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Beleg gesucht für: nisi
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
Caesar suas copias in proximum collem subducit, aciem instruit. Labienus, ut erat ei praeceptum a Caesare, ne proelium committeret, nisi ipsius copiae prope hostium castra visae essent, ut undique uno tempore in hostes impetus fieret, monte occupato nostros exspectabat proelioque abstinebat. Caes.Gall.1,22,3Cäsar führte seine Truppen auf den nächsten Hügel und stellte sie in Schlachtordnung. Labienus, der die Anhöhe wirklich besetzt hatte, wartete auf die Römer und ließ sich in keinen Kampf ein; denn Cäsar hatte ihm verboten, ein Treffen zu beginnen, wenn er nicht seine Truppen nahe beim feindlichen Lage erblickt hätte, damit auf einmal von allen Seiten ein Angriff die auf die Feinde geschehe.
ea re permissa diem concilio constituerunt et iure iurando, nequis enuntiaret, nisi quibus communi consilio mandatum esset, inter se sanxerunt. Caes.Gall.1,30,5Als ihnen Cäsar dies gestattete, legten sie den Termin für den Landtag fest und verpflichteten sich durch einen Eid, dass keiner etwas verlauten lasse außer denen, die auf gemeinsamen Beschluss dazu beauftragt wären.
nisi si quid in Caesare populoque Romano sit auxilii, omnibus Gallis idem esse faciendum, quod Helvetii fecerint, ut domo emigrent, aliud domicilium, alias sedes, remotas a Germanis, petant fortunamque, quaecumque accidat, experiantur. Caes.Gall.1,31,14Wenn sie bei Cäsar und beim römischen Volk keine Hilfe fänden, müssten alle Gallier das selbe tun, was die Helvetier getan hätten, nämlich ihre Heimat verlassen, ein anderes Heimatland, andere Wohnsitze, fern von den Germanen, suchen und sich, was auch immer passiere, auf ihr Glück verlassen.
quod multitudinem Germanorum in Galliam traducat, id se sui muniendi, non Galliae inpugnandae causa facere. eius rei testimonium esse, quod nisi rogatus non venerit et quod bellum non intulerit, sed defenderit. Caes.Gall.1,44,6Dass er Scharen von Germanen nach Gallien herüberführe, geschehe zu seiner eigenen Sicherung, nicht in feindseliger Absicht gegen Gallien. Beweis dafür sei, dass er nur auf Aufforderung gekommen sei und dass er die Feindseligkeiten nicht angefangen sondern abgewendet habe.
qui nisi decedat atque exercitum deducat ex his regionibus, sese illum non pro amico, sed pro hoste habiturum. Caes.Gall.1,44,11Ziehe er sich daher nicht mit seinem Heer aus diesen Gegenden zurück, werde er ihn nicht als Freund, sondern als Feind ansehen;
cum finem oppugnandi nox fecisset, Iccius Remus, summa nobilitate et gratia inter suos, qui tum oppido praefuerat, unus ex iis, qui legati de pace ad Caesarem venerant, nuntios ad eum mittit, nisi subsidium sibi submittatur, sese diutius sustinere non posse. Caes.Gall.2,6,4Als die Nacht dem Kampf ein Ende machte, schickte der Remer Iccius, ein Mann von hoher Abkunft und größtem Ansehen unter seinen Mitbürgern, der die Stadt damals befehligte und unlängst mit anderen als Gesandter wegen Friedensunterhandlungen bei Cäsar gewesen war, Boten zu ihm und erklärte, wenn man ihm keine Hilfe sende, könne er sich nicht länger halten.
his difficultatibus duae res erant subsidio: scientia atque usus militum, quod superioribus proeliis exercitati, quid fieri oporteret, non minus commode ipsi sibi praescribere, quam ab aliis doceri poterant, et quod ab opere singulisque legionibus singulos legatos Caesar discedere nisi munitis castris vetuerat. Caes.Gall.2,20,3In dieser schwierigen Lage waren ihm zwei Dinge hilfreich: einmal die Kenntnis und Erfahrung seiner Leute, die durch die frühere Treffen geübt waren und ebenso gut selbst wussten, was sie zu tun hatten, als es ihnen andere hätten sagen können. Ferner hatte Cäsar den Legaten verboten, vor dem Ende der Lagerbaus die Legionen zu verlassen.
Ad haec Caesar respondit: se magis consuetudine sua quam merito eorum civitatem conservaturum, si, priusquam murum aries attigisset, se dedidissent; sed deditionis nullam esse condicionem nisi armis traditis. Caes.Gall.2,32,1Hierauf gab Cäsars den Bescheid: Er werde, wenn auch mehr nach seiner Gewohnheit als wegen ihres Verhaltens, ihr Volk begnadigen, wenn sie sich ergäben, bevor der Mauerbrecher die Mauern berühre; doch nehme er ihre Unterwerfung nur unter der Bedingung an, dass sie die Waffen auslieferten.
horum auctoritate finitimi adducti, ut sunt Gallorum subita et repentina consilia, eadem de causa Trebium Terrasidiumque retinent et celeriter missis legatis per suos principes inter se coniurant nihil nisi communi consilio acturos eundemque omnes fortunae exitum esse laturos, Caes.Gall.3,8,3Durch ihr Beispiel verleitet (wie denn die Gallier in ihren Entschlüssen schnell und unbesonnen sind) nahmen auch ihre Nachbarn in derselben Absicht den Trebius und Terrasidius in Haft. Dann schickte man in aller Eile Gesandte umher und leistete sich in der Person der Häuptlinge gegenseitig den Eid, in allem gemeinschaftlich zu Werke zu gehen und gleiches Schicksal miteinander zu teilen.
id ea de causa faciebat, quod cum tanta multitudine hostium, praesertim eo absente, qui summam imperii teneret, nisi aequo loco aut opportunitate aliqua data legato dimicandum non existimabat. Caes.Gall.3,17,7Allein Sabinus handelte nur darum so, weil er glaubte, besonders in Anwesenheit des Oberfeldherrn dürfe ein Unterbefehlshaber mit einer so überlegenen Masse Feinde nur dann einen Kampf wagen, wenn das Schlachtfeld für ihn vorteilhaft oder die Umstände besonders günstig wären.
erat ob has causas summa difficultas, quod naves propter magnitudinem nisi in alto constitui non poterant, militibus autem ignotis locis, impeditis manibus, magno et gravi onere armorum pressis simul et de navibus desiliendum et in fluctibus consistendum et cum hostibus erat pugnandum, Caes.Gall.4,24,2Cäsar befand sich in einer sehr misslichen Lage, weil seine Schiffe ihrer Größe wegen nur in der hohen See haltmachen konnten, und seine Soldaten, unbekannt mit der Gegend, am freien Gebrauch der Hände gehindert und mit den vielen schweren Waffen belastet, zugleich von den Schiffen herabspringen, mitten in den Fluten festen Fuß fassen und mit den Feinden kämpfen mussten.
at nostris militibus cunctantibus maxime propter altitudinem maris, qui decimae legionis aquilam ferebat, obtestatus deos ut ea res legioni feliciter eveniret, 'desilite' inquit 'commilitones, nisi vultis aquilam hostibus prodere; ego certe meum rei publicae atque imperatori officium praestitero.' Caes.Gall.4,25,3Als aber die römischen Soldaten besonders der Tiefe des Meeres wegen sich nicht rüstig zeigten, flehte der Adlerträger der zehnten Legion zu den Göttern und rief, dass sein Vorhaben zum Glück der Legion gelingen möge: "Kriegsgefährten, springt hinab, wenn ihr dem Feind euren Adler preisgeben wollt! Ich wenigstens werde meiner Pflicht gegen Vaterland und Feldherrn Genüge leisten."
accepta oratione eorum Caesar obsides imperat eosque ad certam diem adduci iubet; nisi ita fecerint, sese bello civitatem persecuturum demonstrat. iis ad diem adductis, ut imperaverat, arbitros inter civitates dat, qui litem aestiment poenamque constituant. Caes.Gall.5,1,8Cäsar ging auf ihren Antrag ein und verlangte Geiseln von ihnen, die sie an einem bestimmten Tag stellen sollten; im Fall, dass sie dies verabsäumten, werde er die Feindseligkeiten gegen sie beginnen. Man führte ihm diese Geiseln auf den Tag, wie er befohlen hatte, zu; nun stellte er, um den Schaden zu schätzen und die Wiedergutmachung zu bestimmen,. Schiedsrichter unter den Städten Illyriens auf.
nos nihil de eo percontationibus reperiebamus, nisi certis ex aqua mensuris breviores esse quam in continenti noctes videbamus. Caes.Gall.5,13,4Wir haben davon, ungeachtet unseres Nachforschens, nichts gefunden, außer dass wir aus den sicheren Messungen mit der Wasseruhr bemerkten, dass dort die Nächte kürzer sind als in Gallien.
errare eos dicunt, si quicquam ab iis praesidii sperent, qui suis rebus diffidant; sese tamen hoc esse in Ciceronem populumque Romanum animo, ut nihil nisi hiberna recusent atque hanc inveterascere consuetudinem nolint; Caes.Gall.5,41,5Außerdem melden sie den Tod des Titurius und deuten, um ihm alle Zweifel zunehmen, auf Ambiorix, (5) mit der Versicherung, dass man sich irre, wenn man von denen Hilfe erwarte, die sie selbst nicht zu helfen wüssten. Sie jedoch seien gegen Cicero und das römische Volk nicht feindlich gesinnt, sondern wollten nur kein Winterlager bei sich haben, noch diese Gewohnheit einwurzeln lassen.
quod pro vita hominis nisi hominis vita reddatur, non posse aliter deorum immortalium numen placari arbitrantur, publiceque eiusdem generis habent instituta sacrificia. Caes.Gall.6,16,3Man hat nämlich die abergläubische Meinung, dass für ein Menschenleben nur wieder ein Menschenleben gegeben werden dürfe; anders lasse sich die Hoheit der unsterblichen Götter nicht besänftigen. Auch von Seiten des Staates hat man diesen Opfergebrauch.
in reliquis vitae institutis hoc fere ab reliquis differunt, quod suos liberos, nisi cum adoleverunt, ut munus militiae sustinere possint, palam ad se adire non patiuntur filiumque puerili aetate in publico in conspectu patris adsistere turpe ducunt. Caes.Gall.6,18,3In anderen Gewohnheiten des Lebens unterscheiden sie sich von den übrigen Völkern auch dadurch, dass sie ihren Kindern nicht eher öffentlichen Umgang mit sich gestatten, als bis sie das Alter haben, mit in den Krieg zu ziehen; man hält es für eine Schande, wenn der Sohn in den Kinderjahren öffentlich an der Seite des Vaters erscheint.
magistratus, quae visa sunt, occultant, quae esse ex usu iudicaverunt, multitudini produnt. de re publica nisi per concilium loqui non conceditur. Caes.Gall.6,20,3Die Obrigkeit hält dann nach Ermessen solche Mitteilungen geheim oder macht dem Volk bekannt, was sie für dienlich hält. Über Staatsangelegenheiten zu sprechen ist nur durch das Mittel der Vollversammlung erlaubt.
quos cum sic animo paratos videat, ut nullum pro sua laude periculum recusent, summae se iniquitatis condemnari debere, nisi eorum vitam sua salute habeat cariorem. Caes.Gall.7,19,5Gerade weil er sie so mutig und entschlossen finde, für seinen Ruhm alles zu wagen, müsse er sich der schlimmsten Fehlentscheidung schuldig machen, wenn ihm nicht ihr Leben mehr als seine eigene Person am Herzen liege.
Ipsum erat oppidum Alesia in colle summo admodum edito loco, ut nisi obsidione expugnari non posse videretur. Caes.Gall.7,69,1Die Festung lag sehr hoch auf dem Gipfel eines Hügels, so dass sie nur durch vollständige Einschließung einnehmbar war.
Romani vero quid petunt aliud aut quid volunt, nisi invidia adducti, quos fama nobiles potentesque bello cognoverunt, horum in agris civitatibusque considere atque his aeternam iniungere servitutem? neque enim umquam alia condicione bella gesserunt. Caes.Gall.7,77,15Die Römer hingegen - was wollen sie denn anderes, als von Neid getrieben in den Ländereien und Staaten desjenigen Volkes festen Fuß fassen und dem Volk für immer das Joch ihrer Sklaverei auferlegen, das sie durch Ruhm und seine Waffen mächtig gefunden haben? Alle ihre Kriege haben immer den selben Zweck gehabt.
Galli nisi perfregerint munitiones, de omni salute desperant; Romani, si rem obtinuerint, finem laborum omnium exspectant. Caes.Gall.7,85,3Die Gallier hielten sich für verloren, wenn sie die römischen Linien nicht durchbrächen; die Römer erwarteten von diesem Sieg das Ende all ihrer Mühen.
id nisi necessario ne faciat. ipse adit reliquos, cohortatur ne labori succumbant; omnium superiorum dimicationum fructum in eo die atque hora docet consistere. Caes.Gall.7,86,3Doch solle er dies nur im höchsten Notfall tun. Die übrigen Scharen besucht Cäsar selbst und ermahnt sie, mutig auszuhalten, denn von diesem Tag und dieser Stunde hänge die Frucht aller bisherigen Gefechte ab.
Caesar cum animadverteret hostem complures dies castris palude et loci natura munitis se tenere neque oppugnari castra eorum sine dimicatione perniciosa nec locum munitionibus claudi nisi a maiore exercitu posse, litteras ad Trebonium mittit, ut quam celerrime posset legionem XIII., quae cum T. Sextio legato in Biturigibus hiemabat, arcesseret atque ita cum tribus legionibus magnis itineribus ad se veniret. Caes.Gall.8,11,1Der Feind stand schon mehrere Tage in seinem Lager, das durch den Sumpf und die Örtlichkeit überhaupt fest war. Cäsar sah, dass man einen Sturm darauf nur unter verderblichem Kampf wagen würde, und dass nur ein bedeutendes Heer im Stande wäre, den Ort mit Umschanzungen förmlich einzuschließen. Er schrieb deshalb dem Trebonius, schleunigst die 13. Legion, die unter dem Befehl des Legaten Titus Sextius bei den Biturigen stand, an sich zu ziehen und dann mit den drei Legionen in den größten Eilmärschen zu ihm zu stoßen.
quorum civitas propter Germaniae vicinitatem cotidianis exercitata bellis cultu et feritate non multum a Germanis differebat neque imperata umquam nisi exercitu coacta faciebat. Caes.Gall.8,25,2Diese waren wegen der Nähe Germaniens stets in Kriege verwickelt, in der Wildheit der Lebensweise von den Germanen selbst nicht viel verschieden und nahmen nur, wenn sie mit Gewalt gezwungen wurden, die römischen Befehle an.
at Dumnacus adventu Fabii cognito desperata salute, si eodem tempore coactus esset et externum sustinere hostem et respicere ac timere oppidanos, repente ex eo loco cum copiis recedit nec se satis tutum fore arbitratur, nisi flumen Ligerim, quod erat ponte propter magnitudinem transeundum, copias traduxisset. Caes.Gall.8,27,2Bei der Nachricht von seiner Ankunft verzweifelte Dumnacus an seiner Lage, wenn er zur selben Zeit gegen die Römer von außen standhalten und die Besatzung der Festung ins Auge fassen und fürchten müsste. Schnell machte er deshalb eine rückgängige Bewegung und hielt sich nur dann für geborgen, wenn er seine Leute über den Liger führte, der dort seiner Größe wegen eine Brücke hatte.
nam quid ea memorem, quae nisi iis, qui videre, nemini credibilia sunt, a privatis compluribus subvorsos montis, maria constrata esse? Sall.Cat.13,1Soll ich denn wohl erwähnen, was nur denen, die es gesehen haben, glaublich ist, dass von manchen Privatleuten Berge geebnet und Meere überbaut worden sind?
ceterum mihi in dies magis animus adcenditur, quom considero, quae condicio vitae futura sit, nisi nosmet ipsi vindicamus in libertatem. Sall.Cat.20,6Aber von Tag zu Tag wächst die Flamme meiner Begeisterung, wenn ich erwäge, welche trübe Aussicht wir für unser künftiges Leben haben, wenn wir uns nicht aus eigener Kraft wieder die Freiheit erringen.
haec ipsa, ut spero, vobiscum una consul agam, nisi forte me animus fallit et vos servire magis quam imperare parati estis." Sall.Cat.20,17Dies alles werde ich mit euch, wie ich hoffe, als Konsul beginnen. Oder täusche ich mich und ihr seid gewillt, Sklavenketten zu tragen, statt die Herren zu spielen?"
at nos non imperium neque divitias petimus, quarum rerum causa bella atque certamina omnia inter mortalis sunt, sed libertatem, quam nemo bonus nisi cum anima simul amittit. Sall.Cat.33,4Aber wir begehren weder Herrschaft noch Reichtum, weswegen aller Krieg und aller Streit unter den Menschen entsteht, sondern die Freiheit, die ein anständiger Mensch nur mit dem Leben hingibt.
itaque consulente Cicerone frequens senatus decernit Tarquini indicium falsum videri eumque in vinculis retinendum neque amplius potestatem faciundam, nisi de eo indicaret, quoius consilio tantam rem esset mentitus. Sall.Cat.48,6Auf Ciceros Fragen hin beschließt denn der Senat mit deutlicher Mehrheit, die Angaben des Tarquinius seien augenscheinlich erlogen; er sei in Fesseln zu legen und dürfe erst dann wieder Redeerlaubnis erhalten, wenn er den nenne, auf dessen Anreiz hin er eine so abscheuliche Lüge geäußert habe.
nam cetera maleficia tum persequare, ubi facta sunt; hoc nisi provideris, ne adcidat, ubi evenit, frustra iudicia inplores: capta urbe nihil fit reliqui victis. Sall.Cat.52,4Alle anderen Verbrechen mag man nämlich bestrafen, wenn sie verübt sind, verhütet man aber in diesem Fall nicht, dass es eintritt, dürfte man, wenn es passiert ist, umsonst die Gerichte anrufen. Ist die Stadt erobert, bleibt den Besiegten nichts.
ignoscite Cethegi adulescentiae, nisi iterum patriae bellum fecit. Sall.Cat.52,33Verzeiht der Jugend des Cethegus, wenn er nicht schon zum zweiten Mal gegen das Vaterland Krieg angefangen hat.
si haec relinquere voltis, audacia opus est: nemo nisi victor pace bellum mutavit. Sall.Cat.58,15Wollt ihr sie verlassen, braucht ihr Mut: nur der Sieger vertauscht den Krieg mit dem Frieden.
Si te parentes timerent atque odissent tui neque eos ratione ulla placare posses, ut opinor, ab eorum oculis aliquo concederes. Nunc te patria, quae communis est parens omnium nostrum, odit ac metuit et iam diu nihil te iudicat nisi de parricidio suo cogitare: huius tu neque auctoritatem verebere nec iudicium sequere nec vim pertimesces? Cic.Catil.1,17Würden deine Eltern dich fürchten, und hassen, und könntest du sie durch kein Mittel versöhnen, so würdest du dich, denke ich, fern von ihren Blicken irgendwohin zurückziehen: nun hasst und fürchtet dich aber das Vaterland, welches unser aller gemeinsame Mutter ist, und glaubt schon lange nichts anderes von dir, als dass du auf sein Verderben sinnst: Wirst du weder sein Urteil scheuen, noch seinem Ausspruch folgen, noch seine Gewalt fürchten?
Quae tecum, Catilina, sic agit et quodam modo tacita loquitur: 'Nullum iam aliquot annis facinus exstitit nisi per te, nullum flagitium sine te; tibi uni multorum civium neces, tibi vexatio direptioque sociorum impunita fuit ac libera; tu non solum ad neglegendas leges et quaestiones verum etiam ad evertendas perfringendasque valuisti. Cic.Catil.1,18Dieses Vaterland, Catilina, verhandelt so mit dir und spricht gleichsam schweigend zu dir: „Seit einer beträchtlichen Zahl von Jahren schon ist kein frevelhaftes Unternehmen von einem andern als von dir ausgegangen, keine Schandtat geschehen ohne dich; dir allein ist die Ermordung vieler Bürger und die Quälerei und Beraubung der Bundesgenossen frei und ungestraft hingegangen. Du hast nicht allein zur Herabwürdigung der Gesetze und gerichtlichen Untersuchungen mitgewirkt, sondern auch dazu, sie zu untergraben und ihre Schranken zu durchbrechen.
Numquam tu non modo otium sed ne bellum quidem nisi nefarium concupisti. Cic.Catil.1,25Niemals hast du, ich will nicht sagen, nach Ruhe, sondern auch nicht einmal nach einem anderen als einem ruchlosen Krieg getrachtet.
si nihil aliud nisi de civitate ac lege dicimus, nihil dico amplius; causa dicta est. Cic.Arch.8.aWenn wir sonst nichts, als was das Bürgerrecht und das Gesetz betrifft, vorzubringen haben, so brauche ich nichts weiter zu sagen: die Verteidigung ist zu Ende.
an tu existimas aut suppetere nobis posse, quod cotidie dicamus in tanta varietate rerum, nisi animos nostros doctrina excolamus, aut ferre animos tantam posse contentionem, nisi eos doctrina eadem relaxemus? Cic.Arch.12.bOder glaubst du, wir könnten bei der großen Mannigfaltigkeit der Themen zu unseren täglichen Vorträgen genug Stoff finden, wenn wir nicht unseren Geist durch Wissenschaft ausbildeten; oder der Geist könne eine solche Anstrengung ertragen, wenn er nicht in eben dieser Wissenschaft Entspannung fänden?
nam nisi multorum praeceptis multisque litteris mihi ab adulescentia suasissem nihil esse in vita magno opere expetendum nisi laudem atque honestatem, in ea autem persequenda omnis cruciatus corporis, omnia pericula mortis atque exsili parvi esse ducenda, numquam me pro salute vestra in tot ac tantas dimicationes atque in hos profligatorum hominum cotidianos impetus obiecissem. Cic.Arch.14.aHätte ich mir nämlich nicht durch vielseitigen Unterricht und das Lesen vieler Schriften von früher Jugend an den Grundsatz eingeprägt, dass nichts im Leben in hohem Grad wünschenswert sei außer Ruhm und Tugend, und dass, um sie zu gewinnen, alle körperlichen Qualen, alle Todesgefahr und Verbannungen gering zu achten sind, so hätte ich mich nie für euer Wohl so vielen und so schweren Kämpfen und diesen täglichen Angriffen verworfener Menschen ausgesetzt.
sed pleni omnes sunt libri, plenae sapientium voces, plena exemplorum vetustas; quae iacerent in tenebris omnia, nisi litterarum lumen accederet. Cic.Arch.14.bAber voll davon sind alle Bücher, voll die Aussprüche der Weisen, voll die Beispiele des Altertums, die alle im Dunkeln lägen, wenn nicht das Licht der Wissenschaften sie beleuchtete.
et vere. nam, nisi Ilias illa exstitisset, idem tumulus, qui corpus eius contexerat, nomen etiam obruisset. Cic.Arch.24.cUnd dies mit Recht: denn wäre nicht jene Ilias verfasst worden, so würde derselbe Hügel, der seinen Leib deckte, auch seinen Namen begraben haben.
Quibus de causis quis non iure miretur ex omni memoria aetatum, temporum, civitatum tam exiguum oratorum numerum inveniri? Sed enim maius est hoc quiddam quam homines opinantur, et pluribus ex artibus studiisque conlectum. Quid enim quis aliud in maxima discentium multitudine, summa magistrorum copia, praestantissimis hominum ingeniis, infinita causarum varietate, amplissimis eloquentiae propositis praemiis esse causae putet, nisi rei quandam incredibilem magnitudinem ac difficultatem? Cic.de_orat.1,16.Denn bei der großen Menge der Lernenden, bei der ungewöhnlichen Anzahl der Lehrmeister, bei den vorzüglichen Geistesanlagen unserer Landsleute, bei der unendlichen Mannigfaltigkeit der Rechtshändel, bei den ansehnlichen Belohnungen, die der Beredsamkeit ausgesetzt sind, wie könnte man da wohl einen anderen Grund für diese Erscheinung annehmen als die unglaubliche Größe und Schwierigkeit der Sache?
tenenda praeterea est omnis antiquitas exemplorumque vis, neque legum ac iuris civilis scientia neglegenda est. Nam quid ego de actione ipsa plura dicam? quae motu corporis, quae gestu, quae vultu, quae vocis conformatione ac varietate moderanda est; quae sola per se ipsa quanta sit, histrionum levis ars et scaena declarat; in qua cum omnes in oris et vocis et motus moderatione laborent, quis ignorat quam pauci sint fuerintque, quos animo aequo spectare possimus? Quid dicam de thesauro rerum omnium, memoria? Quae nisi custos inventis cogitatisque rebus et verbis adhibeatur, intellegimus omnia, etiam si praeclarissima fuerint in oratore, peritura. Cic.de_orat.1,18.Außerdem muss man die ganze Geschichte kennen und mit einem Vorrat von Beispielen versehen sein; auch darf man nicht die Kenntnis der Gesetze und des bürgerlichen Rechtes vernachlässigen. Und was soll ich über den äußeren Vortrag selbst weitläufig reden, der nach der Bewegung des Körpers, nach den Gebärden, nach den Mienen, nach der Bildung und Abwechselung der Stimme abgemessen sein muss? Wie schwierig dieser für sich allein ist, zeigt die leichtfertige Kunst der Schauspieler und die Bühne. Denn so eifrig sich hier auch alle bemühen, der Gestaltung des Mundes, der Stimme und der Bewegung den angemessenen Ausdruck zu verleihen, so weiß doch jeder, wie gering die Zahl derer ist und war, deren Spiel wir geduldig zusehen können. Was soll ich von der Schatzkammer aller Dinge, dem Gedächtnis, sagen, welches zur Aufbewahrung der erfundenen und durchdachten Sachen und Worte angewendet werden muss, wenn wir nicht sehen wollen, dass alles, mag es sich auch noch so schön in dem Redner finden, verloren gehe?
Ac mea quidem sententia nemo poterit esse omni laude cumulatus orator, nisi erit omnium rerum magnarum atque artium scientiam consecutus: etenim ex rerum cognitione efflorescat et redundet oportet oratio. Quae, nisi res est ab oratore percepta et cognita, inanem quandam habet elocutionem et paene puerilem. Cic.de_orat.1,20.Und nach meiner Ansicht wenigstens wird niemand ein in jeder Hinsicht vollkommener Redner sein können, wenn er sich nicht Kenntnisse von allen wichtigen Gegenständen und Wissenschaften angeeignet hat. Denn aus der Erkenntnis der Sachen muss die Rede erblühen und hervorströmen. Hat der Redner die Sachen nicht gründlich erfasst und erkannt, so ist sein Vortrag nur ein leeres und ich möchte sagen kindisches Gerede.
Ego vero si velim et nostrae civitatis exemplis uti et aliarum, plura proferre possim detrimenta publicis rebus quam adiumenta, per homines eloquentissimos importata; sed ut reliqua praetermittam, omnium mihi videor, exceptis, Crasse, vobis duobus, eloquentissimos audisse Ti. et C. Sempronios, quorum pater, homo prudens et gravis, haudquaquam eloquens, et saepe alias et maxime censor saluti rei publicae fuit: atque is non accurata quadam orationis copia, sed nutu atque verbo libertinos in urbanas tribus transtulit, quod nisi fecisset, rem publicam, quam nunc vix tenemus, iam diu nullam haberemus. At vero eius filii diserti et omnibus vel naturae vel doctrinae praesidiis ad dicendum parati, cum civitatem vel paterno consilio vel avitis armis florentissimam accepissent, ista praeclara gubernatrice, ut ais, civitatum eloquentia rem publicam dissipaverunt. Cic.de_orat.1,38.Ja, wenn ich mich auf Beispiele unserer und anderer Staaten berufen wollte, so könnte ich mehr Nachteile als Vorteile anführen, die dem Gemeinwesen durch die beredtesten Männer gebracht sind; doch um anderes zu übergehen, so waren, wie ich glaube, unter allen Rednern, die ich gehört habe, wenn ich euch beide, Crassus, ausnehme, die größten die beiden Sempronier, Tiberius und Gaius, deren Vater, ein verständiger und achtungswürdiger Mann, aber keineswegs beredt, die Wohlfahrt des Staates sowohl zu anderen Zeiten oft als ganz besonders während seiner Zensur förderte. Und dieser hat nicht durch eine sorgfältige Fülle der Rede, sondern durch einen Wink und ein Wort die Freigelassenen in die städtischen Zünfte versetzt. Hätte er dies nicht getan, so würden wir den Staat, den wir jetzt kaum noch behaupten können, schon längst gar nicht mehr haben. Aber seine beredten und mit allen Gaben der Natur und allen Hilfsmitteln der Gelehrsamkeit zum Reden ausgerüsteten Söhne haben, da sie doch den Staat durch die Klugheit ihres Vaters und durch die Waffen ihres Großvaters in der höchsten Blüte überkommen hatten, durch diese deine Lenkerin der Staaten, wie du die Beredsamkeit nennst, das Vermögen des Staates zerrüttet.
Quod vero in extrema oratione quasi tuo iure sumpsisti, oratorem in omnis sermonis disputatione copiosissime versari posse, id, nisi hic in tuo regno essemus, non tulissem multisque praeessem, qui aut interdicto tecum contenderent aut te ex iure manum consertum vocarent, quod in alienas possessiones tam temere inruisses. Cic.de_orat.1,41.Was aber den Punkt am Schluss deiner Rede betrifft, wo du dir gleichsam mit deinem Recht herausgenommen hast zu behaupten, der Redner könne sich in jeder Art von Vorträgen und wissenschaftlichen Erörterungen mit der größten Fülle bewegen, so würde ich dies, wenn ich mich hier nicht auf deinem Gebiet befände, nicht ertragen und vielen geraten haben, sie möchten gegen dich gerichtlichen Einspruch einlegen oder dich auffordern, die Sache auf dem Weg des Rechtes auszumachen, weil du so ohne weiteres in fremde Besitzungen eingedrungen seiest.
