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Beleg gesucht für: Wunsch
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
Konnte hier keine weiteren Belege finden
quod si quid ei a Caesare gravius accidisset, cum ipse eum locum amicitiae apud eum teneret, neminem existimaturum non sua voluntate factum. qua ex re futurum, uti totius Galliae animi a se averterentur. Caes.Gall.1,20,4Wenn Cäsar denselben hart strafe, so werde niemand glauben, dass dies nicht auf seinen Wunsch geschehen sei, da er Cäsars Freundschaft in so hohem Grade besitze; dann aber würden sich die Gemüter in ganz Gallien von ihm abwenden.
haec cum pluribus verbis flens a Caesare peteret, Caesar eius dextram prendit; consolatus rogat, finem orandi faciat; tanti eius apud se gratiam esse ostendit, uti et rei publicae iniuriam et suum dolorem eius voluntati ac precibus condonet. Caes.Gall.1,20,5Als Diviciacus so unter Tränen und mit vielen Worten bat, nahm ihn Cäsar bei der Hand, beruhigte ihn und forderte ihn auf, nicht weiter zu flehen. Er gelte bei ihm so viel, dass auf seinen Wunsch und seine Fürbitte dem Dumnorix die Ungesetzlichkeiten gegen ihr Vaterland und die Beleidigung gegen seine eigene Person verziehen sein sollten.
his rebus atque auditionibus permoti de summis saepe rebus consilia ineunt, quorum eos in vestigio paenitere necesse est, cum incertis rumoribus serviant et plerique ad voluntatem eorum ficta respondeant. Caes.Gall.4,5,3Auf solche Gerüchte und dergleichen Gerede fassen sie oft Entschlüsse über die wichtigsten Angelegenheiten, die sie dann ebenso schnell bereuen müssen, weil sie sich unsicheren Nachrichten hingeben und die meisten Reisenden ihre Antworten ohne Rücksicht auf Wahrheit nach dem Wunsch der Fragenden einrichten.
illi supplicia cruciatusque Gallorum veriti, quorum agros vexaverant, remanere se apud eum velle dixerunt. his Caesar libertatem concessit. Caes.Gall.4,15,5Allein diese Leute fürchteten, von den Galliern, deren Gebiet sie verheert hatten, Rache und martervolle Misshandlung und erklärten ihren Wunsch, bei Cäsar zu bleiben. Dieser ließ sie in Freiheit setzen.
quod cum Pompeius et rei publicae et amicitiae tribuisset, celeriter confecto per suos dilectu tribus ante exactam hiemem et constitutis et adductis legionibus duplicatoque earum cohortium numero, quas cum Q. Titurio amiserat, et celeritate et copiis docuit, quid populi Romani disciplina atque opes possent. Caes.Gall.6,1,4Pompeius entsprach diesem Wunsch, teils aus persönlicher Freundschaft, teils in Rücksicht auf das Staatswohl; auch führten Cäsars Legaten die Truppenaushebung schnell durch. So waren am Schluss des Winters drei Legionen gebildet und zum Heer gestoßen, also die Anzahl der unter Quintus Titurius Sabinus aufgeriebenen Kohorten (5,36f.) verdoppelt. Diese Schnelligkeit und die Kraftentwicklung bewiesen, was die militärische Ordnung und Macht des römischen Volkes vermochten.
quarum omnium rerum maxime admirandum videbatur, quod Germani, qui eo consilio Rhenum transierant, ut Ambiorigis fines depopularentur, ad castra Romanorum delati optatissimum Ambiorigi beneficium obtulerant. Caes.Gall.6,42,3Das Wunderlichste bei all dem war übrigens offenbar, dass die Germanen eigentlich über den Rhein gekommen waren, um das Gebiet des Ambiorix zu plündern, aber durch ihren Angriff auf Ciceros Lager dem Ambiorix den liebsten Wunsch erfüllten.
cuius postulationem Antonius cum iudicaret ab iusto nasci timore, veniam petenti dedit, obsides accepit. Caes.Gall.8,48,9Weil Antonius anerkannte, dass dieser Wunsch aus begründeter Furcht stammte, gewährte er dem Bittenden diese Nachsicht und nahm die Geiseln in Empfang.
