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(21) Ἄξιον
δ' ἐνθυμηθῆναι καὶ λογίσασθαι τὰ πράγματ', ἐν ᾧ καθέστηκε νυνὶ τὰ
Φιλίππου. οὔτε γάρ, ὡς δοκεῖ καὶ φήσειέ τις ἂν μὴ σκοπῶν ἀκριβῶς,
εὐτρεπῶς οὐδ' ὡς ἂν κάλλιστ' αὐτῷ τὰ παρόντ' ἔχει, οὔτ' ἂν ἐξήνεγκε
τὸν πόλεμόν ποτε τοῦτον ἐκεῖνος, εἰ πολεμεῖν ᾠήθη δεήσειν αὐτόν, ἀλλ'
ὡς ἐπιὼν ἅπαντα τότ' ἤλπιζε τὰ πράγματ' ἀναιρήσεσθαι, κᾆτα διέψευσται.
τοῦτο δὴ πρῶτον αὐτὸν ταράττει παρὰ γνώμην γεγονὸς καὶ πολλὴν ἀθυμίαν
αὐτῷ παρέχει, εἶτα τὰ τῶν Θετταλῶν. |
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(21) Es verdient aber Beachtung und Erwägung,
in welchem Zustand Philipps Macht sich jetzt befindet. In keinem so
schlagfertigen, wie es aussieht und wie man bei einer oberflächlichen
Betrachtung behaupten möchte, und nicht im besten für ihn.
Auch würde er den Krieg nimmermehr begonnen haben, wenn er geglaubt
hätte, ihn führen zu müssen. Durch sein bloßes
Erscheinen hoffte er damals alles zu unterwerfen, und darin hat er
sich getäuscht. Diese für ihn unerwartete Wendung der Dinge
ist das erste, was ihn nun verwirrt und sehr entmutigt; das zweite,
sein Verhältnis zu den Thessalern. |
(22) ταῦτα γὰρ
ἄπιστα μὲν ἦν δήπου φύσει καὶ ἀεὶ πᾶσιν ἀνθρώποις, κομιδῇ δ', ὥσπερ
ἦν, καὶ ἔστι νῦν τούτῳ. καὶ γὰρ Παγασὰς ἀπαιτεῖν αὐτόν εἰσιν ἐψηφισμένοι,
καὶ Μαγνησίαν κεκωλύκασι τειχίζειν. ἤκουον δ' ἔγωγέ τινων, ὡς οὐδὲ
τοὺς λιμένας καὶ τὰς ἀγορὰς ἔτι δώσοιεν αὐτῷ καρποῦσθαι· τὰ γὰρ κοινὰ
τὰ Θετταλῶν ἀπὸ τούτων δέοι διοικεῖν, οὐ Φίλιππον λαμβάνειν. εἰ δὲ
τούτων ἀποστερήσεται τῶν χρημάτων, εἰς στενὸν κομιδῇ τὰ τῆς τροφῆς
τοῖς ξένοις αὐτῷ καταστήσεται. |
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(22) Denn dies war denn gewiss schon von
jeher ein seinem Wesen nach unzuverlässiges Volk für jedermann,
ganz besonders aber zeigt es sich jetzt gegen ihn so, wie es immer
war. Denn sie haben beschlossen, ihm Pagasai abzufordern, haben ihn
gehindert, Magnesia zu befestigen. <ich hörte auch sagen,
sie wollen ihm sogar die Einkünfte von ihren Häfen und ihren
Märkten nicht länger überlassen; denn diese seien zur
Bestreitung der thessalischen Bundeskosten nötig; die dürfe
Philipp nicht in Beschlag nehmen. Verliert er diese Gelder, dann kommt
er mit der Verpflegung seiner Mietstruppen sehr in die Enge. |
(23) ἀλλὰ μὴν
τόν γε Παίονα καὶ τὸν Ἰλλυριὸν καὶ ἁπλῶς τούτους ἅπαντας ἡγεῖσθαι
χρὴ αὐτονόμους ἥδιον ἂν καὶ ἐλευθέρους ἢ δούλους εἶναι· καὶ γὰρ ἀήθεις
τοῦ κατακούειν τινός εἰσι, καὶ ἅνθρωπος ὑβριστής, ὥς φασιν. καὶ μὰ
Δί' οὐδὲν ἄπιστον ἴσως· τὸ γὰρ εὖ πράττειν παρὰ τὴν ἀξίαν ἀφορμὴ τοῦ
κακῶς φρονεῖν τοῖς ἀνοήτοις γίγνεται· διόπερ πολλάκις δοκεῖ τὸ φυλάξαι
τἀγαθὰ τοῦ κτήσασθαι χαλεπώτερον εἶναι. |
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(23) Und vollend Paionien, Illyrien, kurz
alle diese Länder, das darf man glauben, wollen lieber unabhängige
