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Beleg gesucht für: Gegenwart
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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Caesar hac oratione Lisci Dumnorigem, Diviciaci fratrem, designari sentiebat, sed quod pluribus praesentibus eas res iactari nolebat, celeriter concilium dimittit, Liscum retinet. Caes.Gall.1,18,1Cäsar merkte, dass diese Rede des Liscus auf Dumnorix, den Bruder des Diviciacus, zielte. Weil er aber nicht wollte, dass die Sache in Gegenwart mehrerer weiter besprochen werde, entließ er die Versammlung alsbald; nur Liscus behielt er bei sich
simul commonefacit, quae ipso praesente in concilio Gallorum de Dumnorige sint dicta, et ostendit quae separatim quisque de eo apud se dixerit. Caes.Gall.1,19,4dabei erinnerte er an die Äußerungen, die in des Diviciacus eigener Gegenwart in der Versammlung der gallischen Häuptlinge über Dumnorix gemacht wurden, und eröffnete ihm, was jeder im einzelnen bei ihm gesondert über ihn ausgesagt habe.
Dumnorigem ad se vocat, fratrem adhibet; quae in eo reprehendat, ostendit, quae ipse intellegat, quae civitas queratur, proponit; monet, ut in reliquum tempus omnes suspiciones vitet; praeterita se Diviciaco fratri condonare dicit. Dumnorigi custodes ponit, ut, quae agat, quibuscum loquatur, scire possit. Caes.Gall.1,20,6Dann ließ er Dumnorix vor sich rufen und erklärte ihm in Gegenwart seines Bruders Diviciacus, was er an ihm missbillige; auch zeigte er, was er selbst ganz bestimmt von ihm wisse und was ihm seine Mitbürger zur Last legten; zugleich forderte er ihn auf, für die Zukunft keinerlei Verdacht gegen sich aufkommen zu lassen: das Vergangene wolle er seinem Bruder Diviciacus zuliebe verzeihen. Hierauf bestellt er Wächter über ihn, um immer zu wissen, was er treibe und mit wem er verkehre.
si vim faciat neque pareat, interfici iubet, nihil hunc se absente pro sano facturum arbitratus, qui praesentis imperium neglexisset. Caes.Gall.5,7,7mit dem Zusatz, ihn niederzuhauen, falls er sich zur Wehr setze; er glaubte nämlich, er werde in seiner Abwesenheit nur Tollheiten anstellen, da er ja schon in seiner Gegenwart seine Befehle missachte.
res, tempus, pericula egestas, belli spolia magnifica magis quam oratio mea vos hortantur. Sall.Cat.20,15Gegenwart und Zukunft, Not und Armut und die reiche Beute des Krieges werden euch stärker anfeuern als meine Worte.
Postquam accepere ea homines, quibus mala abunde omnia erant, sed neque res neque spes bona ulla, tametsi illis quieta movere magna merces videbatur, tamen postulavere plerique, ut proponeret, quae condicio belli foret, quae praemia armis peterent, quid ubique opis aut spei haberent. Sall.Cat.21,1Nachdem dies die Leute vernommen hatten, die alle Nöte in Fülle, aber kein Glück in Gegenwart und Zukunft sahen, forderten dennoch die meisten, obwohl es schon reichlich lohnend schien, die Ruhe zu stören, er möge vorlegen, welcher Art denn die Aussichten für den Krieg seien, welchen Lohn sie mit ihren Waffen erringen sollten, welche Mittel und Erwartungen sie jeweils hätten.
praeterea Gabinium arcessit, quo maior auctoritas sermoni inesset. eo praesente coniurationem aperit, nominat socios, praeterea multos quoiusque generis innoxios, quo legatis animus amplior esset. deinde eos pollicitos operam suam domum dimittit. Sall.Cat.40,6Außerdem zieht er den Gabinius hinzu, um seinen Worten ein nachdrücklicheres Gewicht zu verleihen. In seiner Gegenwart gibt er ihnen über die Verschwörung Aufschluss, nennt die Teilnehmer, außerdem wahllos viele ganz Unbeteiligte aus allen Städten, um das Vertrauen der Gesandten zu steigern. Dann entlässt er sie, nachdem sie ihre Mitwirkung versprochen hatten, nach Hause.
