Griechenlandfahrt 2000

Referat: Philipp Gaudron

1. Tempelbau am Beispiel Nemea und Epidauros (Asklepiostempel)
2. Epidauros (Bezirk)

1. Tempelbau am Beispiel Nemea:

Nemea - Die Ausgrabungsstätte liegt ca. 5 Kilometer von dem kleinen Ort Nemea entfernt und Nemea selbst ist ca. 35 Kilometer südlich von Korinth gelegen. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in der Ausgrabungsstädte ist (neben dem Stadion) sicherlich der Zeus-Tempel aus dem 4. Jahrhundert vor Christus.

Allerdings sollte man auch an dem Museum mit vielen antiken Funden nicht einfach vorbeigehen.

In dem heiligen Zypressenhain mit dem Tempel des nemeischen Zeus fanden seit 573 v. Chr. alle zweiJahre die Nemeischen Spiele statt. Teile eines Sportstadions aus dem 4. Jh. wurden ausgegraben.

 

2. Tempelbau am Beispiel Epidauros (Asklepiostempel):

Architektur: Der Tempel war im dorischen Stil erbaut und belegte eine Fläche von 24,50 m in der Länge und 13,2 m in der Breite. Man unterteilte ihn in Prodomos und Sekos (Cella), ohne Opisthodomos. Ein Säulenumgang umgab ihn mit je 11 Säulen an der Seite und 6 Säulen an der Front. Eine Säule hatte eine Höhe von 5,20 Metern und war aus mit weißer Farbe gestrichenem Tuffstein. Die anschließenden Kapitelle und das Gebälk  hatten einen farbigen Anstrich und waren mit sehr schönen Verzierungen versehen. Der Dachstuhl wurde aus Zypressen- und Tannenholz gefertigt und war mit Ziegeln gedeckt. 
Als Akroterien dienten Statuen von Nereiden und Niken. Auf dem östlichen und dem westlichen Giebel befanden sich jeweils Abbildungen von verschiedenen Ereignissen. Im Osten war der Kentaurenkampf abgebildet und im Westen der Amazonenkampf. Der Boden des Tempels war schwarz-weiß getäfelt und die Decke mit verschiedensten Ornamenten verziert.
 

Daten:  

Der Tempel wurde 380 v. Ch. von dem Architekten Theodotos erbaut. Den Deckenschmuck führte Thramydis aus. Die meisten und schönsten Skulpturen waren Werke von Timotheos. Die Erbauung des Tempels dauerte ca. 4 Jahre und 8 Monate und kostete rund 100.000 Drachmen. vielfarbigen Ausschmückungen einsehen. 

 

Geschichtliches :

Die Verehrung des Asklepios in Epidauros begann ca. Ende des 6 Jh. v. Chr. In vorhistorischen Zeiten wurde hier Apollo Maleatas verehrt. Im 5. Jh. v. Ch. war Asklepios schon so in aller Munde wegen seiner Heilungen, und wegen der Feste und Kampfspiele, dass Leute aus allen Regionen dort hin pilgerten. (Die größten Festspiele waren zweifelsohne die Asklepieia). Im 4 Jh. blühte das Heiligtum dermaßen auf, dass der ganze Bezirk nach einer Neugestaltung schrie. Um dies zu verwirklichen, wurden die besten Architekten, die das Land zur Verfügung hatte, hergebeten. Bis in die hellenistische Zeit hin war das Heiligtum unversehrt geblieben. Um ca. 86 v. Chr. raubte Sulla alle Weihgeschenke aus allen wichtigen Heiligtümern der Griechen. Auch durch Seeräuberüberfälle litt das Asklepieion sehr. Erst einige Jahrzehnte später konnte sein einstiger Ruhm wieder voll hergestellt werden. Im 2 Jh. übernahmen die Römer das Heiligtum um Epidauros. Sie ließen es teilweise erneuern und bauten neue Gebäude hinzu.

Allgemein zur dorischen Ordnung ist zu sagen:

Die dorische Säule, besitzt keine Basis. Ihr dicker kurzer Schaft verjüngt sich zum Kapitell hin stark, wobei die Kanneluren spitz zulaufen. Der wulstförmig gebildete Körper des Kapitells wird von einem unverzierten Abakus abgerundet. Oberhalb des Architraven (Gebälk) befindet sich der Fries mit seinen Triglyphen (Deckplatte mit 3 senkrechten Rillen) und Metopen (verzierte Platten). Sie wurde im 7 Jh. v. Chr. zum ersten Mal verwendet und wurde im 6 Jh. v. Chr. durch die Ionische Stilrichtung verdrängt.

