edlen Wissenschaften lesen und durcharbeiten und zur Übung loben, erklären, verbessern, tadeln, widerlegen, ferner über jeden Gegenstand für und wider streiten und, was sich uns als Billigungswert kundtut, auswählen.
Quod quidem certis de causis a plerisque aliter existimatur: primum, quia veteres illi, qui huic scientiae praefuerunt, obtinendae atque augendae potentiae suae causa pervulgari artem suam noluerunt; deinde, postea quam est editum, expositis a Cn. Flavio primum actionibus, nulli fuerunt, qui illa artificiose digesta generatim componerent; nihil est enim, quod ad artem redigi possit, nisi ille prius, qui illa tenet, quorum artem instituere vult, habet illam scientiam, ut ex eis rebus, quarum ars nondum sit, artem efficere possit. Cic.de_orat.1,186.Gar viele freilich haben hierüber aus gewissen Gründen eine andere Ansicht. Erstlich nämlich hielten in früheren Zeiten die Männer, die im Besitz dieser Wissenschaft waren, zur Behauptung und Vermehrung ihrer Macht es nicht für gut, dass ihre Wissenschaft veröffentlicht würde; denn nachdem Gnaeus Flavius zuerst die Rechtsformeln öffentlich ausgestellt hatte und dadurch das Rechtsverfahren zur allgemeinen Kenntnis gekommen war, fehlte es doch an Männern, die jenen Stoff kunstgerecht nach Klassen verteilt und angeordnet hätten. Denn von keinem Gegenstand lässt sich ein wissenschaftliches Lehrgebäude aufstellen, wenn nicht der, der die Dinge, die er wissenschaftlich anordnen will, kennt, zuvor jene Wissenschaft sich angeeignet hat, durch die er einen noch nicht kunstgerecht geordneten Stoff in eine kunstgerechte Form bringen kann. Ich sehe, während ich mich kurz fassen wollte, habe ich mich etwas zu dunkel ausgedrückt; doch ich will den Versuch machen und mich, wo möglich, deutlicher erklären.
Accedit vero, quo facilius percipi cognoscique ius civile possit, quod minime plerique arbitrantur, mira quaedam in cognoscendo suavitas et delectatio; nam, sive quem haec Aeliana studia delectant, plurima est et in omni iure civili et in pontificum libris et in xii tabulis antiquitatis effigies, quod et verborum vetustas prisca cognoscitur et actionum genera quaedam maiorum consuetudinem vitamque declarant; sive quem civilis scientia, quam Scaevola non putat oratoris esse propriam, sed cuiusdam ex alio genere prudentiae, totam hanc descriptis omnibus civitatis utilitatibus ac partibus xii tabulis contineri videbit: sive quem ista praepotens et gloriosa philosophia delectat, - dicam audacius - hosce habet fontis omnium disputationum suarum, qui iure civili et legibus continentur: Cic.de_orat.1,193.Hierzu kommt aber auch noch etwas, wodurch die Auffassung und Erlernung des bürgerlichen Rechtes erleichtert wird, worüber freilich gar viele ganz anderer Ansicht sind, nämlich die außerordentliche Annehmlichkeit und Ergötzlichkeit, die in der Erlernung dieser Wissenschaft liegt. Denn findet einer an der Beschäftigung mit der Altertumskunde Gefallen, so bieten ihm sowohl das ganze bürgerliche Recht als auch die Bücher der Oberpriester und die Gesetze der zwölf Tafeln ein reiches Abbild des Altertums, weil man die vor alters gebrauchten Ausdrücke kennenlernt und gewisse gerichtliche Verhandlungen die Gewohnheit und Lebensart unserer Altvordern klar an den Tag legen. Oder hat einer eine Vorliebe für die Staatswissenschaft, die nach Scaevolas Ansicht nicht dem Redner, sondern einer Wissenschaft anderer Art angehört, so wird er sie ganz in den zwölf Tafeln enthalten finden, in denen alle nützlichen Einrichtungen des Staates bestimmt und eingeteilt sind. Oder findet einer an jener allmächtigen und preiswürdigen Philosophie Gefallen, so hat er – ich will es dreist heraussagen – in dem, was in dem bürgerlichen Recht und in den Gesetzen enthalten ist, die Quellen aller seiner Untersuchungen.
Non enim causidicum nescio quem neque clamatorem aut rabulam hoc sermone nostro conquirimus, sed eum virum, qui primum sit eius artis antistes, cuius cum ipsa natura magnam homini facultatem daret, auctor tamen esse deus putatur, ut id ipsum, quod erat hominis proprium, non partum per nos, sed divinitus ad nos delatum videretur; deinde, qui possit non tam caduceo quam nomine oratoris ornatus incolumis vel inter hostium tela versari; tum, qui scelus fraudemque nocentis possit dicendo subicere odio civium supplicioque constringere; idemque ingeni praesidio innocentiam iudiciorum poena liberare; idemque languentem labentemque populum aut ad decus excitare aut ab errore deducere aut inflammare in improbos aut incitatum in bonos mitigare; qui denique, quemcumque in animis hominum motum res et causa postulet, eum dicendo vel excitare possit vel sedare. Cic.de_orat.1,202.Denn nicht ist es ein alltäglicher Sachwalter und Schreier oder Rechtsschwätzer, den wir in unserem Gespräch aufsuchen, sondern ein Mann, der zuerst in der Kunst ein Meister ist, deren Erfindung, wenn auch die Natur dem Menschen dazu große Fähigkeiten verlieh, doch einem Gott zugeschrieben wird, so dass selbst das, was Eigentum des Menschen war, nicht durch uns gewonnen, sondern durch göttliche Eingebung zu uns gebracht erschien; ein Mann, der zweitens nicht so sehr durch den Heroldstab als vielmehr durch den Namen des Redners, mit dem er geschmückt ist, selbst unter den Schwertern der Feinde sich unverletzt bewegen kann; ein Mann, der ferner Tücke und Ränke des Missetäters durch die Rede dem Hass der Bürger bloßstellen und durch Strafen zügeln sowie auch durch den Schutz seines Geistes die Unschuld von der Strafe der Gerichte befreien und auch ein erschlaffendes und strauchelndes Volk entweder zum Ehrgefühl erwecken oder vom Irrtum abführen oder gegen Übeltäter entflammen oder die gereizte Stimmung desselben gegen Gute besänftigen kann; ein Mann, der endlich jede Gemütsstimmung, wie sie Zeit und Umstände erfordern, in den Menschen durch die Rede entweder hervorrufen oder stillen kann.
[Cic.fin.1,30,1] Omne animal, simul atque natum sit, voluptatem appetere eaque gaudere ut summo bono, dolorem aspernari ut summum malum et, quantum possit, a se repellere, idque facere nondum depravatum ipsa natura incorrupte atque integre iudicante. Cic.Fin.1,30,1Jedes Lebewesen strebe, sobald es geboren ist, nach Lust und erfreue sich an ihr wie am höchsten Gut, meide aber den Schmerz wie das äußerste Leid und wehre ihn nach Kräften ab; es verhalte sich so, ohne schon entartet zu sein nach dem reinen und unverfälschten Urteil der Natur.
Quae enim domus tam stabilis, quae tam firma civitas est, quae non odiis et discidiis funditus possit everti? Ex quo, quantum boni sit in amicitia, iudicari potest. Cic.Lael.23.hWelches Haus ist so beständig, welcher Staat so stark, dass er nicht durch Hass und Zwiespalt von Grund aus zerstört werden könnte? Daraus lässt sich der hohe Wert ermessen, der in der Freundschaft liegt.
caput enim esse ad beate vivendum securitatem, qua frui non possit animus, si tamquam parturiat unus pro pluribus. Cic.Lael.45.ddenn das Haupterfordernis zu einem glücklichen Leben sei die Sorgenfreiheit, deren Genuss dem Gemüt nicht zuteil werden könne, wenn einer für mehrere gleichsam Geburtswehen durchstehen müsse.
Quid enim tam absurdum quam delectari multis inanimis rebus, ut honore, ut gloria, ut aedificio, ut vestitu cultuque corporis, animo autem virtute praedito, eo, qui vel amare vel, ut ita dicam, redamare possit, non admodum delectari? Cic.Lael.49.aGibt es wohl eine größere Torheit, als wenn wir an so manchen unbeseelten Dingen Freude finden, zum Beispiel an äußerer Ehre, an Ruhm, an schönen Gebäuden und schönen Kleidern, an Putz, während ein mit Tugend begabtes Gemüt, ein solches, das der Liebe und Gegenliebe fähig ist, uns keine gar große Freude macht?
amicitiarum sua cuique permanet stabilis et certa possessio; ut, etiamsi illa maneant, quae sunt quasi dona Fortunae, tamen vita inculta et deserta ab amicis non possit esse iucunda. Sed haec hactenus. Cic.Lael.55.cDie Freundschaft aber ist für jeden ein dauerhafter und zuverlässiger Besitz – ja, wenn auch jene Dinge blieben, die gleichsam Geschenke des Glücks sind, so müsste doch ein Leben, das von Freunden verlassen den Wert der Freundschaft nicht kennt, ohne Freude sein. – Doch genug hiervon!
est enim, quatenus amicitiae dari venia possit. Cic.Lael.61.bBis auf einen gewissen Punkt kann man der Freundschaft einiges zugute halten.
Quod si etiam possis quidvis deferre ad alterum, videndum est tamen, quid ille possit sustinere. Cic.Lael.73.cGesetzt aber auch, wir könnten dem andern, was wir auch immer wollten, zuwenden, so haben wir doch darauf zu sehen, was er zu leisten vermag.
Tales igitur amicitiae sunt remissione usus eluendae et, ut Catonem dicere audivi, dissuendae magis quam discindendae, nisi quaedam admodum intolerabilis iniuria exarserit, ut neque rectum neque honestum sit nec fieri possit, ut non statim alienatio disiunctioque faciunda sit. Cic.Lael.76.dSolche Freundschaften muss man durch Abschwächung im Umgang allmählich erlöschen lassen und ein solches Band, wie ich Cato sagen hörte, eher auftrennen als zerschneiden; es läge denn ein so unerträgliches Unrecht gegen uns vor, dass es weder recht noch schicklich noch überhaupt möglich bliebe, die innere Lossagung und äußeren Trennung auch nur einen Augenblick aufzuschieben.
Haec est, inquam, societas, in qua omnia insunt, quae putant homines expetenda, honestas, gloria, tranquillitas animi atque iucunditas, ut et, cum haec adsint, beata vita sit et sine his esse non possit. Cic.Lael.84.aEine solche Verbindung, behaupte ich, ist es, die alles in sich schließt, was dem Menschen als wünschenswert erscheint, Ehre, Ruhm, Seelenruhe und frohen Lebensgenuss. Wo diese Güter sind, da ist das selige Leben, ohne sie aber nicht.
Quin etiam si quis asperitate ea est et immanitate naturae, congressus ut hominum fugiat atque oderit, qualem fuisse Athenis Timonem nescio quem accepimus, tamen is pati non possit, ut non anquirat aliquem, apud quem evomat virus acerbitatis suae. Cic.Lael.87.bWäre auch jemand von so rauher und unempfindlicher Gemütsart, dass er allen Umgang mit Menschen flieht und hasst, wie uns ein Beispiel aus Athen in der Person eines gewissen Timon überliefert wird, so könnte ein solcher Mensch es doch nicht über sich bringen, sich nicht nach jemandem umzusehen, bei dem er das Gift seiner bitteren Laune ausschütten könnte.
Ego tamen, quamdiu tibi opus erit, si quid periculi subeundum videbis, vivam; diutius in hac vita esse non possum; neque enim tantum virium habet ulla aut prudentia aut doctrina, ut tantum dolorem possit sustinere. Cic.ad Q.fr.1,3,5,5Ich will jedoch noch so lange mein Leben fristen, als es dir nutzen kann, wenn du dich irgend einer Gefahr ausgesetzt siehst. Länger halte ich dieses Leben nicht aus. Nein, einen solchen Schmerz zu ertragen gibt keine Klugheit, keine Weisheit Kraft genug.
neque enim mirum, cum eodem tempore et ea, quae praeterita sunt, reparet et ea, quae videntur instare, praeparet, cum et pacis constituendae rationem et belli gerendi potestatem solus habeat, cum omnes in unum spectent, unus omnia gubernet, cum tot tantisque negotiis distentus sit, ut respirare libere non possit, si aliquid non animadvertat, cum praesertim tam multi occupationem eius observent tempusque aucupentur, ut, simul atque ille despexerit, aliquid huiusce modi moliantur. Cic.S.Rosc.22.aEs ist ja auch nicht verwuderlich, wenn etwas von ihm unbemerkt bleibt, da er zugleich die Vergangenheit herstellt und die mögliche Zukunft vorbereitet, da er allein die Sorge für die Herstellung des Friedens und die Gewalt der Kriegsführung trägt, da alle auf ihn allein sehen, er allein alles leitet, da er sich unter so viele und so wichtige Geschäfte teilen muss, dass er nicht frei atmen kann, zumal da so viele die Zeit beobachten, wo er beschäftigt ist, und auf den Augenblick lauern, um etwas von der Art durchzusetzen, sobald er das Auge abwendet.
nulla res tanta exsistet, iudices, ut possit vim mihi maiorem adhibere metus quam fides. Cic.S.Rosc.31.cKeine Rücksicht von solchem Gewicht wird eintreten, ihr Richter, dass die Furcht mehr über mich vermag als die Pflichttreue.
etenim quis tam dissoluto animo est, qui, haec cum videat, tacere ac neglegere possit? Cic.S.Rosc.32.aDenn wer wäre so gleichgültig, dass er bei einem solchen Anblick schweigen oder darüber hinweggehen könnte.
tametsi miserum est, tamen ei, qui hunc accuset, possim aliquo modo ignoscere. cum enim aliquid habeat, quod possit criminose ac suspiciose dicere, aperte ludificari et calumniari sciens non videatur. Cic.S.Rosc.56.cDas ist zwar schon etwas Trauriges, doch man kann in diesem Fall dem Ankläger einer solchen Person gewissermaßen verzeihen. Denn da der etwas mit Vorwurf und Verdachtsgründen vorzubringen hat, kann man doch nicht von ihm glauben, dass er offen und wissentlich verhöhnt und verleumdet.
nisi hoc mirum est, quod vis divina adsequi non possit, si id mens humana adepta non sit. Cic.S.Rosc.131.cEs müsste denn nur zu verwundern sein, dass der menschliche Geist dies nicht erstreben konnte, was für die göttliche Kraft unerreichbar war.
neque me hercules hoc indigne fero, quod verear, ne quid possit, verum quod ausus est, quod speravit sese apud talis viros aliquid ad perniciem posse innocentis, id ipsum queror. Cic.S.Rosc.141.bDoch bei Gott, ich bin nicht empört, weil ich fürchte, er könne etwas vermögen, sondern darüber, dass er es gewagt, dass er gehofft hat, bei solchen Männern etwas zum Verderben eines Unschuldigen zu vermögen; dies ist es eigentlich, was ich beklage.
[Cic.fin.1,7,2] Sed id neque feci adhuc nec mihi tamen, ne faciam, interdictum puto. locos quidem quosdam, si videbitur, transferam, et maxime ab iis, quos modo nominavi, cum inciderit, ut id apte fieri possit, ut ab Homero Ennius, Afranius a Menandro solet. Cic.Fin.1,7,2Allein dies habe ich bisher noch nicht getan, glaube jedoch, dass es mir nicht verwehrt sei. Einzelne Stellen wenigstens werde ich, wenn ich es für gut halte, wörtlich übertragen und besonders von den eben genannten Männern, sobald sich eine passende Gelegenheit hierzu zeigt, wie auch Ennius aus Homer, Afranius aus Menander zu übersetzen pflegt.
Omne animal, simul atque natum sit, voluptatem appetere eaque gaudere ut summo bono, dolorem aspernari ut summum malum et, quantum possit, a se repellere, idque facere nondum depravatum ipsa natura incorrupte atque integre iudicante. Cic.fin.1,30,1Jedes lebende Wesen strebt sogleich nach seiner Geburt nach Lust und freut sich über sie als höchstes Gut; den Schmerz hingegen verabscheut es als das größte Übel und weist ihn soweit als möglich von sich; und dies tut es in einem noch nicht verdorbenem Zustand, wo das Urteil der Natur selbst unverfälscht und vorurteilsfrei ist.
omnis autem privatione doloris putat Epicurus terminari summam voluptatem, ut postea variari voluptas distinguique possit, augeri amplificarique non possit. Cic.fin.1,38,4Aber auf die Befreiung von jeder Art Schmerz wird nach Epikurs Ansicht die höchste Lust beschränkt, so dass sich die Lust in der Folge zwar mannigfaltig und unterscheidbar gestalten kann, aber keine Steigerung oder Erweiterung zulässt.
