Quid vero? clarissima M'. Curi causa Marcique Coponi nuper apud centumviros quo concursu hominum, qua exspectatione defensa est? Cum Q. Scaevola, aequalis et conlega meus, homo omnium et disciplina iuris civilis eruditissimus et ingenio prudentiaque acutissimus et oratione maxime limatus atque subtilis atque, ut ego soleo dicere, iuris peritorum eloquentissimus, eloquentium iuris peritissimus, ex scripto testamentorum iura defenderet negaretque, nisi postumus et natus et, ante quam in suam tutelam veniret, mortuus esset, heredem eum esse posse, qui esset secundum postumum et natum et mortuum heres institutus; ego autem defenderem eum hac tum mente fuisse, qui testamentum fecisset, ut, si filius non esset, qui in suam tutelam veniret, M'. Curius esset heres, num destitit uterque nostrum in ea causa in auctoritatibus, in exemplis, in testamentorum formulis, hoc est, in medio iure civili versari? Cic.de_orat.1,180. | Was geschah ferner in der berühmten Rechtssache des Manius Curius und des Marcus Coponius, die unlängst vor den Centumvirn verhandelt wurde? Wie strömten die Menschen zusammen, wie erwartungsvoll hörte man die Verteidigung an! Quintus Scaevola, mein Alters- und Amtsgenosse, ein Mann, der in der Kenntnis der Rechtswissenschaft alle übertrifft, sich durch Scharfsinn und Einsicht auszeichnet, seine Reden mit der größten Sorgfalt und Genauigkeit ausarbeitet und, wie ich zu sagen pflege, unter den Rechtsgelehrten der größte Redner und unter den Rednern der größte Rechtsgelehrte ist, dieser also verteidigte die Rechte der Testamente nach dem Buchstaben der geschriebenen Worte und behauptete, dass, wenn nicht der nach dem Tod des Vaters erwartete und geborene Sohn, bevor er zur Mündigkeit gelangt, gestorben wäre, der nicht Erbe sein könne, der erst nach der Geburt und dem Tod des erwarteten Sohnes zum Erben eingesetzt worden sei. Ich hingegen behauptete in meiner Verteidigung, der Erblasser habe damals die Absicht gehabt, dass, wenn kein Sohn da wäre, der zur Mündigkeit gelangte, Manius Curius Erbe sein solle. Beriefen wir beide uns bei dieser Verhandlung nicht unaufhörlich auf Rechtserklärungen, auf Beispiele, auf Testamentsformeln, das heißt auf Beweise aus dem Innersten des bürgerlichen Rechtes? |
non quaero, quis percusserit; nihil est, Glaucia, quod metuas; non excutio te, si quid forte ferri habuisti, non scrutor; nihil ad me arbitror pertinere; quoniam, cuius consilio occisus sit, invenio, cuius manu sit percussus non laboro. Cic.S.Rosc.97.b | Ich frage nicht, wer zugestochen hat. Du brauchst dich nicht zu fürchten, Glaucia: ich durchsuche dich nicht; ich forsche nicht, ob du etwa eine Mordwaffe bei dir hattest; das ist, wie ich glaube, nicht wichtig für mich. Weil ich entdeckt habe, nach wessen Absicht er ermordet wurde, gebe ich mich nicht damit ab, wessen Hand ihn erstochen hat. |
impedimento est, quo minus de his rebus Sulla doceatur, ceterorum legatorum consilia et voluntatem Chrysogono enuntiat, monet, ut provideat, ne palam res agatur, ostendit, si sublata sit venditio bonorum, illum pecuniam grandem amissurum, sese capitis periculum aditurum; Cic.S.Rosc.110.a | Er verhindert, dass Sulla von diesen Vorfällen unterrichtet wird; er verrät dem Chrysogonus die Absicht und die Willensmeinung der übrigen Gesandten; er warnt ihn, er solle auf seiner Hut sein, dass die Sache nicht öffentlich verhandelt werde; er zeigt ihm auf, wenn der Güterverkauf aufgehoben würde, so werde Chrysogonus große Summen verlieren und er selbst auf Leben und Tod angeklagt werden. |
