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Beleg gesucht für: ipsam
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
quorum strepitum vigiles castrorum cum sensissent exploratoresque missi, quae gererentur, renuntiassent, Caninius celeriter cum cohortibus armatis ex proximis castellis in frumentarios sub ipsam lucem impetum facit. Caes.Gall.8,35,4Als die Wächter im römischen Lager das Geräusch hörten und eigens ausgeschickte Späher das Nähere berichteten, fiel Caninius gegen Tagesanbruch schnell mit seinen bewaffneten Kohorten aus den nächsten Schanzen über die Führer des Getreides her.
qua re quis tandem me reprehendat aut quis mihi iure suscenseat, si, quantum ceteris ad suas res obeundas, quantum ad festos dies ludorum celebrandos, quantum ad alias voluptates et ad ipsam requiem animi et corporis conceditur temporum, quantum alii tribuunt tempestivis conviviis, quantum denique alveolo, quantum pilae, tantum mihi egomet ad haec studia recolenda sumpsero? Cic.Arch.13.aWer könnte mich also tadeln oder wer mir mit Recht zürnen, wenn ich so viel Zeit, wie anderen zur Besorgung ihrer Geschäfte oder um die Festtage der Spiele zu feiern oder zu anderen Vergnügungen oder zur Erholung des Geistes und Körpers zugestanden wird, so viel Zeit, wie andere früh beginnenden Gastmählern, wie sie endlich dem Würfelspiel und Ballspiel widmen, wenn ich mir ebenso viel Zeit nehme, um mich mit diesen Studien wieder zu beschäftigen?
Nam prima aetate incidimus in ipsam perturbationem disciplinae veteris, et consulatu devenimus in medium rerum omnium certamen atque discrimen, et hoc tempus omne post consulatum obiecimus eis fluctibus, qui per nos a communi peste depulsi in nosmet ipsos redundarent. Sed tamen in his vel asperitatibus rerum vel angustiis temporis obsequar studiis nostris et quantum mihi vel fraus inimicorum vel causae amicorum vel res publica tribuet oti, ad scribendum potissimum conferam; Cic.de_orat.1,3.Denn mein erstes Lebensalter fiel gerade in den Umsturz der alten Verfassung; und mein Konsulat führte mich mitten in den Kampf und die Gefahr des ganzen Staates, und die ganze Zeit nach dem Konsulat habe ich den Fluten entgegenstellen müssen, die, durch mich von der Vernichtung des Staates abgewehrt, gegen mich selbst zurückströmen sollten. Aber ungeachtet dieser misslichen Verhältnisse und bedrängten Zeiten will ich mich dennoch unseren wissenschaftlichen Bestrebungen widmen und; soviel mir die Ränke der Feinde, die Verteidigungen der Freunde und die Staatsgeschäfte Muße übriglassen, vorzugsweise zum Schreiben anwenden.
An vero tibi Romulus ille aut pastores et convenas congregasse aut Sabinorum conubia coniunxisse aut finitimorum vim repressisse eloquentia videtur, non consilio et sapientia singulari? Quid? in Numa Pompilio, quid? in Servio Tullio, quid? in ceteris regibus, quorum multa sunt eximia ad constituendam rem publicam, num eloquentiae vestigium apparet? Quid? exactis regibus, tametsi ipsam exactionem mente, non lingua perfectam L. Bruti esse cernimus, sed deinceps omnia nonne plena consiliorum, inania verborum videmus? Cic.de_orat.1,37.Meinst du wirklich, Romulus habe durch Beredsamkeit und nicht vielmehr durch seine vorzügliche Klugheit und Weisheit die Hirten und die zusammengelaufenen Fremdlinge vereinigt oder mit den Sabinern Ehen geknüpft oder der benachbarten Völker Angriffe zurückgedrängt? Wie? Ist in Numa Pompilius, ist in Servius Tullius, ist in den übrigen Königen, die so viele vortreffliche Einrichtungen für die Staatsverfassung gemacht haben, eine Spur von Beredsamkeit sichtbar? Wie? Nach der Vertreibung der Könige – wiewohl wir die Vertreibung selbst durch den Geist und nicht durch die Zunge des Lucius Brutus zustande gebracht sehen – doch hernach, sehen wir da nicht überall eine Fülle kluger Ratschläge und einen Mangel an Worten?
Sed, ut solebat C. Lucilius saepe dicere, homo tibi subiratus, mihi propter eam ipsam causam minus quam volebat familiaris, sed tamen et doctus et perurbanus, sic sentio neminem esse in oratorum numero habendum, qui non sit omnibus eis artibus, quae sunt libero dignae, perpolitus; quibus ipsis si in dicendo non utimur, tamen apparet atque exstat, utrum simus earum rudes an didicerimus: Cic.de_orat.1,72.Aber was Gaius Lucilius oft zu sagen pflegte, der dir ein wenig grollte und gerade deshalb mir weniger, als er es wünschte, befreundet, aber doch ein gelehrter und sehr fein gebildeter Mann war, dasselbe ist auch mein Urteil, dass nämlich niemand unter die Zahl der Redner gerechnet werden dürfe, der nicht in allen, eines freien Mannes würdigen Wissenschaften ausgebildet sei. Denn wenn wir von ihnen selbst auch beim Reden keinen Gebrauch machen, so ist es doch sichtbar und stellt sich heraus, ob wir derselben unkundig sind oder sie gelernt haben.
Horum alii, sicuti iste ipse Mnesarchus, hos, quos nos oratores vocaremus, nihil esse dicebat nisi quosdam operarios lingua celeri et exercitata; oratorem autem, nisi qui sapiens esset, esse neminem, atque ipsam eloquentiam, quod ex bene dicendi scientia constaret, unam quandam esse virtutem, et qui unam virtutem haberet, omnis habere easque esse inter se aequalis et paris; ita, qui esset eloquens, eum virtutes omnis habere atque esse sapientem. Sed haec erat spinosa quaedam et exilis oratio longeque a nostris sensibus abhorrebat. Cic.de_orat.1,83.Einige von ihnen sowie eben jener Mnesarchos sagten, diejenigen, die wir Redner nennten, seien nichts anderes als Handlanger mit geläufiger und geübter Zunge; ein wahrer Redner sei niemand, wenn er nicht ein Weiser sei, und die Beredsamkeit selbst sei, weil sie in der Wissenschaft des guten Vortrages bestehe, eine Tugend, und wer eine Tugend besitzt, besitze alle, und diese seien untereinander völlig gleich; folglich, wer beredt sei, der besitze alle Tugenden und sei ein Weiser. Doch diese Erörterung war spitzfindig und saftlos und widersprach zu sehr unserer Auffassungsweise.
