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- Eine Pleiade, Tochter
des Atlas und der Okeanide
Pleione. Vom Zeus,
dem sie sich nur gegen Willen hingibt, gebiert sie Lakedaimon
und wir so zu einer großen Stammmutter. Artemis hat
sie zu ihrem Schutz zeitweise in eine Hirschkuh verwandelt.
Zum Dank weiht ihr Taygete später die Kerynitische Hirschkuh.
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- Telephos ist der außereheliche Sohn des Herakles
mit Auge, der Tochter des Aleos,
des Königs von Tegea.
Er wurde nach seiner Geburt ausgesetzt, seine Mutter musste
in die Verbannung gehen. Hirten zogen ihn auf. Das Orakel
schickte ihn auf der Suche nach seiner Mutter nach Mysien.
Dort findet er sie wirklich: Er soll er von König Teuthras
zum Dank für Waffenhilfe die Königskrone und die
Hand seiner Adoptivtochter erhalten. Doch in ihr erkennt er,
Gott sei Dank rechtzeitig, seine Mutter. Also heiratet er
die Priamostochter Laodike
und zeugte mir ihr den Eurypylos.
Die Griechen landeten bei ihrer Fahrt nach Troja zunächst
irrtümlich in Mysien. Es kam zum Kampf und Achilleus
verletzte Telephos. Weil diese Wunde nicht heilen wollte,
holte Telephos ein Orakel ein. Es besagte, nur der könne
die Wunde heilen, der sie geschlagen habe. Er wandte sich
an Achilleus. Und in der Tat:
etwas Rost von Achilleus'
Lanzenspitze reichte, um die Wunde zu heilen.
Allerdings stand Telephos jetzt zwischen den Fronten: Achilleus
zuliebe führte er die Griechen nach Troia, seinem Schwiegervater
zuliebe enthielt er sich aber des Kampfes.
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Teukros (Τεῦκρος, Teucer)
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- (1) Einige lassen Teukros aus Kreta in die Troas einwandern.
Bekannter ist er aber als Sohn des Flussgottes Skamandros
und der Bergnymphe Idaia (Apollod.3,12,1);
er ist wahrscheinlch der erste König in der Troas, sein
Volk waren die Teukrer. Als von Samothrake her Dardanos
einwanderte, gab Teukros ihm seine Tochter Bateia zur Frau
und machte ihn zu seinem Nachfolger. Die Teukrer nannten sich
jetzt Dardaner.
- (2) Sohn des Telamon mit
Hesione. Er begleitet als
bester Bogenschütze der Griechen seinen Bruder (od. Halbbruder)
Aias in den Trojanischen
Krieg. Er führte keinen eigenen Schild, sondern deckte
sich immer hinter dem seines Bruders. Viele Troianer wurden
so seine Opfer. Auch Hektor
hätte er so erlegt, wenn Zeus
nicht die Sehne seines Bogens hätte reißen lassen.
Weil er Aias nicht das Leben
hatte retten können (er war auf einem Beutezug in Mysien
abwesend), wurde er von seinem Vater Telamon
verdammt. Auf einen Orakelbescheid hin gründete er auf
Zypern ein neues Salamis und erhielt von dem zypriotischen
König Kinyras seine
Tochter Eune zur Frau.
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- Sohn des Ares (oder des Pleuron
oder Agenor), König in Pleuron. Er ist Vater der Leda.
Seine Söhne fallen Meleagros
zum Opfer.
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- Ein Trojaner. Priamos hatte
seinen Sohn Munippus getötet, weil er am selben Tag wie
Paris geboren war und nach dem
Orakel durch ein an diesem Tag geborenes Kind der Stadt der
Untergang drohte.
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- Exzellenter Steuermann der Argonauten.
Er ist ein Boioter aus Siphai (in der Gegend von Thespiai),
der Sohn des Hagnias (od. Agnios) und der Hyrmina. Dass die
Argo unbemerkt und ungewollt
nach Kyzikos zurückkehrte, ist ihm nicht als Fehlgriff
anzulasten: Kybele hatte ihn eingeschläfert. Doch er
war es, der bei Kios auf rasche Abfahrt drängte, so dass
Herakles zurückblieb.
Telamon hätte ihn dafür
fast umgebracht. Seine Glanzleistung war die Durchfahrt durch
die Symplegaden, bei der
selbst der Stärkste schwach wird (palluit audax Tiphys
et omnes labente manu misit habenas, Sen.Med.346f.)). Bald
danach starb er in Herakleia am Schwarzen Meer. Dass selbst
gute Steuermänner nicht immer zum Ziel kommen, ist ein
Schicksal, das Palinurus mit ihm teilen wird. An seine Stelle
trat der Poseidonsohn Ankaios,
der König von Samos.
- Ein Alp und Würgegeist, ein Daimon, der schreckliche
Träume schickt (sonst Ephialtes). Sein Name
erinnert an τῦφος - Qualm, Rauch, auch Wahnsinn:
Also sind auch an Typhus Erkrankte mit ihren Erstickungsanfällen
seine Opfer.