et si me meis civibus iniuria suspectum tam graviter atque offensum viderem, carere me aspectu civium quam infestis omnium oculis conspici mallem: tu, cum conscientia scelerum tuorum agnoscas odium omnium iustum et iam diu tibi debitum, dubitas, quorum mentis sensusque volneras, eorum aspectum praesentiamque vitare? Cic.Catil.1,17Und würde ich sehen, dass ich von meinen Mitbürgern auch mit Unrecht so schwer verdächtigt würde und ihnen anstößig sei, so würde ich mich lieber dem Anblick meiner Mitbürger entziehen, als mich von allen mit feindlichen Augen ansehen lassen. Und du, da du doch im Bewusstsein deiner Frevel anerkennst, dass der allgemeine Hass gegen dich gerecht sei, und du ihn schon lange verschuldest habest, - du kannst dich noch bedenken, den Anblick und die Gegenwart derer zu meiden, deren Vorstellungen und Gefühle du verletztest?
tametsi video, si mea voce perterritus ire in exsilium animum induxeris, quanta tempestas invidiae nobis, si minus in praesens tempus recenti memoria scelerum tuorum, at in posteritatem impendeat. Cic.Catil.1,22Zwar sehe ich wohl, welcher Sturm des Hasses, wenn du durch meine Rede geschreckt dich entschließt, in die Verbannung zu gehen, wo nicht in der Gegenwart, da deine Frevel noch in frischem Andenken sind, doch für die Zukunft uns bedroht.
Equidem cum peterem magistratum, solebam in prensando dimittere a me Scaevolam, cum ita ei dicerem, me velle esse ineptum, id erat, petere blandius, quod, nisi inepte fieret, bene non posset fieri; - hunc autem esse unum hominem ex omnibus, quo praesente ego ineptum esse me minime vellem - quem quidem nunc mearum ineptiarum testem et spectatorem fortuna constituit: nam quid est ineptius quam de dicendo dicere, cum ipsum dicere numquam sit non ineptum, nisi cum est necessarium?' Cic.de_orat.1,112.Sooft ich mich sonst um ein Staatsamt bewarb, pflegte ich, wenn ich mich durch Händedruck bei den Leuten beliebt machen wollte, den Scaevola von mir zu entlassen, indem ich zu ihm sagte: ‘Ich will jetzt eine Torheit begehen’; darunter verstand ich die einschmeichelnde Art der Bewerbung, die ohne Torheit auf gehörige Weise nicht ausgeführt werden kann; er aber sei unter allen der einzige Mensch, in dessen Gegenwart ich mich am wenigsten töricht zu benehmen wünschte. Und diesen gerade hat jetzt das Geschick zum Zeugen und Zuschauer meiner Torheiten gemacht. Denn was ist törichter, als über das Reden zu reden, da das Reden an und für sich zu jeder Zeit töricht ist, außer wenn es notwendig ist?" "Nun, fahre nur fort, lieber Crassus", sagte Mucius, denn die Schuld, die du befürchtest, will ich auf mich nehmen."
Et quoniam de impudentia dixi, castigemus etiam segnitatem hominum atque inertiam; nam si esset ista cognitio iuris magna atque difficilis, tamen utilitatis magnitudo deberet homines ad suscipiendum discendi laborem impellere: sed, o di immortales, non dicerem hoc, audiente Scaevola, nisi ipse dicere soleret nullius artis sibi faciliorem cognitionem videri. Cic.de_orat.1,185.Und weil ich nun von der Unverschämtheit dieser Leute gesprochen habe, so lasst mich auch ihre Lässigkeit und Trägheit züchtigen! Denn wäre auch diese Rechtsgelehrsamkeit weitläufig und schwierig, so müsste doch die Größe ihres Nutzens die Menschen antreiben, sich der Anstrengung des Erlernens zu unterziehen. – Aber, o unsterbliche Götter, ich würde mich in der Gegenwart Scaevolas nicht so äußern, wenn er nicht sich selbst zu äußern pflegte, dass ihm die Erlernung keiner andern Wissenschaft leichter erscheine.
quasi enim ipsos induxi loquentes, ne 'inquam' et 'inquit' saepius interponeretur, atque ut tamquam a praesentibus coram haberi sermo videretur. Cic.Lael.3.cIch führe die Personen selbst redend ein, um teils das öftere "Sag ich," "Sagt er" zu vermeiden, teils dem Vortrag die Form zu geben, als ob er in unserer Gegenwart gehalten würde.
qui duabus urbibus eversis inimicissimis huic imperio non modo praesentia verum etiam futura bella delevit. Cic.Lael.11.der, der durch Zerstörung zweier Städte, die Todfeinde des römischen Reiches waren, den Krieg nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft im Keim erstickt hat.