Ad ea cum accedit, ut neque divinum numen horreat nec praeteritas voluptates effluere patiatur earumque assidua recordatione laetetur, quid est, quod huc possit, quod melius sit, accedere? Cic.fin.1,41,1Kommt hierzu noch, dass er weder vor der Macht der Gottheit zittert noch vergangene Genüsse aus dem Gedächtnis schwinden lässt, sondern sich in der unablässigen Erinnerung an sie freut, wäre da wohl noch ein Zuwachs an Glück möglich?
nec enim habet nostra mens quicquam, ubi consistat tamquam in extremo, omnesque et metus et aegritudines ad dolorem referuntur, nec praeterea est res ulla, quae sua natura aut sollicitare possit aut angere. Cic.fin.1,41,4Denn unser Geist hat nichts, wo er wie an einem Endpunkt stillstehen könnte, sondern alle Arten der Furcht und des Kummers beziehen sich auf den Schmerz; und außerdem gibt es nichts, was seinem Wesen nach das Gemüt beunruhigen oder ängstigen könnte.
ex quo vitam amarissimam necesse est effici, ut sapiens solum amputata circumcisaque inanitate omni et errore naturae finibus contentus sine aegritudine possit et sine metu vivere. Cic.fin.1,44,2 Die notwendige Folge hiervon ist ein gänzlich verbittertes Leben. Daher ist der Weise allein im Stande, nachdem er die Auswüchse aller eigenen Vorstellungen und Irrtümer abgelöst und abgeschnitten hat, mit den Grenzen der Natur zufrieden, ohne Kummer und ohne Furcht zu leben.
Invitat igitur vera ratio bene sanos ad iustitiam, aequitatem, fidem, neque homini infanti aut inpotenti iniuste facta conducunt, qui nec facile efficere possit, quod conetur, nec optinere, si effecerit, et opes vel fortunae vel ingenii liberalitati magis conveniunt, qua qui utuntur, benivolentiam sibi conciliant et, quod aptissimum est ad quiete vivendum, caritatem, praesertim cum omnino nulla sit causa peccandi. Cic.fin.1,52,1So fordert also ein rechtes Denken die Verständigen zur Gerechtigkeit, Billigkeit und Redlichkeit auf. Einerseits nützen dem unberedten oder machtlosen Mann ungerechte Handlungen nichts, da er weder das, was er unternimmt, leicht ausführen, noch, wenn er es auch ausgeführt hat, behaupten kann; andererseits taugen die Güter des Glücks oder des Geistes für eine edle Gesinnung besser. Wer diese besitzt, erwirbt sich Wohlwollen und – was das taugliche Mittel zu einem ruhigen Leben ist – achtungsvolle Liebe, besonders da überhaupt kein Grund zum Sündigen vorhanden ist.
cum enim certe nihil homini possit melius esse quam vacare omni dolore et molestia perfruique maximis et animi et corporis voluptatibus, videtisne, quam nihil praetermittatur, quod vitam adiuvet, quo facilius id, quod propositum est, summum bonum consequamur? Cic.fin.1,57,6Denn da es sicherlich für den Menschen nichts Besseres geben kann, als frei zu sein von allem Schmerz und Ungemach und die größten Vergnügungen der Seele und des Körpers zu genießen, seht ihr nicht, wie hier gar nichts übergangen wird, was das Leben fördert, um mit Leichtigkeit das uns vorgesteckte Ziel, das höchste Gut zu erreichen?
Frigus quo duramque famem propellere possit. Hor.sat.1,2,6.Als hinreichte, den Frost und den nagenden Hunger zu scheuchen.
Naribus horum hominum; rideri possit eo quod Hor.sat.1,3,30.Unserer Zeiten bequem er sich nicht; leicht werd' er verlachet,
Custodes; videamus, uter plus scribere possit.' Hor.sat.1,4,16.Wächter dazu; lass sehn, wer schreibt von beiden das meiste."
Aut citius possit versus? quis membra movere Hor.sat.1,9,24.Wer schreibt Verse so viel und so schnell? Wer tanzt so geschmeidig?
Expugnabis: et est qui vinci possit eoque Hor.sat.1,9,55.Gaben eroberst du leicht, und er ist zu erobern; der erste
2013.11.06 Per decem annos suspicio non aberat, quin pristinus Palaestinensis moderator Yasser Arafat veneno esset occisus. Nunc ista suspicio introspectione forensi in Helvetia confecta confirmari videtur, nam inspectores vestigia radioactivi polonii repperisse dicuntur. Officialiter Arafat anno 2004° apoplexia Parisiis erat mortuus. Quaestio nunc non iam est, num Arafat veneno interfectus sit, sed quis eum venenaverit.
John Kerry, Americanus secretarius statalis: "Tempus futurum definietur coagmentatione stabilitatis et oeconomici incrementi."
Lakhdar Brahimi, legatus extraordinarius foederis Arabici, revelat fieri non iam posse, quin internationalia colloquia de pace in Syria componenda, quae hoc mense fore speraverit, in tempore locum habeant. Disceptationes inter omnes partes crebriores gravioresque esse, quam ut dies omnibus accepta iam nunc constitui possit. Multa alia non convenire neque quis consultationibus intersit, quibus de rebus agatur, num Irania invitetur. Oppositionem Syrorum multifidam esse, Bashar al-Assad paratum non esse de munere abdicando loqui, nedum se a negotiis publicis removeat. Tamen Brahimi Secretario generali Ban Ki-moon urgente colloquia hoc demum anno extremo habitum iri confidit.
2014.03.05 Heri Russicus praesidens Vladimirus Putin conventum ad diurnarios edocendos exhibens primum, postquam res in summo discrimine versantur, silentium rumpens dixit se neque in Ucrainam invasisse neque bellum contra Ucrainos commovere velle, attamen ius se sibi vindicare, ut arcessitus salutem civium Russicorum tueretur. Regimen quidem Cioviae insperata et violenta rerum conversione instauratum esse, sed Victorem Yanukovych partem politicam non iam suscepturum esse dixit. Hodie mane Robertus Serry, vicarius et politicus "siphonarius" secretarii generalis Unitarum Nationum, in Crimaeam advenit, sed truculenter receptus est. Etiamnunc hodie observatores ab Organisatione Securitati Cooperationique in Europa favendis (OSZE) missi in Ucraina exspectantur. Hodie inter alios ab exteris administros etiam John Kerry et Sergei Lavrov Parisiis congredientur. Sed incertum est, an ars politica quicquam plus securitatis assequi possit. lc20140305Gestern hat Präsident Putin auf einer Pressekonferenz zum ersten Mal seit der Zuspitzung der Situation sein Schweigen gebrochen. Er sei nicht in die Ukraine einmarschiert und wolle keinen Krieg gegen die Ukrainer führen, behalte sich aber das Recht vor, wenn er zu Hilfe gerufen werde, das Leben russischer Bürger zu schützen. Die Regierung in Kiew sei zwar durch einen gewaltsamen Staatsstreich an die Macht gekommen, aber Viktor Yanukovych werde keine Rolle mehr in der Politik spielen. Heute Morgen ist Robert Serry, der Stellvertreter und politische "Feuerwehrmann" des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, auf der Krim eingetroffen, aber unfreundlich empfangen worden. Noch heute werden Beobachter der Organisation für Sicherheit und Kooperation in Europa (OSZE) in der Ukraine erwartet. Heute treffen sich unter anderen Außenministern auch John Kerry und Sergej Lavrov in Paris. Vielleicht kann ja die Diplomatie ein Mehr an Sicherheit erreichen.
2014.03.19 Aliquot centum sctudiosorum et activistarum parlamentum Taivanense Martis die vesperi occupaverunt et custodibus publicis, qui se depellere conarentur, restiterunt. Pactionem negotiatoriam anno praeterito mense Iunio cum re publica populari Sinarum tractatam, sed nondum sancitam Taivaniae nocituram esse putant, neve auctoritate parlamenti confirmetur, postulant. Cum commercium Taivaniae cum Sinis iam nunc maximae capacitatis sit, protestatores, ne Taivania a Sinensibus opprimi possit, timent. lc20140319Mehrere hundert Studenten und Aktivisten haben am Dienstag Abend das taiwanesische Parlament besetzt und sich der Polizei, die sie verjagen wollte, widersetzt. Sie glauben, dass ein Handelsabkommen, das im Juni des letzten Jahres mit der Volksrepublik China ausgehandelt, aber noch nicht in Kraft gesetzt wurde, Taiwan schaden werde, und fordern, dass es vom Parlament nicht ratifiziert wird. Da der Handel Taiwans mit China schon jetzt ein sehr gro0es Volumen hat, fürchten die Protestierer, dass Taivan von den Chinesen erpresst werden könnte.
2014.04.03 Mense Aprili anni bis millesimi tertii decimi (2013) concilium Unitarum Nationum "Armorum mercatu Tradendorum Tabulam" (ATT) fixerat. Sed ea conventio, quae quinquaginta rerum publicarum auctoritate indigens triginta unius tantummodo adhuc acceperit, nondum rata est facta. Etiam res publica foederata Germaniae eam conventionem nunc ratam fecit et documentum obsignatum Neo-Eboraci in Nationum Unitarum sedibus deposuit. Quo conventu obsignatores obligantur, ut, num armis mercatu traditis contra iura humana agi possit, cognoscant. Insuper prohibendum est, ne arma in manus tromocratarum perveniant. 2014.04.03Im April 2013 hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen den Vertrag zur Regulierung des internationalen Waffenhandels (Arms Trade Treaty, ATT) festgeschrieben. Aber dieses Abkommen ist noch nicht in Kraft, weil es mindestens 50 Staaten ratifizieren müssen, es aber erst 31 ratifiziert haben. Jetzt hat auch die Bundesrepublik Deutschland dieses Abkommen ratifiziert und das unterzeichnete Dokument am Sitz der Vereinten Nationen in New York hinterlegt. Durch dieses Abkommen verpflichten sich die Unterzeichner, zu prüfen, ob mit den verkauften Waffen Menschnrechte verletzt werden könnten. Darüber hinaus müssen sie verhindern, dass die Waffen in die Hände von Terroristen gelangen. (DW)
2014.05.14 Google, ille gigas interretialis, iudicio Curiae Unionis Europaeae paululum amputatus est: Quod unicuique privato, qui sit unus de multis, "ius oblivionis "concedendum sit, unicuique liceat a Google postulare, ut res obsoletae vel fictae et adumbratae e machina indagatrice restinguantur. Google spe frustratus se deliberaturum dicit, quomodo iudicium ad effectum adduci possit. 2014.05.14Der Internetriese Goggle ist von dem Europäischen Gerichtshof ein wenig verkürzt worden: Weil einem Jeden privaten und gewöhnlichen Menschen "das Recht auf Vergessen" zugestanden muss, soll jeder auch von Google verlangen können, dass veraltete oder unzutreffende Einträge aus der Suchmaschine gelöscht werden. Google gibt sich enttäuscht und sagt, es wolle überlegen, wie das Urteil umgesetzt werden könne.
2014.05.27 Neque Martinus Schulz neque Ioannes Claudius Juncker satis praevalet, ut sua sponte commissionis praesidens fieri possit. *** Franciscus pontifex chartam, in qua sua manu precationem Domini (Pater noster) inscripserat, in rimam moenium lugubrium inseruit. *** Gallicus praeses Franciscus Hollande successui electorio dextrae Frontis Nationalis respondens inter alia remissionem vectigalium promisit. *** Homines militares in Nigeria se scire dicunt, ubi puellae e schola abductae retineantur, neque tamen eas per vim liberare velle, ne earum vita atque salus in discrimen adducatur. *** In Aegypto electiones praesidentiales continuantur. *** Separatistis prorussicis de aeriportu urbis Donetsk dimicantibus plus triginta mortui conclamandi sunt. Petro Poroshenko, novo Ucrainico praesidenti, contra separatistas asperius agere in animo est. 2014.05.27Weder Martin Schulz noch Jean-Claude Juncker sind stark genug, um aus eigener Kraft Kommissionspräsident zu werden. *** Papst Franziskus hat einen Zettel, auf den er eigenhändig das Gebet des Herrn (Vater unser) geschrieben hatte, in eine Ritze der Klagemauer gesteckt. *** Der Französische Präsident reagierte auf den Wahlerfolg der rechten Front National und stellte u.a. eine Steuersenkung in Aussicht. *** Das Militär in Nigeria sagt, es wisse, wo die aus der Schule entführten Mädchen festgehalten würden, wollten sie aber nicht gewaltsam befreien, um nicht ihr Leben und Wohl zu riskieren. *** In Ägypten gehen die Präsidentschaftswahlen weiter. *** Die prorussischen Separatisten haben im Kampf um den Flugplatz in Donetz mehr als 30 Tote zu beklagen.. Der neue ukrainische Präsident Petro Poroschenko beabsichtigt noch härter gegen die Separatisten vorzugehen.
2014.06.19 Barack Obama Mercurii die officialiter a regimine Bagdatensi arcessitus Americanos ictus aerios sunniticis Gihadistis daturos esse animo praecipit. Democraticos republicanosque congressus participes Vashingtoniae conveniens de optionibus militaribus consultavit. Sunt in congressu, qui, ut Nouri al Maliki munere recedat, postulant, quod eo praesidente reconciliatio cum Sunniticis cogitatione comprehendi non possit. Num Obama assensu congressus debeat, disceptatur. Adhuc navis aeroplanigera aliique naves in sinum Persicum invectae sunt. Ducenti septuaginta quinque milites speciales ad summa Americanorum tuenda Bagdatum tralati sunt. 2014.06.19Barack Obama, der am Mittwoch offiziell von der Regierung in Bagdas zu Hilfe gerufen wurde, kann sich Luftschläge gegen die sunnitischen Dschihadisten vorstellen. Er hat sich in Washington mit demokratischen und republikanischen Kongressabgeordneten getroffen und sich über die militärischen Optionen beraten. Einige im Kongress fordern, dass Nouri al Maliki von seinem Amt zurücktritt, weil unter ihm als Präsident eine Aussöhnung mit den Sunniten nicht vorstellbar sei. Ob Obama die Zustimmung des Kongresses benötigt, ist umstritten. Bisher sind ein Flugzeugträger und andere Schiffe in den Persischen Golg eingelaufen. 275 Spezialkräfte wurden zum Schutz der wichtigsten amerikanischen Interessen nach Bagdad verlegt.
2014.07.18 Ictibus missilium post ignistitium quinque horarum renovatis Israelia asperius agens hodie mane Laciniam Gazeticam copiis terrestribus aggressa est. Beniaminus Netanjahu substructionem militarem organizationis Hamas tantopere debilitare in animo habet, ut Israeliam missilibus verberare non iam possit. Khaled Meshaal, qui organiszationi Hamas praeest, impetum terrestrem ad irritum redactum iri augurat: "Quod Israelitis neque ab aere neque a mari contigit, etiam pedestribus eis non succedet." 2014.07.18Nachdem der Raketenbeschuss nach der fünfstündigen Feuerpause wieder aufgenommen wurde, hat Israelzu härteren Aktionen gegriffenund am frühen Morgen den Gazstreifen mit Bodentruppen angegriffen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beabsichtigt, die militärische Infrastructur der Hamas so zu schwächen, dass sie Israel nicht mehr mit Raketen beschießen kann. Khaled Meshaal, ein Führer der Hams, geht davon aus, dass die Bodenoffensive der Israelis scheitert: "Was den Israelis weder aus der Luft, noch vom Meer her gelungen ist, wird ihnen auch nicht zu Land gelingen."
2014.07.19 Offensio terrestris copiarum Israeliticarum aliquot decem milia Palestinensium in fugam vertit, plerumque in triginta quatuor receptoria subsidiaria Unitarum Civitatum. Quarum secretarius generalis, Ban Ki-moon, ipse in Propinquam Orientem proficiscetur, si conflictum componere aut ignistitium assequi possit, conatum. Communitas internationalis interea disputat, num de defensione contra vim aut de genocidio agatur. Minimum num aggressio et defensio quadam vice pensatae sint, quaerendum est. 2014.07.19Die Bodenoffensive der israelischen Truppen hat einige zehntausend Palästinenser in die Flucht getrieben, meistens in die 34 Notlager der Vereinten Nationen. Deren Generalsekretär Ban Ki Moon wird selbst in den Nahen Osten reisen, um zu versuchen, ob er den Konflik beilegen oder wenigstens einen Waffenstillstand erreichen kann. Die internationale Gemeinschaft fragt inzwischen, ob es sich um Selbstverteidigung oder Völkermord handelt. Zumindest muss man fragen, ob Angriff und Verteidigung einigermaßen im Verhältnis stehen.
2014.08.24 In Temporibus Neoeboracensibus Saturni die editis trecenti viginti et septem Iudaeorum, qui holocausto supervixerunt atque nunc in Civitatibus Unitis Americae et in Europa agunt, vel quorum progeniti, nefariae trucidationi Palaestinensium in Gaza inhabitantium reclamitant. Mahmud Abbas nomine omnium trium Palaestinensium catervarum inimicitias in Israeliam exercentium, Gazeticae Hamas, Cisjordanianae Fatah islamicaeque Gihad, statutum Romanum, quod dicitur, obsignare intendit, ut Curiam internationalem Hagensem obligare possit, ut de de sceleribus militaribus ab Israelitis commissis quaerat. 2014.08.24In der Samstagausgabe der New York Times protestieren 327 Juden, die den Holocaust überlebt haben und jetzt in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Europa leben, bzw. Deren Nachkommen gegen das Massaker an den Palästinensern, die in Gaza wohnen. Mahmud Abbasbeabsichtigt im Namen aller drei mit Israel verfeindeten Palaestinensergruppen, der Hamas in Gaza, der Fatah imder West Bank und dem islamischen Dschihad das so genannte Römische Statut unterzeichnen, um den internationalen Gerichtshof in Den Haag verpflichten zu können, wegen Kriegsverbrechen gegen Israel zu ermitteln.