Ipsa vero praecepta sic inludere solebat, ut ostenderet non modo eos expertis esse illius prudentiae, quam sibi asciscerent, sed ne hanc quidem ipsam dicendi rationem ac viam nosse: caput enim esse arbitrabatur oratoris, ut et ipse eis, apud quos ageret, talis, qualem se esse optaret, videretur; id fieri vitae dignitate, de qua nihil rhetorici isti doctores in praeceptis suis reliquissent; et uti ei qui audirent sic adficerentur animis, ut eos adfici vellet orator; quod item fieri nullo modo posse, nisi cognosset is, qui diceret, quot modis hominum mentes et quibus et quo genere orationis in quamque partem moverentur; haec autem esse penitus in media philosophia retrusa atque abdita, quae isti rhetores ne primoribus quidem labris attigissent. Cic.de_orat.1,87.Ihre Regeln selbst pflegte er dadurch zu verspotten, dass er zeigte, dass sich nicht nur in jener Staatsklugheit, die sie sich anmaßten, unerfahren seien, sondern auch von der Beredsamkeit selbst keine schulgerechte Kenntnis hätten. Die Hauptsache für den Redner nämlich, meinte er, bestehe darin, dass er denjenigen, vor denen er auftrete, so erscheine, wie er es selbst wünsche; dies werde durch die Würde des Lebens bewirkt, von der jene Lehrer der Beredsamkeit in ihren Vorschriften nichts hinterlassen hätten; und dass seine Zuhörer in ihrem Inneren so gestimmt würden, wie sie der Redner gestimmt wissen wolle; auch dies sei auf keine Weise möglich, wenn nicht der Redner gelernt habe, auf welche und auf wie vielerlei Weise, und durch welche Art des Vortrages die Gemüter der Menschen nach allen Richtungen gelenkt würden; das seien aber Geheimnisse, die ganz in der Tiefe der Philosophie versteckt und verborgen lägen, wovon jene Redekünstler sich nicht einmal eine oberflächliche Kenntnis angeeignet hätten.
Hoc loco Sulpicius 'insperanti' inquit 'mihi et Cottae, sed valde optanti utrique nostrum cecidit, ut in istum sermonem, Crasse, delaberemini; nobis enim huc venientibus satis iucundum fore videbatur, si, cum vos de rebus aliis loqueremini, tamen nos aliquid ex sermone vestro memoria dignum excipere possemus; ut vero penitus in eam ipsam totius huius vel studi vel artifici vel facultatis disputationem paene intimam veniretis, vix optandum nobis videbatur. Cic.de_orat.1,96.Hier ergriff Sulpicius das Wort: "Gegen meine und des Cotta Hoffnung, aber nach unser beider sehnlichstem Wunsch hat es sich gefügt, Crassus, dass ihr auf diese Unterredung verfielt. Denn als wir hierher kamen, erschien es uns schon erfreulich genug, wenn wir bei eurem Gespräch über andere Gegenstände doch etwas der Erinnerung Würdiges aus eurer Unterredung erhaschen könnten; dass ihr euch aber fast bis zum Kern der Untersuchung über diese ganze Wissenschaft – oder soll ich sagen: Kunst, oder Fertigkeit? – vertiefen würdet, das glaubten wir kaum wünschen zu dürfen.
Tum Antonius vehementer se adsentiri Crasso dixit, quod neque ita amplecteretur artem, ut ei solerent, qui omnem vim dicendi in arte ponerent, neque rursus eam totam, sicut plerique philosophi facerent, repudiaret. "Sed existimo" inquit "gratum te his, Crasse, facturum, si ista exposueris, quae putas ad dicendum plus quam ipsam artem posse prodesse." Cic.de_orat.1,110.Hierauf sagte Antonius, er stimme dem Crassus vollkommen bei, dass er weder der Wissenschaft einen so hohen Wert beilege, wie die zu tun pflegten, die die ganze Bedeutung der Beredsamkeit auf die Wissenschaft gründeten, noch auch hinwieder sie gänzlich verwerfe, wie die meisten Philosophen täten. "Aber", fuhr er fort, "ich glaube, Crassus, du würdest den Anwesenden einen Gefallen erweisen, wenn du auseinandersetzen wolltest, welche Hilfsmittel der Beredsamkeit du für noch nützlicher hältst als die Wissenschaft selbst."
Neque haec in eam sententiam disputo, ut homines adulescentis, si quid naturale forte non habeant, omnino a dicendi studio deterream: quis enim non videt C. Coelio, aequali meo, magno honori fuisse, homini novo, illam ipsam, quamcumque adsequi potuerat, in dicendo mediocritatem? Quis vestrum aequalem, Q. Varium, vastum hominem atque foedum, non intellegit illa ipsa facultate, quamcumque habuit, magnam esse in civitate gratiam consecutum? Cic.de_orat.1,117.Dies jedoch sage ich nicht in der Absicht, um junge Männer, denen es vielleicht an einer Naturgabe gebricht, gänzlich von der Beschäftigung mit der Beredsamkeit abzuschrecken. Denn wer weiß nicht, dass dem Gaius Caelius145, meinem Altersgenossen, einem Emporkömmling, selbst die Mittelmäßigkeit im Reden, soweit er sie erreichen konnte, zu Erlangung hoher Ehren förderlich gewesen ist? Wer sieht nicht ein, dass euer Altersgenosse Quintus Varius146, ein ungestalter und hässlicher Mensch, selbst durch die geringe Redegewandtheit, die er besitzt, zu großem Einfluss im Staat gelangt ist?
