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Beleg gesucht für: nos
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
quid sibi vellet? cur in suas possessiones veniret? provinciam suam hanc esse Galliam, sicut illam nostram. ut ipsi concedi non oporteret, si in nostros fines impetum faceret, sic item nos esse iniquos, quod in suo iure se interpellaremus. Caes.Gall.1,44,8Was Cäsar denn suche? Warum er seine Besitzungen betrete? Dieser Teil Galliens sei seine Provinz, wie jene den Römern. Wie man es ihm nicht gestatten dürfe, wenn er in das römische Gebiet einen Einfall mache, so seien die Römer ungerecht, weil sie ihn in seinem Recht störten.
id factum graviter tulit Indutiomarus, suam gratiam inter suos minui, et, qui iam ante inimico in nos animo fuisset, multo gravius hoc dolore exarsit. Caes.Gall.5,4,4Es kränkte aber den Indutiomarus, dass man sein Ansehen unter den Seinigen so zu schwächen suchte, und da er ohnedies einen alten Groll gegen Rom hegte, entbrannte er um so mehr durch diese Kränkung.
nos nihil de eo percontationibus reperiebamus, nisi certis ex aqua mensuris breviores esse quam in continenti noctes videbamus. Caes.Gall.5,13,4Wir haben davon, ungeachtet unseres Nachforschens, nichts gefunden, außer dass wir aus den sicheren Messungen mit der Wasseruhr bemerkten, dass dort die Nächte kürzer sind als in Gallien.
Cassivellaunus, ut supra demonstravimus, omni deposita spe contentionis, dimissis amplioribus copiis, milibus circiter quattuor essedariorum relictis itinera nostra servabat paulumque ex via excedebat locisque impeditis ac silvestribus se occultabat atque iis regionibus, quibus nos iter facturos cognoverat, pecora atque homines ex agris in silvas compellebat Caes.Gall.5,19,1Man hatte, wie eben bemerkt wurde, von Seiten der Britannier alle Hoffnung auf ein entscheidendes Gefecht aufgegeben; ihr Heerführer Cassivelaunus hatte die große Masse der Truppen entlassen, indem nur etwa 4000 Streitwagenkämpfer zurückblieben. Mit diesen beobachtete er den Zug der Römer, hielt sich von der Hauptstraße etwas fern, verbarg sich an unzugänglichen und waldigen Punkten und trieb in den Gegenden, durch die, wie er wusste, die Römer ziehen würden, Herden und Menschen von den Landsitzen in die Wälder.
an dubitamus, quin nefario facinore admisso Romani iam ad nos interficiendos concurrant? Caes.Gall.7,38,7Zweifeln wir noch, dass die Römer nach dieser schändlichen Tat jetzt auch auf unsere Ermordung sinnen?
cuius tamen rei maior nostra quam reliquorum est admiratio; ceteri enim quam bene atque emendate, nos etiam quam facile atque celeriter eos perfecerit scimus. Hirt. ad Balbum 6Diese Vorzüge müssen übrigens wir mehr bewundern als sonst jemand. Denn anderen ist es zwar deutlich, wie fein und richtig er schrieb; wir dagegen wissen auch, mit welcher Leichtigkeit und Schnelligkeit er sein Werk verfasste.
mihi ne illud quidem accidit, ut Alexandrino atque Africano bello interessem; quae bella quamquam ex parte nobis Caesaris sermone sunt nota, tamen aliter audimus ea, quae rerum novitate aut admiratione nos capiunt, aliter quae pro testimonio sumus dicturi. Hirt. ad Balbum 8Ich dagegen befinde mich schon deshalb im Nachteil, weil ich den Krieg in Ägypten und Afrika nicht mitgemacht habe. Wenn uns diese Kriege zum Teil auch selbst aus Cäsars Mund bekannt sind, so merken wir doch ganz anders auf dasjenige, was uns durch seine Neuheit und das Wunderbare anspricht, und ganz anders auf das, worüber wir ein Zeugnis ablegen müssen.
memorare possum, quibus in locis maxumas hostium copias populus Romanus parva manu fuderit, quas urbis natura munitas pugnando ceperit, ni ea res longius nos ab incepto traheret. Sall.Cat.7,7Ich könnte berichten, an welchen Stätten das römische Volk in kleiner Zahl zahlreiche Truppen aus dem Feld schlug, welche durch ihre natürliche Lage geschützten Städte es im Sturm einnahm; aber das würde mich zu sehr von meinem Thema ablenken.
alii autem, equites illos, Cn. Pompei veteres fidosque clientis, voluntate eius Pisonem adgressos: numquam Hispanos praeterea tale facinus fecisse, sed imperia saeva multa antea perpessos. nos eam rem in medio relinquemus. Sall.Cat.19,5andere aber, jene Reiter, langjährige und ergebene Schutzbefohlene des Pompeius, hätten auf seinen Wink hin Hand an Piso gelegt; sonst hätten die Spanier nie eine solche Tat verübt, sondern sich manche arge Herrschaft gefallen lassen. Wir lassen die Sache unentschieden.
"Deos hominesque testamur, imperator, nos arma neque contra patriam cepisse neque quo periculum aliis faceremus, sed uti corpora nostra ab iniuria tuta forent, qui miseri, egentes violentia atque crudelitate faeneratorum plerique patriae, sed omnes fama atque fortunis expertes sumus. neque quoiquam nostrum licuit more maiorum lege uti neque amisso patrimonio liberum corpus habere: tanta saevitia faeneratorum atque praetoris fuit. Sall.Cat.33,1"Götter und Menschen rufen wir zu Zeugen an, Feldherr, dass wir die Waffen nicht gegen das Vaterland erhoben haben, auch nicht um andere in Gefahr zu bringen, sondern um uns persönlich gegen Unrecht zu schützen, die wir arm und bloß durch die grausame Unerbittlichkeit von Wucherern zum größten Teil die Heimat, alle aber unsere Ehre und unser Vermögen verloren haben. Keinem von uns war es gestattet, der Rechtsüberlieferung gemäß die Wohltat des Gesetzes in Anspruch zu nehmen und durch Abtretung unseres Vermögens für unsere Person die Freiheit zu erhalten. Denn so groß war die Grausamkeit der Wucherer und des Praetors.
at nos non imperium neque divitias petimus, quarum rerum causa bella atque certamina omnia inter mortalis sunt, sed libertatem, quam nemo bonus nisi cum anima simul amittit. Sall.Cat.33,4Aber wir begehren weder Herrschaft noch Reichtum, weswegen aller Krieg und aller Streit unter den Menschen entsteht, sondern die Freiheit, die ein anständiger Mensch nur mit dem Leben hingibt.
hic mihi quisquam mansuetudinem et misericordiam nominat. iam pridem equidem nos vera vocabula rerum amisimus: quia bona aliena largiri liberalitas, malarum rerum audacia fortitudo vocatur, eo res publica in extremo sita est. Sall.Cat.52,11.Da spricht mir nun einer von Menschlichkeit und Barmherzigkeit. Ja, längst sind uns die rechten Namen für die Dinge abhanden gekommen. Weil fremdes Gut verschenken edle Freigebigkeit, Verwegenheit im Bösen Tapferkeit heißt, eben deshalb schwebt der Staat am Rande des Abgrunds.
si ita esset, multo pulcherrumam eam nos haberemus: quippe sociorum atque civium, praeterea armorum atque equorum maior copia nobis quam illis est. Sall.Cat.52,20Wäre es so, müssten wir ihn jetzt in schönster Vollendung vorfinden: An Bundesgenossen und Bürgern, sodann an Waffen und Pferden haben wir ja größeren Reichtum als jene.
pro his nos habemus luxuriam atque avaritiam, publice egestatem, privatim opulentiam. laudamus divitias, sequimur inertiam. inter bonos et malos discrimen nullum, omnia virtutis praemia ambitio possidet. Sall.Cat.52,22Statt dessen haben wir Verschwendung und Habsucht, leere Staatskassen, gefüllte Privatsäckel; wir lieben den Mammon und ergehen uns in Faulheit. Gute und Schlechte gelten uns gleich, allen Lohn der Tüchtigkeit nimmt das Buhlen um Ämter in Beschlag.
praeterea, milites, non eadem nobis et illis necessitudo inpendet: nos pro patria, pro libertate, pro vita certamus; illis supervacuaneum est pugnare pro potentia paucorum. Sall.Cat.58,11Außerdem, Soldaten, bedrängt uns ein ganz anderer Zwang als jene: Wir kämpfen um Vaterland, um Freiheit, um Leben; jene drängt nichts, für die Macht einiger weniger zu kämpfen.
Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra? quam diu etiam furor iste tuus nos eludet? quem ad finem sese effrenata iactabit audacia? Cic.Catil.1,1Wie weit, Catilina, wirst du es am Ende noch treiben im Missbrauch unserer Geduld? Wie lange noch wird jenes dein rasendes Beginnen uns verhöhnen? Wo wird die zügellose Frechheit, die so trotzig sich brüstet, ihr Ziel finden?
Nos autem, fortes viri, satis facere rei publicae videmur, si istius furorem ac tela vitamus. Cic.Catil.1,2Wir aber, wir tapfere Männer, meinen genug für den Staat zu tun, wenn wir uns gegen die Wut und die Mordwaffen dieses Menschen decken?
Ad mortem te, Catilina, duci iussu consulis iam pridem oportebat, in te conferri pestem, quam tu in nos omnis iam diu machinaris. Cic.Catil.1,2Schon längst hättest du, Catilina, durch den Befehl des Konsuls zum Tod geführt werden sollen, auf dein Haupt hätte jenes Verderben, worüber du gegen uns alle schon lange brütest, sich entladen sollen.
An vero vir amplissimus, P. Scipio, pontifex maximus, Ti. Gracchum mediocriter labefactantem statum rei publicae privatus interfecit: Catilinam orbem terrae caede atque incendiis vastare cupientem nos consules perferemus? Nam illa nimis antiqua praetereo, quod C. Servilius Ahala Sp. Maelium novis rebus studentem manu sua occidit. Cic.Catil.1,3Konnte doch der hochachtbare Mann Publius Scipio, der Oberpriester, als Privatmann den Tiberius Gracchus, weil dieser eine minder bedeutende Erschütterung des Bestandes der Republik bewirken wollte, töten: und wir, die Konsuln, sollten es dulden, dass Catilina die ganze Welt mit Mord und Brand zu verwüsten trachtet? Denn ich übergehe jene veraltete Geschichte, wo Quintus Servilius Ahala den Spurius Maelius, der eine Staatsumwälzung beabsichtigte, mit eigener Hand erschlug.
Habemus senatus consultum in te, Catilina, vehemens et grave, non deest rei publicae consilium neque auctoritas huius ordinis: nos, nos, dico aperte, consules desumus. Cic.Catil.1,3Wir haben einen Senatsbeschluss gegen dich, Catilina; er ist nachdrücklich und streng, es fehlt dem Staat nicht an klugen Maßregeln, nicht an den Beschlüssen dieses Standes: an uns, ich sage es offen, an uns Konsuln fehlt es.
At vero nos vicesimum iam diem patimur hebescere aciem horum auctoritatis. Habemus enim eius modi senatus consultum, verum inclusum in tabulis, tamquam in vagina reconditum, quo ex senatus consulto confestim te interfectum esse, Catilina, convenit. Cic.Catil.1,4Wir aber lassen schon seit zwanzig Tagen die Schärfe des Beschlusses dieser Senatoren sich abstumpfen. Denn wir haben einen solchen Senatsbeschluss, doch niedergelegt in den Protokollen, wie ein in der Scheide steckendes Schwert: einen Senatsbeschluss, in Folge dessen du, Catilina, augenblicklich hättest getötet werden sollen.
ac ne quis a nobis hoc ita dici forte miretur, quod alia quaedam in hoc facultas sit ingeni neque haec dicendi ratio aut disciplina, ne nos quidem huic uni studio penitus umquam dediti fuimus. Cic.Arch.2.aUnd damit sich keiner über diese meine Behauptung wundere, weil dieser Mann ein anderes Geistestalent und nicht diese Kunst, Wissenschaft und Bildung in der Beredsamkeit besitzt, so bemerke ich, dass auch wir insgesamt uns niemals diesem Fach ausschließlich gewidmet haben;
ergo ille corporis motu tantum amorem sibi conciliarat a nobis omnibus; nos animorum incredibilis motus celeritatemque ingeniorum neglegemus? Cic.Arch.17.dWenn also dieser sich durch die Bewegung des Körpers unser aller Zuneigung in so hohem Maße erwarb, sollen wir die unbegreifliche Beweglichkeit des Geistes und die Gewandtheit des Genies geringschätzen?
Saxa atque solitudines voci respondent, bestiae saepe immanes cantu flectuntur atque consistunt; nos instituti rebus optimis non poetarum voce moveamur? Cic.Arch.19.bFelsen und einsame Gegenden sind empfänglich für Gesang; wilde Tiere werden oft durch Musik gebändigt und stehen still; wir, die wir den edelsten Unterricht genossen haben, sollten bei dem Gesang der Dichter unberührt bleiben?
ergo illi alienum, quia poeta fuit, post mortem etiam expetunt; nos hunc vivum, qui et voluntate et legibus noster est, repudiabimus, praesertim cum omne olim studium atque omne ingenium contulerit Archias ad populi Romani gloriam laudemque celebrandam? Cic.Arch.19.dJene also wollen sich einen Fremden, weil er Dichter war, auch nach seinem Tod zueignen; und wir sollten den, der noch lebt, der nach seiner Gesinnung und den Gesetzen der unsere ist, verschmähen, zumal da Archias von jeher seinen ganzen Fleiß und sein ganzes Talent dem Ruhm und Lobpreis der römischen Volkes gewidmet hat?
ergo illum, qui haec fecerat, Rudinum hominem, maiores nostri in civitatem receperunt: nos hunc Heracliensem multis civitatibus expetitum, in hac autem legibus constitutum de nostra civitate eiciamus? Cic.Arch.22.eObgleich also unsere Vorfahren jenen Mann aus Rudiae, der dies geleistet hatte, in die Zahl der Bürger aufnahmen, sollten wir diesen Herakleer, den viele Städte sich zum Bürger wünschten und der gesetzlich in unserer Stadt eingebürgert ist, aus unserer Bürgerschaft ausstoßen?
Sulla cum Hispanos et Gallos donaret, credo, hunc petentem repudiasset; quem nos vidimus, cum ei libellum malus poeta de populo subiecisset, quod epigramma in eum fecisset tantum modo alternis versibus longiusculis, statim ex eis rebus, quas tum vendebat, iubere ei praemium tribui, sed ea condicione, ne quid postea scriberet. Cic.Arch.25.bHätte vielleicht Sulla, der Spanier und Gallier damit beschenkte, diesen auf seine Bitte zurückgewiesen? Er, den ich noch vor mir sehen kann, wie er in der Versammlung, als ihm ein schlechter Dichter aus dem Volk ein Schriftstück überreichte, weil er ein Epigramm, das nur aus abwechselnden längeren und kürzeren Versen bestand, auf ihn gemacht habe, wie Sulla auf der Stelle befahl, ihm von den Sachen, die er eben verkaufte, den ganzen Erlös auszuzahlen, aber unter der Bedingung, dass er in der Folge nichts mehr schreiben solle?
nam quas res nos in consulatu nostro vobiscum simul pro salute huius urbis atque imperi et pro vita civium proque universa re publica gessimus, attigit hic versibus atque inchoavit. Cic.Arch.28.bDenn die Taten, die ich in meinem Konsulat in Verbindung mit euch zur Rettung dieser Stadt und des Reiches, zur Erhaltung des Lebens der Bürger und zum Besten des gesamten Staates vollbracht habe, hat dieser Archias in seinen Versen aufgegriffen und zu beschreiben begonnen.
nullam enim virtus aliam mercedem laborum periculorumque desiderat praeter hanc laudis et gloriae; qua quidem detracta, iudices, quid est, quod in hoc tam exiguo vitae curriculo et tam brevi tantis nos in laboribus exerceamus? Cic.Arch.28.ddenn die Tugend wünscht sich keinen anderen Lohn für ihre Anstrengungen und Gefahren als den des Beifalls und des Ruhmes; wird ihr dieser entzogen, wozu, ihr Richter, sollten wir uns bei dieser engen und kurzen Lebensbahn mit so großen Anstrengungen abmühen?
Nam prima aetate incidimus in ipsam perturbationem disciplinae veteris, et consulatu devenimus in medium rerum omnium certamen atque discrimen, et hoc tempus omne post consulatum obiecimus eis fluctibus, qui per nos a communi peste depulsi in nosmet ipsos redundarent. Sed tamen in his vel asperitatibus rerum vel angustiis temporis obsequar studiis nostris et quantum mihi vel fraus inimicorum vel causae amicorum vel res publica tribuet oti, ad scribendum potissimum conferam; Cic.de_orat.1,3.Denn mein erstes Lebensalter fiel gerade in den Umsturz der alten Verfassung; und mein Konsulat führte mich mitten in den Kampf und die Gefahr des ganzen Staates, und die ganze Zeit nach dem Konsulat habe ich den Fluten entgegenstellen müssen, die, durch mich von der Vernichtung des Staates abgewehrt, gegen mich selbst zurückströmen sollten. Aber ungeachtet dieser misslichen Verhältnisse und bedrängten Zeiten will ich mich dennoch unseren wissenschaftlichen Bestrebungen widmen und; soviel mir die Ränke der Feinde, die Verteidigungen der Freunde und die Staatsgeschäfte Muße übriglassen, vorzugsweise zum Schreiben anwenden.