In privatis rebus si qui rem mandatam non modo malitiosius gessisset sui quaestus aut commodi causa, verum etiam neglegentius, eum maiores summum admisisse dedecus existimabant. Cic.S.Rosc.111.a | Hatte jemand in einer Privatsachen einen Auftrag nicht bloß in böser Absicht des eigenen Nutzens und Gewinnes wegen (schlecht) geführt, sondern auch nur mit zu viel Nachlässigkeit, so urteilten unsere Vorfahren, er habe den größten Schimpf auf sich geladen. |
etenim si Iuppiter optimus maximus cuius nutu et arbitrio caelum, terra mariaque reguntur saepe ventis vehementioribus aut immoderatis tempestatibus aut nimio calore aut intolerabili frigore hominibus nocuit, urbis delevit, fruges perdidit, quorum nihil pernicii causa divino consilio sed vi ipsa et magnitudine rerum factum putamus, at contra commoda, quibus utimur, lucemque, qua fruimur, spiritumque, quem ducimus, ab eo nobis dari atque impertiri videmus, quid miramur, iudices, L. Sullam, cum solus rem publicam regeret orbemque terrarum gubernaret imperique maiestatem, quam armis receperat iam legibus confirmaret, aliqua animadvertere non potuisse? Cic.S.Rosc.131.b | Denn wenn einmal der erhabenste und beste Jupiter, durch dessen Wink und Willen Himmel, Erde und Meer beherrscht werden, oft durch allzu heftige Winde oder wilde Stürme oder allzu großer Hitze oder unerträgliche Kälte den Menschen schadet, Städte zerstört und den Ertrag der Felder vernichtet, wovon wir nichts der göttlichen Absicht, uns zu verderben, sondern alles der Gewalt und Macht der Ereignisse zuschreiben; wenn wir dagegen die Vorteile, die wir besitzen, das Lebenslicht, das wir genießen, die Luft, die wir einatmen, als seine Gaben und Wohltaten betrachten, warum sollten wir uns wundern, wenn Lucius Sulla, da er allein den Staat leitete, den Erdkreis beherrschte, und das Ansehen des Reichs, das er durch die Waffen wieder hergestellt hatte, durch Gesetze befestigte, einiges unbemerkt lassen musste? |
sin, ut dolore suo sanciret militaris imperii disciplinam exercitumque in gravissimo bello animadversionis metu contineret, saluti prospexit civium, qua intellegebat contineri suam. Cic.fin.1,35,5 | Hatte er aber die Absicht, durch seinen Schmerz die strenge Beachtung des Feldherrnbefehls zu heiligen und das Heer in dem höchst gefahrvollen Krieg durch Furcht vor Strafe im Zaum zu halten, so sorgte er für das Wohl der Bürger, in dem er auch sein eigenes begriffen sah. |
Quae cum dixisset: "Explicavi", inquit, "sententiam meam, et eo quidem consilio, tuum iudicium ut cognoscerem, quoniam mihi ea facultas, ut id meo arbitratu facerem, ante hoc tempus numquam est data." Cic.fin.1,72,3 | Nach diesen Worten sagte Torquatus: "Ich habe meine Ansicht entwickelt, und zwar in der Absicht, dein Urteil zu erfahren. Dies nach meinem Wunsch zu tun, dazu hatet ich bis jetzt noch nie eine Gelegenheit." |
quae neque confirmare argumentis neque refellere in animo est: ex ingenio suo quisque demat vel addat fidem. Tac.Germ.3,4 | Diese Dinge mit Gründen zu bestätigen oder zu widerlegen, ist nicht meine Absicht: Jeder möge ihnen nach seiner Denkweise Glauben beimessen oder verweigern. |
principes et ornatiorem habent: ea cura formae, sed innoxia; neque enim ut ament amenturve, in altitudinem quandam et terrorem adituri bella compti, ut hostium oculis, armantur. Tac.Germ.38,4 | Die Fürsten haben es noch kunstvoller. Das ist ihre Putzsucht, aber eine harmlose. Denn nicht um zu lieben oder geliebt zu werden, sondern in der Absicht stattlich und schrecklich zu wirken, schmücken und bewaffnen sie sich, wenn sie zum Krieg ausziehen, für die Augen der Feinde. |