2014.12.03 Me.d. Etiam Iraniae aeroplana pugnacia recentibus diebus loca ab Islamistis Syriacis (IS) in Iraquia orienti capta pyrobolis conquassaverunt. Et Americani et Irani, qui ex anno MXMLXXIX bilaterales relationes infregerunt, alterum cum altero collocutum aut cooperatum esse negant: cordinationem ictuum aeriorum esse gubernationis Iraquianae. Hodierno Mercurii die Bruxellis in principio Natonis repraesentantes duodesexaginta civitatum, quae internationalis coalitionis sunt, convenient, ut rationes deliberent, quibus in Islamico Statu impugnando posthac usuri sint. Imprimis deliberandum est, quomodo gihadistae peregre versantes impediantur, ne Islamicis militantibus undique succurant, quemque ad modum affluentia pecuniarum desiccari possit. 2014.12.03In den letzten Tagen haben auch Kampfflugzeuge des Iran von den Islamisten der IS gehaltene Stellungen im Osten des Irak bombardiert. Sowohl die Amerikaner als auch die Iraner, die seit 1979 ihre bilateralen Beziehungen eingestellt haben, bestreiten, dass sie in Absprache kooperiert hätten: die Koordination der Luftschläge liege in der Hand der irakischen Regierung. Am heutigen Mittwoch treffen sich in Brüssel im Hauptquartier der Nato Vertreter der 58 Staaten, die der intenationalen Koalition angehören, um die Strategie zu beraten, mit der sie in Zukunft den IS bekämpfen. Besonders die Frage soll erörtert werden, wie man ausländische Dschihadisten daran hindern kann, von überall her den islamischen Kämpfern zuzuströmen, und wie der Zufluss an Geldern ausgetrocknet werden kann.
2014.12.12 Ve.d. Hinc Germaniae gubernatio Carduchos contra Islamicum Statum pugnantes adiuvare intendit, illinc multi iuvenes Germanici vel in Germania adulti Islamicum Statum adiuvare conantur. Quae discrepatio adhuc in Syria et in Iraquia digeritur, ne mox in ipsa Germania! Hinc administra a defensione se primo anno subsequente ad centum milites missuram annuntiat, qui militantes Carduchicae Peshmergae in armis a Germanis suppeditatis utendis condoceant, illinc sescenti circiter iuvenes (nisi duo milia) iam in itinere Syriaco sunt, ut Gihad participent. Quae ne fiant, quomodo prohiberi possit, nemo in Germania non ignorare videtur. 2014.12.12Einerseits will die deutsche Regierung die Kurden in ihrem Kampf gegen den Islamischen Staat unterstützen, andererseits versuchen viele deutsche oder in Deutschland groß gewordene Jugendliche den Islamischen Staat zu unterstützen. Dieser Widerspruch wird bisher in Syrien und im Irak ausgetragen, hoffentlich nicht bad in Deutschland selbst. Einerseits kündigt die Verteidigungsministerin an, am Anfang nächsten Jahres ungefähr hundert Soldaten zu schicken, die die Kämpfer der kurdischen Peschmerga im Gebrauch der von Deutschland gelieferten Waffen ausbilden sollen, andererseits sind ungefähr 600 Jugendliche (wenn nicht 2000) auf dem Weg nach Syrien, um am Dschihad teilzunehmen. Wie man dies verhindern kann, scheint in Deutschland keiner genau zu wissen.
[Cic.off.2,8,2] Contra autem omnia disputantur a nostris, quod hoc ipsum probabile elucere non possit, nisi ex utraque parte causarum esset facta contentio. Cic.off.2,8,2Gegen alles aber spricht unsere Schule, weil eben dieses Wahrscheinliche nicht wohl ans Licht kommen kann, wenn man nicht die Gründe von beiden Seiten gegeneinander hält.
Nam, sive honestum solum bonum est, ut Stoicis placet, sive, quod honestum est, id ita summum bonum est, quemadmodum Peripateticis vestris videtur, ut omnia ex altera parte collocata vix minimi momenti instar habeant, dubitandum non est, quin numquam possit utilitas cum honestate contendere. Cic.off.3,11,2Denn mag die Sittlichkeit das einzige Gut sein, wie die Stoiker annehmen, oder mag sie, was eure peripatetischen Schule vertritt, so ausschließlich das höchste Gut sein, dass alles ihr gegenüber kaum einen Schatten von Gewicht hat, so ist es unzweifelhaft, dass sich der Nutzen nie mit der Sittlichkeit messen darf.
Ut, si unum quodque membrum sensum hunc haberet, ut posse putaret se valere, si proximi membri valitudinem ad se traduxisset, debilitari et interire totum corpus necesse esset, sic, si unus quisque nostrum ad se rapiat commoda aliorum detrahatque, quod cuique possit, emolumenti sui gratia, societas hominum et communitas evertatur necesse est. Cic.off.3,22,1Wie unser ganzer Körper geschwächt und zerstört werden müsste, wenn jedes Glied glaubte es könne stark und gesund bleiben, wenn es die Gesundheit des Nachbargliedes an sich ziehe, ebenso wäre in dem Fall, dass der einzelne Mensch die Vorteile anderer sich zueignet und seines Vorteils wegen, was er könne, ihnen wegnähme, die Vernichtung der menschlichen Gesellschaft und Gemeinschaft unvermeidlich.
Itemque magis est secundum naturam, pro omnibus gentibus, si fieri possit, conservandis aut iuvandis, maximos labores molestiasque suscipere imitantem Herculem illum, quem hominum fama beneficiorum memor in concilio caelestium conlocavit quam vivere in solitudine non modo sine ullis molestiis sed etiam in maximis voluptatibus, abundantem omnibus copiis, ut excellas etiam pulchritudine et viribus. Cic.off.3,25,1Ebenso wäre es der Natur gemäßer, nach dem Beispiel des Herakles, den die Sage im Andenken an seine Verdienste unter die Götter versetzt hat, zur Erhaltung und Unterstützung der Menschheit, wenn es möglich wäre, die größten Strapazen und Mühen auf sich nehmen, als in der Einsamkeit, nicht nur ohne jede Beschwerde, sondern sogar im höchsten Genuss zu leben und dazu noch Reichtum, Schönheit und Kräfte in vollstem Maß zu besitzen.
Quid? si Phalarim, crudelem tyrannum et immanem, vir bonus, ne ipse frigore conficiatur, vestitu spoliare possit, nonne faciat? Cic.off.3,29,3Wie aber? Wenn der rechtschaffene Mann einem Phalaris, einem grausamen und unmenschlichen Tyrannen, die Kleider ausziehen, und sich selbst dadurch vor dem Erfrieren sichern könnte, sollte er es nicht tun dürfen?
[Cic.rep.10092] quam ob rem neque sapientis esse accipere habenas cum insanos atque indomitos impetus volgi cohibere non possit, neque liberi cum inpuris atque inmanibus adversariis decertantem vel contumeliarum verbera subire, vel expectare sapienti non ferendas iniurias: Cic.rep.1,9Aus diesem Grund sei es weder weise, die Zügel zu ergreifen, da man die tolle und unbändige Leidenschaft des Pöbels doch nicht bändigen könne; noch anständig, sich mit verächtlichen und rohen Gegnern herumzubalgen und dabei entweder sich höhnender Misshandlung auszusetzen oder sich Kränkungen bloßzustellen, die der Weise nicht an sich kommen lassen dürfe.
[Cic.rep.10102] quasi vero maior cuiquam necessitas accidere possit quam accidit nobis; in qua quid facere potuissem, nisi tum consul fuissem? Cic.rep.1,10Als ob es für jemanden eine zwingendere Notwendigkeit geben könnte, als es sie für mich gab! Was hätte ich in jenem Fall tun können, wenn ich nicht Konsul gewesen wäre?
'Si immensum imperii corpus stare ac librari sine rectore posset, dignus eram, a quo res publica inciperet: nunc eo necessitatis iam pridem ventum est, ut nec mea senectus conferre plus populo Romano possit quam bonum successorem, nec tua plus iuventa quam bonum principem. sub Tiberio et Gaio et Claudio unius familiae quasi hereditas fuimus: loco libertatis erit, quod eligi coepimus; et finita Iuliorum Claudiorumque domo optimum quemque adoptio inveniet. Tac.hist.1,16,1."Könnte dieser unermessliche Reichskörper ohne Lenker bestehen und im Gleichgewicht erhalten werden, so wäre es billig, dass mit mir der Freistaat begänne. Nun aber hat schon längst der Zwang der Verhältnisse es dahin gebracht, dass ich in meinem Alter dem römischen Volk nicht mehr bieten kann als einen guten Nachfolger, und du, ein junger Mann, nicht mehr als einen guten Regenten. Unter Tiberius, Gaius und Claudius waren wir gleichsam das Erbteil einer Familie; als Ersatz der Freiheit kann es gelten, dass mit uns das Wahlreich begonnen hat; nachdem das Haus der Julier und Claudier erloschenen ist, wird die Adoption den jeweils Besten auffinden.
[Cic.Tusc.1,6] in quo eo magis nobis est elaborandum, quod multi iam esse libri Latini dicuntur scripti inconsiderate ab optimis illis quidem viris, sed non satis eruditis. fieri autem potest, ut recte quis sentiat et id quod sentit polite eloqui non possit; sed mandare quemquam litteris cogitationes suas, qui eas nec disponere nec inlustrare possit nec delectatione aliqua allicere lectorem, hominis est intemperanter abutentis et otio et litteris. itaque suos libros ipsi legunt cum suis, nec quisquam attingit praeter eos, qui eandem licentiam scribendi sibi permitti volunt. quare si aliquid oratoriae laudis nostra attulimus industria, multo studiosius philosophiae fontis aperiemus, e quibus etiam illa manabant. Cic.Tusc.1,6Hierbei muss ich um sie so mehr Sorgfalt anwenden, weil ich höre, dass schon manche lateinische Schriften vorhanden sind, die mit Unbedacht verfasst wurden, von zwar wohlmeinenden, aber nicht genug gebildeten Männern Kann ja doch der Fall sein, dass einer richtig denkt, ohne deswegen im Stande zu sein, was er denkt, geschmackvoll auszudrücken. Übrigens, seine Gedanken in Büchern niederzulegen, ohne die Gabe eines geordneten, deutlichen und durch Reiz den Leser anziehenden Vortrages, heißt Zeit und Schreibkunst ohne Maß missbrauchen. Drum lesen solche Menschen ihre Bücher auch nur selbst mit ihren Anhängern, und niemand nimmt sie zur Hand außer denjenigen, die dieselbe Freiheit zu schreiben sich gestattet wissen wollen. Daher will ich, wenn ich etwas zum Rednerruhm durch meine Tätigkeit beigetragen habe, nun noch viel sorgfältiger die Quellen der Philosophie öffnen, woraus auch jenes geflossen ist.
[Cic.Tusc.1,14] Quasi non necesse sit, quicquid isto modo pronunties, id aut esse aut non esse! an tu dialecticis ne imbutus quidem es? in primis enim hoc traditur: omne pronuntiatum (sic enim mihi in praesentia occurrit ut appellarem axioma, —utar post alio, si invenero melius) id ergo est pronuntiatum, quod est verum aut falsum. cum igitur dicis: 'miser M.Crassus', aut hoc dicis: 'miser est Crassus', ut possit iudicari, verum id falsumne sit, aut nihil dicis omnino. Age, iam concedo non esse miseros, qui mortui sint, quoniam extorsisti, ut faterer, qui omnino non essent, eos ne miseros quidem esse posse. quid? qui vivimus, cum moriendum sit, nonne miseri sumus? quae enim potest in vita esse iucunditas, cum dies et noctes cogitandum sit iam iamque esse moriendum? Cic.Tusc.1,14Als ob nicht, was du auf jene Weise ausspricht, entweder sein, oder nicht sein müsste. Bist du nicht einmal mit den Elementen der Logik bekannt? Denn da heißt es so gleich von Anfang: jeder Ausspruch (dieser Ausdruck fällt mir im Augenblick für Axiom ein; find ich einen besseren, so will ich nachher diesen gebrauchen) ist entweder wahr oder falsch. Wenn du also sagst: der unglückliche Macus Crassus, so sagst du entweder: ,Marcus Crassus ist unglücklich, damit beurteilt werden kann, ob dies wahr oder falsch ist, oder du sagst überhaupt nichts. – Nun gut, ich will es zugeben, die Toten seien nicht unglücklich, weil du mir das Geständnisses ab zwei angst, wer überhaupt nichts sei, könne auch nicht unglücklich sein. Aber wie? Wir, die wir leben und sterben müssen, sind wir nicht unglücklich? Denn welchen Reiz bietet das Leben noch dar, wenn man Tag und Nacht denken muss, jeden Augenblick könnte der Tod nahen. –
[Cic.Tusc.1,61,4] quae possunt verborum, quae rerum ipsarum esse vestigia, quae porro tam inmensa magnitudo, quae illa tam multa possit effingere? Cic.Tusc.1,61,4Welche Spuren können von Worten, welche von den Dingen selbst zurückbleiben? Was setzte das endlich für eine unermessliche Größe voraus, um all das viele abzubilden?
Unde igitur ordiar? an eadem breviter attingam, quae modo dixi, quo facilius oratio progredi possit longius? Cic.Tusc.2,42,5Wo soll ich nun beginnen? Soll ich, was ich eben sagte, noch einmal kurz berühren, um den Fortgang meiner Rede zu erleichtern?
Ut enim fit in proelio, ut ignavus miles ac timidus, simul ac viderit hostem, abiecto scuto fugiat, quantum possit, ob eamque causam pereat non numquam etiam integro corpore, cum ei, qui steterit, nihil tale evenerit, sic, qui doloris speciem ferre non possunt, abiiciunt se atque ita adflicti et exanimati iacent; qui autem restiterunt, discedunt saepissime superiores. Cic.Tusc.2,54,1Denn wie in der Schlacht der träge und feige Soldat beim ersten Anblick des Feindes den Schild wegwirft und aus allen Kräften flieht und deswegen bisweilen unverletzt umkommt, während dem, der Stand hält, nichts dergleichen passiet, so wirft sich, wer den Anblick des Schmerzes nicht ertragen kann, selbt weg und liegt so mut- und kraftlos; wer aber dagegen hält, bleibt sehr oft Sieger.
[Cic.Tusc.3,5,3] Qui vero probari potest, ut sibi mederi animus non possit, cum ipsam medicinam corporis animus invenerit, cumque ad corporurn sanationem multum ipsa corpora et natura valeat nec omnes, qui curari se passi sint, continuo etiam convalescant, animi autem, qui se sanari voluerint praeceptisque sapientium paruerint, sine ulla dubitatione sanentur? Cic.Tusc.3,5,3Wie ließe sich aber nachweisen, dass die Seele sich selbst nicht heilen könne, da sie es ist, die auch die Heilkunst des Körpers erfand? Überdies trägt zur Genesung des Körpers viel der Körper selbst und die Natur bei und doch gesunden nicht sofort auch alle, die sich heilen lassen wollen; die Seelen dagegen, die sich geheiligt wissen wollen und den Vorschriften der Weisen gehorchen, werden ohne allen Zweifel gesund.
Sed est, isdem de rebus quod dici possit subtilius, si prius Epicuri sententiam viderimus. Cic.Tusc.3,32,1Doch über denselben Gegenstand ist ein schärferes Urteil möglich, wenn wir zuvor Epikurs Ansicht betrachtet haben.
Nihil est enim, quod tam optundat elevetque aegritudinem quam perpetua in omni vita cogitatio nihil esse quod non accidere possit, quam meditatio condicionis humanae, quam vitae lex commentatioque parendi, quae non hoc adfert, ut semper maereamus, sed ut numquam. Cic.Tusc.3,34,2Denn nichts hemmt und erleichter den Kummer so sehr, als im ganzen Leben fortdauernd der Gedanke, es gebe nichts, was nicht passieren könne; als das Bedenken des menschlichen Geschicks; als die Einübung in die Notwendigkeit, dem Gesetz des Lebens zu gehorchen, was nicht zur Folge hat, dass wir immer, sondern dass wir niemals traurig sind.
Habes formam Epicuri vitae beatae verbis Zenonis expressam, nihil ut possit negari. Cic.Tusc.3,38,3Hier hast du einen Umriss von Epikurs seligem Leben, mit Zenons Worten gezeichnet, so dass sich nichts davon abstreiten lässt.