Nam si quis hunc statuit esse oratorem, qui tantummodo in iure aut in iudiciis possit aut apud populum aut in senatu copiose loqui, tamen huic ipsi multa tribuat et concedat necesse est; neque enim sine multa pertractatione omnium rerum publicarum neque sine legum, morum, iuris scientia neque natura hominum incognita ac moribus in his ipsis rebus satis callide versari et perite potest; qui autem haec cognoverit, sine quibus ne illa quidem minima in causis quisquam recte tueri potest, quid huic abesse poterit de maximarum rerum scientia? Sin oratoris nihil vis esse nisi composite, ornate, copiose loqui, quaero, id ipsum qui possit adsequi sine ea scientia, quam ei non conceditis? Dicendi enim virtus, nisi ei, qui dicet, ea, quae dicet, percepta sunt, exstare non potest. Cic.de_orat.1,48.Denn gesetzt, es wolle einer den für einen Redner halten, der nur mit Rechtsangelegenheiten und in den Gerichten entweder vor dem Volk oder im Senat mit Fülle reden könne, so muss er doch selbst diesem vieles einräumen und zugestehen. Ohne gründliche Behandlung aller öffentlichen Angelegenheiten, ohne die Kenntnis der Gesetze, der Sitte und des Rechtes, ohne die Bekanntschaft mit dem Wesen und den Sitten der Menschen kann ja niemand selbst in diesen Dingen sich mit genügender Einsicht und Geschicklichkeit bewegen. Wer sich aber diese Kenntnisse angeeignet hat, ohne die niemand auch nur das Geringfügigste in den Rechtssachen wahren kann, wie wird dem die Wissenschaft der wichtigsten Sachen fern sein können? Verlangt man aber auch vom Redner weiter nichts als einen wohlgeordneten, geschmückten und reichhaltigen Vortrag, so frage ich, wie er selbst dieses ohne die Wissenschaft erreichen kann, die ihr ihm nicht einräumt. Denn Tüchtigkeit im Reden kann nur stattfinden, wenn der Redner den Gegenstand, über den er sprechen will, erfasst hat.
Quis enim nescit maximam vim exsistere oratoris in hominum mentibus vel ad iram aut ad odium aut ad dolorem incitandis vel ab hisce eisdem permotionibus ad lenitatem misericordiamque revocandis? Quae nisi qui naturas hominum vimque omnem humanitatis causasque eas, quibus mentes aut incitantur aut reflectuntur, penitus perspexerit, dicendo quod volet perficere non poterit. Cic.de_orat.1,53.Denn wer weiß nicht, dass die größte Stärke des Redners sich darin zeigt, dass er die Gemüter der Menschen zum Zorn oder zum Hass oder zum Schmerz anreizt und von diesen Leidenschaften wieder zur Sanftmut und zum Mitleid zurückführt? Wer die Gemütsarten der Menschen und das ganze Wesen der menschlichen Natur und die Ursachen, durch die die Gemüter entweder angereizt oder beschwichtigt werden, nicht von Grund aus erkannt hat, wird durch seine Rede das nicht erreichen können, was er will.
quibus ego, ut de his rebus in angulis consumendi oti causa disserant, cum concessero, illud tamen oratori tribuam et dabo, ut eadem, de quibus illi tenui quodam exsanguique sermone disputant, hic cum omni iucunditate et gravitate explicet. Haec ego cum ipsis philosophis tum Athenis disserebam; cogebat enim me M. Marcellus hic noster, qui nunc aedilis curulis est et profecto, nisi ludos nunc faceret, huic nostro sermoni interesset; ac iam tum erat adulescentulus his studiis mirifice deditus. Cic.de_orat.1,57.Wenn ich nun diesen auch zugeben will, dass sie diese Gegenstände in ihren Winkeln, um sich die Zeit zu vertreiben, erörtern, so werde ich doch das dem Redner zuerteilen und zuerkennen, dass, während jene diese Gegenstände in einer mageren und kraftlosen Sprache abhandeln, dieser die nämlichen mit aller Anmut und Würde entwickelt. Dies verhandelte ich damals zu Athen mit den Philosophen selbst. Denn dazu nötigte mich unser Marcus Marcellus, der jetzt kurulischer Ädil ist und unfehlbar, wenn er nicht jetzt die Spiele besorgte, unserer Unterredung hier beiwohnen würde; auch schon damals hatte er sich als angehender Jüngling diesen gelehrten Beschäftigungen mit bewunderungswürdigem Eifer ergeben.
Sed si me audiet, quoniam philosophia in tris partis est tributa, in naturae obscuritatem, in disserendi subtilitatem, in vitam atque mores, duo illa relinquamus atque largiamur inertiae nostrae; tertium vero, quod semper oratoris fuit, nisi tenebimus, nihil oratori, in quo magnus esse possit, relinquemus. Cic.de_orat.1,68.Aber wenn ihm ein Rat etwas gilt, so wollen wir, weil die Philosophie in drei Teile zerfällt, in die dunkle Naturwissenschaft, die scharfsinnige Dialektik und die Lehre von dem Leben und den Sitten, die beiden ersten aufgeben und unserer Trägheit zugute halten; wollen wir aber den dritten, der immer den Rednern angehört hat, nicht behaupten, so werden wir dem Redner nichts zurücklassen, worin er sich groß zeigen könnte.
Nam quod illud, Scaevola, negasti te fuisse laturum, nisi in meo regno esses, quod in omni genere sermonis, in omni parte humanitatis dixerim oratorem perfectum esse debere: numquam me hercule hoc dicerem, si eum, quem fingo, me ipsum esse arbitrarer. Cic.de_orat.1,71.Ich muss nämlich hier auf deine frühere Äußerung, Scaevola, zurückkommen. Warum sagtest du, du würdest, wenn du dich nicht auf meinem Gebiet befändest, meine Behauptung nicht ertragen haben, dass der Redner in jeder Art des Vortrages, in jedem Zweig menschlicher Bildung vollkommen sein müsse? Niemals fürwahr würde ich eine solche Behauptung ausgesprochen haben, wenn ich mich selbst für das Vorbild, das ich aufstellte, hielte.
Horum alii, sicuti iste ipse Mnesarchus, hos, quos nos oratores vocaremus, nihil esse dicebat nisi quosdam operarios lingua celeri et exercitata; oratorem autem, nisi qui sapiens esset, esse neminem, atque ipsam eloquentiam, quod ex bene dicendi scientia constaret, unam quandam esse virtutem, et qui unam virtutem haberet, omnis habere easque esse inter se aequalis et paris; ita, qui esset eloquens, eum virtutes omnis habere atque esse sapientem. Sed haec erat spinosa quaedam et exilis oratio longeque a nostris sensibus abhorrebat. Cic.de_orat.1,83.Einige von ihnen sowie eben jener Mnesarchos sagten, diejenigen, die wir Redner nennten, seien nichts anderes als Handlanger mit geläufiger und geübter Zunge; ein wahrer Redner sei niemand, wenn er nicht ein Weiser sei, und die Beredsamkeit selbst sei, weil sie in der Wissenschaft des guten Vortrages bestehe, eine Tugend, und wer eine Tugend besitzt, besitze alle, und diese seien untereinander völlig gleich; folglich, wer beredt sei, der besitze alle Tugenden und sei ein Weiser. Doch diese Erörterung war spitzfindig und saftlos und widersprach zu sehr unserer Auffassungsweise.
Charmadas vero multo uberius eisdem de rebus loquebatur, non quo aperiret sententiam suam; hic enim mos erat patrius Academiae adversari semper omnibus in disputando; sed cum maxime tamen hoc significabat, eos, qui rhetores nominarentur et qui dicendi praecepta traderent, nihil plane tenere neque posse quemquam facultatem adsequi dicendi, nisi qui philosophorum inventa didicisset. Cic.de_orat.1,84.Charmadas aber sprach weit reichhaltiger über dieselben Gegenstände, jedoch nicht, um seine eigene Ansicht auszusprechen; das ist ja die hergebrachte Weise der Akademie, in ihren Untersuchungen allen nur immer das Widerspiel zu halten; aber doch deutete er ganz deutlich an, diejenigen, die man Redekünstler nenne und die die Regeln der Beredsamkeit lehrten, wüssten gar nichts, und niemand könne sich Geschicklichkeit im Reden aneignen, wenn er nicht die Erfindungen der Philosophen gelernt habe.
Ipsa vero praecepta sic inludere solebat, ut ostenderet non modo eos expertis esse illius prudentiae, quam sibi asciscerent, sed ne hanc quidem ipsam dicendi rationem ac viam nosse: caput enim esse arbitrabatur oratoris, ut et ipse eis, apud quos ageret, talis, qualem se esse optaret, videretur; id fieri vitae dignitate, de qua nihil rhetorici isti doctores in praeceptis suis reliquissent; et uti ei qui audirent sic adficerentur animis, ut eos adfici vellet orator; quod item fieri nullo modo posse, nisi cognosset is, qui diceret, quot modis hominum mentes et quibus et quo genere orationis in quamque partem moverentur; haec autem esse penitus in media philosophia retrusa atque abdita, quae isti rhetores ne primoribus quidem labris attigissent. Cic.de_orat.1,87.Ihre Regeln selbst pflegte er dadurch zu verspotten, dass er zeigte, dass sich nicht nur in jener Staatsklugheit, die sie sich anmaßten, unerfahren seien, sondern auch von der Beredsamkeit selbst keine schulgerechte Kenntnis hätten. Die Hauptsache für den Redner nämlich, meinte er, bestehe darin, dass er denjenigen, vor denen er auftrete, so erscheine, wie er es selbst wünsche; dies werde durch die Würde des Lebens bewirkt, von der jene Lehrer der Beredsamkeit in ihren Vorschriften nichts hinterlassen hätten; und dass seine Zuhörer in ihrem Inneren so gestimmt würden, wie sie der Redner gestimmt wissen wolle; auch dies sei auf keine Weise möglich, wenn nicht der Redner gelernt habe, auf welche und auf wie vielerlei Weise, und durch welche Art des Vortrages die Gemüter der Menschen nach allen Richtungen gelenkt würden; das seien aber Geheimnisse, die ganz in der Tiefe der Philosophie versteckt und verborgen lägen, wovon jene Redekünstler sich nicht einmal eine oberflächliche Kenntnis angeeignet hätten.
Artem vero negabat esse ullam, nisi quae cognitis penitusque perspectis et in unum exitum spectantibus et numquam fallentibus rebus contineretur; haec autem omnia, quae tractarentur ab oratoribus, dubia esse et incerta; quoniam et dicerentur ab eis, qui omnia ea non plane tenerent, et audirentur ab eis, quibus non scientia esset tradenda, sed exigui temporis aut falsa aut certe obscura opinio. Cic.de_orat.1,92.Eine Wissenschaft aber, behauptete er, sei nur das, was auf erkannten und gründlich erforschten, nach einem Endpunkt hinzielenden und niemals trügenden Lehrsätzen beruhe. Alles das aber, was von den Rednern behandelt werde, sei zweifelhaft und unsicher, weil es von denen gesagt werde, die dieses alles nicht deutlich wüssten, und von denen angehört werde, denen nicht wissenschaftlich begründete Ansichten, sondern auf kurze Zeit falsche oder wenigstens dunkle Meinungen vorgetragen werden müssten.
Quid multa? Sic mihi tum persuadere videbatur neque artificium ullum esse dicendi neque quemquam posse, nisi qui illa, quae a doctissimis hominibus in philosophia dicerentur, cognosset, aut callide aut copiose dicere; in quibus Charmadas solebat ingenium tuum, Crasse, vehementer admirari: me sibi perfacilem in audiendo, te perpugnacem in disputando esse visum. Cic.de_orat.1,93.Wozu viele Worte? Er schien mich damals zu überzeugen, dass es keine Kunst der Beredsamkeit gebe und dass niemand mit Einsicht und Fülle reden könne, wenn er sich nicht mit den Vorträgen der gelehrtesten Philosophen bekannt gemacht habe. Hierbei pflegte Charmadas mit großer Bewunderung deine Anlagen, Crassus, zu loben und zu sagen, an mir habe er einen sehr gefälligen Zuhörer, an dir einen sehr kampflustigen Gegner gefunden.
Tum Cotta 'quoniam id, quod difficillimum nobis videbatur, ut omnino de his rebus, Crasse, loquerere, adsecuti sumus, de reliquo iam nostra culpa fuerit, si te, nisi omnia, quae percontati erimus, explicaris, dimiserimus.' Cic.de_orat.1,100.Hierauf Cotta: "Nachdem wir nun einmal das, was uns als das Schwerste erschien, erreicht haben, dass du dich nämlich, Crassus, überhaupt in ein Gespräch über diese Gegenstände einließest, so würde es, was nun das Weitere betrifft, unsere Schuld sein, wenn wir dich eher entließen, als bis du alle unsere Fragen beantwortet hättest."
Equidem cum peterem magistratum, solebam in prensando dimittere a me Scaevolam, cum ita ei dicerem, me velle esse ineptum, id erat, petere blandius, quod, nisi inepte fieret, bene non posset fieri; - hunc autem esse unum hominem ex omnibus, quo praesente ego ineptum esse me minime vellem - quem quidem nunc mearum ineptiarum testem et spectatorem fortuna constituit: nam quid est ineptius quam de dicendo dicere, cum ipsum dicere numquam sit non ineptum, nisi cum est necessarium?' Cic.de_orat.1,112.Sooft ich mich sonst um ein Staatsamt bewarb, pflegte ich, wenn ich mich durch Händedruck bei den Leuten beliebt machen wollte, den Scaevola von mir zu entlassen, indem ich zu ihm sagte: ‘Ich will jetzt eine Torheit begehen’; darunter verstand ich die einschmeichelnde Art der Bewerbung, die ohne Torheit auf gehörige Weise nicht ausgeführt werden kann; er aber sei unter allen der einzige Mensch, in dessen Gegenwart ich mich am wenigsten töricht zu benehmen wünschte. Und diesen gerade hat jetzt das Geschick zum Zeugen und Zuschauer meiner Torheiten gemacht. Denn was ist törichter, als über das Reden zu reden, da das Reden an und für sich zu jeder Zeit töricht ist, außer wenn es notwendig ist?" "Nun, fahre nur fort, lieber Crassus", sagte Mucius, denn die Schuld, die du befürchtest, will ich auf mich nehmen."
Est igitur oratori diligenter providendum, non uti eis satis faciat, quibus necesse est, sed ut eis admirabilis esse videatur, quibus libere liceat iudicare; ac, si quaeritis, plane quid sentiam enuntiabo apud homines familiarissimos, quod adhuc semper tacui et tacendum putavi: mihi etiam qui optime dicunt quique id facillime atque ornatissime facere possunt, tamen, nisi timide ad dicendum accedunt et in ordienda oratione perturbantur, paene impudentes videntur, tametsi id accidere non potest; Cic.de_orat.1,119.Der Redner muss daher sorgfältig darauf sehen, nicht dass er diejenigen befriedige, die er befriedigen muss, sondern dass er denen bewundernswürdig erscheine, denen ein freies Urteil zusteht. Und wollt ihr es wissen, so will ich vor vertrauten Freunden mit klaren Worten meine Ansicht aussprechen, die ich bis jetzt immer verschwiegen habe und zu verschweigen für gut hielt. Mir erscheinen selbst diejenigen, welche sehr gut reden und dieses mit großer Leichtigkeit und sehr geschmackvoll leisten können, dennoch beinahe unverschämt, wenn sie nicht mit Schüchternheit auftreten und beim Beginn der Rede Verlegenheit verraten.
Illud vero, quod a te dictum est, esse permulta, quae orator a natura nisi haberet, non multum a magistro adiuvaretur, valde tibi adsentior inque eo vel maxime probavi summum illum doctorem, Alabandensem Apollonium, qui cum mercede doceret, tamen non patiebatur eos, quos iudicabat non posse oratores evadere, operam apud sese perdere, dimittebatque et ad quam quemque artem putabat esse aptum, ad eam impellere atque hortari solebat. Cic.de_orat.1,126.Was aber deine Behauptung betrifft, der Redner müsse sehr viele Eigenschaften von Natur besitzen, wenn ihm der Lehrmeister förderlich sein solle, so stimme ich dir gerne bei, und in dieser Hinsicht habe ich jenem ausgezeichneten Lehrer Apollonios aus Alabanda meinen vollen Beifall geschenkt, der, obwohl er für Bezahlung Unterricht gab, doch nicht zuließ, dass junge Leute, die sich nach seinem Urteil nicht zu Rednern ausbilden konnten, sich vergeblich bei ihm abmühten, sondern vielmehr sie entließ und zu dem Fach, für das er gerade jeden geeignet hielt, anzutreiben und zu ermuntern pflegte.
in oratore autem acumen dialecticorum, sententiae philosophorum, verba prope poetarum, memoria iuris consultorum, vox tragoedorum, gestus paene summorum actorum est requirendus; quam ob rem nihil in hominum genere rarius perfecto oratore inveniri potest; quae enim, singularum rerum artifices singula si mediocriter adepti sunt, probantur, ea nisi omnia sunt in oratore summa, probari non possunt.' Cic.de_orat.1,128.Bei dem Redner hingegen muss man den Scharfsinn der Dialektiker, die Gedanken der Philosophen, die Worte fast der Dichter, das Gedächtnis der Rechtsgelehrten, die Stimme der Tragödienspieler, das Gebärdenspiel beinahe der größten Schauspieler fordern. Aus diesem Grund lässt sich unter den Menschen nichts seltener finden als ein vollendeter Redner. Denn während in anderen Künsten schon einzelne Geschicklichkeiten, die ein Künstler sich in einem einzelnen Fach nur in mäßigem Grad angeeignet hat, Beifall finden, so können sie bei dem Redner nur dann Anspruch auf Beifall machen, wenn sie sich alle in höchster Vollkommenheit in ihm vereinigt finden."
Itaque ut ad hanc similitudinem huius histrionis oratoriam laudem dirigamus, videtisne quam nihil ab eo nisi perfecte, nihil nisi cum summa venustate fiat, nisi ita, ut deceat et uti omnis moveat atque delectet? Itaque hoc iam diu est consecutus, ut, in quo quisque artificio excelleret, is in suo genere Roscius diceretur. Hanc ego absolutionem perfectionemque in oratore desiderans, a qua ipse longe absum, facio impudenter; mihi enim volo ignosci, ceteris ipse non ignosco; nam qui non potest, qui vitiose facit, quem denique non decet, hunc, ut Apollonius iubebat, ad id, quod facere possit, detrudendum puto.' Cic.de_orat.1,130.Um also nach dem Vorbild dieses Schauspielers das Verdienst des Redners zu bemessen – seht ihr, wie er sich in allem als der echte Meister kundgibt, wie er in allem die höchste Anmut zeigt, in allem den Anstand beobachtet und wie er es versteht, alle zu rühren und zu ergötzen? Und so hat er es schon lange dahin gebracht, dass jeder, der sich in einer Kunst auszeichnet, ein Roscius in seiner Art genannt wird. Wenn ich nun diese höchste Vollendung von dem Redner verlange, von der ich selbst weit entfernt bin, so handele ich unverschämt; für mich nämlich wünsche ich Nachsicht, ich selbst aber habe mit anderen keine Nachsicht; denn wer nichts vermag, wer Fehler macht, wer endlich keinen Anstand hat, den, glaub’ ich, muss man, wie Apollonius verlangte, zu dem Fach verweisen, das er zu treiben fähig ist."
Tum Crassus adridens 'quid censes,' inquit 'Cotta, nisi studium et ardorem quendam amoris? sine quo cum in vita nihil quisquam egregium, tum certe hoc, quod tu expetis, nemo umquam adsequetur. Neque vero vos ad eam rem video esse cohortandos, quos, cum mihi quoque sitis molesti, nimis etiam flagrare intellego cupiditate. Cic.de_orat.1,134."Was anderes meinst du", erwiderte Crassus lächelnd, "als Eifer und begeisterte Liebe, ohne die überhaupt im Leben nie jemand etwas Ausgezeichnetes erreichen wird, wenigstens in dem nicht, wonach du strebst? Doch ich weiß recht gut, dass ihr hierzu der Ermunterung nicht bedürft; denn daraus, dass ihr sogar mir beschwerlich fallt, sehe ich, dass ihr nur zu sehr vor Begierde entbrannt seid.
Sed profecto studia nihil prosunt perveniendi aliquo, nisi illud, quod eo, quo intendas, ferat deducatque, cognoris. Qua re quoniam mihi levius quoddam onus imponitis neque ex me de oratoris arte, sed de hac mea, quantulacumque est, facultate quaeritis, exponam vobis non quandam aut perreconditam aut valde difficilem aut magnificam aut gravem rationem consuetudinis meae, qua quondam solitus sum uti, cum mihi in isto studio versari adulescenti licebat. Cic.de_orat.1,135.Aber wahrlich, der Eifer, nach einem Ziel zu gelangen, hilft nichts, wenn man nicht auch den Weg kennt, der nach dem Ziel führt und leitet. Weil ihr mir nun insofern eine minder drückende Last auferlegt, als ihr von mir nicht über die Redekunst selbst, sondern nur über meine Geschicklichkeit, wie gering sie auch immerhin sein mag, belehrt zu werden wünscht, so will ich euch mein gewöhnliches Verfahren auseinandersetzen, das weder tiefe Geheimnisse enthält noch mit großen Schwierigkeiten verbunden ist noch sich durch Großartigkeit und Erhabenheit auszeichnet, wie ich es einst zu befolgen pflegte, als es mir in meiner Jugend noch erlaubt war, dieser Wissenschaft obzuliegen."
Haec sunt, quae clamores et admirationes in bonis oratoribus efficiunt; neque ea quisquam, nisi diu multumque scriptitarit, etiam si vehementissime se in his subitis dictionibus exercuerit, consequetur; et qui a scribendi consuetudine ad dicendum venit, hanc adfert facultatem, ut, etiam subito si dicat, tamen illa, quae dicantur, similia scriptorum esse videantur; atque etiam, si quando in dicendo scriptum attulerit aliquid, cum ab eo discesserit, reliqua similis oratio consequetur; Cic.de_orat.1,152.Das ist das, was lauten Beifall und Bewunderung der Redner hervorruft, und niemand wird dies erreichen, wenn er nicht lange und viel geschrieben hat, mag er sich auch noch so eifrig in diesen Reden aus dem Stegreif geübt haben. Wer hingegen von der Übung im Schreiben zum Reden kommt, bringt die Fertigkeit mit, dass, wenn er auch aus dem Stegreif redet, doch das Gesagte dem Geschriebenen ähnlich zu sein scheint, und sollte er selbst einmal bei einem Vortrag eine schriftliche Ausarbeitung mitgebracht haben, so wird doch, wenn er diese verlässt, die folgende Rede sich in ähnlicher Form anschließen.
Equidem propinquum nostrum P. Crassum illum Divitem cum multis aliis rebus elegantem hominem et ornatum tum praecipue in hoc efferendum et laudandum puto, quod, cum P. Scaevolae frater esset, solitus est ei persaepe dicere neque illum in iure civili satis illi arti facere posse, nisi dicendi copiam adsumpsisset - quod quidem hic, qui mecum consul fuit, filius eius est consecutus - neque se ante causas amicorum tractare atque agere coepisse, quam ius civile didicisset. Cic.de_orat.1,170.Meinen Verwandten Publius Crassus mit dem Beinamen der Reiche, einen in vielen anderen Beziehungen geschmackvollen und reichbegabten Mann, muss ich besonders wegen einer Äußerung erheben und loben, die er oft gegen Publius Scaevola, der sein Bruder war, machte, dass nämlich weder dieser im bürgerlichen Recht dieser Wissenschaft Genüge leisten könne, wenn er nicht die Beredsamkeit zu Hilfe nähme – ein Lob, das sich sein Sohn, der mit mir Konsul war, erworben hat –, noch er eher die Sachen seiner Freunde zu führen und zu verhandeln angefangen habe, als er das bürgerliche Recht erlernt habe.
Quid vero? clarissima M'. Curi causa Marcique Coponi nuper apud centumviros quo concursu hominum, qua exspectatione defensa est? Cum Q. Scaevola, aequalis et conlega meus, homo omnium et disciplina iuris civilis eruditissimus et ingenio prudentiaque acutissimus et oratione maxime limatus atque subtilis atque, ut ego soleo dicere, iuris peritorum eloquentissimus, eloquentium iuris peritissimus, ex scripto testamentorum iura defenderet negaretque, nisi postumus et natus et, ante quam in suam tutelam veniret, mortuus esset, heredem eum esse posse, qui esset secundum postumum et natum et mortuum heres institutus; ego autem defenderem eum hac tum mente fuisse, qui testamentum fecisset, ut, si filius non esset, qui in suam tutelam veniret, M'. Curius esset heres, num destitit uterque nostrum in ea causa in auctoritatibus, in exemplis, in testamentorum formulis, hoc est, in medio iure civili versari? Cic.de_orat.1,180.Was geschah ferner in der berühmten Rechtssache des Manius Curius und des Marcus Coponius, die unlängst vor den Centumvirn verhandelt wurde? Wie strömten die Menschen zusammen, wie erwartungsvoll hörte man die Verteidigung an! Quintus Scaevola, mein Alters- und Amtsgenosse, ein Mann, der in der Kenntnis der Rechtswissenschaft alle übertrifft, sich durch Scharfsinn und Einsicht auszeichnet, seine Reden mit der größten Sorgfalt und Genauigkeit ausarbeitet und, wie ich zu sagen pflege, unter den Rechtsgelehrten der größte Redner und unter den Rednern der größte Rechtsgelehrte ist, dieser also verteidigte die Rechte der Testamente nach dem Buchstaben der geschriebenen Worte und behauptete, dass, wenn nicht der nach dem Tod des Vaters erwartete und geborene Sohn, bevor er zur Mündigkeit gelangt, gestorben wäre, der nicht Erbe sein könne, der erst nach der Geburt und dem Tod des erwarteten Sohnes zum Erben eingesetzt worden sei. Ich hingegen behauptete in meiner Verteidigung, der Erblasser habe damals die Absicht gehabt, dass, wenn kein Sohn da wäre, der zur Mündigkeit gelangte, Manius Curius Erbe sein solle. Beriefen wir beide uns bei dieser Verhandlung nicht unaufhörlich auf Rechtserklärungen, auf Beispiele, auf Testamentsformeln, das heißt auf Beweise aus dem Innersten des bürgerlichen Rechtes?
Et quoniam de impudentia dixi, castigemus etiam segnitatem hominum atque inertiam; nam si esset ista cognitio iuris magna atque difficilis, tamen utilitatis magnitudo deberet homines ad suscipiendum discendi laborem impellere: sed, o di immortales, non dicerem hoc, audiente Scaevola, nisi ipse dicere soleret nullius artis sibi faciliorem cognitionem videri. Cic.de_orat.1,185.Und weil ich nun von der Unverschämtheit dieser Leute gesprochen habe, so lasst mich auch ihre Lässigkeit und Trägheit züchtigen! Denn wäre auch diese Rechtsgelehrsamkeit weitläufig und schwierig, so müsste doch die Größe ihres Nutzens die Menschen antreiben, sich der Anstrengung des Erlernens zu unterziehen. – Aber, o unsterbliche Götter, ich würde mich in der Gegenwart Scaevolas nicht so äußern, wenn er nicht sich selbst zu äußern pflegte, dass ihm die Erlernung keiner andern Wissenschaft leichter erscheine.
Quod quidem certis de causis a plerisque aliter existimatur: primum, quia veteres illi, qui huic scientiae praefuerunt, obtinendae atque augendae potentiae suae causa pervulgari artem suam noluerunt; deinde, postea quam est editum, expositis a Cn. Flavio primum actionibus, nulli fuerunt, qui illa artificiose digesta generatim componerent; nihil est enim, quod ad artem redigi possit, nisi ille prius, qui illa tenet, quorum artem instituere vult, habet illam scientiam, ut ex eis rebus, quarum ars nondum sit, artem efficere possit. Cic.de_orat.1,186.Gar viele freilich haben hierüber aus gewissen Gründen eine andere Ansicht. Erstlich nämlich hielten in früheren Zeiten die Männer, die im Besitz dieser Wissenschaft waren, zur Behauptung und Vermehrung ihrer Macht es nicht für gut, dass ihre Wissenschaft veröffentlicht würde; denn nachdem Gnaeus Flavius zuerst die Rechtsformeln öffentlich ausgestellt hatte und dadurch das Rechtsverfahren zur allgemeinen Kenntnis gekommen war, fehlte es doch an Männern, die jenen Stoff kunstgerecht nach Klassen verteilt und angeordnet hätten. Denn von keinem Gegenstand lässt sich ein wissenschaftliches Lehrgebäude aufstellen, wenn nicht der, der die Dinge, die er wissenschaftlich anordnen will, kennt, zuvor jene Wissenschaft sich angeeignet hat, durch die er einen noch nicht kunstgerecht geordneten Stoff in eine kunstgerechte Form bringen kann. Ich sehe, während ich mich kurz fassen wollte, habe ich mich etwas zu dunkel ausgedrückt; doch ich will den Versuch machen und mich, wo möglich, deutlicher erklären.
Hisce ego rebus exempla adiungerem, nisi apud quos haec haberetur oratio cernerem; nunc complectar, quod proposui, brevi: si enim aut mihi facere licuerit, quod iam diu cogito, aut alius quispiam aut me impedito occuparit aut mortuo effecerit, ut primum omne ius civile in genera digerat, quae perpauca sunt, deinde eorum generum quasi quaedam membra dispertiat, tum propriam cuiusque vim definitione declaret, perfectam artem iuris civilis habebitis, magis magnam atque uberem quam difficilem et obscuram. Cic.de_orat.1,190.Meiner Erörterung würde ich Beispiele hinzufügen, wenn ich nicht wüsste, vor welchen Männern mein Vortrag gehalten werde. So aber will ich, was ich gesagt habe, kurz zusammenfassen. Sollte es mir nämlich vergönnt sein, meinen schon längst gefassten Vorsatz auszuführen, oder irgend ein anderer, wenn ich daran gehindert würde, mir hierin zuvorkommen oder nach meinem Tod das Werk zustande bringen, dass erstlich das ganze bürgerliche Recht in seine Gattungen, deren Anzahl nur sehr klein ist, eingeteilt, dann die Gattungen in gewisse Glieder zerlegt, endlich die eigentümliche Bedeutung jedes einzelnen durch Begriffsbestimmungen erklärt wird, so werdet ihr ein vollständiges Lehrgebäude haben, das mehr umfassend und reichhaltig als schwierig und dunkel sein wird. Indes jedoch, bis dieser zerstreut liegende Stoff zu einem Ganzen verbunden ist, kann man sich mit einer hinreichenden Kenntnis des bürgerlichen Rechtes ausrüsten, wenn man sie auch nur überall stückweise aufliest und sammelt.
