C. Sulpicius, D. Haterius consules sequuntur, inturbidus externis rebus annus, domi suspecta severitate adversum luxum, qui immensum proruperat ad cuncta, quis pecunia prodigitur. sed alia sumptuum, quamvis graviora, dissimulatis plerumque pretiis occultabantur; ventris et ganeae paratus adsiduis sermonibus vulgati fecerant curam, ne princeps antiquae parsimoniae durius adverteret. Tac.ann.3,52,1. | Es folgen die Konsuln Gaius Sulpicius und Decimus Haterius, außenpolitisch ein ruhiges Jahr; aber in Rom befürchtete man strengere Maßregeln gegen den Luxus, der sich in allem, wodurch man Geld verschwenden kann, rasend ins Unermessliche gesteigert hatte. Allerdings ließ sich anderweitiger Aufwand, auch wenn er bedeutender war, gewöhnlich dadurch verheimlichen, dass man den Preis verschleierte. Aber dass der Kaiser, der durch seine Sparsamkeit der alten Zeit angehörte, gegen das, was man für Bauch und Gaumen zubereitete und durch das ständige Reden darüber überall bekannt war, zu hart einschreiten könnte, das bereitete Sorge. |
dites olim familiae nobilium aut claritudine insignes studio magnificentiae prolabebantur. nam etiam tum plebem, socios, regna colere et coli licitum; ut quisque opibus, domo, paratu speciosus, per nomen et clientelas inlustrior habebatur. Tac.ann.3,55,2. | Der einst reiche Adel und die durch Ruhm ausgezeichneten Familien gerieten durch ihre Prunksucht auf die schiefe Bahn. Damals war es noch erlaubt, dem Bürgerstand, den Bundesgenossen, den Königen Gefälligkeiten zu erweisen und sich erweisen zu lassen; je mehr einer durch Reichtum, Palast und Aufwand glänzte, desto angesehener war er durch seinen Ruf und seine große Klientel. |
Idem annus gravi igne urbem adficit, deusta parte circi, quae Aventino contigua, ipsoque Aventino; quod damnum Caesar ad gloriam vertit exsolutis domuum et insularum pretiis. milies sestertium in munificentia ea conlocatum, tanto acceptius in vulgum, quanto modicus privatis aedificationibus ne publice quidem nisi duo opera struxit, templum Augusto et scaenam Pompeiani theatri; eaque perfecta, contemptu ambitionis an per senectutem, haud dedicavit. Tac.ann.6,45,1. | Dasselbe Jahr sucht Rom mit einem schrecklichen Feuer heim. Der Teil des Zirkus, der an den Aventin stößt und der Aventin selbst brannten nieder. Aus diesem Unglück wusste der Cäsar Ruhm zu ziehen, indem er den Wert der Paläste und Mietskasernen in Geld ersetzte. Hundert Millionen Sesterze kostete ihn diese Freigebigkeit; und sie wurde ihm vom Volk umso höher angerechnet, je geringeren Aufwand er bei Privatbauten machte. Auch von öffentlichen Bauwerken ließ er nur zwei aufführen, einen Tempel für Augustus und die Bühne zum Theater des Pompeius. Als sie vollendet waren, unterließ er ihre Einweihung, sei es, weil er das Gepränge verachtete, oder seines hohen Alters wegen. |
Atque his similia ad victum etiam transferuntur, extenuaturque magnificentia et sumptus epularum, quod parvo cultu natura contenta sit. Cic.Tusc.5,97,1 | Dem Ähnliches wird auf den Lebensunterhalt übertragen: Pracht und Aufwand der Tafel werden herabgesetzt, weil die natürlichen Bedürfnisse mit wenig zu befriedigen seien. |
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