und freie Völker sein als Sklaven. Denn teils sind sie nicht
gewohnt, irgend jemand zu gehorchen, teils ist er ein übermütiger
Herr, wie sie behaupten. Und bei Gott, das ist auch nicht unglaublich,
sollt' ich denken: denn unverdientes Glück ist für den Unverständigen
eine Aufforderung zu schlechter Denkart, weshalb auch so ein Gut schwieriger
zu bewahren scheint als zu bewerten. |
(24) δεῖ τοίνυν
ὑμᾶς, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, τὴν ἀκαιρίαν τὴν ἐκείνου καιρὸν ὑμέτερον
νομίσαντας ἑτοίμως συνάρασθαι τὰ πράγματα, καὶ πρεσβευομένους ἐφ'
ἃ δεῖ καὶ στρατευομένους αὐτοὺς καὶ παροξύνοντας τοὺς ἄλλους ἅπαντας,
λογιζομένους, εἰ Φίλιππος λάβοι καθ' ἡμῶν τοιοῦτον καιρὸν καὶ πόλεμος
γένοιτο πρὸς τῇ χώρᾳ, πῶς ἂν αὐτὸν οἴεσθ' ἑτοίμως ἐφ' ὑμᾶς ἐλθεῖν;
εἶτ' οὐκ αἰσχύνεσθε, εἰ μηδ' ἃ πάθοιτ' ἄν, εἰ δύναιτ' ἐκεῖνος, ταῦτα
ποιῆσαι καιρὸν ἔχοντες οὐ τολμήσετε; |
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(24) Drum müsst ihr, Athener, die
Gelegenheit Philipps als eine Gelegenheit für euch betrachten
und bereitwillig Hand mit ans Werk legen, müsst Gesandte überall
hinschicken, wo es Not tut, müsst in Person zu Felde ziehen,
müsst alle andern Staaten zur Teilnahme auffordern; denn fände
Philipp einen so günstigen Augenblick, euch zu schaden, und bräche
in unserer Nähe ein Krieg aus, wie bereit, glaubt ihr, würde
er sein, euch anzugreifen? Und doch schämt ihr euch nicht, wenn
euch der Mut fehlt, im günstigen Augenblick gegen ihn das zu
tun, was ihr, im Falle er vermöchte es, von ihm zu erleiden hättet? |
(25) Ἔτι τοίνυν, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, μηδὲ τοῦθ' ὑμᾶς λανθανέτω, ὅτι
νῦν αἵρεσίς ἐστιν ὑμῖν πότερ' ὑμᾶς ἐκεῖ χρὴ πολεμεῖν ἢ παρ' ὑμῖν ἐκεῖνον.
ἐὰν μὲν γὰρ ἀντέχῃ τὰ τῶν Ὀλυνθίων, ὑμεῖς ἐκεῖ πολεμήσετε καὶ τὴν
ἐκείνου κακῶς ποιήσετε, τὴν ὑπάρχουσαν καὶ τὴν οἰκείαν ταύτην ἀδεῶς
καρπούμενοι· ἂν δ' ἐκεῖνα Φίλιππος λάβῃ, τίς αὐτὸν κωλύσει δεῦρο βαδίζειν; |
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(25) Auch dürft ihr nicht übersehen,
dass ihr jetzt die Wahl habt, den Krieg dort zu führen oder ihn
hier bei euch geführt zu sehen. Denn wenn Olynth Widerstand leistet,
so führt ihr dort den Krieg und verheert sein Land, ohne für
den Genuss eures bisherigen Eigentums und eures eigenen Landes fürchten
zu müssen. Hat Philipp einmal jene Städte in Besitz, wer
hindert ihn dann noch, hierher zu zeihen? |
(26) Θηβαῖοι; μὴ λίαν πικρὸν εἰπεῖν ᾖ - καὶ συνεισβαλοῦσιν ἑτοίμως. ἀλλὰ
Φωκεῖς; οἱ τὴν οἰκείαν οὐχ οἷοί τε ὄντες φυλάττειν, ἐὰν μὴ βοηθήσηθ'
ὑμεῖς. ἢ ἄλλος τις; ἀλλ', ὦ τᾶν, οὐχὶ βουλήσεται. τῶν ἀτοπωτάτων μέντἂν
εἴη, εἰ ἃ νῦν ἄνοιαν ὀφλισκάνων ὅμως ἐκλαλεῖ, ταῦτα δυνηθεὶς
μὴ πράξει. |
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(26) Die Thebaner? Es klingt vielleicht
allzu hart, aber sie nehmen gerne an einem Einfall in unser Land Teil.
