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Inschriften an Häusern und Denkmälern der Stadt (außer Dom) |
Die Maximilianstraße ist die Speyrer Staatsstraße. Über Sie zogen früher die Kaiser in den Dom ein. Heute gibt man sich dort einmal im Jahr an der "Kaisertafel" lukullischen Genüssen hin. An lateinischen Inschriften bietet sie so gut wie nichts. Vielleicht steckt hinter dem Emblem der Einhorn-Apotheke eine lateinische Abkürzung. Dazu später. Städtebauliches Interesse kommt bei Dellwing 176 voll auf seine Kosten. Hier der Blick nur als schöne Erinnerung an die Besteigung des Altpörtel. Dann geht es ab in die Seitengassen. |
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Egersbergsches Haus, Webergasse 11 |
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AVSPICE
DEO MARIA PATROCINANTE
INITIATA Nach Gottes Vorsehung und unter
Mariens Schutz und Schirm 1711 begonnen |
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Dieses Chronogramm steht auf dem
Architrav über einer Brunnenanlage in der Webergasse 11. Die seitliche Einfassung des
Brunnens war ursprünglich das Eingangstor zum Egersbertschen Haus. Bei einem Chronogramm muss man alle Buchstaben, die auch römische Zahlzeichen sind (Großschrift), in ihrem Wert addieren. So ergibt sich eine versteckte Jahreszahl. Verse wollte unser "Dichter" (wie sonst häufig) nicht schmieden. |
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Herdstr. 40 |
In der Herdstraße 40 findet sich in
der Nische des Hausecks des oberen Stockwerkes eine Marienfigur auf der Sichel des Mondes.
Auf dem Bogen der Konsole lesen wir: FLOS
ABSQVE MACVLA ADAE Die Symbolik stammt aus dem Hohen Lied, wo Maria "pulchra ut
luna" (schön wie der Mond), "sine macula" (= immaculata - ohne Befleckung)
und "lilium" (Lilie) genannt wird. Lit.: F. Klotz 50f, Dellwing 122 Fritz Klotz hat mir am Vortag unserer Klassenfahrt erzählt, die Franzosen hätten dieses Marienbild nur deswegen nicht (wie die anderen) zerstört, weil sie wegen der Höhe ein Gerüst hätten bauen müssen. - Aber wer weiß? Fritz Klotz macht gern einen Scherz! |
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"Katholisches Vereinshaus", Herdstr. 5 |
AVE MARIA GRATIA PLENA CVSTODI NOS ATHLETA SERENA |
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In das "Katholische Vereinshaus" in der Herdstraße Nr. 5 führt ein weitgespannter Torbogen, dessen Architrav ein Chronogramm aus dem Jahr 1713 ziert. | |
AVE MARIA
GRATIA PLENA CVSTODI
NOS ATHLETA SERENA |
Einhorn-Apotheke, Maximilianstraße | ||
Eine lateinische Inschrift?? Das eponyme symbolträchtige Einhorn ziert in der Maximilianstraße die Fassade der Einhornapotheke. Was bedeuten die Abkürzungen links und rechts der Jahreszahl?
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Erste Vermutungen: I.C.S
= Iesus Christus Salvator (?) A.M.S = A Municipalibus sacris (?) [so in
einem Uraltlexikon ohne Titelblatt!]
Zurück
zu den Initialen: Dellwing 184 löst das Problem überraschend einfach: A.M.S. sind die Initialen für den Namen nicht des Bruders, sondern für den der Gattin. Wir suchen Herrn Baum am 10. Juli persönlich auf. Er ist von der gefundenen Lösung überrascht und holt die Chronik seines Vorgängers herbei. Diese bestätigt in der Tat (S. 11) , dass es sich um die Initialen der Ehefrau, um genau zu sein, der zweiten Ehefrau handelt. Also keine lateinische Inschrift auf der ganzen profanen Maximilianstraße?
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Brunnen an der Gedächtniskirche, Bartholomäus-Weltz-Platz | ||
An der Gedächtniskirche findet sich
ein Brunnen, der das lebenspendende "Wort Gottes" im Wasser und in einer
Schriftrolle symbolisiert. Die beigegebene Bronzetafel bietet die nötige Basisinformation
und erspart uns eine Übersetzung der lateinischen Überschrift (Bibelzitat) ins Deutsche.
Ansonsten gibt es an der Gedächtniskirche kein Wörtchen Latein. Nicht einmal die Turmuhr verwendet römische Ziffern. Ob das mit der Reformation zu tun hat? Wir nehmen das lebensspendende Wasser - wer mag's uns verdenken? - wörtlich und spritzen uns gegenseitig ein bißchen naß. |
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