Quod idem Scipioni videbatur, qui quidem, quasi praesagiret, perpaucis ante mortem diebus, cum et Philus et Manilius adesset et alii plures, tuque etiam, Scaevola, mecum venisses, triduum disseruit de re publica; Cic.Lael.14.aDieselbe Ansicht hatte auch Scipio, der uns ahnungsvoll sehr wenige Tage vor seinem Tod in Gegenwart des Philus und Manilius und mehrerer anderer Personen – auch du, Scaevola, warst mit mir gekommen – in einer dreitägigen Unterhaltung seine Gedanken über den Staat mitteilte;
Quae si quos inter societas aut est aut fuit aut futura est, eorum est habendus ad summum naturae bonum optumus beatissimusque comitatus. Cic.Lael.83.cGelingt diese Verbindung bei irgendwem in Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft, so hat man sie als bestes und seligstes Geleit auf dem Pfad zum höchsten von der Natur bestimmten Gut anzusehen.
nam cum omnibus horis aliquid atrociter fieri videmus aut audimus, etiam, qui natura mitissimi sumus, adsiduitate molestiarum sensum omnem humanitatis ex animis amittimus. Cic.S.Rosc.154.dDenn wenn wir zu jeder Stunde sehen oder hören, dass etwas Grässliches geschieht, so verlieren wir, auch wenn wir von Natur die sanftmütigsten sind, durch die ständige Gegenwart des Übels jedes Gefühl für Menschlichkeit.
nam et praeterita grate meminit et praesentibus ita potitur, ut animadvertat, quanta sint ea quamque iucunda, neque pendet ex futuris, sed expectat illa, fruitur praesentibus ab iisque vitiis, quae paulo ante collegi, abest plurimum et, cum stultorum vitam cum sua comparat, magna afficitur voluptate. Cic.fin.1,62,5Denn an die Vergangenheit denkt er gern zurück; der Gegenwart bemächtigt er sich in der Weise, dass er auf ihren Wert und ihre Annehmlichkeit achtet, und, von der Zukunft ist er nicht abhängig, sondern er erwartet sie und genießt die Gegenwart, und von den Fehlern, die ich kurz zuvor zusammengestellt habe, ist er weit entfernt, und aus dem Vergleich des Lebens der Toren mit dem seinen schöpft er großes Vergnügen.
Atque ut odia, invidiae, despicationes adversantur voluptatibus, sic amicitiae non modo fautrices fidelissimae, sed etiam effectrices sunt voluptatum tam amicis quam sibi, quibus non solum praesentibus fruuntur, sed etiam spe eriguntur consequentis ac posteri temporis. Cic.fin.1,67,1Und wie Hass, Missgunst, Verachtung anderer den Vergnügungen widerstreben, so ist die Freundschaft nicht nur die treueste Beförderin, sondern auch Stifterin von Vergnügungen sowohl für unsere Freunde als für uns selbst, und diese genießt man nicht bloß in der Gegenwart, sondern man wird durch sie auch zur Hoffnung auf andere in der nächsten und späteren Zukunft aufgerichtet.
paucissima in tam numerosa gente adulteria, quorum poena praesens et maritis permissa: abscisis crinibus nudatam coram propinquis expellit domo maritus ac per omnem vicum verbere agit; publicatae enim pudicitiae nulla venia: non forma, non aetate, non opibus maritum invenerit. Tac.Germ.19,2Fälle von Ehebruch sind bei dem so zahlreichen Volk eine große Seltenheit. Seine Bestrafung erfolgt auf der Stelle und ist dem Gatten überlassen. Mit abgeschnittenen Haaren, entkleidet, stößt sie der Gatte in Gegenwart der Verwandten aus dem Haus und treibt sie mit Schlägen durch das Dorf. Denn die Preisgabe der Keuschheit findet keine Nachsicht: nicht durch Schönheit, nicht durch Jugend, nicht durch Reichtum fände sie einen Mann.