Sed postquam in castra nuntius pervenit Romae coniurationem patefactam, de Lentulo et Cethego ceterisque, quos supra memoravi, supplicium sumptum, plerique, quos ad bellum spes rapinarum aut novarum rerum studium inlexerat, dilabuntur; reliquos Catilina per montis asperos magnis itineribus in agrum Pistoriensem abducit eo consilio, uti per tramites occulte perfugeret in Galliam Transalpinam. Sall.Cat.57,1Als aber in das Lager die Botschaft gelangt war, die Verschwörung in Rom sei entdeckt und an Lentulus, Cethegus und den anderen, die ich vorher genannt habe, die Todesstrafe vollzogen, zerstreuten sich die meisten, die die Aussicht auf Raub oder der Wunsch nach einer Revolution zum Krieg gelockt hatte. Den Rest führt Catilina über unwegsame Gebirge in Eilmärschen in das Gebiet von Pistoria, in der Absicht, sich auf Schleichwegen unbemerkt die Flucht ins jenseitige Gallien zu ermöglichen.
Vis enim, ut mihi saepe dixisti, quoniam, quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt, vix sunt hac aetate digna et hoc usu, quem ex causis, quas diximus, tot tantisque consecuti sumus, aliquid eisdem de rebus politius a nobis perfectiusque proferri; solesque non numquam hac de re a me in disputationibus nostris dissentire, quod ego eruditissimorum hominum artibus eloquentiam contineri statuam, tu autem illam ab elegantia doctrinae segregandam putes et in quodam ingeni atque exercitationis genere ponendam. Cic.de_orat.1,5.Du hast ja oft den Wunsch gegen mich ausgesprochen, weil die Schrift, die mir in meinem Knaben- oder Jünglingsalter aus meinen Heften unvollendet und nur in rohen Umrissen entschlüpfte, kaum meines jetzigen Alters und der Erfahrung, die ich aus der Führung so vieler und so wichtiger Verhandlungen gewonnen habe, würdig ist, ich möchte über dieselben Gegenstände etwas Gefeilteres und Vollendeteres veröffentlichen. Auch pflegst du zuweilen in unseren Unterhaltungen darin von mir abzuweichen, dass, während nach meinem Urteil die Beredsamkeit auf den wissenschaftlichen Kenntnissen der einsichtsvollsten Männer beruht, du hingegen der Ansicht bist, sie müsse von der gründlichen Gelehrsamkeit getrennt und als das Erzeugnis einer gewissen natürlichen Geistesanlage und Übung angesehen werden.
Hoc loco Sulpicius 'insperanti' inquit 'mihi et Cottae, sed valde optanti utrique nostrum cecidit, ut in istum sermonem, Crasse, delaberemini; nobis enim huc venientibus satis iucundum fore videbatur, si, cum vos de rebus aliis loqueremini, tamen nos aliquid ex sermone vestro memoria dignum excipere possemus; ut vero penitus in eam ipsam totius huius vel studi vel artifici vel facultatis disputationem paene intimam veniretis, vix optandum nobis videbatur. Cic.de_orat.1,96.Hier ergriff Sulpicius das Wort: "Gegen meine und des Cotta Hoffnung, aber nach unser beider sehnlichstem Wunsch hat es sich gefügt, Crassus, dass ihr auf diese Unterredung verfielt. Denn als wir hierher kamen, erschien es uns schon erfreulich genug, wenn wir bei eurem Gespräch über andere Gegenstände doch etwas der Erinnerung Würdiges aus eurer Unterredung erhaschen könnten; dass ihr euch aber fast bis zum Kern der Untersuchung über diese ganze Wissenschaft – oder soll ich sagen: Kunst, oder Fertigkeit? – vertiefen würdet, das glaubten wir kaum wünschen zu dürfen.