[Cic.fin.1,32,3] Ut enim ad minima veniam, quis nostrum exercitationem ullam corporis suscipit laboriosam, nisi ut aliquid ex ea commodi consequatur? quis autem vel eum iure reprehenderit, qui in ea voluptate velit esse, quam nihil molestiae consequatur, vel illum, qui dolorem eum fugiat, quo voluptas nulla pariatur? Cic.Fin.1,32,3Ein ganz einfaches Beispiel: Wer von uns unterzieht sich einer strapaziösen Körperübung, ohne dadurch einen Vorteil zu erzielen? Wer aber dürfte zu Recht den tadeln, der sich eine Lust leisten will, der keine Mühsal folgt, oder den, der den Schmerz meidet, der keine Lust gebiert?
Cum illo vero quis neget actum esse praeclare? Nisi enim, quod ille minime putabat, immortalitatem optare vellet, quid non adeptus est quod homini fas esset optare? Cic.Lael.11.aWer möchte es aber in Abrede stellen, dass jenen Mann das beste Los getroffen hat? Wenn er anders nicht, was er wohl am wenigsten erwartete, ewige Fortdauer auf Erden für wünschenswert hielt, hat er dann nicht alles erreicht, was er als Mensch zu wünschen befugt war?
Sed hoc primum sentio, nisi in bonis amicitiam esse non posse; neque id ad vivum reseco, ut illi, qui haec subtilius disserunt, fortasse vere, sed ad communem utilitatem parum; Cic.Lael.18.aFürs erste aber bin ich der Meinung, dass Freundschaft nur unter tugendhaften Menschen möglich ist; doch ich lege dies nicht auf die Goldwaage, wie diejenigen (die Stoiker), die dergleichen allzu fein und scharf entwickeln, vielleicht wohl richtig, aber mit zu geringer Ausbeute für das Gemeinwohl.
negant enim quemquam esse virum bonum nisi sapientem. Cic.Lael.18.bSie behaupten nämlich, nur der weise Mann könne auch tugendhaft sein.
Ne id quidem facient, negabunt id nisi sapienti posse concedi. Cic.Lael.18.gFreilich selbst das werden sie nicht zugeben; sie werden behaupten, dieser Vorzug können nur dem Weisen zugestanden werden.
Est enim amicitia nihil aliud nisi omnium divinarum humanarumque rerum cum benevolentia et caritate consensio; Cic.Lael.20.bDie Freundschaft ist aber nichts anderes, als die vollkommenste Übereinstimmung in allen sowohl göttlichen als menschlichen Dingen, verbunden mit Wohlwollen und gegenseitiger Liebe.
Qui esset tantus fructus in prosperis rebus, nisi haberes, qui illis aeque ac tu ipse gauderet? Cic.Lael.22.dWas wäre für dich der volle Genuss im Glück, wenn du niemanden hättest, der sich mit dir darüber freuen könnte wie du selbst?
Quod in homine multo est evidentius, primum ex ea caritate, quae est inter natos et parentes, quae dirimi nisi detestabili scelere non potest; Cic.Lael.27.cNoch weit augenscheinlicher tritt dies bei den Menschen hervor, und zwar zuerst in der Liebe, die zwischen Eltern und Kindern stattfindet und die nur durch einen abscheulichen Frevel aufgelöscht werden kann;
Ortum quidem amicitiae videtis, nisi quid ad haec forte vultis. Cic.Lael.32.hHiermit habe ich euch den wahren Ursprung der Freundschaft vor Augen gelegt; wenn ihr nicht etwa noch einiges dazu vermisst.
Quam ob rem si cadit in sapientem animi dolor, qui profecto cadit, nisi ex eius animo exstirpatam humanitatem arbitramur, quae causa est, cur amicitiam funditus tollamus e vita, ne aliquas propter eam suscipiamus molestias? Cic.Lael.48.aWofern also den Weisen auch Seelenschmerz trifft, was gewiss der Fall ist, wenn wir anders nicht alles menschliche Gefühl aus seinem Gemüt ausgerottet wissen wollen, warum sollen wir denn die Freundschaft deswegen ganz aus dem Leben verbannen, um aller Beschwerlichkeiten von Ihrer Seite enthoben zu sein?
Sunt igitur firmi et stabiles et constantes eligendi; cuius generis est magna penuria. Et iudicare difficile est sane nisi expertum; Cic.Lael.62.cMänner von festem, sicherem und beständigem Charakter sind es also, die wir uns zu Freunden wählen müssen. Davon gibt es freilich wenige; und ohne Prüfung ist ohnehin die Beurteilung schwer.
Ita fit verum illud, quod initio dixi, amicitiam nisi inter bonos esse non posse. Cic.Lael.65.eSo bestätigt sich die Wahrheit des anfangs aufgestellten Satzes, dass Freundschaft nur unter tugendhaften Menschen denkbar ist.
quod non fere contingit, nisi iis, qui etiam contemnendos se arbitrantur; qui hac opinione non modo verbis sed etiam opere levandi sunt. Cic.Lael.72.cDies ist gewöhnlich bei denen der Fall, die sich selbst der Geringschätzung wert halten; und man muss ihnen diesen Wahn nicht nur durch Zureden, sondern auch durch tätige Beweise der Achtung zu nehmen suchen.
nec ob aliam causam ullam boni improbis, improbi bonis amici esse non possunt, nisi quod tanta est inter eos, quanta maxima potest esse, morum studiorumque distantia. Cic.Lael.74.fund aus keinem anderen Grund ist es unmöglich, dass unter guten und schlechten Menschen Freundschaft besteht, als weil hier der Abstand der Charaktere und Neigungen auf dem denkbar höchsten Grad steht.
Tales igitur amicitiae sunt remissione usus eluendae et, ut Catonem dicere audivi, dissuendae magis quam discindendae, nisi quaedam admodum intolerabilis iniuria exarserit, ut neque rectum neque honestum sit nec fieri possit, ut non statim alienatio disiunctioque faciunda sit. Cic.Lael.76.dSolche Freundschaften muss man durch Abschwächung im Umgang allmählich erlöschen lassen und ein solches Band, wie ich Cato sagen hörte, eher auftrennen als zerschneiden; es läge denn ein so unerträgliches Unrecht gegen uns vor, dass es weder recht noch schicklich noch überhaupt möglich bliebe, die innere Lossagung und äußeren Trennung auch nur einen Augenblick aufzuschieben.
Sed plerique neque in rebus humanis quicquam bonum norunt, nisi quod fructuosum sit; et amicos tamquam pecudes eos potissimum diligunt, ex quibus sperant se maximum fructum esse capturos. Cic.Lael.79.cAber die meisten Menschen kennen in der Welt nichts Gutes außer dem, was ihnen Nutzen bringt; und sie lieben unter ihren Freunden wie unter ihren Viehherden am meisten diejenigen, die ihnen den größten Nutzen versprechen.
Quod nisi idem in amicitiam transferetur, verus amicus numquam reperietur; est enim is, qui est tamquam alter idem. Cic.Lael.80.cWenn wir nun dasselbe nicht auch auf die Freundschaft übertragen, so wird sich nie ein wahrer Freund finden. Denn dieser ist gleichsam unser zweites Ich.
In talibus ea, quam iam dudum tractamus, stabilitas amicitiae confirmari potest, cum homines benevolentia coniuncti primum cupiditatibus iis, quibus ceteri serviunt, imperabunt, deinde aequitate iustitiaque gaudebunt, omniaque alter pro altero suscipiet, neque quicquam umquam nisi honestum et rectum alter ab altero postulabit, neque solum colent inter se ac diligent sed etiam verebuntur. Cic.Lael.82.cNur unter solchen Menschen kann sich jene Beständigkeit der Freundschaft, von der wir schon lange reden, kräftigen, wenn Männer, die das Wohlwollen verbindet, zunächst diejenigen Gelüste beherrschen, deren Sklaven andere sind, sodann an Billigkeit und Gerechtigkeit Gefallen finden, einer für den andern gern alles übernimmt und nur das von dem anderen verlangt, was schicklich und recht ist; wenn sie sich gegenseitig nicht nur achten und lieben, sondern auch eine sittliche Scheu voreinander haben.
in qua nisi, ut dicitur, apertum pectus videas tuumque ostendas, nihil fidum, nihil exploratum habeas, ne amare quidem aut amari, cum, id quam vere fiat, ignores. Cic.Lael.97.bLässt in der Freundschaft nicht ein Freund den anderen, wie man sagt, ins offene Herz blicken, so gibt es in diesem Verhältnis keine Zuverlässigkeit und keine Gewissheit, nicht einmal Liebe oder Gegenliebe, da man ja nicht weiß, mit welchem Grad von Aufrichtigkeit sie geäußert wird.
Quamquam ista assentatio, quamvis perniciosa sit, nocere tamen nemini potest nisi ei, qui eam recipit atque ea delectatur. Cic.Lael.97.cIndessen kann jene Schmeichelei, so verderblich sie auch ist, doch nur dem schaden, der sie zulässt und ein Wohlgefallen an ihr findet.
Nec parasitorum in comoediis assentatio faceta nobis videretur, nisi essent milites gloriosi. Cic.Lael.98.eDas lobpreisende Geschwätz der Parasiten in der Komödie würde uns nicht so witzig erscheinen, wenn es da nicht die großsprecherischen Soldaten gäbe:
Aperte enim adulantem nemo non videt, nisi qui admodum est excors; callidus ille et occultus ne se insinuet, studiose cavendum est; Cic.Lael.99.bDen unverhohlenen Schmeichler durchschaut freilich jeder, wenn er nicht ganz blöde ist. Aber dass sich der nicht einniste, der sich raffiniert zu tarnen versteht, davor hat man sich sorgfältig zu hüten.
amare autem nihil est aliud nisi eum ipsum diligere, quem ames, nulla indigentia, nulla utilitate quaesita; quae tamen ipsa efflorescit ex amicitia, etiamsi tu eam minus secutus sis. Cic.Lael.100.gAmare heißt aber nichts anderes als den Gegenstand der Liebe an und für sich wertzuschätzen, ohne Rücksicht auf eigenes Bedürfnis oder auf eigenen Vorteil; gleichwohl entsprosst auch dieser der Freundschaft, selbst wenn man ihn nicht eigentlich bezweckte.
Scio fuisse et honestius moriendi tempus et utilius; sed non hoc solum, multa alia praetermisi, quae si queri velim praeterita, nihil agam, nisi ut augeam dolorem tuum, indicem stultitiam meam. Cic.ad Q.fr.1,3,6,1Ich weiß, es gab eine Zeit, wo es ehrenvoller und vorteilhafter zugleich gewesen wäre zu sterben. Aber nicht bloß diesen Augenblick, leider noch vieles andere habe ich ausgelassen. Wollte ich dies Vergangene beklagen, so wäre damit nichts gewonnen, als dass ich deinen Schmerz vermehrte und meine Torheit unter Beweis stellte.
Messalam tui studiosum esse arbitror; Pompeium etiam simulatorem puto. Sed haec utinam ne experiare! quod precarer deos, nisi meas preces audire desissent; verumtamen precor, ut his infinitis nostris malis contenti sint; in quibus non modo tamen nullius inest peccati infamia, sed omnis dolor est, quod optime factis poena maxima est constituta. Cic.ad Q.fr.1,3,9,1Dass Messala dir geneigt ist, glaube ich, aber Pompeius, vermute ich, ist ein Heuchler. Doch möge dir die Probe aufs Exempel erspart bleiben! Ich würde die Götter darum bitten, wären sie nicht längst gegen meine Gebete taub geworden. Dennoch flehe ich, sie möchten sich mit diesem meinem grenzenlosen Elend zufrieden geben; trifft es mich doch nicht infolge einer Verfehlung; sondern darin liegt mein ganzer Schmerz, dass dem edelsten Handeln die größte Strafe bestimmt ist.
nullum est meum peccatum, nisi quod iis credidi, a quibus nefas putaram esse me decipi, aut etiam, quibus ne id expedire quidem arbitrabar. Cic.ad Q.fr.1,4,1,2Besteht doch meine einzige Verfehlung darin, denen vertraut zu haben, von denen getäuscht zu werden, wie ich glaubte, verrucht sei; oder nicht einmal vorstellen konnte, es könne ihnen von Vorteil sein.
sin aliud agitur nihil, nisi ut eis ne quid desit, quibus satis nihil est, si hoc solum hoc tempore pugnatur, ut ad illam opimam praeclaramque praedam damnatio Sex. Rosci velut cumulus accedat, nonne cum multa indignatum vel hoc indignissimum est, vos idoneos habitos, per quorum sententias iusque iurandum id adsequantur, quod antea ipsi scelere et ferro adsequi consuerunt? Cic.S.Rosc.8.bWenn es aber nur darum geht, dass Leuten, die nie genug bekommen können, nichts abgeht, wenn es bei der jetzigen Auseinandersetzung nur darum geht, dass die Verurteilung des Sextus Roscius jenen reichen und herrlichen Raub vollends kröne, ist dann nicht neben so manchem Unwürdigen das zumeist Unwürdigste, dass man euch für fähig hält, durch eure Stimme und euren Eid das jenen zu verschaffen, was sie vorher selbst durch Frevel und Gewalt sich zu verschaffen gewohnt waren?
nisi in hac causa, qui vester animus sit, ostendetis, eo prorumpere hominum cupiditatem et scelus et audaciam, ut non modo clam, verum etiam hic in foro ante tribunal tuum, M. Fanni, ante pedes vestros, iudices, inter ipsa subsellia caedes futurae sint. Cic.S.Rosc.12.cWenn ihr in dieser Sache nicht euere Gesinnung kundgebt, so wird die Habgier, der Frevel, die Frechheit der Menschen so sehr alle Schranken durchbrechen, dass nicht etwa nur heimlich, sondern hier auf dem Forum vor deinem Richterstuhl, Marcus Fannius, vor euren Füßen, ihr Richter, und innerhalb dieser Bänke Mord und Todschlag stattfinden.
etenim quid aliud hoc iudicio temptatur, nisi ut id fieri liceat? Cic.S.Rosc.13.aDenn was anderes bezweckt man mit diesem Rechtshandel, als dass solche Dinge erlaubt werden sollen?
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11.02.2015 Ante hodierna Minscina colloquia Obama monuit praesidem Putin, ne maius pretium solveret, nisi ab aggressionibus in Ucraina absisteret. lc201502
03.03.2015 Beniaminus Netanyahu sermone die Martis ad Americanum congressum habendo, ne inter Iraniam et Unitas Americanorum civitates de nucleari programmate conveniat, prohibere conabitur. In antecessum se in congressu orantem Baracum Obama praesidem non despecturum esse testificatus est. Sunt, qui putent, Netanyahu hac oratione nihil intendere, nisi ut electiones in Israelia imminentes vincat. lc201503
06.03.2015 In Foederatis Civitatibus Americae et Republicani quidam et populares Baracum Obama praesidem, ut arma Ucrainis suppeditaret, compellebant. Ioannes Boehner, locutor repraesentativorum, in litteris praesidi datis, quae Russi in Ucraina Orientali gererent, absurdam iuris internationalis violationem nominavit. Indutias Minscii nuper factas nihil effecisse, nisi ut rebelles praemunivissent, quae antea lucri fecissent. lc201503
09.03.2015 Ioannes Varoufakis, nisi proposita Graecorum ad tabulas novas spectantia ab reliquis Europaeis administris hodie Bruxellis deliberantibus comprobarentur, referendum quoddam minatur aut nova comitia. Disiunctim repraesentantes Europae argentariae, quae restitutionem in Orienti Europa provehit, Athenas convenerunt, ut de creditis non regimini, sed societatibus inferioris aut medii gradus dandis agerent. Quod minus iucundum sit: Athenis sedes gubernantis partis Syrizae ab aliquot anarchistis occupata est. Qui postulant, ut summae securitatis carceres destruantur. lc201503
12.03.2015 Regimen Graecum se Germanicas possessiones in Graecia sitas in publicum redacturum esse minabatur, nisi Germania damna, quae nazistae per secundum bellum mundanum Graeciae intulissent, pensionibus compensaret. lc201503
14.03.2015 Foederale iudicium constitutionale in publicis scholis magistras capite ricinio velato pueros puellasque doctrina imbuere non vetitas esse iudicavit, nisi paci scholari periculum reale impenderet. lc201503
15.03.2015 Fabula politica (extrema pars adhuc deest, ut nondum constet, utrum comoedia an tragoedia agatur):
Prologus:
Wolgangus Schäuble (die Iovis vesperi): "Quoniam, quid accidat, ad tempus a nullo nisi a Graecis decerni potest neque nos pro certo scimus, quid viri in Graecia responsiabiles facturi sint, nemo Graeciam omnibus invitis fortuna adversa zonam Euronis deserturam esse excludere potest."
Actus I:
Varoufakis (Comi versans interrogatus): "Wolfgango Schäuble ex hoc amoenissimo loco respondere nolim."
Panos Kammenos: "Sunt, qui nos ad amussim ex Euronis zona extrudere velint." - "Istud est bellum psychologicum, et Schäuble relationes inter nostras res publicas veneno imbuit." - "Nos Graeci non ignoramus Schäuble olim ab suae partis administratione repulsum esse, quod corruptione implicatus erat." - "Si nostra civitas ex zona Euronis expellitur, omnia pacta erunt irrita, neque iam obligati erimus, ut fugitivos in terram, quo primo advenerint, recipiamus." - "Si Graecia displodetur, deinceps Hispania, tum Italia, denique Germania. Deverticulum nobis intra Euronem inveniendum est."
Actus II:
Martinus Schulz: "Coalitionem factionis sinistrae cum istis dextropopulistis vitiosam puto." - "Elephantus ille inter catillos et potoria saeviens comparatus cum illo Kammenos mihi subtilis diplomates videtur."
Actus III:
Tsipras: "Nos nostram partem exsequemur sociosque nostros suam partem contributuros esse exspectamus."
Actus IV:
Jeroen Dijsselbloem: "Hic est magna vis verborum, quae nihil conducit."
Petrus Moscovici: "Grexitus, qui dicitur, catastrophae persimilis sit: Si una tantummodo res publica hanc unionem relinquet, mercatus actutum quaerent, quae terra proxima secutura sit, quod initium exitii esse possit."
Actus V:
Varoufakis: "Parati sumus ad effectum nonnullarum promissionum, quas comitiis habendis fecimus, differendum, ut socii nostri nobis confidere possint."
Epilogus:
Marcellus Fratscher: "Athenae instrumentum ignem eructans in manibus tenentes in repositorio pulveris pyrii sedent." lc201503
27.03.2015 Ei, qui nudius tertius mortem CL victimarum, quas calamitas aeria in Alpibus facta abripuit, dolens omnem suarum lacrimarum vim iam profudit, nunc nihil est reliqui, quo irae ardorem restingueret, nisi dolor concretus, cum congubernatorem aeroplani ipsum consulto et consilio suicidali aeroplani praecipitandi auctorem fuisse resciscat. Facile intellegitur et istum hominem humana tragoedia impulsum egisse et misericordiam ei habendam esse; sed cur tandem CIL homines, qui omnes pervivere vellent, secum ad inferos rapere debebat? De eius motu nihil adhuc notuit. lc201503
03.04.2015 Lausannae inter disceptatores de rebus angularibus, quae ad nucleare Iraniae programma spectant, convenit: Irania copiam uranii, cuius vis augeatur, in probabilem modum reducet idque ab organzatione Internationali ab energia atomica (IAEA) perspici ac custodia contineri patietur. Sanctiones oeconomicae Iranis impositae sedabuntur, sed statim redintegrari possunt, nisi Irania pacta servabit. Multa adhuc praeterita sunt. Et Israelis primarius Beniaminus Netanyahu, qui de nocte cum praeside Obama telefonice colloquebatur, et repraesentantes quidam congressus Americani vehementer indignati sunt. lc201504
09.04.2015 Vladimirus Putin et Alexis Tsipras Moscoviae colloquia habentes omnia, quibus singulae civitates Unionis Eurpaeae offendi potuissent, diligenter devitabant. Putin praeses primarium Graecum pecuniam mutuam non petivisse neque Russiam civitates Europaeas cuneo illiso diducere velle primo loco posuit. Credita nisi ad magna communia opera efficienda non datum iri. Cum Putin Graecis praeter futura nihil promiserit, Tsipras inanis Athenas reversurus esse videtur. lc201504
10.04.2015 Ayatollah Ali Khamenei, Iraniae summus dux, Iraniam pactionem praecursoriam, quae septimana proxime praeterita Lausannae de suo nucleari programmate facta esset, non ratam esse facturam, nisi sanctiones suae oeconomiae impositae omnes et ex primo subscriptionis die eximerentur. Etiam in Foederatis Civitatibus quidam disceptatores adamantini rigoris pactum pervertere conantur. lc201504
11.04.2015 Triginta quinque nationes in septimo Americano conventu culminato in Panama exhibito intererunt. Sed omnium fere nihil interesse videtur nisi, quomodo Baracus Obama, praeses Americanus, et Radulphus Castro, praeses Cubanus, alter cum altero acturus sit, quam diu manus prensaturi, num praesides post periodum glacialem quinquaginta annorum sermonem duo habituri sint. Sed fieri potest, ut nubes ex relationibus inter Venetiolam et Foederatas civitates Americae collectae serenitatem Cubanam contristent. lc201504
15.05.2015 Martinus Schulz, praeses Parlamenti Europaei, Ascensionis Christi die Aquisgrani, quod de Integratione Europae bene meritus esset, praemio Caroli Magni honoratus est. A Germanico praeside Joachimo Gauck eximius laureatus laudabatur. Schulz ipse, ut suas politicas intentiones illustraret, Europam cum domo comparavit, cuius portas fenestrasque, ut homines introspicere possent, aperire vellet. At illa domus Europaea, credo, ab hominibus introspicientibus aliena manebit, nisi eis introeuntibus familiariter inhabitare licuerit. lc201505Martin Schulz, der Präsident des Europaparlaments wurde am Himmelfahrtstag in Aachen für seine Verdienste um die europäische Integration mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Der deutsche Präsident bezeichnete ihn als großartigen Preisträger. Schulz selbst verglich, um seine politische Intention zu verdeutlichen Europa mit einem Haus, dessen Türen und Fenster er öffnen wolle, damit die Menschen hineinblicken könnten. Aber jenes europäische Haus wird denen, die nur hineinblicken, vermutlich fremd bleiben, wenn es ihnen nicht möglich ist hineinzugehen und sich darin heimisch zu fühlen.
18.05.2015 Aerarium Monetarium Internationale (IWF), ut in perscriptione cuiusdam sessionis quamvis secreta in Britannicis mediis publicata legitur, timet, ne Graecia, nisi, ut versura solvere possit, recentibus pecuniis adiuvatur, mox aes alienum et salaria et pensiones non iam dissolvere valeat. Duplum hoc loco quaeritur: Primum, cur haec enuntiatio pervagata secreta esse putabatur? Deinde: quis tandem hoc iam saepe auditum, numquam autem factum crediderit? lc201505Der Internationale Währungsfond (IWF) fürchtet, wie man in einem Sitzungsprotokoll, dass trotz höchster Geheimnisstufe in britischen Medien veröffentlicht wurde, liest, dass Griechenland, wenn ihm nicht mit frischem Geld geholfen wird, so dass es damit seine alten Schulden bezahlen kann, bald seine Außenstände, Gehälter und Pensionen nicht mehr begleichen kann. Hier stellen sich uns zwei Fragen: Erstens, warum galt diese allseits bekannte Meldung als geheim? Zweitens, wer eigentlich dürfte noch glauben, was er schon oft gehört hat, was aber noch nie geschehen ist?
30.05.2015 David Cameron se suis suffragatoribus diiudicationem, utrum Britannia de Europaea Unione exeat an immanere pergat, tribuere astute promisit atque Unionem dicit reformandam esse, ut Britanniae exitus (breviter Brexitus) prohiberi possit. Quare id temporis nonnullas urbes Europae capitales circumlustrat, ut sua proposita, quamquam ipse non tam diligenter, quid velit, tenere videtur neque quicquam dicit nisi locos communes, in collegarum notitiam perferat. Urbibus Lutetia, Haga, Varsovia a tergo relictis die Veneris Berolini cum cancellaria Merkel congressus est. Quae animo in quasdam res in melius mutandas propenso utens et paratam se ad deliberationes cum Britannis habendas praebens facile se expedivit. Ceterum mihi iam dudum certae regulae exeundi definiendae esse videntur, ne quis suo proprio compendio serviens exitum minitans ceteris vim afferre possit. lc201505David Cameron hat, seinen Wählern schlau versprochen, ihnen die Entscheidung zu überlassen, ob Britannien aus der Europäischen Union ausscheiden oder weiterhin darinbleiben soll, und behauptet, die Union müsse reformiert werden, um einen Austritt Britanniens (kurz Brexit) zu verhindern. Daher bereist er zur Zeit einige Hauptstädte Europas, um seinen Amtskollegen seine Vorstellungen bekannt zu machen, obwohl er selbst nicht so genaus zu wissen scheint, was er will, und nur Germeinplätze von sich gibt. Nachdem er aus Paris, Den Haag und Warschau abgereist war, traf er am Freitag in Berlin mit Kanzlerin Merkel zusammen. Diese zog ihren Kopf aus der Schlinge, indem sie sich Verbesserungen geneigt und zu Verhandlungen mit den Briten bereit zeigte. Im übrigen halte ich es schon lange für erforderlich, feste Regeln eines Austritts zu definieren, damit keiner auf der Suche nach seinem eigenen Vorteil die übrigen mit der Drohung seines Austritts erpressen kann.
07.06.2015 "Absentem adsentem" - illam Heracliti philosophi sententiam Vladimirus Putin comprobavit, cum ad conventum civitatum, quae gregis G7 sunt, non invitatus cum Veredario Vespertino (Corriere della Sera) percontationem fecit. De omnibus, quae septem participibus disceptanda erunt, Putin quoque suam sententiam dixit. Sed summa eorum, quae protulit, est Russos nemini periculosos neque cuiquam timendos esse. Neminem nisi phreneticum vel somniatorem Russos aliquando Natonem aggressuros esse imaginari posse. lc201506„Anwesend anwesend“- Jenen bekannten Spruch des Philosophen Heraklit bewahrheitete Wladimir Putin, indem er, da er zum Treffen der G7-Staaten nicht eingeladen war, dem Corriere della Sera ein Interview gab. Zu allen Themen, die von den sieben Teilnehmern zu behandeln sind, äußerte auch Putin seine Meinung. Die Summe aber dessen, was er vortrug, war, dass Russland für niemanden gefährlich sei und niemand es fürchten müsse. Höchstens ein Geisteskranker oder Träumer könne sich vorstellen, dass Russland eines Tages die Nato angreife.
22.06.2015 Rerum publicarum rectores, qui hodie in summo culmine Bruxellis de auxilio pecuniario Graecis praestando deliberabunt, in antecessum nihil nisi inanes voces fundunt, velut "Omina facienda sunt, ut Graecia in zona Euronis remaneat" (Hollande) vel "Ubi voluntas, ibi via" (Merkel) vel „Pila in alterius area iacet“ (omnes). Quae inania verba rei desperationem demonstrant. Gubernatoribus Europaeis inter Charybdis voracitatem et Scylleos, ut aiunt, canes, pernavigandum erit. Quaecumque destinabunt, si quicquam destinabunt, sed fortlasse magis, si nihil destinabunt, ille Europae alveus periclitabitur. lc201506Die Staatschefs, die heute auf einem Gipfel in Brüssel über eine Finanzhilfe an Griechenland beraten werden, verbreiten im Vorfeld nur nichtssagende Worte, wie z.B. „Es muss alles getan werden, dass Griechenland in der Eurozone bleibt“ (Hollande); oder: „Wo ein Wille, da ein Weg“ (Merkel); Diese Worthülsen zeigen die Hoffnungslosigkeit der Lage. Die europäischen Staatslenker werden zwischen dem Strudel der Charybdis und den sprichwörtlichen Hunden der Skylla durchsteuern müssen. Was immer sie entscheiden, wenn sie überhaupt entscheiden, wenn nicht, vielleicht noch mehr, jener Kahn Europa wird in Gefahr kommen.
30.06.2015 Postquam colloquia inter Graecum regimen et Europaeas institutiones suum finem habent, politici orationibus "ad suos populos" habitis sua consilia et facta propalare atque excusare et repraesentantes alterius partis praestigiarum insimulare coguntur. Ioannes-Claudius Juncker se a Graecis collocutoribus destitutum et frustratum esse confitetur. Cancellaria Merkel eiusque vicegerens Sigmarius Gabriel solidaritatem Europaeam non viam unius directionis esse, sed vicariotate egere monent. Et Juncker et duo Berolinenses, quamvis negarent, animos Graecorum psephisma initurorum ad proeuropaeam sententiam commovere conantur. Tsipras Graecos pecuniam, quae IWF deberi coepta est (1.6 milliarda Eurones), non soluturos esse televisifice dixit, nisi creditores internationales se suffocare desierint. Varoufakis se Argentoratum in ius ambulaturum minatus est, si Graecia ex unione monetaria excluderetur. lc201506Nachdem die Verhandlungen zwische der griechischen Regierung und den europäischen Institutionen ihr Ende gefunden haben, sehen sich die Politiker genötigt, in Reden "an ihr Volk" ihr Planen und Handeln offenzulegen und zu rechtfertigen und der Gegenseite Taschenspielereien zu unterstellen. Jean-Claude Juncker bekennt, von den Verhandlungsführern der Gegenseite getäuscht und enttäuscht zu sein. Kanzlerin Merkel und ihr Vize Sigmar Gabriel erinnern daran, dass Solidarität keine Einbahnstraße sei, sondern der Gegenseitigkeit bedürfe. Sowohl Juncker als auch die beiden Berliner versuchen, mögen sie es noch so sehr in Abrede stellen, die Griechen, die zur Volksabstimmung gehen, proeuropäische zu beeinflussen. Tsipras sagte im Fernsehen, Griechenland werde seine fällige Schulden an den IWF (1,6 Milliarden Euro), nur bezahlen, wenn die internationalen Gläubiger aufhörten, es zu ersticken. Varoufakis drohte nach Straßburg vors Gericht zu gehen, wenn Griechenland aus der Währungsunion ausgeschlossen werden sollte.