vere enim etiam illud dicitur, perverse dicere homines perverse dicendo facillime consequi. Quam ob rem in istis ipsis exercitationibus, etsi utile est etiam subito saepe dicere, tamen illud utilius, sumpto spatio ad cogitandum paratius atque accuratius dicere. Caput autem est, quod, ut vere dicam, minime facimus (est enim magni laboris, quem plerique fugimus), quam plurimum scribere. Stilus optimus et praestantissimus dicendi effector ac magister; neque iniuria; nam si subitam et fortuitam orationem commentatio et cogitatio facile vincit, hanc ipsam profecto adsidua ac diligens scriptura superabit. Cic.de_orat.1,150.Denn ebenso richtig verhält sich auch die Behauptung, verkehrt rede lerne man am leichtesten durch verkehrt Reden. Obschon es also bei eben diesen Übungen nützlich ist, auch aus dem Stegreif oft Vorträge zu halten, so ist es doch nützlicher, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen und mit gehöriger Vorbereitung und Sorgfalt zu reden. Die Hauptsache aber ist, was – ich will die Wahrheit sagen – wir am wenigsten tun – denn es erfordert große Anstrengung, die wir gewöhnlich scheuen -: soviel als möglich zu schreiben. Der Griffel ist der beste und vorzüglichste Bildner und Lehrmeister der Rede und nicht mit Unrecht. Denn wenn vor einer aus dem Stegreif gehaltenen und durch Zufall veranlassten Rede eine mit Überlegung und Nachdenken ausgearbeitete Rede leicht den Vorzug hat, so wird in der Tat selbst vor dieser eine mit Sorgfalt schriftlich abgefasste Rede den Vorrang haben.
In cotidianis autem commentationibus equidem mihi adulescentulus proponere solebam illam exercitationem maxime, qua C. Carbonem nostrum illum inimicum solitum esse uti sciebam, ut aut versibus propositis quam maxime gravibus aut oratione aliqua lecta ad eum finem, quem memoria possem comprehendere, eam rem ipsam, quam legissem, verbis aliis quam maxime possem lectis, pronuntiarem; sed post animadverti hoc esse in hoc viti, quod ea verba, quae maxime cuiusque rei propria quaeque essent ornatissima atque optima, occupasset aut Ennius, si ad eius versus me exercerem, aut Gracchus, si eius orationem mihi forte proposuissem: ita, si eisdem verbis uterer, nihil prodesse; si aliis, etiam obesse, cum minus idoneis uti consuescerem. Cic.de_orat.1,154.Bei den täglichen Vorübungen pflegte ich in meiner frühen Jugend besonders das Verfahren zu wählen, das, wie ich wusste, mein bekannter Widersacher Gaius Carbo zu beobachten pflegte. Ich legte mir nämlich recht inhaltschwere Dichterstellen vor oder las eine Rede, bis ich sie im Gedächtnis behalten konnte, und trug dann denselben Gegenstand, den ich gelesen hatte, mit anderen, möglichst gewählten Worten wieder vor. Doch später bemerkte ich, dieses Verfahren sei mit dem Übelstand verbunden, dass die für den jedesmaligen Gegenstand geeignetsten, schönsten und besten Ausdrücke entweder Ennius, wenn ich mich nach dessen Versen übte, oder Gracchus, wenn ich mir etwa eine Rede von diesem zum Vorbild gewählt hatte, vorweggenommen hatten; auf solche Weise nütze mir eine solche Übung nichts, wenn ich mich derselben Worte bediene, ja schade mir sogar, wenn anderer, da ich mich gewöhnte, minder geeignete zu gebrauchen.
[Cic.fin.1,31,1] Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Itaque aiunt hanc quasi naturalem atque insitam in animis nostris inesse notionem, ut alterum esse appetendum, alterum aspernandum sentiamus. Cic.Fin.1,31,1Einige von uns möchten dies allerdings tiefschürfender abhandeln und geben sich nicht mit einer empirischen Beurteilung von Gut und Böse zufrieden. Sie glauben, man könne rational verständlich machen, dass man Lust an sich erstreben und Schmerz an sich meiden müsse. Sie behaupten deshalb, uns sei von Natur aus die Vorstellung und Empfindung angeboren, das eine sei zu erstreben, das andere zu meiden.
[Cic.fin.1,32,2] Nemo enim ipsam voluptatem, quia voluptas sit, aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos, qui ratione voluptatem sequi nesciunt; neque porro quisquam est, qui dolorem ipsum, quia dolor sit, amet, consectetur, adipisci velit, sed quia non numquam eius modi tempora incidunt, ut labore et dolore magnam aliquam quaerat voluptatem. Cic.Fin.1,32,2Niemand verachtet, hasst oder meidet nämlich Lust an sich, weil sie Lust ist, sondern weil schweres Leid denen folgt, die Lust nicht vernünftig zu verfolgen verstehen. Ferner liebt keiner, verfolgt oder sucht den Schmerz an sich zu erlangen, weil er Schmerz ist, sondern weil mitunter die Umstände es erfordern, eine große Lust durch eine schmerzliche Mühe zu gewinnen.
Itaque tum Scaevola cum in eam ipsam mentionem incidisset, exposuit nobis sermonem Laeli de amicitia habitum ab illo secum et cum altero genero, C. Fannio, Marci filio, paucis diebus post mortem Africani. Cic.Lael.3.aDamals nun erzählte uns Scaevola, als er auf diesen Gegenstand zu sprechen kam, mit Ausführlichkeit ein Gespräch des Laelius über die Freundschaft, das dieser mit ihm und seinem zweiten Schwiegersohn, Gaius Fannius, dem Sohn des Marcus, wenige Tage nach dem Tod des Africanus geführt hatte.