Ego enim, qui ab ineunte aetate incensus essem studio utriusque vestrum, Crassi vero etiam amore, cum ab eo nusquam discederem, verbum ex eo numquam elicere potui de vi ac ratione dicendi, cum et per me ipsum egissem et per Drusum saepe temptassem; quo in genere tu, Antoni, - vere loquar - numquam mihi percontanti aut quaerenti aliquid defuisti et persaepe me, quae soleres in dicendo observare, docuisti. Cic.de_orat.1,97.Denn ich, der ich von Jugend an euch beiden von ganzem Herzen zugetan war, ja zu Crassus die innigste Liebe hegte, konnte, obwohl ich nirgends von seiner Seite wich, ihm doch nie ein Wort über den kunstmäßigen Lehrgang der Beredsamkeit entlocken, sooft ich auch teils selbst ihm meinen Wunsch mitgeteilt, teils ihn durch den Drusus angegangen hatte. In dieser Hinsicht hast du, Antonius, ich will die Wahrheit sagen, nie meine Erkundigungen oder Fragen unbefriedigt gelassen, und sehr oft belehrtest du mich über die Beobachtungen, die du beim Reden zu machen pflegtest.
Tum ille 'immo vero,' inquit 'Sulpici, rogemus Antonium, qui et potest facere, quod requiris, et consuevit, ut te audio dicere: nam me quidem [fateor semper] a genere hoc toto sermonis refugisse et tibi cupienti atque instanti saepissime negasse, [ut] tute paulo ante dixisti; quod ego non superbia neque inhumanitate faciebam neque quod tuo studio rectissimo atque optimo non obsequi vellem, praesertim cum te unum ex omnibus ad dicendum maxime natum aptumque cognossem, sed me hercule istius disputationis insolentia atque earum rerum, quae quasi in arte traduntur, inscitia.' Cic.de_orat.1,99.Hierauf erwiderte jener: "Nein, Sulpicius, wir wollen lieber den Antonius darum bitten, der deinen Wunsch erfüllen kann und auch gewohnt ist, dieses zu tun, wie ich dich sagen höre. Denn von mir muss ich gestehen, dass ich zu jeder Zeit diese ganze Art der Unterhaltung vermieden und dir deine Wünsche und Bitten sehr oft abgeschlagen habe, wie du kurz zuvor sagtest. Doch dies tat ich nicht aus Übermut oder Unfreundlichkeit, auch nicht aus Mangel an gutem Willen, deiner lobenswerten und edlen Wissbegierde zu willfahren, zumal da ich dich vor allen gerade zur Beredsamkeit geboren und geschickt erkannt hatte, sondern in der Tat nur aus Unvertrautheit mit einem solchen wissenschaftlichen Vortrag und aus Unkunde der Gegenstände, die kunstmäßig gelehrt werden."
cuius quidem rei cum causam quaererem, quidnam esset cur, ut in quoque oratore plurimum esset, ita maxime is pertimesceret, has causas inveniebam duas: unam, quod intellegerent ei, quos usus ac natura docuisset, non numquam summis oratoribus non satis ex sententia eventum dicendi procedere; ita non iniuria, quotienscumque dicerent, id, quod aliquando posset accidere, ne illo ipso tempore accideret, timere; Cic.de_orat.1,123.Und wenn ich die Ursache hiervon aufsuchte, wie es zugehe, dass, je mehr Gediegenheit ein Redner besitze, er desto furchtsamer sei, so fand ich folgende zwei Ursachen. Einmal nämlich wissen diejenigen, welche die Erfahrung und der Lauf der Dinge belehrt haben, dass zuweilen den ausgezeichnetsten Rednern der Erfolg der Rede nicht hinlänglich nach Wunsch entspricht; deshalb fürchten sie nicht mit Unrecht, sooft sie reden, dass, was sich zuweilen ereignen kann, sich gerade jetzt ereignen möchte.