Quid tam porro regium, tam liberale, tam munificum, quam opem ferre supplicibus, excitare adflictos, dare salutem, liberare periculis, retinere homines in civitate? Quid autem tam necessarium, quam tenere semper arma, quibus vel tectus ipse esse possis vel provocare integer vel te ulcisci lacessitus? Age vero, ne semper forum, subsellia, rostra curiamque meditere, quid esse potest in otio aut iucundius aut magis proprium humanitatis, quam sermo facetus ac nulla in re rudis? Hoc enim uno praestamus vel maxime feris, quod conloquimur inter nos et quod exprimere dicendo sensa possumus. Cic.de_orat.1,32.Was ist ferner so königlich, so freigebig, so großmütig, als Hilfe zu leisten den Flehenden, aufzurichten die Niedergeschlagenen, Rettung vom Untergang zu gewähren, von Gefahren zu befreien, die Menschen im Staat zurückzuhalten? Was ist aber so notwendig, als zu jeder Zeit Waffen zu besitzen, mit denen man sich entweder selbst decken kann oder die Schlechten zum Kampf herausfordern oder, angegriffen, sich rächen? Und nun weiter, um nicht immer an Forum, Gerichtsstühle, Rednerbühne und Curie zu denken, was kann in der Muße erfreulicher oder dem menschlichen Wesen entsprechender sein als eine geistreiche und in keinerlei Weise ungebildete Unterredung? Denn darin gerade besteht unser größter Vorzug vor den rohen Tieren, dass wir uns mit einander unterreden und unsere Empfindungen durch Worte ausdrücken können.
Neque enim si Philonem illum architectum, qui Atheniensibus armamentarium fecit, constat perdiserte populo rationem operis sui reddidisse, existimandum est architecti potius artificio disertum quam oratoris fuisse; nec, si huic M. Antonio pro Hermodoro fuisset de navalium opere dicendum, non, cum ab illo causam didicisset, ipse ornate de alieno artificio copioseque dixisset; neque vero Asclepiades, is quo nos medico amicoque usi sumus tum eloquentia vincebat ceteros medicos, in eo ipso, quod ornate dicebat, medicinae facultate utebatur, non eloquentiae. Cic.de_orat.1,62.Denn wenn bekanntlich jener Baumeister Philon, der den Athenern ein Zeughaus baute, dem Volk auf sehr beredte Weise von seinem Werk Rechenschaft ablegte, so darf man nicht glauben, er sei eher durch die Kunst des Baumeisters als durch die des Redners beredt gewesen. Und wenn unser Marcus Antonius für den Hermodoros über den Bau von Schiffswerften hätte reden müssen, so würde er, sobald er von diesem über die Sache belehrt worden wäre, einen geschmückten und reichhaltigen Vortrag über eine fremde Kunst gehalten haben. Und ferner, wenn Asklepiades, der mein Arzt und Freund war, alle andern Ärzte an Beredsamkeit übertraf, so machte er gerade darin, dass er so geschmackvoll redete, nicht von seiner Arzneikunde Gebrauch, wohl aber von der Beredsamkeit.
Hic Crassus 'memento' inquit 'me non de mea, sed de oratoris facultate dixisse; quid enim nos aut didicimus aut scire potuimus, qui ante ad agendum quam ad cognoscendum venimus; quos in foro, quos in ambitione, quos in re publica, quos in amicorum negotiis res ipsa ante confecit quam possemus aliquid de rebus tantis suspicari? Cic.de_orat.1,78.Da sagte Crassus: "Bedenke doch, dass ich nicht über meine, sondern des Redners Geschicklichkeit gesprochen habe. Denn was habe ich gelernt oder was konnte ich wissen, der ich eher zum Handeln als zum Lernen kam, den auf dem Forum, in der Bewerbung um obrigkeitliche Ämter, in Staatsgeschäften, in Rechtshändeln meiner Freunde die Sache selbst eher aufgerieben hat, als ich eine Ahnung von der Wichtigkeit dieser Sachen haben konnte?
Horum alii, sicuti iste ipse Mnesarchus, hos, quos nos oratores vocaremus, nihil esse dicebat nisi quosdam operarios lingua celeri et exercitata; oratorem autem, nisi qui sapiens esset, esse neminem, atque ipsam eloquentiam, quod ex bene dicendi scientia constaret, unam quandam esse virtutem, et qui unam virtutem haberet, omnis habere easque esse inter se aequalis et paris; ita, qui esset eloquens, eum virtutes omnis habere atque esse sapientem. Sed haec erat spinosa quaedam et exilis oratio longeque a nostris sensibus abhorrebat. Cic.de_orat.1,83.Einige von ihnen sowie eben jener Mnesarchos sagten, diejenigen, die wir Redner nennten, seien nichts anderes als Handlanger mit geläufiger und geübter Zunge; ein wahrer Redner sei niemand, wenn er nicht ein Weiser sei, und die Beredsamkeit selbst sei, weil sie in der Wissenschaft des guten Vortrages bestehe, eine Tugend, und wer eine Tugend besitzt, besitze alle, und diese seien untereinander völlig gleich; folglich, wer beredt sei, der besitze alle Tugenden und sei ein Weiser. Doch diese Erörterung war spitzfindig und saftlos und widersprach zu sehr unserer Auffassungsweise.
ego enim, quantum auguror coniectura quantaque ingenia in nostris hominibus esse video, non despero fore aliquem aliquando, qui et studio acriore quam nos sumus atque fuimus et otio ac facultate discendi maiore ac maturiore et labore atque industria superiore, cum se ad audiendum legendum scribendumque dederit, exsistat talis orator, qualem quaerimus, qui iure non solum disertus, sed etiam eloquens dici possit; qui tamen mea sententia aut hic est iam Crassus aut, si quis pari fuerit ingenio pluraque quam hic et audierit et lectitarit et scripserit, paulum huic aliquid poterit addere.' Cic.de_orat.1,95.Fürwahr, wenn ich meinem Vorgefühl trauen darf und die trefflichen Anlagen betrachte, mit denen unsere Landsleute ausgerüstet sind, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass einst einer sein wird, der, wenn er sich mit eifrigerem Fleiß, als wir haben und hatten, mit erhöhter Anstrengung und Tätigkeit bei größerer Muße und reiferer Fähigkeit zum Lernen auf das Hören, Lesen und Schreiben legen wird, sich zu einem solchen Redner, wie wir ihn suchen, ausbilden wird, der mit Recht nicht allein beredt, sondern auch ein Redner genannt werden kann. Doch nach meinem Urteil ist ein solcher entweder schon unser Crassus hier, oder sollte ein anderer ihm an Anlagen gleichkommen und mehr als er gehört, gelesen und geschrieben haben, so wird er ihm nur ein weniges hinzufügen können."
Hoc loco Sulpicius 'insperanti' inquit 'mihi et Cottae, sed valde optanti utrique nostrum cecidit, ut in istum sermonem, Crasse, delaberemini; nobis enim huc venientibus satis iucundum fore videbatur, si, cum vos de rebus aliis loqueremini, tamen nos aliquid ex sermone vestro memoria dignum excipere possemus; ut vero penitus in eam ipsam totius huius vel studi vel artifici vel facultatis disputationem paene intimam veniretis, vix optandum nobis videbatur. Cic.de_orat.1,96.Hier ergriff Sulpicius das Wort: "Gegen meine und des Cotta Hoffnung, aber nach unser beider sehnlichstem Wunsch hat es sich gefügt, Crassus, dass ihr auf diese Unterredung verfielt. Denn als wir hierher kamen, erschien es uns schon erfreulich genug, wenn wir bei eurem Gespräch über andere Gegenstände doch etwas der Erinnerung Würdiges aus eurer Unterredung erhaschen könnten; dass ihr euch aber fast bis zum Kern der Untersuchung über diese ganze Wissenschaft – oder soll ich sagen: Kunst, oder Fertigkeit? – vertiefen würdet, das glaubten wir kaum wünschen zu dürfen.
Quod si te, Cotta, arbitrarer aut te, Sulpici, de eis rebus audire velle, adduxissem huc Graecum aliquem, qui nos istius modi disputationibus delectaret; quod ne nunc quidem difficile factu est: est enim apud M. Pisonem adulescentem iam huic studio deditum, summo homo ingenio nostrique cupidissimus, Peripateticus Staseas, homo nobis sane familiaris et, ut inter homines peritos constare video, in illo suo genere omnium princeps.' Cic.de_orat.1,104.Hätte ich nun geglaubt, du, Cotta, oder du, Sulpicius, hättet über dergleichen Dinge hören wollen, so hätte ich einen Griechen hierher gebracht, der euch mit derartigen Vorträgen unterhalten konnte, und dies ist auch jetzt nicht schwer auszuführen. Es lebt nämlich bei dem jungen Marcus Piso, der sich bereits dieser Wissenschaft widmet, einem Mann von ausgezeichneter Begabung und der mir, sehr ergeben ist, der Peripatetiker Staseas, der mir sehr befreundet ist und sich nach dem einstimmigen Urteil der Sachkundigen in seinem Fach unter allen am meisten auszeichnet."
Sed quia de oratore quaerimus, fingendus est nobis oratione nostra detractis omnibus vitiis orator atque omni laude cumulatus. Neque enim, si multitudo litium, si varietas causarum, si haec turba et barbaria forensis dat locum vel vitiosissimis oratoribus, idcirco nos hoc, quod quaerimus, omittemus. Itaque in eis artibus, in quibus non utilitas quaeritur necessaria, sed animi libera quaedam oblectatio, quam diligenter et quam prope fastidiose iudicamus! Nullae enim lites neque controversiae sunt, quae cogant homines sicut in foro non bonos oratores, item in theatro actores malos perpeti. Cic.de_orat.1,118.Aber weil der Redner der Gegenstand unserer Untersuchung ist, so müssen wir in unserem Vortrag das Musterbild eines ganz fehlerfreien und in jeder Beziehung vollendeten Redners entwerfen. Denn wenn auch die Menge von Streitsachen, die Mannigfaltigkeit der Rechtsverhandlungen, der gemischte und ungebildete Volkshaufe auf unserem Forum selbst den fehlerhaftesten Rednern einen Platz einräumt, so dürfen wir darum doch nicht den eigentlichen Gegenstand unserer Untersuchung aus den Augen lassen. Und so verhält es sich auch mit den Künsten, bei denen es nicht auf einen unentbehrlichen Nutzen abgesehen ist, sondern auf eine freie Ergötzung des Gemütes. Wie sorgfältig und, ich möchte sagen, wie mäkelnd ist hier unser Urteil! Denn es sind keine Rechtsverhandlungen und Streitigkeiten, welche die Menschen zwingen könnten, wie auf dem Forum nicht gute Redner, so auch im Theater schlechte Schauspieler zu dulden.
Sed, si placet, sermonem alio transferamus et nostro more aliquando, non rhetorico, loquamur.' 'Minime vero,' inquit Cotta; 'nunc enim te iam exoremus necesse est, quoniam retines nos in hoc studio nec ad aliam dimittis artem, ut nobis explices, quicquid est istud, quod tu in dicendo potes; - neque enim sumus nimis avidi; ista tua mediocri eloquentia contenti sumus - idque ex te quaerimus, (ut ne plus nos adsequamur, quam quantulum tu in dicendo adsecutus es), quoniam, quae a natura expetenda sunt, ea dicis non nimis deesse nobis, quid praeterea esse adsumendum putes?' Cic.de_orat.1,133.Aber, wenn’s beliebt, lasst uns das Gespräch auf einen andern Gegenstand lenken und uns einmal wieder nach unserer Weise unterhalten und nicht mehr die Sprache der Redekünstler führen!" "Mitnichten", fiel Cotta ein. "Denn jetzt gerade, weil du uns nun bei dieser Wissenschaft festhalten willst und uns nicht ein anderes Fach ergreifen heißt, müssen wir dich recht dringend bitten, dass du uns belehrst. Wie viel oder wie wenig du als Redner zu leisten verstehst, soll uns nicht kümmern; denn gar zu gierig sind wir nicht, wir begnügen uns gern mit deiner mittelmäßigen Beredsamkeit und wünschen weiter nichts von dir uns anzueignen als die Kleinigkeit, die du dir im Reden angeeignet hast. Weil du nun sagst, dass uns die Gaben, die von der Natur zu erstreben sind, nicht gänzlich fehlen, so ersuchen wir dich, uns auseinanderzusetzen, was wir uns sonst noch nach deiner Meinung aneignen müssen."
' Tum Sulpicius 'o diem, Cotta, nobis' inquit 'optatum! Quod enim neque precibus umquam nec insidiando nec speculando adsequi potui, ut, quid Crassus ageret meditandi aut dicendi causa, non modo videre mihi, sed ex eius scriptore et lectore Diphilo suspicari liceret, id spero nos esse adeptos omniaque iam ex ipso, quae diu cupimus, cognituros.' Cic.de_orat.1,136.Da rief Sulpicius aus: "O Cotta, welch ein Freudentag für uns! Denn was ich nie, weder durch Bitten noch durch Nachstellungen noch durch Ausspähungen, bewerkstelligen konnte, es möchte mir vergönnt sein, die Vorbereitungen und Überlegungen, die Crassus bei der Ausarbeitung seiner Reden anwendet, nicht etwa zu sehen, nein, nur aus Mitteilungen seines Schreibers und Vorlesers Diphilus151 zu erraten – das, hoffe ich, haben wir jetzt erreicht, und alsbald werden wir, was wir so lange gewünscht haben, aus seinem eigenen Mund erfahren."
Etiam illa cognoram et acceperam, ante quam de re diceremus, initio conciliandos eorum esse animos, qui audirent; deinde rem demonstrandam; postea controversiam constituendam; tum id, quod nos intenderemus, confirmandum; post, quae contra dicerentur, refellenda; extrema autem oratione ea, quae pro nobis essent, amplificanda et augenda, quaeque essent pro adversariis, infirmanda atque frangenda. Cic.de_orat.1,143.Auch das hatte ich erkannt und gelernt: Bevor wir von der Sache selbst redeten, müssten wir die Gemüter der Zuhörer uns geneigt machen; sodann die Sache erzählen; hierauf die Streitfragen feststellen; dann das, was wir bezweckten, mit Gründen beweisen; hernach die Einwürfe widerlegen; am Schluss der Rede aber das, was für unsere Sache spreche, in ein helles Licht stellen und erheben, sowie das, was für die Sache unserer Gegner spreche, schwächen und entkräften.
quam possumus reperire ex omnibus rebus civilibus causam contentionemque maiorem quam de ordine, de civitate, de libertate, de capite hominis consularis, praesertim cum haec non in crimine aliquo, quod ille posset infitiari, sed in civili iure consisteret? Similique in genere, inferiore ordine, si quis apud nos servisset ex populo foederato seseque liberasset et postea domum revenisset, quaesitum est apud maiores nostros, num is ad suos postliminio redisset et amisisset hanc civitatem. Cic.de_orat.1,182.Können wir wohl unter allen bürgerlichen Angelegenheiten eine wichtigere Verhandlung und Rechtsstreit finden, als einen solchen, in welchem es sich um den Stand, um das Bürgerrecht, um die Freiheit, um das Leben eines Konsularen handelt? Zumal da diese Sache nicht auf einem Verbrechen, das er ableugnen konnte, sondern auf dem bürgerlichen Recht beruhte. Eine ähnliche, wenn auch einen niedrigeren Stand betreffende Frage ist die, welche bei unseren Vorfahren aufgeworfen worden ist, ob nämlich ein Mensch aus einem verbündeten Staat, der bei uns als Sklave gedient, sich aber die Freiheit erworben hat und später in seine Heimat zurückgekehrt ist, bei der Rückkunft zu den Seinigen in seinen früheren Stand wieder eintrete, dagegen aber bei uns des Bürgerrechtes verlustig gehe.
Ac si nos, id quod maxime debet, nostra patria delectat, cuius rei tanta est vis ac tanta natura, ut Ithacam illam in asperrimis saxulis tamquam nidulum adfixam sapientissimus vir immortalitati anteponeret, quo amore tandem inflammati esse debemus in eius modi patriam, quae una in omnibus terris domus est virtutis, imperi, dignitatis? Cuius primum nobis mens, mos, disciplina nota esse debet, vel quia est patria parens omnium nostrum, vel quia tanta sapientia fuisse in iure constituendo putanda est quanta fuit in his tantis opibus imperi comparandis. Cic.de_orat.1,196.Und wenn wir uns, wie es durchaus unsere Pflicht ist, unseres Vaterlandes freuen – und dies Gefühl ist so mächtig und so natürlich, dass der weiseste Mann jenes Ithaka, das wie ein Vogelnest an rauhen Felsen klebt, der Unsterblichkeit vorzog –, mit welcher Liebe müssen wir denn gegen ein solches Vaterland entflammt sein, welches unter allen Ländern der erste Wohnsitz der Tugend, der Herrschaft und der Würde ist? Von ihm müssen uns vor allem sein Geist, seine Sitten und seine Verfassung bekannt sein, teils weil es unser aller Mutter ist, teils weil wir anerkennen müssen, dass seine Weisheit sich in der Feststellung des Rechtes wie in der Gründung der so großen Macht unserer Herrschaft gleich groß erwiesen hat.
