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HISTORIA APOLLONII REGIS TYRI

Cap.1-51

 
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HISTORIA APOLLONII REGIS TYRI
40
DIE GESCHICHTE DES KÖNIGS APOLLONIUS VON TYRUS
40

Tarsia

40 Athenagora vero ait intra se audito nomine: "Et Tarsia Apollonium nominabat patrem." Et demonstrantibus pueris pervenit ad eum. Quem cum vidisset squalida barba, capite horrido et sordido in tenebris iacentem, submissa voce salutavit eum: "Ave, Apolloni." Apollonius vero putabat se a quoquam de suis contemptum esse; turbido vultu respiciens, ut vidit ignotum sibi hominem honestum et decoratum, texit furorem silentio. Cui Athenagora princeps civitatis ait: "Scio enim te mirari, sic quod nomine te salutaverim. Disce quod princeps huius civitatis sum." Et cum Athenagora nullum ab eo audisset sermonem, item ait ad eum: "Descendi de via in litore ad naviculas contuendas et inter omnes naves vidi navem tuam decenter ornatam, amabili aspectu. Et dum incedo, invitatus sum ab amicis et nautis tuis. Ascendi et libenti animo discubui. Inquisivi dominum navis. Dixerunt te in luctu esse gravi; quod et video. Sed pro desiderio, quo veni ad te, procede de tenebris ad lucem et epulare nobiscum paulisper. Spero autem de deo, quia dabit tibi post hunc tam ingentem luctum ampliorem laetitiam." Apollonius autem luctu fatigatus levavit caput suum et sic ait: "Quicumque es, domine, vade, discumbe et epulare cum meis ac si cum tuis. Ego vero valde afflictus sum meis calamitatibus, ut non solum epulari sed nec vivere desiderarem." Confusus Athenagora subiit de subsannio navis rursus ad navem et discumbens ait: "Non potui domino vestro persuadere, ut ad lucem procederet. Itaque quid faciam, ut eum a proposito mortis revocem? Bene mihi venit in mentem: perge, puer, ad lenonem illum et dic ei, ut mittat ad me Tarsiam."Cumque perrexisset puer ad lenonem, haec leno audiens non potuit eum contemnere, licet autem contra voluntatem, nolens misit illam. Veniente autem Tarsia ad navem videns eam Athenagora ait ad eam: "Veni huc ad me, Tarsia domina; hic est enim ars studiorum tuorum necessaria, ut consoleris dominum navis huius et horum omnium, sedentem in tenebris horteris consolationem recipere, et eum provoces ad lucem exire lugentem coniugem et filiam. Haec est pietatis causa, per quam dominus hominibus fit propitius. Accede ergo ad eum et suade exire ad lucem: forsitan per nos deus vult eum vivere. Si enim hoc potueris facere, XXX dies a lenone te redimam, ut devotae virginitati tuae vacare possis; et dabo tibi insuper decem sestertia auri." Audiens haec puella constanter descendit in subsannio navis ad Apollonium et submissa voce salutavit eum dicens: "Salve, quicumque es, laetare. Non enim aliqua ad te consolandum veni polluta, sed innocens virgo, quae virginitatem meam inter naufragium castitatis inviolabiliter servo."
40. Als Athenagora diesen Namen hörte, sprach er bei sich: "Und Apollonius (nannte) auch Tarsia ihren Vater." Die Diener gaben ihm die nötige Weisung, und so fand er zu ihm den Weg. Als er ihn mit wüstem Bart und struppigen, ungepflegten Hauptes im Dunkel daliegen sah, sprach er zu ihm mit gelassener Stimme: "Sei gegrüßt, Apollonius!" Apollonius aber dachte einer seiner jungen Leute hätte sich über sein Gebot hinweggesetzt: er warf also einen heftigen Blick nach ihm hin; als er aber einen ihm unbekannten Mann in edler Haltung und vornehmem Schmuck vor sich stehen sah, dämpfte er seinen Unmut und schwieg. Da sagte der Fürst Athenagora zu ihm: "Ich weiß, Du wunderst dich, dass ich dich mit Namen angesprochen habe. So erfahre denn, dass ich der Fürst dieser Stadt bin." Als Athenagora keine Antwort von ihm vernahm, sagte er