Et saepe incidunt magnae res, ut discedendum sit ab amicis; quas qui impedire vult, quod desiderium non facile ferat, is et infirmus est mollisque natura et ob eam ipsam causam in amicitia parum iustus. Cic.Lael.75.cUnd oft treten wichtige Fälle ein, wo man sich von Freunden trennen muss. Wer nur diese Fälle zu entfernen zu, weil seine Sehnsucht den Verlust nicht ertragen kann, der zeigt ein schwaches und weichliches Gemüt und eben deshalb zu wenig rechtlichen Sinn gegen seinen Freund.
tametsi te dicere atque enumerare causas omnis oportebat, et id erat certi accusatoris officium, qui tanti sceleris argueret, explicare omnia vitia ac peccata fili, quibus incensus parens potuerit animum inducere, ut naturam ipsam vinceret, ut amorem illum penitus insitum eiceret ex animo, ut denique patrem esse sese oblivisceretur; quae sine magnis huiusce peccatis accidere potuisse non arbitror. Cic.S.Rosc.53.cGleichwohl hättest du auch alle Ursachen angeben und aufzählen sollen, und es wäre die Pflicht eines glaubwürdigen Anklägers, der eines so großen Verbrechens beschuldigte, alle Fehler und Vergehen des Sohnes zu entwickeln, durch die der Vater gereizt wurde und auf den Gedanken kommen konnte, das Naturgefühl selbst zu unterdrücken, die tief eingepflanzte Liebe aus seiner Brust zu verbannen, kurz zu vergessen, dass er Vater ist, was, wie ich glaube, ohne große Vergehen dieses Mannes nicht der Fall sein konnte.
is, qui omnium sectorum audacissimus sit, an is, qui propter fori iudiciorumque insolentiam non modo subsellia, verum etiam urbem ipsam reformidet; Cic.S.Rosc.88.dder, der der allerfrechste Güterkäufer ist, oder der, der wegen seiner mangelnden Vertrautheit mit dem Forum und den Gerichten, nicht nur diese Bänke, sondern die Stadt selbst fürchtet;
[Cic.Tusc.5,4,2] Illa enim, si modo est ulla virtus, quam dubitationem avunculus tuus, Brute, sustulit, omnia, quae cadere in hominem possunt, subter se habet eaque despiciens casus contemnit humanos culpaque omni carens praeter se ipsam nihil censet ad se pertinere. Cic.Tusc.5,4,2Denn sie – wenn es anders eine Tugend gibt, ein Zweifel, den dein Onkel (Cato), mein Brutus, aufgehoben hat – sie ist erhaben über alles, was den Menschen treffen kann; und von ihrer Höhe herabschauend verachtet sie die menschlichen Zufälle; und frei von aller Schuld, urteilt sie, nichts als sie selbst habe für sie Bedeutung.
[Cic.Tusc.5,7,1] Quam rem antiquissimam cum videamus, nomen tamen esse confitemur recens. nam sapientiam quidem ipsam quis negare potest non modo re esse antiquam, verum etiam nomine? quae divinarum humanarumque rerum, tum initiorum causarumque cuiusque rei cognitione hoc pulcherrimum nomen apud antiquos adsequebatur. Cic.Tusc.5,7,1Wie ganz alt auch die Sache selbst offenbar ist, so gestehen wir doch, dass der Name neu ist. Denn Weisheit, wer kann es leugnen, ist nicht nur ihrem Wesen nach alt, sondern sogar auch der Benennung nach. Und diesen schönen Namen gewann sie bei den Alten durch Erkenntnis der göttlichen und menschlichen Dinge und der Anfänge und Ursachen jeglichen Dinges.
Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Cic.fin.1,31,1Indes wollen einige von unserer Schule diese Sätze gründlicher lehren, indem sie behaupten, zur Beurteilung, was gut oder was übel sein, genügten die Sinne nicht, sondern es lasse sich auch durch den Geist und den Verstand begreifen, dass die Lust an sich selbst zu begehren, der Schmerz hingegen an sich selbst zu meiden sei.
nemo enim ipsam voluptatem, quia voluptas sit, aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos, qui ratione voluptatem sequi nesciunt; Cic.fin.1,32,2Niemand nämlich verschmäht, hasst und flieht die Lust an sich, weil sie Lust ist, sondern weil es für die, die die Lust auf keine vernünftige Weise zu suchen verstehen, Schmerzen zur Folge hat.
Quae fuerit causa, mox videro; interea hoc tenebo, si ob aliquam causam ista, quae sine dubio praeclara sunt, fecerint, virtutem iis per se ipsam causam non fuisse. -- Cic.fin.1,35,1Was der Grund war, werde ich alsbald in Betracht ziehen; inzwischen will ich das festhalten: Wenn sie aus irgend einem Grund jene Taten vollbrachten, die ohne Zweifel herrlich sind, so war ihnen die Tugend an sich selbst nicht der Beweggrund dazu. --
Non enim hanc solam sequimur, quae suavitate aliqua naturam ipsam movet et cum iucunditate quadam percipitur sensibus, sed maximam voluptatem illam habemus, quae percipitur omni dolore detracto; Cic.fin.1,37,4Denn nicht nach der Lust allein streben wir, die durch eine Annehmlichkeit unser Wesen selbst in Bewegung setzt und mit einem gewissen Wohlbehagen von den Sinnen empfunden wird, sondern in der Lust haben wir die größte, die durch die Entfernung allen Schmerzes empfunden wird.
Itaque ne iustitiam quidem recte quis dixerit per se ipsam optabilem, sed quia iucunditatis vel plurimum afferat. Cic.fin.1,53,3Daher kann man auch die Gerechtigkeit nicht mit Recht etwas an sich Wünschenswertes nennen, sondern weil sie so unendlich viel Angenehmes bietet.
quod quia nullo modo sine amicitia firmam et perpetuam iucunditatem vitae tenere possumus neque vero ipsam amicitiam tueri, nisi aeque amicos et nosmet ipsos diligamus, idcirco et hoc ipsum efficitur in amicitia, et amicitia cum voluptate conectitur. Cic.fin.1,67,2Weil wir nun auf keine Weise ohne Freundschaft einen festen, dauerhaften und ununterbrochenen Lebensgenuss haben, ja die Freundschaft selbst nur dann erhalten können, wenn wir die Freunde wie uns selbst lieben: darum wird einerseits eben dieser Zweck in der Freundschaft erreicht, sowie andererseits die Freundschaft mit der Lust verknüpft.
quis enim misericordiam aut ipsam iracundiam morbum solet dicere? at illi dicunt πάθος. Cic.fin.3,35,2Denn wer nennt schon üblicherweise das Mitleid oder selbst den Zorn Krankheit? Doch jene sagen πάθος.