Non enim causidicum nescio quem neque clamatorem aut rabulam hoc sermone nostro conquirimus, sed eum virum, qui primum sit eius artis antistes, cuius cum ipsa natura magnam homini facultatem daret, auctor tamen esse deus putatur, ut id ipsum, quod erat hominis proprium, non partum per nos, sed divinitus ad nos delatum videretur; deinde, qui possit non tam caduceo quam nomine oratoris ornatus incolumis vel inter hostium tela versari; tum, qui scelus fraudemque nocentis possit dicendo subicere odio civium supplicioque constringere; idemque ingeni praesidio innocentiam iudiciorum poena liberare; idemque languentem labentemque populum aut ad decus excitare aut ab errore deducere aut inflammare in improbos aut incitatum in bonos mitigare; qui denique, quemcumque in animis hominum motum res et causa postulet, eum dicendo vel excitare possit vel sedare. Cic.de_orat.1,202.Denn nicht ist es ein alltäglicher Sachwalter und Schreier oder Rechtsschwätzer, den wir in unserem Gespräch aufsuchen, sondern ein Mann, der zuerst in der Kunst ein Meister ist, deren Erfindung, wenn auch die Natur dem Menschen dazu große Fähigkeiten verlieh, doch einem Gott zugeschrieben wird, so dass selbst das, was Eigentum des Menschen war, nicht durch uns gewonnen, sondern durch göttliche Eingebung zu uns gebracht erschien; ein Mann, der zweitens nicht so sehr durch den Heroldstab als vielmehr durch den Namen des Redners, mit dem er geschmückt ist, selbst unter den Schwertern der Feinde sich unverletzt bewegen kann; ein Mann, der ferner Tücke und Ränke des Missetäters durch die Rede dem Hass der Bürger bloßstellen und durch Strafen zügeln sowie auch durch den Schutz seines Geistes die Unschuld von der Strafe der Gerichte befreien und auch ein erschlaffendes und strauchelndes Volk entweder zum Ehrgefühl erwecken oder vom Irrtum abführen oder gegen Übeltäter entflammen oder die gereizte Stimmung desselben gegen Gute besänftigen kann; ein Mann, der endlich jede Gemütsstimmung, wie sie Zeit und Umstände erfordern, in den Menschen durch die Rede entweder hervorrufen oder stillen kann.
[1] Si vales, bene est. Existimaram pro mutuo inter nos animo et pro reconciliata gratia nec absentem me a te ludibrio laesum iri nec Metellum fratrem ob dictum capite ac fortunis per te oppugnatum iri; quem si parum pudor ipsius defendebat, debebat vel familiae nostrae dignitas vel meum studium erga vos remque publicam satis sublevare: nunc video illum circumventum, me desertum, a quibus minime conveniebat. Cic.ad fam.5,1,1.Hoffentlich geht es Dir gut. Ich hätte geglaubt, dass Du mich in Anbetracht unserer gegenseitigen Hochachtung und wiedergewonnenen Sympathie nicht in meiner Abwesenheit dem kränkenden Spott preisgeben und wegen eines Wortes Leben und Vermögen meines Bruders Metellus angreifen würdest. Wenn ihn schon seine eigene von Scheu geprägte Zurückhaltung nicht schützte, so hätte ihm doch wenigstens das Ansehen unserer Familie und mein Engagement für Euch und die Republik hinreichend Erleichterung verschaffen müssen. Nun muss ich erleben, dass er von denen eingekreist und ich von denen im Stich gelassen bin, von denen es am wenigsten hätte geschehen dürfen.
[Cic.fin.1,31,2] Alii autem, quibus ego assentior, cum a philosophis compluribus permulta dicantur, cur nec voluptas in bonis sit numeranda nec in malis dolor, non existimant oportere nimium nos causae confidere, sed et argumentandum et accurate disserendum et rationibus conquisitis de voluptate et dolore disputandum putant. Cic.Fin.1,31,2Andere aber, denen ich zustimme, glauben, weil beträchtlich viele Philosophen sehr viele Gründe nennen, warum weder Lust unter die Güter noch Schmerz unter die Übel zu rechnen sei, wir dürften nicht zu sehr unserer Sache vertrauen, sondern meinen, wir müssten argumentativ in sorgfältiger Erörterung und mit einem Ensemble von Vernunftgründen über Lust und Schmerz diskutieren.
sensu enim amisso fit idem, quasi natus non esset omnino, quem tamen esse natum et nos gaudemus et haec civitas, dum erit, laetabitur. Cic.Lael.14.fDenn erlöscht alles Bewusstsein, so ist es für Scipio dasselbe, als wenn er gar nicht gelebt hätte; gleichwohl freuen wir uns über seine Geburt und auch der Staat, solange er besteht.
nos autem ea, quae sunt in usu vitaque communi, non ea, quae finguntur aut optantur, spectare debemus. Cic.Lael.18.dWir dagegen halten uns an die gewöhnlichen Erfahrungen des wirklichen Lebens, nicht an Ideale oder fromme Wünsche.
Sic enim mihi perspicere videor, ita natos esse nos, ut inter omnes esset societas quaedam, maior autem, ut quisque proxime accederet. Cic.Lael.019.cDenn dazu – dies glaube ich erkannt zu haben – sind wir geboren, dass unter uns allen eine gesellschaftliche Verknüpfung bestehe, die umso enger werden sollte, je näher uns jemand steht.
Fannius: Nos autem a te potius; quamquam etiam ab istis saepe quaesivi et audivi non invitus equidem; sed aliud quoddam filum orationis tuae. Cic.Lael.25.aFannius: Wir möchten lieber dich befragen; wiewohl ich auch schon oft jene befragt und zu meiner Zufriedenheit Auskunft erhalten habe. Allein dein Vortrag ist anders gestaltet.
Etenim eo loco, Fanni et Scaevola, locati sumus, ut nos longe prospicere oporteat futuros casus rei publicae. Cic.Lael.40.cDenn wir befinden uns, mein Fannius und Scaevola, in einer solchen Lage, dass es unsere Pflicht ist, einen weiten Blick auf die bevorstehenden Ereignisse des Staates zu werfen.
fecit idem, quod viginti annis ante apud nos fecerat Coriolanus. His adiutor contra patriam inventus est nemo; itaque mortem sibi uterque conscivit. Cic.Lael.42.eEr handelte gerade wie 20 Jahre früher bei uns Coriolanus. Für diese Männer fand sich kein Beistand gegen das Vaterland. Darum entleibten sich beide selbst.
De quibus tres video sententias ferri, quarum nullam probo, unam, ut eodem modo erga amicum adfecti simus, quo erga nosmet ipsos, alteram, ut nostra in amicos benevolentia illorum erga nos benevolentiae pariter aequaliterque respondeat, tertiam, ut, quanti quisque se ipse facit, tanti fiat ab amicis. Cic.Lael.56.bHierfür gelten, soviel ich weiß, drei Ansichten, von denen ich aber keine gutheißen kann. Die erste verlangt: Wir sollen gegen unsere Freunde ebenso gesinnt sein, wie gegen uns selbst; die zweite: Unsere wohlwollende Liebe gegen unsere Freunde soll deren wohlwollender Liebe gegen uns selbst in gleichem Maß entsprechen; die dritte: Jeder soll von seinem Freund so hoch geschätzt werden, wie er sich selbst schätzt.
Atque hoc maxime iudicaretur, si quid tale posset contingere, ut aliquis nos deus ex hac hominum frequentia tolleret et in solitudine uspiam collocaret atque ibi suppeditans omnium rerum, quas natura desiderat, abundantiam et copiam hominis omnino aspiciendi potestatem eriperet. Cic.Lael.87.cDies würde dann wohl am besten als wahr erkannt, wenn der Fall möglich wäre, dass uns eine Gottheit aus diesem Gewühl der menschlichen Gesellschaft entrückte, in irgendeine Einöde versetzte und uns hier zwar unsere Naturbedürfnisse in reichem Maße befriedigte, uns aber jede Gelegenheit entzöge, eines Menschen ansichtig zu werden.
Dissuasimus nos; sed nihil de me, de Scipione dicam libentius. Quanta illi, di immortales, fuit gravitas, quanta in oratione maiestas! ut facile ducem populi Romani, non comitem diceres. Cic.Lael.96.bIch sprach dagegen. Doch kein Wort von mir! Lieber will ich von Scipio reden. Welche Würde, ihr unsterblichen Götter, welche Majestät lag in seiner Rede! Gern hätte man ihn den Anführer des römischen Volkes genannt, nicht seinen Geleiter.
Hac nos adulescentes benevolentia senes illos, L. Paulum, M. Catonem, C. Galum, P. Nasicam, Ti. Gracchum, Scipionis nostri socerum, dileximus; Cic.Lael.101.aEin solches Gefühl der Wertschätzung und wohlwollender Liebe hegte ich in meiner Jugend gegen jene Greise, den Lucius Paulus, Marcus Cato, Gaius Galus, Publius Nasica, Tiberius Gracchus, den Schwiegervater unseres Scipio.
Hora fere nona quasi signo data Clodiani nostros consputare coeperunt; exarsit dolor. Urgere illi, ut loco nos moverent; factus est a nostris impetus, fuga operarum; eiectus de rostris Clodius. Cic.ad Q.fr.2,3,2,6Etwa um die neunte Stunde begann der Haufen des Clodius wie auf ein gegebenes Zeichen die unseren anzuspucken. Die Erbitterung entbrannte. Jene drangen vor, um uns von der Stelle zu drängen. Unsere Leute griffen an, die Handlanger flohen. Clodius wurde von der Rednerbühne verjagt.
Ac nos quoque tum fugimus, ne quid in turba. Senatus vocatus in curiam; Pompeius domum. Cic.ad Q.fr.2,3,2,7Da ging auch ich davon, damit mir nicht im Getümmel etwas geschehe. Der Senat wurde in die Kurie berufen. Pompeius ging nach Hause.
domum, ut debuimus, ad eum statim venimus eique nos totos tradidimus, idque fecimus praeter hominum opinionem, qui nos ei iure suscensere putabant, ut humanissimi gratissimique et ipsi et omnibus videremur, itaque faciemus. Cic.ad Q.fr.2,3,5,2Pflichtgemäß begab ich mich gleich zu ihm in sein Haus und habe mich ganz in seinen Dienst gestellt; und dies tat ich gegen die allgemeine Erwartung, weil man glaubte, ich sei mit Recht böse auf ihn, so dass ich wirklich ihm und dem Publikum in hohem Grad als schonend und dankbar erschien; und so werde ich es denn auch halten.
qua vociferatione in ceteris iudiciis accusatores uti consuerunt, ea nos hoc tempore utimur, qui causam dicimus. Cic.S.Rosc.12.aDen Hilfeschrei, den bei anderen Verhandlungen sonst die Ankläger vernehmen lassen, lasse ich jetzt als Verteidiger erschallen.
ita facillime quae res totum iudicium contineat et quibus de rebus nos dicere oporteat et quid vos sequi conveniat intellegetis. Cic.S.Rosc.34.eSo werdet ihr am leichtesten einsehen, worauf der ganze Rechtshandel beruht, worüber wir zu sprechen haben und was ihr berücksichtigen sollt.
neque haec tu non intellegis, sed usque eo, quid arguas, non habes, ut non modo tibi contra nos dicendum putes, verum etiam contra rerum naturam contraque consuetudinem hominum contraque opiniones omnium. Cic.S.Rosc.45.aDoch das ist dir selbst wohl bewusst; aber es fehlt dir so sehr an Gründen für deine Beschuldigung, dass du nicht bloß gegen uns, sondern gegen alles, was natürlich ist, gegen die Gewohnheit und die allgemeine Meinung sprechen zu müssen glaubst.
interdum mihi videris, Eruci, una mercede duas res adsequi velle, nos iudicio perfundere, accusare autem eos ipsos, a quibus mercedem accepisti. Cic.S.Rosc.80.cManchmal kommt es mir vor, Erucius, du wolltest für einen Lohn zwei Dinge erzielen: uns durch diesen Prozess zu verwirren und diejenigen selbst anzuklagen, von denen du bezahlt bist.
de quibus quoniam verbo arguit, verbo satis est negare. si quid est, quod ad testis reservet, ibi quoque nos, ut in ipsa causa, paratiores reperiet, quam putabat. Cic.S.Rosc.82.dWeil er diese Vorwürfe nur mit einem Wort begründete, so ist ein Wort genug, sie zu leugnen. Spart er aber noch etwas für die Zeugen auf, nun, dann wird er uns, wie in dem eigentlichen Rechtshandel, besser gerüstet finden, als er glaubt.
profecto non tam perspicue nos istorum maleficia videremus, nisi ipsos caecos redderet cupiditas et avaritia et audacia. Cic.S.Rosc.101.cFürwahr wir würden ihre Verbrechen nicht so augenscheinlich erkennen, wenn sie selbst nicht ihre Leidenschaft, Habsucht und Frechheit blenden würde.
non enim possumus omnia per nos agere; alius in alia est re magis utilis. Idcirco amicitiae comparantur, ut commune commodum mutuis officiis gubernetur. Cic.S.Rosc.111.dDenn wir können ja nicht alles selbst ausrichten. Der eine ist in dieser, der andere in jener Sache besser zu gebrauchen. Eben darum schließt man Freundschaften, damit der gemeinsame Vorteil durch wechselseitige Dienstleistung gefördert werde.
iste, qui initio proditor fuit, deinde perfuga, qui primo sociorum consilia adversariis enuntiavit, deinde societatem cum ipsis adversariis coiit, terret etiam nos ac minatur tribus praediis, hoc est praemiis sceleris, ornatus. Cic.S.Rosc.117.der aber, der von Anfang an den Verräter, dann den Überläufer machte, der zuerst die Absichten seiner Genossen den Gegnern verriet, und dann mit den Gegnern selbst einen Bund schloss, erschreckt und bedroht uns noch, er, der mit drei Landgütern, d.h. mit den Lohn für seinen Frevel ausgestattet ist.
[Cic.Tusc.5,11,1] Cuius multiplex ratio disputandi rerumque varietas et ingenii magnitudo Platonis memoria et litteris consecrata plura genera effecit dissentientium philosophorum, e quibus nos id potissimum consecuti sumus, quo Socratem usum arbitrabamur, ut nostram ipsi sententiam tegeremus, errore alios levaremus et in omni disputatione, quid esset simillimum veri, quaereremus. Cic.Tusc.5,11,1Seine vielfach gewandte Art des Unterrichts und die Mannigfaltigkeit der Gegenstände und die Größe seines Geistes, durch Platon zum ewigen Gedächtnis in Schriften niedergelegt, veranlasste mehrere Schulen abweichender Philosophen. Unter ihnen folgten wir vorzüglich dem, was wir für des Sokrates eigene Weise hielten, dass wir unsere Ansicht selbst verborgen hielten, andere vom Irrtum befreiten und in jeder Untersuchung auf das Wahrscheinlichste ausgingen.
[Cic.Tusc.5,4,3] Nos autem omnia adversa cum venientia metu augentes, tum maerore praesentia rerum naturam quam errorem nostrum damnare malumus. Cic.Tusc.5,4,3Wir aber steigern durch Furcht alles Widrige, wenn es kommt, wenn es da ist durch Kummer, und wollen lieber die Natur, als unseren Irrtum verdammen.
[Cic.Tusc.5,5,2] Cuius in sinum cum a primis temporibus aetatis nostra voluntas studiumque nos compulisset, his gravissimis casibus in eundem portum, ex quo eramus egressi, magna iactati tempestate confugimus. Cic.Tusc.5,5,2Sie ist es, an deren Brust uns vom ersten Alter an Wille und Neigung trieb; und so fliehen wir denn auch jetzt, in diesen schweren Zeiten von heftigem Sturm umhergeworfen in denselben Hafen, aus dem wir ausgelaufen sind.
[Cic.Tusc.5,5,3] O vitae philosophia dux, o virtutis indagatrix expultrixque vitiorum! quid non modo nos, sed omnino vita hominum sine te esse potuisset? Cic.Tusc.5,5,3Oh des Lebens Führerin, Philosophie! Oh der Tugend Erforscherin und Vertreiberin der Laster! Was wären nicht nur wir, was hätte überhaupt das menschliche Leben ohne dich sein können!