Sensim enim et pedetemptim progrediens extenuatur dolor, non quo ipsa res immutari soleat aut possit, sed id, quod ratio debuerat, usus docet, minora esse ea, quae sint visa maiora. Cic.Tusc.3,54,4Denn allmählich und stufenweise lässt mit der Zeit der Schmerz nach; nicht als ob die Sache selbst sich ändere oder das auch nur könne, sondern was die Vernunft hätte sollen, das lehrt die Gewohnheit: dass geringer ist, was größer erschien.
Et mihi quidem videtur idem fere accidere is, qui ante meditantur, quod is, quibus medetur dies, nisi quod ratio quaedam sanat illos, hos ipsa natura intellecto eo, quod rem continet, illud malum, quod opinatum sit esse maxumum, nequaquam esse tantum, ut vitam beatam possit evertere. Cic.Tusc.3,58,5Und so scheinen mir, diejenigen, die zuvor darüber nachdenken, in derselben Lage zu sein wie diejenigen, die die Zeit heilt: außer, dass jene die Vernunft heilt, diese die Natur selbst, indem sie das Wesentliche erkennen: das in der Vorstellung größte Übel, ist durchaus nicht so groß, dass es das selige Leben zerstören könne.
Quid melius quam "fortunam exiguam intervenire sapienti"? sed hoc isne dicit, qui, cum dolorem non modo maxumum malum, sed solum malum etiam dixerit, toto corpore opprimi possit doloribus acerrumis tum, cum maxime contra fortunam glorietur? Cic.Tusc.5,26,5Was besser als: "wenig Einfluss habe das Glück auf den Weisen". Aber sagt das nicht der, der, da er den Schmerz nicht nur für das höchste Übel, sondern sogar für das einzige Übel erklärte, am ganzen Körper von den heftigsten Schmerzen gerade dann niedergedrückt werden könnte, wann er sich am meisten gegen das Glück rühmt?
Atque earum quaeque suum tenens munus, cum in disparis animantis vitam transire non possit, manet in lege naturae. Cic.Tusc.5,38,3Und von diesen bleibt jedes bei seiner Bestimmung, da es nicht in das Leben eines andersartigen Wesens übergehen kann, und folgt so dem Gesetz der Natur.
An dubium est, quin nihil sit habendum in eo genere, quo vita beata compleatur, si id possit amitti? Cic.Tusc.5,40,4Kann es zweifelhaft sein, dass nichts zu dem zu rechnen ist, was das glückselige Leben ausmacht, wenn es verloren werden kann?
Qui autem illam maxume optatam et expetitam securitatem—securitatem autem nunc appello vacuitatem aegritudinis, in qua vita beata posita est—habere quisquam potest, cui aut adsit aut adesse possit multitudo malorum? Cic.Tusc.5,42,1Wie kann aber einer jene so sehr gewünschte und erstrebte Sicherheit haben – ich verstehe unter Sicherheit jetzt Freiheit von Kummer, worin das glückselige Leben enthalten ist – wenn ihm zur Seite eine Menge von Übeln entweder steht, oder stehen kann?
Qualia igitur ista bona sunt, quae qui habeat miserrimus esse possit? Cic.Tusc.5,45,2Was sind das also für Güter, die man haben, und ganz elend sein kann?
omitto divitias—quas cum quivis quamvis indignus habere possit, in bonis non numero; quod enim est bonum, id non quivis habere potest -, Cic.Tusc.5,46,2ich rede nicht von Reichtum, den ich nicht unter die Güter zähle, weil ihn jeder, auch noch so Unwürdige, haben kann; denn was gut ist, das kann nicht jeder haben;
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15.03.2015 Fabula politica (extrema pars adhuc deest, ut nondum constet, utrum comoedia an tragoedia agatur):
Prologus:
Wolgangus Schäuble (die Iovis vesperi): "Quoniam, quid accidat, ad tempus a nullo nisi a Graecis decerni potest neque nos pro certo scimus, quid viri in Graecia responsiabiles facturi sint, nemo Graeciam omnibus invitis fortuna adversa zonam Euronis deserturam esse excludere potest."
Actus I:
Varoufakis (Comi versans interrogatus): "Wolfgango Schäuble ex hoc amoenissimo loco respondere nolim."
Panos Kammenos: "Sunt, qui nos ad amussim ex Euronis zona extrudere velint." - "Istud est bellum psychologicum, et Schäuble relationes inter nostras res publicas veneno imbuit." - "Nos Graeci non ignoramus Schäuble olim ab suae partis administratione repulsum esse, quod corruptione implicatus erat." - "Si nostra civitas ex zona Euronis expellitur, omnia pacta erunt irrita, neque iam obligati erimus, ut fugitivos in terram, quo primo advenerint, recipiamus." - "Si Graecia displodetur, deinceps Hispania, tum Italia, denique Germania. Deverticulum nobis intra Euronem inveniendum est."
Actus II:
Martinus Schulz: "Coalitionem factionis sinistrae cum istis dextropopulistis vitiosam puto." - "Elephantus ille inter catillos et potoria saeviens comparatus cum illo Kammenos mihi subtilis diplomates videtur."
Actus III:
Tsipras: "Nos nostram partem exsequemur sociosque nostros suam partem contributuros esse exspectamus."
Actus IV:
Jeroen Dijsselbloem: "Hic est magna vis verborum, quae nihil conducit."
Petrus Moscovici: "Grexitus, qui dicitur, catastrophae persimilis sit: Si una tantummodo res publica hanc unionem relinquet, mercatus actutum quaerent, quae terra proxima secutura sit, quod initium exitii esse possit."
Actus V:
Varoufakis: "Parati sumus ad effectum nonnullarum promissionum, quas comitiis habendis fecimus, differendum, ut socii nostri nobis confidere possint."
Epilogus:
Marcellus Fratscher: "Athenae instrumentum ignem eructans in manibus tenentes in repositorio pulveris pyrii sedent." lc201503
10.04.2015 Christina Lagarde, quae Internationali Aerario Monetario (IWF) praesidet, periculum indicat, ne nova et gravis crisis nummaria mundana fieri possit. Causas esse usuras constanter levissimas vel negativas ac nimiae varietates pretii monetarii. Praeterea rerum oeconomicarum incrementum, imprimis terrarum oeconomice nondum adultarum atque in ipso limine stantium, nimis esse exiguum. In maiora discrimina et Russiam et Brasiliam et nonnullas proximi Orientis regiones vocatas esse protulit. lc201504
06.05.2015 In Britannia ultimus dies ante generales electiones adest. Artifices demoscopici nullam ex tribus partibus tot suffragia accepturam esse, ut sola novum regimen formare possit, augurantur: neque primarius David Cameron, qui plebiscitum, num Britannia in Europaea Unione permaneat, er cunctis civibus futura meliora promittit, neque Eduardus Miliband, delegatus Factionis Laboris, qui, ut operarii primas agant, evincere vult, neque liberalis Nicolaus Clegg, qui stabilitatem ac decentiam primo loco ponit. lc201505In Britannien ist heute der letzte Tag vor den Wahlen. Die Demoskopen sagen voraus, dass keine der drei Parteien so viele Stimmen bekommt, dass sie allein die Regierung bilden kann: weder der Premier David Cameron, der eine Volksbefragung, ob Britannien in der EU bleiben soll, und allgemein eine bessere Zukunft verspricht, noch der Labour-Abgeordnete Ed Miliband, der durchsetzen will, dass die Arbeiter die Hauptrolle spielen, noch der Liberale Nick Clegg, der Stabilität und Schicklichkeit an die erste Stelle rückt.
18.05.2015 Aerarium Monetarium Internationale (IWF), ut in perscriptione cuiusdam sessionis quamvis secreta in Britannicis mediis publicata legitur, timet, ne Graecia, nisi, ut versura solvere possit, recentibus pecuniis adiuvatur, mox aes alienum et salaria et pensiones non iam dissolvere valeat. Duplum hoc loco quaeritur: Primum, cur haec enuntiatio pervagata secreta esse putabatur? Deinde: quis tandem hoc iam saepe auditum, numquam autem factum crediderit? lc201505Der Internationale Währungsfond (IWF) fürchtet, wie man in einem Sitzungsprotokoll, dass trotz höchster Geheimnisstufe in britischen Medien veröffentlicht wurde, liest, dass Griechenland, wenn ihm nicht mit frischem Geld geholfen wird, so dass es damit seine alten Schulden bezahlen kann, bald seine Außenstände, Gehälter und Pensionen nicht mehr begleichen kann. Hier stellen sich uns zwei Fragen: Erstens, warum galt diese allseits bekannte Meldung als geheim? Zweitens, wer eigentlich dürfte noch glauben, was er schon oft gehört hat, was aber noch nie geschehen ist?
30.05.2015 David Cameron se suis suffragatoribus diiudicationem, utrum Britannia de Europaea Unione exeat an immanere pergat, tribuere astute promisit atque Unionem dicit reformandam esse, ut Britanniae exitus (breviter Brexitus) prohiberi possit. Quare id temporis nonnullas urbes Europae capitales circumlustrat, ut sua proposita, quamquam ipse non tam diligenter, quid velit, tenere videtur neque quicquam dicit nisi locos communes, in collegarum notitiam perferat. Urbibus Lutetia, Haga, Varsovia a tergo relictis die Veneris Berolini cum cancellaria Merkel congressus est. Quae animo in quasdam res in melius mutandas propenso utens et paratam se ad deliberationes cum Britannis habendas praebens facile se expedivit. Ceterum mihi iam dudum certae regulae exeundi definiendae esse videntur, ne quis suo proprio compendio serviens exitum minitans ceteris vim afferre possit. lc201505David Cameron hat, seinen Wählern schlau versprochen, ihnen die Entscheidung zu überlassen, ob Britannien aus der Europäischen Union ausscheiden oder weiterhin darinbleiben soll, und behauptet, die Union müsse reformiert werden, um einen Austritt Britanniens (kurz Brexit) zu verhindern. Daher bereist er zur Zeit einige Hauptstädte Europas, um seinen Amtskollegen seine Vorstellungen bekannt zu machen, obwohl er selbst nicht so genaus zu wissen scheint, was er will, und nur Germeinplätze von sich gibt. Nachdem er aus Paris, Den Haag und Warschau abgereist war, traf er am Freitag in Berlin mit Kanzlerin Merkel zusammen. Diese zog ihren Kopf aus der Schlinge, indem sie sich Verbesserungen geneigt und zu Verhandlungen mit den Briten bereit zeigte. Im übrigen halte ich es schon lange für erforderlich, feste Regeln eines Austritts zu definieren, damit keiner auf der Suche nach seinem eigenen Vorteil die übrigen mit der Drohung seines Austritts erpressen kann.
08.06.2015 In Turcia gubernans factio AKP maioritatem suffragorum amisisse et coalitione ad regimen formandum indigere videtur. Neutiquam maioritatem duarum partium assequetur, ut sua sponte constitutionem praesidentalem instituere possit. Eventu electionum praeses Erdogan eiusque factio tractim tacti esse aestimantur. lc201506In der Türkei scheint die regierende AKP die Mehrheit der Stimmen verloren zu haben und zur Regierungsbildung eine Koalition eingehen zu müssen. Keinesfalls wird sie eine Zweidrittelmehrheit erzielen, so dass sie aus eigener Kraft eine Präsidialverfassung einrichten könnte. Der Ausgang der Wahl wird als Ohrfeige für Präsident Erdogan und seine Partei gewertet.
28.07.2015  Praeses Baracus Obama ex Kenia in Aethiopiam iter perrexit. Ibi, quae inter se repugnantia sibi proposuit, non facile persolvet. Nam ex hac parte iura hominum in Aethiopia, quae propemodum imperiose regitur, non ita respiciuntur, ut praeses Americanus hanc rem silentio praeterire possit, illinc cooperationem et societatem Aethiopum ad tromocratiam imprimis in Somalia debellandam expetit. At Hailemariam Desalegn, Aethiopicus administer primarius, se non multum in re publica a praeside Obama dissentire dixit et res se melius habere et progredi, quam publice describerentur. Sermones inciderunt etiam de Somalia, ubi islamistica militia Al-Shabaab suam sedem habet et pridie diruptione bombae autoraedariae quindecim homines interfecti erant, et de Sudania Australi, ubi pax, si aliqua pax, fragilissima est. Colloquia de Sudania hodie maiore coetu vicinorum moderatorum continuabuntur. lc201507Präsident Barack Obama ist aus Kenia nach Äthiopien weitergereist. Dort wird er seine in sich widersprüchliche Aufgabe nicht leicht lösen können: Denn einerseits werden in Äthiopien, das nahezu autoritär regiert wird, die Menschenrechte nicht so respektiert, dass der amerikanische Präsident dieses Thema stillschweigend übergehen könnte; andererseits wünscht er Bündnis und Zusammenarbeit mit den Äthiopiern im Kampf gegen den Terrorismu8s, besonders in Somalia. Aber der äthiopische Ministerpräsident Hailemariam Desalegn behauptete er sehe keinen großen Unterschied zwischen seinen politischen Anschauungen und denen von Präsident Obama, und die Dinge verhielten und entwickelten sich besser, als sie in der Öffentlichkeit dargestellt würden. Die Gespräche bezogen sich auch auf Somalia, wo die islamistische Al-Shabaab-Miliz zu Hause ist und tags zuvor durch eine Autobombe 15 Menschen getötet worden waren, und auf den Süd-Sudan, wo der Frieden, wenn es überhaupt Frieden ist, höchst brüchig ist. Die Gespräche über den Sudan werden heute im größerem Kreis benachbarter Politiker fortgesetzt.
31.07.2015  Vix curatores "Europaearum Institutionum" Athenis de condicionibus tertiae sarcinae auxiliaris constringendae agunt, et Aerarium Monetarium Internationale (IWF) se scepticum et dubitantius praebet, quod Graecorum capacitatem debitorum renumerandorum attinet, neque se a principio partem habiturum esse significat: Se novorum consiliorum rationes adhuc constitutas non suffecturas esse aestumare. Ut postea suam partem suscipere possit, oportere et Graecos demonstrare se paratos esse omnes reformationes ad effectum perducere et participes eurozonae paratos esse se Graecis aliquid allevamenti pecuniarum restituendarum praebere, aut deminutionem aeris alieni aut prolationem dierum. lc201507Kaum verhandeln die Vertreter der "Europäischen Institutionen" in Athen über die Bedingungen des dritten Hilfspaketes, da zeigt sich der Internationale Währungsfond (IWF) skeptisch und ziemlich zurückhaltend, was die Schuldentragfähigkeit der Griechen angeht, und gibt zu erkennen, dass er nicht von Anfang an dabei sein werde. Er glaube, dass die bisher beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen. Damit er später seinen Part übernehmen könne, müssten sowohl die Griechen beweisen, dass sie zur Umsetzung aller Reformen bereit seien, als auch müssten sich die Länder der Eurozone bereit finden, den Griechen irgendeine Zahlungserleichterung einzuräumen, entweder einen Schuldenschnitt oder eine Verlängerung der Zahlungsfrist.
14.08.2015  Nocte diebus Iovis et Veneris interposita parlamentariis Graecis de reformationibus decernendum erat, quas conficere debent, ut recentia credita ab Europaeis praebitoribus recipiant. Veneris die mane innotuit eos strepitibus et tumultibus editis ad condiciones, quas homines experti et Europaearum institutionum et Graecorum exarantes suis mandatoribus proposuerant, accessisse. Sed res nondum in vado et tranquillo esse videtur. Nam hinc Germanicus administer a rebus nummariis exceptiones postulare neque condiciones immutatas approbaturus esse videtur, illinc Aerarium Monetarium Internationale (IWF), ut collectanea auxiliaria participare possit, postulat, ut aeri alieno Graecorum subveniatur, quod Germani recusant. Jeroen Dijsselbloem, praeses gregis Euronis, administros nummarios ad colloquia Veneris die habenda Bruxellas invitavit. lc201508In der Nacht von Donnerstag auf Freitag mussten die griechischen Parlamentarier über die Reformen abstimmen, die sie umsetzen müssen, um frische Kredite von den europäischen Geldgebern zu erhalten. Am Freitag Morgen wurde bekannt, dass sie nach tumultartigen Szenen, den Bedingungen zugestimmt haben, die die Experten der Europäischen Institutionen und der Griechen ausgearbeitet und ihren Auftraggebern vorgeschlagen hatten. Doch scheint das Ganze noch nicht in trockenen Tüchern zu sein. Denn einerseits scheint der deutsche Finanzminister Vorbehalte anzumelden und den Vorschlägen nicht ohne Änderung zustimmen zu wollen, anderseits fordert der Internationale Währungsfond (IWF), den Griechen, damit er sich dem Hilfspaket beteiligen kann, Schuldenerleichterung zu gewähren, was Deutschland ablehnt. Jeroen Dijsselbloem, der Präsident der Eurogruppe, hat die Finanzminister für Gespräche am Freitag nach Brüssel eingeladen.