Treveri et Nervii circa adfectationem Germanicae originis ultro ambitiosi sunt, tamquam per hanc gloriam sanguinis a similitudine et inertia Gallorum separentur. ipsam Rheni ripam haud dubie Germanorum populi colunt, Vangiones, Triboci, Nemetes. Tac.Germ.28,4Die Treverer und Nervier bilden sich hinsichtlich ihrer angeblich germanischen Abkunft sogar noch etwas ein, als ob dieser Adel des Blutes sie von der Ähnlichkeit mit den schlaffen Galliern abgrenzte. Das Rheinufer selbst bewohnen unzweifelhaft germanische Völkerschaften, die Vangionen, Triboker und Nemeter.
ne Ubii quidem, quamquam Romana colonia esse meruerint ac libentius Agrippinenses conditoris sui nomine vocentur, origine erubescunt, transgressi olim et experimento fidei super ipsam Rheni ripam collocati, ut arcerent, non ut custodirentur. Tac.Germ.28,5Selbst die Ubier schämen sich, obwohl sie für ihre Verdienste zu einer römischen Colonie erhoben wurden und sich lieber nach dem Namen ihrer Stifterin Agrippinenser nennen, nicht ihrer germanischen Abstammung. Sie waren vor Zeiten herübergekommen und wurden für ihre bewährte Treue unmittelbar an das Rheinufer versetzt, um abzuwehren, nicht um bewacht zu werden.
2014.03.16 Causa, cur aeroplanum epibaticum Malaesiense (exemplar Boeing 770-200) ante unam ipsam septimanam amissum sit, non modo nondum reperta est, sed in dies perplexior fieri videtur. Certum est aeroplanum, postquam in albis visificis non iam apparuit, cursu in occidentem verso plus quam sex horas, partim in altitudine vetita, in aeribus fuisse. Praeterea non est dubium, quin conexio communicativa data opera clausa sit. Itaque etiam abductio aeroplani terroristica neglegi non potest. lc20140316Der Grund für das Verschwinden der malaysischen Passagiermaschine (Modell Boeing 777-200) vor genau einer Woche ist noch nicht gefunden, sondern scheint vielmehr immer rätselhafter zu werden. Sicher ist, dass das Flugzeug, nachdem es von den Bildschirmen verschwunden war, noch mehr sla sechs Stunden mit nach Westen verändertem Kurs, teils in unerlaubter Höhe, in der Luft war. Außerdem steht zweifelsfrei fest, dass die Kommunikation absichtlich unterbrochen wurde. Daher muss auch eine terroristische Entführung des Flugzeugs in Betracht gezogen werden.">Causa, cur aeroplanum epibaticum Malaesiense (exemplar
2014.04.26 Ludovicus Wittgenstein, die 26° m. Apr. a. 1889° Vindobonae natus, hodie 125 annorum factus esset. Hic est ille philosophus, qui philosophiam artem linguisticam interpretans effecit, ut saeculum vicesimum saeculum philosophiae linguisticae nominaretur. Notissimus est ille libellus, qui "Tractatus logico-philosophicus" inscriptus unicus auctore vivo editus est (1922). Qui septem sententias geometrico more enucleatas atque extusas complectitur. Quarum prima: "Mundus est universitas eorum, quae accidunt." Septima et novissima: "De qua re loqui non possumus, ea res silentio nobis praetereunda est." Quoniam quaestiones metaphysicas, velut num sit deus, num sit libera voluntas, num sit anima immortalis, sensum habere negans ex philosophia expellit, philosophia ad extremum se ipsam in glossologiam dissolvere videtur. Wittgenstein non semper firmiter in suis scitis permansit sed ad recantandum erat pronus. Mortuus est sexaginta duos annos natus d. 29° m. Apr. a. 1951° Candabrigione. 2014.04.26Ludwig Wittenstein, am 26. April 1889 in Wien geboren, wäre heute 125 Jahre alt geworden. Er ist der Philosoph, der durch sein Verständnis der Philosophie als Sprachwissenschaft bewirkte, dass das 20. Jahrhundert, das Jahrhundert der Linguistik genannt wird. Am bekanntesten ist sein kurzes Buch mit dem Titel "Logisch philosophische Abhandlung", das einzige, das er zu seinen Lebzeiten veröffentlichte (1922). Es umfasst sieben Sätze, die er in mathematischer Art bis in die letzten Einzelheiten ausarbeitet. Der erste: "Die Welt ist alles, was der Fall ist." Der siebte und letzte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen" Da er metaphysische Fragen wie die nach der Existenz Gottes, dem freien Willen und der Unsterblichkeit als sinnlos aus der Philosophie verbannt, scheint sich Philosophie letztendlich in Linguistik aufzulösen. Er stand nicht immer fest zu seinen Lehrsätzen, sondern neigte zum Widerruf. Wittgenstein starb mit 62 Jahren am 29. April. 1951 in Cambridge.
[4,28,1] (2) Multi denique civium et advenae copiosi, quos eximii spectaculi rumor studiosa celebritate congregabat, inaccessae formonsitatis admiratione stupidi et admoventes oribus suis dexteram primore digito in erectum pollicem residente ut ipsam prorsus deam Venerem venerabantur religiosis adorationibus. Apul.met.4,28,2[4,28,1] (2) Viele Bürger und zahlreiche Besucher, die der Ruf des überragenden Schauspiels in erwartungsvoller Festversammlung vereinte, führten schließlich in staunender Bewunderung ihre Rechte zum Mund, warfen ihr Handküsse zu und verehrten sie ganz wie die Venus selbst in andächtiger Anbetung.
[30,1] "Sed male prima pueritia inductus es et acutas manus habes et maiores tuos irreverenter pulsasti totiens et ipsam matrem tuam, me inquam ipsam, parricida denudas cotidie et percussisti saepius et quasi viduam utique contemnis nec vitricum tuum fortissimum illum maximumque bellatorem metuis. (Apul.met.5,30,1) Apul.met.5,30,1[30,1] Du hast schon von klein auf nichts getaugt; hast dich beständig an allen vergriffen, die Älteren so oft schändlich getroffen. Wie hast du nicht deiner Mutter selbst stets frevelhaft mitgespielt? Wie oft mich nicht bis ans Leben verwundet? Welche Schmach tust du mir nicht noch täglich an? Verächtlicher kann wohl niemand einer armen hilflosen Witwe begegnen! Und vor deinem Stiefvater, dem großen Kriegsgott, hast du wohl keine Furcht und Achtung mehr?
