Dum ea geruntur, legione ex consuetudine una frumentatum missa, quae appellabatur septima, neque ulla ad id tempus belli suspicione interposita, cum pars hominum in agris remaneret, pars etiam in castra ventitaret, ii qui pro portis castrorum in statione erant, Caesari nuntiaverunt pulverem maiorem, quam consuetudo ferret, in ea parte videri quam in partem legio iter fecisset. Caes.Gall.4,32,1 | Während dieser Beschäftigung zog einmal, wie gewöhnlich, eine Legion auf Lebensmittel aus (es war die sogenannte siebte), indem man bisher keinen Grund gehabt hatte, Feindseligkeiten zu vermuten, weil ein Teil der Einwohner auf dem Land lebte, ein anderer Teil sogar häufig ins römische Lager kam. Plötzlich meldete der Wachtposten vor dem Lager, dass man in der Gegend, wohin die Legion ihre Richtung genommen hatte, eine ungewöhnlich starke Staubwolke sehe. |
Quibus ex navibus cum essent expositi milites circiter trecenti atque in castra contenderent, Morini, quos Caesar in Britanniam proficiscens pacatos reliquerat, spe praedae adducti primo non ita magno suorum numero circumsteterunt ac, si sese interfici nollent, arma ponere iusserunt. Caes.Gall.4,37,1 | Als die Soldaten, etwa 300, aus diesen beiden Schiffen ans Land gestiegen und auf dem Weg ins römische Lager waren, umringten sie die Moriner, mit denen Cäsar bei seiner Abreise nach Britannien in friedlichen Verhältnissen stand, aus Hoffnung auf Beute und verlangten, wenn ihnen ihr Leben lieb wäre, sollten sie die Waffen strecken. Anfangs waren es nur wenige Feinde. |
vinum ad se omnino importari non patiuntur, quod ea re ad laborem ferendum remollescere homines atque effeminari arbitrantur. Caes.Gall.4,2,6 | Wein darf durchaus keiner in ihr Land gebracht werden, weil sie ins auswählen, durch dessen Genuss schwinde dem Menschen die Kraft, die Mühseligkeiten zu ertragen, und sinke die Tapferkeit. |
ad celeritatem onerandi subductionisque paulo facit humiliores, quam quibus in nostro mari uti consuevimus, atque id eo magis, quod propter crebras commutationes aestuum minus magnos ibi fluctus fieri cognoverat, ad onera ac multitudinem iumentorum transportandam paulo latiores, quam quibus in reliquis utimur maribus. Caes.Gall.5,1,2 | Um sie nämlich schneller laden und an Land ziehen zu können, ließ er sie etwas niedriger machen als die Schiffe im Mittelmeer zu sein pflegen, hauptsächlich aber aus dem Grund, weil er bemerkt hatte, dass in dem Meer bei Gallien wegen des häufigen Wechsels von Ebbe und Flut die Wellen nicht so groß sind. Um aber desto mehr Lasten und Tiere aufnehmen zu können, musste die Breite dieser Schiffe etwas bedeutender werden, als dies bei den Schiffen der Fall ist, deren man sich in den übrigen Meeren bedient. |
at Indutiomarus equitatum peditatumque cogere iisque, qui per aetatem in armis esse non poterant, in silvam Arduennam abditis, quae ingenti magnitudine per medios fines Treverorum a flumine Rheno ad initium Remorum pertinet, bellum parare instituit. Caes.Gall.5,3,4 | Indutiomarus dagegen sammelte Reiterei und Fußvolk und ließ alle, denen ihr Alter nicht erlaubte, die Waffen zu führen, in den Schutz des Ardennenwaldes bringen, der in einer ungeheuren Ausdehnung von dem Rheinstrom mitten durch das Land der Treverer bis an das Gebiet der Remer zieht. Er machte ernstliche Zurüstungen zum Krieg. |