Studiis enim generorum, praesertim in re bona, cum difficile est, tum ne aequum quidem obsistere. Cic.Lael.26.bDenn einen Wunsch von Schwiegersöhnen, zumal wenn er etwas Gutes betrifft, nicht zu erfüllen, ist schwer und jedenfalls unbillig.
accedit illa quoque causa, quod a ceteris forsitan ita petitum sit, ut dicerent, ut utrumvis salvo officio se facere posse arbitrarentur; a me autem ei contenderunt, qui apud me et amicitia et beneficiis et dignitate plurimum possunt, quorum ego nec benevolentiam erga me ignorare nec auctoritatem aspernari nec voluntatem neglegere debebam. Cic.S.Rosc.4.aDazu kommt noch der Grund, dass vielleicht an die anderen die Bitte um ihren regnerischen Beistand so gestellt wurde, dass sie ihren Pflichten unbeschadet freie Wahl (der Bejahung oder Verweigerung) zu haben glaubten: während ich von solchen angesprochen wurde, deren Freundschaft, Wohltaten und Würde bei mir von größtem Gewicht sind, so dass ich weder ihr Wohlwollen gegen mich vergessen, noch ihr Ansehen unbeachtet, noch ihren Wunsch unberücksichtigt lassen darf.
nam cum hic Sex. Roscius esset Ameriae, T. autem iste Roscius Romae, cum hic filius adsiduus in praediis esset cumque se voluntate patris rei familiari vitaeque rusticae dedisset, ipse autem frequens Romae esset, occiditur ad balneas Pallacinas rediens a cena Sex. Roscius. Cic.S.Rosc.18.aDenn während dieser Sextus Roscius sich zu Ameria befand, jener Titus Roscius (Magnus) aber in Rom war, während der Sohn hier sich beständig auf den Gütern aufhielt und sich nach dem Wunsch seines Vaters dem Hauswesen und dem Landleben widmete, jener hingegen häufig in Rom war, wird Sextus Roscius, als er von einem Mahl nach Hause zurückgehen wollte, bei den pallacinischen Bädern ermordet.
cum hoc vereor et cupio tibi aliqua ex parte, quod salva fide possim, parcere, rursus immuto voluntatem meam; Cic.S.Rosc.95.cIndem ich dieser Besorgnis Raum gebe und, soweit es mir die Pflicht erlaubt, den Wunsch fühle, dich zu schonen, muss ich doch meinen Vorsatz wieder ändern.
Quae cum dixisset: "Explicavi", inquit, "sententiam meam, et eo quidem consilio, tuum iudicium ut cognoscerem, quoniam mihi ea facultas, ut id meo arbitratu facerem, ante hoc tempus numquam est data." Cic.fin.1,72,3Nach diesen Worten sagte Torquatus: "Ich habe meine Ansicht entwickelt, und zwar in der Absicht, dein Urteil zu erfahren. Dies nach meinem Wunsch zu tun, dazu hatet ich bis jetzt noch nie eine Gelegenheit."
nemo enim illic vitia ridet, nec corrumpere et corrumpi saeculum vocatur. melius quidem adhuc eae civitates, in quibus tantum virgines nubunt et cum spe votoque uxoris semel transigitur. Tac.Germ.19,3Denn niemand lacht da über die Laster und verführen und sich verführen lassen heißt nicht Zeitgeist. Noch besser freilich steht es bisher bei den Stämmen, bei denen nur Jungfrauen heiraten und es mit der Hoffnung und dem Wunsch der Gattin ein für alle Mal abgetan ist.