2014.03.14 John Kerry, Americanus secretarius statalis, hodie denuo Sergium Lavrov, Russicum administrum ab exteris, Londinii conveniet. Regimen Russicum in ipso discrimine abstinere, ne plebiscitum in Crimaea persequatur, conabitur. Cum in consilio securitatis Nationum Unitarum Arsenius Yatsenyuk, transitorius Ucrainicus administer princeps, et legatus Russicus Vitalius Churkin sermonem consererent, Churkin Russiae cum Ucraina bellum gerere in animo esse negavit, sed Russiae ius plebisciti conficiendi, num Crimaea cum Russia coniungeretur, acriter defendit. lc20140314 | Der amerikanische Außenminister John Kerry wird heute in London noch einmal den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen. Er wird versuchen, die russische Regierung in letzter Minute davon abzuhalten, die Volksabstimmung auf der Krim nicht durchzuführen. Als es im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu einem Wortwechsel zwischen dem ukrainischen Interimspremier Arseniy Yatsenyuk und dem russischen Botschafter Vitaly Churkin kam, stellte Churkin eine Absicht Russlands, gegen die Ukraine Krieg zu führen, in Abrede, verteidigte aber mit Nachdruck Russlands Recht, eine Volksbefragung durchzuführen, ob die Krim mit Russland verbunden werden solle. |
2014.03.29 Vladimirus Putin Russos ad colloquendum cum Americanis, quomodo publicae occupationes in Ucraina componi possent, paratos esse Baracko Obamae per telephonum significavit. John Kerry et Sergius Lavrov, administri utriusque civitatis, mox convenirent, ut colloquia Hagae Comitis incepta persequentes vias rationesque disputarent. Obama, ut Russi antea copias immodice ad fines Ucrainicos coactas reducerent, postulavit. Putin furores extremistarum in Ucrina exprobravit, quos a regimine Cioviae instituto non cohibitos homines civiles aggredi dixit. Interea Ban Ki-moon, Unitarum Nationum secretarius generalis, Neo-Eboraci Russos sibi in Ucrainam signa inferre non in animis esse pro certo affirmavisse enuntiavit. lc20140329 | Wladimir Putin deutete in einem Telefongespräch Barack Obama die Bereitschaft der Russen an, mit den Americanern zu besprechen, wie die politischen Wirren in der Ukraine beigelegt werden könnten. Die Außenminister beider Länder, John Kerry und Sergej Lawrow, sollten sich demnächst treffen, um die in Den Haag begonnen Gespräche fortzusetzen und Mittel und Wege zu diskutieren. Obama verlangte, die Russen sollten zuvor ihre an der ukrainischen Grenze massierten Truppen abziehen. Putin prangerte das Wüten der Extremisten in der Ukraine an, die, ohne von der in Kiew installierten Regierung gehindert zu werden, angeblich Zivilisten angriffen. Inzwischen hat Ban Ki-moon, der Generalsekretär der UN, in New York wissen lassen, die Russen hätten ihm zugesichert, nicht die Absicht zu haben, in die Ukraine einzumarschieren. |
2014.04.22 Regimen Syriacum comitia praesidialia die tertio mensis Iunii fore annuntiavit. Quoniam, qui munus petunt, decem praeteritos annos in Syria vixisse oportet, plerique autem repugnantium Syriam reliquerunt, praeter praesentem praesidentem Bashar al-Assad tertiam periodum septuennem petentem vix ullus competitor esse videtur. Praeterea incertum est, an non in multis regionibus, ubi rebelles praepolleant, electiones exhiberi possint. Qua de re Civitates Foederatae et Unio Europaea et Unitae nationes electiones unanimiter rationem democraticam per ludibrium detortam reiectantes praesidentem Assad sententiam recognoscere atque mutare iubent. 