[Cic.fin.1,10,4] Ego vero, quoniam forensibus operis, laboribus, periculis non deseruisse mihi videor praesidium, in quo a populo Romano locatus sum, debeo profecto, quantumcumque possum, in eo quoque elaborare, ut sint opera, studio, labore meo doctiores cives mei, nec cum istis tantopere pugnare, qui Graeca legere malint, modo legant illa ipsa, ne simulent, et iis servire, qui vel utrisque litteris uti velint vel, si suas habent, illas non magnopere desiderent. Cic.Fin.1,10,4 | Ich meinerseits nun halte es, weil ich wegen meiner gerichtlichen Tätigkeit, Arbeit und Gefahr den mir vom Staat anvertrauten Posten nicht verlassen zu haben glaube, in der Tat für meine Pflicht, soviel in meinen Kräften steht, auch dahin zu arbeiten, dass durch meine Mühe, meinen Fleiß und meine Arbeit meine Mitbürger an wissenschaftlicher Bildung gewinnen, und, ohne mit denen zu rechnen, die griechische Schriften lieber lesen – nur mögen sie sie auch wirklich lesen und sich nicht bloß das Ansehen davon geben –, denen einen Dienst zu erweisen, die entweder beide Literaturen benutzen wollen oder, wenn sie ihre eigene haben, die fremde nicht eben sehr vermissen. |
2014.01.10 Centrali Africae Republicae (CAR) calamitas humanitaria impendet. Quae terra, ex quo rebellis caterva Seleca, quae dicitur, anno praeterito praesidentem corruptum Franciscum Bozizé magistratu decedere coegit, non respiravit. Decies centena milia fere hominum in fuga sunt, quorum quarta pars ex capite Bangui. Maior numerus hominum rebus ad victum necessariis carens alieno auxilio indiget. Nunc repraesentantes Unionis Europaeae deliberant, num copias Francogallicas, quae ibi iam militant, mille circiter militibus additis amplificent, ut, quod dicitur, commeatum humanitarium tueantur. 2014.01.10 | Der Republik Zentralafrika droht eine humanitäre Katastrophe. Dieses Land konnte sich, seit im letzten Jahr die Rebellengruppe Seleka den korruoten Präsidenten François Bozizé zum Rücktritt zwang, nicht erholen. Ungefährt eine Million Menschen sind auf der Fluchht, davon ein Viertel aus der Hauptstadt Bangui. Noch mehr Menschen fehtlt es am notwendigsten zum Leben, so dass sie fremde Hilfe benötigen. Zur Zeit überlegen die Vertreter der Europäischen Union, ob sie die fraanzösischen Truppen, die dort schon stationiert sind, mit ungefähr tausend Soldaten verstärken, um, wie es heißt, den humanitären Zugang zu gewährleisten. |
2014.09.20 Conventu usuali Minscii habito Ucrainae regimen et prorussici rebelles ad memorandum consenserunt, quo controversiae de Orientali Ucrainae componerentur: apprime, ut zona repulsoria triginta chiliometrorum institueretur, ne aeroplana pugnatoria regiones quasdam transvolarent, ut peregrini milites se reciperent, convenit. 2014.09.20 | In einer Sitzung der Kontaktgruppe in Minsk haben sich die Ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen auf ein Memorandum zur Beilegung der Streitigkeiten in der Ostukraine verständigt: Insbesondere dass eine Pufferzone von 30 km eingerichtet wird, dass Kampfflugzeuge bestimmte Gebiete nicht überfliegen, dass fremde Soldaten abziehen. |
[4,30,4] Et vocat confestim puerum suum pinnatum illum et satis temerarium, qui malis suis moribus contempta disciplina publica, flammis et sagittis armatus, per alienas domos nocte discurrens et omnium matrimonia corrumpens impune committit tanta flagitia et nihil prorsus boni facit. (Apul.met.4,30,4) Apul.met.4,30,4 | [4,30,4] Sofort ruft sie ihren geflügelten und so mutwilligen Sohn, ihn, der sich mit seinem schlechten Charakter über die öffentliche Ordnung hinwegsetzt, nachts mit seinen Brandpfeilen durch fremde Häuser eilt, Ehen zerrüttet, der ungestraft schlimmste Schandtaten begeht und nichts Gutes bewirkt. |
[Cic.off.1,37,4] Hostis enim apud maiores nostros is dicebatur, quem nunc peregrinum dicimus. Cic.off.1,37,4 | Der Fremde nämlich, den wir jetzt peregrinus nennen, hieß bei unseren Vorfahren hostis. |
Qui autem civium rationem dicunt habendam, externorum negant, ii dirimunt communem humani generis societatem; qua sublata beneficentia, liberalitas, bonitas, iustitia funditus tollitur; Cic.off.3,28,3 | Wer aber sagt, auf Mitbürger müsse man zwar Rücksicht nehmen, nicht aber auf Fremde, der zerreißt das gemeinsame Band der Menschheit, womit er aber zugleich auch Wohltätigkeit, Freigebigkeit, Güte und Gerechtigkeit von Grund auf vernichtet. |
