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Beleg gesucht für: bonorum
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et auctorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exequenda sunt; dein quia plerique, quae delicta reprehenderis, malevolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.  Sall.Cat.3,2Wird nun auch nicht gleicher Ruhm dem Darsteller wie dem Helden der Geschichte zuteil, so erachte ich es doch für äußerst gewagt, Geschichte zu schreiben; erstens, weil durch Worte ein vollkommen lebendig treues Bild von Taten zu geben ist, zweitens, weil die meisten von dem, was man als Vergehen tadelt, annehmen, es sei aus Böswilligkeit und Hass erwähnt, wenn man aber von großer Tugend und Ruhmestat edler Menschen berichtet, jeder nur das ohne weiteres hinnimmt, was er auch für sich selbst für leicht ausführbar hält, was aber darüber hinausgeht, für erdichtet und falsch erklärt. 
is quom se diceret indicaturum de coniuratione, si fides publica data esset, iussus a consule, quae sciret, edicere, eadem fere quae Volturcius de paratis incendiis, de caede bonorum, de itinere hostium senatum docet: praeterea se missum a M. Crasso, qui Catilinae nuntiaret, ne eum Lentulus et Cethegus aliique ex coniuratione deprehensi terrerent, eoque magis properaret ad urbem adcedere, quo et ceterorum animos reficeret et illi facilius e periculo eriperentur. Sall.Cat.48,4Da er erklärte, er wolle über die Verschwörung ein Geständnis ablegen, wenn ihm volle Straflosigkeit gewährt werde, forderte ihn den Konsul auf, frei herauszusagen, was er wisse. Nun machte er vor dem Senat fast die selben Angaben wie Volturcius über die Vorbereitungen zur Brandlegung, über die Ermordung der Gutgesinnten, über den Anmarsch der Feinde; außerdem aber, er sei von Marcus Crassus abgeschickt worden, um Catilina zu melden, er solle sich durch Verhaftung des Lentulus, Cethegus und anderer Verschwörer nicht abschrecken lassen, vielmehr um so eiliger gegen die Stadt anrücken, um die anderen zu ermutigen und jene um so leichter der Gefahr zu entreißen.
Nihilne te nocturnum praesidium Palati, nihil urbis vigiliae, nihil timor populi, nihil concursus bonorum omnium, nihil hic munitissimus habendi senatus locus, nihil horum ora voltusque moverunt? Cic.Catil.1,1Vermochten nicht die nächtliche Besetzung des Palatium, nicht die Wachen in der Stadt, nicht die Bestürzung des Volkes, nicht der Zusammentritt aller Gutgesinnten nicht dieser wohlbefestigte Ort der Senatsversammlung, nicht die Blicke und Mienen dieser Männer dich zu erschüttern?
Tu, Iuppiter, qui isdem, quibus haec urbs auspiciis a Romulo es constitutus, quem Statorem huius urbis atque imperi vere nominamus, hunc et huius socios a tuis ceterisque templis, a tectis urbis ac moenibus, a vita fortunisque civium omnium arcebis et homines bonorum inimicos, hostis patriae, latrones Italiae scelerum foedere inter se ac nefaria societate coniunctos aeternis suppliciis vivos mortuosque mactabis. Cic.Catil.1,33Dann wirst du, Iupiter, dessen Bild unter der selben heilbedeutenden Weihe wie diese Stadt von Romulus aufgerichtet wurde, du, den wir mit Recht den Erhalter dieser Stadt und des Reiches nennen, diesen Menschen und seine Genossen von deinen Altären und anderen geweihten Plätzen, von den Wohnungen und Mauern der Stadt, vom Leben und Vermögen aller Bürger fernhalten und alle Hasser der Gutgesinnten, die Feinde des Vaterlandes, die Räuber Italiens, die durch einen Bund des Verbrechens und eine fluchwürdige Gemeinschaft unter sich vereint sind, mit ewigen Strafen im Leben und im Tod in reichem Maße heimsuchen.