2014.06.19 Hispania eodem ictu temporis duobus de causis omnium animos ad se convertit: prima: media nocte regnum Hispaniae exigua manu concelebratorum praesenti a Ioanne Carolo I. Patre in Philippum filium translatum est. Altera: Ingenti spectatorum frequentia manus pedilusorum Hispanicorum, adhuc campiones mundi, a Chilensibus nullo ad duos ictu devicta certamina campionatus iam post prolusionem praemature relinquere debet. 2014.06.19Spanien zieht im selben Augenblick aus zwei Gründen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich: der erste: um Mitternacht ging die spanische Krone in Gegenwart nur weniger Gäste vom Vater Juan Carlos I. Auf den Sohn Felipe über. Der zweite: Vor zahlreicher Zuschauermenge wurde die spanische Fußballmannschaft, der bisherige Weltmeister von den Chilenen mit null zu zwei Toren besiegt und muss schon nach der Vorrunde frühzeitig aus den Meisterschftskämpfen ausscheiden.
Postquam Bruto et Cassio caesis nulla iam publica arma, Pompeius apud Siciliam oppressus exutoque Lepido, interfecto Antonio ne Iulianis quidem partibus nisi Caesar dux reliquus, posito triumviri nomine consulem se ferens et ad tuendam plebem tribunicio iure contentum, ubi militem donis, populum annona, cunctos dulcedine otii pellexit, insurgere paulatim, munia senatus magistratuum legum in se trahere, nullo adversante, cum ferocissimi per acies aut proscriptione cecidissent, ceteri nobilium, quanto quis servitio promptior, opibus et honoribus extollerentur ac novis ex rebus aucti tuta et praesentia quam vetera et periculosa mallent. Tac.ann.1,2,1.Brutus und Cassius waren gefallen, mit ihnen die Waffenmacht der Republik dahin; Pompeius erlag bei Sizilien, Lepidus wurde entwaffnet; und als nun auch Antonius getötet und selbst der julischen Partei kein Führer mehr übrig war außer allein Caesar (Augustus) - da legte dieser den Titel Triumvir nieder, wollte nur noch Konsul sein und begnügte sich zur Wahrung der Interessen des Volkes mit der Amtsgewalt eines Tribunen. Sobald er darauf das Heer durch Geschenke, das Volk durch Brotspenden und alle durch die Annehmlichkeit der Ruhe geködert hatte, trat er allmählich stärker hervor, zog die Befugnisse des Staates, der obersten Behörde, der Gesetze an sich - und niemand trat ihm entgegen. Denn die mutigsten Männer waren in der Schlacht oder durch Ächtung gefallen, die übrigen aus der Nobilität wurden, je willfähriger einer zur Dienstbarkeit war, desto mehr zu Reichtum und Ehrenstellen emporgehoben und zogen jetzt, da sie sich durch den Umschwung besser stellten, die sichere Gegenwart der riskanten Vergangenheit vor.
quae, quamquam popularia, in inritum cadebant, quia pervaserat rumor ipso tempore flagrantis urbis inisse eum domesticam scaenam et cecinisse Troianum excidium, praesentia mala vetustis cladibus adsimulantem. Tac.ann.15,39,3.So erwünscht diese Maßregeln waren, so verfehlten sie doch ihre Wirkung, weil sich das Gerücht verbreitet hatte, eben zur Zeit des Brandes der Stadt sei Nero auf seiner Privatbühne aufgetreten und habe die Zerstörung Trojas besungen, indem er das Unglück der Gegenwart als eine Darstellung von Unglücksfällen der alten Zeit betrachtete.