06.09.2015  Nemo dubitat, quin, cum undetriginta medici, sanatores, homoeopathici in unum locum, ut suas rationes medendi inter se communicent, conveniant, nusquam terrarum plus salutis et sanitatis inveniri possit quam in eorum conventu. Minime gentium! Die Veneris in oppidulum, cui nomen Handeloh, undeviginti huius artis curatores convenerant. Sed non nimio temporis peracto omnes convulsionibus vexati ac vadis destituti, inaffabiles atque auxilii egentes humi iacentes palpitabant. Siphonariis graviter conitendum erat, ut omnes in valetudinarium deferrent. Quibus drogis se experti sint, adhuc ignotum. Res, utcumque se habeat, in omnes partes infeliciter tentata est. Custodes publici non legitimum drogarum usum suspicantes quaestionem in aegrotos medicatores habebunt. lc201509Niemand zweifelt, dass sich, wenn 29 Ärzte, Heilpraktiker und Homöopathen zusammenkommen, um sich über ihre Heilmethoden auszutauschen, nirgendwo in der Welt mehr Gesundheit und Heilung finden lässt als an ihrem Tagungsort. Weit gefehlt! Am Freitag hatten sich in dem Städtchen Handeloh 29 Vertreter dieser Kunst getroffen. Aber es war nicht allzu viel Zeit vergangen, als alle unter schweren Krämpfen den Boden unter den Füßen verloren, und unansprechbar und hilflos am Boden zuckten. Die Feuerwehr musste schwer arbeiten, um alle ins Krankenhaus zu schaffen. An welchen Drogen sie sich versucht hatten, ist noch unbekannt. Wie auch immer, der Versuch ist in jeder Hinsicht gescheitert. Die Polizei vermutet unerlaubten Drogenmissbrauch und wird ein Ermittlungsverfahren gegen die kranken Gesundmacher einleiten.
02.10.2015  Russicae copiae aeriae etiam altero die, hesterno die Iovis, ictus aerios in Syria exsecutae sunt, quos Americani indiscriminatos esse eis vitio dant. Sergius Lavrov, Russicus administer a defensione, criminationes, quas occidentales politici obiurgant, repellebat: Russos dixit neque praesidem Assad a Syriaca oppositione defendere et eadem destinata petere, atque internationalis ab Americanis ducta coalitio. Ioannes Stoltenberg autem, secretarius generalis Natonis, sollicitus est, quod Russi ne minime quidem collisiones cum Americanis praecavere conati essent. Etiam Irani iam aliquot centum milites in Syriam septentrionalem, ut copias Syriacas adiuvarent, submisisse dicuntur. Sin eveniet, ut etiam siiticus et militaris grex Hizbollah ex Libano auxilatum succurrat, verendum est, ne vix quisquam perspicere possit, quis quocum quid quem ad finem faciat, nisi forte, ut nuntiatur, praeses Assad una cum Iranis et Russis et Hizbollah pedestrem oppugnationem in Syria septentrionali instruere intendit. Tum Russos non indiscrete, sed conserte contexteque agere apparebit. lc201509Die russische Luftwaffe führte auch am zweiten Tag, am gestrigen Donnerstag, Luftschläge in Syrien aus, die ihnen die Amerikaner als wahllos ankreiden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow versuchte, die Vorwürfe, die westliche Politiker erheben, zurückzuweisen: Die Russen würden einerseits nicht Präsident Assad gegen die syrische Opposition verteidigen, und andererseits keine anderen Ziele angreifen als die von den Amerikanern geführte internationale Koalition. Der Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg, zeigte sich besorgt, dass die Russen nicht den geringsten Versuch unternommen hätten, Zusammenstöße mit den Amerikanern zu vermeiden. Auch die Iraner sollen schon hunderte Soldaten zur Unterstützung der syrischen Truppen nach Nordsyrien entsandt haben. Wenn sich herausstellt, dass auch der militärische Arm der schiitischen Hizbollah aus dem Libanon zu Hilfe eilt, wird wohl kaum mehr einer den Durchblick haben, wer mit wem was in welcher Absicht tut. Es sei denn dass, wie gemeldet wird, Präsident Assad zusammen mit den Iranern, Russen und der Hizbollah in Nordsyrien eine Bodenoffensive durchzuführen vorhat. Dann wird sich herausstellen, dass die Russen nicht wahllos handeln, sondern genau aufeinander abgestimmt.
13.10.2015  Horatius Seehofer, Bavaricus minister princeps, postquam, quod ad profugos recipiendos pertinet, primum regimini foederali, nisi officium suae civitatis tuendae expleret, vindicationes minitatus est, nunc colloquiis die Lunae habitis inter Unionis partes zonas transitorias instituendas esse convenisse pronuntiat. Tales zonae coniunctae cum aeriportibus in usu sunt atque eo spectant, ut ipso adventu cognosci possit, num quis advena ius manendi habeat aut iter aliquo pergere aut reverti debeat. Etiam Petrus Altmaier, cui profugi curae sunt, res ita ordinatum iri et cis unam septimanam consilium exarandum esse affirmat, quomodo hae zonae ad effectum perduci possent. Repraesentantes oppositarum partium tales zonas et legitimas et practicabiles esse addubitantes vehementer respuunt. Heiko Maas, sociodemocraticus minister ab iure, tales zonas "zonas comprehensivas in interfinio" esse denuntiat. Placabilius se gerit Yasmin Fahimi, secretaria Sociodemocratarum, quae magna dubitatione mota se dedoctum iri sperat. lc201509Nachdem der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer in der Flüchtlingsproblematik zunächst der Bundesregierung, falls sie ihrer Pflicht, sein Land zu schützern, nicht nachkomme, mit Notwehrmaßnahmen gedroht hat, gibt er jetzt bekannt, die Unionsparteien hätten sich am Montag in Gesprächen darauf verständigt, Transitzonen einzurichten. Solche Zonen sind in Verbindung mit Flugplätzen üblich und zielen darauf ab, gleich bei der Ankunft festzustellen, ob ein Ankömmling ein Bleiberecht habe oder sonstwohin weiterreisen oder zurückkehren müsse. Auch der Flüchtlingskoordinator Peter Altmaier versichert, dass eine solche Regelung durchgeführt werde und innerhalb einer Woche ein Plan zu erarbeiten sei, wie diese Zonen realisiert werden könnten. Vertreter der Oppositionsparteien bezweifeln, dass solche Zonen sowohl rechtlich statthaft als auch praktisch umsetzbar seien und lehnen sie deswegen ab. Der sozialdemokratische Justizminister nennt sie "Haftzonen im Niemandsland". Versöhnlicher äußert sich die Parteisekrätätin der SPD, Yasmin Fahimi, die von großen Zweifeln erfüllt doch hofft, eines Besseren belehrt zu werden.
16.10.2015  Conventus foederalis Germaniae hesterno die Iovis (CDLXXV legatis adsentientibus, LXVIII refutantibus, LVI indifferentibus) legem constituit, qua legati praxin asyli petendi et decernendi accelerari posse sperant. Imprimis intenditur, ut numerus profugorum imminuatur. Auxilium pecuniarium asylum petentibus adhuc praebitum resecabitur. Praeterea Kosovia, Albania, Macedonia securae civitates declaratae sunt. Nova lex eo spectat, ut profugis, quibus in sua patria de incolumitate et vita timendum est, fides publica detur, et ii, qui nulla probabili causa veniunt, celerius remittantur. Consilio foederatarum civitatum hodie novae legi assentiendum est, ut post quindecim dies rata esse possit. lc201509Der deutsche Bundestag hat am gestrigen Sonnerstag (mit 475 Jastimmen, 68 Neinstimmen und 56 Enthaltungen) ein Gesetz beschlossen, von dem die Abgeordneten erwarten, dass es die Beantragung von und die Entscheidung über Asyl beschleunigt. Insbesondere ist die Absicht, die Zahl der Flüchtlinge zu verringern. Die Geldzuwendung, die den Asylsuchenden bisher gewährt wurde, wird gekürzt. Außerdem wurden der Kosovo, Albanien und Makedonien zu sicheren Ländern erklärt. Das neue Gesetz verfolgt das Ziel, Flüchtlingen, die in ihrer Heimat um Leib und Leben fürchten müssen, staatlichen Schutz zu gewähren, und diejenigen, die ohne plausiblen Grund kommen, schneller zurückzuschicken. Der Bundestag muss heute dem neuen Gesetz zustimmen, damit es in 14 Tagen in Kraft treten kann.
30.10.2015  Iterum administri rerum exteriorum Foederatae Americae, Russiae, Turciae, Arabiae Saudianae hodierno die Veneris Viennam conveniunt, ut, postquam quidam iam pridie seorsum sermocinati sunt, disceptent, quomodo Syriacum bellum civile componi possit. Primum Irani Americanis consentientibus colloquiis intererunt. In summa circiter viginti civitatum repraesentantes exspectantur. Legati Syriacorum rebellium vel Syriacae oppositionis non aderunt neque certum est, an non adsit vicarius quidam Syriaci praesidis. Quid singuli disceptatores sentiant, inter omnes constat, neque sit futurum, ut quispiam sententiam celeriter mutet. Quare haec congressio vix ullum fructum reddat, nisi quod rerum moderatores inter se colloquantur. Summa rei erit, quae partes bello perpetrato concedendae sint praesidi Bashar al-Assad, quem Russi atque Irani necessarium arbitrantes sustentant, ceteri autem gravissimum pacis obstaculum ducunt. lc201510Zum zweiten Mal treffen sich am heutigen Freitag die Außenminister der USA, Russlands, der Türkei und Saudiarabiens in Wien, um, nachdem einige bereits gestern Einzelgespräche geführt hatten, die Möglichkeit auszuloten, den Syrischen Bürgerkrieg zu beenden. Zum ersten Mal wird mit Zustimmung der Amerikaner der Iran an den Gesprächen teilnehmen. Insgesamt werden die Vertreter von ungefähr zwanzig Staaten erwartet. Abgesandte der syrischen Rebellen, bzw. der syrischen Opposition werden nicht da sein; auch dürfte schwerlich ein Vertreter des syrischen Präsidenten anwesend sein. Welche Positionen die einzelnen Verhandlungsführer einnehmen, ist allgemein bekannt und es dürfte nicht zu erwarten sein, dass der eine oder andere sie schnell ändert. Daher wird dieses Treffen kaum ein Ergebnis bringen, außer der Tatsache, dass die Entscheidungsträger miteinander reden. Der Knackpunkt dürfte sein, welche Rolle Präsident Baschar al-Assad nach Beilegung des Krieges spielen soll. Die Russen und Iraner halten ihn für unverzichtbar und unterstützen ihn, die übrigen aber sehen in ihm das größte Hindernis für den Frieden.
31.10.2015  Dum Viennae de pace in Syria restituenda disceptatur, constituit Americana administratio ad quinquaginta milites delectos in Syriam mittere, qui moderatos rebelles contra belligeratores Islamici Status pugnantes, quoad in acie proficerent, exercerent eisdemque consulerent et auxiliarentur. Quo consulto officialis quidamnVasingtonius Americanos suas rationes bellicas non mutare denuntiat, sed aggravare. Tamen is rerum progressus eis necopinatus accidit, qui meminerunt, Americanos nuperrime denuntiavisse se Syriacos rebelles non iam sustentaturos, sed Curdos. Illo tempore non efficaces rebelles ab inefficacibus distinguebant. Asthon Carter, Americanus administer a defensione, ante paucos dies Americanos posse Syriacis rebellibus et Curdis, si occasione data ar-Raqqa, Islamistarum caput, aggrederentur, subsidium ferre, significaverat. Tales delecti iam in Afghania gubernatores aeroplanorum pugnacium destinata edocentes se opiferos praestiterant. Quid Americani nos sperare iubeant, quid re vera intendant, quid tam parvus numerus militum efficere possit, experiendum est. Ne cum Russis concurrant! Nam facile fit, ut, qui, sicut Americani et Russi in Syria, non eosdem amicos et inimicos habeant, ipsi inimicitias inter se suscipiant. lc201510Während in Wien über die Wiederherstellung des Friedens in Syrien debattiert wurde, beschloss die amerikanische Administration, bis zu 50 Elitesoldaten nach Syrien zu schicken, die die gemäßigten Rebellen, soweit sie auf dem Schlachtfeld erfolgreich seien, in ihrem Kampf gegen die Kämpfer des Islamischen Staates zu trainieren, zu beraten und zu unterstützen. Mit diesem Entschluss, so ließ ein Offizieller aus Washington verlauten, würden die Amerikaner ihre Strategie nicht ändern, sondern intensivieren. Dennoch muss diese Entwicklung denjenigen überraschend vorkommen, die sich erinnern, dass die Amerikaner erst ganz kürzlich mitgeteilt hatten, dass sie die syrischen Rebellen nicht mehr, sondern die Kurden unterstützten. Damals unterschieden sie nicht zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Rebellen. Der amerikanische Verteidigungsminister Asthon Carter hatte vor einigen Tagen angedeutet, die Amerikaner könnten den syrischen Rebellen und Kurden, wenn sich ihnen die Gelegenheit biete, Raqqa, die Hauptstadt der Islamisten anzugreifen, Hilfe leisten. Derartige Elitesoldaten hatten sich schon in Afghanistan dadurch, dass sie den Piloten der Kampfjets die genauen Ziele mitteilten, als hilfreich erwiesen. Was uns die Amerikaner hoffen lassen, was sie wirklich vorhaben, was eine so kleine Zahl von Soldaten ausrichten kann, bleibt abzuwarten. Hoffentlich stoßen sie nicht mit den Russen zusammen. Denn leicht können die, die, wie die Amerikaner und Russen in Syrien, nicht die gleichen Freunde und Feinde haben, sich selbst zu Feinden werden.
04.12.2015  Omnes in Europa optant, ut multi profugi asylum petentes descriptis et ordinatis regulis aut recipiantur aut reiciantur. Sed quae re vera fiunt, longe absunt ab eis, quae optantur. Ad finem inter Graeciam et Macedoniam tumultus et impetus violentes facti sunt. Et Slovacia et Ungaria interpellatione ad Curiam Luxemburgensem certas et definitas portiones profugorum recipiendorum vetari intendunt. Etiam Donaldus Tusk, praeses Europaei Consilii, ut rationes politicae ad profugos pertinentes se in contrarium vertant, postulat: Nullam terram, neque Germaniam, paratam esse ad tot multos profugos recipiendos. Neque periculum terrorismi neglegendum esse: "Audimus", inquit, "fieri non posse, ut tantus numerus profugorum reprimatur. Rectius autem dicendum est numerum profugorum tantum esse, ut fieri non possit, ut non reprimatur." Europaei administri a rebus interioribus die Veneris Bruxellis disceptaturi sunt, num partes pactionis Schengenianae ad tempus in usu esse vetandae sint. Regimen Sueticum, ut pontem Oeresundianum, qui Daniam et Suetiam meridianam coniungit, si opus fuerit, intercludat, spectat et agitat. Administri ab rebus internis foederalium Germaniae civitatum, mensuram periculi uniuscuiusque Syriaci profugi rursus singillatim examinandam esse decreverunt. Sueticum regimen ab oppositione reprehenditur, Donaldus Tusk a Bruxellensibus impugnatur. Slovacia et Hungaria ab plerisque aliis infestantur. Res dum ita erunt, et perturbatio politicarum rationum in Europa non minuetur, et Europa ipsa periclitabitur. lc201512Alle in Europa wünschen, dass die vielen Flüchtlinge, die um Asyl nachsuchen, nach genau geordneten Regeln entweder aufgenommen oder abgewiesen werden. Aber was in der Realität geschieht, ist weit von diesem Wunsch entfernt. An der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien gab es Unruhen und gewaltsame Übergriffe. Sowohl die Slowakei als auch Ungarn, wollen durch eine Klage am Gerichtshof in Luxemburg festgelegte Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen verbieten lassen. Auch Donald Tusk, der Vorsitzende des Europäischen Rates fordert einen U-turn in der europäischen Flüchtlingspolitik: Kein Land, auch Deutschland nicht, sei bereit, so viele Flüchtlinge aufzunehmen. Auch die Gefahr des Terrorismus dürfe man nicht außer Acht lassen: "Wir hören", sagte er, "eine so große Zahl Flüchtlinge könne nicht gestoppt werden. Zutreffender aber muss man sagen, dass die Zahl der Flüchtlinge so groß ist, dass es unmöglich ist, sie nicht zu stoppen. Die europäischen Innenminister werden am Freitag in Brüssel diskutieren, ob Teile des Schengener Abkommens auf Zeit auszusetzen seien. Die schwedische Regierung trägt sich mit der Absicht, die Öresundbrücke, die Dänemark mit Südschweden verbindet, im Notfall zu sperren." Die Innenminister der deutschen Bundesländer haben beschlossen, dass das Maß der Gefährdung eines jeden Syrers wieder im einzelnen Fall geprüft werden müsse. Die schwedische Regierung wird von ihrer Opposition kritisiert, Donald Tusk wird von den Leuten in Brüssel angegriffen. Die Slowakei und Ungarn werden von den meisten anderen angefeindet. Solange die Verhältnisse so sind, wird einerseits das Durcheinander in der europäischen Politik nicht aufhören und andererseits Europa selbst in Gefahr sein.
