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Messene und Messenien
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Griechenlandfahrt 2000

Referat
Philipp Gaudron
1. Nemea - Bezirk des Zeus
(Urfassung)
2. Epidauros (Bezirk)
 - 1999/2000

1. Temenos und Tempel des Zeus Nemeios:

Zeustempel in NemeaNemea - Die Ausgrabungsstätte liegt ca. 5 Kilometer von dem kleinen Ort Nemea entfernt und Nemea selbst ist ca. 35 Kilometer südlich von Korinth gelegen. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in der Ausgrabungsstädte ist (neben dem Stadion) sicherlich der Zeus-Tempel aus dem 4. Jahrhundert vor Christus.

Leider war das Museum mit seinen vielen antiken Funden bei unserem Besuch geschlossen.

In dem heiligen Zypressenhain mit dem Tempel des nemeischen Zeus fanden seit 573 v. Chr. alle zwei Jahre die Nemeischen Spiele statt. Das Sportstadion aus dem 4. Jh. wurde inzwischen so vollständig ausgegraben, dass man in Olympia nichts sieht, was man hier nicht mindestens in gleicher Qualität sehen könnte. 

Auch die Gesamtanlage des Temenos ist inzwischen so "sehenswert", liebevoll und großzügig angelegt, dass sie das θέας ἄξιος des Pausanias (2, 15, 2) voll bestätigt. Es wäre eine Todsünde, Nemea nicht in das Programm einer Studienfahrt aufzunehmen. Die Verkehrsanbindung hat sich durch die neue Autobahn wesentlich verbessert, könnte aber auch zum schnellen Vorbeifahren verleiten. 

 

Zeustempel in Nemea Zeustempel in Nemea

Erhalten haben sich für den heutigen Besucher vom Tempel die beiden Säulen zwischen den Anten des Pronaos, die noch mit einem Stück des Architravs überdeckt sind, und eine Säule aus der östlichen Schmalseite. Eindrucksvoll sind auch die Orthostatenreihe der Cella und die vielen in Fallrichtung liegenden Säulenteile. Pausanias hatte 150 n. Chr. die Peristasis noch vollständig gesehen. Er benängelte nur das eingefallene Dach und das fehlende Kultbild.  

 

Zeustempel in Nemea: GrundrissGrundriss nach R. Speich II, S. 92

Der Tempel ist aus verputztem Kalkstein in einem schlichten dorischen Stil erbaut. Kirsten-Kraiker (S. 340) spricht von einem "mathematischen Architekturstil". 

Der Bau des älteren Tempels dürfte mit dem Beginn der Nemeischen Spiele um 573 v. Chr. zusammengehen. Der Tempel, dessen Reste man heute sieht, stammt aus dem 4. Jh. (vielleicht 330 -320 v. Chr.). Das Krepidoma misst 22, 15 m x 44,57 m. Mit 6 x 12 Säulen (10 m hoch) ist er relativ kurz. 

Die Cella, von der nur die Orthostaten noch aufrecht stehen, ist dreischiffig. Vor ihren Längsseiten stehen je 6 Innensäulen mit korinthischen Kapitellen, und zum Pronaos hin ein Pfeiler, der in auffälliger Weise mit dem winkligen Eingang vermauert ist. Die fünf vorderen Innensäulen stehen frei, die hinterste ist jeweils durch eine  Zungenmauer mit der Cellawand verbunden. Über den Innensäulen trugen ionische Pfeiler die Dachkonstruktion.

Zeustempel in Nemea: Grube im BodenEin Opisthodom gibt es nicht. Aber in der Cella wird durch zwei Säulen mit ebenfalls korinthischen Kapitellen (vgl. Bassai) zwischen den beiden hintersten Innensäulen ein hinterer Raum abgetrennt. In ihm befindet sich ein unterirdischer Raum (H = 1,98 m, L = 4, 05 m, B = 3,62 m), das Adyton (Bild), zu dem eine Treppe hinabführt (3 von 5 Stufen sind erhalten) . Er gilt als das Grab des Opheltes. Hier wurde sein Kult vollzogen.

Die architektonische Ähnlichkeit des Tempels mit dem der Athena Alea aus Tegea lässt vermuten, dass auch der Tempel in Nemea durch die Schule des Skopas, des Architekten von Tegea,  beeinflusst ist. 

Die Metopen des Metopen-Triglyphen-Frieses trugen keinen Skulpturenschmuck.

Vor der Zugangsrampe stand im Osten der Zeusaltar (2,42 x 40,58 m), der über die Breite des Tempels weit hinausging. Seine Fundamente sind freigelegt.  

Im Süden des Tempels standen westlich der zweigeteilte Komplex von Palaistra und Bad und östlich das Gymnasion.

Nemea: Waschanlagenfür Athleten
Nemea: Waschanlagenfür Athleten
links: die Wasserbecken an der Ostwand (Innenwand), rechts: an der Außenwand im Westen.

Die Palaistra maß 20 x 36 m. Das Bad, von dem man bedeutende Reste sehen kann, ist später angebaut worden.

 

Nemea Gymnasion

Das Gymnasion hatte ein Ausmaß von 20 x 85 m. Im 7. Jh. n. Chr. musste es eine dreischiffige christliche Kirche aufnehmen (auf dem Bild sieht man ihre Apsis) .

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