15.07.2015  Irania et quinque in orbe praevalentes potestates, quibus in Consilio Securitatis Unitarum Nationum ius vetandi est, post tredecim annos successu carentes hesterno die Martis Federica Mogherini, quae causam Europaeae Unionis agit, et Germanico administro rerum externarum praesentibus de Iraniae nucleari programmate compacti sunt. Irani nucleari energia non nisi pacali modo usuros neque arma nuclearia fabricaturos et inspectiones etiam rerum militarium passuros esse se obstrinxerunt. Pars adversa sanctiones, quae Iranis impositae erant, pedetemptim irritas fieri iubebunt. Et in Foederatis Civitatibus Americanis, ubi Republicani se adversaturos esse iam pronuntiaverunt, et in Irania pactum a parlamentis comprobandum est. Severissimus autem reprehensor est Beniaminus Netanjahu, Israelicus administer princeps, qui id pactum historicum errorem nominat, quo mundus periculosior factus sit. lc201507Der Iran und die fünf Weltmächte, die im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein Vetorecht haben, haben sich nach dreizehn erfolglosen Jahren am gestrigen Dienstag in Anwesenheit von Federica Mogherine, die die Interessen der Europäischen Union vertritt, und des deutschen Außenministers, sich über das iranische Nuklearprogramm geeinigt. Die Iraner haben sich verpflichtet die Atomenergie nur friedlich zu nutzen, keine Atomwaffen zu bauen und die Kontrolle auch militärischer Einrichtungen hinzunehmen. Die Gegenseite wird die Sanktionen, die gegen den Iran verhängt worden waren, Schritt für Schritt außer Kraft setzen. Sowohl in den USA, wo die Republikaner schon ihren Widerstand angemeldet haben, als auch im Iran muss die Vereinbarung durch das Parlament gebilligt werden. Der entschiedenste Kritiker aber ist der isralische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der die Vereinbarung einen historischen Irrtum nennt, durch den die Welt gefährlicher geworden sei.
23.07.2015  Heri vesperi et hac praeterita nocte parlamento Graeco de secunda reformationum collectione disceptandum et decernendum erat, quae ad iurisdictionem atque ad mensas aerarias attinebant. Quae reformationes ut instituerentur, Europaei commodatores stipulati erant, ut colloquia de tertio fasciculo auxiliario incohari possent. Magnum numerum delegatorum, qui factionis gubernantis sunt, etiam hac in re refragaturum, et magnam partem oppositionis suffragaturam esse erat exspectatum. Die Mercurii aliquot milia hominum Athenas in Syntagmatis Plateian se congregaverant, ut invidiosae austeritati reclamitarent. Vis autem, etiam dum parlamentum deliberat, non nisi disperse adhibebatur. Denique rogationes CCXXX delegatis annuentibus, LXIII abnuentibus (inter quos XXXI, qui Syrizae sunt), quinque tacentibus, duobus absentibus acceptae sunt. Iam insequenti die Veneris deliberationes cum praebitoribus de iis auxiliis suppeditandis incipient, quibus Graeci per tres annos dispensationem publicam exaequare possint. lc201507Gestern Abend und in der jetzt vergangenen Nacht musste das griechische Parlament über das zweite Reformpaket debattieren und entscheiden, das sich auf die Justiz und die Banken bezog. Dass diese Reformen durchgeführt würden, hatten sich die europäischen Geldgeber ausbedungen, damit Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket beginnen könnten. Es war erwartet worden, dass eine Vielzahl Abgeordneter auch in diesem Fall dagegen stimmen werde und ein großer Teil der Opposition dafür. Am Mittwoch hatten sich einige tausend Leute in Athen auf dem Syntagmaplatz versammelt, um gegen die verhassten Sparauflagen zu demonstrieren. Zu Gewalttätigkeiten kam es während der Parlamentsberatung nur vereinzelt. Schließlich nahmen die Abgeordneten die Anträge an: 230 stimmten dafür, 63 dagegen (darunter 31 Mitglieder der Syriza), 5 enthielten sich, 2 fehlten. Schon am kommenden Freitag werde Beratungen mit den Geldgebern über die Hilfen beginnen, mit denen die Griechen drei Jahre lang ihren Haushalt ausgleichen können.
04.08.2015  XXIX die mensis Iunii chrematisterium Atheniense dissaeptum erat, sortesque ex hoc tempore neque venire neque emi poterant. Cum hesterno die Lunae eius fores reclusae essent, socii pecuniarii, quanti condiciones futuras oeconomiae Graecae aestumarent, demonstrabant. Tantam copiam sortium vendebant, ut earum pretium corruit atque index bursarius (Athex compositus) viginti tribus fere percentis minuebatur. Tamen terror panicus animis bursianorum non incidit: Nil nisi "dies Lunae ater". lc201508Am 29. Juni war die Athener Börse geschlossen worden, und Aktien konnte man seitdem weder verkaufen noch kaufen. Als sich die Tore am gestrigen Montag wieder öffneten, zeigten die Aktionäre, wie sie die Zukunft der griechischen Wirtschaft einschätzen. Sie verkauften so viele Aktien, dass ihr Kurs crashte und der Börsenindex (Athex composite) um fast 23% sank. Dennoch ergriff die Börsianer keine Panik: Nicht mehr als ein "Schwarzer Montag".
05.08.2015  Henricus Maas, Germanicus administer ab iustitia Haraldum Range, Germanicum prosecutorem summi gradus, a negotiis publicis in praecursorium otium removit. Is in duos diurnarios, qui secreta quaedam statalia publicaverant, actionem de proditione rei publicae (non, quod fortasse accomodatius fuisset, de arcanis proditis) instituerat. Quae quaestio a plerisque politicis initio adiuta aut accepta aut certe non ad incertum revocata est. Eadem autem cum celebritati hominum immodesta infestatio in libertatem loquendi scribendique esse videri coepisset, numerus politicorum dissuadentium paulatim accrevit. Cum nonnulli, ut Haraldus Range a munere recederet, postulavissent, is incursione salutem petivit et administrum vetitae interventionis incusavit. Quod dimissio sequebatur. Quae autem eadem in dubium vocanda est, quoniam prosecutor foederalis dimitti non licuit, nisi contra leges egit. lc201508Der deutsche Justizminister Heiko Maas hat den deutschen Generalbundesanwalt Harald Range aus seinem Dienst in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Dieser hatte gegen zwei Journalisten, die gewisse geheime Staatspapiere veröffentlicht hatten, ein Verfahren wegen Hochverrat (nicht wegen Verrats von Staatsgeheimnissen, was vielleicht angemessener gewesen wäre) eingeleitet. Diese Untersuchung wurde anfangs von den meisten Politikern unterstützt oder doch hingenommen oder wenigstens nicht in Zweifel gezogen. Als sie aber der breiten Öffentlichkeit als unverhältnismäßiger Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit erschien, wurde die Zahl der Politiker, die davon abrieten, allmählich größer. Als einige den Rücktritt von Harald Range forderten, suchte dieser sein Heil im Angriff und beschuldigte den Justizminister der unerlaubten Einmischung. Dies führte zu seiner Entlassung. Diese muss aber ebenfalls angezweifelt werden, weil der Bundesanwalt nur hätte entlassen werden dürfen, wenn er gegen Gesetze verstoßen hätte.
08.08.2015  Europa aut Europae nationes celebritati profugorum ex Africa et Asia, sed etiam e Balcania affluentium moderari non iam possunt. In Graeciam mense Iulio circiter quinquaginta milia pervenerunt: tot igitur uno mense, quot toto priore anno, pleriqe e Syria et Afghania. Europa Graecis se supra vires intendentibus auxilium promisit; promisit, sed nondum praestitit. Non desierunt difficultates et angustiae Calesinae, ubi magna turba profugorum cottidie per eurocuniculum in Britanniam venire temptat. Unitarum nationum institutum exulibus subsidiarium (UNHCR) eos Gallicos et Britannicos magistratus destringit, qui necessitudinem altioribus saeptis expediri posse credant. Berolini, in regione Moabit, magistratibus non contingit, ut advenis, inter quos liberis et gravidis feminibus, loca ad dormiendum attribuant. Qua re hi ante diribitorium sub divo membra in chartis densatis strati pernoctare debent, incenati, nisi quid a privatis praebetur. Dresdae quoque, ubi mille profugi in contuberniis vitam inopem sustentant, capacitates urbis exhaustae sunt. Hamburgi militia foederalis tabernacula ponit. Quid de Hispania, quid de Italia? lc201508Europa oder vielmehr die europäischen Staaten bekommen den Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika und Asien, aber auch aus den Balkanländern nicht mehr in den Griff. Nach Griechenland gelangten im Juli ungefährt 50'000 : so viele in einem Monat, wie im ganzen letzten Jahr, in der Hauptsache aus Syrien und Afghanistan. Europa hat dem überforderten Griechenland Hilfe versprochen; versprochen aber noch nicht geleistet. Die schlimmen Zustände in Calais bestehen weiter. Dort versucht täglich eine Masse Flüchtlinge durch den Eurotunnel nach Britannien zu gelangen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) tadelt bitter die französischen und britischen Beamten, die glauben, dass man die Notlage mit höheren Zäunen bewältigen könne. In Berlin-Moabit gelingt es den Behörden nicht, den Ankömmlingen, unter ihnen Kinder und schwangere Frauen Schlafplätze anzuweisen. Diese müssen daher unter freiem Himmel auf Pappkartons nächtigen, ohne etwas gegessen zu haben, wenn sie nichts von Privatleuten bekommen. Auch in Dresden, wo tausend Flüchtlinge in Zelten ihr Leben fristen, sind die Kapazitäten der Stadt erschöpft. In Hamburg schlägt die Bundeswehr Zelte auf. Was geschieht in Spanien? Was in Italien?
21.08.2015  Alexis Tsipras, Graecus administer primarius se post novem mensibus munere abiturum et nova comitia instituturum esse annuntiavit. Ad hanc rem, postquam pactiones de tertiis collectaneis auxiliariis cum Europaeis institutionibus factae sint, se moralibus de causis obligatum esse. His consiliis se non animi quodam iudicio implicet, sed quod, si quidem austeras ab Europaeis impositas condiciones exsolvere vult, maiorem numerum delegatorum ad suas partes trahere debeat. Nam tertiam partem suae clientelae in suffragatione parlamentaria amisit neque nisi ab oppositione politica adiutus superior discessisset. lc201508Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kündigte an, nach neun Monaten von seinem Amt zurückzutreten und Neuwahlen anzusetzen. Dazu fühle er sich moralisch verpflichtet, nachdem er die Vereinbarungen über das dritte Hilfspaket mit den europäischen Institutionen durchgebracht habe. Diesen Plan dürfte er nicht aus innerer Überzeugung gefasst haben, sondern weil er eine größere Zahl von Abgeordneten auf seine Seite bringen muss, wenn er wirklich die strengen von den Europäern auferlegten Bedingungen erfüllen will. Denn in der parlamentarischen Abstimmung hat er ein Drittel seiner Gefolgschaft verloren und hätte sich nicht ohne die Unterstützung der Opposition durchsetzen können.
21.08.2015  Kim Jong-Un, Septentrionalis Coreae imperator, suos milites ad pugnandum paratos esse iubens Coreanis Meridianis bellum minitatus est, nisi agros confines strepitu personare desierint. Quam truculenter strepentem pervulgationem commendaticiam Corea Meridiana receperat, postquam duo milites mense Augusto incipiente in regione confini globo displosivo vitam amiserunt. lc201508Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-Un hat seinem Militär Gefechtsbereitschaft befohlen und den Südkoreanern mit Krieg gedroht, wenn sie nicht aufhören, das Grenzgebiet zu beschallen. Diese entsetzlich klingende Propaganda hatte Südkorea wieder aufgenommen, nachdem Anfang August zwei Soldaten im Grenzgebiet durch eine Mine umgekommen waren.
24.08.2015  Ne hac praeterita nocte Heidenaviae vis in receptaculum profugorum a vulgo rassistico repetatur, biocolytae in rem praesentem venerant et receptaculum intercluserant. Nemini appropinquare licuit nisi eis, qui profugos adiutum venerant. Ita res per noctem relative tranquillatae fuerunt. Sigmarius Gabriel, cancellarius vicarius, percontationem aestivam habens quaestionem, quomodo copiae profugorum reciperentur, maximam difficultatem nominavit, quae Germanis post reconciliationem exsolvenda esset. lc201508In Heidenau war in dieser Nacht, damit die Gewalt, die von einem rassistischen Mob gegen eine Unterkunft für Flüchtlinge ausgeübt worden war, nicht wieder aufflammte, die Polizei vor Ort und hatte die Unterkunft abgeriegelt. Niemand außer denen, die gekommen waren, um die Flüchtlinge zu unterstützen, durfte sich nähern. So blieb die Lage die Nacht über relativ ruhig. Der Vizekanzler Sigmar Gabriel hat in seinem Sommerinterview die Aufnahme der Flüchtlingsscharen als das größte Problem bezeichnet, das Deutschland nach der Wiedervereinigung zu lösen habe.
02.09.2015  Unitarum Nationum Conventus ad mundanum commercium et progressionem provehenda (Unctad) in relatione annali Laciniam Gazeticam anno MMXX irreversibiliter non iam habitari posse praesagit. Tres impetus ex anno MMIX ab Israel in Palaestinenses datos et conclusionem oeconomicam eis ex anno MMVI impositam substructionem Laciniae Gazeticae paene totam disturbavisse. Occasiones operandi non oblatas, fluentum electricum non in promptu, cibaria non adesse, nisi ab organizationibus auxiliariis suppeditarentur. lc201509Die Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (Unctad) sagt in ihrem Jahresbericht voraust, dass der Gazastreifen ab 2020 unumkehrbar unbewohnbar sei. Die drei israelischen Angriffe seit 2009 und die Wirtschaftsblockade seit 2006 hätten die Infrastruktur des Gazastreifens fast vollständig zerstört. Es gebe keine Arbeitsplätze, keinen Strom und ohne die Unterstützung von Hilfsorganisationen keine Nahrung. (n-tv)
05.09.2015  Si adhuc bellum civile in Syria facile componi ac molimina Islamici Status profligari posse speraveras, si modo Americani et Russi idem vellent atque idem nollent, tibi istam spem redintegrare licet. Consortium enim Radiodiffusionum Publicarum Germaniae (ARD) refert, Vladimirum Putin Vladivostokii publice auspicatum esse posse fieri, ut Russi internationalis coalitionis, quae Americanis ducibus Islamico Statui ictus aerios imponit, participes fierent. Putin se ea de re cum praeside Obama, cum praeside Erdogan, cum repraesentantibus Arabiae Saudianae, Iordaniae, Aegypti se in sermones dedisse dixit. Quam spem autem renovatam, nullo motu perturbatam esse mirum sit. Mirum enim esset, nisi praeses Russicus etiam aliud quid praeter incommodum Islamici Status sequeretur: Primum enim semper melius est partem rerum gerendarum esse, quam tacitum perferre, quae alii decreverint. Deinde Putin cordi sit, internationalem isolationem superare, quam sibi ex annexione Crimaeae et ex societate cum Ucranicis separatistis consciverit. Denique praeses Putin, similiter atque Turcae simulatione Islamistarum impugnandorum suos vere hostes (PKK) oppugnabant, speciem quaerat, ut suum verum socium Bashar al Assad in summo discrimine versantem tueatur, et, ne quid mali perpetiatur, impediat. Sed spes, ut dicitur, ultima perit. lc201509Wenn man bisher der Meinung war, der syrische Bürgerkrieg könne leicht beigelegt und die Machenschaften des IS zunichte gemacht werden, sofern nur die Amerikaner und Russen an einem Strang zögen, so darf man neue Hoffnung schöpfen. Denn die ARD berichtet, Wladimir Putin habe in Wladiwostok laut darüber nachgedacht, dass Russland der Internationalen Koalition beitreten könne, die unter der Führung der Amerikaner dem IS Luftschläge versetzt. Putin sagte, er habe darüber Gespräche mit Präsident Obama, Präsident Erdogan und Vertretern Saudiarabiens, Jordaniens und Ägyptens angeknüpft. Dass diese neue Hoffnung aber ungetrübt wäre, wäre wohl zu verwundern. Es wäre nämlich seltsam, wenn der russische Präsident neben der Schädigung des IS nicht noch Nebenabsichten verfolgte: Zunächst ist es nämlich immer besser, Teil des Geschehens zu sein, als stillschweigend hinzunehmen, was andere beschlossen haben. Dann dürfte Putin daran gelegen sein, die internationale Isolation, die er sich durch durch die Annexion der Krim und sein Bündnis mit den ukrainischen Separatisten zugezogen hat, zu überwinden. Endlich dürfte Präsident Putin auch, ähnlich wie die Türkei unter dem Vorwand gegen den IS zu kämpfen, ihre eigentlichen Feinde (die PKK) bekämpft hat, einen Vorwand suchen, seinen eigentlichen Verbündeten, Baschar al Assad, in der größten Gefahr zu schützen und zu verhindern, dass ihm etwas passiert. Aber die Hoffnung stirbt, wie es heißt, zuletzt.
11.09.2015  In Africa Australi in specu quodam in regione boreali occidentali ab Ioannisburgo sito fossilia adhuc ignotae hominis speciei inventa sunt, cui a scientistis ex populari specus nomine nomen "Homo Naledi" datum est. Quod non de paucis et singularibus ossibus agitur, sed quodque os compluries adest, homo Naledi melius nosci potest, quam quisque alius praehistoricus homo. Eius cerebrum non maius erat malo sinensi. Parva et gracilis eius corporis figura habilis erat et apta ad longe ambulandum et ad alte enitendum. Verisimile est corpora mortuorum a propinquis consulto et ritu quodam in hunc specum illata ibique deposita esse. Exsequias nullius hominidarum generis nisi hominis sapientis fuisse adhuc creditum erat. Quo tempore homo Naledi vixerit, nondum notum est. Alii et Turicinus quidam scientista inventa obstupefacientia quidem esse concedunt, sed dubitant, num et de nova specie generis humani et de ritu exsequiali agatur. lc201509In Südafrika wurden in einer Höhle in der Gegend nordwestlich von Johannesburg die Fossilien einer bisher unbekannten Spezies Mensch gefunden, die von den Wissenschaftlern nach dem einheimischen Namen der Höhle "Homo Naledi" benannt wurde Weil es sich nicht um wenige Einzelknochen handelt, sondern jeder Knochen mehrfach vorhanden ist, kann man den homo Naledi besser kennen lernen als jeden anderen prähistorischen Menschen. Sein Gehirn war nicht größer als eine Orange. Seine kleine und grazile Körperform eignete sich besonders für weites Laufen und hohes Klettern. Wahrscheinlich wurden die Körper der Verstorbenen von ihren Angehörigen absichtlich in einer Art ritueller Bestattung in die Höhle verbracht und dort abgelegt. Bisher hatte man geglaubt, dass Bestattungen erst dem Homo sapiens eigentümlich seien. Zu welcher Zeit der homo Naledi gelebt hat, ist bisher unbekannt. Andere, darunter ein Wissenachaftler aus Zürich, halten die Funde zwar für sensationell, bezweifeln aber, dass es sich sowohl um eine neue Spezies Mensch als auch um einen Bestattungsvorgang handelt.
13.09.2015  Archaeologi Romae in colle Quirinali reliquias magnae domus reppererunt, quae ex sexto ante Chr.n. saeculo originem trahit, ex eo tempore igitur, cum Servius Tullius regnabat (578-539 a. Chr. n.). Qua in domo familiam nobilioris generis degisse ex magnitudine aedificii colligitur (X metrorum in longitudinem, III metrorum in latitudinem). Inventa excavatores inopinatos obstupefecerunt, quod adhuc id temporis nihil nisi coemeterium in Quirinali fuisse creditum erat. lc201509Archäologen haben in Rom auf dem Quirinal die Reste eines großen Hauses gefunden, das seinen Ursprung im sechsten vorchristlichen Jahrhundert hat, in der Zeit also, in der Servius Tullius König war (578-539 a. Chr. n.). Dass in diesem Haus eine höherrangige Familie gelebt hat, ergibt sich aus der Größe des Hauses (10 m lang, 3 m breit). Der Fund hat die Ausgräber überrascht, weil man bisher geglaubt hatte, dass es auf dem Quirinal nur einen Friedhof gegeben habe.
29.09.2015  Praesides Foederatarum Civitatum et Russiae, Baracus Obama et Vladimirus Putin, Neo-Eboraci alter alterius rationes politicas percensens suam uterque orationem ad coetum generalem Nationum Unitarum habuit, priusquam comminus ad bilateralia colloquia convenerunt.
Obama in sua oratione Americae vim militarem in lumine ponens ilico suis verbis modum imposuit dicens non esse redeundum ad vias prioribus temporibus ad conflictus componendos tritas. Pro mutuis omnium civitatum obnoxietatibus unamquamque in hoc mundo periculis terrorismi vel calefactionis globalis affligi posse. His malis nulla militarium aut oeconomicarum opum ratione habita omnibus laborandum esse, nisi omnes efficaciores fierent.
Vladimirus Putin contra rationem terrorismi in islamicis terris gliscentis ab Americanis atque ab eorum interventionibus infeliciter gestis, quibus suam democratiam exportare voluissent, repetit: Res ita se habere et in Afgania et in Iraquia et in Syria et in Libya et aliubi apparere. Putin eum in magno errore versari dixit, qui Syriam praeside Bashar al-Assad non iniuncto pacari posse putaret.
Obama post tot et tantas caedes, postquam ducenta milia hominum necati essent, duo miliones fugae se commendassent, pristinum Syriacae civitatis statum restitui posse negavit.
Consecua colloquia privata, quae Putin postea constructiva, realistica, libera iudicavit, per XC minuta procedebant. lc201509
Die Präsidenten der USA und Russlands, Barack Obama und Wladimir Putin, hielten in New-York beide ihre Rede vor der Generalversammlung der UN und kritisierten die Politik des jeweils anderen, bevor sie sich Mann gegen Mann zu bilateralen Gesprächen trafen.
Obama hob in seiner Rede die militärische Macht Amerikas hervor und schränkte sie sofort wieder mit den Worten ein, man dürfe zur Lösung von Konflikten nicht zu den ausgetretenen Wegen früherer Zeiten zurückkehren. Abgesichts der gegenseitigen Abhängigkeit aller Staaten könne jeder von den Gefahren des Terrorismus oder der Erderwärmung betroffen werden. Darunter hätten alle ohne Rücksicht auf militärische oder ökonomische Stärke zu leiden, wenn nicht alle effektiver würden.
Im Gegensatz dazu machte Putin die Amerikaner und ihre verfehlten Interventionen, durch die sie ihre Demokratie hätten exportieren wollen, für den in den islamischen Ländern erstarkenden Terrorismus verantwortlich. Dass dies so sei, werde in Afghanistan, inm Irak, in Srien, in Lybien und anderswo deutlich. Putin sagte, der irre sich sehr, der glaube, Syrien lasse sich ohne die Einbindung von Baschar al-Assad befrieden.
Obama schloss aus, dass Syrien nach so großem und gewaltigem Gemetzel, nachdem 200’000 Menschen getötet wurden und 2 Millionen die Flucht ergriffen hätten, in den alten Zustand versetzt werden könne.
Das anschließende persönlichen Gespräch, das Putin danach als konstruktiv, sachlich und offen bezeichnete, dauerte 90 Minuten.
02.10.2015  Russicae copiae aeriae etiam altero die, hesterno die Iovis, ictus aerios in Syria exsecutae sunt, quos Americani indiscriminatos esse eis vitio dant. Sergius Lavrov, Russicus administer a defensione, criminationes, quas occidentales politici obiurgant, repellebat: Russos dixit neque praesidem Assad a Syriaca oppositione defendere et eadem destinata petere, atque internationalis ab Americanis ducta coalitio. Ioannes Stoltenberg autem, secretarius generalis Natonis, sollicitus est, quod Russi ne minime quidem collisiones cum Americanis praecavere conati essent. Etiam Irani iam aliquot centum milites in Syriam septentrionalem, ut copias Syriacas adiuvarent, submisisse dicuntur. Sin eveniet, ut etiam siiticus et militaris grex Hizbollah ex Libano auxilatum succurrat, verendum est, ne vix quisquam perspicere possit, quis quocum quid quem ad finem faciat, nisi forte, ut nuntiatur, praeses Assad una cum Iranis et Russis et Hizbollah pedestrem oppugnationem in Syria septentrionali instruere intendit. Tum Russos non indiscrete, sed conserte contexteque agere apparebit. lc201509Die russische Luftwaffe führte auch am zweiten Tag, am gestrigen Donnerstag, Luftschläge in Syrien aus, die ihnen die Amerikaner als wahllos ankreiden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow versuchte, die Vorwürfe, die westliche Politiker erheben, zurückzuweisen: Die Russen würden einerseits nicht Präsident Assad gegen die syrische Opposition verteidigen, und andererseits keine anderen Ziele angreifen als die von den Amerikanern geführte internationale Koalition. Der Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg, zeigte sich besorgt, dass die Russen nicht den geringsten Versuch unternommen hätten, Zusammenstöße mit den Amerikanern zu vermeiden. Auch die Iraner sollen schon hunderte Soldaten zur Unterstützung der syrischen Truppen nach Nordsyrien entsandt haben. Wenn sich herausstellt, dass auch der militärische Arm der schiitischen Hizbollah aus dem Libanon zu Hilfe eilt, wird wohl kaum mehr einer den Durchblick haben, wer mit wem was in welcher Absicht tut. Es sei denn dass, wie gemeldet wird, Präsident Assad zusammen mit den Iranern, Russen und der Hizbollah in Nordsyrien eine Bodenoffensive durchzuführen vorhat. Dann wird sich herausstellen, dass die Russen nicht wahllos handeln, sondern genau aufeinander abgestimmt.
13.10.2015  Horatius Seehofer, Bavaricus minister princeps, postquam, quod ad profugos recipiendos pertinet, primum regimini foederali, nisi officium suae civitatis tuendae expleret, vindicationes minitatus est, nunc colloquiis die Lunae habitis inter Unionis partes zonas transitorias instituendas esse convenisse pronuntiat. Tales zonae coniunctae cum aeriportibus in usu sunt atque eo spectant, ut ipso adventu cognosci possit, num quis advena ius manendi habeat aut iter aliquo pergere aut reverti debeat. Etiam Petrus Altmaier, cui profugi curae sunt, res ita ordinatum iri et cis unam septimanam consilium exarandum esse affirmat, quomodo hae zonae ad effectum perduci possent. Repraesentantes oppositarum partium tales zonas et legitimas et practicabiles esse addubitantes vehementer respuunt. Heiko Maas, sociodemocraticus minister ab iure, tales zonas "zonas comprehensivas in interfinio" esse denuntiat. Placabilius se gerit Yasmin Fahimi, secretaria Sociodemocratarum, quae magna dubitatione mota se dedoctum iri sperat. lc201509Nachdem der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer in der Flüchtlingsproblematik zunächst der Bundesregierung, falls sie ihrer Pflicht, sein Land zu schützern, nicht nachkomme, mit Notwehrmaßnahmen gedroht hat, gibt er jetzt bekannt, die Unionsparteien hätten sich am Montag in Gesprächen darauf verständigt, Transitzonen einzurichten. Solche Zonen sind in Verbindung mit Flugplätzen üblich und zielen darauf ab, gleich bei der Ankunft festzustellen, ob ein Ankömmling ein Bleiberecht habe oder sonstwohin weiterreisen oder zurückkehren müsse. Auch der Flüchtlingskoordinator Peter Altmaier versichert, dass eine solche Regelung durchgeführt werde und innerhalb einer Woche ein Plan zu erarbeiten sei, wie diese Zonen realisiert werden könnten. Vertreter der Oppositionsparteien bezweifeln, dass solche Zonen sowohl rechtlich statthaft als auch praktisch umsetzbar seien und lehnen sie deswegen ab. Der sozialdemokratische Justizminister nennt sie "Haftzonen im Niemandsland". Versöhnlicher äußert sich die Parteisekrätätin der SPD, Yasmin Fahimi, die von großen Zweifeln erfüllt doch hofft, eines Besseren belehrt zu werden.
25.10.2015  Ductu auspicioque pontificis Francisci CCLXX cardinales, episcopi, praelati per tres septimanas in Vaticano synodum exhibuerunt. Synodales deliberaverant de quaestionibus, qualis consuetudo ecclesiae cum iis habenda esset, qui uxorem dimiserunt, aut quae viro repudium remiserunt, et quomodo homosexuales accipiendi essent, qui perpetuam socitatem inire intenderent. Subscriptio terminalis LXCIV articulos complectitur, qui omnes duabus partibus sententiarum probati sunt. Ecclesia catholica sua placita non in contraria vertet. Divortio digressis etiam posthac sacramentum communionis participare non licebit, neque societates homosexuales eiusdem honestatis esse poterunt atque coniugium inter virum et feminam. Tamen ecclesia eius generis homines non iam condemnabit neque removebit, sed, utcumque quaeque res acciderit, misericordiam adhibebit socitatemque ecclesiae offeret. Eatenus ecclesia et mutata et conservata media sequetur, nisi papa suo iudicio et voluntate has quaestiones ad alium terminum adduxerit. lc201509Unter der Leitung von Papst Franziskus hielten 270 Kardinäle, Bischöfe und Prälate drei Wochen lang im Vatikan eine Synode ab. Die Synodalen berieten über die Fragen, welchen Umgang die Kirche mit geschiedenen Männern und Frauen pflegen sollten und wie man mit Homosexuellen umzugehen habe, die eine Lebenspartnerschaft anstrebten. Das Schlussdokument umfasst 94 Artikel, die alle mit Zweidrittelmehrheit angenommen wurden. Die katholische Kirche wird ihre Lehrsätze nicht auf den Kopf stellen. Geschiedene werden auch in Zukunft nicht am Sakrament der Kommunion teilnehmen dürfen und auch homosexuelle Partnerschaften werden nicht der Ehe zwischen Mann und Frau gleichwertig sein können. Gleichwohl wird die Kirche solche Menschen nicht mehr verdammen und ausschließen, sondern je nach Lage des Falles Barmherzigkeit üben und die Gemeinschaft der Kirche anbieten. Insofern verfolgt die Kirche sowohl gewandelt als auch sich treu einen Mittelweg, wenn nicht der Papst in eigener Einsicht und Zielsetzung diese Fragen einer anderen Lösung zuführt.