Caesar exposito exercitu et loco castris idoneo capto, ubi ex captivis cognovit, quo in loco hostium copiae consedissent, cohortibus decem ad mare relictis et equitibus trecentis, qui praesidio navibus essent, de tertia vigilia ad hostes contendit, eo minus veritus navibus, quod in litore molli atque aperto deligatas ad ancoras relinquebat. ei praesidio navibusque Q. Atrium praefecit. Caes.Gall.5,9,1 | Nachdem Cäsar sein Heer ans Land gesetzt und einen zum Lager passenden Ort gewählt hatte, ließ er, sobald ihm Gefangene Nachricht gebracht hatten, wo die feindlichen Truppen standen, 10 Kohorten mit 300 Reitern am Lager zurück, um die Schiffe zu decken. Er selbst zog um die dritte Nacht Wache gegen den Feind, der Flotte wegen um so weniger besorgt, als er die Schiffe an einem sanften und felsenfreien Ufer vor Anker ließ; den Befehl über die Deckung der Schiffe gab er dem Quintus Atrius. |
ipse, etsi res erat multae operae ac laboris, tamen commodissimum esse statuit omnes naves subduci et cum castris una munitione coniungi. Caes.Gall.5,11,5 | Er selbst hielt es, obschon es ein mühsames und angestrengtes Unternehmen war, für das Beste, dass man alle Schiffe ans Land ziehe und mit dem Lager durch eine einzige Verschanzung verbinde. |
subductis navibus castrisque egregie munitis easdem copias, quas ante, praesidio navibus relinquit, ipse eodem, unde redierat, proficiscitur. Caes.Gall.5,11,7 | Als die Schiffe ans Land gezogen und das Lager trefflich verschanzt war, ließ er die selben Truppen wie vorher zur Bewachung der Flotte zurück; er selbst begab sich an den Ort, den er verlassen hatte. |
maritima pars ab iis, qui praedae ac belli inferendi causa ex Belgio transierant - qui omnes fere iis nominibus civitatum appellantur, quibus orti ex civitatibus eo pervenerunt - et bello inlato ibi remanserunt atque agros colere coeperunt. Caes.Gall.5,12,2 | an den Küsten wohnen solche, die wegen Beute und aus Kriegslust früher aus dem Land der Belger hinübergegangen waren; diese führen auf fast alle noch jetzt die Namen derjenigen Stämme, aus deren Mitte sie ursprünglich dorthin mit den Waffen in der Hand kamen, dann aber dort zurückblieben und Ackerbauer wurden. |
tertium est contra septentriones; cui parti nulla est obiecta terra, sed eius angulus lateris maxime ad Germaniam spectat. hoc milia passuum octingenta in longitudinem esse existimatur. Caes.Gall.5,13,6 | Die dritte Seite der Insel geht gegen Norton und ihr liegt kein Land gegenüber; nur schaut ihr Winkel vorherrschend gegen Germanien: im Ganzen ist sie, wie man glaubt, 800 Meilen lang. |
et, cum equitatus noster liberius praedandi vastandique causa se in agros effunderet, omnibus viis semitisque notis essedarios ex silvis emittebat et magno cum periculo nostrorum equitum cum his confligebat atque hoc metu latius vagari prohibebat. Caes.Gall.5,19,2 | Sooft hierauf Cäsars Reiterei der Beute wegen und um zu verheerend sich zu dreist und nachlässig über das Land verbreitete, ließ er seine Wagenkämpfer auf allen bekannten Wegen und Stegen aus dem Gehölz hervorbrechen, begann zur großen Gefahr der römischen Reiterei ein Gefecht und schreckte sie vom Weiterstreiten ab. |
Interim Trinovantes, prope firmissima earum regionum civitas - ex qua Mandubracius adulescens Caesaris fidem secutus ad eum in continentem venerat, cuius pater in ea civitate regnum obtinuerat interfectusque erat a Cassivellauno, ipse fuga mortem vitaverat -, legatos ad Caesarem mittunt pollicenturque sese ei dedituros atque imperata facturos; Caes.Gall.5,20,1 | Aus dem Land der Trinobanten, die in jenen Gegenden die kräftigsten sind, war früher schon ein junger Mann, Mandubracius, zu Cäsar nach Gallien gekommen und hatte sich in dessen Schutz begeben, da sein Vater Imanuentius, ehemals König dieses Volksstammes, durch Cassivelaunus gemordet, er selbst aber durch die Flucht dem Tod entronnen war. Jene Trinobanten schickten jetzt Gesandte an Cäsar mit dem Versprechen der Unterwerfung und des Gehorsams; |