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- Ältestes Göttergeschlecht, die 12 Kinder
des Uranos und der
Gaia.
- Die Liste bei Apollod.1,1,3:
- Okeanos, Koios,
Hyperion, Kreios
(Krios), Iapetos
und Kronos
- Tethys, Rhea
(Rheia), Themis,
Mnemosyne, Phoibe
und Theia
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[Hes.theog.132ff.:
Γαῖα] ... αὐτὰρ ἔπειτα
Οὐρανῷ εὐνηθεῖσα τέκ' Ὠκεανὸν βαθυδίνην,
Κοῖόν τε Κρῖόν θ' Ὑπερίονά τ' Ἰαπετόν
τε
Θείαν τε Ῥείαν τε Θέμιν τε Μνημοσύνην
τε
Φοίβην τε χρυσοστέφανον Τηθύν τ' ἐρατεινήν.
τοὺς δὲ μέθ' ὁπλότατος γένετο Κρόνος ἀγκυλομήτης,
δεινότατος παίδων· θαλερὸν δ' ἤχθηρε τοκῆα. |
- Während Uranos
die Kyklopen und
Hekatoncheiren
in der Erde eingeschlossen hatte, waren die Titanen
entweder frei geblieben oder hatten sich befreit.
Kronos war der einzige,
der nicht davor zurückschreckte, dem Rat seiner
Mutter Gaia zu folgen
und Uranos zu entmannen.
Doch ebenso wie Uranos
muss auch Kronos sich
vor seinen Kindern, den Kroniden, fürchten. Dass
er sie gleich nach der Geburt auffrisst, hilft nicht
viel, denn statt dem neu geborenen Zeus
gibt ihm Gaia einen Stein
zu verschlingen, so dass Zeus
dieses Massaker überlebt und als Rächer
bereit steht.
Apollod.1,2,1:
ἐπειδὴ δὲ Ζεὺς ἐγενήθη τέλειος, λαμβάνει Μῆτιν
τὴν Ὠκεανοῦ συνεργόν, ἣ δίδωσι Κρόνῳ
καταπιεῖν φάρμακον, ὑφ' οὗ ἐκεῖνος ἀναγκασθεὶς
πρῶτον μὲν ἐξεμεῖ τὸν λίθον, ἔπειτα τοὺς παῖδας
οὓς κατέπιε· μεθ' ὧν Ζεὺς τὸν πρὸς Κρόνον
καὶ Τιτᾶνας ἐξήνεγκε πόλεμον. μαχομένων δὲ
αὐτῶν ἐνιαυτοὺς δέκα ἡ Γῆ τῷ Διὶ ἔχρησε τὴν
νίκην, τοὺς καταταρταρωθέντας ἂν ἔχῃ συμμάχους... |
- Die Kroniden stürzen unter Führung des
Zeus ihren Vater Kronos
und besiegen die Titanen in der "Titanomachie".
Die Herrschaft liegt nun beim jüngsten Göttergeschlecht
unter Führung des Zeus.
Die Titanen werden in den Tartaros
verbannt.
- Neben diesem Kernbestand der Sage gibt es viele,
auch widersprüchliche Varianten, die den Mythologen
Rätsel aufgeben.
- Dies fängt schon bei der Zahl der Titanen
an: Anfängliche Sagenerzähler begnügen
sich mit zweien: Kronos
und Iapetos.
Homer nennt als dritte nur noch Rheia,
setzt aber noch andere voraus. Hesiod geht von
den zwölf oben genannten aus, vielleicht
um ein Gleichgewicht zu den zwölf Olympiern
herzustellen. In der folgenden Literatur tauchen
insgesamt mindestens 64 Titanen auf. Wenn es Ihnen
nicht zu langweilig ist:: Adanos, Aigaion,
Aither, Akmon,
Aloeus, Amytos,
Artemis, Asia,
Askos, Astakos, Asteria,
Astraios, Atlas,
Balios, Buphagos,
Damaskos, Deukalion,
Dias, Dione, Drias,
Eos, Euboia, Eurybie,
Eurynome, Gyges,
Hekate, Helios,
Hephaistos,
Hesione,
Hyperion, Iapetos,
Kabiren, Koios,
Kronos, Kynnos,
Lelantos, Leto, Menoitios,
Mnemosyne,
Ogyges, Okeanos,
Olympos, Ostasos, Pallas,
Perses, Phaethon,
Phoibe,
Phorkys, Polos, Priapos,
Prometheus,
Rheia, Sandes, Selene,
Steropes, Sykeus,
Tethys,
Theia, Themis,
Thrake, Titanos, Titenios, Typhoeus,
Xanthos. (Liste:
F.Stählin, in: RE s.v. "Titanen).
- Noch problematischer ist die Deutung der Titanen:
Waren sie alte Naturgottheiten oder chtonische
Gottheiten? Wurden sie nachträglich erfunden,
um die Herkunft der Olympier zu erklären?