Ne te conpilent fugientes, hoc iuvat? Horum Hor.sat.1,1,78.Sklaven dir plündern das Haus: schafft dies ihr Freude? Da wünsch ich,
Incipias, parto quod avebas, ne facias, quod Hor.sat.1,1,94.Denn dir wurde gewährt dein Wunsch! Nicht folge dem Beispiel
Optaret sibi quisque, meis contentus honestos Hor.sat.1,6,96.Möchte sich jeglicher wählen nach Wunsch: mit den meinen zufrieden
Cum adsectaretur: "Numquid vis?" occupo. At ille: Hor.sat.1,9,6.Sag' ich, "und möge nach Wunsch es auch dir gehn." Da er nun mitläuft,
[4,31,1] "Per ego te," inquit, "maternae caritatis foedera deprecor, per tuae sagittae dulcia vulnera, per flammae istius mellitas uredines, vindictam tuae parenti, sed plenam tribue et in pulchritudinem contumacem severiter vindica; idque unum et pro omnibus unicum volens effice: (Apul.met.4,31,1) Apul.met.4,31,1[4,31,1] "Bei deiner liebevollen Verbundenheit mit deiner Mutter flehe ich, bei den süßen Wunden deines Pfeiles, beim Süßen Brennen dieser Flamme, schaffe Genugtuung deiner Mutter, volle Genugtuung, und gehe streng gegen die freche Schönheit vor. Diesen einen und allereinzigen Wunsch erfülle mir von Herzen!
[4,31,3] Sic effata et osculis hiantibus filium diu ac pressule saviata proximas oras reflui litoris petit plantisque roseis vibrantium fluctuum summo rore calcato ecce iam profundi maris sudo resedit vertice. et ipsum, quod incipit velle, en statim, quasi pridem praeceperit, non moratur marinum obsequium. (Apul.met.4,31,3) Apul.met.4,31,3[4,31,3] So sprach sie, küsste verlangend lange und fest ihren Sohn und eilte zum nächsten Ufer des zurückströmenden Meeres, berührte mit rosigen Sohlen die schäumende Gicht des Wassers und ließ sich schon auf der strahlenden Fläche des tiefen Meeres nieder. Kaum fasst sie den Wunsch, sieh’, er erfüllt sich von selbst, als hätt’ sie’s zuvor befohlen, nicht bekümmert sie des Meeres Gehorsam.
[5,5,3] Annuit et ex arbitrio mariti se facturam spopondit, sed eo simul cum nocte dilapso diem totum lacrimis ac plangoribus misella consumit: (Apul.met.5,5,3) Apul.met.5,5,3[5,5,3] Sie nickte und gelobte, nach seinem Wunsch zu handeln. Doch als er zugleich mit der Nacht verschwunden war, verzehrt sich die Arme den ganzen Tag in Tränen und Klagen:
[Cic.off.1,12,1] Eademque natura vi rationis hominem conciliat homini et ad orationis et ad vitae societatem ingeneratque inprimis praecipuum quendam amorem in eos, qui procreati sunt impellitque, ut hominum coetus et celebrationes et esse et a se obiri velit ob easque causas studeat parare ea, quae suppeditent ad cultum et ad victum, nec sibi soli, sed coniugi, liberis, ceterisque, quos caros habeat tuerique debeat, quae cura exsuscitat etiam animos et maiores ad rem gerendam facit. Cic.off.1,12,1Dieselbe vernünftige Natur ist es, die die Menschen gegenseitig zusammenführt, um sich miteinander zu besprechen und in Gemeinschaft zu leben, die ihnen eine überwiegende Zärtlichkeit gegen die erzeugten Kinder eingepflanzt, sie zu dem Wunsch treibt, dass gemeinschaftliches Zusammenleben und Geselligkeit unter den Menschen stattfinden und sie selbst Anteil daran haben; sie aus diesen Ursachen zu dem Streben veranlasst, die Vorräte herbeizuschaffen,, die zum bequemen und sorgenfreien Leben erforderlich sind – und dies nicht nur für sich allein, sondern auch für ihre Gattinnen, für ihre Kinder, für diejenigen, die sie sonst noch lieben und zu schützen verpflichtet sind. Diese Sorge gibt zugleich dem menschlichen Geist einen höheren Schwung und erzeugt in ihm die zu Taten notwendige Seelengröße.