Allein die Phoker? Sie, die ihr eigenes Land nicht schützen können,
wenn nicht ihr oder sonst jemand ihnen beisteht? - "Aber,
Freund, er wird gar nicht wollen!" - Das wäre doch
die seltsamste Erscheinung, wenn er einen Plan, den er jetzt, auf
die Gefahr hin, ein Tor zu heißen, verlauten ließ, dann
aber, wenn er ihn ausführen kann, nicht ausführen würde. |
(27) ἀλλὰ μὴν ἡλίκα γ' ἐστὶν τὰ διάφορ' ἐνθάδ' ἢ ἐκεῖ πολεμεῖν, οὐδὲ
λόγου προσδεῖν ἡγοῦμαι. εἰ γὰρ ὑμᾶς δεήσειεν αὐτοὺς τριάκονθ' ἡμέρας
μόνας ἔξω γενέσθαι, καὶ ὅσ' ἀνάγκη στρατοπέδῳ χρωμένους τῶν ἐκ τῆς
χώρας λαμβάνειν, μηδενὸς ὄντος ἐν αὐτῇ πολεμίου λέγω, πλείον' ἂν
οἶμαι ζημιωθῆναι τοὺς γεωργοῦντας ὑμῶν ἢ ὅς' εἰς ἅπαντα τὸν πρὸ
τοῦ πόλεμον δεδαπάνησθε. εἰ δὲ δὴ πόλεμός τις ἥξει, πόσα χρὴ νομίσαι
ζημιώσεσθαι; καὶ πρόσεσθ' ἡ ὕβρις καὶ ἔθ' ἡ τῶν πραγμάτων αἰσχύνη,
οὐδεμιᾶς ἐλάττων ζημίας τοῖς γε σώφροσιν. |
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(27) Aber welch großer Unterschied
es ist, ob wir hier oder dort Krieg führen, das, glaub ich, bedarf
keines Wortes. Denn müsstet ihr in Persien auch nur dreißig
Tage außerhalb der Stadt im Lager stehen, um allen Bedarf aus
dem Lande zu ziehen, die Landbauer unter euch würden, ohne dass
ein Feind im Lande stünde, mehr Schaden davon haben als alle
euere Ausgaben im vorigen Krieg betrugen. Und wenn nun der Krieg gar
in das Land kommt, wie groß muss dann erst euer Schaden sein!
Und dazu noch die Misshandlungen! Und überdies die Schande, die
für jeden Vernünftigen so arg ist als irgend ein Schaden! |
(28) Πάντα δὴ ταῦτα δεῖ συνιδόντας ἅπαντας βοηθεῖν καὶ ἀπωθεῖν ἐκεῖσε
τὸν πόλεμον, τοὺς μὲν εὐπόρους, ἵν' ὑπὲρ τῶν πολλῶν ὧν καλῶς ποιοῦντες
ἔχουσι μίκρ' ἀναλίσκοντες τὰ λοιπὰ καρπῶνται ἀδεῶς, τοὺς δ' ἐν ἡλικίᾳ,
ἵνα τὴν τοῦ πολεμεῖν ἐμπειρίαν ἐν τῇ Φιλίππου χώρᾳ κτησάμενοι φοβεροὶ
φύλακες τῆς οἰκείας ἀκεραίου γένωνται, τοὺς δὲ λέγοντας, ἵν' αἱ
τῶν πεπολιτευμένων αὐτοῖς εὔθυναι ῥᾴδιαι γένωνται, ὡς ὁποῖ' ἄττ'
ἂν ὑμᾶς περιστῇ τὰ πράγματα, τοιοῦτοι κριταὶ καὶ τῶν πεπραγμένων
αὐτοῖς ἔσεσθε. χρηστὰ δ' εἴη παντὸς εἵνεκα. |
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(28) Alles das müsst ihr nun ins Auge
fassen, und darum insgesamt mithelfen und den Krieg dorthin verweisen;
die Wohlhabenden, um fernerhin ihr Land ohne Sorgen zu bebauen, indem
sie für ihren großen Besitz (der ihnen gegönnt sei!)
ein kleines Opfer bringen; die Waffenfähigen, um sich Kriegserfahrung
in Philipps Land zu erwerben und dann furchtbare Wächter ihres
eigenen unversehrten Landes zu werden; die Redner, um sich die Verantwortlichkeit
für ihr Wirken zu erleichtern; denn je nach der Wendung, welche
die Dinge nehmen, werdet ihr auch ihre Tätigkeit richten. Möge
der Verlauf ein guter sein, um jedermanns willen! |
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Sententiae excerptae: Griech. zu "Demosthen" Literatur: zu "Demosthen"1065
Adams, Ch.D.
Sind die polit. 'Reden' des Demosth. als polit. Pamphlete anzusehen?
in: Schindel: Demosthen., WBG 1987 (WdF)
116
Allroggen, D.
Herodot als literarisches und politisches Vorbild des Demosthenes
in: Herm.103/1975,423
2321
Blass, F.
Die Att. Beredsamkeit, I-III
Leipzig, Teubner 1868-880; 2/1887-1898
4357
Kahrstedt, Ulrich
Demosthenes und die Theorika
Berlin (Weidmann) 1929
2330
Maas, P.
Zitate aus Demosthenes' Epitaphios bei Lykurgos
in: Kl. Schrft., München (Beck) 1973
617
Schäublin, C.
Ciceros demosthenische Redezyklen: ein Nachtrag
in: Mus.Helv.45/1988,60-61
3941
Simon, Jakob
Präparation zu Demosthenes' acht Reden gegen Philipp
Hannover, Norddeutsche Verlagsanstalt Goedel, o. J.
649
Stroh, W.
Ciceros demosthenische Redezyklen
in: Mus.Helv.40/1983,35-50
- /Grie/rhet/dem_ol1_21.php - Letzte Aktualisierung: 30.12.2020 - 09:59 |