Quid? si ne parvae quidem causae sunt, sed saepe maximae, in quibus certatur de iure civili, quod tandem os est eius patroni, qui ad eas causas sine ulla scientia iuris audet accedere? Quae potuit igitur esse causa maior, quam illius militis? de cuius morte cum domum falsus ab exercitu nuntius venisset et pater eius re credita testamentum mutasset et, quem ei visum esset, fecisset heredem essetque ipse mortuus, res delata est ad centumviros, cum miles domum revenisset egissetque lege in hereditatem paternam testamento exheres filius. Nempe in ea causa quaesitum est de iure civili, possetne paternorum bonorum exheres esse filius, quem pater testamento neque heredem neque exheredem scripsisset nominatim. Cic.de_orat.1,175.Wie? Wenn es nicht einmal unbedeutende Gegenstände sind, sondern oft die wichtigsten, in denen über das bürgerliche Recht gestritten wird, welche Stirn muss denn der Anwalt haben, welcher solche Verhandlungen ohne alle Kenntnis des Rechtes zu übernehmen sich unterfängt? Welche Verhandlung konnte zum Beispiel wichtiger sein als die über jenen Krieger, über dessen Tod eine falsche Nachricht vom Heer nach Hause gekommen war? Sein Vater, dieser Nachricht Glauben schenkend, änderte seinen letzten Willen und setzte irgendeinen anderen Menschen nach seinem Gefallen zum Erben ein; darauf starb er selbst. Sein Sohn kam nun nach Hause zurück und machte die Sache bei den Centumvirn anhängig, indem er gesetzliche Klage wegen der väterlichen Erbschaft erhob. Bei dieser Verhandlung kam die Frage aus dem bürgerlichen Recht zur Untersuchung, ob ein Sohn, den der Vater in seinem Letzten Willen weder als Erben noch als Enterbten namentlich bezeichnet habe, von der Erbschaft ausgeschlossen werden könne.
[Cic.fin.1,29,2] Quaerimus igitur, quid sit extremum et ultimum bonorum, quod omnium philosophorum sententia tale debet esse, ut ad id omnia referri oporteat, ipsum autem nusquam. Cic.Fin.1,29,2Unser Thema ist also das höchste Gut, von dem die Philosophen einstimmig fordern, dass sich alles darauf bezieht, es selbst sich aber auf nichts.
Neque ego tamen in senatum, ne aut de tantis rebus tacerem aut in Pompeio defendendo - nam is carpebatur a Bibulo, Curione, Favonio, Servilio filio - animos bonorum virorum offenderem. Cic.ad Q.fr.2,3,2,8Ich begab mich jedoch auch nicht in den Senat, um nicht entweder bei Angelegenheiten von solcher Wichtigkeit stumm dazusitzen oder bei der Verteidigung des Pompeius (gegen den nämlich Bibulus, Curio, Favonius, der jüngere Servilius starke Anzüglichkeiten vorbrachten) die Wohlgesinnten zu verstimmen.
etenim multa simul ante oculos versabantur: mors hominis florentissimi, Sex. Rosci, crudelissima, fili autem eius egestas indignissima, cui de tanto patrimonio praedo iste nefarius ne iter quidem ad sepulcrum patrium reliquisset, bonorum emptio flagitiosa, possessio, furta, rapinae, donationes. Cic.S.Rosc.24.bDenn so vieles zumal schwebte ihnen vor Augen: der so grausamen Tod des wohlhabendsten Mannes, Sextus Roscius; die so unverdiente Armut seines Sohnes, dem ja der verruchte Räuber nicht einmal so viel übrig gelassen hatte, dass er zum Begräbnis seines Vaters reisen konnte; der frevelhafte Güterverkauf, die Besitznahme, die Diebstähle, die Räubereien, die Schenkungen.