[Cic.off.1,15,1] Formam quidem ipsam, Marce fili, et tamquam faciem honesti vides, quae si oculis cerneretur, mirabiles amores, ut ait Plato, excitaret sapientiae. Cic.off.1,15,1Du siehst hiermit, mein Sohn Markus, das eigentliche Urbild und gleichsam das Antlitz des Sittlich-Guten; könnte es auch unserem Auge sichtbar werden, würde es, wie Platon meint, die wunderbarste Liebe zur Weisheit in uns entfachen.
Atque etiam si hoc natura praescribit, ut homo homini, quicumque sit, ob eam ipsam causam, quod is homo sit, consultum velit, necesse est secundum eandem naturam omnium utilitatem esse communem. Cic.off.3,27,1Wenn die Natur auch dies vorschreibt, dass der Mensch wolle, dass für jeden beliebigen Menschen schon darum, weil er Mensch ist, gesorgt sei, so muss es auch in der Natur liegen, dass der Nutzen des einzelnen und der Nutzen aller derselbe ist.
non regno tamen neque dictatura, sed principis nomine constitutam rem publicam; mari Oceano aut amnibus longinquis saeptum imperium; legiones, provincias, classes, cuncta inter se conexa; ius apud cives, modestiam apud socios; urbem ipsam magnificio ornatu; pauca admodum vi tractata quo ceteris quies esset. Tac.ann.1,9,5.Übrigens habe er nicht durch Königtum oder Diktatur, sondern allein mit dem Titel Princeps das Gemeinwesen geordnet. Der Ozean und lange Ströme hätten ihm zur Einfriedigung des Reiches gedient. In die Legionen, Provinzen, Flotten, in alles sei Zusammenhang und Einheit gekommen. Recht herrsche bei den Bürgern, maßvolles Verhalten bei den Bundesgenossen. Die Stadt selbst habe er großartig verschönert, ganz selten habe er Gewalt geübt, damit die anderen Ruhe hatten.
enimvero militiam ipsam gravem, infructuosam: denis in diem assibus animam et corpus aestimari: hinc vestem arma tentoria, hinc saevitiam centurionum et vacationes munerum redimi. at hercule verbera et vulnera, duram hiemem, exercitas aestates, bellum atrox: aut sterilem pacem sempiterna. Tac.ann.1,17,4.Sei doch in Wahrheit der Dienst an sich schon schwer und undankbar. Auf zehn As pro Tag werde Seele und Leib veranschlagt. Damit müsse man Kleidung, Wasser und Zelt, damit den schonungslosen Hauptmann und jeweilige Befreiung vom (gewöhnlichen) Dienst erkaufen. Aber, beim Herkules, Schläge und Wunden, harte Winter und geplagte Sommer, schreckenvoller Krieg und im anderen Fall dürer Frieden, das gehe ewig fort.
idem Subrio Flavo adsistenti adnuentique, an inter ipsam cognitionem destringeret gladium caedemque patraret, rennuit infregitque impetum iam manum ad capulum referentis. Tac.ann.15,58,4.Auch gab er dem Subrius Flavus, der neben ihm stand und ihm einen Wink zuwarf, ob er nicht mitten im Verhör sein Schwert ziehen und den Mord vollführen solle, ein verneinendes Zeichen und vereitelte dessen Einfall, der schon die Hand an den Griff legte.
Sed tamen hoc evenit, ut in vulgus insipientium opinio valeat honestatis, cum ipsam videre non possint. Cic.Tusc.2,63,1Jedoch gilt gemeinhin bei den Unverständigen nur ein Vorurteil von Ehre, da sie diese selbst nicht zu schauen vermögen.
[Cic.Tusc.3,2,1] Quodsi talis nos natura genuisset, ut eam ipsam intueri et perspicere eademque optima duce cursum vitae conficere possemus, haut erat sane, quod quisquam rationem ac doctrinam requireret. Cic.Tusc.3,2,1Wären wir durch die Natur von Geburt an so ausgestattett, dass wir sie selbst anschauen und durchblicken und unter ihrer trefflichen Leitung den Lauf des Lebens vollenden könnten: dann brauchte freilich niemand Lehre und Unterweisung.
[Cic.Tusc.3,5,3] Qui vero probari potest, ut sibi mederi animus non possit, cum ipsam medicinam corporis animus invenerit, cumque ad corporurn sanationem multum ipsa corpora et natura valeat nec omnes, qui curari se passi sint, continuo etiam convalescant, animi autem, qui se sanari voluerint praeceptisque sapientium paruerint, sine ulla dubitatione sanentur? Cic.Tusc.3,5,3Wie ließe sich aber nachweisen, dass die Seele sich selbst nicht heilen könne, da sie es ist, die auch die Heilkunst des Körpers erfand? Überdies trägt zur Genesung des Körpers viel der Körper selbst und die Natur bei und doch gesunden nicht sofort auch alle, die sich heilen lassen wollen; die Seelen dagegen, die sich geheiligt wissen wollen und den Vorschriften der Weisen gehorchen, werden ohne allen Zweifel gesund.
Ipsam aegritudinem, quam nos ut taetram et inmanem beluam fugiendam diximus, non sine magna utilitate a natura dicunt constitutam, ut homines castigationibus reprehensionibus ignominiis adfici se in delicto dolerent. Cic.Tusc.4,45,1Selbst den Kummer, den man, wie wir sagten, als ein hässliches, abscheuliches Ungeheuer fliehen muss, betrachten sie als eine Natureinrichtung von nicht geringem Wert, damit es die Menschen schmerze, für ein Vergehen gezüchtigt, getadelt, beschimpft zu werden.
Intellegendum est igitur nec gloriam popularem ipsam per sese expetendam nec ignobilitatem extimescendam. Cic.Tusc.5,104,1Man muss also wissen, dass Ruhm bei dem Volk für sich selbst nicht zu erstreben ist, so wie Ruhmlosigkeit nicht zu fürchten.