[Cic.Tusc.5,5,5] Ad te confugimus, a te opem petimus, tibi nos, ut antea magna ex parte, sic nunc penitus totosque tradimus. est autem unus dies bene et ex praeceptis tuis actus peccanti inmortalitati anteponendus. Cic.Tusc.5,5,5Zu dir fliehen wir; von dir erflehen wir Hilfe; dir ergeben wir uns, wie zuvor großenteils, so jetzt ganz und gar. Ist doch ein Tag, gut und nach deinen Vorschriften vollbracht, einer schuldhaften Ewigkeit vorzuziehen!
[Cic.Tusc.5,9,2] Nam ut illic alii corporibus exercitatis gloriam et nobilitatem coronae peterent, alii emendi aut vendendi quaestu et lucro ducerentur, esset autem quoddam genus eorum, idque vel maxime ingenuum, qui nec plausum nec lucrum quaererent, sed visendi causa venirent studioseque perspicerent, quid ageretur et quo modo, item nos quasi in mercatus quandam celebritatem ex urbe aliqua sic in hanc vitam ex alia vita et natura profectos alios gloriae servire, alios pecuniae, raros esse quosdam, qui ceteris omnibus pro nihilo habitis rerum naturam studiose intuerentur. Cic.Tusc.5,9,2Wie nämlich dort die einen durch trainierte Körper Ruhm und die Ehre des Kranzes suchen, andere durch den einträglichen Gewinn von Kauf und Verkauf angezogen werden, wie es aber auch noch eine andere Art von Menschen, und zwar gerade die edelsten, gebe, die weder nach Beifall noch nach Gewinn streben, sondern um des Zuschauens willen kommen und eifrig erkunden, was geschehe und wie, gleicher Weise seien auch wir, wie zu einem Großmarkt aus einer Stadt, so in dieses Leben aus einem anderen Leben und Wesen gewandert, und dienen nun bald der Ehre, bald dem Geld; und nur sehr wenige andere gebe es, die alles übrigengeringschätzen und die Natur der Dinge mit Liebe untersuchen.
[Cic.fin.1,3,2] Etenim si delectamur, cum scribimus, quis est tam invidus, qui ab eo nos abducat? sin laboramus, quis est, qui alienae modum statuat industriae? Cic.Fin.1,3,2Wenn wir ferner an schriftstellerischer Arbeit Vergnügen finden, wer möchte so missgünstig sein, uns davon abzuziehen? Wenn wir uns aber hierbei abmühen, wer dürfte der Tätigkeit eines anderen ein Maß setzen?
[Cic.fin.1,6,1] Quid? si nos non interpretum fungimur munere, sed tuemur ea, quae dicta sunt ab iis, quos probamus, eisque nostrum iudicium et nostrum scribendi ordinem adiungimus, quid habent, cur Graeca anteponant iis, quae et splendide dicta sint neque sint conversa de Graecis? Cic.Fin.1,6,1Wenn wir nun nicht bloß übersetzen, sondern Aussagen von Schriftstellern, die wir schätzen, verteidigen und sie durch unser eigenes Urteil und unsere eigene Darstellungsweise anreichern, warum sollte man dann griechische Schriften denen vorziehen, die einerseits deutlich dargestellt, andererseits keine Übersetzung aus dem Griechischen sind?
[Cic.fin.1,12,3] Nos autem hanc omnem quaestionem de finibus bonorum et malorum fere a nobis explicatam esse his litteris arbitramur, in quibus, quantum potuimus, non modo quid nobis probaretur, sed etiam quid a singulis philosophiae disciplinis diceretur, persecuti sumus. Cic.Fin.1,12,3Wir glauben nun diese ganze Frage über das höchste Gut und größte Übel im vorliegenden Werk so ziemlich entwickelt zu haben, worin wir nicht nur die von uns gebilligten Ansichten, sondern auch die Behauptungen der einzelnen philosophischen Schulen nach Kräften durchgegangen sind.
Alii autem, quibus ego assentior, cum a philosophis compluribus permulta dicantur, cur nec voluptas in bonis sit numeranda nec in malis dolor, non existimant oportere nimium nos causae confidere, sed et argumentandum et accurate disserendum et rationibus conquisitis de voluptate et dolore disputandum putant. Cic.fin.1,31,3Andere aber, und diesen stimme ich bei, sind der Ansicht, da von mehreren Philosophen sehr vieles angeführt werde, warum die Lust nicht unter die Güter zu zählen sei und der Schmerz nicht unter die Übel, so dürften wir uns nicht allzu sehr auf unsere Sache verlassen, sondern müssten eine Beweisführung und sorgfältige Erörterung anwenden und mit überall aufgesuchten Gründen die Frage über die Lust und den Schmerz besprechen.
Hanc ego cum teneam sententiam, quid est cur verear, ne ad eam non possim accommodare Torquatos nostros, quos tu paulo ante cum memoriter, tum etiam erga nos amice et benivole collegisti; Cic.fin.1,34,1Da ich diesen Grundsatz festhalte, warum sollte ich Bedenken haben, damit unsere Torquate in Einklang bringen zu können, die du kurz zuvor aus dem Gedächtnis und so freundlich und Wohlwollen gegen mich anführtest?
sapientia enim est una, quae maestitiam pellat ex animis, quae nos exhorrescere metu non sinat. qua praeceptrice in tranquillitate vivi potest omnium cupiditatum ardore restincto. Cic.fin.1,43,3Die Weisheit ist es allein, die die Traurigkeit aus dem Gemüt bannt, die uns nicht vor Furcht erbeben lässt; unter ihrer Leitung lernt man die Glut der Leidenschaften erstickten und so in Ruhe leben.
Quodsi vitam omnem perturbari videmus errore et inscientia, sapientiamque esse solam, quae nos a libidinum impetu et a formidinum terrore vindicet et ipsius fortunae modice ferre doceat iniurias et omnis monstret vias, quae ad quietem et ad tranquillitatem ferant, quid est cur dubitemus dicere et sapientiam propter voluptates expetendam et insipientiam propter molestias esse fugiendam? Cic.fin.1,46,1Sehen wir nun, dass unser ganzes Leben durch Irrtum und Unwissenheit in Verwirrung gerät und dass es die Weisheit allein ist, die uns vom Ungestüm der Leidenschaften und vom Schrecken peinigender Angstgefühle befreit und selbst des Schicksals Unbilden mit Mäßigung tragen lehrt und alle Wege zeigt, die zur Ruhe und zum inneren Frieden führen: warum sollten wir Anstand nehmen zu behaupten, die Weisheit sei um der Lust willen zu erstreben, sowie die Torheit der Beschwerden wegen zu fliehen?
qua qui affecti sunt in eadem causa sunt, qua ante quam nati, et ad dolores ita paratus est, ut meminerit maximos morte finiri, parvos multa habere intervalla requietis, mediocrium nos esse dominos, ut, si tolerabiles sint, feramus, si minus, animo aequo e vita, cum ea non placeat, tamquam e theatro exeamus. Cic.fin.1,49,4Im Tod befindet sich ja der Mensch in gleicher Lage wie vor seiner Geburt, und gegen die Schmerzen ist er gerüstet durch den Gedanken, dass die größten durch den Tod ihr Ende finden, die kleinen viele Pausen der Ruhe haben, über die mittelmäßigen wir Meister sind, so dass, wenn sie erträglich sind, wir sie ertragen, andernfalls, mit Gleichmut aus dem Leben, wenn es nicht mehr gefällt, wie aus einem Theater heraustreten.
Quodsi ne ipsarum quidem virtutum laus, in qua maxime ceterorum philosophorum exultat oratio, reperire exitum potest, nisi derigatur ad voluptatem, voluptas autem est sola, quae nos vocet ad se et alliciat suapte natura, non potest esse dubium, quin id sit summum atque extremum bonorum omnium, beateque vivere nihil aliud sit nisi cum voluptate vivere. Cic.fin.1,54,1Wenn nun nicht einmal das Lob der Tugenden, in dem sich die Rede der übrigen Philosophen so sehr ergeht, zu einem Ergebnis gelangen kann, wofern es nicht auf die Lust gerichtet wird, die Lust es aber allein ist, die uns zu sich ruft und anlockt und kraft ihres eigenen Wesens: so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass sie das höchste und äußerste aller Güter ist und das glückselige Leben nichts anderes bedeutet als mit Lust leben.
Multoque hoc melius nos veriusque quam Stoici. Cic.fin.1,61,3Und dies lehren wir weit besser und richtiger als die Stoiker.
coeunt, nisi quid fortuitum et subitum incidit, certis diebus, cum aut incohatur luna aut impletur; nam agendis rebus hoc auspicatissimum initium credunt. nec dierum numerum, ut nos, sed noctium computant. sic constituunt, sic condicunt: nox ducere diem videtur. Tac.Germ.11,2Ihr Zusammentritt erfolgt, sofern nicht etwas Zufälliges und Unerwartetes vorgefallen ist, an bestimmten Tagen, zur Zeit des Neumonds oder des Vollmonds; denn für Geschäfte ist dies nach ihrer Meinung der verheißungsvollste Anfangspunkt. Auch zählen sie nicht nach Tagen, wie wir, sondern nach Nächten; so erfolgen die Verabredungen, geschehen die Vorladungen: die Nasch erscheint als Führerin des Tages.
Iuxta Tencteros Bructeri olim occurrebant: nunc Chamavos et Angrivarios immigrasse narratur, pulsis Bructeris ac penitus excisis vicinarum consensu nationum, seu superbiae odio seu praedae dulcedine seu favore quodam erga nos deorum; nam ne spectaculo quidem proelii invidere. Tac.Germ.33,1Nächst den Tenkterern traf man ehemals die Brukterer. Jetzt sollen die Chamaver und Angrivarier eingewandert sein und die Brukterer vertrieben und gänzlich ausgerottet haben. Die Nachbarstämme hatten sich damit einverstanden gezeigt, sei es aus Erbitterung über den Übermut oder gelockt durch die Beute oder infolge einer gewissen Gunst der Götter gegen uns; denn selbst den Anblick ihres Kampfes haben sie uns nicht missgönnt:
Ac pater ut gnati, sic nos debemus amici Hor.sat.1,3,43.Ja wie der Vater beim Sohn, so sollten auch wir, wo ein Fehltritt
At nos virtutes ipsas invertimus atque Hor.sat.1,3,55.Doch wir zeigen ja selbst auch Tugenden gerne verkehrt, und
Dixeris esse satis neque, siqui scribat uti nos Hor.sat.1,4,41.Du wohl genügend hältst, wie auch, schreibt einer, so wie wir,
Hoc iter ignavi divisimus, altius ac nos Hor.sat.1,5,5.Da wir zögernd den Weg, den besserere Gänger in eins tun,
Hinc nos Coccei recipit plenissima villa, Hor.sat.1,5,50.Dann nahm wirtlich uns auf Cocceius' gesegnetes Landgut,
Nunquam erepsemus, nisi nos vicina Trivici Hor.sat.1,5,79.Nie wir wären entkrochen, wenn nicht in der Nähe Trivicums
Nos facere a volgo longe longeque remotos? Hor.sat.1,6,18.Uns doch zu tun, die weit wir und weit vom Pöbel entfernt sind?
Cornua quod vincatque tubas: saltem tenet hoc nos.' Hor.sat.1,6,44.Was Trompeten und Hörner besiegt; dies mindestens fesselt!
2013.11.23 Viginti quinque sententiae aliquanti momenti
Hic referentur viginti quinque sententiae historicae graviditatis a politicis Germanis de coalitione ineunda agentibus dictae, ab Vinifredo Folz collectae, ab ephemeride Rhenano-Palatina publicatae (die 23° m. Nov. anno 2013° pagina altera). Has sententias Latine vertimus, ut etiam aliis Europae et orbis moderatoribus usui essent. Siquis dicat has sententias esse mustelarum ova, diplomatiae imperitus est:
XXV. De hac re etiam agendum est.
XXIV. Compromissa necessaria esse scimus.
XXIII. Haec in summa consideranda sunt.
XXII. Quae perceptiones sint inter nos communes, emetiendum est.
XXI. Minime sacculo retinaculario fucati sumus.
XX. Primum res, deinde honores!
XIX. Hae sunt lineae rubrae!
XVIII. Tormenta sunt parata.
XVII. Nihil actum, nisi cuncta acta!
XVI. Colloquium opportunum erat, neque tamen facile.
XV. Res in discrimine est.
XIV. Quod non facilius erit quam quadratura circuli.
XIII. Non agitur de quadratura circuli.
XII. Quae nondum consensa.
XI. Facies obliquae et Christianae Democraticae Unionis (CDU) et Christianae Socialis Unionis (CSU) in regimine enitescere debent.
X. Facies obliqua Socialis Partis Democraticae (SPD) in regimine perlucescere debet.
IX. Foedus coalitionis non obsignabo, nisi in eo scriptum erit ....
VIII. Pactum perseverans pangemus.
VII. Hunc durum laborem prospero eventu usuri subimus.
VI. Cura ac soliditas ante celeritatem!
V. Parati eramus ad invicem auscultandum.
IV. Etiam in extremis metris ante cumulum praecipitari potest.
III. Glacies, in qua nunc versamur, lubrica est.
II. Colloquium erat constructivum.
I. Perbonum pergimus iter.
2013.12.10 Memoriale Nelsonis Mandelae celebrari
Longum est omnes moderatores omium rerum publicarum, qui hodie Ioannisburgum, in Africam Australem, conveniunt, ut mortem Nelsonis Mandelae doleant, nominatim enumerare. Clayson Monyela, repraesentans ministerii ab exteris negotiis, Pretoriae: “Totus orbis”, inquit, sensu maxime proprio verbi in Africam Australem veniet.” Inter eos, qui in FNB stadio, ubi Mandela postremum publice processit, ad coetum nonaginta milium maerentium alloquium adhibebunt, erunt Ban Ki-moon, secretarius generalis Nationum Unitarum, et Barack Obama, praesidens Civitatum Americae Unitarum.
Makaziwe Mandela, Nelsonis maior filia, dixit memoriam patris esse memoriam viri, qui semper libertati mentali et politicae enixe dederit operam. Illum ipsum docuisse manumissionem et veniam esse rem difficilem et magni ingenii. Memoriam eius nos admonere, ut animosi simus et hominibus, qui nobiscum sint, vitia et errores condonemus.
2013.12.26 "Redeunte Adventus tempore transeamus usque Bethlehem, antecedente nos stella Dei hominis facti." (Papa Pranciscus tinniens die 22° m. Dec. a. 2013°)
2014.03.22 Franciscus pontifex, hoc Veneris die vesperi cum cognatis eorum quindecim milium hominum, qui praeteritis decenniis victimae Mafiae organisationis facti sunt, in ecclesia Sancti Gregorii VII. vigiliam precationum exhibuit. Ipse permotus permoventibus verbis noxios consciosque graviter monuit, ut ab inceptis nefariis desisterent eosque facinorum paeniteret: "Resipiscite, quaeso!" inquit, "Ad bonas fruges vos recipite! Desinite mala facere! Et nos pro vobis orabimus. Resipiscite! Id supplex vos precor. Vestrae utilitati salutique servietis. Vita, quam nunc agitis, nobis displicet, vos non laetificabit, neque felices vos reddet." lc20140322Papst Franciscus hielt an diesem Freitag Abend mit den Angehörigen der 15000 Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten Opfer der Mafia geworden sind, in der Kirche San Gregorio VII. Eine Gebetsvigil. Selbst bewegt redete er mit bewegenden Worten den Schuldigen und ihren Mitwissern ins Gewissen, sich von ihrem frevelhaften Tun abzuwenden und Ihre Taten zu bereuen: Er sagte: "Bekehrt euch, Ich bitte euch, ändert euer Leben, bekehrt euch, hört auf, das Böse zu tun. Und wir beten für euch: bekehrt euch. Darum bitte ich euch auf Knien. Es ist für euer eigenes Wohl. Das Leben, das ihr jetzt lebt, gefällt uns nicht und wird keine Freude bringen, euch wird es nicht glücklich machen." (Rad.Vatic.)
2014.08.22 Lanista diurnarii James Foley islamista quidam esse videtur, qui e regione Londini veniens in Propinquum Orientem se contulit. Necdum certe agnitus nedum repertus est, sed quaeritur. Chuck Hagel, Americanus administer a defensione et praefectus pentagoni, Islamicum statum (IS) maximum Civitatum Unitarum Americanarum periculum esse ducit. Periculosiorem esse aliis organizationibus terroristicis, quod amplissime sit explicatus et copiosissime pecuniis subornatus. "Ista organizatio", inquit, "omnia superat, quae nos adhuc novimus." Hagel Americanos ictus aerios dare et Sunniticos extremistas et a Syria et ab Iraquia persequi non desituros esse affirmat. Islamicus status (IS) quattuor milia obsidum retinere dicitur; inter quos viginti Americanos et Europaeos. 2014.08.22Der Mörder des Journaisten James Foley scheint ein Islamist zu sein, der aus der Gegend von London in den Nahen Osten gekommen ist. Er ist weder schon identifiziert, geschweige denn gefunden, aber es wird nach ihm gesucht. Chuck Hagel, der amerikanische Verteidigungsminister und Chef des Pentagon hält den Islamischen Staat (IS) für die größte Bedrohung der Vereinigten Staaten von Amerika. Er sei bedrohlicher als andere terroristische Organisationen, weil er am weitesten entwickelt und am besten finanziert sei. "Diese Organisation", sagte er, "übertrifft alles, was wir bisher kennen." Hagel versichert, dass die Amerikaner weiterhin Luftschläge gegen die sunnitischen Extremisten ausführen und sowohl von Syrien als auch vom Irak aus gegen sie vorgehen werden. Der Islamische Staat (IS) hat angeblich 4000 Geiseln in seiner Gewalt, darunter 20 Amerikaner und Europäer.