28.10.2015  Carolsruhae Suprema Curia Foederalis (BGH) fundamentaliter diiudicavit, quod multis politicis et nonnullis parentibus displiceat. Sed antehac, quae causa acta sit: Femina quaedam XXIX annorum et Germanicae civitatis, anno MMXII religionem mutans Muslima erat facta. Disiuncta a marito vivens anno MMXIV incipiente cum duabus filiabus (III et VII annorum) marito non interrogato in Syriam profecta Fronti al-Nusra adhaerens armis exercebatur, eodem autem anno periculo intellecto in Germaniam revertit. Monachi ab iudicibus, quod patri liberos subduxisset, suo periculo vindicata, neque tamen insidiarum perniciosarum praeparandarum condemnata est. Cognitor de ista clementia dissentiens provocavit ad Supremam Curiam Foederalem. Quae rem nunc ita ad terminum adduxit, ut cives Germanici, qui in Syriam demigrarent et ibi in vicinitate vel comitatu Islamistarum et tromocratarum degerent, si in Germaniam redirent, ideo non per se malefacti obnoxii essent; insidiarum praeparandarum quemquam condemnari non licere, nisi ipse pugnae interfuisset. Quod aliquis tromocraticae catervae tantummodo faveret atque, ut se ipsum liberosque defenderet, cum telo fuisset, non satis plenam esse rationem condemnandi et poena afficiendi. lc201510In Karlsruhe hat der Bundesgerichtshof (BGH) grundsätlich entschieden, was vielen Politikern und einigen Eltern missfallen dürfte. Aber zunächst, welcher Fall verhandelt wurde: Eine 29-jährige Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft hatte 2012 die Religion gewechselt und war Muslima geworden. Sie lebte von ihrem Mann getrennt und war Anfang 2014, ohne ihren Mann zu fragen, mit den beiden Töchtern (3 und 7 Jahre) nach Syrien gereist. Dort schloss sie sch der al-Nusra Front an und ließ sich im Waffengebrauch ausbilden, kehrte aber, als ihr die Gefährlichkeit bewusst wurde, noch im selben Jahr nach Deutschland zurück. In München kam sie bei Gericht, weil sie dem Vater die Kinder entzogen hatte, auf Bewährung frei, wurde aber nicht wegen Vorbereitung eines staatsgefährdenden Anschlages verurteilt. Der Staatsanwalt war mit diesem milden Urteil nicht einverstanden und legte Berufung beim Bundesgerichtshof ein. Dieser hat die Sache jetz so entschieden, dass deutsche Bürger, die nach Syrien auswandern und in der Nähe und Umgebung von Islamisten und Terroristen leben, wenn sie nach Deutschland zurückkommen, nicht von vornherein eines Verbrechens schuldig seien; wegen Vorbereitung eines Anschlages dürfe nur verurteilt werden, wer selbst mitgekämpft habe. Dass aber einer mit einer terroristischen Gruppe nur sympathisiere und, um sich und seine Kinder zu schützen, Waffen trage, sei kein hinreichender Grund für eine Verurteilung und Bestrafung.
30.10.2015  Iterum administri rerum exteriorum Foederatae Americae, Russiae, Turciae, Arabiae Saudianae hodierno die Veneris Viennam conveniunt, ut, postquam quidam iam pridie seorsum sermocinati sunt, disceptent, quomodo Syriacum bellum civile componi possit. Primum Irani Americanis consentientibus colloquiis intererunt. In summa circiter viginti civitatum repraesentantes exspectantur. Legati Syriacorum rebellium vel Syriacae oppositionis non aderunt neque certum est, an non adsit vicarius quidam Syriaci praesidis. Quid singuli disceptatores sentiant, inter omnes constat, neque sit futurum, ut quispiam sententiam celeriter mutet. Quare haec congressio vix ullum fructum reddat, nisi quod rerum moderatores inter se colloquantur. Summa rei erit, quae partes bello perpetrato concedendae sint praesidi Bashar al-Assad, quem Russi atque Irani necessarium arbitrantes sustentant, ceteri autem gravissimum pacis obstaculum ducunt. lc201510Zum zweiten Mal treffen sich am heutigen Freitag die Außenminister der USA, Russlands, der Türkei und Saudiarabiens in Wien, um, nachdem einige bereits gestern Einzelgespräche geführt hatten, die Möglichkeit auszuloten, den Syrischen Bürgerkrieg zu beenden. Zum ersten Mal wird mit Zustimmung der Amerikaner der Iran an den Gesprächen teilnehmen. Insgesamt werden die Vertreter von ungefähr zwanzig Staaten erwartet. Abgesandte der syrischen Rebellen, bzw. der syrischen Opposition werden nicht da sein; auch dürfte schwerlich ein Vertreter des syrischen Präsidenten anwesend sein. Welche Positionen die einzelnen Verhandlungsführer einnehmen, ist allgemein bekannt und es dürfte nicht zu erwarten sein, dass der eine oder andere sie schnell ändert. Daher wird dieses Treffen kaum ein Ergebnis bringen, außer der Tatsache, dass die Entscheidungsträger miteinander reden. Der Knackpunkt dürfte sein, welche Rolle Präsident Baschar al-Assad nach Beilegung des Krieges spielen soll. Die Russen und Iraner halten ihn für unverzichtbar und unterstützen ihn, die übrigen aber sehen in ihm das größte Hindernis für den Frieden.
05.11.2015  Britannia, ut ab insidiis praecaveret, hesterno die Mercurii vesperi, ne sua aeroplana ex Aegyptica statione balneari Sharm el-Sheik evolarent, ad tempus interdixit, quamquam multi Britanni in aeriportu occasionem domum revolandi manent. Id Britanni non decrevissent, nisi quid adhuc ignotum de causis comperissent, cur Russicum aeroplanum laophorum nuperrime in paeninsulam Sinai decidisset. Quod homines experti et defectionem technicam et errorem humanum infitiantur, non absurde creditur aut pyrobolum in aeroplano fuisse aut insidiatorem suicidalem. Islamicus Status se casui affinem esse iterum confessus est, sed indagatorum esse reperire, quomodo id fecissent. lc201511Britannien hat als Vorsichtsmaßnahme gegen Anschläge am gestrigen Mittwoch Abend bis auf weiteres untersagt, dass seine Flugzeuge von Scharm el-Scheik aus starten, obwohl viele Briten am Flughafen auf einen Heimflug warten. Diesen Beschluss hätten die Briten nicht gefasst, wenn nicht etwas Neues über die Ursachen des kürzlichen Absturzes eines Airbusses über der Halbinsel Sinai erfahren hätten. Weil Experten ein technisches Versagen und einen menschlichen Fehler ausschließen, liegt es nahe anzunehmen, dass eine Bombe oder ein Selbstmordattentäter an Bord war. Der Islamische Staat hat erneut behauptet, dass er für den Absturz verantwortlich sei, aber es sei Sache der Ermittler herauszufinden, wie sie das angestellt hätten.
10.11.2015  Collegium exploratorium ab antistupefactiva Agentura mundana, quae WADA nominatur, institutum postulat, ut quinque athletae et quinque exercitatores Russorum in perpetuum a certaminibus submoveantur et tota Russica consociatio levis athleticae (ARAF) ex consocietate mundana (IAAF) excludatur, nisi abusui illicitarum drogarum in Russia usitato finem constituerit. Russica consociatio athletis systematice medicinas adhibuisse atque id corruptione dissimulavisse arguitur. Etiam Russica secretarum rerum administratio (FSB) his adulterationibus affinis fuisse dicitur. Numquam adhuc tota alicuius civitatis consocietas his de causis a certaminibus vel ludis Olympiis exclusa est. Quae fiat Russis, qui tot nomismata vincere consueverint, tragoedia et Sebastianus Coe, qui consocietati mundanae (IAAF) praesidet, se relatione exploratorum exterritum esse dixit. lc201511Eine Ermittlungskommission, die von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada eingesetzt wurde, fordert, dass fünf Athleten und fünf Trainer der Russen für immer von Wettkämpfen ferngehalten werden und der gesamte russische Leichtathletikverband (ARAF) aus dem Weltverband (IAAF) ausgeschlossen wird, wenn er nicht dem in Russland verbreiteten Missbrauch von Doping ein Ende setzt. Der russische Verband wird beschuldigt, die Athleten systematisch gedopt und dies durch Korruption vertuscht zu haben. Sogar der russische Geheimdienst (FSB) soll in diese Manipulationen verwickelt gewesen sein. Noch nie wurde bisher der gesamte Verband eines Staates von Wettkämpfen, bzw. den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Dies dürfte für Russland, das gewohnt ist, so viele Medaillen zu gewinne, ein Trauerspiel werden, und auch Sebastian Coe, der den Weltverband (IAAF) leitet, sagte, er sei über den Bericht der Ermittler entsetzt.
15.11.2015  Primo post insidias Parisiacas die homines in Francogallia et insuper in tota Europa maerore proiecti, sed etiam ira incensi mortuorum, vulneratorum eorumque familiarum meminerant, donec ubique ratiocinatio, quantum esset periculum, ne talia hic aut alibi denuo accidere possent, acerbitatibus antevortit. Vix quemquam reperias, quin istam caedem condemnaret, nisi machinatores ipsos, qui suam petitionem fortunatam vocabant, et Bashar al-Assad, qui causam moliminis a falsa Francogallorum politia repetivit. Mirum ni etiam alterum Syriacum colloquium eo ipso die Viennae habitum his rebus commotum esset. Nam ibi inter Americanos et Russos et XV alias civitates opinione celerius de principiis belli civilis in Syria componendi convenisse dicitur: Intra sex menses regimen transitorium esse confirmandum, cuius etiam repraesentantes oppositionis participes esse deberent. Cui novae administrationi electiones generales intra duodecim sequentes menses praeparandas esse. Is fuerit magnus progressus, nisi proverbium "dimidium esse facti coepisse" mentitur. lc201511Am ersten Tag nach den Anschlägen in Paris gedachten die Menschen in Frankreich und darüber hinaus in ganz Europa, erfüllt von Trauer, aber auch voll Zorn der Toten und Verwundeten und ihrer Familien, bis allenthalben das Gefühl der Bitterkeit durch die Überlegung verdrängt wurde, wie groß die Gefahr sei, dass sich Derartiges hier oder anderswo wiederholen könne. Man wird kaum einen finden, der dieses Massaker nicht verurteilt, außer den Drahtziehern selbst, die ihr Attentat “beseligt” nannten und Baschar al-Assad, der die Ursache für den Anschlag in der falschen Politik Frankreichs fand. Es wäre verwunderlich, wenn nicht auch die zweite Syrienkonferenz, die genau an diesem Tag in Wien abgehalten wurde, unter dem Eindruck dieser Ereignisse gestanden hätte. Denn dort einigten sich, wie berichtet wird, Amerikaner, Russen und 15 weitere Staaten überraschend schnell auf die Grundlinien der Beilegung des Bürgerkrieges in Syrien: Innerhalb von sechs Monaten sei eine Übergangsregierung zu bilden, an der auch Vertreter der Opposition beteiligt sein müssten. Aufgabe dieser neuen Verwaltung sei es, innerhalb der folgenden zwölf Monate allgemeine Wahlen vorzubereiten. Dies dürfte ein großer Fortschritt sein, wenn das Sprichwort “Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen” nicht lügt.
17.11.2015  Islamicus Status Lutetiam terrificans parum habere videtur. Nam in nova pellicula minaci eius morigeri administri etiam Americanis et ceteris "equitibus cruciatis" alias et novas incursiones terroristicas minitantur. Veluti al-Gharib Algericus, qui dicere auditur: "Nos Americanos in sua terra victuros esse iuro per Deum, Vasingtoniae enim. Romam expugnabimus!" Tum Europae minitans: "Europaeis civitatibus nos venturos esse dico. Veniemus cum muscipulis displosivis, cum cingulis laniantibus, cum repressoribus crepitus." Alter locutor, al-Karar Iraquius nomine, se ad disceptandum cum Francisco Hollande deprecante paratum esse dicit, sed non nisi in fossa saggitaria. Philippinae insulae et Manila caput appetuntur, quo his diebus civitates "Pacificae" ad summitatem APEC convenient. Quod Russi non memorantur, suspectandum esse videatur. Sed forsitan volturiis Islamisticis aeroplanum Russicum in Sinaitica paeninsula deiecisse sat sit. (cf. n-tv) lc201511Der Islamischen Staat scheint nicht damit zufrieden zu sein, nur Paris in Schrecken zu versetzen. Denn in einem neuen Drohvideo drohen seine willfährigen Handlanger auch den Amerikanern und den übrigen "Kreuzrittern" weitere Terrorakte an. So z.B. al-Gharib der Algerier, den man sagen hört: "Wir werden die Amerikaner in ihrem eigenen Land besiegen, und zwar in Washington. Ich schwöre es bei Gott. Wir werden Rom erobern!" Dann droht er Europa: "Ich sage den europäischen Staaten, dass wir kommen. Wir werden kommen mit Sprengfallen, mit Sprengürteln, mit Schalldämpfern." Ein anderer Sprecher, al-Karar der Iraker, sagt, er sei bereit, mit dem um Gande bittenden Francois Hollande zu verhandeln, aber nur im Schützengraben. Die Philippinen, und zwar ihre Hauptstadt Maila, werden bedroht, wo sich dieser Tagen die Pazifikstaaten zum APEC-Gipfel treffen. Dass die Russen nicht erwähnt werden, mag verdächtig erscheinen. Aber vielleicht haben die islamistischen Vielfraße genug daran, das russische Flugzeug auf der Sinai-Halbinsel heruntergeholt zu haben. (cf. n-tv)
21.11.2015  Mille fere delegati Christianae Socialis Unionis (CSU) Monachium convenerunt, ut diurnum conventum haberent. Postquam numerum profugorum determinandum ess omnium fere consensu decreverunt, etiam Angela Merkel, cancellaria et praeses sororiae Christianae Democraticae Unionis, hospes accedit, ut orationem habeat. Horatius Seehofer eam amicaliter accipit et ad suggestum comitatur. Delegati eam rhythmico plausu celebrant. Sed cancellaria Bavariis non gratificatur neque a suis politicis rationibus removetur. Tum Seehofer, qui die Saturni praeses refici vult, occasione utitur, ut cancellariae omnes exspectationes obiciat, quae non expleverit. Sibi persuasum esse dixit profugos civibus volentibus integre inseri non posse, nisi numerus limitalis determinaretur. Cancellaria autem sua oratione depalationem et nequitiam refutaverat. Difficultates nisi in Europaeo contextu non dissolvi posse. Rebus ita aperte in controversiam adductis cancellaria fasciculo florum donata, sed politice depompata per exitum lateralem discessit. lc201511Fast 1000 Delegierte der christlich sozialen Union (CSU) haben sich in München zu ihrem Parteitag versammelt. Nachdem sie schon fast einstimmig beschlossen haben, die Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen, erscheint als Gast auch Angela Merkel, die Kanzlerin und Vorsitzende der christlich demokratischen Schwesterunion, um eine Rede zu halten. Horst Seehofer empfängt sie freundschaftlich und begleitet sie zur Rednerbühne. Die Delegierten feiern sie mit rhythmischem Klatschen. Aber die Kanzlerin zeigt sich den Bayern nicht willfährig und weicht von ihren politischen Grundsätzen nicht ab. Da nutzt Seehofer, der am Samstag als Vorsitzender wiedergewählt werden will, die Gelegenheit und hält der Kanzlerin alle Erwartungen vor, die sie nicht erfüllt habe: Er sei überzeugt, sagte er, dass die Flüchtlinge mit dem Einverständnis der Bürger nur integriert werden könnten, wenn eine Höchstgrenze festgelegt werde. Die Kanzlerin aber hatte in ihrer Rede Abschottung und Nichtstun zurückgewiesen. Die Probleme seien nur im europäischen Zusammenhang zu lösen. Nachdem die Streitigkeiten so offen ausgetragen wurden, verabschiedete sich die Kanzlerin mit einem Blumenstrauß beehrt, aber politisch gedemütigt durch einen Seitenausgang.
22.11.2015  Postquam indicia quaedam suspicionem excitaverunt, ne Bruxellis similes insidiae fieri possent atque Lutetiae, Belgica administratio extremum tromocratiae periculum proclamavit. Carolus Michel, Belgicus administer princeps: "Periculum est", inquit, "ne complures insidiatores armis et materia displosiva eodem tempore diversis locis aggrediantur." Qua re celebritas urbis quasi contunditur: tramen subterraneum suo munere non fungitur, contra atque laophoria publica et ferrivia transviaria. Atomium, monumentum expositionis mundanae MCMLVIII, clausum; supermercaturae nisi clausae manent, ad breve tempus aperiuntur. Ubique viarum milites, etiam vehicula cataphracta. Omnia pediludia circum Bruxellas in posterum differuntur. Ad stationes ferriviarias vectatores diligentius extentantur. Locutor officialis: "Nemo debet domi manere, omnibus autem advigilandum est et multitudines confertae sunt vitandae." Quibus praecautionibus etiam biocolytae, quibus alibi opus sit, in medium poni dicuntur. Necessitas ad incertum tempus proclamata est; quando ad finem ventura sit, nondum notum. lc201511Nachdem gewisse Hinweise den Verdacht geweckt hatten, dass in Brüssel ähnliche Attentate verübt werden könnten wie in Paris, ließ die belgische Regierung die höchste Terrorwarnstufe ausrufen. Der belgische Ministerpräsident Charles Michel: "Es besteht die Gefahr, dass mehrere Attentäter mit Waffen und Explosivstoffen zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten angreifen." Dadurch wird die Öffentlichkeit der Stadt gleichsam lahmgelegt: Der Betrieb der U-Bahn wird im Gegensatz zum öffentlichen Bus- und Straßenbahnverkehr eingestellt. Das Atomium, das Denkmal der Weltausstellung 1958, ist geschlossen. Die Supermärkte öffnen, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit. Überall auf den Straßen Soldaten, auch gepanzerte Fahrzeuge. Alle Fußballspiele in der Umgebung von Brüssel werden auf später verschoben. An den Bahnhöfen werden die Fahrgäste genauer kontrolliert. Ein offizieler Sprecher: "Keiner muss zu Hause bleiben, aber alle müssen wachsam sein und Menschenansammlungen meiden." Durch diese Vorsichtsmaßnahmen werden angeblich auch Polizisten, die anderswo benörigt werden, freigestellt. Der Notstand wurde auf unbestimmte Zeit ausgerufen. Wann er beendet wird, ist noch nicht bekannt.
27.11.2015  Cancellaria Merkel die Mercurii vesperi Francisco Hollande, Francogallico praesidi, cum peteret, ut sibi post insidias Parisiacas contra Islamicum Statum belligeranti plus auxilii afferretur, quodlibet subsidium promiserat. Quod promissum nunc Germanici politici citant, cum ad limen belli transgrediendum parati sint. Fractiones enim regiminis foederalis die Iovis complura aeroplana exploratoria atque unum aeroplanum liquoris propulsorii excipiens ad actiones Francogallicas in Syria adiuvandas atque unum lembum ad navem aeroplanigeram Francogallicam tuendam expedienda esse decreverunt. Cancellaria quidem ipsa nonnullique alii argumentum addunt Islamicum Statum non modo politice, sed etiam militariter impugnandum esse, sed Franciscus-Gualterius Steinmeier, administer a rebus externis, non ex re argumentatur dicens Germanos in gestu peccaturos fuisse, nisi nunc fidem servarent, neque praestarent, quae praestare et defendere possent. Etiamsi Ursula de Leyen, administra a defensione, id decretum perarduum sed necessarium fuisse dicit, sunt (imprimis inter sinistros), quibus Germania nequiter fortunae committi, idque decretum, etiam quod ad ius gentium attineat, claudicare videatur. lc201511Kanzlerin Merkel hatte am Mittwoch Abend in Paris derm französischen Präsidenten Francois Hollande, als er darum bat, nach den Anschlägen von Paris mehr Unterstützung in seinem Kampf gegen den Islamischen Staat zu erhalten, jede erdenkliche Hilfe versprochen. Auf dieses Versprechen berufen sich jetzt die deutschen Politiker, da sie bereit sind, die Grenze zum Krieg zu überschreiten. Jedenfalls haben die Fraktionen der Bundesregierung am Donnerstag entschieden, mehrere Aufklärungsflugzeuge und ein Tankflugzeug zur Unterstützung der frnzösischen Aktionen in Syrien und eine Fregatte zum Schutz des französischen Flugzeugträgers bereitzustellen. Die Kanzlerin selbst und einige anderen argumentieren zwar zusätzlich, der Islamische Staat könne nicht nur politisch, sondern müsse auch militärisch bekämpft werden, aber Außenminister Frank-Walter Steinmeier argumentiert nicht aus der Sache, wenn er sagt, Deutschland würde eine falsche Geste zeigen, wenn es jetzt nicht zu seinem Wort stehe und nicht leiste, was es leisten und verantworten könne. Auch wenn die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagt, dieser Beschluss sei sehr schwer gefallen, aber notwendig gewesen, gibt es einige (besonders unter den Linken), die den Eindruck haben, Deutschland lasse sich leichtfertig auf ein Abenteuer ein, und der Beschluss stehe auch völkerrechtlich auf schwachen Beinen.
01.12.2015  Americanus praeses Baracus Obama conventum ad clima mundanum stabiliendum Lutetiae exhibitum fortasse cardinem in calefactione globali reprimenda fore aestimavit: "Coram", inquit "hic adsum, ut Foederatas Civitates problema non modo cognovisse dicam, sed se etiam ad reluctandum obstrinxisse." Praeteritos annos addidit demonstrasse circumiectorum tutelam atque incrementum oeconomicum non disparata esse. Itaque non iam esse, cur circumiecta non essent tuenda. Eadem et Vladimirus Putin, Russicus praeses, prae se gessit dicens: "Demonstravimus nos potis esse et progressum oeconomicum praestare et eodem tempore nostro ambitui consulere." Xi Jinping, Sinensis praeses, se Parisienses disceptationes neque cardinem neque finem aestimare dixit, sed limen. Britannus David Cameron se, nisi Lutetiae foedus iceretur, nescire dixit, qua excusatione uteretur, si nepotes aliquando quaererent, quare convenire nimis difficile fuisset. Enele Sopoaga, administer primarius insularum Tuvaluensium, quae adhuc ex Oceano Pacifico exstant, magnopere animos audientium tetigit dicens: "Si Tuvalu servaverimus, certe mundum servabimus." Satis est dictum, nunc agite quaeso! (cf. bbc) lc201512Der amerikanische Präsident Barack Obama urteilte, die Pariser Weltklimakonferenz könne zum Wendepunkt für die Bekämpfung der Erderwärmung werden. Er sagte: "Ich bin persönlich hierher gekommen, um zu sagen, dass die Vereinigten Staaten das Problem nicht nur erkannt, sondern auch sich verpflichtet haben, etwas dagegen zu tun." Er fügte hinzu, die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass Umweltschutz und Wirtschaftswachstum sich nicht gegenseitig ausschließen. Deshalb gebe es keinen Grund mehr, die Umwelt nicht zu schützen. Dieselbe Äußerung machte auch der russische Präsident Wladimir Putin, indem er sagte: "Wir haben bewiesen, dass wir in der Lage sind, die wirtschaftliche Entwicklung zu sichern und gleichzeitig für unsere Umwelt zu sorgen." Der chinesische Präsident Xi Jinping wollte die Pariser Verhandlungen weder als Wendepunkt noch als Ziel, sondern als Startlinie sehen. Der Brite David Cameron sagte, er wisse, wenn in Paris kein Abkommen zustande käme, nicht, welche Entschuldigung er seinen Enkeln sagen solle, wenn sie ihn dereinst fragten, warum das zu schwierig gewesen sei. Was Enele Sopoaga, der Ministerpräsident der Tuvalu-Inseln, die bisher noch aus dem Pazisfischen Ozean herausschauen, sagte, beeindruckte die Zuhörer stark: "Wenn wir Tuvalu retten, werden wir gewiss die Welt retten." Genug geredet, jetzt handelt bitte! (cf. bbc)
09.12.2015  Hispanica galeona, cui nomen Sancti Iosephi inditum erat, anno MDCCVIII naumachia cum classe Anglica facta ante Columbianam urbem portuensem Carthagenam erat submersa. In navis alveo lapides pretiosos, smaragdos, aureum, argentum, quorum pretium ad XVII miliarda dollarium taxatur, condita fuisse fama ferebat. Quae galeona, ut praeses Columbianus die Dominico renuntiavit, his diebus reperta est, sed investigatores apparatibus photographicis subaquaneis adhuc nihil nisi tormenta bellica et vasa ceramica invenerunt. Tamen et Columbiani et Hispani et navis fractae inventores eunt in litem, ad quem istae gazae pertineant. Desunt regulae iuris, secundum quas haec causa sine ambiguitate diiudicari possit. lc201512Eine spanische Galeone mit Namen San José war im Jahr 1708 nach einer Seeschlacht mit der englischen Flotte vor der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena gesunken. In dem Schiffsrumpf, ging das Gerücht, seien Edelsteine, Smaragde, Gold und Silber gelagert gewesen, deren Wert auf bis zu 17 Milliarden Dollar geschätzt wird. Diese Galeone wurde, wie der kolumbianische Präsident am Sonntag öffentlich machte, dieser Tage gefunden, aber die Forscher haben mit einer Unterwasserkamera bisher nurKanonen und Keramikgefäße entdeckt. Trotzdem streiten sich schon die Kolumbianer, Spanier und Finder des Schiffwracks, wem die Schätze gehören. Es gibt keine rechtlichen Leitlinien, nach denen dieser Fall eindeutig entschieden werden könnte.
12.12.2015  Cramben repetitam resipias, si assiduo audis Europaeae Unionis fines exteriores perforatos esse tamquam caseum Helveticum. Neque illud multum a vero abest. Tutela finis adhuc eius nationis est, ad quas pertinet. Hoc officium autem vires aliquot nationum, imprimis Graeciae, Croatiae, Italiae, superexire videtur. In Graecia non plus quam XX centesimae eorum, qui in Europaeam Unionem immigrant, in tabellas referuntur. Agentura "Frontex", cuius adhuc fuerat fines tutari, propria auctoritate et propriis opibus carebat. Eidem nihil perficere licebat, nisi nationalibus consiliis et conaminibus moderari. Ioannes-Claudius Juncker, Commissionis praeses, iam mense Septembri, ut ad fines et litora tuenda novus Europaeus magistratus institueretur, proposuerat neque moderatores singularium civitatum abnuerant. Commissio die Martis insequente primam rogationem de hac re Argentoratum ad Parlamentum Europaeum feret. Margaritis Schinas, locutor Commissionis, non ad minutias descendit, sed rogationem gravem et audacem fore affirmavit. Urgens et necessarium esse dixit, ut efficax finium tutela institueretur, si quidem optaretur, ut zona Schengeniana rata permaneret. Quis autem pecunias, quibus iam opus erit, suppeditabit? Quis suam superanitatem minutum iri patietur? Talia pusilla cum postea tum ad Kalendas Graecas decerni possunt. lc201512Es schmeckt nach aufgewärmtem Kohl, wenn man andauernd hört, dass die Außengrenzen der EU durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse. Doch es kommt der Wahrheit nahe. Schutz der Grenze ist bisher die Aufgabe der Nation, zu der sie gehört. Diese Aufgabe scheint aber die Kräfte einiger Staaten, besonders Griechenlands, Kroatiens und Italiens, zu übersteigen. In Griechenland werden höchstens 20% der Einwanderer in die EU registriert. Die Agentur "Frontex", deren Aufgabe es bisher gewesen war, die Grenzen zu schützen, hatte keine eigene Entscheidungsgewalt und keine eigene Mittel. Sie konnte nichts durchsetzen, außer die nationalen Maßnahmen und Vorhaben zu organisieren. Der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte schon im September vorgeschlagen, zum Grenzschutz eine neue Europäische Behörde einzurichten, und die Regierungschefs der einzelnen Länder hatten nicht widersprochen. Die Kommission wird dazu am kommenden Dienstag einen Gesetzesvorschlag in Straßburg im Europäischen Parlament einreichen. Der Kommissionssprecher Margaritis Schinas ging nicht in die Einzelheiten, versicherte aber, der Vorschlag werde gewichtig und mutig sein. Es sei dringend und notwendig, meinte er, eine effektive Grenzsicherung einzurichten, wenn die Schengen-Zone Bestand haben solle. Wer aber wird das bald erforderliche Geld beisteuern? Wer wird eine Minderung seiner Souveränität hinnehmen? Solche Petitessen kann man später, vielleicht an den griechischen Kalenden entscheiden.