Recht plausibel klingt die Erklärung, sie
seien die Götter der vorgriechischen Bevölkerung
gewesen, die durch die Olympier der einwandernden
Griechenzurückgedrängt und abgelöst
(in den Tartaros
verbannt) wurden.
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- Der Kampf der Kroniden (Kinder des Kronos)
unter Führung des Zeus,
der die Weltherrschaft des Kronos
beendet und die jüngste Göttergeneration an die
Macht bringt. Da verschiedene epische Gedichte über diese
Titanomachie nur ihrem Titel nach oder nach dem Namen ihres
Verfassers (Thamyris, Musaios, Eumelos, Arktinos) bekannt
sind, aber kaum Fragmente (im epischen Kyklos) erhalten sind,
bleibt die "gelehrte Konstruktion" Hesiods die wichtigste
Quelle:
- Zeus muss seine Mitkämpfer
erst gewinnen. Er verspricht ihnen Ehre und Macht. Zunächst
treten Styx und ihre Kinder auf
seine Seite. Selbst befreit er die Kyklopen,
die ihn mit Blitzen bewaffnen. Dann beginnt der Kampf. Die
Titanen kämpfen vom Othrys aus,
die späteren Götter vom Olymp. Auf Rat der Gaia
befreit Zeus auch die Hekatoncheiren.
Diese schleudern unablässig Felsen, Zeus
aber Blitze. Zehn Jahre tobt der Kampf. Der Sieg fällt
an Zeus und seine Verbündeten,
die Titanen werden in den
Tartaros verbannt, die Hekatoncheiren
dienen als ihre Wächter.
- Spätere Darstellungen lassen die
Titanen Okeanos und auch
Prometheus nicht am Kampf
teilnehmen. Entsprechend kamen sie auch nicht zur Strafe in
den Tartaros. Man benötigte
sie noch an anderer Stelle das Mythos.
Prometheus wusste von seiner Mutter
Themis im voraus, wer gewinnen würde, und war so
klug, sich nicht auf die falsche Seite zu schlagen.
Okeanos und Tethys liebäugelten sogar mit Zeus
und gewährten Hera für
die Dauer des Kampfes einen sicheren Unterschlupf. Auch Atlas
hat im Tartaros nichts zu
suchen. Also wurde er für seine Teilnahme am Kampf zwar
bestraft, aber nur damit, dass man ihm die Last des Himmelsgewölbes
aufbürdete. Rheia musste
man als Feindin des Kronos
schonen, und Hyperion nicht
zu vergessen: Was sollte die Sonne und mit ihr
Theia (Mutter des Helios)
im Tartaros? Beide gewinnen
sich durch ihre Neutralität den Himmel. Auch konnte Zeus
unmöglich seine Titanengattinen
Themis und Mnemosyne
in den Tartaros verbannen.
Das schickte sich selbst für einen Zeus
nicht. Wenn man sieht, welche Rücksichten der neue Weltenherrscher
nehmen musste, noch bevor er es war, fragt man sich,
wer denn überhaupt noch in den
Tartaros musste. Also ganz gewiss Kronos,
dazu Iapetos, Menoitios,
Typhon und Aigaion,
die sich im Kampf durch ihre Grausamkeiten hervorgetan hatten
und wohl auch Kreios und Koios.
- Nicht zu vergessen, dass Zeus
später nicht nur seinen Vater Kronos
amnestierte und zum Herrscher auf den Inseln der Seligen machte
(dem römischen Saturnus der Goldenen Zeit), sondern alle
Titanen kamen frei; nicht zuletzt
um im "Befreiten Prometheus"
des Aischylos den Chor spielen zu können.
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- Sohn der Io Kallithoe), der
Herapriesterin von Argos. Gilt als Erfinder des Wagens
und führte Wagenrennen ein.
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Typhon (Τυφῶν, ῶνος; Τυφώς, ῶ, oder Τυφωεύς)
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- Ein im Erdinnern hausendendes (ἑκατοντακάρηνος, Pind.Pyth.1,16)
Ungeheuer mit hundert Drachenköpfen und Schlangenfüßen,
das als Gluthauch erscheint und Verwüstungen anrichtet;
Inbegriff aller elementaren (bes. vulkanischer) Zerstörung.
Apollod.1,6,3,1
beschreibt sein furchterregendes Aussehen. Er ist jüngster
Sohn der Gaia (mit Tartaros)
und Gatte der Echidna und
hat mit ihr viele Kinder. U.a.: die Hydra
von Lerna, den Kerberos,
die Chimaira. Zeus
konnte ihn erst im zweiten Treffen besiegen. Nach Homer hauste
er in Kilikien im Gebiet der Arimer. Im ersten Kampf hatte
Typhon Zeus besiegt und ihn seiner
Sehnen beraubt. Hermes musste
sie ihm mit einem Diebstahl wieder beschaffen. Nachdem
Zeus ihn mit dem Blitz erschlagen
hatte, setzte er auf seinen Riesenkörper den Aetna und
den Vesuv (Pind.Pyth.1,13-20).
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- Letzte Aktualisierung: 24.10.2017 - 17:25 |