Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis.
 
 
 

Publius Cornelius Tacitus

Annales

4,32-33

Tacitus' vergleicht seine Geschichtsschreibung mit der Annalen der römischen Frühgeschichte
(Tac.ann.4,32-33)

 
vorherige Seite folgende Seite
anmerk. Tacitus vergleicht seine Geschichtsschreibung mit der Annalen der römischen Frühgeschichte. Das Geschehen, das Tacitus zur Darstellung bringt, scheint nicht dieselbe Bedeutung zu haben und dasselbe Interesse zu wecken, wie es die Geschichtsschreiber der frühen Geschichte Roms und der Republik erzielten. Sein Interesse richtet sich auf den scheinbar unbedeutenden inneren Kern eines Geschehens, die charakterlich-moralische Seite der Menschen und die labile Verfasstheit von Staaten: keine große Themen, allerdings mit dem Potential, die Ursache (αἰτία) bedeutender Veränderungen zu werden (Dieser Gedanke erinnert an Herodots κύκλος τῶν πρηγμάτων, der Kleines groß werden lässt). So beschränkt sich Tacitus' Geschichtsschreibung nicht auf das narrative Element, sie ist ätiologisch, mehr Deutung als Darstellung; paradigmatisch, mehr Lehrstück als Rückblick, perspektivisch; sie ist nicht nur näher zur Gegenwart (viele Leser sind noch persönlich involviert), sondern öffnet mehr den Blick in die Zukunft, als dass sie retrospektiv der Vergangenheit verhaftet bliebe.
Tacitus vergleicht sich selbst zwar mit seinen römischen Vorläufern, doch fühlt sich der Leser stark erinnert an die Kriterien, von denen Thukydides glaubt, dass sie sein Werk zum κτῆμά ἐς αἰεὶ machen, mehr als zum ἀγώνισμα ἐς τὸ παραχρῆμα ἀκούειν (Thuk.1,22,4). Ein Detailvergleich ergäbe viele interessante Bezüge.

32