09.12.2015  Hispanica galeona, cui nomen Sancti Iosephi inditum erat, anno MDCCVIII naumachia cum classe Anglica facta ante Columbianam urbem portuensem Carthagenam erat submersa. In navis alveo lapides pretiosos, smaragdos, aureum, argentum, quorum pretium ad XVII miliarda dollarium taxatur, condita fuisse fama ferebat. Quae galeona, ut praeses Columbianus die Dominico renuntiavit, his diebus reperta est, sed investigatores apparatibus photographicis subaquaneis adhuc nihil nisi tormenta bellica et vasa ceramica invenerunt. Tamen et Columbiani et Hispani et navis fractae inventores eunt in litem, ad quem istae gazae pertineant. Desunt regulae iuris, secundum quas haec causa sine ambiguitate diiudicari possit. lc201512Eine spanische Galeone mit Namen San José war im Jahr 1708 nach einer Seeschlacht mit der englischen Flotte vor der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena gesunken. In dem Schiffsrumpf, ging das Gerücht, seien Edelsteine, Smaragde, Gold und Silber gelagert gewesen, deren Wert auf bis zu 17 Milliarden Dollar geschätzt wird. Diese Galeone wurde, wie der kolumbianische Präsident am Sonntag öffentlich machte, dieser Tage gefunden, aber die Forscher haben mit einer Unterwasserkamera bisher nurKanonen und Keramikgefäße entdeckt. Trotzdem streiten sich schon die Kolumbianer, Spanier und Finder des Schiffwracks, wem die Schätze gehören. Es gibt keine rechtlichen Leitlinien, nach denen dieser Fall eindeutig entschieden werden könnte.
08.VII.2016  Legibus de stupro in Germania intentis is (secundum formulam "nolo valet nolo") in posterum istud delictum committet, qui feminam, quae "nolo" dixerit, invitam dehonestabit, vel attaminabit vel prensabit vel nescio quo modo sexualiter molestabit. Non dubium est, quin feminae ita melius defendantur, sed quod verificatio facinoris ad curam feminarum attinere non desinit, eius exsecutio et malefici condemnatio vix facilius effici possit. lc201607
09.08.2016  Numerus Americanorum Republicanorum, qui Donaldo Trump candidato praesidiali non acquiescunt, tantus est, ut nunc Republicanus quidam Evan McMullin nomine cum eo de praesidatu concertare se offirmet. Qui quadraginta annos natus plerisque Americanis ignotus est. Quod sectarius ecclesiae Mormonicae est, unum annum in missionaria statione Brasiliana operabatur. Deinde actor Centrali Intellegentiae Americanae in variis Africae et Asiae regionibus inservivit. Suam candidaturam his fere verbis defendit: "Numquam sero venis, si rectum facere vis. Americani melius quid merentur, quam cuncta, quae Donaldus Trump et Hilaria Clinton nobis offerunt. Demisse totum me milionibus Americanis, quibus pennae decisae sunt, candidatum conservativum committo." Etiamsi McMullin vix se feliciter successurum sperandum est, tamen fieri possit, ut Donaldo Trump definitive noceat. lc201608
12.08.2016  Thomasius de Maiziere, Germanicus administer rerum interiorum, heri summam suorum consiliorum, quibus interiorem Germaniae securitatem suffulcire intendit, palam fecit. Ut pauca puncta exempli causa afferam:
  • Leges ad alienigenas pertinentes intendendas, maiorem numerum biocolytarum expediendum, biocolytas melius exornandos esse;
  • reciprocam informationum permutationem inter biocolytas et medicos in melius reficiendam esse;
  • civitatem Germanicam eis adimendam esse, qui duplici civitate instructi in terris exteris pro tromocraticis gregibus pugnarent;
Ea consilia tam moderata sunt, ut etiam factio foederata (SPD) facile assentiri possit. Atqui exstent nonnulli democratae christiani, qui ea nimis laxa esse arguant. An prohibeant, ne suffragatores dextroversus se subtrahant, ex effectu consiliorum pendebit. lc201608
23.08.2016  Prudentes, sicut illae septem prudentes virgines, providere solent. Quare facile fieri possit, ut ii postea insipienter sapiant, qui nunc nova lineamenta, quae regimen Germanicum ad securitatem civium augendam edidit, supervacaneam et contrariam terrificationem detrahunt. Quid obstat, quin aquam quinque dierum, cibaria decem dierum, non nihil lardi ceterasque res necessarias domo condas, unde, si res postulaverit, depromas? lc201608Wer klug voraussieht, sieht sich, wie jene sieben klugen Jungfrauen, in der Regel vor. Daher ist leicht möglich, dass diejenigen später dumm dastehen, die den neuen Entwurf, den die deutsche Regierung, um die Sicherheit ihrer Bürger zu stärken, herausgegeben hat, jetzt als überflüssig und kontraproduktiv herabsetzen. Warum sollte man denn nicht Wasser für fünf Tage, Lebensmittel für 10 Tage, etwas Speck und alles sonst Erforderliche zu Hause bevorraten, um im Notfall darauf zuzugreifen?
15.09.2016  Praeses Commissionis Europaeae Unionis solet quotannis orationem ad Europaeum Parlamentum habere, qua suo ardore animos delegatorum pro Europa incendat. Hoc anno Ioannes Claudius Juncker intrinsecus ipse exstinctus ignem nullum excitare vel potuit vel voluit. Quae esset causa, Juncker ipse dixit: Etiamsi substantia Europae periculo non esset obiecta, partes quasdam Europae crisibus fundamentalibus percuti. Si res ita se habet, non unus et omnimedens impetus subest, qui iuvare possit, sed, si quicquam, multae et variae et efficaces et coacte circumscriptae impulsiones. In quibus praeses singulatim elaborabat. Quas ut paucis absolvam:
  • Europae dixit communem suae potestatis exercitum esse conficiendum, qui Natonem sublevaret.
  • Ad negotia externa administranda Europaeis commune munus administri rerum externarum instituendum esse.
  • Pecunias, quae in communi impetu oeconomico conciendo atque in coacta desidia repugnanda consumerentur, duplicandas esse.
  • Maiorem numerum custodum limitaneorum Bulgariae a communitate esse praebendum.
  • Nationibus imprimis in Africa egentibus maiores pecunias suppeditandas esse, ut inhabitantibus causa demigrandi demeretur.
  • Et qua denique de re Europaei maxime gaudeant: usque ad annum MMXX in omnibus magnis Europae urbibus connexiones interretiales sine filis paratas omnibus hominibus gratuito expediendas esse, usque ad annum MMXXV tota Europa.
Nigellus Farage, ille Brexitarius, Juncker dixit naufragium facturum esse, quod nihil didicisset atque etiamnum plus Europae postularet; rectius dixisset, quod Europaei consociatim alia paciscerentur, singulatim alia ad effectum perducerent. Ubi pacta non servantur, communitas non oritur. lc201609
Der Präsident der EU-Kommission hält regelmäßig jedes Jahr eine Rede vor dem Europäischen Parlament, um mit seiner Begeisterung die Abgeordneten für Europa zu begeistern. In diesem Jahr konnte oder wollte Jean Claude Juncker, innerlich selbst erloschen, keine Begeisterung wecken. Den Grund nannte er selbst: Auch wenn der Bestand Europas nicht gefährdet sei, so befänden sich Teile in einer fundmentalen Krise. In diesem Fall gibt es nicht den einen, alles richtenden Schwung, der helfen könnte, sondern, wenn überhaupt etwas, viele verschiedene, wirksame und scharf abgegrenzte Impulse. An ihnen arbeitete der Präsident sich im einzelnen ab. Um es kurz zu machen:
  • Europa, sagte er, müsse eine gemeinsame und eigenständige Armee aufstellen, die die Nato ergänze.
  • Für die Wahrnehmung der Außenpolitik müssten die Europäer das gemeinsame Amt eines Außenministers schaffen.
  • Die Gelder, die für die Ankurbelung der Wirtschaft und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verwendet würden, müssten verdoppelt werden.
  • Bulgarien müsse von der Gemeinschaft eine größere Zahl von Grenzschützern zur Verfügung gestellt werden.
  • Den Entwicklungsländern besonders in Afrika müsse mehr Geld zugewiesen werden, um die Einwohner von der Auswanderung abzuhalten.
  • Und schließlich, was die Europäer am meisten freuen dürfte: Bis 2020 sollte den Menschen in allen europäischen Großstädten kostenloses WLAN verfügbar sein, bis 2025 in ganz Europa.
Nigel Farage, jener berüchtigte Befürworter des Brexits, meinte, Juncker werde scheitern, weil er nichts gelernt habe und immer noch mehr Europa fordere. Richtiger hätte er gesat, weil die Europäer das eine gemeinsam beschließen und für sich etwas anderes umsetzen. Wo Verträge nicht eingehalten werden, kann keine Gemeinschaft entstehen.
03.10.2016  Documentum, quod "Temporibus Neoeboracensibus" clam a nescioquo subministratum est, suspicionem affirmat, Donaldum Trump per duodeviginti annos vectigalia reditui imposita rei publicae non dedisse. Quem nuntium eius adversarii politici rem stupefacientem et displosivam putant, eius fautores dicunt, rem, si vera sit, demonstrare eum tam praestanti ingenio esse, ut melior praeses inveniri non possit. Equidem Americanos, si Donaldo Trump rem publicam committent, ovem lupo commissuros esse verisimile habeo. lc201610Ein Dokument, das den "New York Times" von Gott weiß wem verdeckt zugespielt wurde, nährt den Verdacht, dass Donald Trump 18 Jahre lang dem Staat keine Einkommenssteuer bezahlt hat. Diese Nachricht halten seine politischen Gegner für eine explosive Sensation. Seine Anhänger behaupten, wenn der Sachverhalt zuträfe, würde er ihn als so großes Genie erweisen, dass man einen besseren Präsidenten nicht finden könne. Ich aber halte für wahrscheinlich, dass die Amerrikaner, wenn sie Donald Trump den Staat anvertrauen, den Bock zum Gärtner machen.
06.10.2016  In Foederatis Americae Civitatibus "alter Snowden", sed minor, ut videtur, iam mense Augusto in custodiam publicam traditus est. Sicut Eduardus Snowden erat pristinus et externus cooperator Nationalis Securitatis Agenturae (NSA) atque in eadem subordinata societate operabatur atque Snowden. Sex documenta furatus est, ex quibus notae fontales talium programmatum computatralium cognosci possent, qualibus Agentura, ut in retia informatica alienarum et hostilium potestatum (veluti Russorum, Sinensium, Coreanorum Septentrionalium, Iranorum) invaderet, utebatur. Quid hominem quinquaginta et unius annorum ad furtum committendum instinxerit, num miraculo magis quam insidioso proditorioque consilio egerit, adhuc ignotum est. Etiamsi "minor Snowden" esse videtur, ei timendum est, ne ei decem annos carcere incluso carcerarios usum computatri docere liceat. Sed fieri possit, ut, sicut Snowden, heros fiat, etiamsi minor. lc201610In den USA ist schon im August ein zweiter, aber, anscheinend abgespeckter Snowden verhaftet worden. Wie Eduard Snowden war er ein früherer externer Mitarbeiter der NSA und arbeitete in derselben Subfirma wie Snowden. Sechs Dokumente hat er entwendet, aus denen der Quellcode von Computerprogrammen ersichtlich ist, mit denen die Agentur in die Informationssysteme verfeindeter Länder (z.B. der Russen, Chinesen, Nordkoreaner, Iraner) eindrngen konnte. Was den 51-jährigen Mann zum Diebstahl motiviert hat, ob er mehr aus Neugierde als als in heimtückischer und verräterischer Absicht gehandelt hat, ist bisher unbekannt. Auch wenn er nur ein "abgespeckter Snowden" zu sein scheint, muss er fürchten zehn Jahre im Gefängnis die Wärter in den Umgang mit dem Computer einweihen zu dürfen. Aber vielleicht wird er, wie Snowden, zum Helden, wenn auch zu einem abgespeckten.
29.10.2016  Christiana Socialis Unio (CSU) suum diurnum partium conventum, qui septimana insequenti exhibebitur, praeparans interea cum sororia factione Christianorum Democratarum et cum cancellaria Merkel suavius agit in modo, neque tamen in re. Eius nova directio incursoria spectat ad foedus coaltionarium, quod inter rubros, sinistros, prasinos fieri et "nostram societatem deteriorare" possit, et ad politicam doctrinam Mohametanam, quae debellanda sit, ne nostra aperta societas in summum discrimen veniat. Qua existimatione minime Mohametanam fidem et religionem infestari expressis verbis monetur. Ut unam sententiam e programmate factionis excerpam: "Conscii debemus definire, quae nostram societatem contineant, et nostram moderatricem vitam et victum mensuram libere patentis societatis constituere." Praeterea sine ulla mutatione et concessione, ut legibus numerus quidam sanciatur, postulatur, supra quem in Germania perfugae recipi nequeant. lc201610Die CSU, die ihren Parteitag in der nächsten Woche vorbereitet, geht inzwischen mit ihrer Schwesterpartei der Christdemkraten und mit Kanzlerin Merkel in der Form etwas freundlicher um, nicht aber in der Sache. Ihre neue Stoßrichtung zielt auf das mögliche Koalitionsbündnis von Rot – Links – Grün, das "unsere Gesellschaft herabwirtschaften" würde, und auf den politischen Islam, den man niederringen müsse, um unsere Gesellschaft vor einer existentiellen Gefährdung zu bewahren. Ausdrücklich wird betont, dass mit dieser Einschätzung keineswegs die islamische Religion und Glaubensausübung angefeindet werde. Um einen Satz aus dem Parteiprogramm herauszunehmen: "Wir müssen selbstbewusst formulieren, was unsere Gesellschaft zusammenhält, und unsere Leitkultur zum Maßstab der offenen Gesellschaft machen." Im übrigen fordert man, unverändert und ohne Einschränkung, dass gesetzlich eine Höchstzahl für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland festgelegt wird.
23.11.2016  Fundatio, cui nomen est Friderici Ebert, quaeque propius cum Sociali Democratica factione consentit, percontationem repraesentativam fecit, quid Germani de religione Mohametana cogitarent. Summa summarum XL centesimae civium Germaniam islamica immigratione labefactari putant. XXVIII centesimae dicunt ei, qui in Germania offensionibus supersedere velit, sententiam libere dicere non iam licere. Totidem factiones gubernatrices populo verba dare sibi persuaserunt. Sed tantum XX centesimae Germanos tot perfugas accipiendo perperam egisse existimant. Qui eventum percontationis enarrant, societatem in duas partes esse diductas comprehendunt: unam et maiorem eorum, qui culturalem simplicitatem, tolerantiam, aequivalentiam amplecterentur, alteram et minorem eorum, qui separationem, nationalem repetitionem, inaequivalentiam exsequerentur. - Sed congruit ista interpretatio cum veritati? Experire tute ipse et consulta, in utra parte tu numerari velis! Celeriter intelleges te neutrius participem esse et istam bipartitionem simpliciorem esse, quam ut tuam personam, nedum multiplicem diversitatem opinionum et sententiarum in Germania complecti possit, et, nisi scire nefas, quaeres, quidnam tota res sibi velit. lc201611Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Siftung hat eine repräsentative Umfrage dazu durchgeführt, was die Deutschen über den Islam denken. Das Ergebnis von all dem: 40 % der Bürger glauben, dass Deutschland durch den Islam unterwandert wird. 28 % behaupten, dass man, wenn man Ärger vermeiden wolle, in Deutschland nicht mehr frei seine Meinung äußern dürfe. Ebenso viele sind überzeugt, dass die Regierungsparteien die Bevölkerung hinters Licht führen. Aber nur 20 % glauben, die Deutschen hätten mit der Aufnahme so vieler Flüchtlinge einen Fehler gemacht. Die Interpreten dieser Umfrage fassen ihr Ergebnis so zusammen: Die Gesellschaft zerfalle in zwei Gruppen: eine größere, die für Weltoffenheit, Toleranz und Gleichwertigkeit stehe, und eine kleinere, die für Abschottung, nationale Rückbesinnung und Ungleichwertigkeit eintrete. - Aber stimmt diese Interpretation mit der Wirklichkeit überein? Probieren Sie es selbst und überlegen Sie, zu welcher Gruppe Sie gern gehören möchten! Sie werden schnell merken, dass Sie keiner von beiden zugehören und diese Zweiteilung zu einfach ist, als dass sie Ihre Persönlichkeit, geschweige denn die große Vielfalt der Meinungen und Standpunkte in Deutschland umfassen könne, und sie werden sich, wenn man das wissen darf, fragen, was das Ganze eigentlich soll.