weiter zu ihm: " Ich ging von der Straße zum Gestade hinab, die Schiffe zu betrachten, und unter all den Schiffen sah ich das deine gar schicklich ausgeziert und eine Lust zu schauen. Während ich einherging, wurde ich von deinen Dienern und der Schiffsmannschaft eingeladen. So stieg ich denn an Bord und machte es mir an der Tafel behaglich. Ich erkundigte mich nach dem Herrn des Schiffes, und da sagte man mir, du seist in schwerer Trauer, was sich denn auch bestätigt finde. Aber nun entsprich dem Wunsch, mit dem ich zu dir herkam, und begibt dich aus der Finsternis an das Licht und nimm ein wenig an unserem Gelage teil. Ich hoffe aber von Gott, er werde die ihr nach dieser so schweren Trauer um so reichere Freude geben." Apollonius, in seiner Trauer gegen alles abgestumpft, erhob sein Haupt und sprach folgendermaßen: " Herr, wer du auch bist, gehe von hier, vergnüge dich an der Tafel und schmause mit meinen Leuten, als wären sie die deinen. Ich jedoch bin schwer niedergedrückt durch meine Schicksale, dass ich nicht mehr zu leben wünschte, geschweige denn bei frohem Mahl zu weilen." Athenagora wurde von Schmerz ergriffen: er ging wieder aus dem Bodenraum an Bord, legte sich zur Tafel und sprach: "Ich vermochte nicht, euren Herrn zu bewegen, dass er sich ans Licht begebe und hervorkomme. Wie fange ich es nun an, um ihn von seinen Todesgedanken abzubringen? Da kommt mir ein guter Gedanke: Bursche, geh hin zu dem Frauenwirt und sag ihm, er solle mir Tarsia schicken!" Als der Bursche hinkam und den Auftrag ausgerichtet hatte, konnte der Kuppler nicht gut Nein sagen und mit einigem Bedenken und Widerstreben schickte er sie hin. Wie nun Tarsia zum Schiff gegangen kam und Athenagora ihrer ansichtig wurde, sprach er zu ihr: "Komm zu mir hierher, meine Herrin Tarsia; hier ist nämlich die Bestätigung deiner Kunst nötig, dass du den Herrn dieses Schiffes und dieser alle froher stimmst, dem in Finsternis Liegenden Trost zusprichst und ihn, der Gattin und Tochter betrauert, an das Licht lädtst. Das ist eine Liebestat, für die Gott den Menschen seine Gnade schenkt. Tritt denn zu ihm hin und bestimme in, an das Licht hervorzutreten: vielleicht will ihn Gott durch uns dem Leben zuführen. Wenn du dies es zu Wege bringst, werde ich dich Dreißig Tage lang vom Kuppler Freikaufen, dass deine gelobte Jungfräulichkeit ungefährdet bleibe, und ich werde dir außerdem zehn Goldgulden geben." Auf diese Worte hin ging das Mädchen beherzt in den Kielraum des Schiffes zu Apollonius hinab, entbot ihm mit sanfter Stimme freundlichen Gruß und sprach: " Sei gegrüßt, wer du auch bist, und sei guter Dinge! Denn nicht als eine befleckte komme ich zu dir, dich zu trösten, sondern als eine reine Jungfrau, die ich in Schiffbruch der Ehrbarkeit meine Jungfräulichkeit unversehrt zu retten weiß."
Text nach der Ausgabe von Gareth Schmeling, Ãœbersetzung nach R.Peters. Bearbeitet v. E.Gottwein
 
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Aufgabenvorschläge:
 
Sententiae excerptae:
Lat. zu "Historia Apollonii regis Tyrii"
Literatur:
zu "Apollonius" und "Tyrus"
4108
Peters, Richard
Die Geschichte des Königs Apollonius von Tyrus, der Lieblingsroman des Mittelalters. Eingeleitet und nach der ältesten lateinischen Textform zum erstenmal übersetzt von Richard Peters
Berlin, Leipzig (J.Hegner) o.J. (ca. 1904)
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zvab

4109
Schmeling, Gareth
Historia Apollonii regis Tyri, edidit G.Schmeling
Leipzig (Teubner) 1988
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4110
Weymann, G.
Nodus Virginitatis
in: Rh.Mus.64,1909, S. 156-157
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zvab


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