Subductis navibus concilioque Gallorum Samarobrivae peracto, quod eo anno frumentum in Gallia propter siccitates angustius provenerat, coactus est aliter ac superioribus annis exercitum in hibernis conlocare legionesque in plures civitates distribuere. Caes.Gall.5,24,1 | Die Schiffe wurden ans Land gezogen, und Cäsar hielt eine allgemeine Versammlung gallischer Häuptlinge in Samarobriva. Weil aber in diesem Jahr wegen anhaltender Trockenheit die Getreideernte unbedeutend war, sah er sich genötigt, sein Heer anders als in den früheren Jahren in die Winterquartiere zu legen und die Legionen in mehr Landschaften zu verteilen. |
Erat in Carnutibus summo loco natus Tasgetius, cuius maiores in sua civitate regnum obtinuerant. Caes.Gall.5,25,1 | Unter den Carnuten lebte Tasgetius, einer vom höchsten Adel, dessen Vorfahren in ihrem Land als Könige geherrscht hatten. |
defertur ea res ad Caesarem. ille veritus, quod ad plures pertinebat, ne civitas eorum impulsu deficeret, L. Plancum cum legione ex Belgio celeriter in Carnutes proficisci iubet ibique hiemare, quorumque opera cognoverit Tasgetium interfectum, hos comprehensos ad se mittere. Caes.Gall.5,25,4 | Dies erfuhr Cäsar und fürchtete, der ganze Staat könne, wegen der Menge der Mitverwickelten, auf deren Anstiften abfallen. Lucius Plancus musste also mit seiner Legionen schnell aus Belgien in das Land der Carnuten ziehen und dort sein Winterquartier nehmen, um alle, die an der Ermordung des Tasgetius Schuld trügen, zu ergreifen und zu ihm zu schicken. |
Interfecto Indutiomaro, ut docuimus, ad eius propinquos a Treveris imperium defertur. illi finitimos Germanos sollicitare et pecuniam polliceri non desistunt. Caes.Gall.6,2,1 | Nach dem Tod des Indutiomarus, wovon oben die Rede war (5,58), kam im Land der Treverer die Gewalt an dessen Verwandte. Diese lockten unaufhörlich die benachbarten Germanen durch Geldversprechungen und versuchten, |
Itaque nondum hieme confecta proximis quattuor coactis legionibus de improviso in fines Nerviorum contendit Caes.Gall.6,3,1 | Noch vor Ende des Winters brach er darum mit den vier nächsten Legionen, die er an sich zog, ganz unvermutet in das Land der Nervier ein; |
et, priusquam illi aut convenire aut profugere possent, magno pecoris atque hominum numero capto atque ea praeda militibus concessa vastatisque agris in deditionem venire atque obsides sibi dare coegit. Caes.Gall.6,3,2 | während er selbst, noch ehe sie fliehen oder sich zum Widerstand vereinigen konnten, eine große Menge Vieh und Menschen auffing, diese den Soldaten als Beute überließ und das Land verheerte, nahm er ihre Kapitulation an und zwang sie, ihm Geiseln zu stellen. |
hoc inito consilio totius exercitus impedimenta ad Labienum in Treveros mittit duasque ad eum legiones proficisci iubet, ipse cum legionibus expeditis quinque in Menapios proficiscitur. Caes.Gall.6,5,6 | Diesem Plan zufolge schickte Cäsar das Gepäck seiner ganzen Armee zu Labienus in das Land der Treverer und ließ auch zwei Legionen zu ihm stoßen; er selbst aber zog mit fünf Legionen ohne Gepäck gegen die Menapier. |
his confirmatis rebus Commium Atrebatem cum equitatu custodis loco in Menapiis relinquit, ipse in Treveros proficiscitur. Caes.Gall.6,6,4 | Hierauf ließ er den Atrebaten Commius mit einer Reiterabteilung als Beobachter in ihrem Land und zog gegen die Treverer. |
Caesar, postquam ex Menapiis in Treveros venit, duabus de causis Rhenum transire constituit; Caes.Gall.6,9,1 | Nachdem Cäsar aus dem Land der Menapier in das der Treverer gekommen war, beschloss er aus zwei Gründen, über den Rhein zu gehen. |
firmo in Treveris ad pontem praesidio relicto, ne quis ab his subito motus oriretur, reliquas copias equitatumque traducit. Caes.Gall.6,9,5 | Im Land der Treverer ließ er bei der Brücke, um dem Ausbruch einer Empörung vorzubeugen, eine starke Bedeckung zurück, während er selbst mit Fußvolk und Reiterei nach Germanien zog. |