Atque etiam in rebus prosperis et ad voluntatem nostram fluentibus superbiam magnopere, fastidium arrogantiamque fugiamus. Cic.off.1,90,1Ferner sollen wir auch im Glück, wenn alles nach Wunsch geht, Stolz, Geringschätzung anderer und Anmaßung aufs sorgfältigste meiden.
(4) Saepe ego mecum, patres conscripti, tacitus agitavi, qualem quantumque esse oporteret, cuius ditione nutuque maria, terrae, pax, bella regerentur: cum interea fingenti formantique mihi principem, quem aequata diis immortalibus potestas deceret, nunquam voto saltem concipere succurrit similem huic, quem videmus. (Plin.paneg.4,4) Plin.paneg.4,4Oft, versammelte Väter, habe ich im Stillem darüber nachgedacht, wie groß und welch ein Mann der sein müsse, dessen Befehl und Wink über Meere und Länder, Krieg und Frieden gebieten soll; wenn ich mir nun das Bild eines Fürsten dachte, dem eine den unsterblichen Göttern zukommende Gewalt gebührt, so ist es mir doch nie gelungen, auch nur in Wunsch und Gedanken einen zu erfassen, der dem gleich käme, den wir hier sehen.
Petita inde Euboea tramisit Lesbum, ubi Agrippina novissimo partu Iuliam edidit. tum extrema Asiae Perinthumque ac Byzantium, Thraecias urbes, mox Propontidis angustias et os Ponticum intrat, cupidine veteres locos et fama celebratos noscendi; pariterque provincias internis certaminibus aut magistratuum iniuriis fessas refovebat. Tac.ann.2,54,1.Von da reiste er über Euböa hinüber nach Lesbos, wo Agrippina ihr letztes Kind, die Julia, gebar. Dann ging die Fahrt zu den äußersten Grenzen Asiens: er sah die thrakischen Perinthus und Byzantium, fuhr durch die Meerenge Propontis und die Mündung des Pontus. Es beseelte ihn der Wunsch, die alten vielberühmten Orte kennenzulernen; zugleich wollte er auch die durch innere Streitigkeiten oder durch das Fehlverhalten der Verwaltung heruntergekommenen Provinzen wieder auf die Beine stellen.
Inter quae ab rege Parthorum Artabano legati venere. miserat amicitiam ac foedus memoraturos et cupere renovari dextras, daturumque honori Germanici, ut ripam Euphratis accederet: petere interim, ne Vonones in Syria haberetur neu proceres gentium propinquis nuntiis ad discordias traheret. Tac.ann.2,58,1.Um diese Zeit kamen Gesandte von dem Partherkönig Artabanus. Sie sollten das Freundschaftsbündnis hervorheben und den Wunsch äußern, dass aufs Neue die Freundeshand gereicht werde; er wolle dem Germanicus zu Ehren ihm bis an den Euphrat entgegenkommen. Inzwischen bitte er, man möge den Vonones nicht in Syrien belassen, damit er nicht die Häupter der Stämme durch Botschaften aus der Nähe zu Unruhen verleiten könne.
et quantum superesse ut collega dicatur? primas dominandi spes in arduo: ubi sis ingressus, adesse studia et ministros. extructa iam sponte praefecti castra, datos in manum milites; cerni effigiem eius in monimentis Cn. Pompei; communis illi cum familia Drusorum fore nepotes: precandam post haec modestiam, ut contentus esset. Tac.ann.4,7,2.wie viel fehle denn noch daran, dass er Mitkaiser genannt werde? Anfangs sei die Bahn der Herrschaft schwer zu erklimmen; habe man sie aber einmal betreten, so fehle es nicht an eifrigen Helfern. Schon stehe die Kasern nach dem Wunsch des Präfekten da, seien ihm die Soldaten in die Hand gegeben; sein Bildnis sei im Theaterbau des Pompeius zu sehen; mit der Familie der Druser werde er sich in die Enkel teilen; erbitten müsse man danach für ihn Bescheidenheit, damit er sich zufrieden gebe.