ita loqui homines: quod iudicia tam diu facta non essent, condemnari eum oportere, qui primus in iudicium adductus esset; huic autempatronos propter Chrysogoni gratiam defuturos; de bonorum venditione et de ista societate verbum esse facturum neminem; ipso nomine parricidi et atrocitate criminis fore, ut hic nullo negotio tolleretur, cum ab nullo defensus esset. Cic.S.Rosc.28.bEs sagten daher diese Leute, weil so lange kein Gericht gehalten worden sei, müsse man den, der zuerst vor Gericht gestellt werde, verurteilen. Diesem aber werde es wegen der Gunst des Chrysogonus an Beschützern fehlen; den Güterverkauf und jene Genossenschaft werde wohl niemand erwähnen; schon das Wort Vatermord und das Empörende des vorgeworfenen Verbrechens werde es möglich machen, diesen, da er von niemandem verteidigt werde, ohne Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
unum illud spectavi, quod Chrysogonus aiebat, neminem isti patronum futurum; de bonorum emptione deque ea societate neminem esse, qui verbum facere auderet hoc tempore'. Cic.S.Rosc.58.eIch hatte nur das im Auge, was Chrysogonus immer wieder sagte: jener werde keinen Verteidiger finden; über den Güterkauf und jene Genossenschaft ein Wort zu sagen, werde sich in diesen Zeiten niemand erdreisten.
postea homines cursare ultro et citro non destiterunt, credo, qui Chrysogono nuntiarent esse aliquem in civitate, qui contra voluntatem eius dicere auderet; aliter causam agi atque ille existimaret, aperiri bonorum emptionem, vexari pessime societatem, gratiam potentiamque eius neglegi, iudices diligenter attendere, populo rem indignam videri. Cic.S.Rosc.60.dNun liefen Leute ständig hin und her. Vielleicht wollten sie dem Chrysogonus melden, dass doch jemand in der Stadt sei, der es wage, gegen seinen Willen zu sprechen, dass der Gang des Prozesses ein anderer sei, als er glaube: der Güterkauf komme an den Tag, der Verein werde aufs heftigste angegriffen, man kümmere sich nicht um seine Gönnerschaft und Macht, die Richter seien sehr aufmerksam, das Volk vernehme den Hergang der Sache mit Abscheu.
si hunc apud bonorum emptores ipsos accusares eique iudicio Chrysogonus praeesset, tamen diligentius paratiusque venisses. Cic.S.Rosc.72.dWenn du diesen hier vor den Güterkäufern selbst anklagtest, und Chrysogonus bei diesem Gericht den Vorsitz führte, so hättest du doch sorgfältiger vorbereitet erscheinen müssen!
quid ais? volgo occidebantur? per quos et a quibus? nonne cogitas te a sectoribus huc adductum esse? quid postea? nescimus per ista tempora eosdem fere sectores fuisse collorum et bonorum? Cic.S.Rosc.80.dWas sagst du? Mordtaten wurden allethalben begangen? Durch wen und auf wessen Geheiß? Fällt es dir nicht ein, dass du von Seelenverkäufern hierher geführt worden bist? Und dann: wissen wir nicht, dass in jenen Zeiten die Seelenverkäufer und Güteraufkäufer ungefähr dieselben waren?
videte nunc quam versa et mutata in peiorem partem sint omnia. cum de bonis et de caede agatur, testimonium dicturus est is, qui et sector est et sicarius, hoc est, qui et illorum ipsorum bonorum de quibus agitur emptor atque possessor est et eum hominem occidendum curavit de cuius morte quaeritur. Cic.S.Rosc.103.bSeht nun, welche schlimme Wendung alles genommen hat. Jetzt, da es sich um Güterbesitz und Mord handelt, will der, der Güterverkäufer und Mörder zugleich ist, ein Zeugnis ablegen; das heißt, der, der eben jene Güter, um die es sich handelt, erstanden hat und besitzt und jenen Mann hat töten lassen, über dessen Ermordung die jetzige Untersuchung geführt wird.