cognita Caesar causa reperit ab Suebis auxilia missa esse, Ubiorum satisfactionem accipit, aditus viasque in Suebos perquirit. Caes.Gall.6,9,8 | Cäsar überzeugte sich auch bald, dass die Sueben es waren, die Hilfstruppen geschickt hatten; er erklärte also den Ubiern seine Zufriedenheit und erkundigte sich nach den Zugängen und Wegen in das Land der Sueben. |
his cognitis rebus rem frumentariam providet, castris idoneum locum deligit; Ubiis imperat, ut pecora deducant suaque omnia ex agris in oppida conferant, sperans barbaros atque imperitos homines inopia cibariorum adductos ad iniquam pugnandi condicionem posse deduci; Caes.Gall.6,10,2 | Auf diese Nachricht in sorgte Cäsar für Lebensmittel, wählte sich einen vorteilhaften Platz zum Lager und gebot den Ubiern ihre Herden in Sicherheit und all ihrer Habe vom Land zu den festen Plätzen zu bringen; er hoffte, diese rohen und unwissenden Feinde könnten sich vielleicht aus Mangel an Lebensmitteln zu einem für sie nachteiligen Gefecht verleiten lassen. |
mandat, ut crebros exploratores in Suebos mittant quaeque apud eos gerantur cognoscant. Caes.Gall.6,10,3 | Auch mussten die Ubier des öfteren Kundschafter in das Land der Sueben schicken, um zu erfahren, was dort vorgehe. |
hi cum per se minus valerent, quod summa auctoritas antiquitus erat in Haeduis magnaeque eorum erant clientelae, Germanos atque Ariovistum sibi adiunxerant eosque ad se magnis iacturis pollicitationibusque perduxerant. Caes.Gall.6,12,2 | Weil die Häduer von alter Zeit an das größte Ansehen genossen und viele Schutzvölker hatten, hatten sich die weniger mächtigen Sequaner mit den Germanen unter Ariovist eingelassen und mit großen Opfern und Versprechungen in ihr Land gezogen. |
hi certo anni tempore in finibus Carnutum, quae regio totius Galliae media habetur, considunt in loco consecrato. huc omnes undique, qui controversias habent, conveniunt eorumque decretis iudiciisque parent. Caes.Gall.6,13,10 | In dem Land der Carnuten, das man für den Mittelpunkt von ganz Gallien hält, versammeln sie sich zu einer bestimmten Zeit des Jahres an heiliger Stätte. Wer einen Streit hat, stellt sich dort ein und unterwirft sich ihrem Beschluss und Urteil. |
Ac fuit antea tempus, cum Germanos Galli virtute superarent, ultro bella inferrent, propter hominum multitudinem agrique inopiam trans Rhenum colonias mitterent. Caes.Gall.6,24,1 | In früherer Zeit waren die Gallier tapferer als die Germanen, führten Angriffskriege und schickten wegen ihrer großen Bevölkerung, für die sie nicht Land genug hatten, Auswanderer auf das rechte Ufer des Rheins. |
Caesar postquam per Ubios exploratores comperit Suebos se in silvas recepisse, inopiam frumenti veritus, quod, ut supra demonstravimus, minime omnes Germani agri culturae student, constituit non progredi longius; Caes.Gall.6,29,1 | Als Cäsar durch Kundschafter der Ubier erfuhr, die Sueben hätten sich in ihre Wälder zurückgezogen, wollte er nicht weiter ins Land vorrücken, aus Furcht vor Mangel; denn, wie wir oben (4,1 und 6,22) bemerkten, beschäftigten sich durchaus nicht alle Germanen mit dem Ackerbau. |
ipse, cum maturescere frumenta inciperent, ad bellum Ambiorigis profectus per Arduennam silvam, quae est totius Galliae maxima atque ab ripis Rheni finibusque Treverorum ad Nervios pertinet milibusque amplius quingentis in longitudinem patet, L. Minucium Basilum cum omni equitatu praemittit, si quid celeritate itineris atque opportunitate temporis proficere possit; Caes.Gall.6,29,4 | Er selbst zog, da das Getreide bereits zu reifen begann, gegen Ambiorix. Seinen Weg nahm er durch die Ardennen, den größten gallischen Wald, der sich vom Rheinufer und dem Land der Treverer bis zu den Nerviern erstreckt, in einer Länge von mehr als 500 Meilen. Voraus zog an der Spitze der gesamten Reiterei Lucius Minucius Basilus, um vielleicht durch einen schnellen Marsch oder begünstigt durch einen glücklichen Augenblick Vorteile zu gewinnen. |