13.12.2015  Una pro aliquot milibus, qui hoc temporis in urbibus Poloniae reclamitant: "Libertatem cupimus. Quae modo in Polonia interveniunt, nos consternat. Nullum est ius!" - Alius quidam: "Anno MCMLXXXIX non pugnavi, ut hodie quisquam nobis libertatem eripiat!" - Quis est iste "quisquam", nisi pristinus administer primarius Iaroslaus Kaczyński, qui nunc factioni "Ius et Iustitia" (PiS) praesidet, quae hoc anno electiones vincens novum regimen constituit; an est fortasse novus praeses Andreas Duda? an Eva Kopacz, quae vexillum nationale proponens navem dextroversus gubernat? an omnes tres? ita, credo. Sed cur populus regimen impugnat, cui ipse "regnum" dedit? Causa est, quod PiS-factio non modo potestatem regendi, sed etiam "ius et iustitiam" iam expugnasse aut expeditione furtiva brevi captura esse sibi videtur. Democratia autem esse non potest, nisi iudicia libera et suae potestatis sunt. Non incassum ergo Ricardus Petru, qui politicam oppositionem ducit, blaterat dicens: "Nostram teneram democratiam evertere conantur. Quod non permittemus!" lc201512Eine für einige tausend, die zur Zeit in den Städten Polens demonstrieren: "Wir wollen Freiheit. Was eben in Polen geschieht, empört uns. Es herrscht Rechtlosigkeit!" - Ein anderer: "Ich habe 1989 nicht gekämpft, dass mir heute einer die Freiheit wegnimmt!" - Wer ist dieser "eine"? Doch nur der frühere Ministerpräsident Jaroslaw Kaczyński, der jetzt den Vorsitz in der Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) führt, die in diesem Jahr die Wahlen gewonnen hat und die neue Regierung stellt. Oder ist er vielleicht der neue Präsident Andrzej Duda? oder Eva Kopacz, die die nationale Flagge aufgezogen hat und das Schiff nach rechts steuert? Oder alle drei? So, wohl! Aber warum bekämpft das Volk die Regierung, die sie selbst auf den Thron gehoben hat? Der Grund ist, dass die PiS nicht nur die Regierungsmacht gewonnen, sondern auch "Recht und Gerechtigkeit" schon erobert zu haben glaubt oder wenigstens bald im Handstreich zu nehmen. Demokratie aber geht nicht, wenn die Justiz nicht frei und selbständig ist. Der Oppositionsführer Ryszard Petru faselt also keinen Unsinn, wenn er sagt: "Sie wollen unsere junge Demokratie zerstören. Das werden wir nicht zulassen!"
06.VII.2016  N.Farage:"Unio Europaea nemini prodest nisi societatibus multinationalibus." lc201607
17.VII.2016  Seditio militaris, quam pars copiarum in Turcia, ut nomine democratiae autocratiam institueret, irritaverat, definitive profligata esse videtur. Magnus numerus militum (ad MMM) in custodiam coniectus est, CLXI cives biocolytaeque vitam amiserunt. Binali Yildirim, primarius administer, istius eversionis conamen maculam democratiae denotavit, diem eius profligationis diem democratiae festivum exaltavit. Praeses Erdogan se ista occasione ad copias expurgandas usurum esse pronuntiavit. Conexe cum his eventibus etiam MMDCC fere iudices exauctorati esse dicuntur. Respicienti tumultuatio nemini profuisse videtur nisi praesidi Erdogan, qui ab hominibus de plebe circumfusus nomine democratiae democratiam exinanire perget. Persecutio veneficorum in Turcia multifida incohavit. lc201607
02.08.2016  Turcicus praeses Unioni Europaeae ultimatum statuit: Se foedus de profugis in Turcia retinendis in usu esse vetiturum, nisi usus synthematum translimitalium usque ad mensem Octobrem removeretur. lc201608
05.08.2016  Quod Austriacus cancellarius Christianus Kern Europaeis, ut colloquia de cooptatione Turciae in Unionem Europaeam finirentur, suasit, multorum animos movit. Kern ipse ista colloquia nihil esse nisi fictionem diplomaticam causans relationes inter Europam et Turciam realistice retractanda esse censet. Ioannes-Claudius Iuncker, commissionis Bruxellensis exarchus, eius postulationem abnuit. Alii politici Europaei introitui Turcarum pessulum terminaliter obdere diplomaticis de causis nolunt. E Turcia voces indignationis audiuntur: annotationes cancellarii Kern esse turbulentas et simillimas sermoni dextimorum. lc201608
16.08.2016  "Pensiones non periclitantur!" Veritas huius dicti, quod a Norberto Blüm, pristino laboris administro, formatum in Germania paene proverbii locum obtinet, tempore progrediente magis magisque dubitanda est. Quod politici civibus aperire verentur, foederalis argentaria Francofurtensis nunc enucleate expressit: Nisi aevum pensionibus recipiendis definitum (usque ad annum MMLX) in aetatem undeseptuaginta annorum extendetur, statale pensionum systema collabetur. Aut stipes beneficiariae ad infinitum augebuntur aut pensiones fiscales ad infinitum minuentur. Causae sunt et vivacitas aucta et propagatio minuta. lc201608"Die Rente ist sicher!" Die Richtigkeit dieses Satzes, den der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm prägte und der in Deutschland schon fast sprichwörtlich ist, muss man auf längere Sicht immer stärker anzweifeln. Was die Politiker den Bürgern nicht sagen wollen, bringt die Bundesbank in Frankfurt auf den Punkt: Wenn das Renteneintrittsalter (bis 1960) nicht auf 69 Jahre erhöht wird, wird das staatliche Rentensystem kollabieren. Entweder steigen die Rentenbeiträge ins Unermessliche oder fällt die Höhe der staatlichen Rente ins Bodenlose. Gründe dafür sind die erhöhte Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate.
30.08.2016  Manus sex scientistarum in Havaiorum insula ex die 29 mensis Augusti praeteriti anni (MMXV) se in Marte planeta vivere simulantes nudius tertius segregationem tentorii hemisphaerici et rigidam asperitatem regionis pumice obductae reliquerunt et in celebritatem terrenam reverterunt. Quod temptamen ab organizatione aeronautica NASA, quae dicitur, susceptum atque a studiorum universitate Havaiiensi perfectum erat. Quamquam astronavigatio ad Martem duplex vel triplex tempus expeteret, omnes id experimentum participantes tale iter non ita multo post fieri posse iudicaverunt: et technologicas et psychlogicas difficultates posse superari. Una aliqua ex his sex erat scrutatrix geophysica Christiana Heinicke, quae ex Germania oriunda in Suetia et Finlandia operatur. Quae tibi nunc, ne ad Martem volare audeas, dissuadet, nisi et versatilis et faber et caute audax sis. lc201608Ein Team von sechs Wissenschaftlern, die seit dem 29. Aug. des letzten Jahres (2015) auf Hawaii lebten, als wären sie auf dem Planeten Mars, haben vorgestern die Isolation ihres kuppelförmigen Zeltes und die garstige Sprödheit ihrer lavaüberzogenen Landschaft verlassen und sind in die Öffentlichkeit der Erde zurückgekehrt. Dieses Experiment war von der NASA initiiert und von der Universität auf Hawaii ausgeführt worden. Obwohl eine Fahrt zum Mars die doppelte oder dreifache Zeit beanspruchen würde, glauben alle Teilnehmer des Experiments, dass eine solche Reise in absehbarer Zeit möglich sei: sowohl die technologischen als auch psychologischen Probleme seien lösbar. Eine von diesen sechs war die aus Deutschland stammende Geophysikerin Christiane Heinicke, die in Schweden und Finnland arbeitet. Diese rät dir jetzt davon ab, auf den Mars zu fliegen, wenn du nicht anpassungsfähig, handwerklich geschickt und in vorsichtig mutig bist.
31.08.2016  "Si vis pacem, foveas hostem hostium!" Haec fere asserit Israeliticum quoddam meditatorium politicum, cuius directori nomen est Ephraim Inbar. Qui inopinatam thesin propagat civitatum occidentalium (et Israelae) magis interesse Islamicum Statum, qui dicitur, debilitari quidem neque tamen excaudicari, sed aliquatenus reliquum fieri. - Cur tandem meo hosti, qui mihi quam maxime nocere velit, parcam? Quod absurdum videtur, callidum praedexterumque apparet, siquidem iste hostis neque praepotens est et alios meos hostes sibi circumligat, qui alioquin se ad me converterent. Islamicus Status autem primum non praepollet: adhuc nusquam nisi in civitatibus naufragatis victorias reportavit. Deinde quid facerent omnes malefici (Hisbolla, Frons Al-Nusra, praeses Assad, Irania, Russia, ...), si non iam in Islamico Statu bello persequendo occupati essent? Nonne islamistae radicalismo dediti Parisiis, Berolini, ubique terrarum, insidias collocarent, si non iam in califatum proficiscerentur, ut ibi suum animos denudarent suaque corpora in acie perderent? - Ne mihi despexeris, qui in contrarium cogitant; nam optimum saepe e contrario nitet! lc201608"Wenn du Frieden willst, hege den Feind deiner Feinde!" Diese Devise vertritt in Israel ein politischer Thinktank, dessen Direktor Ephraim Inbar heißt. Der propagiert die überraschende These, dass es für die westlichen Staaten (und Israel) von größerem Interesse sei, den sogenannten Islamischen Staat zwar zu schwächen, aber nicht auszurotten, sondern bis zu einem gewissen Grad überlebn zu lassen. - Warum in aller Welt sollte ich meinen Feind, der mir möglichst schaden will, schonen? Was aberwitzig erscheint, erweist sich als überaus raffiniert, wenn dieser Feind einerseits nicht übremächtig ist und andererseits andere Feinde von mit an sich bindet, die sich andernfalls gegen mich wendeten. Der Islamische Staat ist aber erstens nicht übermächtig: bisher hat er nur in gescheiterten Staaten Siege errungen. Was würden zweitens alle Bösewichte (Hisbolla, Al-Nusra-Front, Präsident Assad, Iran, Russland, …) anrichten, wenn sie nicht mehr mit der Kriegführung gegen den Islamischen Staat beschäftigt wären? Würden nicht die dem Radikalismus huldigenden Islamisten in Paris, Berlin, in aller Welt Anschläge verüben, wenn sie nicht mehr in das Kalifat reisten, um dort ihre Gesinnung zu entlarven und selbst auf dem Schachtfeld zu bleiben? - Verachte mir nicht die Querdenker, denn das Beste erhellt oft aus queren Gedanken.
08.09.2016  Cancellaria Merkel, cui clades electoria a Democratis Christianis praeterito die Solis in Megapoli et Pomerania Citeriore accepta saepius crimini datur, heri in foederali legatorum concilio, ut suas rationes politicas defenderet, orationem habuit pugnacem. Illam sententiam, qua Germaniam difficultates migrationis expedituram esse dixerat, heri quidem non repetivit, sed compellavit et omnia problemata et omnia, quae hoc praeterito anno iam in melius essent refectae. Ut animos civium a timore, ne Germania a se ipsa abalienaretur, quo timore permoti plerique Alternativam pro Germania elegerant, abduceret, Germaniam et omnia, quae in sinu gestaremus, sirempse mansura augurata est. Alternativam pro Germania non modo suas partes, sed omnium partes provocare. Monuit, ne delegati se facem et tubam dextrorum praeberent, neve suas loquelas excrudescere sinerent, quod nemini prodesset nisi iis, qui omnia simpliciora reddentes electoribus falsas opiniones instillarent. - Finge cancellariae contigisse, ut id omnibus delegatis persuaderet! Nonne vides tamen unum esse hominem Bavaricum, qui se solum rem restiturum esse portendat atque iter Mercelianum in contrarium flectendum esse cogitare non desinat? lc201609Kanzlerin Merkel, der vielfach die Wahlschlappe der CDU am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern angelastet wird, hielt gestern im Bundestag eine kämpferische Rede. Jenen berüchtigten Satz, in dem sie gesagt hatte, Deutschland werde dies schaffen, wiederholte sie zwar nicht, zählte aber alle Problemfelder auf und alles, was in diesem letzten Jahr verbessert worden sei. Um die Furcht der Bürger zu zerstreuen, dass Deutschland sich selbst entfremdet werde, die für die meisten der Grund war, die AfD zu wählen, äußerte sie die Erwartung, dass Deutschland und alles, was uns lieb und wert ist, sich selbst gleich bleiben werde. Die AfD sei nicht nur für ihre, sondern für alle Parteien eine Herausforderung. Sie warnte die Delegierten, sich zum Sprachrohr der Rechten zu machen und ihre Sprache nicht eskalieren zu lassen. Dies würde nur denen nützen, die alles vereinfachten und so die Wähler kirre machten. - Angenommen der Kanzlerin wäre es gelungen, alle Abgeordneten zu überzeugen: Siehst Du da nicht einen Bayer, der in Aussicht stellt, den Staat zu retten, und sich nicht von der Idee abbringen lässt, Merkels Reise müsse in die entgegengesetzte Richtung gehen?
30.09.2016  Quod desperationem omnium rerum attinet, qua trecenta milia hominum Alepi inclusorum conflictantur, res publicae occidentales Russos magis urgere temptant. Foederatae civitates Russis se colloquia Syriaca praecisuros esse minati erant, nisi Alepum ictibus aeriis diruere desinerent. Locutor quidam Cremlini Moscoviensis copias Syrias nihil facere defendit, nisi bellum in tromocratas persequi. Die Iovis etiam cancellaria Merkel et Gualterus Steinmeier, administer rerum externarum, cum Russico praeside telefonice collocuti sunt. Eis quoque Vladimirus Putin vitabundus Americanos suam partem officii, ut moderatos Syrios opponentes a tromocratis distinguerent, adhuc deseruisse respondit: se dare operam non omissurum, ut firmae indutiae fierent et necessitudo hominum mitigaretur. lc201609Was die verzweifelte Lage angeht, unter der die 300.000 in Aleppo eingeschlossenen Menschen leiden, versuchen die westlichen Staaten, Russland stärker unter Druck zu setzen. Die Vereinigten Staaten hatten den Russen gedroht, die Gespräche über Syrien abzubrechen, wenn sie nicht aufhörten Aleppo mit Luftschlägen zu bombardieren. Ein Sprecher des Kremls in Moskau sagte zur Verteidigung, die syrischen Truppen würden nur ihren Krieg gegen Terroristen fortsetzen. Am Donnersta telefonierten auch Kanzlerin Merkel und Außenminister Walter Steinmeier mit dem russischen Präsidenten. Auch ihnen antwortete Wladimir Putin ausweichend, die Amerikaner seien bisher ihrem Teil der Verpflichtung, die gemäßigte syrische Opposition von den Terroristen zu unterscheiden, nicht nachgekommen. Er gebe sich nach wie vor Mühe, einen sicheren Waffenstillstand zu erzielen und die Notlage der Bevölkerung zu entschärfen.
02.10.2016  Hispanica factio conservativa (PP) mense Decembri praeteriti anni electiones retractatas quidem vicerat, neque tamen tantam maioritatem, ut eius praefectus Marianus Rajoy novam guberbationem adhuc formare valeret. Imprimis Petrus Sanchez, praefectus Socialistarum (PSOE), renitebatur, qui et coalitionem cum conservativis recusaret neque eos, qui non satis multa suffragia adepti essent, regentes tolerare vellet. Sed factio socialistica eum non iam quadrato agmine sequebatur. Altercatione intra factionem exorta cum Sanchez urgeretur, nunc de factionis principatu recessit. An eius recessus viam ad novam et stabilem gubernationem muniturus sit, incertum est. Non multum temporis reliquum est: Nisi ad ultimum mensem Octobrem novae gubernationis praefectus erit destinatus, rex Philippus VI novas et triplicatas electiones in mensem Decebrem instituere debebit. lc201610Die konservative Partei in Spanien (PP) hatte im Dezember letzten Jahres die Neuwahlen gewonnen, doch keine so große Mehrheit, dass ihr Vorsitzender Mariano Rajoy bis jetzt eine neue Regierung hätte bilden können. Insbesondere Pedro Sanchez, der Chef der Sozialisten (PSOE), sperrte sich, indem er einerseits eine Koalition mit den Konservativen ablehnte, andererseits auch deren Minderheitsregierung nicht tolerieren wollte. Darin wollte ihm die sozialistische Partei nicht mehr geschlossen folgen. Weil ein innerparteilicher Streit ausbrach und Sanchez in Bedrängnis kam, trat er jetzt vom Parteivorsitz zurück. Vielleicht ebnet sein Rücktritt den Weg zu einer neuen und stabilen Regierung. Es ist nicht mehr viel Zeit: Wenn bis zum 31. Oktober kein neuer Regierungschef bestimmt ist, muss König Felipe VI. die dritte Neuwahl für den Dezember festlegen.
12.10.2016  Ex quo tempore phonographema fabulationis, in qua Donaldus Trump fastidienter de feminis loqueretur, publicatum est neque idem in secunda disceptatione televisifica exsuperavit, insignia auctoritatis et dignitatis in eo magis et magis obsolefiunt. Postquam iam plus triginta praestantes politici Republicani abnuerunt, nunc etiam Paulus Ryan, princeps Republicanus et partium locutor, se Trump candidatum non iam defensurum esse animo proponens sopitas discordias inter Republicanos suscitavit. Ana Navarro, illa rerum Republicanarum meditatrix et commentatrix, ei plausit: "Trump ab aliquo dicendum erat: 'Donalde, exauctoratus es!'" Trump ipse in pristinum socium suorum politicorum consiliorum invectus Paulum Ryan imbecillem et inefficacem partium ducem denotavit. Ryan autem delegatos in suo quemque districtu suffragatorio optimum perficere iussit consilium abditum scilicet agitans, ut Republicani, nisi praesidatum susceperint, attamem cameram delegatorum retinerent. lc201610Seitdem die Tonaufzeichnung einer Unterhaltung, in der Donald Trump abfällig über Frauen sprach, veröffentlicht ist, und er sich in der zweiten Fernsehdebatte nicht durchsetzen konnte, schwinden Ansehen und Anerkennung mehr und mehr. Nachdem ihm schon mehr als dreißig hochstehende republikanische Politiker die Gefolgschaft entzogen haben, hat sich jetzt auch der Führer der Republikaner und ihr Sprecher Paul Ryan vorgenommen, ihn nicht mehr zu unterstützen, und dadurch den unter der Decke brodelnden Streit unter den Republikanern wieder entfacht. Ana Navarro, die angesehene Strategin und Kommentatorin republikanischer Politik spendet ihm Beifall: "Einer musste Trump sagen: 'Donald, du bist gefeuert!'" Trump selbst hat seinen früheren politischen Partner scharf angegriffen und Paul Ryan als schwachen und ineffektiven Parteiführer beschimpft. Ryan hingegen forderte die Abgeordneten auf, jeder solle in seinem Wahlbezirk das Beste machen, freilich mit dem Hintergedanken, dass die Republikaner, wenn sie schon das Präsidentenamt nicht gewinnen, wenigstens das Repräsentantenhaus behaupten.
15.10.2016  Verorum heroum est non semper et ubique pugnare, quod nos, qui pelliculas actionarias interdum spectemus, cogitatione nobis fingimus. Nonnumquam solent interquiescere aut terga vertere. Hanc sententiam veram esse nunc etiam illi tres "heroes Lipsienses" demonstrant, qui Syrum compatriotam et suspectum tromocraten Jaber al-Bakr infregerunt, vinxerunt tradideruntque Saxonicis biocolytis, nisi forte pro "biocolytis" rectius dicam "hoplitis"; nam armis tam degravati erant, ut fugientem ipsi persequi et prehendere non possent. "Heroes" autem nunc ultionem Islamici, qui dicitur, Status metuentes et uxoribus et liberis in Syria degentibus timentes hostem multo capitaliorem non unguibus et rostris infestant, sed suas copias realistice aestimantes clam se subduxerunt, ut nemo sciret, ubinam versarentur. Heros igitur non modo audax, fortis, atrox esse debet, sed etiam astutus, callidus, recoctus. lc201610Echte Helden müssen nicht immer und überall kämpfen, wie wir uns das, weil wir uns mitunter Aktionfilme ansehen, vorstellen. Manchmal pausieren sie auch oder ergreifen sogar die Flucht. Die Wahrheit dieses Satzes beweisen jetzt auch die drei "Leipziger Helden", die ihren syrischen Landsmann und Terrorverdächtigen Jaber al-Bakr überwältigt, gefesselt und den Polizisten übergeben haben. Vielleicht sollte ich statt "Polizisten" lieber "Hopliten" sagen, denn sie waren so schwer bewaffnet, dass sie den Flüchtenden selbst nicht verfolgen und festnehmen konnten. Jetzt aber fürchten die "Helden" die Rache des sogenannten Islamischen Staates und fürchten um ihre Frauen und Kinder, die noch in Syrien weilen. Trotzdem bekämpfen sie den viel gefährlicheren Feind nicht mit Zähnen und Klauen, sondern tauchten in realistischer Einschätzung ihrer Möglichkeiten ab, so dass niemand weiß, wo sie überhaupt sind. Ein Held muss also nicht nur mutig, tapfer, unbeugsam sein, sondern auch schlau, raffiniert und abgekocht.
14.11.2016  Donaldus Trump primum post designationem colloquium televisificum cum diurnariis habuit. Illic se suum cursum tenturum et praesidem factum ad tres miliones homines, qui illegaliter immigravissent, quique delictores, latrones, drogopolae essent, sepositurum aut inclusurum esse affirmavit. Praeterea se murum ad Mexicum versus, quem in certamine electorio promisisset, nisi quibusdam locis saeptum metallicum satis esset, aedificaturum esse denuo edocuit. Etiamsi his responsis contumacitatem suorum consiliorum leviter demitiget, tamen, qui eum post conventum cum Baraco Obama in contrarium se vertisse speraverat, a spe destitutus est. lc201611Donald Trump hat nach seiner Ernennung sein erstes Fernseh-Interview gegeben. Dabei bestättigte er, dass er Kurs halten und als Präsident bis zu drei Millionen Menschen, die illegal eingewandert seien und, soweit sie Verbrecher, Bandenmitglieder und Drogendealer seien, abschieben oder einsperren werde. Außerdem ließ er erneut wissen, dass er die Mauer zu Mexiko hin, die er im Wahlkampf zugesichert hatte, bauen werde, es sei denn an einigen Stellen genüge ein Drahtzaun. Auch wenn er mit diesen Antworten die unnachgiebige Härte seiner Pläne geringfügig abmilderte, muss sich, wer gehofft hatte, er habe nach der Begegnung mit Barack Obama eine grundsätzliche Wendung vollzogen, enttäuscht fühlen. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
17.11.2016  Baracus Obama Europaeis valedicit. Athenas primam itineris Europaei stationem elegerat. Cur Athenas? Officialiter dicebatur, ut Graecos aere alieno obrutos erigeret, et, ut debita Graeciae resecarentur, postulavit. Sed non erit mirandum, nisi etiam aliis causis commovebatur. Fortasse, ut, quae adhuc reliquisset, excusaret? Fortasse, ut Graecos exhortaretur, ne suas rationes politicas exemplo Bulgariae et Moldaviae utentes in orientales regiones dirigerent? Ut ad res veniam: Athenas Obama die Martis adiit. Graecis, quod in summa oeconomiae necessitudine perfugis misericordiam et benevolentiam praestitissent, gratias egit. Altero die in Atheniensi theatro melodramatico orationem fundamentalem de democratia, quae in hac civitate in lucem edita erat, habuit vel eius laudes cecinit. Quod valores essentiales democratiae, aequitatem, libertatem, separationem potestatum, iura humana confirmaret, non modo Graeciae erat laudi, sed etiam ad homines in Europa degentes spectabat, qui sibi a grapheocratibus Europaeis magis magisque relicti et praeteriti esse videntur et nationalem independentiam amplectuntur, et spectabat ad Americanos novo praeside incertis temporibus obeuntes. Vespere Berolinum adveniens cum cancellaria Merkel concenavit. Die Iovis colloquia politica habebuntur, die Veneris etiam Franciscus Hollande, Marius Rajoy, Matthaeus Renzi, Theresa May Berolini deversabuntur. lc201611Barack Obama verabschiedet sich von den Europäern. Als erste Station seiner Europareise hatte er Athen gewählt. Warum Athen? Offiziell hieß es, um die unter der Schuldenlast leidenden Griechen aufzurichten. Und in der Tat forderte er einen Schuldenschnitt für Griechenland. Aber es dürfte nicht verwundern, wenn er noch andere Gründe hatte. Vielleicht um sein bisheriges Versäumnis nachzuholen? Vielleicht um die Griechen zu ermuntern, ihre Politik nicht nach dem Beispiel von Bulgarien und Moldawien in östliche Richtung umzulenken. Um zur Sache zu kommen: Nach Athen kam Obama am Dienstag. Er dankte den Griechen, dass sie trotz ihrer äußersten wirtschaftlichen Notlage den Flüchtlingen mit Mitgefühl und Wohlwollen begegnet seien. Am nächsten Tag hielt er in der Oper von Athen eine Grundsatzrede über die Demokratie, die in dieser Stadt das Licht der Welt erblickt hatte, vielmehr sang er ihr Loblied. Dass er er sich der wesentlichen Werte der Demokratie versicherte, der Gleichheit, Freiheit, Gewaltenteilung, Menschenrechte, diente nicht nur dem Lob Griechenlands, sondern zielte auch auf die Menschen in Europa, die sich immer mehr von den europäischen Bürokraten allein gelassen und übergangen fühlen und mit nationaler Unabhängigkeit liebäugeln, zielte aber auch auf die Amerikaner, die unter dem neuen Präsidenten einer ungewissen Zukunft entgegen gehen. Am Abend kam er in Berlin an und speiste zusammen mit Kanzlerin Merkel. Am Donnerstag wird es politische Gespräche geben. Am Freitag werden sich auch Francois Hollande, Mario Rajoy, Matteo Renzi und Theresa May einfinden. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
20.11.2016  Huius anni conventus climaticus Marochii exhibitus exitum opinione feliciorem habuit. Delegati, id, quod voluerant, ut per minutias constituerent, quomodo Parisiaca decreta (ex mense Decembri anni 2015) per annos insequentes ad effectum perduci possent, quoad acuratissime fieri potuit, assecuti sunt. Necessitatem aut voluntatem conveniendi is subministravit, qui illud Heracliteum "absens praesens" verificans omnem rem obumbravit: Donaldus Trump, qui, ut se ad certamen electorium expediret, se Parisiaca decreta renuntiaturum esse minatus erat, quod calefactio globalis locum nisi a Sinensibus fictum non haberet. Eius contrarietas delegatos concordavit, ut plerique in eis, quae ex conventu effecta essent, acquiescerent, neque Sinenses, qui alias consimiliter atque Americani agere soleant, se excuterent, sed in sententiis perstarent. lc201611Die diesjährige Klimakonferenz endete in Marrakesch erfolgreicher als erwartet. Die Delegierten haben ihr Ziel, detailliert festzulegen, wie die Pariser Beschlüsse (vom Dez. 2015) in den folgenden Jahren umgesetzt werden könnten, so genau wie eben möglich, erreicht. Die Notwendigeit, oder wenigstens den Willen zur Einigung lieferte der Mann, der entsprechend jenem bekannten "abwesend anwesend" des Heraklit das ganze Ereignis überschattete: Donald Trump, der, um sich für den Wahlkampf stark zu machen, gedroht hatte, die Pariser Beschlüsse aufzukündigen, weil es die Erderwärmung nur als Erfindung der Chinesen gebe. Seine Gegnerschaft einte die Delegierten, so dass die meisten mit den Ergebnissen der Konferenz zufrieden waren, und sogar die Chinesen, die sich sonst in ihren Entscheidungen sehr eng an die Amerikaner halten, nicht absprangen, sondern ihrer Entscheidung treu blieben.
23.11.2016  Fundatio, cui nomen est Friderici Ebert, quaeque propius cum Sociali Democratica factione consentit, percontationem repraesentativam fecit, quid Germani de religione Mohametana cogitarent. Summa summarum XL centesimae civium Germaniam islamica immigratione labefactari putant. XXVIII centesimae dicunt ei, qui in Germania offensionibus supersedere velit, sententiam libere dicere non iam licere. Totidem factiones gubernatrices populo verba dare sibi persuaserunt. Sed tantum XX centesimae Germanos tot perfugas accipiendo perperam egisse existimant. Qui eventum percontationis enarrant, societatem in duas partes esse diductas comprehendunt: unam et maiorem eorum, qui culturalem simplicitatem, tolerantiam, aequivalentiam amplecterentur, alteram et minorem eorum, qui separationem, nationalem repetitionem, inaequivalentiam exsequerentur. - Sed congruit ista interpretatio cum veritati? Experire tute ipse et consulta, in utra parte tu numerari velis! Celeriter intelleges te neutrius participem esse et istam bipartitionem simpliciorem esse, quam ut tuam personam, nedum multiplicem diversitatem opinionum et sententiarum in Germania complecti possit, et, nisi scire nefas, quaeres, quidnam tota res sibi velit. lc201611Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Siftung hat eine repräsentative Umfrage dazu durchgeführt, was die Deutschen über den Islam denken. Das Ergebnis von all dem: 40 % der Bürger glauben, dass Deutschland durch den Islam unterwandert wird. 28 % behaupten, dass man, wenn man Ärger vermeiden wolle, in Deutschland nicht mehr frei seine Meinung äußern dürfe. Ebenso viele sind überzeugt, dass die Regierungsparteien die Bevölkerung hinters Licht führen. Aber nur 20 % glauben, die Deutschen hätten mit der Aufnahme so vieler Flüchtlinge einen Fehler gemacht. Die Interpreten dieser Umfrage fassen ihr Ergebnis so zusammen: Die Gesellschaft zerfalle in zwei Gruppen: eine größere, die für Weltoffenheit, Toleranz und Gleichwertigkeit stehe, und eine kleinere, die für Abschottung, nationale Rückbesinnung und Ungleichwertigkeit eintrete. - Aber stimmt diese Interpretation mit der Wirklichkeit überein? Probieren Sie es selbst und überlegen Sie, zu welcher Gruppe Sie gern gehören möchten! Sie werden schnell merken, dass Sie keiner von beiden zugehören und diese Zweiteilung zu einfach ist, als dass sie Ihre Persönlichkeit, geschweige denn die große Vielfalt der Meinungen und Standpunkte in Deutschland umfassen könne, und sie werden sich, wenn man das wissen darf, fragen, was das Ganze eigentlich soll.
