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HISTORIA APOLLONII REGIS TYRI

Cap.1-51

 
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HISTORIA APOLLONII REGIS TYRI
14
DIE GESCHICHTE DES KÖNIGS APOLLONIUS VON TYRUS
14

Apollonius als Gast am Tisch des Königs

(14) Rex autem, ut vidit iuvenem discessisse, conversus ad amicos suos ait: "Iuro vobis, amici, per communem salutem, me melius nunquam lavisse nisi hodie, beneficio unius adolescentis, quem nescio."
14. Als aber der König sah, dass der Jüngling weggegangen war, wandte er sich an seine Freunde und sprach: "Ich beschwöre euch, Freunde, und setzte dafür unser aller Wohl zum Pfand, dass ich mich nie angenehmer gebadet habe als heute: und der Dank gebührt dem jungen Unbekannten."
Et intuens unum de famulis suis ait: "Iuvenis ille, qui mihi servitium gratissime fecit, vide, quis sit." Famulus vero secutus est iuvenem, et ut vidit eum sordido tribunario coopertum, reversus ad regem ait: "Bone rex optime, iuvenis naufragus est." Rex ait: "Et tu unde scis?" Famulus respondit: "Quia illo tacente habitus indicat." Rex ait: "Vade celerius et dic illi: rogat te rex, ut ad cenam venias."
Darauf ersah er sich einen von seinen Dienern und beauftragte ihn: "Forsche, wer der Jüngling ist, der mir so ganz nach Wunsch behilflich war." Der Diener aber ging dem Jüngling nach, und als er ihn mit dem schmutzigen Mantel gekleidet sah, kehrte er zu dem König zurück und sagte: "Guter, bester König, der junge Mann ist ein Schiffbrüchiger." "Und woher weißt du das?" fragte der König. Der Diener antwortete: "Weil, selbst wenn er schwiege, sein Gewand es verrät." Da sprach der König: "Spute dich und sage ihm: 'Der König lässt dich zur Mahlzeit bitten.'"
Et cum dixisset ei, acquievit Apollonius et eum ad domum regis secutus est. Famulus prior ingressus dicit regi: "Adest naufragus, sed abiecto habitu introire confunditur." Statim rex iussit eum dignis vestibus indui et ad cenam ingredi. Et ingresso Apollonio triclinium ait ad eum famulus: "Discumbe, iuvenis, et epulare. Dabit enim tibi dominus, per quod damna naufragii obliviscaris!"
Als der Diener dies ausgerichtet hatte, war Apollonius gern einverstanden und folgte ihm zum königlichen Palast. Der Diener geht zuerst hinein und sagt zum König: "Der Schiffbrüchige ist da, aber es macht ihn verlegen, mit dem schlichten Gewand zu kommen." Sofort befahl der König, ihn anständig zu kleiden und ihn zu Tisch kommen zu lassen. Als Apollonius in das Speisezimmer getreten war, sagte zu ihm der Diener: "Nimm Platz, junger Mann, und lass dirs schmecken. Es wird dir der Herr schon geben, worüber du die Verluste des Schiffbruchs vergisst."
Statimque assignato illi loco Apollonius contra regem discubuit. Adfertur gustatio, deinde cena regalis. Omnibus autem epulantibus ipse solus non epulabatur, sed respiciens aurum, argentum, mensam et ministeria, flens cum dolore omnia intuetur.
Ohne Verzug ließ sich Apollonius auf dem Platz, den man ihm dem König gegenüber anwies, zur Tafel nieder. Es wird die Vorspeise gebracht, danach das königliche Mahl. Während alle anderen nun aßen, aß er allein nicht, sondern blickt auf Gold und Silber, auf Tisch und Tafelgeschirr und sieht dies alles feuchten Auges mit Wehmut an.
Sed quidam de senioribus iuxta regem discumbens, ut vidit iuvenem singula quaeque curiose conspicere, respexit ad regem et ait: "Bone rex, vide, ecce, cui tu benignitatem animi tui ostendis, bonis tuis invidet et fortunae!" Cui ait rex: "Amice, suspicaris male: nam iuvenis iste non bonis meis aut fortunae meae invidet, sed, ut arbitror, plura se perdidisse testatur." Et hilari vultu respiciens iuvenem ait: "Iuvenis, epulare nobiscum; laetare et gaude et meliora de deo spera!"
Aber als einer der Älteren, der neben dem König seinen Platz hatte, den Jüngling alles im einzelnen unverwandt betrachten sah, neigte er sich zu dem König und sagte: "Guter König, sieh nur! Der, dem du deine Herzensgüte zeigst, neidet dir deine Schätze und deinen Reichtum." "Lieber Freund ", erwiderte ihm der König, "Mit diesem Verdacht hast du nicht Recht: nicht etwa neidet mir der Jüngling meine Schätze und meinen Reichtum, sondern er gibt dadurch, glaube ich, zu erkennen, dass er noch mehr verloren hat." Und mit freundlichem Blick sah er auf den Jüngling und sprach: "Junger Mann, speise mit uns, freue dich und sei guter Dinge und erhoffe von Gott ein besseres Los!"
Text nach der Ausgabe von Gareth Schmeling, Ãœbersetzung nach R.Peters. Bearbeitet v. E.Gottwein
 
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Aufgabenvorschläge:
 
Sententiae excerptae:
Lat. zu "Historia Apollonii regis Tyrii"
Literatur:
zu "Apollonius" und "Tyrus"
4108
Peters, Richard
Die Geschichte des Königs Apollonius von Tyrus, der Lieblingsroman des Mittelalters. Eingeleitet und nach der ältesten lateinischen Textform zum erstenmal übersetzt von Richard Peters
Berlin, Leipzig (J.Hegner) o.J. (ca. 1904)
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zvab

4109
Schmeling, Gareth
Historia Apollonii regis Tyri, edidit G.Schmeling
Leipzig (Teubner) 1988
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4110
Weymann, G.
Nodus Virginitatis
in: Rh.Mus.64,1909, S. 156-157
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