2014.04.22 | Die syrische Regierung hat angekündigt, dass am 3. Juni Präsidentschaftswahlen stattfinden. Da die Bewerber die vergangenen zehn Jahre in Syrien gelebt haben müssen, die meisten Regierungsgegener aber Syrien verlassen haben, gibt es außer dem derzeitigen Präsidenten Bashar al-Assad, der seine dritte siebenjährige Amtsperiode anstrebt, schwerlich einen Mitbewerber. Außerdem können in vielen Gegenden, in denen die Rebellen das Übergewicht haben, schwerlich Wahlen abgehalten werden. Daher verwerfen die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die Vereinten Nationen eine Wahl einmütig als Parodie auf ein demokratisches Verfahren und fordern Präsident Assad auf, seine Absicht zu überdenken und aufzugeben. |
2014.10.03 Turcicum parlamentum regimini ius ictuum militarium in Gihadistas Islamici Status et in Syria et in Iraquia initiandorum dedit. Praeses Erdogan consilium, ne militantes bello persequeretur, minuerat, postquam quadraginta quattuor Turcici obsides in libertatem vindicati sunt. Sed Ismet Yilmaz, administer a defensione, actiones militares actutum perfectum iri sperari posse negavit. Etiam Australia se coalitioni antiislamisticae accessuram declaravit. Antonius Abbott, administer primarius, istum "cultum ritumque mortis", qui toti orbi bellum denuntiavisset, sufflaminandum esse dixit. 2014.10.03 | Das türkische Parlament hat der Regierung die Erlaubnis erteilt, in Syrien und im Irak Militärschläge gegen die Dschihadisten des Islamischen Staates auszuführen. Präsident Erdogan war von seiner Absicht, gegen die Kämpfer militärisch nicht vorzugehen, abgerückt, nachdem die 46 türkischen Geiseln in Freiheit gekommen waren. Aber Verteidigungsminister Ismet Yilmaz sagte, man dürfe nicht erwarten, dass sofort militärische Aktionen ausgeführt würden. Auch Australien erklärte, es werde der antiislamistischen Koalition beitreten. Premierminister Tony Abbott sagte, dieser "Kult des Todes", der der ganzen Welt den Krieg erklärt habe, müsse gestoppt wreden. |
2014.12.31 Me.d. Ad finem et huius anni et huius exercitationis pervenimus. Satis materiae in glossariolum nostrum Latinum, sicut in dolium fundo carens, infudimus, quod erat propositum nostrum. Tu si umquam unam atque alteram relationem horum annalium perlegeris neque statim fusti percussus decideris, ego perlaetus sum. Si modo nausiasti, ut tibi mox melius fiat, opto. Vale! 2014.12.31 | Wir sind zum Jahresende und zum Ende dieser Übung gelangt.Wir haben gbug Material in unser kleines lateinisches Wörterbuch, wie in ein Fass ohne Boden gefüllt. Dies war ja die Absicht des Ganzen. Falls du den einen oder anderen Beitrag gelesen haben solltest, und nicht auf der Stelle tot umgefallen bist, bin ich überaus erfreut. Wenn du nur seekrank wurdest, wünsche ich Dir baldige Besserung! Lebe wohl! |
[5,11,5] Ergo igitur si posthac pessimae illae lamiae noxiis animis armatae venerint—venient autem, scio—neque omnino sermonem conferas et si id tolerare pro genuina simplicitate proque animi tui teneritudine non potueris, certe de marito nil quicquam vel audias vel respondeas. (Apul.met.5,11,5) Apul.met.5,11,5 | [5,11,5] Wenn also bald diese bösen Hexen in böser Absicht kommen,—sie werden bestimmt kommen—rede erst gar nicht mit ihnen. Doch wenn du dies bei deinem dir eigenen geraden und feinfühligen Wesen nicht über dich bringen kannst, so höre dir wenigsten nichts über deinen Gatten an und gib keine Antwort darauf! |