23.12.2016  Vladimirus Putin die Martis in Cremlino Moscuensi Russiam in praesentia quovis aggressore valentiorem esse dixerat et fieri posse, ut Russi Islamicum Statum repugnantes arma nuclearia adhiberent, significaverat. Homines harum rerum periti Russicum praesidem his verbis minus Islamistis quam civitatibus occidentalibus voluisse minitari credunt. Donaldus Trump non diu cunctatus pipiavit contra Americam debere suam capacitatem nuclearem non mediocriter amplificare, dum mundus ad nuclearia spectans ad sanitatem reverteretur. Etiamsi liceat opinari alterum alterum maluisse excoquere et turbas efficere, quam suam sinceram sententiam deliquare, utrumque recordari perutile sit iactationem facum armorumque concrepationem non esse artis politicae, quae excusari possit. lc201612Wladimir Putin hatte am Dienstag im Kreml gesagt, Russland sei derzeit stärker als jeder denkbare Angreifer und hatte angedeutet, die Russen könnten im Kampf gegen den Islamischen Staat Atomwaffen einsetzen. Experten glauben, der russische Präsident habe damit weniger dem Islamisten als den westlichen Staaten drohen wollen. Donald Trump ließ nicht lange auf sich warten und twitterte dagegen, Amerika müsse seine nukleare Kapazität erheblich ausweiten, bis die Welt bei Atomwaffen zur Vernunft käme. Wenn man auch annehmen darf, dass sie sich gegenseitig eher beunruhigen und verwirren möchten, als ihre wahre Haltung klarzustellen, sollten doch beide beherzigen, dass das Spiel mit dem Feuer und Säbelgerassel kein Mittel einer verantwortlichen Politik sind.
24.12.2016  Tunesianus Anis Amri, qui unus maxime Berolini insidias autoraedarias in mercatum natalicium perpetravisse suspiciebatur, cum Mediolani prope stationem ferriviariam, ut chartam identitatis monstraret, a duobus custodibus publicis petitus pistolium ex pera promeret et statim glandes fundere inciperet, ab altero custode transfixus est. Alter ex umero vulneratus in nosocomium delatus est. Quo facto auctor quidem insidiarum investigatus iacet, sed relinquitur, ut exploretur, numquis eum insidias parantem et per Franciam in Italiam fugientem adiuverit. Restat, ut disceptetur, num custodes quaedam peccaverint, quibus medendum sit. Superest, ut legum conditores deliberent, quomodo securitas publica augeri possit. Nobis autem, mihi et unicuique civium, consultandum est, num tam simpliciter quam antehac in mercatu natalicio nostrum vinum adustum sorbere et matutinae nataliciae interesse velimus. lc201612Der Tunesier Anis Amri, der als Hauptverdächtiger für den Autoanschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt galt, wurde in Mailand in der Nähe des Bahnhofs von zwei Polizisten aufgefordert, seinen Ausweis vorzuzeigen. Als er aus seinem Rucksack eine Pistole hervorholte und sofort das Feuer eröffnete, wurde er von dem einen Polizisten erschossen. Der andere wurde an der Schulter verwundet und in ein Krankenhaus eingeliefert. Dadurch ist der Urheber des Anschlags zwar ermittelt und unschädlich gemacht, aber es bleibt zu untersuchen, ob ihn jemand bei dem Anschlag und seiner Flucht durch Frankreich nach Italien unterstützt hat. Es bleibt die Diskussion, ob die Polizei Fehler gemacht hat, die es abzustellen gilt. Auf die Gesetzgebung wartet die Überlegung, wie die öffentliche Sicherheit erhöht werden kann. Wir aber, ich und sonst jeder Bürger müssen mit uns zu Rate gehen, ob wir so unbefangen wie bisher auf dem Weihnachtsmarkt unseren Glühwein schlürfen und in die Christmette gehen wollen.
28.12.2016  Russi Americanos, quibus nuper, ut res Syriacas una cum se ordinarent, obtulissent, nunc duobus in America praesidentibus aut nullo ab his negotiis segregare in animo habere videntur. Voluntatem enim significant colloquiorum de bello in Syria componendo Unitis Americae civitatibus exclusis atque exclusis Unitis Nationibus solis cum Turcis et Iranis et delegatis quibusdam Syriaci regiminis persequendorum. Fortasse autem Americanos, ut sibi obsequantur, in angustias adducere intendunt et nostrum omnium mentes confundere temptant. Quomodo enim non omnibus participibus colloquentibus sed una atque altera parte repudiata pax possit evenire? Insuper Russi Americanos, quandoquidem rebelles aut potius tromocratas armis exornent, verbis severius pronuntiatis inimice agere et decapitulatores adiuvare exprobrant. lc201612Die Russen scheinen die Absicht zu haben, die Amerikaner, denen sie kürzlich noch angeboten hatten, gemeinsam die Verhältnisse in Syrien zu ordnen, jetzt, da es in Amerika zwei Präsidenten gibt, oder vielmehr keinen, aus diesem Geschäft auszubooten. Sie deuten nämlich ihre Absicht an, die Gespräche über die Beilegung des Krieges in Syrien unter Ausschluss der Vereinigten Staaten und ohne die Vereinten Nationen allein mit den Türken und Iranern und einigen Vertretern der syrischen Regierung fortzusetzen. Vielleicht wollen sie aber auch nur die Amerikaner, um sie gefügig zu machen, unter Druck setzen und mit uns allen ein Verwirrspiel treiben. Wie soll nämlich, wenn nicht alle Beteiligten miteinander reden, sondern die eine oder andere Seite ausgeschlossen wird, Friede zustande kommen? Darüber hinaus halten die Russen in schärferem Ton den Amerikanern vor, weil sie ja Rebellen oder richtiger Terroristen mit Waffen ausrüsteten, feindlich zu agieren und Kopfabschneider zu unterstützen.
07.01.2017  Liberalis et Democratica Germaniae Factio (FDP), quae de salute, non de cancellariatu certat, hesterno die Trium Orientalium Magorum Stutgardiae traditionale concilium partiale exhibuit. Christiani Lindner praepositi erat animos deputatorum et asseclarum componere ad comitia trium regionalium conventuum et conventus foederalis hoc anno transigenda. Percenset magnam coalitionem, quae suam dicionem amiserit, invehitur in prasinos, dextroversus se delimitat. Nonnullas ambitiosas format sententias velut: "Si mundus delirat, vestrum est rationabilem factionem eligere!" Vel "Germania liberalem factionem non habet, nisi nostram factionem!" Tum symbolum suae liberalis factionis profitetur: Societatis sedes sit singula et individua persona, quam res publica ita in libertatem vindicet, ut suas facultates explicet et vitam, cuius rationem a se ipsa repetat, degere possit. Iactationem habet in conventu sodalium. Num habebit etiam in populo electorum? Quattuor huius anni comitia huic quaestioni respondebunt. lc201701Die Freie Demokratische Partei Deutschlands (FDP), die ums Überleben, nicht um das Kanzleramt kämpft, hat am gestrigen Fest der Heiligen drei Könige in Stuttgart ihr traditionelles Parteitreffen abgehalten. Die Aufgabe des Vorsitzenden Christian Lindner war es, die Abgeordneten und Anhänger auf drei Landtagswahlen und die Bundestagswahl einzustimmen, die in diesem Jahr zu bewältigen sind. Er kritisiert die Große Koalition, die die Kontrolle verloren habe, attackiert die Linken und grenzt sich nach rechts hin ab. Er bildet einige wirkungsvolle Sätze wie "Wenn die Welt verrückt ist, müsst ihr eine vernünftige Partei wählen!" Oder: "Deutschland hat nur eine Partei der Freiheit, nämlich unsere!" Dann trägt er das Glaubenbekenntnis seiner Freiheitspartei vor: Mittelpunkt der Gesellschaft soll das einzelne Individuum sein, das der Staat so in Freiheit setzt, dass es seine Möglichkeiten entfalten und ein selbstverantwortetes Leben führen kann. Im Kreis seiner Parteifreunde findet er Beifall. Wird er ihn etwa auch beim Wahlvolk finden? Die vier Wahlen dieses Jahren werden diese Frage beantworten.
14.01.2017  Cyprus insula est ex anno millesimo nongentesimo septuagesimo quarto, quo Turcicae copiae, ut prohiberent, ne tota Cyprus, Graeciae se applicaret, in insulam invaserunt, omnis in partem septentrionalem, quam Turcae sibi vindicant, et in australem, quam Graeci administrant, divisa. Colloquia primo dimidio mensis Ianuarii Antonio Guterres, novo secretario Unitarum Nationum generali, patrono Genavae habita, quibus repraesentantes civitatum integritatem praestantium (Britanniae, Graeciae, Turciae) et disceptator Turcicae partis Mustafa Akıncı et Graecae Nikos Anastasiadis condiciones reconciliationis emetirentur, interim interrupta sunt, sed mox renovabuntur. Cardo disceptationis est quaestio maxime litigosa, quantas copias Turcis et Graecis in insula collocare liceat. Redintegratio insulae et Europae et Turciae et ambabus insulae partibus ex usu sit. Sed alio altero maiorem usum affectante neuter denique eum usum, qui effici possit, assequatur. lc201701Zypern ist seit 1974, als türkische Truppen auf der Insel landeten, um zu verhindern, dass sich ganz Zypern an Griechenland anschloss, in seiner Gesamtheit in einen Norteil, den die Türken beanspruchen und in einen südlichen Teil unter griechischer Verwaltung, aufgeteilt. Die Gespräche die in der ersten Januarhälfte unter der Schirmherrschaft des neuen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, in Genf geführt wurden, mit denen die Repräsentanten der Garantiemächte (Groß-Britanniens, Griechenland und der Türkei) und der Verhandlungsführer des türkischen Teiles Mustafa Akıncı und des griechischen Nikos Anastasiadis die Bedingungen für eine Wiedervereinigung ausloten sollten, sind zunächst unterbrochen, werden aber bald wieder aufgenommen. Kernpunkt der Verghandlung ist die höchst umstrittene Frage, wie viele Truppen die Türken und die Griechen auf der Insel stationieren dürfen. Eine Wiedervereinigung der Insel wäre wohl für Europa und die Türkei und beide Inselteile von Vorteil. Aber wenn jeder den anderen übervorteilen will, erzielt am Schluss keiner den Vorteil, der möglich wäre.
08.02.2017  Scisne tu, quot annos piscis habere possit? Equidem nescirem, nisi hodie natu maximum omnium vivorum ve semivivorum piscium sopitum esse novissem. Quot annos natus, quaeris, fuerit? Numerus annorum non satis constat, sed ad nonaginta quinque aestimatur. Verus erat ravistellus et "avus" (granddad) appellabatur. Si ultro, ubi et cur sopitus sit, quaeritas: Iam anno MCMXXXIII Franklin D. Roosevelt praeside ex Australia Sicagum venerat, qua in urbe tum expositio mundana exhibebatur, atque ibi vitam in piscina producens tredecim alios praesides vidit. Uvas mirum in modum amasse dicitur, sed ad postremum Donaldo Trump vix praeside facto nullam iam escam capere volebat. "Avus" certe inedia vitam finivisset, nisi eius anima labens in aeternitatem vindicata esset. Australicus consul generalis suo compatriotae centenario contiguo vale dicens: "Requiescas", inquit, "ave, in pace!" lc201702Weißt du, wie alt ein Fisch werden kann? Ich wüsste es nicht, wenn ich heute nicht erfahren hätte, dass der älteste aller lebenden oder schon halbtoten Fische eingeschläfert wurde. Wie alt er geworden ist, fragst du? Die Zahl der Jahre steht nicht genau fest, aber wird auf 95 geschätzt. Er war ein echter Graukopf und wurde auch "Großvater" (granddad) genannt. Wenn du weiter fragst, wo und warum er eingeschläfert wurde: Er war schon 1933, als Franklin D. Roosevelt Präsident war, aus Australien nach Chicago, wo damals die Weltausstellung stattfand, gekommen und hat dort während seines langen Lebens in einem Fischbecken dreizehn weitere Präsidenten erlebt. Ganz besonders gut sollen ihm Trauben geschmeckt haben, aber zuletzt, kaum dass Donald Trump Präsident geworden war, wollte er kein Futter mehr zu seich nehmen. "Großvater" wäre gewiss verhungert, wenn man seinem schwindenden Leben nicht den Weg in die Ewigkeit gebahnt hätte. Der australische Generalkonsul nahm von seinem fast 100-jährigen Landsmann Abschied mit den Worten: "Ruhe in Frieden, Großvater!"
14.02.2017  Björn Höcke, qui a parte Alternativae pro Germania est eiusque praeses in conventu Erfordiensi, in late patenti disceptatione sodalium versatur. Multi, quibus nimis dextrorsus vergere videatur, eum democraticae et civili faciei factionis, qua se offerre cupiscunt, nociturum esse putant. Nam decimo septimo die mensis Ianuarii Dresdae ad monumentum holocausticum Berolinense spectans dixerat praeter Germanos nullum esse populum, qui monumentum dedecoris cordi suae urbis metropolitanae deplantavisset. Quare heri praesidium factionis maiore numero sententiarum (9 : 4) eum e factione excludendum esse constituit. Atqui hoc coeptum difficilius transigendum sit, quod regulae exclusionis implicitae sunt et quod Höcke magnum numerum asseclarum in factione habet. Fieri possit, ut factio secundum, ex quo exstat, diducatur. lc201702Björn Höcke, der zur AfD gehört und ihr Vorsitzender im Erfurter Landtag ist, steht in der massiven Kritik der Parteimitglieder. Viele, denen er zu weit nach rechts zu tendieren scheint, glauben, dass er dem demokratischen und bürgerlichen Bild der Partei, in dem sie erscheinen möchten, schadet. Am 17. Jan. hatte er nämlich in Dresden unter Bezug auf das Holokaust-Mahnmal in Berlin gesagt, kein Volk außer Deutschland habe ein Schandmal in das Herz seiner Hauptstadt eingepflanzt. Daher hat gestern der Vorstand der Partei mehrheitlich (9 : 4) beschlossen, ihn aus der Partei auszuschließen. Doch dürfte dieses Unterfangen nur ziemlich schwer über die Bühne gehen, weil die Regeln für einen Ausschluss kompliziert sind und weil Höcke viele Anhänger in der Partei hat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Partei zum zweiten Mal seit ihrem Bestehen spaltet.
24.02.2017  Die Iovis mane Staffan de Mistura, legatus extraordinarius Unitarum Nationum pro Syria, Genavae colloquia inter Syriacum regimen et Syriacam oppositionem per decem menses interrupta redintegravit, primum separata cum repraesentantibus regiminis, postea cum rebellibus, inter quos, quis eorum interpres esset, non satis convenerat. Homines rerum intellegentes timent, ne deliberationes denuo ad irritum cadant, praesertim cum Americani non oratores sed observatores participent. Neque Mistura ipse profligationem difficultatum exspectat, sed omnes pro sua parte, ut inominatum sexenne bellum componi possit, paritare iubet. Agendum est de regimine transitorio instituendo, de nova forma rei publicae exaranda, de liberis electionibus exhibendis. Maxima controversia sit, quem locum praeses Bashar al Assad in hoc intervallo transitorio habiturus sit, qua de re disputare quidem repraesentantes gubernatorii principialiter abnegant. lc201702Am Donnerstag früh hat Staffan de Mistura, der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Syrien, in Genf die Gespräche zwischen der syrischen Regierung und der syrischen Opposition nach zehnmonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen, zunächst getrennt mit den Vertretern der Regierung, später mit den Rebellen, die sich nicht recht auf ihren Verhandlungsführer hatten einigen können. Sachkenner fürchten, dass die Verhandlungen erneut scheitern, zumal die Amerikaner nicht mitverhandeln, sondern nur als Beobachter teilnehmen. Auch Mistura selbst erwartet keinen Durchbruch in der Problemlösung, fordert aber alle auf, nach Kräften auf die Beilegung des unseligen sechsjährigen Krieges hinzuwirken. Bei den Verhandlungen geht es um die Einsetzung einer Übergangsregierung, um die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, um die Abhaltung freier Wahlen. Der größte Streitpunkt dürfte die Rolle sein, die Bashar al-Assad in der Übergangsphase spielen soll, worüber allerdings auch nur zu reden die Regierungssprecher von vornherein ablehnen.
