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Orchomenos
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Referat
Orchomenos - Ὀρχομενός
 - 1999/2000 

  1. Kirche des Klosters Κοίμησις τῆς Θεοτόκου - Mariae Himmelfahrt:
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    Die Kirche ist besonders sehenswert. Stilgeschichtlich manifestiert sie den Übergang von der frühbyzantinischen Basilika zur mittelbyzantinischen Kreuzkuppelkirche

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    Stifterinschrift Spolien an der Vorderfront

    Es lohnt die Mühe, sich auf die Suche nach den vielen "Spolien" zu machen, die vermauert wurden. 

    Eine (von mehreren) Stifterinschriften bezeugt die Stiftung der Kirche durch den byzantinischen Protosphatarios Leon im Jahr 873 n. Chr. 

    Auffällig die Vielzahl der antiken Säulentrommeln, die in zwei horizontalen Lagen übereinander das Aussehen der Vorderfront bestimmen. Vielleicht stammen sie von dem antiken Tempel der Chariten

    Eine Ikone, die bei unserem Besuch wegen Renovierungsarbeiten nicht, wie gewöhnlich, im Narthex aufgestellt war, erinnert an eine Episode aus dem zweiten Weltkrieg, als die Erscheinung der Panagia (Mutter Gottes) deutsche Truppen davon abgebracht haben soll, die Kirche zu zerstören. 

    Die Reste des mykenischen Palastes ("Schatzhaus des Minyas") und des einst bedeutenden Tempels der Chariten hat man in dem Bereich zwischen Kirche und Theater gefunden, aber wieder zugeschüttet. 

  2. Theater:
    grim/g00.15s.08.jpg Das in den Felsen gehauene Museum stammt aus der Übergangszeit vom 4. zum 3. Jh.  
  3. Schatzhaus des Minyas:
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    Das Spiralmuster an der der grünen Schieferdecke der Seitenkammer

    grim/g00.15s.10.jpgDer im Vergleich mit den mykenischen Kuppelgräbern bescheidene Erhaltungszustand des Kuppelgrab aus dem 14. Jh. lässt gleichwohl erkennen, dass es sich um eine bedeutende Anlage gehandelt hat, die durchaus dem Atreusgrab in Mykene vergleichbar war. 

    Maße:
    • Durchmesser: 14 m
    • Tür: 5,44 m hoch, 2, 70 m breit. 
    • Türsturz aus Schiefer
    • Östliche Grabkammer: 2,75 m x 3,74 m
    • Ausgräber: H. Schliemann
  4. Zur Geschichte:
    Siedlungsspuren gibt es in Orchomenos seit 6000 v. Chr. Im 2. Jahrtausend war Orchomenos der zentrale Palast für alle Anlagen um den Kopais-See. Die Bevölkerung wird in mykenischer Zeit als Minyer bezeichnet. Sie müssen mit den Mykenern zumindest verwandt sein. Im Schiffskatalog der Ilias Hom.Il.2,511-516 nehmen sie völlig gleichwertig den anderen an der Fahrt nach Troia teil. 
    511
    512
    516
    οἳ δ' Ἀσπληδόνα ναῖον ἰδ' Ὀρχομενὸν Μινύειον,
    τῶν ἦρχ' Ἀσκάλαφος καὶ Ἰάλμενος υἷες Ἄρηος [...]
    τοῖς δὲ τριήκοντα γλαφυραὶ νέες ἐστιχόωντο.
    In den Peserkriegen hatten es die Orchomener - wie die Thessaler und andere - mit den Persern gehalten. In der Auseinandersetzung zwischen Theben und Sparta hatte die oligarchische Regierung von Orchomenos die Partei der Spartaner ergriffen und mit ihnen verloren. Wenn ihre Stadt 371 v. Chr., nach der Niederlage von Leuktra, noch der Zerstörung entging, so holte man dies sieben Jahre später (364 v. Chr.)  nach. Was man wieder aufbaute zerstörte dann Theben 349. Dann kamen die Makedonen unter Philipp II. und leisteten wieder Aufbauhilfe. Sulla nahm die Stadt dann 87 v. Chr. "in seine Obhut". 
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Im Dromos zum Minyas-Grab liegt eine Darstellung des makedonischen Sterns und erinnert an die historische Vergangenheit der Orchomener. 

In den Fugen des Mauerwerks waren zur Verzierung Rosetten aus Bronze angebracht.

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