[5,16,3] Quodsi viri sui faciem ignorat, deo profecto denupsit et deum nobis praegnatione ista gerit. certe si divini puelli—quod absit— haec mater audierit, statim me laqueo nexili suspendam. ergo interim ad parentes nostros redeamus et exordio sermonis huius quam concolores fallacias adtexamus." (Apul.met.5,16,3) Apul.met.5,16,3 | [5,16,3] Wenn sie aber nicht weiß, wie ihr Mann aussieht, hat sie wirklich einen Gott geheiratet und trägt von ihm ein göttliches Kind. Falls man sagen wird, sie sei Mutter eines göttlichen Kindes, werde ich mir auf der Stelle einen Strick knüpfen. Lasse uns jetzt aber zu unseren Eltern heimkehren und die Fäden spinnen, die zur Absicht unserer Rede am besten passen!" |
[5,24,3] Sed hoc feci leviter, scio, et praeclarus ille sagittarius ipse me telo meo percussi teque coniugem meam feci, ut bestia scilicet tibi viderer et ferro caput excideres meum, quod istos amatores tuos oculos gerit. haec tibi identidem semper cavenda censebam, haec benivole remonebam. (Apul.met.5,24,3) Apul.met.5,24,3 | [5,24,3] Doch dies habe ich gewiss unbedacht getan: ich, jener hochberühmte Schütze, habe mich mit am eigenen Pfeil verwundet und dich zu meiner Gemahlin gemacht, so dass ich dir als Untier erschien und du mir den Kopf mit den Augen, die dich lieben, abschneiden wolltest. Davor glaubte ich dich immer wieder warnen zu müssen, das schärfte ich wiederholt dir in guter Absicht ein! |
[Cic.off.1,24,1] Atque illae quidem iniuriae, quae nocendi causa de industria inferuntur, saepe a metu proficiscuntur, cum is, qui nocere alteri cogitat, timet, ne, nisi id fecerit, ipse aliquo afficiatur incommodo. Cic.off.1,24,1 | Jenes Unrecht, das in der Absicht zu schaden anderen zugefügt wird, rührt häufig aus der Furcht, indem derjenige, der einem anderen schaden will, fürchtet, dieser könnte ihm selbst schaden, wenn er ihm nicht zuvorkommt. |
[Cic.off.1,27,1] Sed in omni iniustitia permultum interest, utrum perturbatione aliqua animi, quae plerumque brevis est et ad tempus, an consulto et cogitata fiat iniuria. Cic.off.1,27,1 | Bei jeder Rechtsverletzung aber kommt sehr viel darauf an, ob sie in irgendeiner Leidenschaft, die gewöhnlich kurz und vorübergehend ist, oder ob sie mit Bedacht und Absicht geschieht. |
Exequi sententias haud institui nisi insignis per honestum aut notabili dedecore, quod praecipuum munus annalium reor, ne virtutes sileantur utque pravis dictis factisque ex posteritate et infamia metus sit. Tac.ann.3,65,1. | Abstimmungen ausführlich darzustellen, liegt nicht in meiner Absicht, es sei denn, sie zeichnen sich durch Ehrenhaftigkeit oder durch bemerkenswerte Schändlichkeit aus; denn ich halte es für die Hauptaufgabe der Geschichtsschreibung, dass tüchtige Leistungen nicht verschwiegen bleiben und dass sich Schlechtigkeit in Wort und Tat vor der Schande bei der Nachwelt fürchten muss. |
mihi tradendi arguendique rumoris causa fuit ut claro sub exemplo falsas auditiones depellerem peteremque ab iis, quorum in manus cura nostra venerit, ne divulgata atque incredibilia avide accepta veris neque in miraculum corruptis antehabeant. Tac.ann.4,11,3. | Ich meinerseits hatte bei der Mitteilung und Widerlegung dieses Gerüchts nur die Absicht, mit einem in die Augen fallenden Beispiel falsches Gerede zurückzuweisen und diejenigen, in deren Hände meine Arbeit gelangen mag, zu bitten, Verbreitetes begierig aufzunehmen und der Wahrheit und dem, was nicht nicht ins Wunderbare entstellt ist, vorzuziehen. |
monere diutius neque temporis huius, et impletum est omne consilium, si te bene elegi. utilissimus idem ac brevissimus bonarum malarumque rerum dilectus est, cogitare, quid aut volueris sub alio principe aut nolueris; neque enim hic, ut gentibus, quae regnantur, certa dominorum domus et ceteri servi, sed imperaturus es hominibus, qui nec totam servitutem pati possunt nec totam libertatem.'