[Cic.Tusc.1,5] in summo apud illos honore geometria fuit, itaque nihil mathematicis inlustrius; at nos metiendi ratiocinandique utilitate huius artis terminavimus modum. III. At contra oratorem celeriter complexi sumus, nec eum primo eruditum, aptum tamen ad dicendum, post autem eruditum. nam Galbam Africanum Laelium doctos fuisse traditum est, studiosum autem eum, qui is aetate anteibat, Catonem, post vero Lepidum, Carbonem, Gracchos, inde ita magnos nostram ad aetatem, ut non multum aut nihil omnino Graecis cederetur. Philosophia iacuit usque ad hanc aetatem nec ullum habuit lumen litterarum Latinarum; quae inlustranda et excitanda nobis est, ut, si occupati profuimus aliquid civibus nostris, prosimus etiam, si possumus, otiosi. Cic.Tusc.1,5In höchster Ehre stand bei ihnen die Geometrie; darum nichts verherrlichter als die Mathematiker. Wir dagegen haben diese Kunst soweit begrenzt und beschränkt, als sie zum Messen und Rechnen nützlich ist. III. Aber den Redner haben wir uns schnell angeeignet. Zwar verlangten wir von ihm zuerst keine weitere Bildung, jedoch so viel, dass er der Sache angemessen spreche; dann kam aber auch die Bildung hinzu. Denn Galba, Africanus, Laelius waren, der Überlieferung zufolge, durch Kunst gebildete Redner. Cato aber, der älter war als sie, hatte sich doch mit der Theorie beschäftigt. Hierauf schlossen sich Lepidus, Carbo, die Gracchen an; und von jetzt bis auf unserer Zeit so große Männer, dass wir wenig oder gar nicht den Griechen nachstanden. Die Philosophie lag bis auf die Gegenwart darnieder und fand keinen, der in ihr ein Licht in der lateinischen Literatur anzündete. Diese nun aufzuklären und zu erwecken, dazu fühle ich mich berufen, damit, wenn meine öffentliche Wirksamkeit meinen Mitbürgern etwas nützte, auch meine Muße, vermag ich es anders, Nutzen gewähre.
[Cic.Tusc.1,7] Sed ut Aristoteles, vir summo ingenio, scientia, copia, cum motus esset Isocratis rhetoris gloria, dicere docere etiam coepit adulescentes et prudentiam cum eloquentia iungere, sic nobis placet nec pristinum dicendi studium deponere et in hac maiore et uberiore arte versari. hanc enim perfectam philosophiam semper iudicavi, quae de maximis quaestionibus copiose posset ornateque dicere; in quam exercitationem ita nos studiose [operam] dedimus, ut iam etiam scholas Graecorum more habere auderemus. ut nuper tuum post discessum in Tusculano cum essent complures mecum familiares, temptavi, quid in eo genere possem. ut enim antea declamitabam causas, quod nemo me diutius fecit, sic haec mihi nunc senilis est declamatio. ponere iubebam, de quo quis audire vellet; ad id aut sedens aut ambulans disputabam. Cic.Tusc.1,7Aber wie Aristoteles, ein Mann von großem Geist, reich an Wissenschaft und Fülle des Stoffes, bewogen durch den Ruhm des Redners Isokrates anfing, seine Jünglinge auch im Reden zu unterrichten und Weisheit mit Beredsamkeit zu verbinden, so gedenke nun auch ich, auf die alte Neigung zur Beredsamkeit nicht zu verzichten, indem ich mit dieser größeren und reichhaltigeren Kunst mich beschäftige. Denn das war mir immer eine vollkommene Philosophie, die sich über die wichtigsten Untersuchungen mit Fülle und Schmuck des Ausdrucks vernehmen zu lassen im Stande war. Dazu habe ich mich denn auch so sorgfältig eingeübt, dass ich jetzt sogar freie Unterredungen, wie in den griechischen Schulen, zu halten wagte. So machte ich neulich nach deinem Abgang auf meinem tuskulanischen Landgut in Gegenwart mehrerer meiner Freunde einen Versuch mit meiner Geschicklichkeit hierin. Denn wie ich zuvor über öffentliche Gegenstände Reden zur Übung hielt – und ich tat dies länger als irgend einer – so ist dies nun die Redeübung des Greises. Ich ließ einen Satz aufstellen, den man untersucht wünschte; darüber sprach ich bald sitzend, bald auf- und abgehend.
His tu praesentibus gemere et iactare te non audebis profecto; loquetur enim eorum voce Virtus ipsa tecum: Cic.Tusc.2,45,6In ihrer Gegenwart wirst du gewiss nicht wagen, zu jammern und dich umherzuwerfen; denn durch ihren Mund wird die Tugend selbst mit dir sprechen:
Quid, qui non modo ea futura timet, verum etiam fert sustinetque praesentia—adde eodem exilia luctus orbitates: qui rebus his fractus aegritudine eliditur, potest tandem esse non miserrimus? Cic.Tusc.5,16,1Und wie? Wenn man dies nicht nur für die Zukunft fürchtet, sondern es in der Gegenwart ertragen und dulden muss? Füge Verbannung, Betrübnis, Verlust der Kinder hinzu: wer hierdurch überwältigt von Kummer erdrückt wird, muss der nicht ganz unglücklich sein?
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