20.09.2016 Cancellaria magis magisque in Cassandram mutatur. Fieri potest, ut nemo ei verum dicenti acquiescat. Altera clades electoria brevi tempore post Megapolin et Pomeraniam Citeriorem Berolini a Democtratis Christianis accepta cancellariam Merkel si minus dedocuit, attamen coegit, ut verbaliter a specie portarum perfugis apertarum desisteret, vel testas istius speciei converreret. Se suam partem responsibilitatis recepturam esse dixit et cives, ut ab Unione Christianorum Democratarum discederent, etiam affluentia perfugarum commotos esse concessit: "Si possem," inquit, "tempus in longum retorquerem, ut res melius praepararem." Se in suis politicis persuasionibus perseveraturam esse, neque tamen illam sententiam ("Nos id expediemus!"), qua suum politicum iudicium enucleate sed etiam simplificate expressum esset, repetere malle. Qui eius declarationem audivit, ad existimationem adducitur, eam sequelarum quidem paenitere, in causis autem immutatis perstare. lc201609 | Die Kanzlerin mutiert immer mehr zur Kassandra. Möglicherweise glaubt ihr keiner, obwohl sie die Wahrheit sagt. Die zweite Wahlschlappe, die die Christdemokraten kurz nach Mecklenburg-Vorpommern in Berlin erlitten haben, scheint die Kanzlerin Merkel wenn nicht eines Besseren belehrt, so doch gezwungen zu haben, verbal von der Idee der offenen Tür für Flüchtlinge Abstand zu nehmen, oder eher die Scherben dieser Idee zusammenzukehren. Sie sagte, sie wolle ihren Teil der Verantwortung übernehmen und gab zu, dass die Bürger auch aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen sich von der christdemokratischen Union abwendeten. "Wenn ich könnte," sagte sie, "würde ich die Zeit weit zurückdrehen, um die Dinge besser zu gestalten." Sie werde ihren politischen Überzeugungen treu bleiben, würde aber dennoch diesen berüchtigten Satz ("Wir werden das schaffen!"), in dem ihr politischer Standpunkt auf den Punkt gebracht, aber auch simplifiziert werde, lieber nicht wiederholen wollen. Wer ihre Stellungnahme hört, bekommt den Eindruck, dass ihr die Folgen zwar leid tun, dass sie aber auf deren Ursachen unverändert beharrt.
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25.03.2017 Marina Le Pen Vladimirum Putin, Russicum praesidem, in Kremlino Moscoviensi primum coram convenit. Duas coniecturas, quae a "malignis censoribus" facile adhiberi possent, Putin primas infitiatus est: De pecuniis, quibus Marina Le Pen assidue indiget, verba non fiebant, neque Russi quicquam momenti ad suffragia Francogallica afferre intendunt. Quod propositum ergo Le Pen sequebatur? Forsitan voluit ostentare se externarum quoque rerum capacem esse et Putin ad hanc rem idoneum adiutorem se praebiturum putavit. Neque Putin eam destituit: Repraesentantem enim eam politici spectri collaudavit, quod celeriter in Europa explicaretur. Quo autem munere eam suum adiumentum pensaturam esse Putin sperat? Quod divinatu non difficile: Nonne salutatrix Francogallica sanctiones Russis impositis contrarias esse iam dixit? Nonne vult Europam atque Eurozonam relinquere? Se nolle vicecancellariam Angelae Merkel fore ad Emmanuelem Macron spectans iam dixit, se malle vicepraesidem Vladimiri Putin fore nondum denegavit. lc201703 | Marine Le Pen traf den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml zum ersten Mal persönlich. ZweiVermutungen, die "böswillige Kritiker" leicht aufstellen könnten, hat Putin gleich am Anfang in Abrede gestellt: Über Geld, das Marina Le Pen ständig benötigt, wurde nicht gesprochen; und die Russen beabsichtigen, keinen Einfluss auf die französischen Wahlen zu nehmen. Welches Ziel verfolgt Le Pen also? Vielleicht wollte sie zeigen, dass sie auch Außenpolitik kann, und glaubte, Putin werde sich dafür als geeigneten Helfer anbieten. Und Putin enttäuschte sie nicht, denn er lobte sie als Repräsentantin eines politischen Spektrums, das sich in Europa schnell entwickele. Auf welches Gegengeschenk aber hofft Putin für seine Hilfestellung? Das ist nicht schwer zu erraten: Hat die Besucherin aus Frankreich nicht schon gesagt, die über Russland verhängten Sanktionen seien kontrproduktiv? Will sie nicht Europa und die Eurozone verlassen? Dass sie nicht die Vizekanzlerin von Angela Merkel werden will, hat sie mit Blick auf Emmanuel Macron, schon gesagt, dass sie lieber die Vizepräsidentin von Wladimir Putin werden will, hat sie noch nicht dementiert. |
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