2014.11.06 Io.d. Sunt qui dicant, praesidem Baracum Obama medianarum electionum eventu, qui republicanos in utraque congressus camera praepollere siverit, tractim tactum esse, neque modo praesidem ipsum, sed etiam proximam democraticorum candidatam, Hilariam Clinton, biennio ante electiones praesidales afflictam esse. Idem loquuntur de terraemotu aut terraelapsu politico, aut politicam Americae provinciam se de hac nocte electoria dramatice mutatam esse dicunt. Sed sunt quoque, qui signa reconciliationis animadvertant: Ita republicanus senator Mitch McConnell, ut perennis conflictus, quamvis alium cursum peti necesse sit, componatur, suadet. Etiam praeses ipse voluntatem electorum in hanc sententiam interpretatur, cum dicit: "Electores nos cooperari volunt." 2014.11.06Einige sagen, Präsident Barack Obama sei mit dem Ausgang der Midterm-Wahlen abgewatscht worden. Hat er doch den Republikanern die Vormacht in beiden Häusern des Kongresses beschert und nicht nur den Präsidenten selbet, die nächste demokratischen Kandidatin Hilary Clinton zwei Jahre vor der Präsidentenwahl beschädigt. Sie sprechen von einem politischen Erdbeben oder Erdrutsch oder sagen, die politische Landschaft Amerikas hätte sich in dieser Wahlnacht dramatisch verändert. Andere bemerken aber auch die Zeichen der Versöhnung. So empfiehlt der republikanische Senator Mitch McConnell, den ewigen Streit trotz der Notwendigkeit, einen neuen Kurs einzuschlagen, beizulegen. Auch der Präsident selbst versteht den Wählerwillen in diesem Sinn, wenn er sagt: "Die Wähler wollen, dass wir zusammenarbeiten."
[4,34,4] Invidiae nefariae letali plaga percussi sero sentitis. cum gentes et populi celebrarent nos divinis honoribus, cum novam me Venerem ore consono nuncuparent, tunc dolere, tunc flere, tunc me iam quasi peremptam lugere debuistis. (Apul.met.4,34,4) Apul.met.4,34,4[4,34,4] Dass euch der Todeshieb frevlerischen Neides niedergestreckt hat, merkt ihr zu spät. Als mich Leute und Volk mit göttlichen Ehren feierten, als sie mich mit einem Mund die neue Venus nannten, da hättet ihr klagen, da weinen, da mich wie tot betrauern müssen.
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15.03.2015 Fabula politica (extrema pars adhuc deest, ut nondum constet, utrum comoedia an tragoedia agatur):
Prologus:
Wolgangus Schäuble (die Iovis vesperi): "Quoniam, quid accidat, ad tempus a nullo nisi a Graecis decerni potest neque nos pro certo scimus, quid viri in Graecia responsiabiles facturi sint, nemo Graeciam omnibus invitis fortuna adversa zonam Euronis deserturam esse excludere potest."
Actus I:
Varoufakis (Comi versans interrogatus): "Wolfgango Schäuble ex hoc amoenissimo loco respondere nolim."
Panos Kammenos: "Sunt, qui nos ad amussim ex Euronis zona extrudere velint." - "Istud est bellum psychologicum, et Schäuble relationes inter nostras res publicas veneno imbuit." - "Nos Graeci non ignoramus Schäuble olim ab suae partis administratione repulsum esse, quod corruptione implicatus erat." - "Si nostra civitas ex zona Euronis expellitur, omnia pacta erunt irrita, neque iam obligati erimus, ut fugitivos in terram, quo primo advenerint, recipiamus." - "Si Graecia displodetur, deinceps Hispania, tum Italia, denique Germania. Deverticulum nobis intra Euronem inveniendum est."
Actus II:
Martinus Schulz: "Coalitionem factionis sinistrae cum istis dextropopulistis vitiosam puto." - "Elephantus ille inter catillos et potoria saeviens comparatus cum illo Kammenos mihi subtilis diplomates videtur."
Actus III:
Tsipras: "Nos nostram partem exsequemur sociosque nostros suam partem contributuros esse exspectamus."
Actus IV:
Jeroen Dijsselbloem: "Hic est magna vis verborum, quae nihil conducit."
Petrus Moscovici: "Grexitus, qui dicitur, catastrophae persimilis sit: Si una tantummodo res publica hanc unionem relinquet, mercatus actutum quaerent, quae terra proxima secutura sit, quod initium exitii esse possit."
Actus V:
Varoufakis: "Parati sumus ad effectum nonnullarum promissionum, quas comitiis habendis fecimus, differendum, ut socii nostri nobis confidere possint."
Epilogus:
Marcellus Fratscher: "Athenae instrumentum ignem eructans in manibus tenentes in repositorio pulveris pyrii sedent." lc201503
09.05.2015 Die VIII mensis Maii, quo die LXX annis ante copiae Germanicae se suaque omnia potestatibus victoribus dedere erant coacti, permultae ubique terrarum civitates finem belli mundani secundi commemorabant magnumque numerum mortuorum complorabant. Joachimus Gauck, praeses Germanicus, occisos nos, ut omnibus nostris viribus pro pace et reconciliatione contenderemus, monere dixit. Baracus Obama, Americanus praeses, occisos eius aetatis fuisse dixit, quae sensu proprio verbi mundum servavisset: hodie libertatem, securitatem, democratiam, iura hominum primatumque iuris tum servata defendenda esse. Franciscus Hollande non unam nationem alteram vicisse sed speciem quandam eximiam superasse ideologiam totalitarem exprompsit. Vladimirus Putin, Russicus praeses, moderatoribus pristinarum rerum publicarum Sovieticarum victoriam fascalium congratulatus est. Hodierno die IX Maii Russi Moscoviae pompam militarem, qua maiorem numquam adhuc, exhibebunt. lc201505Am 8. Mai, an dem vor 70 Jahren die deutsche Wehrmacht gegenüber den Siegermächten kapitulieren musste, haben sehr viele Staaten auf der ganzen Welt des Endes des Zweiten Weltkrieges gedacht und die große Zahl der Toten beklagt. Der deutsche Präsident Joachim Gauck sagte, die Gefallenen mahnten uns, mit aller Kraft für Frieden und Versöhnung einzutreten. Der amerikanische Präsident Barack Obama sagte, die Gefallenen hätten zu der Generation gehört, die im wahrsten Sinne des Wortes die Welt gerettet hätte: jetzt gelte es, Freiheit, Sicherheit, Demokratie, Menschenrechte und die Vormacht des Rechtes, die damals gerettet wurden, zu verteidigen. Francois Hollande äußerte, nicht eine Nation habe eine andere besiegt, sondern ein Ideal habe eine totalitäre Ideologie überwunden. Der russische Präsident Vladimir Putin beglückwünschte die Politiker der früheren Sowjetrepubliken zum Sieg über die Faschisten. Am heutigen 9. Mai werden die Russen in Moskau die größte Militärparade aller Zeiten abhalten.
02.08.2015  Achtar Mohammed Mansur, qui Talibanis post mortem praeteriti ducis Mohammed Omar, cuius vicarius erat, praeest, omnes suae organizationis asseclas ad unitatem et concordiam provocavit: "Adversarii nos, si concordes erimus, vincere non poterunt." lc201508Achtar Mohammed Mansur, der nach dem Tod von Mohammed Omar, dessen Stellvertreter er war, an der Spitze der Taliban steht, hat alle Anhänger seiner Organisation zu Einheit und Einigkeit aufgerufen: "Unsere Feinde werden uns, wenn wir einig sind, nicht besiegen können."
31.10.2015  Dum Viennae de pace in Syria restituenda disceptatur, constituit Americana administratio ad quinquaginta milites delectos in Syriam mittere, qui moderatos rebelles contra belligeratores Islamici Status pugnantes, quoad in acie proficerent, exercerent eisdemque consulerent et auxiliarentur. Quo consulto officialis quidamnVasingtonius Americanos suas rationes bellicas non mutare denuntiat, sed aggravare. Tamen is rerum progressus eis necopinatus accidit, qui meminerunt, Americanos nuperrime denuntiavisse se Syriacos rebelles non iam sustentaturos, sed Curdos. Illo tempore non efficaces rebelles ab inefficacibus distinguebant. Asthon Carter, Americanus administer a defensione, ante paucos dies Americanos posse Syriacis rebellibus et Curdis, si occasione data ar-Raqqa, Islamistarum caput, aggrederentur, subsidium ferre, significaverat. Tales delecti iam in Afghania gubernatores aeroplanorum pugnacium destinata edocentes se opiferos praestiterant. Quid Americani nos sperare iubeant, quid re vera intendant, quid tam parvus numerus militum efficere possit, experiendum est. Ne cum Russis concurrant! Nam facile fit, ut, qui, sicut Americani et Russi in Syria, non eosdem amicos et inimicos habeant, ipsi inimicitias inter se suscipiant. lc201510Während in Wien über die Wiederherstellung des Friedens in Syrien debattiert wurde, beschloss die amerikanische Administration, bis zu 50 Elitesoldaten nach Syrien zu schicken, die die gemäßigten Rebellen, soweit sie auf dem Schlachtfeld erfolgreich seien, in ihrem Kampf gegen die Kämpfer des Islamischen Staates zu trainieren, zu beraten und zu unterstützen. Mit diesem Entschluss, so ließ ein Offizieller aus Washington verlauten, würden die Amerikaner ihre Strategie nicht ändern, sondern intensivieren. Dennoch muss diese Entwicklung denjenigen überraschend vorkommen, die sich erinnern, dass die Amerikaner erst ganz kürzlich mitgeteilt hatten, dass sie die syrischen Rebellen nicht mehr, sondern die Kurden unterstützten. Damals unterschieden sie nicht zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Rebellen. Der amerikanische Verteidigungsminister Asthon Carter hatte vor einigen Tagen angedeutet, die Amerikaner könnten den syrischen Rebellen und Kurden, wenn sich ihnen die Gelegenheit biete, Raqqa, die Hauptstadt der Islamisten anzugreifen, Hilfe leisten. Derartige Elitesoldaten hatten sich schon in Afghanistan dadurch, dass sie den Piloten der Kampfjets die genauen Ziele mitteilten, als hilfreich erwiesen. Was uns die Amerikaner hoffen lassen, was sie wirklich vorhaben, was eine so kleine Zahl von Soldaten ausrichten kann, bleibt abzuwarten. Hoffentlich stoßen sie nicht mit den Russen zusammen. Denn leicht können die, die, wie die Amerikaner und Russen in Syrien, nicht die gleichen Freunde und Feinde haben, sich selbst zu Feinden werden.
17.11.2015  Islamicus Status Lutetiam terrificans parum habere videtur. Nam in nova pellicula minaci eius morigeri administri etiam Americanis et ceteris "equitibus cruciatis" alias et novas incursiones terroristicas minitantur. Veluti al-Gharib Algericus, qui dicere auditur: "Nos Americanos in sua terra victuros esse iuro per Deum, Vasingtoniae enim. Romam expugnabimus!" Tum Europae minitans: "Europaeis civitatibus nos venturos esse dico. Veniemus cum muscipulis displosivis, cum cingulis laniantibus, cum repressoribus crepitus." Alter locutor, al-Karar Iraquius nomine, se ad disceptandum cum Francisco Hollande deprecante paratum esse dicit, sed non nisi in fossa saggitaria. Philippinae insulae et Manila caput appetuntur, quo his diebus civitates "Pacificae" ad summitatem APEC convenient. Quod Russi non memorantur, suspectandum esse videatur. Sed forsitan volturiis Islamisticis aeroplanum Russicum in Sinaitica paeninsula deiecisse sat sit. (cf. n-tv) lc201511Der Islamischen Staat scheint nicht damit zufrieden zu sein, nur Paris in Schrecken zu versetzen. Denn in einem neuen Drohvideo drohen seine willfährigen Handlanger auch den Amerikanern und den übrigen "Kreuzrittern" weitere Terrorakte an. So z.B. al-Gharib der Algerier, den man sagen hört: "Wir werden die Amerikaner in ihrem eigenen Land besiegen, und zwar in Washington. Ich schwöre es bei Gott. Wir werden Rom erobern!" Dann droht er Europa: "Ich sage den europäischen Staaten, dass wir kommen. Wir werden kommen mit Sprengfallen, mit Sprengürteln, mit Schalldämpfern." Ein anderer Sprecher, al-Karar der Iraker, sagt, er sei bereit, mit dem um Gande bittenden Francois Hollande zu verhandeln, aber nur im Schützengraben. Die Philippinen, und zwar ihre Hauptstadt Maila, werden bedroht, wo sich dieser Tagen die Pazifikstaaten zum APEC-Gipfel treffen. Dass die Russen nicht erwähnt werden, mag verdächtig erscheinen. Aber vielleicht haben die islamistischen Vielfraße genug daran, das russische Flugzeug auf der Sinai-Halbinsel heruntergeholt zu haben. (cf. n-tv)
01.12.2015  Americanus praeses Baracus Obama conventum ad clima mundanum stabiliendum Lutetiae exhibitum fortasse cardinem in calefactione globali reprimenda fore aestimavit: "Coram", inquit "hic adsum, ut Foederatas Civitates problema non modo cognovisse dicam, sed se etiam ad reluctandum obstrinxisse." Praeteritos annos addidit demonstrasse circumiectorum tutelam atque incrementum oeconomicum non disparata esse. Itaque non iam esse, cur circumiecta non essent tuenda. Eadem et Vladimirus Putin, Russicus praeses, prae se gessit dicens: "Demonstravimus nos potis esse et progressum oeconomicum praestare et eodem tempore nostro ambitui consulere." Xi Jinping, Sinensis praeses, se Parisienses disceptationes neque cardinem neque finem aestimare dixit, sed limen. Britannus David Cameron se, nisi Lutetiae foedus iceretur, nescire dixit, qua excusatione uteretur, si nepotes aliquando quaererent, quare convenire nimis difficile fuisset. Enele Sopoaga, administer primarius insularum Tuvaluensium, quae adhuc ex Oceano Pacifico exstant, magnopere animos audientium tetigit dicens: "Si Tuvalu servaverimus, certe mundum servabimus." Satis est dictum, nunc agite quaeso! (cf. bbc) lc201512Der amerikanische Präsident Barack Obama urteilte, die Pariser Weltklimakonferenz könne zum Wendepunkt für die Bekämpfung der Erderwärmung werden. Er sagte: "Ich bin persönlich hierher gekommen, um zu sagen, dass die Vereinigten Staaten das Problem nicht nur erkannt, sondern auch sich verpflichtet haben, etwas dagegen zu tun." Er fügte hinzu, die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass Umweltschutz und Wirtschaftswachstum sich nicht gegenseitig ausschließen. Deshalb gebe es keinen Grund mehr, die Umwelt nicht zu schützen. Dieselbe Äußerung machte auch der russische Präsident Wladimir Putin, indem er sagte: "Wir haben bewiesen, dass wir in der Lage sind, die wirtschaftliche Entwicklung zu sichern und gleichzeitig für unsere Umwelt zu sorgen." Der chinesische Präsident Xi Jinping wollte die Pariser Verhandlungen weder als Wendepunkt noch als Ziel, sondern als Startlinie sehen. Der Brite David Cameron sagte, er wisse, wenn in Paris kein Abkommen zustande käme, nicht, welche Entschuldigung er seinen Enkeln sagen solle, wenn sie ihn dereinst fragten, warum das zu schwierig gewesen sei. Was Enele Sopoaga, der Ministerpräsident der Tuvalu-Inseln, die bisher noch aus dem Pazisfischen Ozean herausschauen, sagte, beeindruckte die Zuhörer stark: "Wenn wir Tuvalu retten, werden wir gewiss die Welt retten." Genug geredet, jetzt handelt bitte! (cf. bbc)
13.12.2015  Una pro aliquot milibus, qui hoc temporis in urbibus Poloniae reclamitant: "Libertatem cupimus. Quae modo in Polonia interveniunt, nos consternat. Nullum est ius!" - Alius quidam: "Anno MCMLXXXIX non pugnavi, ut hodie quisquam nobis libertatem eripiat!" - Quis est iste "quisquam", nisi pristinus administer primarius Iaroslaus Kaczyński, qui nunc factioni "Ius et Iustitia" (PiS) praesidet, quae hoc anno electiones vincens novum regimen constituit; an est fortasse novus praeses Andreas Duda? an Eva Kopacz, quae vexillum nationale proponens navem dextroversus gubernat? an omnes tres? ita, credo. Sed cur populus regimen impugnat, cui ipse "regnum" dedit? Causa est, quod PiS-factio non modo potestatem regendi, sed etiam "ius et iustitiam" iam expugnasse aut expeditione furtiva brevi captura esse sibi videtur. Democratia autem esse non potest, nisi iudicia libera et suae potestatis sunt. Non incassum ergo Ricardus Petru, qui politicam oppositionem ducit, blaterat dicens: "Nostram teneram democratiam evertere conantur. Quod non permittemus!" lc201512Eine für einige tausend, die zur Zeit in den Städten Polens demonstrieren: "Wir wollen Freiheit. Was eben in Polen geschieht, empört uns. Es herrscht Rechtlosigkeit!" - Ein anderer: "Ich habe 1989 nicht gekämpft, dass mir heute einer die Freiheit wegnimmt!" - Wer ist dieser "eine"? Doch nur der frühere Ministerpräsident Jaroslaw Kaczyński, der jetzt den Vorsitz in der Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) führt, die in diesem Jahr die Wahlen gewonnen hat und die neue Regierung stellt. Oder ist er vielleicht der neue Präsident Andrzej Duda? oder Eva Kopacz, die die nationale Flagge aufgezogen hat und das Schiff nach rechts steuert? Oder alle drei? So, wohl! Aber warum bekämpft das Volk die Regierung, die sie selbst auf den Thron gehoben hat? Der Grund ist, dass die PiS nicht nur die Regierungsmacht gewonnen, sondern auch "Recht und Gerechtigkeit" schon erobert zu haben glaubt oder wenigstens bald im Handstreich zu nehmen. Demokratie aber geht nicht, wenn die Justiz nicht frei und selbständig ist. Der Oppositionsführer Ryszard Petru faselt also keinen Unsinn, wenn er sagt: "Sie wollen unsere junge Demokratie zerstören. Das werden wir nicht zulassen!"