26.11.2016  In Israelia ex compluribus diebus ferventia incendia saeviunt. Ignes et fumus amarus ventis animosis excitati urbibus appropinquant atque urbanos fugam capessere cogunt. Ex ipsa Hepha LXXV milia hominum (i.e. quartus quisque) aufugisse dicuntur. Qua de causa incendia orta sint, adhuc non satis notum est. Forsitan incendiarii ignes conflaverint. Gilad Erdan, administer, qui securitatem publicam curat, plus dimidio incendiorum consulto et politico instinctu exsuscitatum esse suspicatur. Interea duodecim suspecti prehensi sunt. Beniaminus Netanyahu, administer primarius, de terroristicis insidiis loquitur. Palaestinenses et vulgo laudantur, quod omnibus offensis posthabitis una cum Israeliticis siphonariis et centonariis efficaciter ignes restinguere conantur, et ipsi auctores incendiorum esse arguuntur, et vituperantur, quod, nisi alias, in retiaculis saltem socialibus magna malevolentia exprimitur et incendia gehennalia et poenalia esse accipiuntur. Interea multae extrariae civitates (veluti Croatia, Graecia, Turcia, Italia, Cyprus, Russia, Iordania, Aegyptus) ad exstinguendum aeroplana aliaque adiumenta aut obtulerunt aut miserunt. lc201611In Israel wüten seit einigen Tagen heftige Brände. Feuer und beißender Rauch nähern sich von heftigen Winden getrieben den Städten und treiben die Bewohner zur Flucht. Allein aus Haifa sollen 75'000 Menschen (d.h. jeder vierte) geflohen sein. Die Ursache der Brände steht noch nicht fest. Vielleicht haben Brandstifter das Feuer gelegt. Gilad Erdan, der Minister für öffentliche Sicherheit, mutmaßt, dass mehr als die Hälfte der Brände absichtlich und aus politischen Motiven entfacht wurde. Inzwischen wurden zwölf Verdächtige festgenommen. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu spricht von terroristischen Anschlägen. Die Palästinenser werden sowohl öffentlich gelobt, weil sie alle Feindseligkeiten beiseite lassen und zusammen mit den israelischen Feuerwehren das Feuer wirkungsvoll zu löschen versuchen, als auch beschuldigt, selbst die Brandstifter zu sein, als auch kritisiert, weil zumindest in den sozialen Netzwerken viel Häme zum Ausdruck kommt und die Brände als Strafe der Hölle gedeutet werden. Mittlerweile haben viele ausländische Staaten (wie z.B. Kroatien, Griechenland, die Türkei, Italien, Zypern, Russland, Jordanien, Ägypten) Löschflugzeug und andere Hilfsmittel entweder angeboten oder geschickt.
27.11.2016  Fidelis Castro, pristinus Cubae praeses, qui republica eversa et praeside Batista anno MCMLIX deiecto per undequinquaginta annos fortunas Cubae direxerat, nocte diebus Veneris et Saturni interposita XC annos natus mortuus est. Potestatem gubernatoriam fratri Radulpho, qui heri etiam eius mortem renuntiavit, iam anno MMVIII detulerat. Fidelis Castro Cubam rem publicam communisticam transformaverat, et, ut eius fautores dicunt, "populo tradiderat". Diversi laudatores exsistunt: Eius inimici illud dictum, ne quid de mortuis dicatur, nisi bene, minime partem sui faciunt, atque eum, sicut Donaldus Trump, dictatorem ferocem appellant. Multi quoque Cubani in Florida exulantes heri publice exsultantes sibi invicem de eius morte gratulabantur. Sunt qui, sicut Vladimirus Putin, eum quasi socium ac comitem aestimantes eximium moderatorem politicum dignentur, qui iure symbolum sui saeculi sit factus. Qui hominem spectant, eum aliquando "Nostra patria est humanitas" dixisse commemorant. Qui realistice iudicant: "Ut mediocriter successisset, res certe ad educationem et sanitatem publicam spectantes in melius mutavit." Multi, qui eum amplexi sunt et amant, heri in Cuba ipsa in luctu et squalore fuerunt. lc201611Fidel Castro, der frühere kubanische Präsident, der nach einer Revolution und der Absetzung des Präsidenten Batista im Jahr 1959 über 59 Jahre die Geschicke Cubas lenkte, ist in der Nacht von Freitag auf Samstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Die Regierungsgewalt hatte er schon 2008 seinem Bruder Raoul übertragen, der gestern auch seinen Tod bekannt gab. Fidel Castro hatte Cuba zu einem kommunistischen Staat umgeformt und, wie seine Anhänger sagen, "dem Volk übergeben". Unterschiedlich Lobredner treten auf: Seine Feinde machen sich jenes Wort, dass man über Tote nur gut spricht, nicht zu eigen und nennen ihn, wie Donald Trump, einen brutalen Diktator. Auch viele Exilkubaner haben gestern in Florida öffentlich gefeiert und sich zu seinem Tod gegenseitig beglückwünscht. Manche schätzen ihn, wie Wladimir Putin gleichsam als Verbündeten und Weggefährten und würdigen ihn als herausragenden Staatsmann, der zu Recht zum Symbol seines Jahrhunderts geworden sei. Wer ihn als Mensch sieht, erinnert daran, dass er einmal sagte: "Unsere Heimat ist die Menschlichkeit." Wer realistisch urteilt: "Angenommen, er hätte nur geringen Erfolg gehabt, so hat er doch zumindest das öffentliche Bildungs- und Gesundheitswesen verbessert." Viele, die ihn ins Herz geschlossen haben und lieben, waren gestern in Cuba selbst tief betroffen und voller Trauer.
29.11.2016  Nongentena milia hominum vel familiarum vel scocietatum et tabernarum mercatoriarum, qui muniis societatis Telekom utuntur, ex vespero diei Dominici usque ad multum diei Iunonis neque telephonium, neque interrete, neque televisio, neque alia munera, quibus Telekom providet, in expedito habebant. Technici defectionem primum animo concipere non poterant, deinceps eius causam e domesticis nodis mediationis nasci dispexerunt, postremo eis successit, ut damnum renovatis partibus programmationis amoverent. Sed cur iste defectus accidisset, adhuc non satis reppererunt, nisi forte effractarii eo consilio, ut programma perniciosum intergererent, in systemata invaserunt et, quamvis ab hoc conatu repellerentur, tamen omnia certae cuiusdam fabricationis mediatoria per haec destruxerunt. lc201611900.000 Menschen, Familien, Firmen und Geschäften, die Kunden der Telekom sind, hatten seit Sonntag Abend bis weit in den Montag hinein weder Telefon noch Internet noch Fernsehen, noch sonst Dienste, die die Telekom anbietet, verfügbar. Die Techniker konnten sich anfangs kein Bild von der Fehlfunktion machen, fanden dann aber heraus, dass ihre Ursache bei den privaten Routern lag; schließlich gelang es ihnen, den Ausfall durch ein Software-Update zu beheben. Warum es aber zu diesem Ausfall kam, konnten sie noch nicht hinreichend klären, es sei denn, dass Hacker in der Absicht, eine Schadsoftware aufzuspielen, in die Systeme eingedrungen sind und, obwohl sie bei diesem Versuch scheiterten, dennoch alle Router eines bestimmten Fabrikates lahm legten.
15.12.2016  Horatius Seehofer, qui Bavaricae Christianae Sociali Unioni praesidet, clarius quam umquam ante in clauso immigrantium perfugarum numero perseverat. Prohibendum esse, ne plus quam ducena milia perfugarum unoquoque anno in Germaniam venirent. Suffragatores posse confidere se id postulatum etiam cancellaria invita patraturum esse. Numero clauso non constituto suas partes coalitionem non inituras et oppositionem societati regendi praelaturas esse. Etiam in alia re Seehofer contrarie censet atque cancellaria: Dissuadet enim, ut duplex civitas cuiquam concedatur nisi in causis extraordinariis, atque se in hac re cum maiore parte factionis sororiae concordare non ignorat. lc201612Horst Seehofer, der Vorsitzende der bayerischen CSU besteht deutlicher als je zuvor auf einer Obergrenze für einreisende Flüchtlinge. Man müsse verhindern, dass mehr als 200.000 Flüchtlinge jedes Jahr nach Deutschland kämen. Die Wähler könnten darauf vertrauen, dass er diese Forderung auch gegen den Willen der Kanzlerin durchsetzen werde. Ohne Obergrenze würde seine Partei keine Koalition eingehen und die Opposition der Regierungsbeteiligung vorziehen. Auch in einer anderen Sache vertritt Seehofer eine zur Kanzlerin entgegengesetzte Meinung: Er ist dafür, eine doppelte Staatsbürgerschaft nur in Ausnahmefällen zuzulassen, und weiß sich in diesem Punkt mit der Mehrheit der Schwesterpartei einig.
27.12.2016  Septem iuvenes nocte festorum pridiana Berolini in statione hamaxostichi subterranei vestimenta viri cuisdam tecto carentis, qui in subsellio somno se dederat, incendebant. Vir soporatus, nisi alii fidenter sucurrentes ignem restinxissent, facile perire potuit. Itaque prosecutores crimen homicidii in perpetratoribus, si quidem erunt prehensi, constituent. Et ut investigentur et prehendantur, facile fieri potest, nam custodes photographemata cinematomachinis exploratoriis depicta, quae facies maleficorum manufestant, in promptu habent, et a populo indicia petunt. Horribilia horribiliora videntur memoria repetenti iam nuperrime lascivum quendam iuvenem virgini cuivis uni in statione subterranea Berolinensi data opera calcem a tergo impigisse, ut scalis devolveretur et bracchium frangeret; horrabiliora et legenti primo die festo puellam duodecim annorum Berolini a vitrico tantis verberibus decisam esse, ut a custodibus publicis servata in nosocomium deferretur. lc201612Sieben junge Männer wollten in der Heiligen Nacht in einer U-Bahn-Station in Berlin die Kleider eines Obdachlosen anzünden, der sich auf einer Bank schlafen gelegt hatte. Der schlafende Mann hätte leicht umkommen können, wenn nicht andere beherzt zu Hilfe geeilt wären und das Feuer gelöscht hätten. Deshalb werden die Ermittler die Täter auf Mord verklagen, wenn sie denn gefasst werden. Dass sie gefasst werden, ist in der Tat leicht möglich, weil die Polizei über Photos aus Überwachungskameras verfügt, die das Gesicht der Übeltäter genau zeigen, und die Bevölkerung um Hinweise gebeten hat. Das Schreckliche erscheint noch schrecklicher, wenn man sich erinnert, dass gerade erst ein mutwilliger junger Mann der erst besten jungen Frau in einer Berliner U-Bahn-Station absichtlich in den Rücken trat, so dass sie die Treppe hinabstürzte und sich den Arm brach. Noch schrecklicher, auch wenn man liest, dass ein 12-jähriges Mädchen am ersten Feiertag von seinem Stiefvater in Berlin so verprügelt wurde, dass es von der Polizei gerettet und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
01.01.2017  Annus bismillesimus decimus sextus (MMXVI) in ipso exitu multis hominibus, qui aut iam per sex annos pestifero bello et summa egestate pressi in Syria degunt aut patriam relinquentes profugi iniquis condicionibus in alienis terris versantur, ad novam spem excitavit: Ignistitium ex Iovis die Russis et Turcis auctoribus constitutum maximam partem servatur. Syrum quendam unumquodque punctum temporis, quo ictus non darentur, quo pyroboli non caderent, esse donum Dei dicentem audivi. Die Sancti Silvestris, ultimo decedentis anni die Consilium Securitatis Unitarum Nationum una voce decretum comprobavit, quod Russi et Turcae conceperant et Consilio ad suffragandum proposuerant. Sit bonum, faustum, felix fortunatumque! Id autem punctum spei ne perenne fiat, mature ictus terroristicus nuntiatur, qui in ipso limine incipientis anni Constantinopoli in tabernam nocturnam perpetratus undequadraginta homines perdidit et nos spem longam spatio breviore resecandam esse docet. Nisi annus novus praeterito asperior, nisi invidiosior fiet, sat est! lc201701Das Jahr 2016 hat genau mit seinem letzten Tag bei vielen Menschen, die entweder schon sechs Jahre unter der Last eines verderblichen Krieges und schlimmster Entbehrungen in Syrien ausharren oder ihre Heimat verlassen haben und als Flüchtlinge unter ungünstigen Bedingungen im Ausland leben, neue Hoffnung aufkeimen lassen: Die Feuerpause, die unter der Ägide Russlands und der Türkei in Kraft gesetzt wurde, hält größtenteils. Ich habe einen Syrer sagen hören, jede Minute, in der keine Schüsse, keine Bomben fielen, sei ein Geschenk Gottes. An Silvester, dem letzten Tag des scheidenden Jahres hat der Sicherheitsrat der UN die Resolution, die die Russen und Türken konzipiert und zur Abstimmung vorgelegt hatten, einstimmig gebilligt. Dem sei Gottes Segen beschieden! Damit aber diese Minute der Hoffnung sich nicht verfestige, wird rechtzeitig ein Terroranschlag gemeldet, der unmittelbar auf der Schwelle zum neuen Jahr gegen einen Nachtclub in Istanbul ausgeübt wurde und 39 Menschen das Leben kostete, und uns lehrt, dass wir unsere weitreichende Hoffnung auf eine kürzere Zeitspanne zurücknehmen müssen. Wenn das neue Jahr nicht schlimmer, nicht hasserfüllter wird als das vergangene, ist das schon gut.
03.01.2017  "Nafri" est novus terminus technicus, quem his diebus media circumeuntem equidem usque ad hunc diem non audivi, neque scio, an non multi alii. Nec mirum, nam adhuc isto vocabulo artificiali nemo utebatur nisi custodes publici, qui intrinsecus muneris causa inter se confabulabantur. Nunc autem iste terminus e bucali biocolytico se emancipans temere forinsecus effugit et in tinnito, quod astynomia Coloniensis pipiaverat, publice legebatur. Qui ergo sunt isti "Nafri"? Vicipaedia eos "N-Afros" i.e. "Boreales Africanos" esse explicat, Latine ergo "B-Afros" vel "S-Afros". Quod astynomorum non geographice, sed criminologice agitantium circumspectus arte est circumscriptus, non omnes ex Africa Boreali natos hoc nomine significant, neque omnes, qui ex Africa in Rhenaniam Septentrionalem-Vestfaliam immigraverunt, sed eos tantum, qui ibi ex primo die incipientis anni bismillesimo decimo quinto a se suspectentur. Satis explicavi. Nunc mihi, quod habet momentum, quaerendum est, num mihi prorsus hanc saturunculam scribere liceat. Nequeo enim negare has litteras compendiarias, quae tam incoinquinatum aspectum habeant, totam gentem discriminare. Sunt demum politici quidam, qui latius circumspectent atque id ipsum sibi persuasum esse dicant. Quorum opinionis equidem minus politicorum elegantiae quam libertatis artificum sitiens non sum particeps, tu autem videas ipse, quid tibi videatur! lc201701"Nafri" ist ein neuer Terminus technicus, der zur Zeit in den Medien herumgeistert, den ich aber bis zum heutigen Tag noch nicht gehört hatte, schwerlich viele andere. Kein Wunder, denn dieses Kunstwort gebrauchten nur Polizisten im innerdienstlichen Kommunikationsaustausch. Jetzt aber hat sich dieser Terminus von seinem polizeilichen Maulkorb befreit, ist leichtfertig in die Öffentlichkeit entfleucht und konnte in einem Tweet der Kölner Polizei von allen gelesen werden. Wer sind also diese "Nafris"? Wikipedia erklärt, es seien "N-Afris" d.h. "Nord-Afrikaner". Weil Polizisten nicht geographisch, sondern kriminologisch denken, und daher einen eng begrenzten Blickwinkel haben, bezeichnen sie damit nicht alle, die in Noraafrika geboren sind, nicht alle, die aus Afrika nach Nordrhein-Westfalen eingewandert sind, sondern nur die, die sie seit dem Neujahrstag 2015 argwöhnisch beäugen. Genug erklärt! Jetzt komme ich zu der entscheidenden Frage, ob ich diese kleine Satire überhaupt schreiben darf. Ich kann nämlich nicht ausschließen, dass diese so unbedarft aussehende Abkürzung ein ganzes Volk diskriminiert. Es gibt schließlich bestimmte Politiker mit größerem Weitblick, die genau davon überzeugt zu sein behaupten. Deren Ansicht teile ich, weil ich weniger nach political correctness als nach künstlerischer Freiheit dürste, nicht, du aber mögest selbst zusehen, was dir richig erscheint!
07.01.2017  Liberalis et Democratica Germaniae Factio (FDP), quae de salute, non de cancellariatu certat, hesterno die Trium Orientalium Magorum Stutgardiae traditionale concilium partiale exhibuit. Christiani Lindner praepositi erat animos deputatorum et asseclarum componere ad comitia trium regionalium conventuum et conventus foederalis hoc anno transigenda. Percenset magnam coalitionem, quae suam dicionem amiserit, invehitur in prasinos, dextroversus se delimitat. Nonnullas ambitiosas format sententias velut: "Si mundus delirat, vestrum est rationabilem factionem eligere!" Vel "Germania liberalem factionem non habet, nisi nostram factionem!" Tum symbolum suae liberalis factionis profitetur: Societatis sedes sit singula et individua persona, quam res publica ita in libertatem vindicet, ut suas facultates explicet et vitam, cuius rationem a se ipsa repetat, degere possit. Iactationem habet in conventu sodalium. Num habebit etiam in populo electorum? Quattuor huius anni comitia huic quaestioni respondebunt. lc201701Die Freie Demokratische Partei Deutschlands (FDP), die ums Überleben, nicht um das Kanzleramt kämpft, hat am gestrigen Fest der Heiligen drei Könige in Stuttgart ihr traditionelles Parteitreffen abgehalten. Die Aufgabe des Vorsitzenden Christian Lindner war es, die Abgeordneten und Anhänger auf drei Landtagswahlen und die Bundestagswahl einzustimmen, die in diesem Jahr zu bewältigen sind. Er kritisiert die Große Koalition, die die Kontrolle verloren habe, attackiert die Linken und grenzt sich nach rechts hin ab. Er bildet einige wirkungsvolle Sätze wie "Wenn die Welt verrückt ist, müsst ihr eine vernünftige Partei wählen!" Oder: "Deutschland hat nur eine Partei der Freiheit, nämlich unsere!" Dann trägt er das Glaubenbekenntnis seiner Freiheitspartei vor: Mittelpunkt der Gesellschaft soll das einzelne Individuum sein, das der Staat so in Freiheit setzt, dass es seine Möglichkeiten entfalten und ein selbstverantwortetes Leben führen kann. Im Kreis seiner Parteifreunde findet er Beifall. Wird er ihn etwa auch beim Wahlvolk finden? Die vier Wahlen dieses Jahren werden diese Frage beantworten.
11.01.2017  Cum permulti candidati, quos Donaldus Trump in administrorum consilium invitat, nonnullos duces generales, multos chrematistas, plerosque millionarios, in disceptatione versantur, tum maxime controverse litigatur de eius genero Jared Kushner, de marito eius filiae Ivancae, quem praeses designatus summum cogitatorem in aedibus albis commodum reddidit. Qui, triginta sex annos natus, adhuc partes coactoris immobilium egit et rei politicae est rudis, nisi quod generum per angustias et ambages certaminis comitialis comitatus est. Qua ordinatione nepotismum sibi opproprio dari Trump facile perpetitur. Estne solacium, quod Kushner item atque eius fautor suum munus nulla stipe exercere in animo habet? Quod solacium minus consolatur eum, qui operatores quidem functionarios mercedem solere recipere considerat, neque tamen possessores societatis mercatoriae, qui non serviunt sed imperant. Nonne res publica isto modo in rem mercatoriam et familiarem degenerans amittitur? Nonne timendum est, ne summus negotiator praesidem se ferens, ubi omnes dulcedine beneficiorum sicut clientes pellexerit, munia senatus, magistratuum, legum nullo adversante in se trahat et solus imperet (cf. Tac.ann.1,2)? Baracus Obama, qui paucis horis ante orationem habens, qua munere se abdicaret, Americanos, ut democratiam defenderent, monuit, talia suspicari videtur. lc201701Sehr viele Kandidaten, die Donald Trump in sein Kabinett beruft, einige Generäle, viele Banker, die meisten Millionäre, stehen in der Kritik. Besonders kontrovers aber wird über seinen Schwiegersohn Jared Kushner gestritten, den Ehemann seiner Tochter Ivanka, den der gewählte Präsident gerade eben zum obersten Berater im Weißen Haus gemacht hat. Er ist 36 Jahre alt, ist bisher dem Beruf des Immobilienmaklers nachgegangen und hat keine politische Erfahrung abgesehen davon, dass er seinen Schwiegervater durch die engen und verschlungenen Wege des Wahlkampfes geführt hat. Dass sich Trump durch diese Besetzung dem Vorwurf des Nepotismus aussetzt, nimmt er auf die leichte Schulter. Ist es ein Trost, dass Kushner ebenso wie sein Gönner sein Amt ohne Bezahlung ausüben will? Dieser Trost tröstet den weniger, der sich bewusst macht, dass es gewöhnlich nur die angestellten Bediensteten sind, die Honorar beziehen, nicht aber die Besitzer eines Handelsunternehmens, die nicht dienen sondern bestimmen. Geht so nicht der öffentlich politische Betrieb, indem er zu einem Familien- und Handelsunternehmen entartet, verloren? Muss man nicht befürchten, dass der oberste Geschäftsführer, indem er den Präsidenten gibt, sobald er alle durch die Annehmichkeit seiner Wohltaten wie Kunden gewonnen hat, die Aufgaben des Senates, der Verwaltung, der Gesetze an sich zieht und allein herrscht (vgl. Tac.ann.1,2)? Barack Obama, der vor wenigen Stunden seine Abschiedsrede hielt, scheint, wenn er die Amerikaner auffordert, die Demokratie zu verteidigen, derartiges zu argwöhnen.
17.01.2017  Qui in Germania leges scribunt, sibi, quid verum, quid falsum sit, non ignorantibus cives idem ignorantes a falsis nuntiis defendendos esse arbitrantur. Quid autem sit verum, neque Pilatus olim sciebat neque abinde ad hos dies quisquam satis certe explicavit, nisi in libris doctis, Iupiter, et laboriosis, quos nemo legit, neque quisquam, etiamsi legit, intellegit. Vero autem et falso non perspecto etiam nuntius falsus a vero nuntio dignosci non potest. Legum conditores ergo in falso tramite incedunt! Si quis hic mihi me non de cotidiana et vulgari veritate dicere opponat, sed de vi vel de idea veritatis philosophari, mihi, credo, assentiendum est, sed assentiri non perpetior, eandem rem in cotidiana et vulgari vita faciliorem esse. Sit ita! Istam igitur caelestem Platonis ideam terreno illius Protagorae fuco permutans dicam: Quid verum et falsum sit, in uniuscuiusque intellectu est et, quae tibi vera videntur, tibi vera sunt, quae mihi, mihi. Inde et illud sequitur, ut, qui in Germania leges scribunt, persuadere debeant, non censere et intellectum civium usque eo excolendum et erudiendum esse, ut suo quisque intellectu verum a falso sua sponte ipse dignoscere valeat. - Num id ei persuaserim, qui mihi supra contradixit, num ei, quicumque ista legerit, nihil pensi habeo. Qui scrupulis vexatur, administrum iustitiae rogato! lc201701Die Gesetzgeber in Deutschland glauben genau zu wissen, was wahr, was falsch sei, und deswegen die Bürger, die dies nicht wissen, vor Falsch-Nachrichten schützen zu müssen. Was aber Wahrheit ist, wusste einst schon Pilatus nicht und hat seitdem bis heutzutage keiner hinreichend sicher erklärt, höchstens in gelehrten und, bei Gott, mühevollen Büchern, die keiner liest, und, wenn er sie liest, nicht versteht. Lässt sich aber nicht durchschauen, was wahr und was falsch ist, so lässt sich auch keine Falsch-Nachricht von einer zutreffenden Nachricht unterscheiden. Die Gesetzgeber sind also auf dem Holzweg! Wenn an dieser Stelle einer einwendet, dass ich nicht von der allgemeinen Alltagswahrheit rede, sondern über das Wesen und die Idee der Wahrheit philosophiere, muss ich ihm das wahrscheinlich zugeben. Aber ich weigere mich zuzugeben, dass dasselbe Unterfangen im allgemeinen Alltagsleben leichter sei. Sei es drum! Ich werde also diese himmliche Idee Platons gegen den irdischen Schein jenes Protagoras eintauschen und behaupte: Was wahr und was falsch ist liegt im Intellekt eines jedes einzelnen und, was dir wahr erscheint, ist für dich wahr, was mir, für mich. Daraus folgt aber auch, dass die Gesetzgeber in Deutschland überzeugen müssen, nicht zensieren und den Intellekt der Bürger so weit fördern und bilden sollten, dass jeder aufgrund eigener Einsicht von sich aus selbst das Wahre vom Falschen unterscheiden kann. - Ob ich damit den überzeugt habe, der mir vorhin widersprochen, oder wer immer sonst diese Zeilen gelesen hat, ist mir egal. Wer von Zweifeln geplagt wird, soll den Justizminister fragen!
19.01.2017  Ioachimus Gauck, praeses rei publicae Germaniae, in ultima, quam praeses habuit, oratione rationes quinque annorum iniens populo Germanico valedixit. Eius iudicium de statu rei publicae paululo cohibitius cecidit quam in muneris initio. Etiamsi etiam hodie sibi persuasisset, nullam umquam Germaniam meliorem et magis democraticam fuisse quam nostram, se tamen etiam pericula quaedam videre dixit, quae stabili democratiae Germaniae imminerent. Frontem discriminosam non extendi inter indigenas et advenas neque inter Christianos, Muslimos, Iudaeos, atheosve, sed inter assectatores et insectatores civitatis popularis. Populistis atque eorum simplificationibus repugnandum esse, nationalistis esse persuadendum nos et Europaeos et Germanos esse. Germani ne diffiderent suis animis viribusque neve fidem democratiae deponerent. Europaeae Unioni defensionem esse augendam, nam id dictum percelebratum, quo difficultates politicas armis solvi non posse diceretur, non esse verum, nisi id omnes tenerent. Quod praeses munere decedens necessariam gravitatem Natonis in lumine posuit, cum ad Germanos, tum ad praesidem his diebus in America munus ineuntem pertinuisse crediderim. lc201701Bundespräsident Joachim Gauck verabschiedete sich in seiner letzten Rede als Präsident mit einer Bilanz seiner fünf Amtsjahre von der deutschen Öffentlichkeit. Sein Urteil über den Zustand der Republik fiel ein wenig zurückhaltender aus als bei seinem Amtsantritt. Auch wenn er heute noch überzeugt sei, sagte er, dass kein Deutschland je besser und demokratischer gewesen sei als das unsrige, so sehe er doch auch Gefahren, die der Stabilität der deutschen Demokratie drohten. Die entscheidende Frontlinie verlaufe nicht zwischen Altbürgern und Zuwanderern und nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten, sondern zwischen den Freunden und Feinden der Demokratie. Den Populisten und ihren Vereinfachungen müsse man entgegentreten, die Nationalisten müsse man überzeugen, dass wir beides sind, Europäer und Deutsche. Die Deutschen sollten ihrem Mut und ihrer Stärke vertrauen und ihren Glauben an die Demokratie nicht aufgeben. Europa müsse seine Verteidigungsbereitschaft erhöhen, denn das häufig gehörte Wort, das besage, dass es für politische Probleme keine militärische Lösung gebe, sei nur wahr, wenn sich alle daran hielten. Dass der aus dem Amt scheidende Präsident die unverzichtbare Bedeutung der Nato betonte, richtete sich wohl an die Deutschen, aber mehr noch an den Präsidenten, der in Amerika sein Amt antritt.
27.01.2017  Nisi tibi nos in extremo mundi degere iam persuasum sit, satis est, ut illud horologium ultimorum minutorum spectes (Anglice: "The Doomsday Clock")! Nam nobiles scientistae atomici et circumiectales, ex quibus complutes praemio Nobeliano honorati sunt, symbolice hoc horologium administrant et in "Nuntiis Atomicorum Indigatorum" (The Bulletin of Atomic Scientists) divulgant, quo nobis monstretur, quot puncta temporis nos a media nocte absimus, id est metaphorice quam breviter mundus a suo fine absit. Quod tempusculum exitiale, quod adhuc trium minutorum erat, die Iovis semiminuto deminutum est, ut periculum, ne aeternum illum et novissimum diem videamus, non longius duobus et dimidiato minutis absit. Quibus causis gnomon minutoscopicus huius horologii est promotus? Praecipuae causae nominantur et "gliscens toto orbe terrarum nationalismus" et "ars politica" novi praesidis Americani, imprimis quae de usu armorum nuclearium et de mendaciis oecologiae narravit. Is autem non est unus, qui in periculum vocetur. lc201701Falls Du noch nicht überzeugt bist, dass wir in der Endzeit leben, so genügt es, auf jene Endzeit-Uhr zu schauen (englisch: "The Doomsday Clock")! Denn namhafte Atom- und Umweltwissenschaftler, von denen ziemlich viele den Nobelpreis erhalten haben, verwalten symbolisch und veröffentlichen in dem "Bulletin der Atomwissenschaftler" (The Bulletin of Atomic Scientists) diese Uhr, die zeigt, wie viele Minuten wir noch von Mitternacht entfernt sind, d.h. metaphorisch, wie kurz die Welt vor ihrem Ende steht. Diese kurze in die Katastrophe führende Zeitspanne, die bisher drei Minuten betrug, wurde am Donnerstag um eine halbe Minute verkürzt, so dass für uns das Risiko, jenen Jüngsten Tag zu erleben, nicht länger als zwei Minuten entfernt ist. Aus welchen Gründen rückte der Minutenzeiger dieser Uhr vor? Als Hauptgründe werden der auf der ganzen Welt zunehmende Nationalismus und das Politikverständnis des neuen amerikanischen Präsidenten genannt, insbesondere was er über den Umgang mit Atomwaffen und die Lügen der Ökologie von sich gegeben hat. Aber er ist es nicht allein, der zur Verantwortung gerufen wird.