et Galba quidem haec ac talia, tamquam principem faceret, ceteri tamquam cum facto loquebantur. Tac.hist.1,16,4. | Dir längere Ermahnung zu geben, ist jetzt nicht die Zeit, und meine ganze Absicht ist erfüllt, wenn ich in dir eine gute Wahl getroffen habe. Das heilsamste und zugleich das kürzeste Mittel zu unterscheiden, was gut und böse sei, ist, zu bedenken, was du unter einem anderen Fürsten wünschen oder nicht wünschen würdest. Denn bei uns gibt es nicht wie bei Völkern unter Erbkönigen eine bestimmte Herrscherfamilie, sonst nur Sklaven; sondern du hast Menschen zu regieren, die weder völlige Knechtschaft ertragen können, noch aber auch die volle Freiheit." So und ähnlich sprach Galba, als ob er erst einen Fürsten erwähle, die anderen sprachen mit ihm, als sei er schon gewählt. |
[Cic.Tusc.1,8] itaque dierum quinque scholas, ut Graeci appellant, in totidem libros contuli. fiebat autem ita ut, cum is qui audire vellet dixisset, quid sibi videretur, tum ego contra dicerem. haec est enim, ut scis, vetus et Socratica ratio contra alterius opinionem disserendi. nam ita facillime, quid veri simillimum esset, inveniri posse Socrates arbitrabatur. Sed quo commodius disputationes nostrae explicentur, sic eas exponam, quasi agatur res, non quasi narretur. ergo ita nascetur exordium: Cic.Tusc.1,8 | Solche Unterhaltungen von fünf Tagen (Schulen nennen es die Griechen) trug ich in eben so viele Bücher ein. Die Art der Behandlung war aber die, dass der Zuhörer erst seine Absicht sagte und ich dann dagegen sprach. Dies ist nämlich, wie du weißt, die alte und sokratische Weise, gegen die Meinung des anderen sich auszusprechen. Denn so, glaubte Sokrates, lasse sich am leichtesten das am meisten Wahrscheinliche finden. Damit aber unsere Unterredungen desto bequemer sich entwickeln, will ich sie wie Handlung, nicht wie Erzählung vortragen. So mag denn die Unterhaltung beginnen. |
[Cic.Tusc.3,4,2] Qua caecitate homines, cum quaedam etiam praeclara cuperent eaque nescirent, nec ubi nec qualia essent, funditus alii everterunt suas civitates, alii ipsi occiderunt. Cic.Tusc.3,4,2 | In dieser Blindheit haben Männer, deren Absicht zum Teil sogar edel war, von deren Gegenstand sie aber nicht wussten, wo und wie beschaffen er ist, ihre Staaten gänzlich zu Grunde gerichtet, andere sind darüber selbst zu Grunde gegangen. |
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