sed certe dimissis per agros nuntiis sibi quemque consulere iussit. quorum pars in Arduennam silvam, pars in continentes paludes profugit. Caes.Gall.6,31,2 | So viel ist jedoch gewiss, dass er insgeheim Boten auf dem Land umherschickte und aufforderte, jeder solle sich selbst helfen. Die einen flohen deshalb in die Ardennen, andere in weite Sumpfgegenden; |
Caesar re quaestione captivorum explorata, si qui ad eos Eburones ex fuga convenissent, ad se ut reducerentur, imperavit; Caes.Gall.6,32,2 | Cäsar zog hierüber Kundschaft von den Kriegsgefangenen ein und befahl ihnen dann, alle Eburonen, die sich etwa in ihr Land geflüchtet hätten, ihm auszuliefern; |
Partito exercitu T. Labienum cum legionibus tribus ad Oceanum versus in eas partes, quae Menapios attingunt, proficisci iubet, Caes.Gall.6,33,1 | Das eine Drittel des römischen Heeres, das aus drei Legionen bestand, musste hierauf Titus Labienus gegen die Nordsee in jene Gegenden der Eburonen führen, die an das Land der Menapier stoßen; |
Tali modo vastatis regionibus exercitum Caesar duarum cohortium damno Durocortorum Remorum reducit concilioque in eum locum Galliae indicto de coniuratione Senonum et Carnutum quaestionem habere instituit Caes.Gall.6,44,1 | Nachdem Cäsar so das Land der Feinde verheert hatte, zog er nach dem Verlust von zwei Kohorten sein Heer nach Durocortorum im Remerland zurück. Dorthin berief er die gallischen Häuptlinge zu einer Versammlung und nahm eine Untersuchung über die Empörung der Senonen und Carnuten vor. |
quibus cum aqua atque igni interdixisset, duas legiones ad fines Treverorum, duas in Lingonibus, sex reliquas in Senonum finibus Agedinci in hibernis conlocavit frumentoque exercitui proviso, ut instituerat, in Italiam ad conventus agendos profectus est. Caes.Gall.6,44,3 | Nachdem er diese geächtet hatte, ließ er zwei Legionen in der Nähe der Treverer, zwei bei den Lingonen, die sechs übrigen dagegen zu Agedincum im Land der Senonen das Winterlager beziehen. Das Heer wurde mit Lebensmitteln versorgt, er selbst aber reiste, wie gehabt, nach Oberitalien, um die Gerichtssitzungen zu eröffnen. |
celeriter ad omnes Galliae civitates fama perfertur. nam ubicumque maior atque inlustrior incidit res, clamore per agros regionesque significant; hinc alii deinceps excipiunt et proximis tradunt; Caes.Gall.7,3,2 | Hiervon verbreitete sich das Gerücht sogleich zu allen gallischen Stämmen. Sooft nämlich etwas Wichtiges und Außerordentliches vorfällt, geben sich die Gallier davon mit Geschrei durch Stadt und Land ein Zeichen; dieses nehmen andere entgegen und teilen es der Reihe nach den nächsten mit. |
non desistit tamen atque in agris habet dilectum egentium ac perditorum. hac coacta manu, quoscumque adit ex civitate, ad suam sententiam perducit; Caes.Gall.7,4,3 | Dieser ließ jedoch nicht von seinem Plan ab, sondern zog auf dem Land alle Bettler und alles Gesindel an sich. |
Interim Lucterius Cadurcus in Rutenos missus eam civitatem Arvernis conciliat. Caes.Gall.7,7,1 | Der Cadurce Lucterius brachte unterdessen die Rutener, in deren Land er gezogen war, auf die Seite der Arverner. |
partem copiarum ex provincia supplementumque, quod ex Italia adduxerat, in Helvios, qui fines Arvernorum contingunt, convenire iubet. Caes.Gall.7,7,5 | Einen Teil der Truppen im römischen Gallien samt der Ergänzungsmannschaft aus Italien ließ er vereint in das Land der Helvier ziehen, das an die Arverner grenzt. |