04.02.2017  Praefecti rerum publicarum regiminumque terrarum Europaeae Unionis die Veneris deliberatum Valettam, in caput Melitae, convenerunt. Primo die agebatur de quaestionibus, quae ad perfugas pertinent, qui ex Libya per mare internum in Italiam subintroducuntur, nisi antea naufragantes fluctibus submergentur. Libya, quae ipsa instabilis est, sua manu neque campos perfugis recipiendis administrare, neque suas oras satis tueri potest. Itaque rogationi Libyae, ut ad haec adiuvaretur, satisfactum est. Decem puncta inter disceptatores convenerunt, quibus prohiberetur, ne denuo aliquot decem milia perfugarum hoc itinere in Europam advenirent. Omnia decem puncta facultates alienorum non proprias Europae vires corroborare intendunt, ut, sicut securitas itineris Balcanici periculo Turcarum commissa est, sic "itineris centralis maris mediterranei" ad Libyos deferatur. Num istae declarationes voluntatis pluris sint quam charta, in qua scriptae sint, mox apparebit. Praeterea, quo modo cum nova administratione Vashingtoniensi agendum sit, deliberabatur, atque de rebus, quae ad Brexitum attineant. lc201702Die Staats- und Regierungschefs der Länder in der Europäischen Union sind am Freitag zu Beratungen in der maltesischen Hauptstadt Valetta zusammengekommen. Am ersten Tag standen Fragen zu den Flüchtlingen auf der Tagesordnung, die aus Libyen über das Mittelmeer nach Italien geschleust werden, wenn sie nicht vorher kentern und ertrinken. Libyen, das selbst instabil ist, ist aus eigener Kraft nicht in der Lage, Flüchtlingslager zu verwalten und seine Küsten hinreichend zu sichern. Deshalb wurde einem Hilfeersuchen Libyens stattgegeben. Die Verhandlungsführer einigten sich auf zehn Punkte, die verhindern sollen, dass erneut zehntausende Flüchtlinge auf diesem Weg nach Europa gelangen. Alle zehn Punkte zielen darauf ab, fremde Kräfte zu stärken, nicht die eigenen Kräfte in Europa, so dass, wie die Verantwortung für die Sicherheit der Balkanroute den Türken übertragen ist, so die für die "zentrale Mittelmeerroute" auf die Libyer abgewälzt wird. Ob diese Absichtserklärungen mehr wert sind als das Papier, auf dem sie stehen, wird sich bald zeigen. Außerdem wurde darüber gesprochen, wie man mit der neuen Administration in Washington umgehen soll, und über Fragen, die mit dem Brexit zusammenhängen.
08.02.2017  Scisne tu, quot annos piscis habere possit? Equidem nescirem, nisi hodie natu maximum omnium vivorum ve semivivorum piscium sopitum esse novissem. Quot annos natus, quaeris, fuerit? Numerus annorum non satis constat, sed ad nonaginta quinque aestimatur. Verus erat ravistellus et "avus" (granddad) appellabatur. Si ultro, ubi et cur sopitus sit, quaeritas: Iam anno MCMXXXIII Franklin D. Roosevelt praeside ex Australia Sicagum venerat, qua in urbe tum expositio mundana exhibebatur, atque ibi vitam in piscina producens tredecim alios praesides vidit. Uvas mirum in modum amasse dicitur, sed ad postremum Donaldo Trump vix praeside facto nullam iam escam capere volebat. "Avus" certe inedia vitam finivisset, nisi eius anima labens in aeternitatem vindicata esset. Australicus consul generalis suo compatriotae centenario contiguo vale dicens: "Requiescas", inquit, "ave, in pace!" lc201702Weißt du, wie alt ein Fisch werden kann? Ich wüsste es nicht, wenn ich heute nicht erfahren hätte, dass der älteste aller lebenden oder schon halbtoten Fische eingeschläfert wurde. Wie alt er geworden ist, fragst du? Die Zahl der Jahre steht nicht genau fest, aber wird auf 95 geschätzt. Er war ein echter Graukopf und wurde auch "Großvater" (granddad) genannt. Wenn du weiter fragst, wo und warum er eingeschläfert wurde: Er war schon 1933, als Franklin D. Roosevelt Präsident war, aus Australien nach Chicago, wo damals die Weltausstellung stattfand, gekommen und hat dort während seines langen Lebens in einem Fischbecken dreizehn weitere Präsidenten erlebt. Ganz besonders gut sollen ihm Trauben geschmeckt haben, aber zuletzt, kaum dass Donald Trump Präsident geworden war, wollte er kein Futter mehr zu seich nehmen. "Großvater" wäre gewiss verhungert, wenn man seinem schwindenden Leben nicht den Weg in die Ewigkeit gebahnt hätte. Der australische Generalkonsul nahm von seinem fast 100-jährigen Landsmann Abschied mit den Worten: "Ruhe in Frieden, Großvater!"
16.02.2017  Administri defensionis civitatum Natonis participum Bruxellas convenerunt. Iacobus Mattis, Americanus a defensione secretarius primum eiusmodi conventui intererat. Verisimile est omnes Europaeos collegas suspensis animis exspectavisse, quomodo atram bilem, qua Donaldus Trump Natonem fuscaverat, abstergeret. Neque, credo, suum praefectum destituit. Nam civitates Foederatas sumptus, quos ipsae Natoni impendunt, deminuturas esse planum fecit, nisi ceteri socii stipes praestitutas exsolvent. Atque istam postulationem iure vix reprehendas. Nam quamquam quaeque consociata civitas, ut binas percentas proventus domestici in suam dispensationem defensoriam averteret, se foedere obstrinxit, quinqe tantum civitates (Foederatae civitates, Britannia, Estonia, Graecia, Polonia) hanc metam tenent; ceterae viginti duae plus minus 1.4 percentas in defensione collocant. Num Mattis reprehendendus est, quod dicit: "Americani non prolixius futurae securitati vestrarum prolium providere possunt, quam vos ipsi."? Tamen eum saepius dissocianter "vos“ et "vester" dixisse quam consocianter "nos" et "noster" mihi mirum et notabile videtur. lc201702Die Verteidigungsminister der Natostaaten trafen sich in Brüssel. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis nahm zum ersten Mal an einem solchen Treffen teil. Seine europäischen Kollegen dürften gespannt gewesen sein, wie er die schwarz Galle, mit der Donald Trump die Nato eingefärbt hatte, wegwischen würde. Doch ließ er seinen Chef nicht im Regen stehen. Denn er machte deutlich, dass die Vereinigten Staaten den Aufwand, den sie für die Nato betreiben, zurückfahren werden, wenn die anderen Bündnispartner nicht auch ihren vollen Beitrag leisteten. Und diese Forderung kann man wohl kaum zu Recht tadeln. Denn obwohl sich jeder teilnehmender Staat vertraglich verpflichtet hat, zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungshaushalt abzuzweigen, erreichen nur fünf Staaten (USA, UK, Estland, Griechenland, Polen) dieses Ziel; die anderen 22 investieren in die Verteidigung durchschnittlich 1,4%. Darf man Mattis dafür kritisieren, dass er sagte: "Die Amerikaner können nicht aufwendiger für eine sichere Zukunft eurer Kinder sorgen als ihr selbst."? Gleichwohl erscheint mir auffällig und bemerkenswert, dass er häufiger trennend "ihr“ und "euer" sagte als einend "wir“ und "unser".
21.02.2017  Septa est Hispanica exclavatura in Septentrionali Africa, simulque porta, per quam permulti Africani in Europam affluerent, nisi limes contra Marocum duplici saeptimento sex metrorum in altitudinem atque octo chiliometrorum in longitudinem, quod insuper ferro spinoso coronatur, munitus esset. Tamen decem milia iuvenum Africanorum desiderio Europae incensi hunc limitem insuperabilem esse non credere videntur, nam ibi occasionem transeundi exspectantes patienter permanent. Sunt etiam, qui suae indoli gymnasticae fidentes aut secenis armati neque iam patientiam adhibeant et suam fortunam temptent. Ita iam die Veneris circiter quingenti Africani in territorium Hispanicum pervenerant, hesterno die Lunae ad trecentos quinquaginta. In summa mille quadringenti Africani ibi, dum, ut asylum petant, in Hispanicam continentem traiciantur, opperiuntur. Fama est Marocanos moderatores fugientes adiuvare, ut cum Europaeis agentes meliora assequi possent. Estne novum negotiandi exemplar, ut perfugae magnanimiter missi tenui animo sed grandi faenore vix recipiantur? lc201702Ceuta ist eine spanische Exklave in Nordafrika und zugleich das Tor, durch das sehr viele Afrikaner nach Europa einströmen würden, wenn die Grenze zu Marokko nicht durch einen doppelten, 6 Meter hohen und 8 km langen Zaun, der überdies mit Stacheldraht überkrönt ist, befestigt wäre. Dennoch scheinen zehn tausend junge Afikaner von der Sehnsucht nach Europa getrieben diese Grenze nicht für unüberwindlich zu halten, denn sie harren dort in der Erwartung hinüberzugelangen geduldig aus. Aber einige bringen im Vertrauen auf ihre Sportlichkeit oder mit Schneidegerät bewaffnet keine Geduld mehr auf und nehmen ihr Glück in die eigene Hand. So waren schon am Freitag ungefähr 500 Afrikaner auf spanisches Gebiet gelangt, am gestrigen Montag bis zu 350. Insgesamt warten dort 1.400 Afrikaner darauf, dass sie, um Asyl zu beantragen, auf das spanische Festland übergesetzt werden. Es geht das Gerücht, dass die Marokaner die Flüchtlinge unterstützen, um mit den Europäern bessere Verhandlungsergebnisse erzielen zu können. Ist es ein neues Geschäftsmodell, dass Flüchtlinge großherzig geschickt, aber engherzig mit hohem Gewinn kaum zurückgenommen werden?
01.03.2017  Deniz Yucel, diurnarius epistularius Theodisci diarii, quod "Die Welt" (i.e. "Mundus") inscribitur, nomine Turca, cunabulis Germanus, charta identitatis et Germanus et Turca, genere aetatis degendae mundanus, in Turcia, quamquam nostra ex sententia nihil praeter, quod diurnarii est, exercuit, in incertum in custodiam perquisitivam datus est. At ex sententia Constantinopolitani iudicis comprehensorii (cui Cacar est nomen) praeconium terrorismi edixit et Turcicum regimen instabile facere voluit. In carcere eum iam alii centum quinquaginta diurnarii manent. Forsitan Turcicus praeses eum vel idoneum obsidem esse ducat, quo Germaniae moderatores in angustias adducat. Quod tandem factum constat? Yucel intimaverat de epistolis electronice ad Berat Albayrak, generum praesidis Erdogan et administrum ab energia, scriptis et rescriptis, quae furaciter subductae erant, atque de variis rebus in Turcia gestis in actis referri iusserat. Germanicae auctoritates nihil facere possunt nisi reclamitare et suam amaricationem de iuribus civicis in Turcia amissis exprimere, Erdogan autem sibi nihil reliqui faciendum esse aestimat, ut oppositione politica iam deperdita etiam speciem oppositionis deperdat. lc201703Deniz Yücel, Korrespondent der deutschen Tageszeitung "Die Welt", dem Namen nach ein Türke, dem Geburtsort nach ein Deutscher, dem Personalausweis nach sowohl Türke als Deutscher, seinem Beruf nach Weltenbürger, wurde in der Türkei, obwohl er nach unserer Auffassung nur seiner Journalistenpflicht nachkam, auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft genommen. Aber nach Auffassung des Haftrichters in Istanbul (er heißt Cacar) hat er für den Terrorismus geworben und die tükische Regierung schwächen wollen. Im Gefängnis warten schon 150 andere Journalisten auf ihn. Vielleicht hält ihn der türkische Präsident auch nur für eine geeignete Geisel, um deutsche Politiker unter Druck zu setzen. Welcher Tatbestand liegt eigentlich vor? Yücel hatte sich über die gehackte Email-Korrespondenz des Schwiegersohnes des Präsidenten und Energieministers Berat Albayrak geäußert und über verschiedene Ereignisse der Türkei in der Zeitung berichten lassen. Die deutschen Regierungsstellen können nur protestieren und nur ihre Enttäuschung über den Verlust der Bürgerrechte in der Türkei ausdrücken. Erdogan aber glaubt alles tun zu müssen, um nach der Entmachtung der Opposition auch noch den Schein einer Opposition zu ersticken.
04.03.2017  "Lardo captantur mures, horreorum rosores, Scoti, oblatores doliorum, vischio Scotico" secum fortasse cogitavit Theresa May, cum Glasguae quibusdam Scotis conservativis et repraesentantibus factionis Unisticae emolumenta Brexitus comprobare vellet. Nam improbi et impudentes Europaei pretium vischii, quod Scoti in Indiam exportant, portorio exacto centum quinquaginta centesimis augent, qua re multo minor copia vischii in India veneat, quam veniret, si Scotia Europaeae Unionis expers esset. Theresa May magnam iactationem in conventu habuit, et Nicola Sturgeon nunc angustietur, quid opponere possit. Nos, si nobis suadere liceat, commendamus Italicam pernam Palmensem aut Hispanicam Serranam, scriblitas Belgicas, bacula furnacea e Francia apportata, Germanicum panem rubidum, fuscam Zotter-socolatam Austriacam, sapidum caseum Hollandicum multaque alia, quae omnia perbene una cum vischio Scotico consumi possint, atque etiamnum immunia portorii. Et summoneat Scotos, nos Europaeos quoque a vischio non remotos vischio Scotico portorii immuni frui non perrecturos, nisi Scotia Unionis particeps erit. lc201703"Mit Speck fängt man Mäuse, die Nager der Scheunen, die Schotten, die Anbieter der Fässer, mit Scotch Whisky" dachte sich wohl Theresa May, als sie in Glasgow einigen konservativen Schotten und Mitgliedern der Unionistischen Partei die Vorteile des Brexit schmackhaft machen wollte. Denn die bösen und unverschämten Europäer verteuern den Whisky, den die Schotten nach Indien exportieren, durch Zollerhebung um 150%, weswegen in Indien viel weniger Whisky verkauft wird, als verkauft würde, wenn Schottland außerhalb der EU wäre. Theresa May bekam in der Versammlung großen Beifall. Und Nicola Sturgeon dürfte in Verlegenheit sein, was sie dagegensetzen kann. Wir empfehlen, falls wir dürfen, italienischen Parmaschinken oder spanischen Serrano, Gebäck aus Belgien, aus Frankreich gelieferte Baguettes, deutsches Schwarzbrot, dunkle österreichische Zotter-Schokolade, schmackhaften holländischen Käse und vieles mehr, was sehr gut zusammen mit Scotch Whisky verzehrt werden kann, und zwar jetzt noch zollfrei. Sie soll die Schotten auch daran erinnern, dass auch wir Europäer, dem Whisky nicht abgeneigt, Scotch Whisky nur dann weiterhin zollfrei genießen können, wenn Schottland in der EU bleibt.
11.03.2017  Civis quidam, cuius nomen non divulgatum est, quod Turcico administro primo, ut in urbe Oberhusiae orationem politicam haberet, permissum erat, querelam ad iudices constitutionales detulerat. Summum iudicium heri eius rogationem, quod de nihilo esset, repudiavit at definivit ab adventiciis politicis e primis Germaniae legibus nullum quidem ius in Germaniam proficiscendi ibique in politicis versandi repeti posse, licentia autem a regimine foederali expressim data nihil obstare. Cum totum igitur in eo sit, ut regimen prudenter decernat, civis autem nihil nisi suadere immediate efficere possit, suadeo primum, ne ius orandi repraesentantibus regiminis alieni detur, nisi, ut neutralitas servetur, repraesentantes oppositionis eodem iure utuntur. Tum, ut moderatoribus alienae terrae ius orandi negetur, si ibi status necessitatis indictus est, neque dilucida iurisdictio locum habet. Postremo suadeo, ut ius orandi recusetur, nisi negari potest verba esse futura, qualia non multum absint a delicto popularis sollicitationis. lc201703Ein Bürger, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, hatte, weil dem türkischen Außenminister erlaubt worden war, in Oberhausen eine politische Rede zu halten, eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Das oberste Gericht hat gestern seinen Antrag als unbegründet zurückgewiesen, stellte aber klar, dass ausländische Politiker aus deutschem Grundrecht zwar keinen Anspruch, nach Deutschland einreisen und sich dort politisch zu betätigen ableiten können, dass dem aber nichts entgegenstehe, wenn die Bundesregierung dies ausdrücklich erlaube. Da also alles davon abhängt, dass die Regierung klug entscheidet, der Bürger aber unmittelbar nichts bewirken kann, als zu raten, rate ich: erstens, dass das Rederecht Vertretern einer ausländischen Regierung aus Gründen der Neutralität nur erteilt wird, wenn auch Vertreter der Opposition dasselbe Recht nutzen. Weiterhin, dass den Regierungsmitgliedern eines fremden Landes das Rederecht verweigert wird, wenn dort der Notstand ausgerufen ist und keine eindeutige Rechtsprechung stattfindet. Zum Schluss rate ich dazu, das Rederecht zu verweigern, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass Äußerungen getätigt werden, die dem Straftatbestand der Volksverhetzung nahekommen.
18.03.2017  Angela Merkel et Donaldus Trump Vasingtoniae heri primum comminus convenerunt. Merkel, ut commercium in vicissitudine consistere demonstraret, venerat comitata ab exarchis nonullarum societatum industrialium, quae etiam in Foederatis Civitatibus producunt, loca operandi condunt, tirones excolunt. Themata, de quibus consulendum esset, in antecessum nota erant: de libera mercatura, cui Trump non favet, de militari cooperatione et de Natonis confoederatione, quam Trump obsoletam esse dixerat, de immigratione et adiuncta tromocratia, qua de re praeses cancellariam antea acriter reprehenderat. Trump antea (fortasse derisorie) dixerat se velle a cancellaria sciscere, quo modo cum Vladimiro Putin agendum et pax in Ucraina Orientali firmanda esset. Sermones comitibus et simplicibus verbis processerunt, neque tamen cordialiter. Semel etiam Trump, ne photographandi causa dextras iungeret, tacitus recusavit. Neque uterque utrique conciliatus est, nisi forte in eo, quod ad magnum momentum Natonis attineat. Praeses interdum aut astricto aut absenti animo esse videbatur, neque libenter exsequi, quod sui muneris esset. Me discipuli commonefecit, qui suum contemptum industrie, at sine effectu dissimulare contendit. lc201703Angela Merkel und Donald Trump trafen sich gestern in Washington zum ersten Mal persönlich. Merkel war, um zu demonstrieren, dass Handel auf Gegenseitigkeit beruht, in Begleitung der Chefs einiger Industrieunternehmen gekommen, die auch in den USA produzieren, Arbeitsstellen schaffen und Lehrlinge ausbilden. Die Beratungsthemen waren im voraus bekannt: Freihandel, den Trump nicht schätzt, militärische Kooperation und das Bündnis der Nato, das Trump als obsolet bezeichnet hatte, Einwanderung und der mit ihr verbundene Terrorismus, weswegen Trump die Kanzlerin vorher scharf kritisiert hatte. Trump hatte vorher (vielleicht ironisch) geäußert, er wolle von der Kanzlerin erfahren, wie man mit Wladimir Putin verhandeln müsse und wie ein sicherer Frieden in der Ostukraine bewirkt werden könne. Die Gespräche verliefen freundlich und offen, aber nicht herzlich. Einmal verweigerte Trump sogar wortlos einen zum Photographieren gewünschten Handschlag. Sie kamen sich nicht näher außer vielleicht darin, was die große Bedeutung der Nato betrifft. Der Präsident schien bisweilen angespannt oder abwesend zu sein, und sich seiner Pflicht nicht gern zu entledigen. Er erinnerte mich an einen Schüler, der sich eifrig aber vergeblich bemüht, sein Desinteresse zu verbergen.
29.03.2017  Una septimana post, quam animo intentum erat, atque uno die ante, quam Britannica administra prima discidium Bruxellis irrogaverit, Scoticum parlamentum heri deliberabat, num a parlamento et regimine Londiniensi permissio peteretur, ut Scotis, ante Brexitum confectum alterum plebiscitum de independentia Scotiae exhibere liceret. Qua re Scotis electionem futuram esse, utrum una cum Britannis ex Unione exire, an sui iuris facti in communi mercatura remanere mallent. Undeseptuaginta parlamentarii rogationem comprobaverunt, undesexaginta dissuaserunt, ut administra prima Nicola Sturgeon metam primum feliciter circumvecta sit. Antiquis Romanis meta septiens circumvehenda erat, ut victoria reportata esset, quotiens in hoc certamine, nondum notum est. Quam ne Scotica auriga autumno insequentis anni iterum fervidis rotis circumveheretur, aemula auriga, Theresa May, prohibere se offirmavit. Quae se alterum Scotorum plebiscitum nisi post Brexitum confectum non comprobaturam esse dixit. lc201703Eine Woche, nachdem es beabsichtigt war, und einen Tag, bevor die britische Premierministerin den Scheidungsantrag in Brüssel einreicht, beriet das schottische Parlament, ob es bei Parlament und Regierung in London um die Erlaubnis nachsuchen solle, noch vor Abschluss des Brexits ein zweites Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands durchzuführen. Dadurch würde Schottland die Wahl haben, ob es zusammen mit den Briten aus der Union ausscheiden oder lieber selbständig werden und im gemeinsamen Markt verbleiben wolle. 69 Abgeordnete stimmten dafür, 59 dagegen, so dass die Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon die erste Kurve mit Erfolg genommen hat. Die alten Römer mussten, um den Sieg zu erringen, sieben Runden drehen, wie viele es in diesem Rennen sind, ist noch nicht bekannt. Zu verhindern, dass die schottische Frau am Steuer im Herbst des nächsten Jahres zum zweiten Mal mit heißen Rädern ihre Runde dreht, ist ihre britische Konkurrentin Theresa May fest entschlossen. Sie ließ wissen, dass sie einem zweiten Referendum höchstens nach dem Brexit zustimmen kann.
[35] Catechista olim me puerum scelere capitali mortem commereri posse docuit. Nunc Franciscus papa contraria dicit. Cur fidei Christianae adhaeream, nisi congruens est? spr2018Mein Religionslehrer lehrte mich einst als Kind, dass das Recht auf Leben durch ein schweres Verbrechen verwirkt werden könne. Papst Franziskus sagt jetzt das Gegenteil. Warum soll ich an der christlichen Lehre festhalten, wenn sie in sich nicht konsistent ist?
[62] Quam ad rem metas limitales determinamus, nisi easdem servare sumus parati? spr2018Wozu legen wir Grenzwerte fest, wenn wir nicht bereit sind, sie einzuhalten?
[71] Democratia, in qua nullae sunt vaccae nisi sollemnes, democratia non est. spr2018Eine Demokratie in der es nur heilige Kühe gibt, ist keine Demokratie.
[72] Praeses de novis in diem et terribilibus calamitatibus pipians Civitates Foederatas nulla nisi una calamitate laborare nescire videtur. spr2018Wenn der Präsident jeden Tag von neuen schrecklichen Desastern twittert, scheint er nicht zu wissen, dass die USA nur unter einem Desaster leiden.
[77] Ut essent in re publica nulli nisi millionarii, tamen essent divites et pauperes. spr2018Auch in einem Staat, in dem nur Millionäre lebten, gäbe es Reiche und Arme.
[105] Europa nisi democratica esse non potest. spr2019.08.01Europa kann nur demokratisch sein, oder es kann gar nicht sein (R. Müller, FAZ 31.07.19)
[108] Pueris vero nulla est alia morum doctrina nisi exemplum vel narratum vel visibile. spr2019.08.01Für Kinder vollends gibt's keine andere Sittenlehre als Beispiel, erzähltes oder sichtbares (Jean Paul)
[191] Multi et multa id temporis Leopolin intendunt: Primum ii Ucraini, quibus orientes et australes partes patriae propter Russicas bombardationes periculosiores sunt, ut Leopoli, in urbe prope Poloniam sita, maneant, donec bello peracto in ruinas suarum domorum reverti possint. Deinde ii, qui Leopolin veniunt, ut inde fugam in alias civitates occidentalis Europae protenus pergant. Postremo nunc etiam missilia circumvectoria a navigiis subaquaneis, quae in mari Euxino insidiantur, Leopolin volant. Ibi enim vetus quoddam ergasterium est situm, in quo vetera aeroplana reficiuntur. Quod missila axina, nisi antea missilibus antiaeriis de caelo deiciuntur, percutere possint. Ita re vera factum est Veneris die mane (18.03.22). Neminem interfectum esse Vladimiro Putin meritum non est imputandum. spr.19.03.22Viele und vieles strebt zur Zeit nach Lwiw (Lemberg). Zunächst diejenigen, denen die östlichen und südlichen Teile ihrer Heimat wegen des russischen Bombardements zu gefährlich geworden sind, um in Lwiw, einer Stadt nahe bei Polen zu bleiben, bis sie nach Kriegsende in die Trümmer ihrer Häuser zurückkehren können. Dann diejenigen, die nach Lwiw kommen, um von dort ohne Aufenthalt ihre Flucht in andere westeuropäische Länder fortzusetzen. Schließlich fliegen jetzt auch Marschflugkörper von Unterseebooten, die im Schwarzen Meer auf Lauer liegen, nach Lwiw. Dort befindet sich nämlich eine alte Fabrik, in der alte Flugzeuge repariert werden. Diese könnten die ungastlichen Raketen, wenn sie nicht vorher von Flugabwehrraketen vom Himmel geholt werden, zerbomben. So passierte es wirklich am Freitag Morgen (18.03.22). Dass keiner ums Leben kam, ist Wladimir Putin nicht als Verdienst anzurechnen. (19.03.22)
[196] Cum animum proximi cuiusque vix perspicere potes, tum perdifficile est e longo intervallo dignoscere alicuius hominis indolem ingeniumque. Tali in condicione sunt psychologi occidentalium munerum intelligentiae, quos magnopere interest scire, qua ratione Vladimirus Putin res politicas comprehendat et complectatur. Sunt, qui eum re vera dementire putent, alii, qui credant eum vecordem agere, ut cuiuslibet facinoris audax habeatur, nisi eius mens medicaminibus sit alienata. Alii arbitrantur eum voluntate Unionis Sovieticae restituendae esse obsessum et vereri, ne aetate progrediente id propositum non assequatur. Sed omnes fere eum ingenuis disceptatoribus remotis quasi in bulla seclusum et seiunctum esse proferunt. Utcumque res se habet: Ut explices, quae in Ucrania committat, psychologo opus non est. spr.23.03.22Selbst den Charakter eines sehr nahestehenden Menschen kann man kaum durchschauen. Ganz schwierig aber ist es, aus großer Entfernung Gesinnung und Denkweise eines Menschen zu díagnostizieren. In so einer Lage sind die Psychologen westlicher Geheimdienste, die sehr daran interessiert sind, in Erfahrung zu bringen, wie Wladimir Putin Politik auffasst und begreift. Einige glauben, er sei wirklich verrückt, andere, er spiele den Wahnsinnigen, damit man ihm jede Schandtat zutraue, wenn er nicht durch Medikamente von der Rolle sei. Wieder andere glauben, er sei von dem Willen besessen, die Sowjetunion wieder herzustellen und fürchte, dieses Ziel mit fortschreitendem Alter nicht mehr zu erreichen. Aber alle heben hervor, dass er ohne freimütige Gesprächspartner gleichsam isoliert in einer Blase eingeschlossen sei. Wie dem auch sei: Um zu erklären, was er in der Ukraine anrichtet, braucht man keinen Psychologen. (23.03.22)
[204] Percontationem faciens cum nonnullis autonomariis Russicis diurnariis Volodimirus Zelenski, Ucranicus praeses, planum fecit, Ucraniam nunc paratam esse ad statum neutralitatis accipiendum; sed rem esse plebiscito probandam et a tertia parte praestandam. Tales legationes a die Lunae usque ad Mercurii diem in Turcia administratum iri dicuntur. Sovieticum munus mediorum observandorum agenturas monuit, ne, nisi puniri vellent, istam percontationem publicarent. O quantam libertatem loquendi! spr.27.03.22Der ukrainische Präsident Wolodomyr Zelenski hat in einem Interview mit unabhängigen russischen Journalisten erklärt, die Ukraine sei jetzt bereit, den Status der Neutralität zu akzeptieren. Allerdings müsse die Sache durch eine Volksabstimmung gebilligt und von dritter Seite garantiert werden. Solche Verhandlungen finden angeblich von Montag bis Mittwoch in der Türkei statt. Das russische Amt für Medienaufsicht warnt die russischen Agenturen dieses Interview zu veröffentlichen, wenn sie nicht bestraft werden wollten. Welch große Redefreiheit! (28.03.22)
[224] Bellum semper in duobus minimum campis geritur: hinc armis, illinc propaganda, ut raro non ignores, quae re vera sint gesta. Neque de nihilio sunt, qui verum semper primam victimam esse belli dicant. Verum enim nisi perit, e depravatione graviter claudicat. Estne Moscua, navis vexillifera Russicae classis Ponticae, ut Ucrani dicunt, re vera Ucranicis missilibus icta demersa, an, ut Russi narrant, incendio quodam exstincto in portum quendam intracta est? Estne Mariupolis a Russis expugnata, an etiamdum ab Ucranis defenditur? Utrumque confirmatur. Cave, ne propaganda fallaris! Interea Russi, si nihil aliud, Moscuam ponto submersam esse confessi sunt. spr.15.04.22Krieg wird immer auf mindestens zwei Schlachtfeldern ausgetragen: einerseits mit Waffen, andererseits durch Propaganda, so dass man nur selten genau weiß, was wirklich geschehen ist. Und nicht ohne Grund sagen manche, dass die Wahrheit immer das erste Opfer eines Krieges ist. Wenn sie nicht ganz untergeht, lahmt sie schwer durch Verdrehung. Ist die Moscua, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, wie die Ukrainer sagen, von ukrainischen Raketen getroffen untergegangen, oder, wie die Russen sagen, nachdem ein Brand gelöscht war, in einen Hafen geschleppt worden? Ist Mariupol von den Russen vollständig eingenommen worden oder wird es immer noch von den Ukrainern verteidigt? Beides wird behauptet. Passe auf, dass dich die Propaganda nicht hinters Licht führt! Inzwischen haben die Russen zumindest zugegeben, dass die Moscua gesunken ist. (15.04.22)
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finn
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