impedimento est, quo minus de his rebus Sulla doceatur, ceterorum legatorum consilia et voluntatem Chrysogono enuntiat, monet, ut provideat, ne palam res agatur, ostendit, si sublata sit venditio bonorum, illum pecuniam grandem amissurum, sese capitis periculum aditurum; Cic.S.Rosc.110.aEr verhindert, dass Sulla von diesen Vorfällen unterrichtet wird; er verrät dem Chrysogonus die Absicht und die Willensmeinung der übrigen Gesandten; er warnt ihn, er solle auf seiner Hut sein, dass die Sache nicht öffentlich verhandelt werde; er zeigt ihm auf, wenn der Güterverkauf aufgehoben würde, so werde Chrysogonus große Summen verlieren und er selbst auf Leben und Tod angeklagt werden.
recte igitur maiores, cum, qui socium fefellisset, in virorum bonorum numero non putarunt haberi oportere. Cic.S.Rosc.116.gMit Recht haben also unsere Vorfahren geurteilt, dass, wer einen Genossen hintergangen habe, aus der Zahl der rechtlichen Männer getilgt sein solle.
bonorum Sex. Rosci emptor est Chrysogonus. primum hoc videamus: eius hominis bona qua ratione venierunt aut quo modo venire potuerunt? Cic.S.Rosc.125.aChrysogonus ist Käufer der Güter des Sextus Roscius. Zuerst wollen wir sehen, aus welchem Grund die Güter dieses Mannes verkauft wurden oder wie sie überhaupt verkauft werden konnten.
nimirum similiter arbitrantur isti bonorum emptores vos hic, talis viros, sedere, qui excipiatis eos, qui de suis manibus effugerint. Cic.S.Rosc.151.cÄhnlich, meinen wohl jene Güterkäufer, sitzt ihr, so würdige Männer, hier, um die aufzufangen, die ihren Händen entronnen sind.
[Cic.div.2,2,1] Cumque fundamentum esset philosophiae positum in finibus bonorum et malorum, perpurgatus est is locus a nobis quinque libris, ut, quid a quoque et quid contra quemque philosophum diceretur, intellegi posset. Cic.div.2,2,1Da die Grundlage der Philosophie auf dem höchsten Gut und dem höchsten Übel beruht, so ist dieser Gegenstand von uns in fünf Büchern ins Reine gebracht worden, so dass man einsehen kann, was von jedem und was gegen jeden Philosophen gesagt wird.
[Cic.fin.1,12,3] Nos autem hanc omnem quaestionem de finibus bonorum et malorum fere a nobis explicatam esse his litteris arbitramur, in quibus, quantum potuimus, non modo quid nobis probaretur, sed etiam quid a singulis philosophiae disciplinis diceretur, persecuti sumus. Cic.Fin.1,12,3Wir glauben nun diese ganze Frage über das höchste Gut und größte Übel im vorliegenden Werk so ziemlich entwickelt zu haben, worin wir nicht nur die von uns gebilligten Ansichten, sondern auch die Behauptungen der einzelnen philosophischen Schulen nach Kräften durchgegangen sind.
quaerimus igitur, quid sit extremum et ultimum bonorum, quod omnium philosophorum sententia tale debet esse, ut ad id omnia referri oporteat, ipsum autem nusquam. Cic.fin.1,29,5Wir untersuchen also, was das äußerste und letzte Gut ist, das nach der Ansicht aller Philosophen von der Art sein muss, dass daraus alles andere bezogen werden muss, es selbst aber auf nichts anderes.
Extremum autem esse bonorum voluptatem ex hoc facillime perspici potest: Cic.fin.1,40,1Dass aber das äußerste der Güter die Lust sei, lässt sich aus Folgendem sehr leicht begreifen.
quodsi vita doloribus referta maxime fugienda est, summum profecto malum est vivere cum dolore, cui sententiae consentaneum est ultimum esse bonorum cum voluptate vivere. Cic.fin.1,41,3Ist nun ein mit Schmerzen erfülltes Leben aufs äußerste zu fliehen, so ist in der Tat das größte Übel ein Leben in Schmerzen. Und diesem Satz steht folgerichtig der gegenüber, das letzte der Güter sei ein Leben in Lust.
quoniam autem id est vel summum bonorum vel ultimum vel extremum -- quod Graeci τέλος nominant --, quod ipsum nullam ad aliam rem, ad id autem res referuntur omnes, fatendum est summum esse bonum iucunde vivere. Cic.fin.1,42,3Weil nun aber das höchste oder letzte oder äußerste der Güter – die Griechen nennen es τέλος – das ist, das selbst auf kein anderes, auf das aber alles andere bezogen wird, so muss man bekennen, das höchste Gut sei, angenehm zu leben.
Quodsi ne ipsarum quidem virtutum laus, in qua maxime ceterorum philosophorum exultat oratio, reperire exitum potest, nisi derigatur ad voluptatem, voluptas autem est sola, quae nos vocet ad se et alliciat suapte natura, non potest esse dubium, quin id sit summum atque extremum bonorum omnium, beateque vivere nihil aliud sit nisi cum voluptate vivere. Cic.fin.1,54,1Wenn nun nicht einmal das Lob der Tugenden, in dem sich die Rede der übrigen Philosophen so sehr ergeht, zu einem Ergebnis gelangen kann, wofern es nicht auf die Lust gerichtet wird, die Lust es aber allein ist, die uns zu sich ruft und anlockt und kraft ihres eigenen Wesens: so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass sie das höchste und äußerste aller Güter ist und das glückselige Leben nichts anderes bedeutet als mit Lust leben.
nullus in ipsis error est finibus bonorum et malorum, id est in voluptate aut in dolore, sed in his rebus peccant, cum, e quibus haec efficiantur, ignorant. Cic.fin.1,55,2Kein Irrtum ist hinsichtlich des höchsten Gutes und größten Übels selbst, d.h. der Lust und des Schmerzes, möglich; wohl aber fehlt man darin, dass man die Quelle, aus der dies hervorgeht, verkennt.
Semper ego optarim pauperrimus esse bonorum. Hor.sat.1,1,79.Dass an solcherlei Gütern ich stets mög bleiben der Ärmste.
[5,9,2] Sic denique infit altera: "En orba et saeva et iniqua Fortuna! hocine tibi complacuit, ut utroque parente prognatae diversam sortem sustineremus? et nos quidem, quae natu maiores sumus, maritis advenis ancillae deditae, extorres et lare et ipsa patria degamus longe parentum velut exulantes, haec autem novissima, quam fetu satiante postremus partus effudit, tantis opibus et deo marito potita sit, quae nec uti recte tanta bonorum copia novit? (Apul.met.5,9,2) Apul.met.5,9,2[5,9,2] So beginnt schließlich die erste: " Das Glück ist doch blind, bösartig und ungerecht! Kann dir das gefallen: Von gleichen Eltern geboren haben wir ein entgegengesetztes Los. Wir sind, obwohl älter, fremden Gatten zu Dienerinnen gegeben, aus Haus und selbst Heimat verbannt leben wir fern von unseres Eltern wie Verbannte. Die aber, die jüngste, als letzte zu allem Überfluss geboren, soll solche Schätze und einen Gott zum Gemahl haben? Kann sie doch mit solchen Gütern nicht einmal angemessen umgehen!
[Cic.rep.10072] quamquam nostri casus plus honoris habuerunt quam laboris, neque tantum molestiae quantum gloriae, maioremque laetitiam ex desiderio bonorum percepimus, quam ex laetitia inproborum dolorem. Cic.rep.1,7Indes war all mein Missgeschick von mehr Ehre als Drangsal begleitet und der Ruhm überwog weit seine Beschwerden; ja die Freude, von den Patrioten vermisst zu werden, war größer als die kränkelnde Schadenfreude der Böswilligen.
Diversa omnium, quae umquam accidere, civilium armorum facies. non proelio, non adversis e castris, sed isdem e cubilibus, quos simul vescentis dies, simul quietos nox habuerat, discedunt in partis, ingerunt tela. Clamor, vulnera, sanguis palam, causa in occulto; cetera fors regit. et quidam bonorum caesi, postquam intellect, in quos saeviretur, pessimi quoque arma rapuerant. Tac.ann.1,49,1.Wann immer Bürger gegen Bürger das Schwert gebraucht haben, ähnliches hatte man nie gesehen. Nicht im Treffen, nicht aus gegnerischem Lager, sondern von denselben Lagerstätten her, wo der Tag sie an einem Tisch hatte essen, die Nacht sie friedlich nebeneinander hatte ruhen sehen, trennen sie sich zu Feind und Feind, fallen sich mit der Waffe an. Geschrei, Wunden, Blut vor aller Augen: die Ursache in Dunkel gehüllt. Das Weitere lenkt der Zufall. Auch Gutgesinnte ließen hie und da ihr Leben. Denn als die Schlimmen zu merken anfingen, wem das Wüten galt, griffen auch sie hastig zu den Waffen;
nec Plancina se intra decora feminis tenebat, sed exercitio equitum, decursibus cohortium interesse, in Agrippinam, in Germanicum contumelias iacere, quibusdam etiam bonorum militum ad mala obsequia promptis, quod haud invito imperatore ea fieri occultus rumor incedebat. nota haec Germanico, sed praeverti ad Armenios instantior cura fuit. Tac.ann.2,55,6.Auch Plancina hielt sich nicht in den Schranken weiblichen Anstandes: sie wohnte den Übungen der Reiterei, den Manövern der Kohorten bei, ließ gegen Agrippina und Germanicus Schmähreden los, und schon zeigte sich selbst mancher der Besseren im Heer bereit, schlimme Befehle auszuführen, weil insgeheim die Sage ging, es geschehe nicht gegen den Willen des Imperators. Germanicus wusste dies, aber für ihn war es jetzt dringender, vor Piso nach Armenien zu kommen.
plebes acri quidem annona fatigabatur, sed nulla in eo culpa ex principe: quin infecunditati terrarum aut asperis maris obviam iit, quantum impendio diligentiaque poterat. et ne provinciae novis oneribus turbarentur utque vetera sine avaritia aut crudelitate magistratuum tolerarent, providebat: corporum verbera, ademptiones bonorum aberant. Tac.ann.4,6,4.Das Volk litt zwar unter drückender Teuerung, aber ohne alle Schuld des Kaisers. Ja er suchte, wenn Misswachs eintrat oder die See stürmisch war, den Folgen zu begegnen, so viel er durch Geldaufwand und Sorgfalt vermochte. Auch achtete er darauf, dass nicht die Provinzen durch neue Lasten in Aufruhr gebracht, die alten ihnen nicht durch Habsucht und Grausamkeit der Beamten erschwert würden. Schläge als Strafmittel und Gütereinzug kamen nicht vor.
[Cic.Tusc.3,3,4] Est enim gloria solida quaedam res et expressa, non adumbrata; ea est consentiens laus bonorum, incorrupta vox bene iudicantium de eccellenti virtute, ea virtuti resonat tamquam imago; quae, quia recte factorum plerumque comes est, non est bonis viris repudianda. Cic.Tusc.3,3,4Denn der Ruhm ist etwas Wesenhaftes und Ausgeprägtes, nicht bloß Schattenhaftes; er ist das übereinstimmende Lob der Guten, die unbestechliche Stimme derer, die über eine ausgezeichnete Tugend gerecht urteilen. So hallt er der Tugend nach wie ihr Echo. Und insofern er gewöhnlich der Begleiter rechten Tuns ist, ist er von rechtschaffenen Männern nicht zu verschmähen.
ergo haec duo genera, voluptas gestiens et libido, bonorum opinione turbantur, ut duo reliqua, metus et aegritudo, malorum. Cic.Tusc.3,25,1Diese beiden Gattungen, das ausgelassene Vergnügen und die Begierde, beruhen auf der Vorstellung von Gütern; wie die beiden übrigen, Furcht und Kummer, auf der Vorstellung von Übeln;
Quid, si deinde dolores graves corporis, si bonorum amissio, si caecitas, si exilium? Si pro singulis malis aegritudines accederent, summa ea fieret, quae non sustineretur. Cic.Tusc.4,40,4Wie, wenn hierauf schwere Schmerzen, wenn Verlust der Güter, wenn Blindheit, wenn Verbannung gefolgt wäre? Wenn für jedes einzelne Übel Kummer hinzutritt, würde sich daraus eine Summe bilden, die nicht mehr auszuhalten wäre.
Laudat tenuem victum. Philosophi id quidem, sed si Socrates aut Antisthenes diceret, non is, qui finem bonorum voluptatem esse dixerit. Cic.Tusc.5,26,2Er lobt schmale Kost: ganz philosophisch; aber nur sollte es Sokrates oder Antisthenes sagen; nicht der, der das Vergnügen zum höchsten Gut erklärt.
Atque cum perturbationes animi miseriam, sedationes autem vitam efficiant beatam, duplexque ratio perturbationis sit, quod aegritudo et metus in malis opinatis, in bonorum autem errore laetitia gestiens libidoque versetur, quae omnia cum consilio et ratione pugnant, his tu tam gravibus concitationibus tamque ipsis inter se dissentientibus atque distractis quem vacuum solutum liberum videris, hunc dubitabis beatum dicere? Cic.Tusc.5,43,1Und da jegliche Leidenschaft Elend, ihre Stillung aber ein glückseliges Leben bewirkt, und da die Leidenschaft von zweifacher Art ist, wovon die eine Art, Kummer und Furcht umfasst und auf der Vorstellung von Übeln, die andere, in ausgelassener Fröhlichkeit und Lust besteht und auf dem Irrwahn von Gütern beruht; da dies alles mit der Überlegung und der Vernunft im Widerstreit ist, solltest du nun zögern, einen Mann, den du von so heftigen Erschütterungen, die selbst so wenig zusammenstimmen und so sehr voneinander getrennt sind, ledig und los und frei siehst, für glückselig zu erklären?
Adfectus autem animi in bono viro laudabilis; et vita igitur laudabilis boni viri; et honesta ergo, quoniam laudabilis. Ex quibus bonorum beatam vitam esse concluditur. Cic.Tusc.5,47,5Nun ist aber die Stimmung der Seele in einem guten Menschen löblich, folglich auch das Leben des Guten; und weil löblich, deswegen auch rechtschaffen; woraus folgt, dass das Leben der Guten glückselig sei. –
Sint enim tria genera bonorum, ut iam a laqueis Stoicorum, quibus usum me pluribus quam soleo intellego, recedamus, sint sane illa genera bonorum, dum corporis externa iaceant humi et tantum modo, quia sumenda sint, appellentur bona, animi autem illa divina longe lateque se pandant caelumque contingant; Cic.Tusc.5,76,1Immerhin mag es drei Arten von Gütern geben (um uns von den Schlingen der Stoiker zu entfernen, deren ich mich, wie ich sehe, öfter als sonst gewöhnlich bedient habe), immerhin mögen jene Arten von Gütern bestehen; wenn nur die körperlichen und äußeren zu Boden liegen, und nur insofern, als sie vorzuziehen sind, Güter genannt werden; jene anderen, göttlichen dagegen weit und breit sich ausdehnen und den Himmel berühren;
Stoicorum quidem facilis conclusio est; qui cum finem bonorum esse senserint congruere naturae cumque ea convenienter vivere, cum id sit in sapientis situm non officio solum, verum etiam potestate, sequatur necesse est, ut, cuius in potestate summum bonum, in eiusdem vita beata sit. Cic.Tusc.5,82,1Leicht nun ergibt sich der Schluss der Stoiker. Da nach ihrer Ansicht das Gute in der Übereinstimmung mit der Natur und in einem naturgemäßen Leben besteht, und da dieses nicht nur in der Pflicht, sondern auch in der Macht des Weisen liegt, so folgt notwendig, dass das glückselige Leben in der Macht dessen steht, in dessen Macht auch das höchste Gut steht.
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