His rebus comparatis represso iam Lucterio et remoto, quod intrare intra praesidia periculosum putabat, in Helvios proficiscitur. Caes.Gall.7,8,1 | Lucterius wurde durch diese Maßnahmen niedergehalten und zurückgedrängt, da es ihm nicht ratsam schien, zwischen diesen römischen Besatzungen einzudringen. Cäsar zog deshalb in das Land der Helvier. |
etsi mons Cebenna, qui Arvernos ab Helviis discludit, durissimo tempore anni altissima nive iter impediebat, tamen discussa nive sex in altitudinem pedum atque ita viis patefactis summo militum labore ad fines Arvernorum pervenit. Caes.Gall.7,8,2 | Der Cevennenwald, die Grenze zwischen den Arvernern und Helviern, war in dieser Jahreszeit seines tiefen Schnees wegen ein Hindernis für den weiteren Marsch; die Soldaten räumten jedoch die Schneemasse sechs Fuß tief weg und öffneten so mit der größten Anstrengung einen Weg, auf dem man zum Land der Arverner kam. |
quorum ille precibus permotus castra ex Biturigibus movet in Arvernos versus. Caes.Gall.7,8,5 | Auf diese Bitten hin zog er auch wirklich aus dem Land der Biturigen mit Richtung in das Gebiet der Arverner. |
ibi nactus recentem equitatum, quem multis ante diebus eo praemiserat, neque diurno neque nocturno itinere intermisso per fines Haeduorum in Lingones contendit, ubi duae legiones hiemabant, ut si quid etiam de sua salute ab Haeduis iniretur consilii, celeritate praecurreret. Caes.Gall.7,9,4 | Mit der schon früher dorthin geschickten Reiterei, die bei frischen Kräften war, zog er ununterbrochen bei Tag und Nacht durch das Land der Häduer in das der Lingonen, wo zwei seiner Legionen ihr Winterlager hatten, um durch diese Geschwindigkeit zuvorzukommen, wenn etwa auch die Häduer feindlich an ihre Befreiung dächten. |
ea qui conficeret, C. Trebonium legatum relinquit; ipse, ut quam primum iter conficeret, Cenabum Carnutum proficiscitur. Caes.Gall.7,11,3 | Zu diesem Zweck ließ er den Legaten Gaius Trebonius zurück, während er selbst, um seinen Marsch möglichst schnell zurückzulegen, gegen Cenabum im Land der Carnuten zog. |
oppidum diripit atque incendit, praedam militibus donat, exercitum Ligerim traducit atque in Biturigum fines pervenit. Caes.Gall.7,11,9 | Cenabum wurde geplündert und in Brand gesteckt; die Beute gehörte den Soldaten. Nun zog Cäsar selbst über den Liger und kam in das Land der Biturigen. |
quibus rebus confectis Caesar ad oppidum Avaricum, quod erat maximum munitissimumque in finibus Biturigum atque agri fertilissima regione, profectus est, quod eo oppido recepto civitatem Biturigum se in potestatem redacturum confidebat. Caes.Gall.7,13,3 | Hierauf zog Cäsar gegen Avaricum den größten und festesten Ort im Land der Biturigen, in einer äußerst fruchtbaren Gegend. Er glaubte, wenn er Herr dieses Platzes wäre, das ganze Land der Biturigen in seine Hand zu bekommen. |
hi iam ante edocti, quae interrogati pronuntiarent, milites se esse legionarios dicunt; fame atque inopia adductos clam ex castris exisse, si quid frumenti aut pecoris in agris reperire possent; Caes.Gall.7,20,10 | Schon vorher unterrichtet, was sie auf seine Fragen antworten sollten, erklärten sie, sie seien römische Legionssoldaten; aus Hunger und Mangel hätten sie sich heimlich aus dem Lager entfernt, um auf dem Land etwas Getreide oder Vieh aufzutreiben; |
"haec" inquit "a me" Vercingetorix "beneficia habetis, quem proditionis insimulatis; cuius opera sine vestro sanguine tantum exercitum victorem fame paene consumptum videtis; quem turpiter se ex hac fuga recipientem ne qua civitas suis finibus recipiat, a me provisum est." Caes.Gall.7,20,12 | "Dies alles habt ihr also", sprach nun Vercingetorix, "bloß mir zu verdanken, den ihr einer Verräterei beschuldigt, während ihr durch meine Bemühungen das große siegreiche Heer der Römer ohne euer Blut fast ausgehungert seht; dass sie auf ihrer schimpflichen Flucht in keinem Land Aufnahme finden werden, dafür habe ich gesorgt." |