igitur ubi coniuratis praefectum quoque praetorii in partis descendisse crebro ipsius sermone facta fides, promptius iam de tempore ac loco caedis agitabant. et cepisse impetum Subrius Flavus ferebatur in scaena canentem Neronem adgrediendi, aut cum ardente domo per noctem huc illuc cursaret incustoditus. hic occasio solitudinis, ibi ipsa frequentia tanti decoris testis pulcherrima animum exstimulaverant, nisi impunitatis cupido retinuisset, magnis semper conatibus adversa. Tac.ann.15,50,4.Als nun die Verschworenen auf die wiederholte eigene Äußerung des Präfekten der Prätorianer hin sicher glaubten, dass sogar er zu ihnen halte, dachten sie schon ernstlicher an Zeit und Ort des Mordanschlags. Man wollte wissen, Subrius Flavus habe den Gedanken gehabt, über den Nero, wenn er auf der Bühne sänge, herzufallen, oder wenn er in seinem in Brand gesteckten Palast in der Nacht unbewacht hin- und herrenne. In diesem Fall hatte ihn die Gelegenheit, ihn allein zu finden, in jenem gerade die große Menge von Zeugen seines Ruhmes zu der herrlichen Tat gereizt; allein der Wunsch, selbst ungestraft zu bleiben, der immer kühnen Unternehmungen im Wege steht, hielt ihn davon ab.
nos bello et ab aestimantibus adsciti cum invidia quamvis egregii erimus. ne tamen territus fueris, si duae legiones in hoc concussi orbis motu nondum quiescunt: ne ipse quidem ad securas res accessi, et audita adoptione desinam videri senex, quod nunc mihi unum obicitur. Nero a pessimo quoque semper desiderabitur: mihi ac tibi providendum est, ne etiam a bonis desideretur. Tac.hist.1,16,3.Wir, durch Krieg und Würdigung der Person erhoben, werden dem Neid bei allen persönlichen Vorzügen ausgesetzt bleiben. Lass dir indessen nicht bange sein, wenn bei dieser allgemeinen Erschütterung des Erdkreises zwei Legionen noch nicht beruhigt sind. Auch ich traf keine ruhigen Zustände an; und vernimmt man nur erst die Adoption, so wird mein Alter, das einzige, was man mir jetzt vorwirft, nicht mehr auffallen. Alle Nichtswürdigen zwar werden den Nero hinfort zurückwünschen; dass nicht auch die Guten diesen Wunsch verspüren, sei meine Sorge und deine.
multos secreta Poppaeae mathematicos, pessimum principalis matrimonii instrumentum, habuerant: e quibus Ptolemaeus Othoni in Hispania comes, cum superfuturum eum Neroni promisisset, postquam ex eventu fides, coniectura iam et rumore senium Galbae et iuventam Othonis computantium persuaserat fore, ut in imperium adscisceretur. sed Otho tamquam peritia et monitu fatorum praedicta accipiebat, cupidine ingenii humani libentius obscura credendi. nec deerat Ptolemaeus, iam et sceleris instinctor, ad quod facillime ab eius modi voto transitur. Tac.hist.1,22,2.Die Geheimnisse der Poppaea hatten viele Astrologen, die schlimmsten Werkzeuge der fürstlichen Ehe, beschäftigt. Einer von ihnen, Ptolemaeus, Othos Begleiter in Hispanien, hatte ihm verheißen, er werde Nero überleben und, als der Erfolg ihm Glauben erwarb, auf die Mutmaßung und das Gerede derer hin, die Galbas Alter und Othos Jugend in Rechnung stellten, ihn überredet, er werde zur Thronfolge berufen werden. Otho jedoch nahm es als Vorhersage eines Kundigen an, die sich auf Winke des Schicksals gründe, wie es für den menschlichen Geist einen besonderen Reiz hat, das Rätselhafte zu glauben. Ptolemaeus ließ nicht ab und wurde bald der Anstifter des Verbrechens, wozu von solchem Wunsch der Übergang sehr leicht ist.
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