21.12.2015  Hesterno die Solis in Hispania comitia parlamentaria habebantur. Conservativa et popularis factio Mariani Rajoy (PP), qui adhuc administer princeps fuerat, maximum quidem numerum sententiarum et plurimas sedes in parlamento (122 sedes) assecutus est, sed maioritatem regendi et tertiam partem sedum amisit, neque iam sua sponte regimen formare potest. Socialistae (PSOE) presse antecedentes secundum locum obtinent (91 sedes). Iustae victrices sunt duae recentes factiones: sinistra factio Podemos nomine (quod est "possumus") (69 sedes), et liberalis factio, quae Ciudadanos nominatur (q.e. “cives“) (40 sedes). Systema duarum partium ad finem perductum est. Parlamentum 350 sedes amplectitur, variae coalitiones, sed etiam nova comitia cogitari possunt. Quod scaenarium in Hispania novum est. Paulus Iglesias, praefectus factionis Podemos: "Hispania", inquit, "non iam eadem est, et nos sumus felices." Rajoy ius regiminis formandi affectans: "Haec factio etiamnunc maximam potestatem tenet." Et socialista Petrus Sanchez, ut se paratum praebeat ad colloquia incohanda: "Hispani sinistrorsus moveri cupiunt." Alexis Tsipras, Graecus administer primarius, de successu consortis factionis Podemos laetans: "Politia austeritatis in Hispania est superata. ... Europa mutatur." lc201512Am gestrigen Sonntag fanden in Spanien Parlamentswahlen statt. Die konservative Volkspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy erreichte zwar die größte Stimmenzahl und die meisten Sitze im Parlament (122 Sitze), aber verlor die Regierungsmehrheit und ein Drittel der Sitze. Aus eigener Kraft kann er keine Regierung mehr bilden. Sie Sozialisten (PSOE) nehmen mit knappem Vorsprung den zweiten Platz ein (91 Sitze). Die eigentlichen Gewinner sind die beiden neuen Parteien: die linke Partei Podemos (d.h. “wir können”) (69 Sitze) und die liberale Partei Ciudadanos (d.h. “Bürger”) (40 Sitze). Das Zweiparteiensystem ist Vergangenheit. Das Parlament umfasst 350 Sitze; verschiedene Koalitionen, aber auch Neuwahlen sind denkbar. Dieses Szenario ist für Spanien neu. Pablo Iglesias, der Führer der Podemos-Partei: "Spanien ist nicht mehr dasselbe, und wir sind glücklich." Rajoy, indem er den Anspruch, die Regierung zu bilden, anmeldet: "Diese Partei ist immer noch die stärkste politische Kraft." Und der Sozialist Pedro Sanchez, um sich zu Verhandlungen bereit zu zeigen: "Die Spanier wünschen einen Ruck nach links." Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras freut sich über den Erfolg der Schwesterpartei Podemos: "Die Sparpolitik ist in Spanien besiegt. ... Europa wandelt sich."
22.12.2015  Al-Shabab, ille grex Islamisticus et tromocraticus, e Somalia oriundus saepe atque iterum in confini Kenia septentrionali insidias componit. Etiam heri nuntiabatur Gihadistas prope vicum El Wak autoraedam longam, in qua et Muslimi et Christiani vehebantur, oppugnavisse et epibatas ad suam fidem quemque bipertito digredi iussisse. Sed tum factum esse, quod biblicam parabolam misericordis Samaritae in memoriam revocaret: Convectores, et Muslimos et Christianos, quominus digrederentur, recusavisse et dixisse: "Aut perdite nos cunctos aut cunctis nobis parcite!" Qui verbis melius exprimatur, homines coram Deo pares esse, neque religionem pati eos, qui universali humanitate coniuncti sunt, quod ad fundamentale ius vivendi pertineat, bifariam dividi? lc201512Jene berüchtigte islamistische Terrorgruppe al-Shabab stammt zwar aus Somalia, führt aber immer wieder Anschläge im benachbarten Nordkenia aus. Auch gestern wurde gemeldet, dass die Dschihadisten bei dem Ort El Wak einen Bus, in dem sowohl Muslime als auch Christen fuhren, überfallen und den Fahrgäste befohlen haben, entsprechend ihrem Glauben in zwei Gruppen auseinanderzutreten. Dann aber sei geschehen, was an das biblische Gleichnis vom barmherzgen Samariter erinnert: Die Fahrgäste, sowohl Muslime als auch Christen hätten sich geweigert auseinanderzutreten und gesagt: "Tötet uns entweder alle oder lasst uns alle in Frieden!" Wie könnte man besser ausdrücken, dass die Menschen vor Gott gleich sind, und Religion nicht erlaubt, dass diejenigen, die als Menschen grundsätzlich zusammengehören, was das grundlegene Recht auf Leben angeht, in zwei Gruppen eingeteilt werden.
11.VII.2016  Portuguesa turma pedifollica in finali campionatus Europaei Francogallos hospites tempore addito uno ad nullum vincentes primum palmam maioris certaminis internationalis reportaverunt. Francogalli inde a principio, imprimis postquam Christianus Ronaldo, ille famosus et celeberrimus pedilusor Portuguesus iam mature violatus de ludo decessit, superiores esse videbantur. Sed quae videntur, fallunt interdum. Metam palmiferam centesima nona minuta icit pedilusor Éderzito António Macedo Lopes (breviter Eder), qui ex septuagesima nona minuta in locum iuvenis collegae Renati Sanches substitutus erat. Didier Deschampes, Francogallorum exercitator: "Vapide nos habemus, idque adeo, ut nihil supra. Verba desunt, ut, quomodo affecti simus, describam." Portuguesus Fernandus Santos: "Deo gratias habeo, quod nobiscum erat... Splendida futura nobis prospicio, sed nunc est celebrandum."  lc201607
24.VII.2016  Hilaria Clinton, quae futura candidata praesidentialis factionis democraticae exspectatur, cum Miamiae eventui electorio interesset, Timotheum Kaine, quem sibi vicarium elegit, primum in forensem lucem produxit. Qui nunc iam quartum annum rem publicam Virginiae in senatu Vashingtonensi repraesentat et tempus, antequam se ad rem publicam contulit, iurum civilium defensor atque in missionaria statione Iesuitarum in Honduria consumpserat. Hilaria eum his verbis extulit: "Huic omnia sunt, quae Donaldo Trump et Michaeli Pense desunt." Timotheus Kaine ab omnibus laudabatur, cum eos, qui aderant, Hispanice salutavit: "Salvete omnes", inquit, "in terra nostra, nam nos omnes Americani sumus." Quo modo certum signum dedit pro Latinis amplexandis contra murum, cui republicani aemuli favent, aedificandum. Conventus factionis, quo candidatus democraticus destinandus sit, die Lunae incohabit. lc201607
09.09.2016  Postquam spes Republicanorum reliqua, Donaldus Trump, Vladimirum Putin meliorem ducem esse Baraco Obama iudicavit, Baracus rursus Donaldum insanum et male doctum denotavit. Nos quoque puerulos similia fecisse memini. Quo plures voces Donaldus iaceret, Baracus addidit, eo clarius collucescere eum ad praesidatum administrandum non idoneum esse. Ceterum est tertius et Libertariae Factionis candidatus, Gary Johnson nomine, pristinus Novi Mexici gubernator, qui diurnarium interrogantem, quomodo praeses factus Alepum pacaret, sine ullo ioco, quidnam esset Alepum, contra interrogavit. Num etiam hic est male doctus? lc201609Nachdem Donald Trump, der einzige Hoffnungsträger der Republikaner, das Urteil abgab, Wladimir Putin sei ein besserer Führer als Barack Obama, bezeichnete umgekehrt Barack Donald als verrückt und uninformiert. Ich erinnere mich, dass auch wir als Kinder Ähnliches machten. Barack fügte hinzu, dass von Donald, je mehr Worte er äußere, um so klarer werde, dass er für das Präsidentenamt ungeeignet sei. Übrigens gibt es noch einen dritten Kandidaten, nämlich der Libertären Partei, namens Gary Johnson, den früheren Gouverneur von Neu-Mexiko, der einem Journalisten auf die Frage, wie er als Präsident in Aleppo Frieden stiften wolle, allen Ernstes mit der Gegenfrage antwortete, was denn Aleppo sei. Ist etwa auch der schlecht unterrichtet?
01.10.2016  Rodericus Duterte, ex tribus mensibus Philippinarum praeses, iam multos sua nequam loquela perculit. Novissime et Romanum pontificem et Vashintonium praesidem bacariones dehonestare non veritus est. Verba eius horribilia de personis et institutis politicis prolata, quod a nonnullis "tromocrates verbalis" appelletur, excusant. Se Unitas Nationes relicturum esse, se Americanos ex Philippinis depulsurum esse minitatus est. Eius horribiliter dicta ab eius crudeliter factis non dissident. Omnibus drogarum nundinatoribus atque omnibus drogis addictis mortem intentat et sub tribus mensibus iam tria milia addictorum eius iussu a vita remota esse dicuntur. Europaeos et Americanos politicos generaliter hypocritas incomitiavit, quod perfugas recipere nollent, se autem accusarent, quod nonnullos drogomanicos interfici sivisset. Plaustrum vero percellit, quod postremo dixit: "Hitler tres miliones Iudorum obtruncavit. Nos circiter tres miliones drogomanicos habemus. Exultanter eos contrucidaverim!" Nonaginta duas centesimas Philippinensium suum praesidem probare conticere nolo. lc201610Rodrigo Duterte, seit drei Monaten Präsident der Philippinen, hat schon vielen durch sein lockeres Mundwerk vor den Kopf gestoßen. Kürzlich erst hat er den römischen Papst und den Präsidenten in Washington ohne Scheu als Hurensöhne beschimpft. Sein haarstäubendes Reden über Vertreter und Einrichtungen der Politik rechtfertigt, dass er von einigen als "Verbalterrorist" bezeichnet wird. Er hat damit gedroht aus den Vereinten Nationen auszutreten und die Amerikaner von den Philippinen zu vertreiben. Zu seinem schrecklichen Reden passt sein schonungsloses Handeln. Alle Dealer und Drogenabhängige bedroht er mit Tod, und innerhalb der drei Monate sollen schon dreitausend Süchtige auf seine Aufforderung hin ins Jenseits befördert worden sein. Europäische und amerikanische Politiker beschimpft er pauschal als Heuchler, weil sie zwar keine Flüchtlinge aufnehmen wollten, ihn aber kritisierten, dass er zugelassen habe, dass einige Drogenabhängige umgebracht wurden. Dem Fass aber schlägt den Boden aus, dass er zuletzt sagte: "Hitler hat drei Millionen Juden umgebracht, Wir haben ungefähr drei Millionen Drogensüchtige. Mit Freuden dürfte ich sie abschlachten!" Nicht verschweigen möchte ich, dass 92% der Philippinos mit ihrem Präsidenten zufrieden sind.
15.10.2016  Verorum heroum est non semper et ubique pugnare, quod nos, qui pelliculas actionarias interdum spectemus, cogitatione nobis fingimus. Nonnumquam solent interquiescere aut terga vertere. Hanc sententiam veram esse nunc etiam illi tres "heroes Lipsienses" demonstrant, qui Syrum compatriotam et suspectum tromocraten Jaber al-Bakr infregerunt, vinxerunt tradideruntque Saxonicis biocolytis, nisi forte pro "biocolytis" rectius dicam "hoplitis"; nam armis tam degravati erant, ut fugientem ipsi persequi et prehendere non possent. "Heroes" autem nunc ultionem Islamici, qui dicitur, Status metuentes et uxoribus et liberis in Syria degentibus timentes hostem multo capitaliorem non unguibus et rostris infestant, sed suas copias realistice aestimantes clam se subduxerunt, ut nemo sciret, ubinam versarentur. Heros igitur non modo audax, fortis, atrox esse debet, sed etiam astutus, callidus, recoctus. lc201610Echte Helden müssen nicht immer und überall kämpfen, wie wir uns das, weil wir uns mitunter Aktionfilme ansehen, vorstellen. Manchmal pausieren sie auch oder ergreifen sogar die Flucht. Die Wahrheit dieses Satzes beweisen jetzt auch die drei "Leipziger Helden", die ihren syrischen Landsmann und Terrorverdächtigen Jaber al-Bakr überwältigt, gefesselt und den Polizisten übergeben haben. Vielleicht sollte ich statt "Polizisten" lieber "Hopliten" sagen, denn sie waren so schwer bewaffnet, dass sie den Flüchtenden selbst nicht verfolgen und festnehmen konnten. Jetzt aber fürchten die "Helden" die Rache des sogenannten Islamischen Staates und fürchten um ihre Frauen und Kinder, die noch in Syrien weilen. Trotzdem bekämpfen sie den viel gefährlicheren Feind nicht mit Zähnen und Klauen, sondern tauchten in realistischer Einschätzung ihrer Möglichkeiten ab, so dass niemand weiß, wo sie überhaupt sind. Ein Held muss also nicht nur mutig, tapfer, unbeugsam sein, sondern auch schlau, raffiniert und abgekocht.
01.11.2016  Vix unus dies praeterit, quin, si fortuna secunda utaris, in diurno de effracturis domiciliorum et de furatrinis rerum plerumque parvarum et pretiosarum legas, si adversa, ipse suppileris. Custodibus publicis, ut apertularios investigent et deprehendant, rarissime contingit. Qui artificiose et latrocinaliter agunt, ab exploratoribus instructi peregre plerumque adveniunt, brevissime morantur, libertate itinerandi Shengeniana abutentes peregre rursus abeunt. Sunt, qui de "criminalibus periegeticis" loquantur. Quare nunc Aquisgrani inter Germaniae, Belgiae, Nederlandiae administros, quorum partium id est, et inter administros domesticos Rhenaniae Septentrionalis-Vestfaliae et Rhenaniae Palatinatus et Saxoniae Inferioris pacto convenit, ut custodes trium civitatum quomodocumque artius cooperarentur. Administri sibi plaudunt, Unio Custodum (GdP) pactum comprobat laudatque, sed praeses Confoederationis Germanicorum Custodum Criminalium (BDK) persuasionem criminalitatem programmatibus informaticis prohiberi posse aliquantulum horridam esse dixit. Lectio diurnorum brevi nos docebit, num "pactum Aquisgranicum" ad plus valeat quam ad delusionem oculorum. lc201611Kein Tag vergeht, ohne dass du, wenn du Glück hast, in der Zeitung von Wohnungseinbrüchen und dem Diebstahl meist kleiner Kostbarkeiten liest, wenn Pech, selbst ausgeraubt wirst. Der Polizei gelingt es nur selten, die Einbrecher zu ermitteln und dingfest zu machen. Diese gehen professionell und bandenmäßig vor. Von Kundschaftern instruiert reisen sie meist aus dem Ausland an, verweilen nur ganz kurz und verschwinden dank der Schengener Reisefreiheit wieder ins Ausland. Manche sprechen von "Kriminalitätstouristen". Deswegen haben jetzt die zuständigen Minister Deutschlands, Belgiens und der Niederlande und die Innenminister von Nordrehein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen in Aachen die Abmachung getroffen, dass die Polizei der drei Staaten in jeder Beziehung enger zusammenarbeiten sollen. Die Minister klatschen sich Beifall, die Polizeigewerkschaft (GdP) heißt die Abmachung gut und lobt sie, nur der Bund der Deutschen Kriminalbeamten (BDK) äußerte, die Überzeugung, dass man Kriminalität mit Software verhindern könne, sei etwas hanebüchen. Die Lektüre der Tageszeitung wird uns bald belehren, ob die "Aachener Erklärung" zu mehr taugt als zur Augenwischerei.