Igitur Romanus, qui aderat, exercitus sextum post cladis annum trium legionum ossa, nullo noscente alienas reliquias an suorum humo tegeret, omnis ut coniunctos, ut consanguineos aucta in hostem ira maesti simul et infensi condebant. primum extruendo tumulo caespitem Caesar posuit, gratissimo munere in defunctos et praesentibus doloris socius. Tac.ann.1,62,1. | Und so brachte das anwesende Römerheer sechs Jahre nach der Niederlage die Gebeine dreier Legionen - es wusste keiner, ob er fremde Überreste oder die der Seinigen mit Erde bedecke - allesamt als Nahverbundene, als Blutsverwandte mit wachsendem Rachedurst gegen den Feind, tief betrübt zugleich und erbittert, zur Ruhe. Den ersten Rasen zum Grabhügel legte der Caesar, ein hochwerter Dienst den Abgeschiedenen und den Anwesenden ein Zeugnis teilnehmender Trauer. |
Haec vulgo iactata super id, quod nullo auctore certo firmantur, prompte refutaveris. quis enim mediocri prudentia, nedum Tiberius tantis rebus exercitus, inaudito filio exitium offerret, idque sua manu et nullo ad paenitendum regressu? quin potius ministrum veneni excruciaret, auctorem exquireret, insita denique etiam in extraneos cunctatione et mora adversum unicum et nullius ante flagitii compertum uteretur? Tac.ann.4,11,1. | Dieses allgemein verbreitete Gerücht lässt sich abgesehen davon, dass es keinen sicheren Gewährsmann für sich hat, leicht widerlegen. Denn welcher einigermaßen besonnene Mensch, ganz zu schweigen von dem durch eine so große Schule gegangenen Tiberius, würde dem Sohn, ohne ihn zu hören, den Tod darreichen, und dies mit eigener Hand, ohne jede Möglichkeit zur Reue? Warum hätte er nicht viel eher den, von dessen Hand der Giftbecher kam, foltern, nach dem Angeber forschen und die zaudernde Bedenklichkeit, die ihm sogar gegen Fremde eigen war, auch gegen den einzigen Sohn anwenden sollen, den er zuvor keines Verbrechens schuldig befundenen hatte? |
igitur ut olim, plebe valida, vel cum patres pollerent, noscenda vulgi natura et quibus modis temperanter haberetur, senatusque et optimatium ingenia qui maxime perdidicerant, callidi temporum et sapientes credebantur, sic converso statu neque alia re Romana, quam si unus imperitet, haec conquiri tradique in rem fuerit, quia pauci prudentia honesta ab deterioribus, utilia ab noxiis discernunt, plures aliorum eventis docentur. Tac.ann.4,33,2. | Wie man nun einst, als der Bürgerstand stark war, oder als die Väter die Vormacht hatten, mit der Natur des Volkes bekannt sein musste und mit der angemessenen Art es zu behandeln, und wie diejenigen, die den Charakter des Senats und der Großen am besten durchschaut hatten, als Männer, die ihre Zeit verstehen, und als Weise galten: ebenso dürfte es bei der jetzt veränderten Gestalt der Dinge, die aus Rom eigentlich eine Monarchie gemacht hat, dienlich sein, Dinge, wie sie hier mitgeteilt werden, zu sammeln und zu überliefern, weil wenige das Sittliche vom Schlechteren, das Nützliche vom Schädlichem aus eigener Einsicht zu unterscheiden wissen und die meisten erst durch fremde Erfahrungen belehrt werden. |
postero cum ad eosdem cruciatus retraheretur gestamine sellae (nam dissolutis membris insistere nequibat), vinclo fasciae, quam pectori detraxerat, in modum laquei ad arcum sellae restricto indidit cervicem et corporis pondere conisa tenuem iam spiritum expressit, clariore exemplo libertina mulier in tanta necessitate alienos ac prope ignotos protegendo, cum ingenui et viri et equites Romani senatoresque intacti tormentis carissima suorum quisque pignorum proderent. non enim omittebant Lucanus quoque et Senecio et Quintianus passim conscios edere, magis magisque pavido Nerone, quamquam multiplicatis excubiis semet saepsisset.
Tac.ann.15,57,2. | Als sie am folgenden Tag auf einem Tragsessel – denn mit ihren verrenkten Gliedern konnte sie nicht stehen – zu denselben Martern geschleppt wurde, nahm sie den Busengürtel ab, band ihn wie einen Strick an die Lehne des Sessels, steckte den Hals hinein und erstickte, indem sie mit dem Gewicht des Körpers zuzog, den schon schwachen Atem. Die Freigelassene, die in solcher Lage ihr fremde und fast unbekannte Personen zu schützen suchte, stand groß da, während Freigeborene und Männer, römische Ritter und Senatoren, noch unberührt von der Folter, ihre teuersten Liebespfänder verrieten. Denn sogar Lucanus, Senecio und Quintianus ließen nicht ab, diese und jene Mitwisser anzugeben, zu immer größerem Schrecken Neros, obschon er sich mit einer vervielfachten Anzahl Wachen umgeben hatte. |
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finn
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