Der dorische Eckkonflikt
Die strengen Regeln, die beim Bau eines dorischen Tempels beachtet werden mussten und noch aus Zeiten stammten, als Tempel noch aus Holz gebaut wurden, wurden dieser Ordnung zum Verhängnis. Drei dieser Regeln wirkten sich besonders schwerwiegend aus:

  1. Eine Triglyphe muss sich jeweils über einer Säulenachse und über einem Intercolumnium befinden
  2. Die Ecktriglyphen müssen miteinander Kontakt haben
  3. Die Triglyphe muss sich genau in der Mitte von Säule bzw. Intercolumnium befinden.
Anfangs stellten diese Anforderungen kein Problem für die Architekten dar. Da jedoch später größere Tempel gebaut wurden, und somit aus Stabilitätsgründen ein breiterer Architrav benötigt wurde, war es unmöglich, die Triglyphen so lang wie den Architrav breit zu halten. Platzierte man nun die Triglyphe - gemäß Regel 3 - direkt über der Säulenachse, wäre Regel 2 nicht erfüllt; es würde sich eine einspringende Ecke bilden. Regel 2 wurde jedoch immer befolgt. Die archaische Lösung zu diesem Problem liegt in der Verbreiterung der der Ecktriglyphe folgenden Metope und damit einer Verschiebung der Triglyphe nach außen um (A = Breite des Architravs, T = Länge der Triglyphe) . Bei klassischen Tempeln findet man häufig eine Eckkontraktion vor; d.h. das letzte Intercolumnium wird verkleinert. Z.B. der 'Herkules-Tempel' in Agrigentum. Auch eine doppelte Eckkontraktion ist belegt (z.B. Concordiatempel in Agrigentum), bisweilen wurden beide Hilfsmittel kombiniert (z.B. Poseidontempel in Paestum oder am Heraion v. Olympia).
1. Asklepiostempel 2. Tholos 3. Abaton oder Enkoimeterion 4. Altes Abaton 5. Tempel der Artemis 6. Großaltar des Asklepios 7. Heiliger Brunnen Epidauros, (Neugriechisch Epidavros), war eine griechische Hafenstadt an der Nordküste der Peloponnes ca. 30 Km entfernt von der heutigen Stadt Nafpli. Epidauros war ein bedeutendes Handelszentrum und Kurort. Epidauros ist vor allem durch sein Theater bekannt, denn es ist den Quellen zu folge das schönste Theater Griechenlands, oder wie es in manchen Quellen genannt ist, sogar das schönste Freilichttheater der Welt.

Bild von der Tholos

Die griechische archäologische Gesellschaft hatte unter der Leitung des griechischen

Archäologen P. Kavadias 1881 begonnen, das Heiligtum des Asklepios auszugraben. Dieser leistete hervorragende Arbeit, denn es gelang ihm, das gesamte Heiligtum wieder

ans Licht zu bringen. Diese heilige Stätte mit ihren herausragenden Kunstwerken

ist mit eines der sehenswürdigsten Schauplätze in ganz Griechenland. Nach dem Tod des

1. Archäologen wurden die Ausgrabungen auf diesem Gelände von dem Archäologen

Papadimitrou weitergeführt und man fand oberhalb des Theaters ein weiteres Heiligtum,

den Tempel des Apollos des Maleatas. Als weit größere Entdeckung in der Folgezeit gilt

allerdings die Auffindung der zwei marmornen Stelen, worauf 32 Heilungsfälle des Asklepios

vor der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. verzeichnet sind. Weitere berühmte

Ausgrabungen sind das Theater, seiner Zeit von dem berühmten Bildner und Architekten

Polyklet dem Jüngeren erbaut, welcher auch die runde Tholos erbaute. Neben diesen drei

Gebäuden fand man noch ein Gymnasium, ein Odeion und eine Bibliothek und einige

andere, die nicht so von Bedeutung waren. Man fand dort aber auch die Skulpturen des

Thrasymedes und des Theodotos.

Quellenangaben: