Quid, si idem, quod plerumque fit paupertatem ignominiam infamiam timet, si debilitatem caecitatem, si denique, quod non modo singulis homininibus, sed potentibus populis saepe contigit, servitutem? potest ea timens esse quisquam beatus? Cic.Tusc.5,15,5 | Und wenn nun derselbe, wie sehr oft, auch Armut, Beschimpfung, üblen Ruf, körperliche Schwäche, Blindheit fürchtet; wenn schließlich, was nicht nur einzelnen Menschen, sondern mächtigen Völkern oft begegnet, Sklaverei: kann einer mit solcher Furcht glücklich sein? |
Quodsi est, qui vim fortunae, qui omnia humana, quae cuique accidere possunt, tolerabilia ducat, ex quo nec timor eum nec angor attingat, idemque si nihil concupiscat, nulla ecferatur animi inani voluptate, quid est cur is non beatus sit? Cic.Tusc.5,17,1 | Demnach, wer die Macht des Schicksals, wer jedes mögliche menschliche Geschick für erträglich hält, so dass ihn weder Furcht noch Angst erreicht; wer überdies frei von Begierden ist und durch keine eitle Lust hingerissen wird: warum sollte der nicht glückselig sein? |
Sed mihi videntur etiam beatissimi. Quid enim deest ad beate vivendum ei, qui confidit suis bonis? aut, qui diffidit, beatus esse qui potest? At diffidat necesse est, qui bona dividit tripertito. Cic.Tusc.5,40,1 | Aber mir erscheinen sie sogar höchst glückselig. Denn was fehlt dem zum glückseligen Leben, der auf seine Güter vertraut? Oder: wer ihnen misstraut, wie kann der glückselig sein? Aber misstrauen muss notwendig der, der die Güter in drei Arten einteilt. |
Qui enim poterit aut corporis firmitate aut fortunae stabilitate confidere? Atqui nisi stabili et fixo et permanente bono beatus esse nemo potest. Cic.Tusc.5,40,2 | Denn wie wird er auf die Stabilität des Körpers oder die Beständigkeit des Glücks vertrauen können? Und doch, ohne dass ein Gut beständig, unverrückt und bleibend ist, kann niemand glückselig sein. |
Nam qui timebit, ne quid ex is deperdat, beatus esse non poterit. Cic.Tusc.5,40,6 | Denn wer fürchtet, etwas von dem zu verlieren, der kann nicht glückselig sein. |
Volumus enim eum, qui beatus sit, tutum esse, inexpugnabilem, saeptum atque munitum, non ut parvo metu praeditus sit, sed ut nullo. Cic.Tusc.5,41,1 | Denn wir erwarten von dem, der glückselig ist, dass er sicher, unbezwinglich und gleichsam umzäunt und verschanzt ist; nicht dass er wenig, sondern dass er keine Furcht hat. |
Atqui sapiens semper ita adfectus est; semper igitur sapiens beatus est. Cic.Tusc.5,43,2 | Nun ist der Weise aber immer so gestimmt; folglich ist der Weise immer glückselig. |
Vir igitur temperatus, constans, sine metu, sine aegritudine, sine alacritate ulla, sine libidine nonne beatus? Cic.Tusc.5,48,2 | Also der gemäßigte Mann, der sich gleich bleibt, ohne Furcht, ohne Kummer, ohne jede ausgelassene Heiterkeit, ohne Begierde – ist er nicht glückselig? |
At semper sapiens talis; semper igitur beatus. Cic.Tusc.5,48,3 | Aber der Weise ist immer so; immer also ist er glückselig. – |
Quamquam hic quidem tyrannus ipse iudicavit, quam esset beatus. Cic.Tusc.5,61,1 | Doch dieser Tyrann zeigte selbst an, wie glücklich er war. |
Itaque nec pulchros illos ministratores aspiciebat nec plenum artis argentum nec manum porrigebat in mensam; iam ipsae defluebant coronae; denique exoravit tyrannum, ut abire liceret, quod iam beatus nollet esse. Cic.Tusc.5,62,3 | Jetzt schaute er nicht mehr nach jenen schönen Dienern, nicht mehr nach dem kunstvollen Silber; nicht mehr streckte er die Hand nach dem Tisch aus; jetzt fielen ihm selbst die Kränze vom Haupt; endlich flehte er den Tyrannen an, ihn wegzulassen, weil er nicht mehr glückselig sein wolle. |
Ex quo effici putat ille, quod quaerimus, ut sapiens semper beatus sit. Cic.Tusc.5,110,3 | Woraus sich nach ihm ergeben soll, was wir suchen, dass der Weise immer glückselig sei. – |
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finn
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