14.12.2016  Pugna Alepensis decertata, victoria nondum parta. Quod diu opinione submoleste praesumebatur, si quidem Russis fides est habenda, verum est factum. Vitalius Tschurkin, Russorum ad sedes Unitarum Nationum delegatus milites Syrios impetum, ut rebelles armati fide interposita cum sua quisque familia se recipere possent, suppressisse dixit. Num etiam civilibus aufugere liceat, non liquet. Testes oculati de tragoediis humanis, necnon de sceleribus militaribus narrant. Unitae Nationes se defecisse confitentur. Ban Ki-moon: "Consilium securitatis suum officium, ut pacem et securitatem inter nationes restituat et servet, non praestitit. Historia nos non facile absolvet." lc201612Die Schlacht um Aleppo ist entschieden, der Sieg noch nicht errungen. Was man lange mit einiger Bedrückung vermutete, ist, wenn man den Russen Glauben schenken darf, Wirklichkeit geworden. Witali Tschurkin, der russische Botschafter am Sitz der Vereinten Nationen sagte, das syrische Militär habe seinen Angriff ausgesetzt, damit sich die bewaffneten Rebellen unter freiem Geleit mit ihren jeweiligen Familien zurückziehen könnten. Ob auch die Zivilisten entkommen dürften, ist nicht klar. Augenzeugen erzählen von menschlichen Tragödien, auch von Kriegsverbrechen. Die Vereinten Nationen gestehen ein, versagt zu haben. Ban Ki Moon: "Der Sicherheitsrat ist seiner Aufgabe, Frieden und Sicherheit zwischen den Nationen dauerhaft herzustellen, nicht gerecht geworden. Die Geschichte wird uns schwerlich freisprechen."
26.12.2016  Franciscus pontifex, papa pauperum qui esse et haberi vult, matutinam nataliciam celebrans apprime puerulorum in bellicis regionibus degentium meminerat: Esse infantes, quibus ne in praesepio quidem locus esset dormiendi, quos nullus pater, nulla mater amans amplecteretur. Reminiscebatur parvulorum, qui in subterraneis suffugiis loricatis iacerent, ut nubes pyrobolorum effugerent, qui in crepidinibus viariis magnarum urbium pernoctarent, qui alveo lintriculi migrantibus repleti incubarent. Esse pueros, qui fame vexarentur, esse qui pro oblectaminibus pyroballistas manibus tenerent. Dies natalicios Domini festum esse, quod animos hominum concuteret. Nobis decedendum esse de nostris improbis desideriis et optationibus. Ne nos ipsos primo loco poneremus, sed infantem recentem partu. Nostrum esse festum natalicium ex obsidio profanatae festivitatis liberare, ut in simplicitate divini infantis pacem, gaudium, id, ad quod nati essemus, recuperaremus. lc201612Papst Franziskus, der Papst der Armen, der er sein und als der er gelten will, gedachte bei der Feier der Christmette besonders der Kinder, die in Kriegsgebieten leben: Es gebe Kinder, die nicht einmal in einer Krippe einen Schlafplatz hätten, die kein liebender Vater, keine liebende Mutter in den Arm nehme. Er erinnerte an die Kinder, die in unterirdischen Bunkern lebten, um dem Bombenhagel zu entgehen, die auf den Bürgersteigen der Großstädte übernachteten, die auf dem Boden eines von Migranten überladenen Bootes lägen. Es gebe Kinder, die Hunger litten, die statt Spielzeug Gewehre in ihren Händen hielten. Weihnachten sei ein Fest, das die Menschen aufrüttele. Wir aber müssten uns von unseren unersättlichen Wunschvorstellungen verabschieden, dürften nicht uns, sondern das neugeborene Kind in den Mittelpunkt stellen. An uns sei es, das Weihnachtsfest aus der Geiselhaft einer verweltlichten Festkultur zu befreien, damit wir in der Einfachheit des göttlichen Kindes Frieden, Freude und den Sinn des Lebens wiederfänden.
01.01.2017  Annus bismillesimus decimus sextus (MMXVI) in ipso exitu multis hominibus, qui aut iam per sex annos pestifero bello et summa egestate pressi in Syria degunt aut patriam relinquentes profugi iniquis condicionibus in alienis terris versantur, ad novam spem excitavit: Ignistitium ex Iovis die Russis et Turcis auctoribus constitutum maximam partem servatur. Syrum quendam unumquodque punctum temporis, quo ictus non darentur, quo pyroboli non caderent, esse donum Dei dicentem audivi. Die Sancti Silvestris, ultimo decedentis anni die Consilium Securitatis Unitarum Nationum una voce decretum comprobavit, quod Russi et Turcae conceperant et Consilio ad suffragandum proposuerant. Sit bonum, faustum, felix fortunatumque! Id autem punctum spei ne perenne fiat, mature ictus terroristicus nuntiatur, qui in ipso limine incipientis anni Constantinopoli in tabernam nocturnam perpetratus undequadraginta homines perdidit et nos spem longam spatio breviore resecandam esse docet. Nisi annus novus praeterito asperior, nisi invidiosior fiet, sat est! lc201701Das Jahr 2016 hat genau mit seinem letzten Tag bei vielen Menschen, die entweder schon sechs Jahre unter der Last eines verderblichen Krieges und schlimmster Entbehrungen in Syrien ausharren oder ihre Heimat verlassen haben und als Flüchtlinge unter ungünstigen Bedingungen im Ausland leben, neue Hoffnung aufkeimen lassen: Die Feuerpause, die unter der Ägide Russlands und der Türkei in Kraft gesetzt wurde, hält größtenteils. Ich habe einen Syrer sagen hören, jede Minute, in der keine Schüsse, keine Bomben fielen, sei ein Geschenk Gottes. An Silvester, dem letzten Tag des scheidenden Jahres hat der Sicherheitsrat der UN die Resolution, die die Russen und Türken konzipiert und zur Abstimmung vorgelegt hatten, einstimmig gebilligt. Dem sei Gottes Segen beschieden! Damit aber diese Minute der Hoffnung sich nicht verfestige, wird rechtzeitig ein Terroranschlag gemeldet, der unmittelbar auf der Schwelle zum neuen Jahr gegen einen Nachtclub in Istanbul ausgeübt wurde und 39 Menschen das Leben kostete, und uns lehrt, dass wir unsere weitreichende Hoffnung auf eine kürzere Zeitspanne zurücknehmen müssen. Wenn das neue Jahr nicht schlimmer, nicht hasserfüllter wird als das vergangene, ist das schon gut.
10.01.2017  Cum Angelopoli Californiae actores bene meriti aureis globis exornarentur et Maria (Meryl) Streep ob suum opus praecipuae artis honoraretur, occasione data, quin Donaldum Trump, praesidem designatum, publice castigaret, non abstinuit. Lacrimas vix cohibens: "Potentes", inquit, "si suis condicionibus utuntur, ut alios dominentur, tum nos omnes iacturas faciemus." Se sollicitam et perculsam fuisse dixit, cum praeterito anno vidisset, quo modo Donaldus Trump orationem electoriam habens diurnarium quendam corpore debilitatum petulantissima imitatione derisisset: "Qui alios humilificandi instinctus", inquit, "in nostrum omnium cotididianum usum se pertinebit." Praeterea Urbem Aquifolensem plenam esse alienigenarum monuit. Quibus omnibus expulsis neminem relictum iri praeter paucos athletas pugnatorios, quales Donaldo Trump placerent. Qui non diu remoratus, tamquam si iudicium actricis comprobare vellet, Mariam Streep esse assentatricem aulicam Hillariae Clinton atque unam ex aequo pluris aestimatorum histrionum caterva humilificanter pipiavit. - Utrum tu, amice lector, amicum, si deberes, eligeres, Vladimirum Putin an Mariam Streep? Equidem mihi, quod non debeo, gratulor. lc201701Als in Los Angeles in Kalifornien verdiente Schauspieler mit den Golden Globes ausgezeichnet wurden und Meryl Streep für ihr künstlerisches Lebenswerk geehrt wurde, nutzte sie die Gelegenheit um den gewählten Präsidenten Donald Trump scharf zu kritisieren. Mit Tränen in den Augen sagte sie: "Wenn die Mächtigen ihre Stellung nutzen, andere zu tyrannisieren, werden wir alle verlieren." Sie sei tief betroffen und erschüttert gewesen als sie im vergangenen Jahr sah, wie Donald Trump in einer Wahlkampfrede einen körperlich behinderten Journalisten aufs Schlimmste nachgeäfft und verspottet habe: "Dieser Instinkt, andere zu demütigen", sagte sie, "wird in unser aller Alltag hineinreichen." Außerdem erinnerte sie daran, dass Hoolywood voll von Ausländern sei. Wenn man die alle hinausjage, würden nur einige Kampfsportler übrigbleiben, wie sie nach dem Geschmack von Donald Trump seien. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und twitterte, als wolle er die Einschätzung der Schauspielerin bestätigen. herabsetzend, Meryl Streep sei eine Hofschranze von Hillary Clinton und eine von den vielen weit überschätzten Schauspielern. Wen würdest Du, geneigter Leser, wenn Du müsstest, als Freund aussuchen, Wladimir Putin oder Meryl Streep? Ich bin froh, dass ich nicht muss.
19.01.2017  Ioachimus Gauck, praeses rei publicae Germaniae, in ultima, quam praeses habuit, oratione rationes quinque annorum iniens populo Germanico valedixit. Eius iudicium de statu rei publicae paululo cohibitius cecidit quam in muneris initio. Etiamsi etiam hodie sibi persuasisset, nullam umquam Germaniam meliorem et magis democraticam fuisse quam nostram, se tamen etiam pericula quaedam videre dixit, quae stabili democratiae Germaniae imminerent. Frontem discriminosam non extendi inter indigenas et advenas neque inter Christianos, Muslimos, Iudaeos, atheosve, sed inter assectatores et insectatores civitatis popularis. Populistis atque eorum simplificationibus repugnandum esse, nationalistis esse persuadendum nos et Europaeos et Germanos esse. Germani ne diffiderent suis animis viribusque neve fidem democratiae deponerent. Europaeae Unioni defensionem esse augendam, nam id dictum percelebratum, quo difficultates politicas armis solvi non posse diceretur, non esse verum, nisi id omnes tenerent. Quod praeses munere decedens necessariam gravitatem Natonis in lumine posuit, cum ad Germanos, tum ad praesidem his diebus in America munus ineuntem pertinuisse crediderim. lc201701Bundespräsident Joachim Gauck verabschiedete sich in seiner letzten Rede als Präsident mit einer Bilanz seiner fünf Amtsjahre von der deutschen Öffentlichkeit. Sein Urteil über den Zustand der Republik fiel ein wenig zurückhaltender aus als bei seinem Amtsantritt. Auch wenn er heute noch überzeugt sei, sagte er, dass kein Deutschland je besser und demokratischer gewesen sei als das unsrige, so sehe er doch auch Gefahren, die der Stabilität der deutschen Demokratie drohten. Die entscheidende Frontlinie verlaufe nicht zwischen Altbürgern und Zuwanderern und nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten, sondern zwischen den Freunden und Feinden der Demokratie. Den Populisten und ihren Vereinfachungen müsse man entgegentreten, die Nationalisten müsse man überzeugen, dass wir beides sind, Europäer und Deutsche. Die Deutschen sollten ihrem Mut und ihrer Stärke vertrauen und ihren Glauben an die Demokratie nicht aufgeben. Europa müsse seine Verteidigungsbereitschaft erhöhen, denn das häufig gehörte Wort, das besage, dass es für politische Probleme keine militärische Lösung gebe, sei nur wahr, wenn sich alle daran hielten. Dass der aus dem Amt scheidende Präsident die unverzichtbare Bedeutung der Nato betonte, richtete sich wohl an die Deutschen, aber mehr noch an den Präsidenten, der in Amerika sein Amt antritt.
27.01.2017  Nisi tibi nos in extremo mundi degere iam persuasum sit, satis est, ut illud horologium ultimorum minutorum spectes (Anglice: "The Doomsday Clock")! Nam nobiles scientistae atomici et circumiectales, ex quibus complutes praemio Nobeliano honorati sunt, symbolice hoc horologium administrant et in "Nuntiis Atomicorum Indigatorum" (The Bulletin of Atomic Scientists) divulgant, quo nobis monstretur, quot puncta temporis nos a media nocte absimus, id est metaphorice quam breviter mundus a suo fine absit. Quod tempusculum exitiale, quod adhuc trium minutorum erat, die Iovis semiminuto deminutum est, ut periculum, ne aeternum illum et novissimum diem videamus, non longius duobus et dimidiato minutis absit. Quibus causis gnomon minutoscopicus huius horologii est promotus? Praecipuae causae nominantur et "gliscens toto orbe terrarum nationalismus" et "ars politica" novi praesidis Americani, imprimis quae de usu armorum nuclearium et de mendaciis oecologiae narravit. Is autem non est unus, qui in periculum vocetur. lc201701Falls Du noch nicht überzeugt bist, dass wir in der Endzeit leben, so genügt es, auf jene Endzeit-Uhr zu schauen (englisch: "The Doomsday Clock")! Denn namhafte Atom- und Umweltwissenschaftler, von denen ziemlich viele den Nobelpreis erhalten haben, verwalten symbolisch und veröffentlichen in dem "Bulletin der Atomwissenschaftler" (The Bulletin of Atomic Scientists) diese Uhr, die zeigt, wie viele Minuten wir noch von Mitternacht entfernt sind, d.h. metaphorisch, wie kurz die Welt vor ihrem Ende steht. Diese kurze in die Katastrophe führende Zeitspanne, die bisher drei Minuten betrug, wurde am Donnerstag um eine halbe Minute verkürzt, so dass für uns das Risiko, jenen Jüngsten Tag zu erleben, nicht länger als zwei Minuten entfernt ist. Aus welchen Gründen rückte der Minutenzeiger dieser Uhr vor? Als Hauptgründe werden der auf der ganzen Welt zunehmende Nationalismus und das Politikverständnis des neuen amerikanischen Präsidenten genannt, insbesondere was er über den Umgang mit Atomwaffen und die Lügen der Ökologie von sich gegeben hat. Aber er ist es nicht allein, der zur Verantwortung gerufen wird.
17.02.2017  Per occasionem conventus G20-civitatum, qui Bonnae locum habet, Rex Tillerson, novus Americanus secretarius statalis atque eius Russicus collega Sergius Lavrov primum coram inter se congressi sunt. Nemo eos collis invicem circumfundi exspectaverat, postquam Donaldus Trump nuper Russos Crimaeam paenisulam reddere iussit. Tamen Tillerson Americanos, si populus Americanus emolumenti quid perficeret, ad politicam cooperationem cum Russis in circumscriptis et pragmaticis segmentis paratos esse promisit. Sed eosdem se postulare, ut Russi pactionem Minscensem servarent et in Ucraina Orientali simultates lenirent. Praesidem Trump ad difficultates bilaterales de medio tollendas paratum esse. Etiam Lavrov facilem se accessu neque incomem praebuit: "Perspicuum est nos non omnia problemata dissolvere posse. Sed utrique intellegimus nobis in iis rebus, in quibus nostrae rationes consentiunt, progrediendum esse." Ceterum Lavrov opprobriis longe lateque diffusis, quod Russi Donaldum Trump eligendum pro virili parte adiuvissent, respondens Russos se internis aliarum civitatum rebus intervenire negavit. Maccus, qui aliud quid cogitet! lc201702Aus Anlass des G22-Treffens, das in Bonn stattfindet, sind zum ersten Mal der neue amerokanische Außenminister Rex Tillerson und sein russischer Kollege Sergej Lawrow persönlich aufeinandergetroffen. Niemand hatte erwartet, dass sie sich um den Hals fallen, nachdem Donald Trump kürzlich gefordert hatte, dass die Russen die Krim-Halbinsel zurückgeben. Dennoch sicherte Tillerson zu, dass die Amerikaner, wenn das amerikanische Volk daraus einen Nutzen ziehe, zur Zusammenarbeit mit den Russen in begrenzten pragmatischen Bereichen bereit seien. Ebenso aber erwarteten sie, dass dass die Russen die Minsker Vereinbarungen einhielten und die Streitigkeiten in der Ostukraine deeskalierten.Präsident Trum sei bereit, die bilateralen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Auch Lawrow zeigte sich zugänglich und freundlich: "Es ist klar, dass wir nicht alle Probleme lösen können, aber wir verstehen beide, dass wir in den Bereichen, in denen unsere Interessen übereinstimmen, Fortschritte machen müssen." Im übrigen sagte er zu den weit verbreiteten Vorwürfen, dass die Russen die Wahl von Donald Trump nach Kräften unterstützt hätten, die Russen mischten sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein. Ein Tor, der anderes dabei denkt!