nam et laqueis falces avertebant, quas cum destinaverant, tormentis introrsus reducebant, et aggerem cuniculis subtrahebant, eo scientius quod apud eos magnae sunt ferrariae atque omne genus cuniculorum notum atque usitatum est. Caes.Gall.7,22,2 | So wendeten sie die Mauersicheln der Römer mit Schlingen ab, indem sie diese fest fassten und dann mit Winden in die Stadt hineinzogen. Den Erdwall der Römer untergruben sie mit Minen, und zwar um so geschickter, als in ihrem Land große Eisenbergwerke sind, und sie alle Arten von Minen kennen und in Gebrauch haben. |
et, quod legibus Haeduorum iis, qui summum magistratum obtinerent, excedere ex finibus non liceret, ne quid de iure aut de legibus eorum deminuisse videretur, ipse in Haeduos proficisci statuit senatumque omnem et, quos inter controversia esset, ad se Decetiam evocavit. Caes.Gall.7,33,2 | Da aber bei den Häduern die obersten Beamten des Staates verfassungsmäßig nicht aus dem Land gehen dürfen, so begab er sich, um ihre Gesetze und Verfassung zu ehren, in eigener Person zu ihnen und beschied die ganze Regierung zusammen mit den Streitenden zu sich nach Decetia. |
quattuor legiones in Senones Parisiosque Labieno ducendas dedit, sex ipse in Arvernos ad oppidum Gergoviam secundum flumen Elaver duxit; equitatus partem illi attribuit, partem sibi reliquit. Caes.Gall.7,34,2 | Vier Legionen mussten unter Labienus zu den Senonen und Parisiern ziehen, während er selbst mit sechs Legionen in das Land der Arverner gegen Gergovia längs des Elaver rückte: ebenso gab er Labienus einen Teil der Reiterei, den anderen behielt er selbst. |
nuntios tota civitate Haeduorum dimittit, in eodem mendacio de caede equitum et principum permanet; hortatur, ut simili ratione, atque ipse fecerit, suas iniurias persequantur. Caes.Gall.7,38,10 | Alsdann schickte Litaviccus Boten durch das ganze Land der Häduer und brachte durch die selbe Lüge von der Ermordung der Reiterei und des Adels alles Volk in Bewegung; er forderte sie auf, das erlittene Unrecht in gleicher Weise zu rächen wie er. |
incolumem exercitum traduxit frumentumque in agris et pecoris copiam nactus repleto his rebus exercitu iter in Senones facere instituit. Caes.Gall.7,56,5 | So führte er sein Heer ohne Verlust über den Fluss. Mit dem Getreide und Vieh, das er in Menge auf dem Land vorfand, versorgte er seine Legionen reichlich und zog weiter in das Gebiet der Senonen. |
Allobroges crebris ad Rhodanum dispositis praesidiis magna cum cura et diligentia suos fines tuentur. Caes.Gall.7,65,3 | Die Allobroger stellten überall am Ufer der Rhône Posten auf und bewachten mit aller Sorge und Aufmerksamkeit ihr Land und das Volk. |
Fugato omni equitatu Vercingetorix copias suas, ut pro castris conlocaverat, reduxit protinusque Alesiam, quod est oppidum Mandubiorum, iter facere coepit celeriterque impedimenta ex castris educi et se subsequi iussit. Caes.Gall.7,68,1 | Die ganze Reiterei der Gallier war also in die Flucht geschlagen; Vercingetorix führte sein Fußvolk gerade so, wie er es vor dem Lager aufgestellt hatte, zurück und brach alsbald zur Festung Alesia im Land der Mandubier auf; der Tross musste das Lager gleichfalls in aller Eile verlassen und ihm folgen. |
coactis equitum milibus VIII et peditum circiter CCL haec in Haeduorum finibus recensebantur, numerusque inibatur, praefecti constituebantur. Caes.Gall.7,76,3 | Man brachte achttausend Reiter und etwa zweimal hundertundfünfzigtausend Mann Fußvolk auf, hielt im Land der Häduer Musterung und Zählung und ernannte die Obersten. |