[Cic.Tusc.1,31] Maxumum vero argumentum est naturam ipsam de inmortalitate animorum tacitam iudicare, quod omnibus curae sunt, et maxumae quidem, quae post mortem futura sint. 'serit arbores, quae alteri saeclo prosint', ut ait (Statius) in Synephebis, quid spectans nisi etiam postera saecula ad se pertinere? ergo arbores seret diligens agricola, quarum aspiciet bacam ipse numquam; vir magnus leges, instituta, rem publicam non seret? quid procreatio liberorum, quid propagatio nominis, quid adoptationes filiorum, quid testamentorum diligentia, quid ipsa sepulcrorum monumenta, elogia significant nisi nos futura etiam cogitare? Cic.Tusc.1,31XIV. Doch ein besonders wichtiger Grund für die Unsterblichkeit ist, dass die Natur selbst schweigend ihr Urteil gibt, weil alle bekümmert und sehr bekümmert sind um das nach dem Tod Folgende: “Der Mensch pflanzt Bäume, die dem kommenden Geschlecht nützen”, wie jener Statius in den Synepheben sagt. Warum? Nicht deswegen, weil er sich auch die kommenden Geschlechter in Beziehung auf sich denkt? Warum pflanzt der fleißige Landmann Bäume, von denen er nie eine Beere schauen wird; der große Mann, sollte er nicht ebenso Gesetze, Verfassungen, Staaten pflanzen? Worauf deutet das Bestreben, Kinder zu hinterlassen, seinen Namen fortzupflanzen, andere an Kindesstatt anzunehmen, worauf die sorgfältige Behandlung der Testamente, worauf die Grabdenkmäler und die Aufschriften auf diesen? Worauf anders, als dass wir auf die Zukunft denken?
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07.04.2015 In vico Yarmouk, qui in austrinis Damasci urbis situs antea CL milibus Palaestinensium profugorum refugium praebuerat, nunc XVIII milia Palaestinensium condicionibus tam iniquis vitam sustentant, quae non iam "inhumanae" vocari possint. Maxima eius vici pars a militantibus Islamici Status (IS) occupata et solo tenus deiecta insuper pyrobolis doliaribus a Syriaco regimine deiectis verberatur. Qui vicus IS-militantibus tabula desultoria ad Damascum ipsam occupandam esse videtur. Cibaria, aqua, medicamenta incolis desunt. Organizationibus auxiliariis ut maxime necessariis provideant, accessus non patet. lc201504
13.07.2015  Ioachim "El Chapo" Guzmán, ille potens et importunus drogopola Mexicanus non modo suarum obscurarum rerum obeundarum peritus est, sed etiam erumpendi e carcere. Iam anno MMI e vinculis effugerat. Per tredecim annos libertatem utebatur, vel potius abutebatur, dum anno MMXIV In carcerem summae securitatis Altiplano nomine incarceratus est. Nunc iterum evasit per cuniculum, qui MC metra in longitudinem ab armamentario quodam sub ipsam cellam captivi perducebat. Caput est divitis et potentis catervae Sinaloae, quae drogas in totum orbem furtim transfert. lc201507Der mächtige und brutale mexikanische Drogenhändler Joaquín "El Chapo" Guzmán versteht sich nicht nur auf seine dunklen Geschäfte, sondern auch auf Gefängnisausbrüche. Schon 2001 war er aus dem Gefängnis entkommen und konnte dreizehn Jahre seine Freiheit zu seinem Unfug nutzen, bis er 2014 im Hochsicherheitsgefängnis Altiplano eingesperrt wurde. Jetzt ist er wieder entkommen, und zwar durch ein Tunnel, das sich 1500 Meter weit von einem Bauplatz bis unmittelbar unter die Zelle des Gefangenen erstreckte. Er ist der Anführer der reichen und möchtigen Sinaloa-Gang, die Drogen in die ganze Welt schmuggelt.
08.10.2015  Angela Merkel et Franciscus Hollande hesterno die Mercurii communiter Argentorati in hemicyclo parlamenti Europaei verba facientes validam Europam flagitaverunt. Delegatos de redeunte nationalismo praemonuerunt; proprietatem politicam uniuscuiusque civitatis non per se esse pretiosam sed omnium proprietates politicas colligandas esse: agi aut de corroboratione aut de exitu Europae. Neque tamen eorum verba omnium assensu probabantur: Principes populisticarum er nationalisticarum partium dextrarum Nigellus Farage (dux factionis Libertatis Regni Britanniarum) et Marina le Pen (praeses Frontis Nationalis) Europam iam naufragavisse asserunt et suas civitates Unionem relinquere iubent. Merkel se commotam esse dissimulans ironice respondit, sibi aliquot oratores auscultanti cavendum esse, ne animo deprimeretur. Hollande liberam vocem mittens et, ne de statu suo deiceretur, annitens eos, qui Unionem Europaeam detrectarent aut in dubio ponerent, ut eam relinquerent, exhortatus est. Marina le Pen se ipsam "antimerkelianam" extulit suumque adversarium politicum Hollande vicecancellarium post Merkel et procuratorem provinciae Berolinensis humiliavit. Merkel tales invectiones neglegens Europam satis valere, ut suas difficultates componeret, praetulit, siquidem vellet et concordiam praestaret. (cf. dw) lc201509Angela Merkel und François Hollande forderten am gestrigen Mittwoch in Straßburg bei ihren gemeinsamen Reden im Hémicycle des Europäischen Parlaments ein starkes Europa. Sie warnten die Delegierten eindringlich vor einem wiederkehrenden Nationalismus. Die Souveränität eines jeden Staates sei für sich noch nicht wertvoll, sondern die Souveränität aller müsse gebündelt werden. Es gehe entweder um eine Stärkung Europas oder um sein Ende. Dennoch fanden ihre Worte nicht bei allen Zustimmung: Die Führer der extremen und nationalistischen Parteien, Nigel Farag (Führer der Partei der Unabhängigkeit Britanniens) und Marine le Pen (Vorsitzende des Front National), behaupten, Europa sei schon gescheitert und verlangen, dass ihre Staaten aus der Union austreten. Merkel überspielte ihre Betroffenheit und reagierte ironisch: Sie müsse, wenn sie einige Redner höre, aufpassen, nicht depressiv zu werden. François Hollande bemühte sich, nicht die Fassung zu verlieren, als er Klartext redete und diejenigen, die Europa ablehnten oder anzweifelten, aufforderte, es zu verlassen. Marine le Pen erklärte sich stolz zur "Gegenmerkel" und setzte ihren politischen Gegner Hollande als Vizekanzler von Merkel, der eine Berliner Provinz verwalte, herab. Merkel überhörte solche Anfeindungen und betonte, Europa sei stark genug, seine Probleme zu meistern, wenn es nur wolle und Einigkeit beweise. (cf. dw)