18.02.2017  Quicumque Brexitum irreversibilem esse etiamnunc credit, nondum cum Antonio Blair, qui olim ter Britanniae administer primus fuerat, collocutus est. Is enim Brexitum neque ex commodo Britanniae esse neque populum plena notitia expensarum ac sequelarum practicarum instructum decrevisse neque voluntatem populi non corrigi posse sibi persuasit atque idem aliis civibus persuadere fortiter dat operam. Suam orationem habuit Londini in eadem domo, in qua quattuor annis ante Davidius Cameron, tum administer primus, se plebiscitum transigere in animo habere in medio proposuerat. Nunc Blair nobis non esse tempus dicit nos recipiendi aut nihil omnino curandi aut desperandi, sed assurgendi et defendendi, qua de re credimus. Boris Johnson, primus repraesentator eorum, qui exire se offirmant, furibundus contra dicit nunc esse tempus assurgendi et, cum Antonius Blair verba faceret, televisorii intercludendi. Et vehementius in Antonium Blair invehens: eum esse, ait, cui Euronem in Britanniam introduci gratissimum fuisset, qui Britannos ad calamitosum bellum Iracense coegisset. Locutor quidam regiminis, quasi ferventes animos delenire vellet, alterum plebiscitum non intercessurum esse strigose affirmavit. Quem autem me, quod Johnson Euronem cum bello Iracensi exaequavisset, iratum non delenivisse confiteor. lc201702Wer immer noch glaubt, der Brexit sei unumkehrbar, hat noch nicht mit dem früheren dreifachen britischen Premierminister Tony Blair gesprochen. Der ist nämlich davon überzeugt, dass weder der Brexit zum Nutzen Britanniens erfolgt, noch dass das Volk in voller Kenntnis der Kosten und praktischen Folgen entschieden hat, noch davon dass der Wille des Volkes nicht korrigiert werden könne, und setzt alles daran, auch andere davon zu überzeugen. Seine Rede hielt er in London in demselben Haus, in dem vier Jahre zuvor der damalige Premier David Cameron publik gemacht hatte, er wolle eine Volksabstimmung durchführen. Jetzt, sagt Blair, sei für uns nicht die Zeit zum Rückzug, zur Resignation oder Hoffnungslosigkeit, sondern aufzustehen und zu verteidigen, woran wir glauben. Boris Johnson, die Galionsfigur der Brexiteer, widerspricht wütend: jetzt sei die Zeit aufzustehen und den Fernseher auszuschalten, wenn Tony Blair sich äußere. Dann greift er Tony Blair noch heftiger an: er sei es, der am liebsten den Euro in Britannien eingeführt hätte und der den Briten den desaströsen Irakkrieg aufgezwungen habe. Ein Regierungssprecher versicherte nüchtern, gleichsam als wolle er die Hitzköpfe beruhigen, ein zweites Plebiszit werde nicht stattfinden. Dass er aber meinen Zorn darüber, dass Johnson den Euro mit dem Irakkrieg in einen Topf geworfen hat, nicht beruhigt hat, muss ich zugeben.
25.02.2017  His diebus oblectamenta antequadragesimalia datis habenis proferuntur. Heri vesperi usque ad mediam noctem Moguntiaci, quae urbs praeter Coloniam praevalentissimum carnevalium Rhenanorum centrum est, consessio omnibus amicata, cui titulus est "Moguntiacum manet Moguntiacum, quo modo cantet et rideat" exhibebatur et televisifice emittebatur. Qui praeses undecimvirorum singulos oratores sententias rogat iisdemque, cum peroraverunt, amplis verbis gratias agit, initio hanc contionem semper maxime politicam, democraticam, praesenti tempori coniunctam esse protulit. Quod praeiudicium actutum re confirmatum est: "Praefectus iocosarum tabularum" aures cancellariae illa fatali sententia "Quod nos expediemus!" perstrinxit, quam ad affluentiam perfugarum spectans dixerat. Tum in scaenam prosecuti sunt "Moguntinus quidam biocolyta" et "Guddi Gutenberg", Moguntinus inventor typographiae, qui hoc anno ultimum de monumento descendens exulceratis magis quam facetis verbis suam orationem valedictoriam habuit. Deinde quidam, quem commeatus primum pigeat, tum autem, ne domi vexetur, voluntarium et remotum exilium sibi consciscat. Exinde prodiit "Ludovicus Trump", frater Americani praesidis, qui idem ex Palatinato Kallstadio oriundus neque in Americam emigrans nunc iam diu Mogontiaci in via, quae "Bopp" nominatur, habitat. Ut nunc Mogontiaci "Trumpa, trumpa, trumpa, täterä" cantaretur, curavit. Postremo frater ipse apparuit et praesidem undecimvirorum ilico falsificatum praesidem esse declaravit. Postquam Olympici dei deaeque de Olympo devolantes acrobatice saltaverunt, "Moguntinus quidam magister" cum praesenti administra Andrea Nahles computabat et, cur Theodisca vox fasciae pectoralis esset masculini generis, explicavit. "Moderator quidam televisificus" subsequens nemini pepercit atque, ut omnes populistici et nationalistici politici totius mundi in septem stellas errantes terrae similes, quae nuperrime repertae essent, fugarentur, suasit. Subsecuti sunt "superior puer sacris ministrans" atque illi "Moguntini cantatores aulici", qui "Ista dies hodierna, qua nulla dies pulchrior esse potest" cantantes consessionem dimiserunt. Io Saturnalia! lc201702Dieser Tage nimmt die Fastnacht ungebremst Fahrt auf. Gestern Abend wurde in Mainz, das neben Köln das Zentrum der rheinischen Fassenacht ist, bis Mitternacht die allseits beliebte Sitzung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" abgehalten und im Fernsehen ausgestrahlt. Der Präsident des Elferkomitees, der die einzelnen Redner aufruft und nach ihrem Vortrag mit reichlich Lob bedankt, betonte anfangs, dass diese Versammlung immer höchstpolitisch, demokratisch und aktuell sei. Dieses Versprechen wurde auf der Stelle bestätigt: Der "Chef des närrischen Protokolls" schlug der Kanzlerin ihren fatalen Satz "Das schaffen wir!", den sie im Zusammenhang mit dem Zustrom der Flüchtlinge gesagt hatte, um die Ohren. Dann folgten ein "Mänzer Polizist" und "Guddi Gutenberg", der Mainzer Erfinder des Buchdrucks, der in diesem Jahr zum letzten Mal von seinem Denkmal herunterstieg und mit eher verbitterten als witzigen Worten seine Abschiedsrede hielt. Dann einer, der zunächst ein "Urlaubsmuffel" ist, dann aber, um den heimatlichen Qualen zu entgehen, freiwillig ins weite Exil geht. Dann trat "Ludwig Trump", der Bruder des amerikanischen Präsidenten, auf, der ebenfalls aus dem pfälzischen Kallstadt stammt, aber nicht nach Amerika ausgewandert war und jetzt schon lange in Mainz in der Boppstraße wohnt. Er sorgte dafür, dass man jetzt in Mainz "Trumpa, trumpa, trumpa, täterä" singt. Zum Schluss erschien der Bruder persönlich und erklärte den Sitzungspräsidenten kurzerhand zum Fake-Präsidenten. Nachdem die Olympischen Götter und Göttinnen vom Olymp herabgeflogen waren und einen akrobatischen Tanz hingelegt hatten, übte ein "Mainzer Lehrer" mit der anwesenden Ministerin Andrea Nahles Rechnen und erklärte, warum das deutsche Wort für "Büstenhalter" männlich ist. Der nachfolgende "Fernsehsprecher" schonte niemanden und riet dazu, alle populistischen und nationalistischen Politiker der ganzen Welt auf die sieben erdähnlichen Planeten zu verbannen, die man gerade eben erst entdeckt hat. Es folgten der "Obermessdiener" und die bekannten "Mainzer Hofsänger", die mit dem Lied "So ein Tag, so wunderschön wie heute“ die Sitzung beendeten. Helau!
04.03.2017  "Lardo captantur mures, horreorum rosores, Scoti, oblatores doliorum, vischio Scotico" secum fortasse cogitavit Theresa May, cum Glasguae quibusdam Scotis conservativis et repraesentantibus factionis Unisticae emolumenta Brexitus comprobare vellet. Nam improbi et impudentes Europaei pretium vischii, quod Scoti in Indiam exportant, portorio exacto centum quinquaginta centesimis augent, qua re multo minor copia vischii in India veneat, quam veniret, si Scotia Europaeae Unionis expers esset. Theresa May magnam iactationem in conventu habuit, et Nicola Sturgeon nunc angustietur, quid opponere possit. Nos, si nobis suadere liceat, commendamus Italicam pernam Palmensem aut Hispanicam Serranam, scriblitas Belgicas, bacula furnacea e Francia apportata, Germanicum panem rubidum, fuscam Zotter-socolatam Austriacam, sapidum caseum Hollandicum multaque alia, quae omnia perbene una cum vischio Scotico consumi possint, atque etiamnum immunia portorii. Et summoneat Scotos, nos Europaeos quoque a vischio non remotos vischio Scotico portorii immuni frui non perrecturos, nisi Scotia Unionis particeps erit. lc201703"Mit Speck fängt man Mäuse, die Nager der Scheunen, die Schotten, die Anbieter der Fässer, mit Scotch Whisky" dachte sich wohl Theresa May, als sie in Glasgow einigen konservativen Schotten und Mitgliedern der Unionistischen Partei die Vorteile des Brexit schmackhaft machen wollte. Denn die bösen und unverschämten Europäer verteuern den Whisky, den die Schotten nach Indien exportieren, durch Zollerhebung um 150%, weswegen in Indien viel weniger Whisky verkauft wird, als verkauft würde, wenn Schottland außerhalb der EU wäre. Theresa May bekam in der Versammlung großen Beifall. Und Nicola Sturgeon dürfte in Verlegenheit sein, was sie dagegensetzen kann. Wir empfehlen, falls wir dürfen, italienischen Parmaschinken oder spanischen Serrano, Gebäck aus Belgien, aus Frankreich gelieferte Baguettes, deutsches Schwarzbrot, dunkle österreichische Zotter-Schokolade, schmackhaften holländischen Käse und vieles mehr, was sehr gut zusammen mit Scotch Whisky verzehrt werden kann, und zwar jetzt noch zollfrei. Sie soll die Schotten auch daran erinnern, dass auch wir Europäer, dem Whisky nicht abgeneigt, Scotch Whisky nur dann weiterhin zollfrei genießen können, wenn Schottland in der EU bleibt.
10.03.2017  Donaldus Tusk, ex anno MMXIV praeses Europaei Consilii die Iovis a viginti septem praepositis Europaearum civitatum et gubernationum praeses Consilii refectus est. Sola administra prima duodetricesimae Unionis rei publicae, Poloniae, Beata Szydlo, eum non tantum non suffragata est, sed omnibus nervis, ne reficeretur, contendit. Causa repetenda esse videtur ex veteribus inimicitiis, quas Iaroslaus Kaczynski, praefectus gubernatricis et nationalis conservativae factionis "Ius et Iustitia" (PiS), ob suas et proprias causas politicas ex satis longo tempore cum Donaldo Tusk exercet. Iosephus Muscat, praesens Unionis praeses Melitensis Tusk alloquens: "Tu es fortis vir forti Europae confidentia. Et nos te etiam post hodierum diem cum unoquoque nostrum cooperaturum confidimus." Quod affirmans Tusk, quod iterum creatum sit, esse, etiamsi admirabile sit dictu, unitatis Europaeae dixit. Sunt autem, qui timeant, ne Poloni nunc spe et voluntate frustrati summorum consulta, quae una voce comprobanda sint, occludant. Ceterum Donaldus Tusk in decursu secundi temporis imprimis colloquia cum Britannis de Brexitu habenda moderari debebit. lc201703Donald Tusk, seit 2014 Präsident des Europäischen Rates, wurde am Donnerstag von 27 europäischen Staats- und Regierungschefs als Ratspräsident wiedergewählt. Allein die Premierministerin des 28. Staates der Union, Polens, Beata Szydlo, hat ihm nicht nur ihre Stimme verweigert, sondern auch mit aller Kraft gegen seine Widerwahl gekämpft. Den Grund muss man offenbar in der alten Feindschaft suchen, die Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende der national-konservativen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) seit ziemlich langer Zeit aus eigenen politschen Gründen mit Donald Tusk pflegt. Joseph Muscat, der derzeitige Präsident der EU aus Malta zu Tusk: "Du bist ein starker Mann mit starker europäischer Überzeugung. Und wir sind sicher, dass Du auch nach dem heutigen Tag mit jedem von uns zusammenarbeiten wirst." Indem er dies bestätigte, sagte Tusk, seine Wiederwahl sei, auch wenn es paradox klinge, ein Beweis für die europäische Einheit. Einige fürchten, dass die jetzt in ihren Hoffungen und Wünschen enttäuschten Polen Gipfelbeschlüsse, die einstimmig gefasst werden müssten, blockieren. Sei dem, wie es will, Donald Tusk wird in seiner zweiten Amtszeit vor allem die Verhandlungen, die mit den Briten über ihren Austritt anstehen, moderieren müssen.
[55] Quantam vim ruinae argentariae Lehman Brothers decem abhinc annos (2008) factae et consequens deinceps crisis nummaria in studiosos academicos, qui tunc studia universitaria transigebant, habuerint, Kim Gittleson (BBC 14.09.2018) his fere verbis complectitur: Nos in maiore aere sumus alieno, deminutam habemus propaginem, aliquot cicatricibus sumus denotati. spr2018EIne wie große Wirkung der Zusammenbruch der Bank Leman Brothers vor jetzt zehn Jahren (2008) und die darauf folgende Finanzkrise auf die Studenten, die damals ihre Studien abschlossen, hatte, fasst Kim Gittleson (BBC 14.09.2018) mit folgenden Worten zusammen: "We have more debt, fewer children and quite a few scars."
[141] Scientistae pollinum volationem periculum infectionis coronariae vicenis centesimis adaugere reppererunt. Sed illo solacio nos consolantur, quod indumenta nos et a pollinibus et a aerosolibus defendunt. spr.Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Pollenflug die Gefahr einer Coronainfektion um 20% erhöht. Aber sie trösten uns damit, dass uns die Masken sowohl vor den Pollen als auch vor den Aerosolen schützen.
[193] Estne alicui in aquis pereunti exspectandum, aliquem in ripa stantem sed nare nescientem, ut se servet, in aquam insultaturum? Id praeses Ucranicus annuere videtur, cum in coetu Israelico legatorum televisifice dictum pristinae administrae primae Golda Meir repetens dicat: „Intendimus vivere, sed nostri accolae nos mortuos videre volunt.“ Qui nare non scit eum, qui aquis submergitur, non mortuum videre sed servari vult. Ei corticem adicit, si praesto est, aut alios in auxilium advocat, sed suam vitam proicere non debet. spr.21.03.22Darf ein Ertrinkender erwarten, dass einer, der am Ufer steht, aber nicht schwimmen kann, ins Wasser springt, um ihn zu retten? Dies scheint der ukrainische Präsident zu bejahen, wenn er in der Knesset per Videoschaltung ein Wort der früheren Ministerpräsidentin Golda Meir zitiert und sagt: „Wir wollen leben, aber unsere Nachbarn wollen uns tot sehen." Der Nichtschwimmer will den Ertrinkenden nicht tot sehen, sondern will, dass er gerettet wird. Er wirft ihm einen Schwimmring zu, wenn einer greifbar ist, oder ruft andere zu Hilfe, aber sein Leben muss er nicht wegwerfen. (21.03.22)
[228] Ictus aerios in varias urbes Ucraniae factos non intermittentes copiae Russorum exauctae nocte diei Lunae suum diu exspectatum maiorem impetum „ad pelvin Donescensem pleniter liberandam“ initiaverunt. A tribus partibus munitiones Ucranorum aggredientes vario eventu perrumpere conantur. Volodomirus Selenski, Ucranicus praeses, „Nihil pensi est“, inquit, „quot Russici milites eo contrahentur: pugnabimus et nos defendemus." (19.04.2022) spr.19.04.22Ohne die Luftschläge gegen verschiedene ukrainische Städte zu unterbrechen, haben die erheblich verstärkten Truppen der Russen Montag Nacht ihren lang erwarteten Großangriff „zur endgültigen Befreiung des Donbass“ begonnen. Von drei Seiten greifen sie die Verteidigungslinien der Ukrainer an und versuchen mit wechselndem Erfolg, sie zu durchbrechen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij sagte: Es ist egal, wie viele russische Soldaten dort zusammengezogen werden, wir werden kämpfen und uns verteidigen. Und wir werden dies jeden Tag tun.“ (19.04.2022)
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finn
BUSH ET BLAIR INTER SE COLLOCUTI George Bush, praesidens Americanorum, et Tony Blair, primus minister Britanniae, colloquio in Camp David habito dixerunt se maxime niti, ut quam plurimae nationes consilio suo de bello praesidenti Iraquiae Saddam Hussein inferendo subsidium ferrent. "Communitas internationalis", Blair inquit, "fidem habere debet nos periculo a Saddam creato prudenter et re diligenter deliberata occursuros esse." (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 13.09.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
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