His rebus confectis in Haeduos proficiscitur; civitatem recipit. Caes.Gall.7,90,1 | Hierauf zog er ins Land der Häduer, das er wieder in Besitz nahm. |
T. Labienum cum duabus legionibus et equitatu in Sequanos proficisci iubet; huic M. Sempronium Rutilum attribuit. Caes.Gall.7,90,4 | Titus Labienus ließ er mit zwei Legionen und der Reiterei in das Land der Sequaner ziehen und gab ihm den Marcus Sempronius Rutilus mit. |
binis cohortibus ad impedimenta tuenda relictis reliquum exercitum in copiosissimos agros Biturigum inducit, qui cum latos fines et complura oppida haberent, unius legionis hibernis non potuerant contineri quin bellum pararent coniurationesque facerent. Caes.Gall.8,2,2 | Zwei Kohorten blieben beim Gepäck, das übrige Heer führte er mitten in das überaus reiche Land der Biturigen; denn diese waren im Besitz eines ausgedehntem Gebietes und mehrerer Festungen und ließen sich durch eine einzige Legion, die bei ihnen lag, vom Krieg und der Empörung nicht abhalten. |
Quae ne opinio Gallorum confirmaretur, Caesar M. Antonium quaestorem suis praefecit hibernis. ipse cum equitum praesidio pridie Kalendas Ianuarias ab oppido Bibracte proficiscitur ad legionem XIII, quam non longe a finibus Haeduorum conlocaverat in finibus Biturigum, eique adiungit legionem undecimam, quae proxima fuerat. Caes.Gall.8,2,1 | Um diese Meinung nicht weiter aufkommen zu lassen übergab Cäsar dem Quaestor Marcus Antonius sein eigenes Winterlager und brach, von der Reiterei begleitet, am letzten Dezember aus Bibracte zur 13. Legion auf, die er nicht weit von den Grenzen der Häduer in das Land der Biturigen gelegt hatte; mit dieser verband der dann die nächstgelegene elfte Legionen. |
Bellicosissimis gentibus devictis Caesar cum videret nullam iam esse civitatem quae bellum pararet quo sibi resisteret, sed nonnullos ex oppidis demigrare, ex agris diffugere ad praesens imperium evitandum, plures in partes exercitum dimittere constituit. Caes.Gall.8,24,1 | Cäsar konnte nach der Besiegung der tapfersten Stämme gewiss sein, dass keine Völkerschaft einen neuen Krieg gegen ihn beginnen werde; er bemerkte aber zugleich, dass die Leute, um sich der neuen Herrschaft zu entziehen, aus den Städten wanderten und aus dem Land flüchteten. Er beschloss deshalb, sein Heer nach verschiedenen Seiten zu verteilen. |
ipse ad vastandos depopulandosque fines Ambiorigis proficiscitur; quem perterritum ac fugientem cum redigi posse in suam potestatem desperasset, proximum suae dignitatis esse ducebat adeo fines eius vastare incolis aedificiis pecore, ut odio suorum Ambiorix, si quos Fortuna reliquos fecisset, nullum reditum propter tantas calamitates haberet in civitatem. Caes.Gall.8,24,4 | Cäsar selbst endlich brach auf, um das Land des Ambiorix zu plündern und zu verwüsten. Da er nicht hoffen konnte, ihn, der in Bestürzung stets auf der Flucht war, in seine Hände zu bekommen, glaubte er, die Ehre erfordere zunächst, dass er wenigstens dessen Land von Einwohnern, Häusern und Tieren so entblöße, dass Ambiorix seinen Leuten, wenn solche noch übrig blieben, verhasst werde und wegen des Unglücks, das er über sein Vaterland gebracht habe, nicht mehr zurückkehren dürfe. |
Cum in omnes partes finium Ambiorigis aut legiones aut auxilia dimisisset atque omnia caedibus, incendiis, rapinis vastasset, magno numero hominum interfecto aut capto Labienum cum duabus legionibus in Treveros mittit, Caes.Gall.8,25,1 | Als die Legionen und Hilfsvölker das ganze Land des Ambiorix nach allen Seiten hin durchstreift und mordend brandstiftend, plündernd verwüstet hatten, indem viel Volk gefangen oder niedergemacht wurde, so zog auf Cäsars Befehl Labienus in das Gebiet der Treverer. |
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