29.VI.2016  Acris altercatio facta est in parlamento Europaeo inter quosdam parlamentarios et Nigel Farage, qui in Regno Britanniarum factionem Independentiae ductat: Farage explosus et falsiloqui et nazisticae iactationis incusatus Unionem ipsam oculos veritati occlusisse reddidit. lc201606
08.10.2016  Ioannes Manuel Santos, praeses Columbianus, quamquam condiciones quidem pacis cum rebellium organizatione, quae "Farc" nominatur, pactus pacem ipsam ratam facere nequivit, praemio pacis Nobeliano honoratus est. Praemium eius pertinacia conamina ad diuturnum bellum civile componendum capta dignatur et spem alit ea conamina non omissum iri. Rodrigus Londono, qui causam rebellium egerat atque idem pactionem subscriperat, praesidi gratulatus est nec non et Cubae et Norvegiae grates egit. Eum a iudicibus, qui praemium decernunt, praemii non participem factum esse multis mirum videtur. Praeses Santos se praemium omnibus belli intestini victimis donaturum esse dixit. Permulti praestantes politici undique terrarum iudicium Ansloensium iudicum amplexi sunt. lc201610Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, obwohl es ihm zwar gelang, die Bedingungen eines Friedens mit den sogenannten Farc-Rebellen auszuhandeln, nicht aber den Frieden selbst in Kraft zu setzen. Der Preis würdigt seine unermüdlichen Bemühungen um die Beilegung des langjährigen Bürgerkrieges und nährt die Hoffnung, dass diese Bemühungen weitergehen. Rodrigo Londono, der die Sache der Rebellen vertreten und die Vereinbarung ebenfalls unterzeichnet hatte, gratulierte dem Präsidenten und dankte ausdrücklich auch Kuba und Norwegen. Dass er von den Preisrichtern keinen Anteil am Preis erhielt, verwundert viele. Präsident Santos sagte, er widme den Preis allen Opfern. Sehr viele hochrangige Politiker der ganzen Welt befürworteten die Wahl der Osloer Preisrichter.
08.11.2016  Hesterno die Lunae in Helvetia sub custodia Unitarum Nationum inter Cypriacos Graecos et Turcas ultimum, si dis placet, capitulum colloquiorum de readunatione insulae, quae ex anno 1974 in duas partes divisa est, evolutum est. Ban Ki-moon disceptationes hoc ipso anno feliciter expunctum iri exspectat. Utriusque partis conciliator, et Graecus Nicos Anastasiades et Turcicus Mustafa Akinci confoederationem amplectuntur, in qua utraque pars quam maxime semet ipsam administret. Simul foedus inter conciliatores erit compositum, res ad utriusque nationis cives reicietur, quibus separatis plesbiscitis erit aut annuendum aut abnuendum. lc201611Am gestrigen Montag wurde in der Schweiz unter der Ägide der Vereinten Nationen zwischen den zyprischen Griechen und Türken das – so Gott will – letzte Kapitel der Verhandlungen über die Wiedervereinigung der Insel, die seit 1974 in zwei Teile aufgeteilt ist, aufgeschlagen. Ban Ki-moon erwartet, dass die Verhandlungen noch in diesem Jahr erfolgreich zum Abschluss kommen. Die Verhandlungsführer beider Seiten, der Grieche Nikos Anastasiades und der Türke Mustafa Akinki favorisieren beide eine Konföderation, in der sich jeder Teil möglichst selbst verwaltet. Sobald der Vertrag unter den Verhandlungsführern fertig ausgehandelt ist, wird er den Bürgern jeder Volksgruppe vorgelegt, die ihn in getrennten Abstimmungen entweder billigen oder ablehnen müssen.
12.11.2016  Impetu suicidali, quem Talibani die Iovis vesperi in domum ac sedem procuratoris Germanici in Septentrionali Afgania, in urbe Mazar-e-Sharif sitam fecerunt, sex homines Afganicae nationalitatis vitam amiserunt, ad centum viginti vulnerati sunt. Autocarrum materia displosiva sub carbones abdita onustum magna celeritate in circummurale invectum aditum diruptione effregit, per quem alii insidiatores armati, quorum certus numerus non constat, in aulam et in domum ipsam penetraverunt. Ibi a custodibus, qui et aderant et aliunde succurrebant, diutina telorum commutatione aegre deiecti sunt. Ex Germanicis functionariis, qui receptaculis interioribus noctem vallaverant, nullus damnificatus est. Aedificium nunc ruinosum iacet, comitatus in loca tuta translatus est. lc201611Durch den Selbstmordanschlag, den die Taliban am Donnerstag Abend auf den Amtssitz des deutschen Botschafters in Masar-i-Scharif in Nordafghanistan verübt haben, sind sechs Menschen afghanischer Nationalität zu Tode gekommen, bis zu 120 wurden verwundet. Ein mit unter Kohlen verstecktem Sprengstoff beladener LKW fuhr mit hoher Geschwindigkeit in die Ummauerung und brach durch die Explosion den Zugang auf, durch den andere bewaffnete Attentäter in den Hof und sogar das Gebäude eindrangen. Dort wurden sie von Sicherheitskräften, die anwesend waren und anderswoher zu Hilfe eilten in einem lange dauernden Schusswecksel mühsam niedergestreckt. Von den deutschen Mitarbeitern, die sich die Nacht über in inneren Schutzräumen verbarrikadiert hatten, kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
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finn
DUO HIATUS NIGRI NUPER INVENTI Astronomi Americani duos hiatus nigros ingentis magnitudinis in eodem galaxia invenerunt. Agitur de tantis materiei conglobationibus, ut ipsam lucem absorbeant. Speculatores caeli docuerunt corpora illa, quorum massa instar plus decies centenorum milium solum esset, a Tellure quadringentis milionibus annis luce mensis distare et inter se omni tempore appropinquare. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 22.11.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
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