26.02.2017  Quae sunt "arcana imperii", quibus quivis postrealis imperator suam potestatem et studium populi consolidet? (1) Primum arcanum postulat, ut res perplexas et multinodas simplificet. (2) Alterum, ne quis in certa ratione versetur, quam mutare non possit, sed res potius in incerto relinquat. (3) Tertium, ut eligat aliquot institutiones vel circulos, quos rebellandos hostes populi declaret. Sunt alia arcana, quae hoc loco tacita relinquo. Quibus in consiliis Donaldus Trump istas tres regulas adhibuit? (1) Simplificationes: Res aut magnificae aut exitiosae esse debent, tertium non datur. Res publica a praeside recepta in exitioso statu erat. Assecuratio valetudinara, quam Baracus Obama initiavit, exitiosa, foedera liberae mercium permutationis exitiosa, pactio nuclearis cum Irania icta exitiosa. Eius familia: magnifica, cooperatores et adiutores: magnifici, politica administratio: magnifica, quae adhuc assecutus est: magnifica, murus Mexicanus et simplex et magnificus. (2) Res in incerto relictae: Nato et obsoleta est et maximi momenti. "Mihi, utrumvis Israeli et Palaestinenses tractaverint, placebit." Putin et familiaris adiutor et periculosus hostis. (3) Conceptio hostium: Vashingtonienses optimates et mendaces diurnarii, et immigrantes et Muslimi sunt interni populi hostes, externi sunt Mexicani et Irani et Sinenses et Islamisticus Status. Suppleas ipse, quae praetermisi! - Exempla, quae Turcicum praesidem Tayyip Erdogan analogis arcanis uti demonstrent, ipse facile invenies. lc201702Mit welchen "geheimen Prinzipien der Herrschaft" festigt ein postfaktischer Regent seine Macht und die Zuneigung des Volkes? (1) Das erste Geheimnis fordert, dass er komplexe und vielschichtige Sachverhalte vereinfacht. (2) Das zweite, dass er keinen festen Standpunkt bezieht, den er nicht ändern könnte, sondern eher die Dinge im Unklaren lässt. (3) Er suche sich drittens einige Einrichtungen oder Gruppen aus, die er zu Feinden des Volkes erklärt und die es zu bekämpfen gilt. Es gibt noch andere Prinzipien, die ich hier übergehe. In welchen Entscheidungen hat Donald Trump auf diese Prinzipien zurückgegriffen? (1) Simplifizierung: Die Dinge müssen katastrophal oder großartig sein, ein Drittes ist ausgeschlossen: Der Zustand des vom Präsidenten übernommenen Staates war katastrophal, die Krankenversicherung, die Barack Obama auf den Weg gebracht hat, katastrophal, Freihandelsverträge, katastrophal, der Atomvertrag mit dem Iran, katastrophal. Seine Familie, großartig, seine Mitarbeiter und Helfer, großartig, seine Verwaltung, großartig, was er bisher erreicht hat, großartig, die mexikanische Mauer, einfach und großartig zugleich. (2) Bewusste Unklarheit: Die Nato ist beides: obsolet und höchst wichtig. "Ich werde mit beidem zufrieden sein, egal was Israel und die Palästinenser aushandeln." Putin sowohl ein freundlicher Helfer als auch ein gefährlicher Feind. (3) Feindbild: Das Washingtoner Establishment, die Fake-Journalisten, die Einwanderer, die Muslime sind die inneren Feinde des Volkes, die äußeren Feinde sind die Mexikaner, die Iraner, die Chinesen, der Islamische Staat. Ergänze selbst, was ich ausgelassen habe! - Beispiele, die beweisen, dass der türkische Präsident analoge Prinzpien anwendet, wird man leicht selber finden.
04.03.2017  "Lardo captantur mures, horreorum rosores, Scoti, oblatores doliorum, vischio Scotico" secum fortasse cogitavit Theresa May, cum Glasguae quibusdam Scotis conservativis et repraesentantibus factionis Unisticae emolumenta Brexitus comprobare vellet. Nam improbi et impudentes Europaei pretium vischii, quod Scoti in Indiam exportant, portorio exacto centum quinquaginta centesimis augent, qua re multo minor copia vischii in India veneat, quam veniret, si Scotia Europaeae Unionis expers esset. Theresa May magnam iactationem in conventu habuit, et Nicola Sturgeon nunc angustietur, quid opponere possit. Nos, si nobis suadere liceat, commendamus Italicam pernam Palmensem aut Hispanicam Serranam, scriblitas Belgicas, bacula furnacea e Francia apportata, Germanicum panem rubidum, fuscam Zotter-socolatam Austriacam, sapidum caseum Hollandicum multaque alia, quae omnia perbene una cum vischio Scotico consumi possint, atque etiamnum immunia portorii. Et summoneat Scotos, nos Europaeos quoque a vischio non remotos vischio Scotico portorii immuni frui non perrecturos, nisi Scotia Unionis particeps erit. lc201703"Mit Speck fängt man Mäuse, die Nager der Scheunen, die Schotten, die Anbieter der Fässer, mit Scotch Whisky" dachte sich wohl Theresa May, als sie in Glasgow einigen konservativen Schotten und Mitgliedern der Unionistischen Partei die Vorteile des Brexit schmackhaft machen wollte. Denn die bösen und unverschämten Europäer verteuern den Whisky, den die Schotten nach Indien exportieren, durch Zollerhebung um 150%, weswegen in Indien viel weniger Whisky verkauft wird, als verkauft würde, wenn Schottland außerhalb der EU wäre. Theresa May bekam in der Versammlung großen Beifall. Und Nicola Sturgeon dürfte in Verlegenheit sein, was sie dagegensetzen kann. Wir empfehlen, falls wir dürfen, italienischen Parmaschinken oder spanischen Serrano, Gebäck aus Belgien, aus Frankreich gelieferte Baguettes, deutsches Schwarzbrot, dunkle österreichische Zotter-Schokolade, schmackhaften holländischen Käse und vieles mehr, was sehr gut zusammen mit Scotch Whisky verzehrt werden kann, und zwar jetzt noch zollfrei. Sie soll die Schotten auch daran erinnern, dass auch wir Europäer, dem Whisky nicht abgeneigt, Scotch Whisky nur dann weiterhin zollfrei genießen können, wenn Schottland in der EU bleibt.
06.03.2017  Graeciae recentibus pecuniis opus est, ut veteri aeri alieno subvenire possit. Quod non est mirum. Mirius est tamen maiorem numerum Graecorum (62%) caput gravis et assiduae crisis nummariae neque apud Europaeos commodatores videre, neque apud Fundum Monetarium Internationalem (IWF) neque apud alium, deinde alium externum politicum, in quem culpa averti possit, sed in interna imbecillitate civitatis. Plerique (60%) opinionem rogati rei publicae minus momenti ad oeconomiam afferendum esse responderunt. Totidem fere Graeciam in area Euronis permanere sibi melius videri. lc201703Griechenland braucht neues Geld, damit es seine alten Schulden bedienen kann. Das ist nicht verwunderlich. Verwunderlicher ist, dass die Mehrheit der Griechen (62%) die Hauptursache für die schwere anhaltende Finanzkrise trotzdem weder bei den europäischen Geldgebern, noch beim IWF, noch bei sonst diesem oder jenem ausländischen Politiker als Sündenbock sehen, sondern in der inneren Schwäche des Staates. Die meisten (60%) gaben bei einer Meinungsumfrage an, die Politik dürfe für die Wirtschaft nicht so große Bedeutung haben. Fast genauso viele halten es für besser, dass Griechenland in der Eurozone verbleibt.
11.03.2017  Civis quidam, cuius nomen non divulgatum est, quod Turcico administro primo, ut in urbe Oberhusiae orationem politicam haberet, permissum erat, querelam ad iudices constitutionales detulerat. Summum iudicium heri eius rogationem, quod de nihilo esset, repudiavit at definivit ab adventiciis politicis e primis Germaniae legibus nullum quidem ius in Germaniam proficiscendi ibique in politicis versandi repeti posse, licentia autem a regimine foederali expressim data nihil obstare. Cum totum igitur in eo sit, ut regimen prudenter decernat, civis autem nihil nisi suadere immediate efficere possit, suadeo primum, ne ius orandi repraesentantibus regiminis alieni detur, nisi, ut neutralitas servetur, repraesentantes oppositionis eodem iure utuntur. Tum, ut moderatoribus alienae terrae ius orandi negetur, si ibi status necessitatis indictus est, neque dilucida iurisdictio locum habet. Postremo suadeo, ut ius orandi recusetur, nisi negari potest verba esse futura, qualia non multum absint a delicto popularis sollicitationis. lc201703Ein Bürger, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, hatte, weil dem türkischen Außenminister erlaubt worden war, in Oberhausen eine politische Rede zu halten, eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Das oberste Gericht hat gestern seinen Antrag als unbegründet zurückgewiesen, stellte aber klar, dass ausländische Politiker aus deutschem Grundrecht zwar keinen Anspruch, nach Deutschland einreisen und sich dort politisch zu betätigen ableiten können, dass dem aber nichts entgegenstehe, wenn die Bundesregierung dies ausdrücklich erlaube. Da also alles davon abhängt, dass die Regierung klug entscheidet, der Bürger aber unmittelbar nichts bewirken kann, als zu raten, rate ich: erstens, dass das Rederecht Vertretern einer ausländischen Regierung aus Gründen der Neutralität nur erteilt wird, wenn auch Vertreter der Opposition dasselbe Recht nutzen. Weiterhin, dass den Regierungsmitgliedern eines fremden Landes das Rederecht verweigert wird, wenn dort der Notstand ausgerufen ist und keine eindeutige Rechtsprechung stattfindet. Zum Schluss rate ich dazu, das Rederecht zu verweigern, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass Äußerungen getätigt werden, die dem Straftatbestand der Volksverhetzung nahekommen.
08.04.2017  Holmiae, in capite Sueciae, heri tertia postmeridiana hora ictus autoraedarius commissus est, quem, quod notum specimen exsequebatur, quamvis nemo adhuc responsibilitatem in se receperit, tromocraticum et islamisticum fuisse vix quisquam non pro certo habet. Dum plaustrarius quidam suum vehiculum exonerat, insidiator in aediculam gubernatoriam eius plaustri subsiliens provectus est. Tum plaustellum primum in concursum hominum direxit, deinde in amplam tabernam. Quattuor homines occidebantur, quindecim vulnerabantur, reliqui, quam celerrime potuerunt, aufugiebant. Cinematomachina custodiaria virum depinxit, qui perpetrator esse possit, sed nihil certi tunc in expedito habebatur. Prima nocte (hora 8:25) vir quidam suspectus comprehensus esse nuntiatur, quem se perpetratorem confessum esse Suecicum diarium "Aftonbladet" nomine affirmat. Magistratus praesidium Suecicorum finium exteriorum melius firmari et omnes exituros recognosci iubent. Secunda hora antemeridiana hodierni diei Sabbati (hora 2:00) suspectus alter comprehensus est. lc201704In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurde gestern um 15 Uhr ein Autoanschlag verübt, von dem fast jeder, weil er dem bekannten Muster folgte, sicher ist, dass er, obwohl noch keiner die Verantwortung übernommen hat, ein islamistischer Terrorakt war. Während ein Fahrer sein Auto entlud, sprang der Attentäter in das Führerhaus seines Kleinlasters und fuhr davon. Dann lenkte er den LKW zuerst in eine Menschenansammlung, dann in eine Kaufhalle. Vier Menschen wurden getötet, fünfzehn verletzt, die übrigen liefen, so schnell sie konnten, davon. Eine Überwachungskamera hielt einen Mann fest, der der Täter sein könnte, aber Gewissheit gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Nach Einbruch der Nacht (8:25 Uhr) heißt es, ein Mann sei verhaftet worden, von dem die schwedische Zeitung "Aftonbladet" behauptet, er habe zugegeben, der Täter zu sein. Die Behörden ordnen an, dass der Schutz die schwedischen Außengrenzen verstärkt und alle Ausreisenden überprüft werden. Am Morgen des heutigen Samstags (2:00 Uhr) wurde ein weiterer Verdächtiger verhaftet.
[135] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: I. Legitimatio atque utilitas institutionum statalium tibi sunt principialiter ad incertum revocandae. Quae tu ipse in rebus politicis effecturus sis, in maius extolle! (continuatur) spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zu Gewaltherrscher werden kann: I. Legitimation und Nützlichkeit staatlicher Institutionen musst Du grundsätzlich in Zweifel ziehen. Was Du selbst in der Politik noch leisten wirst, das stelle überschwänglich dar!
[136] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: II. Verum, quoad inutile, est redarguendum, mendacia, quoad utilia, sunt identidem repetendo in mentibus insculpenda. (continuatur) spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zu Gewaltherrscher werden kann: II. Die Wahrheit muss, insofern abträglich, Lüge gestraft werden; Lügen, insofern nützlich, müssen ins Bewusstsein eingemeißelt werden.
[137] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: III. Homines rerum publicarum periti, qui paululum dissentiunt, declarandi sunt hostes; imperiti, qui assentiuntur, sunt diligendi. (continuatur) spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zu Gewaltherrscher werden kann: III. Politiker, die eine auch nur wenig andere Meinung vertreten, muss man zu Staatsfeinden erklären; Laien, die zustimmen, muss man lieben.
[138] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: IV. Munera asseclis assentantibus deferenda, dubitantibus vel dissentientibus surripienda sunt (brevius: admove et submove!). (continuatur) spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zu Gewaltherrscher werden kann: IV. Ämter muss man Ja sagenden Anhängern übertragen, zweifelnden Abweichlern entziehen (kürzer: hire and fire!).
[139] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: VII. His omnibus in irritum cadentibus tumultus seditionesque concitandae, ut restitutor rei publicae vocatus summam potestantem recipias. spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zum Gewaltherrscher werden kann: VII. Ist dies alles fehlgeschlagen, musst Du Unruhe und Aufstände schüren, damit Du als Retter der Republik gerufen die oberste Staatsgewalt übernimmst!
[140] Donaldus Trump septem dogmatibus docet, quomodo praeses democratice electus autocrator fieri possit: V. Qui te sceleris quicquam commisisse criminatur, invicem est absurdae veneficae persecutionis incusandus, eique ultro legis actiones comminandae sunt. (continuatur) spr.06.01.2020.Donald Trump lehrt in sieben Lehrsätzen, wie ein demokratisch gewählter Präsident zum Gewaltherrscher werden kann: V. Jeden, der Dich irgend eines Verbrechens bezichtigt, musst Du deinerseits einer grotesken Hexenjagd beschuldigen und ihm obendrein mit dem Gericht drohen!
[143] Interim mutatae quaedam formae viri Sars-CoV-2, quae aliquanto volatiliores et virulentiores quam rudis typus esse videntur, terrenis insidiantur; imprimis quae in Meridiana Africa (B.1.351), in Britannia (B.1.1.7), in Brasilia (P.1) sunt ortae. Istis varietatibus tutela, quam vaccinatio praebet, facile extenuari possit. spr.Inzwischen bedrohen einige Mutanten des Virus Sars-CoV-2 die Erbevölkerung. Sie scheinen ansteckender und wirkkräftiger zu sein als der Wild-Typ, insbesonders die, die aus Südafrika, aus Britannien und Brasilien stammen.
[176] Russicus praeses se, si occidentales nationes importationem petrolei e Russia sisterent, exportationem gazi subterranei e Russia in Europam omissurum et gasiductum per mare Mare Septentrionale pertinentem clausurum esse minatus est. Atqui incertum est, num isto reditu carere possit. spr.09.03.22Der russische Präsident hat damit gedroht, den Export von Erdgas aus Russland nach Europa einzustellen und die Gaspipeline durch die Nordsee zu schließen, falls die westlichen Staaten die Einfuhr von Erdöl aus Russland aussetzten. Allerdings ist unsicher, ob er auf diese Einnahme verzichten könnte. (09.02.22)
[199] Vix quisquam credidit militiam Russicam Ucranis multo superiorem tantis difficultatibus impeditum iri, ne Ucraniam non paucis diebus expugnaret. Circiter decem milia Russicorum militum vitam adhuc amisisse aestimantur, eorum terrestres impetus plurifariam adhaesisse militumque animi magnam partem fracti esse dicuntur. Interroganti, qui fieri possit, ut inferior superiori antistet, iam Herodotus, explicans cur paucitas Graecorum multitudinem Persarum vinceret, affatim respondit: Interest utrum militibus pro ipsorum libertate, an pro utilitatibus imperiosi cuiusdam domini pugnandum et moriendum sit. spr.25.03.22Kaum einer hätte geglaubt, dass das den Ukrainern weit überlegene russische Militär in so große Schwierigkeiten komme, dass es die Ukraine nicht in wenigen Tage erobere. Ungefähr zehn tausend russische Soldaten sollen schätzungsweise bisher ihr Leben verloren haben, ihre Angriffe auf dem Landweg vielerorts ins Stocken geraten und die Soldaten zu einem Großteil demoralisiert sein. Die Frage, wie es möglich sei, dass der Unterlegene den Überlegenen übertreffen könne, hat bereits Herodot mit seiner Erklärung, warum die geringe Zahl an Griechen die Vielzahl der Perser besiegte, zur Genüge beantwortet: Es macht einen Unterschied, ob Soldaten für ihre eigene Freiheit oder für die Interessen eines mächtigen Autokraten kämpfen und sterben müssen. (25.03.22)
[225] Russi, brevi postquam eorum navis militaris vexillifera die Lunae in Ponto displosione facta submersa est, fabricam in circuitu Chioviae sitam, in qua missilia antiaeria et antinavalia producta esse dixerunt, aggressi graviter quassaverunt. Navem amissam ulciscentes nonne confitentur Moscuam Ucranicis missilibus ictam esse? Quae clades Russos, ut ampliorem poenam meditentur bellumque exaugeant, permovere possit. Ucranicus praeses timet, ne tactica nuclearia vel chemica arma usurpare possint. spr.16.04.22Die Russen haben, kurz nachdem ihr militärisches Flaggschiff am Donnerstag nach einer Explosion gesunken war, eine Fabrik im Umkreis von Kiew, in der, wie sie sagten, Luft- und Schiffabwehrraketen hergestellt wurden, angegriffen und schwer beschädigt. Geben sie, wenn sie den Verlust ihres Schiffes rächen, nicht zu, dass die Moskwa von ukrainischen Raketen getroffen wurde? Diese Schlappe könnte die Russen dazu bringen, auf weitere Rache zu sinnen und den Krieg zu eskalieren. Der ukrainische Präsident fürchtet, dass sie taktische Atomwaffen oder chemische Waffen einsetzen könnten. (16.04.22)
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