[Cic.off.1,38,3] Ut enim cum cive aliter contendimus, si est inimicus, aliter si competitor (cum altero certamen honoris et dignitatis est, cum altero capitis et famae) sic cum Celtiberis, cum Cimbris bellum ut cum inimicis gerebatur, uter esset, non uter imperaret, cum Latinis, Sabinis, Samnitibus, Poenis, Pyrrho de imperio dimicabatur.
Cic.off.1,38,3 | Denn wie wir uns mit einem Mitbürger anders auseinandersetzen, wenn er Feind, anders wenn er Mitbewerber ist (mit dem einen gilt es den Kampf um Ehrenstellen und Würden, mit dem anderen um Leben und guten Namen), so wurde in den Kriegen mit dem Keltiberen und Kimbern ein erbitterter Feind bekämpft, wobei es ums Überleben, nicht um die Herrschaft einer der beiden Parteien ging; mit den Latinern dagegen, den Sabinern, den Samniten, den Karthagern und Pyrrhus kämpfte man um die Oberherrschaft. |
[Cic.off.1,39,3] ut primo Punico bello Regulus captus a Poenis, cum de captivis commutandis Romam missus esset iurassetque se rediturum, primum, ut venit, captivos reddendos in senatu non censuit, deinde, cum retineretur a propinquis et ab amicis, ad supplicium redire maluit quam fidem hosti datam fallere. Cic.off.1,39,3 | Regulus zum Beispiel, der während des ersten Punischen Krieges als karthagischer Gefangener nach Rom geschickt wurde, um einen Austausch der Gefangenen zu erwirken und sich eidlich verpflichtete zurückzukehren, erklärte sich nach seiner Ankunft zunächst im Senat gegen den Austausch; als Verwandte und Freunde dann in ihn drangen, er solle bleiben, wollte er lieber zur Hinrichtung zurückkehren, als sein dem Feind gegebenes Wort brechen. |
sed non ope humana, non largitionibus principis aut deum placamentis decedebat infamia, quin iussum incendium crederetur. ergo abolendo rumori Nero subdidit reos et quaesitissimis poenis adfecit, quos per flagitia invisos vulgus Christianos appellabat. Tac.ann.15,44,2. | Doch keine menschlichen Vorkehrungen, keine Freigebigkeit des Fürsten oder Sühne der Götter konnte die Schmach entfernen, dass man glaubte, der Brand sei auf Befehl gelegt worden. Um also dieses Gerücht niederzuschlagen, schob Nero die Schuld auf andere und belegte mit den ausgesuchtesten Strafen jene Menschen, die das Volk wegen ihrer Schandtaten hasste und Christen nannte. |
Proximam necem Plautii Laterani consulis designati Nero adiungit, adeo propere, ut non complecti liberos, non illud breve mortis arbitrium permitteret. raptus in locum servilibus poenis sepositum manu Statii tribuni trucidatur, plenus constantis silentii nec tribuno obiciens eandem conscientiam. Tac.ann.15,60,1. | Die nächste Hinrichtung, die Nero anfügte, war die des designiert Konsuls Plautius Lateranus. Sie wurde so eilig vollzogen, dass man ihm nicht die Umarmungen seiner Kinder, nicht die wenigen Augenblicke, seinen Tod selbst zu wählen, gestattete. An den für die Hinrichtung von Sklaven abgesonderten Ort geschleppt, wurde er durch die Hand des Tribunen Statius niedergemacht. Er wahrte standhaftes Schweigen und warf dem Tribunen seine eigene Verwicklung in diese Sache nicht vor. |
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